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JUGEND IM PARK Randale oder Freizeit?
FOTO: MICHAEL HENKE
Foto links: Die Parkbänke im Baurs Park wurden laut Anwohnern von randalierenden Jugendlichen den Abhang runtergeschmissen. Baurs Park Direkt am Geesthang am Nordufer der Elbe lockt der Baurs Park zum Flanieren. Die meisten Besucher fühlen sich vom Aussichtspunkt angezogen.
Der Mond strahlt über dem Jenischpark. Vereinzelt sind Anwohner mit ihren Hunden unterwegs, ansonsten ist alles ruhig.
Plötzlich wummern laute Bässe durch den Park. Zahlreiche Jugendliche erobern die Wiese vor dem Jenischhaus. Bierkästen klappern, die Musik ist laut. Sie genießen ausgelassen die warme Sommernacht – und versuchen zu vergessen, was die letzten Monate von ihnen abverlangt wurde – Homeschooling, kaum Freunde treffen, Schnelltests, kein Sozialleben. Sie wollen einfach mal wieder jung sein dürfen, ausgelassen feiern und nicht ständig Rücksicht nehmen.
Schon kurze Zeit später stürmen Polizisten den Park und vertreiben das junge Partyvolk, sogar mit Polizeiautos werden Verfolgungsjagden auf vereinzelte Jugendliche veranstaltet. Genervte Anwohner rufen die Polzei, wegen Ruhestörung. Die Folge, jetzt feiern die jungen Wilden im Wesselhöftpark um die Ecke. Das „Problem“ hat sich also nur verlagert. Aufhalten lassen sich die Jugendlichen nicht mehr.
Ramona Römer wohnt am Wesselhöftpark und findet: „Die Jugendlichen sind meistens leise und man bekommt kaum etwas von ihnen mit. Mich stören sie nicht.“ Doch wie sieht es in den anderen Parkanlagen der Elbvororte aus?
Michael Henke wohnt am Baurs Park in Blankenese. Er sagt: „Der Baurs Park ist ein Hot Spot zum Feiern geworden, sodass die Polizei bei beiden Lockdowns regelmäßig auf den Plan gerufen wurde. Besonders erwähnenswert ist, dass Eltern ihre ‚Kinder‘
mit dem Auto abliefern und, wenn diese dann teilweise sturzbetrunken nach Hause wollen, von ihren Eltern auch wieder eingesammelt werden. Es ist unerträglich geworden als Anwohner und auch Besucher des Baurs Park.“
Auch belegt das obige Foto, dass die Bänke nicht, wie der KLÖNSCHNACK (7.2021) schrieb, vom Bezirksamt abgebaut wurden. Henke sagt: „Die Bänke wurden nicht im Zuge des Rückbaus des Leuchtfeuers entfernt. Das Bild zeigt den puren Vandalimus im Baurs Parks. Die Bänke wurden von dem trinkfreudigen Jungvolk aus der Verankerung gerissen.“
Um weitere Ausschreitungen in Hamburger Parks zu vermeiden, verhängt der Senat kurzerhand ein Alkoholverbot. Ab 21 Uhr an Freitagen und Samstagen bis 6 Uhr am Folgetag dürfe im Stadtpark kein Alkohol mitgeführt oder getrunken werden, sagt Bürgermeister Tschentscher. Anwohner, Politiker und Polizei scheinen sich einig zu sein: Open-Air-Partys in Parks sind Superspreading-Events. Aber ist das wirklich so?
Christian Drosten, Virologe und Professor der Charité in Berlin, hat in einer Studie die Infektionsgefahr in verschiedenen Personengruppen untersucht. Bei mehr als 25.000 COVID-19-Fällen wurde die Menge des Viruserbguts in PCR-Proben bestimmt. Daraus wird die Ansteckungsfähigkeit der positiv getesteten Personen abgeschätzt.
Jannis Römer (17), Schüler aus Iserbrook
„Große Partys in Parks finde ich assi. Ist doch voll gefährlich!“
Molina Gold (30) wohnt am Jenischpark
„Seit das Alkoholverbot ausgesprochen wurde, ist es etwas leiser im Jenischpark.“
Jenischpark 1785 von Caspar Voght erworben, zählt er zu Hamburgs schönsten Anlagen. Leider behandeln Partygäste das Grün wenig respektvoll.
Foto rechts: Der Jenischpark versinkt nach einer Party im Müll
Die im Fachmagazin Science veröffentlichte Arbeit gibt einen Einblick zur Ansteckungsfähigkeit von Patienten verschiedener Altersgruppen.
Hier heißt es: „Die Analyse nach Altersgruppen zeigte dabei keine nennenswerten Unterschiede in der Viruslast bei SARSCoV-2-Infizierten zwischen 20 und 65 Jahren: Im Schnitt enthielten deren RachenAbstriche rund 2,5 Millionen Kopien des SARS-CoV-2-Erbguts. Bei Jugendlichen glichen sich die Werte mit steigendem Alter denen der Erwachsenen an.“
Können die Partys zu SuperspreadingEvents werden? Laut dem Umweltbundesamt bilden sich beim Sprechen, Rufen oder Singen Aerosole. Diese verbreiten sich in Innenräumen aufgrund des beschränkten Luftvolumens schneller als im Freien. Zudem sinken diese Partikel aufgrund ihres Gewichts schnell zu Boden. Die Gefahr, sich mit Corona im Freien anzustecken, liegt laut einer Studie der Uni Berkeley bei weniger als zehn Prozent. Zum Vergleich: Das Übertragungsrisiko in Innenräumen ist 19-mal höher. Feiern im Freien ist also recht ungefährlich.
Bernd Schröder wohnt am Jenischpark und schlägt eine Bresche für die Feiernden: „Ich freue mich für die Jugendlichen. Lass sie doch feiern. Konnten sie doch lange genug nicht.“ Auch das Ehepaar Glaevecke spricht sich dafür aus, dass Jugendliche den Jenischpark zum Treffen nutzen – „solange sie ihren Müll wieder mitnehmen“.
Die ausgelassenen Feiern scheinen in manchen Fällen etwas zu sehr zu eskalieren. Kann das an den vielen Verboten und
Bernd Schröder wohnt am Jenischpark
Ramona Römer wohnt am Wesselhöftpark
„Endlich kommt mal wieder Leben ins Leben. Mich stören die Kids nicht!“
Einschränkungen der letzten Zeit liegen?
Ralph Kortewille arbeitet als Diplom-Psychologe, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut und Supervisor in eigener Praxis und als Leitung der Interdisziplinären Trauma-Ambulanz der Kinder und Jugendpsychiatrie in Elmshorn. Er sagt dazu: „Alles verstehen- heißt nicht, alles verzeihen. Oder andersherum gesagt: Nur weil uns bestimmte unbequeme Maßnahmen gehörig auf die Nerven gehen, gibt uns das keinesfalls das Recht, mit Eskalationen zu reagieren. Viele Menschen haben es geschafft, sich an die Regeln zu halten.“
Das Robert Koch Institut hat im Journal of Health Monitoring einen Artikel über „Auswirkungen des COVID-19-Pandemiegeschehens und behördlicher Infektionsschutzmaßnahmen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ veröffentlicht.
Ergebnis des narrativen Reviews ist, dass bei vielen Kindern und Jugendlichen Symptome von Angst und Depression sowie eine geminderte Lebensqualität auftraten. Dem schließt sich Kortewille an: „Es ist wichtig, die schwerwiegenden Auswirkungen der Pandemie und der damit verbundenen Maßnahmen auf die Psyche von Kindern und Jugendlichen ernstzunehmen. Lange wurde von Experten vorhergesagt, dass Kinder und Jugendliche in besonderem Maße betroffen sein würden, und diese Exper-
Aussichtspunkt im Hirschpark: Der Hirschpark in Blankenese wurde im englischen Landschaftsarchitekturstil angelegt und bietet den perfekten Blick auf die Elbe.
ten haben leider recht behalten. Die Rechte und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen müssten aber vordringlich berücksichtigt werden. Es ist nicht selbstverständlich, dass Jugendliche gemeinwohlverträgliche Wege finden, kooperative und soziale Lösungen müssen mit ihnen gemeinsam eingeübt und vorgelebt werden.“
Mittlerweile sind in Hamburg Tanzveranstaltungen im Freien mit bis zu 500 Personen unter Auflagen wieder möglich (Stand: 19.7.). Was in der Theorie ein guter Anfang für die Hamburger Partyszene sein könnte – und eine Entlastung eventuell für die Parkanlagen der Elbvororte, ist in der Praxis für viele Clubs wenig hilfreich: Die wenigsten haben Außenflächen, die groß genug sind, um dort Tanzpartys stattfinden zu lassen. Uwe Afemann, einer der größten Outdoorveranstalter, sagt dazu im Mopo-Interview: „Vorschläge des Senats sind weder bezahlbar noch rentabel.“
Carl Cevin-Key Coste (24), Landesvorsitzender der JuLis Hamburg, sagt: „So bleiben die Lockerungen der Maßnahmen eine bürokratische Spielerei, welche tanzfreudigen Hamburgern kaum weiterhilft.“ Weiter sagt er: „Junge Menschen waren die Leidtragenden der Pandemie. Nach mehr als
einem Jahr ist es nur verständlich, wenn sie wieder rausgehen und tanzen wollen. Dass das in Außenbereichen nun wieder möglich ist, ist ein guter erster Schritt. Allerdings müssen natürlich Ralph Kortewille, Kinder- und Jugendliauch die tatsächlichen Gegebenheiten stimmen.“ chenpsychotherapeut Coste schlägt vor: „Gerade „Wir müssen als Gesellschaft dringend nachbessern, um die auf großen Grünflächen wie dem Stadtpark könnten ausgewiesene Tanzflächen zu einer Entspannung der Lage beitragen: Jungen Menschen Auswirkungen werden explizit Bereiche geauf unsere boten, wo sie sich unter Einzukünftige haltung der Auflagen austoGeneration ben können. In diesen aufzufangen.“ eingegrenzten Zonen können dann die Betreiber auch die PARK-KNIGGE Richtiges Verhalten in Parks Müll: Tasche voll? Mülleimer voll? Wohin mit dem Abfall? Am besten in mitgebrachten Plastiktüten wieder mitnehmen. Bitte auch auf Glasscherben achten! Grillen: Geht nur auf ausgewiesenen Flächen. Sonst verbrennt der Rasen. Zigaretten: Kippen brauchen 15 Jahre, um Einhaltung der Auflagen viel besser kontrollieren, als wenn sich einzelne Gruppen zum Feiern über den ganzen Park verteilen.“
Altona und Mitte machen es vor – hier wurden bereits Flächen zum Outdoor-Feiern bereitgestellt, dazu gehören unter anderem das Parkplatz-Areal vom Cruise Center Altona sowie der Parkplatz Braun.
Die Altonaer Bezirksamtschefin Stefanie von Berg macht damit einen großen Schritt auf die Jugend zu und zeigt ihnen, dass auch ihre Bedürfnisse gesehen werden, vielleicht kann sich so die aktuell angespannte Situation endlich entspannen, denn letztlich wünschen sich doch alle nur eines: Möge die Pandemie nur endlich vorbei sein, damit alle wieder Grund zum Feiern haben – und das ganz ohne Eskalation und Zerstörung.
Autorin: anna-lena.walter@kloenschnack.de
vollständig zu verrotten. Also bitte ausgedrückt in den Müll werfen.
Sonne, Drinks und die Musik: Der Park ist für alle da, also am besten leise Musik hören, um andere nicht zu stören.
Toiletten: In vielen Parkanlagen gibt es –teilweise für kleines Geld – öffentlich nutzbare Toiletten. Büsche sind natürlich tabu.
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