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KLÖVENSTEEN

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MEIN ARBEITSPLATZ

MEIN ARBEITSPLATZ

Links Vertreter der Initiative „Rettet das Wildgehege im Klövensteen“: v.l.n.r. Prof. Dr. Rainer Abbenseth, Claus W. Scheide, Jens Sturzenbecher Rechts Vertreter der Initiative „NaturErleben Klövensteen“: Thure Zimmermann und Barbara Meyer-Ohlendorf und Jörn Steppke

Bürgerbegehren Der doppelte Klövensteen

Groundhog day vor dem Altonaer Rathaus im August. Zwei Bürgerinitiativen reichten kurz nacheinander tausende Unterschriften ein. Ziel: Erhalt des Klövensteens. Aber geht es wirklich um das selbe Ziel?

Für Außenstehende könnte sich der Eindruck eines leicht absurden Vorgangs ergeben. Der Reihe nach: Am 10. August fanden sich die Vertrauenspersonen des Bürgerbegehrens „Rettet das Wildgehege im Klövensteen“ vor dem Bezirksamt Altona ein und übergaben die Ordner mit mehr als sechstausend Unterschriften zugusten eines Erhalts des Klöensteens in seiner jetzigen Form.

Claus Scheide, Vorsitzender des Bürgervereins Rissen e.V. und Co-Initiator des Begehrens, freut sich: „Die großartige Zustimmung der Altonaerinnen und Altonaer war Antrieb und Bestätigung zugleich. Das Wildgehege ist ein wichtiger Bildungs- und Naherholungsort für alle Menschen – nicht nur in Rissen. Dies zu erhalten, mit allen Tieren, Gehegen und professionellen Bildungsangeboten, ist immens wichtig.“

Am 17. August dann fanden sich die Vertreter des Bürgerbegehrens „NaturErleben Klövensteen“ ebenfalls vor dem Bezirksamt ein und überreichten die ersten 4.000 Unterschriften ihrer Initiative. Vertrauensmann Thure Timmermann: „Wir freuen uns über das große Interesse und den Zuspruch für unser Konzept. Viele wollen eben keinen Zoo im Klövensteen, sondern wünschen sich, dass der naturnahe Charakter des Klöven steens mit seinem Wildgehege langfristig erhalten bleibt.“

Freunde des Wildgeheges können also aufatmen. Wenn sich die Initiativen rund um das Gelände scharen und an einem Strang ziehen, scheint wohl jede Gefahr gebannt.

Tatsächlich unterscheiden sich die Vorstellungen beider Bürgerbegehren erheblich. Jens-J. Sturzenbecher von „Rettet das Wildgehege“ bestätigte gegenüber dem KLÖNSCHNACK, dass es keine Pläne gäbe, den jetzigen Betrieb in irgendeiner Form zu erweitern oder in Richtung eines Zoos zu verändern. Dahingehende Befürchtungen basierten auf falschen Behauptungen. „NaturErleben Klövensteen“ führt den Vorwurf eines „Zoos“ aber explizit auf.

Thure Zimmermann: „Der Versuch, das Wildgehege baulich in einen Zoo umzu„ wandeln, hat schon jetzt negative Auswirkungen, welche die Menschen verärgern: Noch weiter reduzierte Öffnungszeiten, doppelte Zäune, eingeschränkte Wegeverbindungen und verschlossene Tore. Hinzu kommen Planungen des Bezirksamts, den Spielplatz vom Sandmoorweg auf eine Fläche innerhalb des Geheges zu verlegen. Eine Nutzung wäre nur noch im Rahmen von Öffnungszeiten möglich – das lehnen wir ab.“ Der Konflikt hatte 2018 mit einem ambitionierten „Masterplan“ seinen Anfang genommen. Der Masterplan scheiterte an Bürgerbegehren. Schon damals vermuteten Beobachter jedoch, dass weniger die Sorge um die Natur im Fokus stand, sondern eher die Interessen von Anwohnern, die ihre ruhige Wohnlage schätzen. Dieser Vorwurf ist auch heute nicht verstummt.

Der Konflikt um den Klövensteen hatte 2018 mit einem ambitioniertem Masterplan seinen

Anfang genommen.“

Autor: tim.holzhaeuser@kloenschnack.de Infos: www.foerderverein-kloevensteen.de www.klövensteensollleben.de

ZUR SACHE: Der Klövensteen ...

... ist das größte Waldgebiet des Bezirks Altona. Der Forst umfasst 580 Hektar und grenzt an Rissen und Sülldorf. Neben einer stattlichen Anzahl an Baumarten können Besucher Rotwild, Wildschweine, Uhus und Fasane beobachten. Auch Füttern ist möglich, da die Tiere durch die jahrelange Gewöhnung zutraulich geworden sind. Generationen von Kindern aus ganz Hamburg haben hier ihre ersten intensiven Naturerfahrungen gemacht.

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