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Neues aus der lokalen Wirtschaft
SCHIENENVERKEHR Deutsche Bahn startet Bau des neuen Bahnhofs Hamburg-Altona
Kein anderes Bauprojekt seit der Elbphilharmonie hat so polarisiert wie der Neubau des Bahnhofs Altona. Der neue Fern- und Regionalbahnhof entsteht in Diebsteich – 380 zusätzliche Züge sollen täglich dort fahren können. In diesem Zuge entsteht auch ein neues Stadtquartier mit 1.900 Wohnungen. Bis zuletzt blieb die Deutsche Bahn die Belastungsstudien schuldig, die belegen, dass der neue Bahnhof die erhoffte Kapazität liefern kann. Damit ist auch ungewiss, ob der Hauptbahnhof im ebenso erhofften Maße entlastet werden kann. Die Station besteht aus drei Bahnsteigen mit sechs Gleisen für den Nah- und Fernverkehr und einem Bahnsteig mit zwei Gleisen für die S-Bahnen. Reisende profitieren von kurzen Umsteigewegen in dem komplett barrierefrei ausgebauten Bahnhof. Viele Sitzgelegenheiten und das Einkaufs- und Gastronomieangebot sorgen für zusätzlichen Komfort. Die DB verbessert zudem die Information der Reisenden. Eine Besonderheit: Der „Neue“ erhält ein begrüntes und begehbares Dach. Die Freie und Hansestadt Hamburg
FOTO: DEUTSCHE BAHN AG / VOLKER EMERSLEBEN
Auf der Baustelle: Peter Tschentscher, Hamburgs Erster Bürgermeister, Ronald Pofalla, DB-Infrastrukturvorstand, Enak Ferlemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
schafft am neuen Bahnhof mit zwei einzelnstehenden Gebäuden von 58 und 76 Metern Höhe Platz für Hotels und Büroräume. Teil dieses Projekts ist auch ein Parkhaus mit Platz für 300 PKW und 600 Fahrräder. Auch vier Buslinien binden den neuen Bahnhof von Beginn an in das vorhandene Verkehrsnetz ein. Ein Lärmschutzpaket für Anwohnende mit rund 2,6 Kilometern Schallschutzwänden, isolierten Fenstern und sogenannten Schienenstegdämpfern, die die Laufgeräusche von Zügen reduzieren, macht den neuen Bahnhof zudem leiser. Der Kopfbahnhof Hamburg-Altona bleibt als S-Bahnhof weiterhin bestehen.
Rasquinet und Barckhahn
PERSONALIE Neue BeiersdorfVorstände
Der Aufsichtsrat der Beiersdorf AG hat zwei neue Vorstandsmitglieder bestellt: Patrick Rasquinet (53) und Oswald Barckhahn (53). Rasquinet übernimmt die Verantwortung für den Geschäftsbereich Pharmacy & Selective (Eucerin, Hansaplast, La Prairie). Barckhahn wird zum 15. Oktober 2021 in den Vorstand von Beiersdorf berufen. Nach einer Übergangsphase übernimmt er die Verantwortung für das Kosmetikgeschäft in Europa und Nordamerika.
AUSBILDUNG Bewerbungsphase für den Azubi des Nordens 2021 läuft
Der AGA Unternehmensverband und das Institut Neue Wirtschaft (INW) vergeben am 27. Oktober 2021 wieder Norddeutschlands größten Ausbildungspreis – den „Azubi des Nordens“. Rund 200.000 Unternehmen aus Norddeutschland sowie aus Sachsen-Anhalt und Thüringen sind aufgerufen, ihre besten Absolventinnen und Absolventen einer Dualen Ausbildung ins Rennen zu schicken. Insgesamt sind sechs Preise zu gewinnen, die Bewerbungsfrist läuft bis zum 22. August. Der Azubi des Nordens 2021 ehrt junge Berufstätige, die in diesem Jahr ihre Duale Ausbildung im Groß- oder Außenhandel, im Einzelhandel oder in der Dienstleistungsbranche erfolgreich mit einer Gesamtnote „gut“ oder „sehr gut“ abgeschlossen und während ihrer Ausbildungszeit besonderen Einsatz im Betrieb gezeigt haben. Die vier Siegerinnen und Sieger erhalten jeweils ein Preisgeld von 1.000 Euro und einen INW-Bildungsgutschein. Zudem wird mit ihnen in ihrem Ausbildungsbetrieb ein Kurzfilm gedreht. Zu gewinnen gibt es außerdem einen Publikumspreis sowie einen von der Senator Ing. Albert Brickwedde Stiftung ausgelobten Förderpreis. Mit diesem werden junge Menschen geehrt, die während ihrer Ausbildung besondere Hürden oder Schicksalsschläge meistern mussten. Auch ein besonderes gesellschaftliches oder soziales Engagement kann ausgezeichnet werden.
Auszubildende im Handel oder in Dienst- leistungsbranchen können sich bewerben
Bewerbungen nimmt der AGA Unternehmensverband bis zum 22. August 2021 an: - online unter www.azubi-des-nordens.de - per E-Mail an ausbildungspreis@aga.de - per Post unter dem Stichwort „Ausbildungspreis 2021“ an AGA Unternehmensverband, Kurze Mühren 1, 20095 Hamburg
Geehrt werden die Preisträgerinnen und Preisträger in festlichem Rahmen am 27. Oktober 2021 in Hamburg.
MARKTDATEN Risikoversion der Investoren und geringes Angebot im Hamburger Investmentmarkt
Nach dem Rekordumsatz im gewerblichen Investmentmarkt Hamburg im ersten Halbjahr 2020 fällt die diesjährige Halbjahresbilanz mit rund 1,16 Mrd. Euro um 43 Prozent niedriger aus. Damit bleibt das Transaktionsvolumen hinter dem 5- und 10-Jahresschnitt um 34 Prozent beziehungsweise 24 Prozent zurück. Anders als im vergangenen Jahr, als sich die Investitionen größtenteils auf die innerstädtischen Lagen konzentrierten, wurde in diesem Halbjahr mit über 30 Prozent ein großer Anteil des Investmentvolumens in den östlichen Stadtlagen umgesetzt. Büros waren erneut die umsatzstärkste Nutzungsart. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr rund 460 Mio. Euro in Büroobjekte und -projektentwicklungen investiert, was einem Anteil von 40 Prozent am Gesamtvolumen entspricht. Im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres beläuft sich das Ergebnis auf ein Umsatzminus von rund 55 Prozent. Grund dafür ist vor allem die geringe Anzahl großvolumiger Transaktionen von Büroobjekten im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Bislang fällt allein der Verkauf des „Hamburg Süd Hauses“ im Teilmarkt City im ersten Quartal für rund 155 Mio. Euro von der Oetker-Gruppe an Union Investment in diese Größenklasse.
FINANZEN Frauen und Kapital
Laut der Plattform Block-Builders.de möchten 35 Prozent der Frauen in Deutschland und Österreich ihr Geld nicht an den Kapitalmärkten anlegen. In Finnland und Schweden sind die Frauen demgegenüber deutlich aufgeschlossener, hier lehnen dies nur 7 Prozent ab. Insgesamt zeigt sich zwar hierzulande, dass die Anlegerinnen immer mehr auf dem Vormarsch sind, allerdings kümmern sich nach wie vor mehr Männer um die Finanzen, wie aus einer neuen Infografik von Block-Builders.de hervorgeht. Dabei ist es keineswegs der Fall, dass Frauen das Thema Finanzen vernachlässigen, im Gegenteil. Vielmehr agieren sie deutlich anders. So geben 79 Prozent an, regelmäßig zu sparen, wohingegen nur 18 Prozent regelmäßig investieren. Bei den Männern legen indes 29 Prozent beständig Geld an. Insgesamt besaßen im Jahr 2020 etwa 3,8 Millionen Männer und lediglich 1,6 Millionen Frauen in Deutschland Aktien. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Fonds. Hier liegt das Verhältnis bei 5,9 Millionen Anlegern zu 3,5 Millionen Anlegerinnen. Beim Thema Finanzen übernehmen 60 Prozent der Männer die Verantwortung für Finanzielles, wohingegen bei jedem fünften Paar die Frauen das Sagen haben, obwohl Studien bereits aufgezeigt haben, dass Frauen mitnichten schlechter anlegen – sie sind sogar erfolgreicher.