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BEMERKENSWERTES
Auf dem Baugrundstück nahe der Auguste-Baur-Straße könnten 30 bis 40 Wohnungen und ein Discountermarkt entstehen. Die geplanten Parkplätze sollen den Bewohnern vorbehalten sein. Moderne Kunst in der Hafencity
BLANKENESE Blechlawine oder Belebung für Einzelhandel?
Ende Juni wurden Pläne für die Bebauung eines Flurstückes im Herzen Blankeneses öffentlich. Danach soll zwischen Auguste-Baur-Straße und Bahnhofstraße eine seit Jahren bestehende Brache bebaut werden. Das Konzept sieht eine Kombination aus betreutem Wohnen im oberen Gebäudeteil und einer gewerblichen Fläche im Untergeschoss vor. Für Aufregung und ein breites Medienecho sorgte die Ankündigung, dass für die Gewerbefläche Verhandlungen mit Aldi laufen. Wie Bauherr Oliver Quint bekannt gab, sei der Einzug der Firma Aldi keineswegs sicher, es würden auch Gespräche mit anderen potenziellen Mietern laufen. Zum einen halten die Anwohner die Bebauung in dieser Form für rechtswidrig, da der Bebauungsplan eine solche Nutzung ausschließe. Dieser Vorwurf erwies sich als falsch. Wie Gesche Boehlich (Die Grünen) vom Bauausschuss Altona bekannt gab, sei die betreffende Straßenseite ein Mischkerngebiet und dürfe gewerblich genutzt werden. Der zweite Vorwurf der Anwohner, die rechtliche Schritte eingeleitet haben, betrifft das befürchtete Autoaufkommen. Die Verkehrslage ist durch die räumliche Enge und das bestehende Verkehrsaufkommen schon jetzt angespannt. Die Auguste-Baur-Straße dient bereits als Zufahrtsstraße für Kunden und Lieferanten des ansässigen EDEKAMarktes sowie für den Verkehr des Paketverteilzentrums der Post. Oliver Quint betonte in der Presse, dass die gewerbliche Nutzung von der Politik ausdrücklich gewünscht sei. Dass für die Kunden hier keine zusätzlichen Parkplätze geplant seien, entspreche ebenfalls dem politischen Willen und sei auch Teil des „City-Konzepts“ der Firma Aldi, die an anderen Standorten auch ohne zusätzliche Autostellplätze agiert. Dem KLÖNSCHNACK liegen Informationen der örtlichen Ladenbesitzer vor, die grundsätzlich mehr Frequenz am Standort beführworten und einen Aldi als Chance für eine wirtschaftliche Belebung sehen. Gemeint sind sogenannte Kopplungskäufer, also Kunden, die den Aldi aufsuchen und die Gelegenheit für Besorgungen im Umfeld nutzen. Kritiker befürchten, dass der Parkplatzmangel sich negativ auswirken wird. Allerdings ist zu erwarten, dass Kunden mit einem Auto eher nahegelegene Märkte in Iserbrook und Sülldorf aufsuchen werden. Das befürchtete Autoaufkommen könnte geringer ausfallen. Zwischenzeitlich hat sich der Bauausschuss Altona erneut mit der Lage beschäftigt und in einer öffentlichen Anhörung auf eine planungsrechtliche Bewertung durch die zuständigen Stellen gedrängt. Die erneute Bewertung soll noch im August abgeschlossen werden. Oliver Quint, der aktuell auf Abstand zu den Medien gegangen ist, hat der örtlichen Händlervereinigung – der Blankeneser Interessengemeinschaft – mitgeteilt, dass er nun ebenfalls prüfe, ob eine größere Tiefgarage am Ort umsetzbar sei, um das Parkplatzangebot für den ganzen Stadtteil zu „entspannen“. Da der Marktplatz zukünftig nicht mehr als Parkplatz dient, wünschen sich viele Händler eine entsprechende Lösung für die Parkplatznot.
www.blankenese.de
VERANSTALTUNG Neue Kunstmesse in der Hafencity
Kunst mal wieder live und analog erfahren – das geht bei der neuen Kunstmesse INCorporating art fair in der Hafencity. Auf über 2.000 Quadratmetern können Besucher über 100 Aussteller aus ganz Europa entdecken. Rund 80 Künstlerinnen und Künstler stellen vor Ort aus und stehen für einen Austausch über ihre Kunst und die Hintergründe zur Verfügung. Die INCorporating art fair positioniert sich als Entdeckermesse und Verkaufsplattform für zeitgenössische Kunst. „Der Kunstmarkt entwickelt sich sehr stark in Richtung einer breiteren Käuferschicht – Kunst darf gefallen und inspirieren und Kunst darf gekauft werden“, so der Veranstalter Raiko Schwalbe. Die Messe ist nicht rein gewinnorientiert: Rund ein Viertel der Ausstellungsfläche steht kostenlos für ausgewählte und lokale Projekte und Kunstschaffende zur Verfügung. Auch einen Bereich für digitale und multimediale Kunst gibt es ebenso wie Textilkunst. Die Vernissage am Donnerstag findet von 19.30 bis 22.30 Uhr statt, an den anderen drei Tagen öffnet die Messe jeweils um 10 Uhr. Der einmalige Preis beträgt 15 Euro und berechtigt zu einem Besuch an allen drei Tagen.