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SCHIFFE UND MEERE

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KLEINANZEIGEN

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Jürgen Glaevecke hat das Erbe seinen Großonkels Kapitän Schröder gesammelt

Erinnerungen an einen Helden: Jürgen Glaevecke ist der Bewahrer von Kapitän Schröders Erbe

Geschichte Kapitän Schröders Mission

Eine Seefahrt die zur Hilfsaktion wird: Kapitän Schröder rettet 1939 hunderte Juden auf der Flucht vor den Nationalsozialisten. Er wurde unfreiwillig zum Helden. Seine Taten sind bis heute unvergessen.

Bewaffnete Polizisten blockieren die Gangway. Sie lassen keinen Passagier der St. Louis von Bord gehen. Auf dem Hamburger Passagierschiff bangen 937 jüdische Emigranten, dazu 373 Mann Besatzung und Kapitän Gustav Schröder, 54 Jahre alt“, so beginnt das Buch „Kapitän Schröder und die Irrfahrt der St. Louis“ von den Autoren Stefan Lipsky, Manfred Uhlig, Jürgen Glaevecke.

Letzterer ist der Nachfahre des Hamburger Kapitäns Schröder und lebt in Flottbek nahe der Elbe. Glaevecke ist der Bewahrer des Erbes seines Großonkels. In seinem Besitz befinden sich beispielsweise die alte Seekiste, sein Globus und meterweise Akten voll von Tagebüchern, Fotos und Briefen. „All das wird demnächst im Maritimen Museum zu sehen sein,“ berichtet Glaevecke. Es ist ihm ein großes Anliegen, dass viele Menschen von der besonderen Mission seines Verwandten erfahren.

Denn diese geht ans Herz: 1939 sollte Kapitän Schröder in Havanna auf Kuba anladen, um seine Passagiere vor den National-

sozialisten in Sicherheit zu bringen. Dort wollten sie abwarten, bis sie für Amerika ein Visum erhalten würden. Doch dem Hapag-Dampfer wird die Einreise verwehrt. Gustav Schröder setzt sich für die Passagiere ein – erfolglos. Die Irrfahrt beginnt. Aus Hamburg kam die Order, unverzüglich nach Cuxhaven zu fahren. Doch Schröder wusste, das würde seinen Passagieren das Leben kosten. Er versuchte nach Amerika einzureisen, aber auch dort wurde ihnen der Zutritt verwehrt. Wieder in Europa, nimmt Antwerpen die jüdischen Passagiere auf. Die Schutzsuchenden werden von Belgien, den Niederlanden, Frankreich Das Buch dokumentiert das Leben und Großbritannien aufgevon Kapitän Schröder nommen und sind zunächst in Sicherheit vor den Nazis. Doch mit Ausnahme Großbritanniens sind all diese Länder schon 1940 durch die Wehrmacht besetzt. Die Geflüchteten geraten erneut in das Herrschaftsgebiet der Nationalsozialisten, rund 250 von ihnen werden ermordet – der Rest überlebte. Text: Anna-Lena Walter „Hanseatic spirit“ heißt das dritte HapagLloyd-Schiff der Klasse sogenannter Expeditionsschiffe. Der Kreuzfahrer erhält ab Donnerstag in Hamburg den letzten Schliff und soll ab August Passagiere aufnehmen. Die wendigen Expeditionsschiffe sind nur auf 230 Passagiere ausgelegt und sind nachhaltig konzipiert. Das soll sich auch im Namen widerspiegeln. Die Schwesterschiffe heißen daher „nature“ und „inspiration“. Die Schiffe verfügen über Schnittstellen zu Landstromanlagen, um CO2- und Stickoxid-Emissionen zu vermeiden. Die Anschlüsse werden allerdings noch nicht genutzt, wie eine Kleine Anfrage der Linken ergab. Die „Hanseatic nature“ und die „Hanseatic inspiration“ haben bei ihren Aufenthalten im Hafen den Landstrom im Cruise Center Altona nicht abgerufen, sondern weiter gedieselt, wie das Hamburger Tagesjournal berichtete.

www.hl-cruises.de

ZUKUNFTSTECHNOLOGIE Containertransport per Röhre

Das Unternehmen HyperloopTT und die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) haben ein Konzept entwickelt, um mithilfe der Hyperloop-Technologie Container im Seehafen-

hinterlandverkehr transportieren zu können. Der Hyperloop ist eine Art Kapsel, die mit hoher Geschwindigkeit durch eine nahezu luftleere Röhre fährt. Ziel ist es, die Kapazität und Effizienz von Containerterminals zu erhöhen und gleichzeitig Umwelteinflüsse und Staus in Häfen weltweit zu verringern. Im ersten Schritt wurden ein technisches Konzept und eine darauf basierende Designstudie für den HyperPortTM entwickelt. Der nächste Schritt ist ein konstruktionsbasierter Virtual-Reality-Demonstrator, der exklusiv auf dem ITS-Kongress, der weltweit größten Mobilitätsmesse, präsentiert wird. Der Kongress findet vom 11. bis 15. Oktober 2021 in Hamburg statt.

www.hyperlooptt.com/projects/hyperport

Der Hyperport: Bahnhof für eine Art gigantische Container-Röhrenpost

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