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Kultur für die Elbvororte und die Stadt
ENSEMBLE OBLIGAT Festival für Kammermusik in Hamburg
In einer neunköpfigen Besetzung präsentiert das Hamburger Ensemble Obligat im atmosphärischen Innenhof des Museums für Hamburgische Geschichte Werke von Johannes Brahms und Paul Taffanel für Flöte, Oboe, Klarinetten, Horn, Fagott, Violine, Viola, Vio-
Das Ensemble Obligat spielt im Museum
loncello und Kontrabass. Das Ensemble hat die Zeit des pandemiebedingten Lockdowns genutzt, um die berühmte Serenade D-Dur op. 11 von Johannes Brahms in der Urfassung für Nonett aus dem Jahr 1859 für das renommierte Label Genuin einzuspielen. An den beiden Abenden im Innenhof des Museums für Hamburgische Geschichte erklingen im Release-Konzert dieser Aufnahme im ersten Teil das selten zu hörende Grand Quatuor Concertant op. 130 für Streichquartett von Friedrich Dotzauer (1783–1860) sowie das große romantische Bläserquintett von Paul Taffanel (1844–1908). Im zweiten Teil der Abende fügt sich dann das ganze Ensemble zum großen Nonett zusammen und bringt am passenden historischen Ort in Hamburg Johannes Brahms‘ Serenade Nr. 1 op. 11 zum Klingen. Es spielen Mitglieder des Ensembles Obligat Hamburg.
Sa., 9. Oktober, 19 Uhr und So., 10. Oktober, 19 Uhr, Museum für Hamburgische Geschichte
KONZERT Steve Baker & The Livewires
Der gebürtige Londoner Steve Baker genießt seit Langem einen internationalen Ruf als innovativer und stilistisch vielseitiger Pionier an der Mundharmonika. Als Begleiter und Partner hat er im Laufe seiner Profikarriere mit einer Vielzahl hochangesehener Künstler gespielt, unter anderem Tony Sheridan, Abi Wallenstein, Chris Jones oder Dave Goodman. Als Studiomusiker hat Baker bei Hunderten von Aufnahmen mitgewirkt, darunter für Stoppok, Achim Reichel, Hazmat Modine, Hannes Wader, Klaus Doldinger oder gar den Popportunisten Dieter Bohlen. Darüber hinaus spielte er auf verschiedenen Soundtracks für TV und Film, u. a. NDR Tatort, Soul Kitchen von Fatih Akin oder beim Juni 2018 erschienenen Bollywood-Blockbuster „Sanju“ vom indischen Star-Regisseur Rajkumar Hirani. Um seine Songs live zu spielen, hat Baker eine Reihe hochkarätiger Musiker um sich gesammelt. Jan Mohr zaubert großartige Klangteppiche auf seiner Gitarre und liefert zudem packende Soli mit seinem ganz eigenen Biss; am Schlagzeug sitzt Henry Jerratsch, der mit nur 23 Jahren zu der neuen Generation vielversprechender, groovender Drummer gehört. Am Bass der großartige Brite Jeff Walker, der kürzlich mit US-Harpgrößen wie Magic Dick, James Harman oder Billy Branch tourte und auch in der Band von Dana Gillespie spielt. Steves Tochter Gina steuert mit ihrer kraftvollen Stimme zusammen mit Jeff Backing-Vocals dazu.
Sa., 30. Oktober, 20 Uhr, Osterbrooksweg 29, Schenefeld
Steve Baker
Der Stiftungsrat der Hamburgischen Kulturstiftung hat Dr. Jan Konerding zum neuen Vorsitzenden des Vorstands bestellt. Der Hamburger Jurist leitet die Stiftung seit Juli 2021 zusammen mit dem geschäftsführenden Vorstand Gesa Engelschall. Dr. Jan Konerding folgt auf Dr. Klaus Landry, der dieses Amt seit 2010 innehatte und sich aus Altersgründen zurückgezogen hat. Dr. Jan Konerding ist Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwalt und Steuerberater, war viele Jahre Vorstandsmitglied und Partner der PricewaterhouseCoopers AG sowie als Vorstand der PwC-Stiftung tätig und hatte verschiedene Aufsichtsratsmandate inne.
FOTO: MICHAELA KUHN
Dr. Jan Konerding
OBERHAFEN Musikalische Reise durch Grenzgebiete
Vom 8. bis zum 10. Oktober 2021 bietet SILK::ROAD experience im Hamburger Oberhafen eine musikalische Reise durch die Grenzgebiete von Jazz, Weltmusik, Tradition und Improvisation – entlang der Seidenstraße – immersiv und multimedial. Die dreitägige Kunstperformance verwebt dabei alte Traditionen mit zeitgenössischen, innovativen Darstellungsformen. Die Mischung aus Installation, Konzert, Performance und DJ-Sets ermöglicht eine vielschichtige Begegnung mit den vielfältigen Kulturen der Seiden straße. Häufig wird die Seidenstraße mit den romantisierten Abenteuern des Marco Polo und Kamelkarawanen assoziiert. SILK::ROAD experience holt die berühmte Handelsroute in die Gegenwart und schafft Wege, den transkulturellen Austausch mit allen Sinnen nachzuerleben. Konzerte verbinden sich mit Installationskunst und Tanz, Tradition mit Innovation. Musikalisch sind bekannte und weniger bekannte Klänge von klassischer und E-Gitarre, Akkordeon, Melodica, Sitar und Rahmentrommel von internationalen Ensembles zu erleben. Sie bedienen sich verschiedener Stilrichtungen wie Weltmusik, Traditional, Elektro und viel Jazz. Die Raumgestaltung in der sonst leeren Halle 3 im Oberhafen zieht das Publikum direkt in die Mitte des Geschehens, denn die Bühne ist überall und das Publikum mittendrin und wird aktiver Teil der Seidenstraße. Um ganz in die SILK::ROAD experience eintauchen zu können, gelten die Tickets nicht nur für einzelne Programmpunkte, sondern jeweils für den gesamten Abend.
8. bis 10.10., 18 bis 22 Uhr Halle 3, Oberhafen, Stockmeyerstraße 41 www.silkroad-festival.com Tagesticket: 22,22 Euro
OKTOBER SPASS
ELBPHILHARMONIE Klangfest der Zwischentöne
Max Richter und Yulia Mahr haben zu ihrem „Elbphilharmonie Reflektor” vom 8.-10.10. viele spannende Gäste zwischen Post-Klassik, Jazz und Elektronik eingeladen.
Max Richter ist einer der erfolgreichsten Komponisten der Gegenwart. Seine Frau Yulia Mahr ist Filmemacherin und bildende Künstlerin und erschafft zu vielen seiner Werke immer wieder kongeniale Verschränkungen von Klang und Bildern. Die Einladung zu einem mehrtägigen Gastspiel in der Elbphilharmonie im Rahmen der exklusiven Reihe »Reflektor« hat das britische Künstlerehepaar mit einem gemeinsam kuratierten, spektakulär feinsinnigen Programm beantwortet.
Nach dem rein digitalen Auftakt mit einem nächtlichen Livestream von Richters Langzeitkomposition „Sleep” aus der Elbphilharmonie entfalten sich die vielen Facetten des »Reflektors Max Richter & Yulia Mahr« ab Freitag in beiden Sälen des Hauses drei Tage lang vor Publikum. Zu den Festival-Gästen zählen etwa das Finnish Baroque Orchestra und das American Contemporary Music Ensemble, Jason Moran/Christian McBride und das Portico Quartet, Shida Shahabi und Daniel Brandt, Jlin und Kali Malone, Elisabeth Brauß und Pamela Z. Zudem steuert Yulia Mahr mit „Studio Diary” eine brandneue Videoinstallation bei, die im Kaistudio 1 ihre Uraufführung erlebt und für die Dauer des „Reflektors” dort im Loop gezeigt wird.
Auf den ersten Blick erscheint es paradox, für den Nachtschlaf des Menschen eine musikalische Begleitung zu ersinnen. Gute-Nacht-Lieder zum Einschlafen, ja. Aber dann? Braucht der schlafende Mensch nicht vor allem Stille, um sich zu regenerieren?
Nicht nur die Entstehungsgeschichte der Goldberg-Variationen von Bach zeigt, dass mancher wohlgeordnete Klang auch dem Schlaf sehr förderlich sein kann. Überhaupt hat die Nachtseite des Lebens, der Traum, die Anderswelt des Schlafs auch Komponisten von jeher zu vielerlei Werken angeregt. Seit seiner Uraufführung vor sieben Jahren hat „Sleep” gleichermaßen die Konzertsäle wie die Schlafzimmer der Welt erobert.
Der Ticketverkauf hierfür, ebenfalls nur online, beginnt am Montag, den 20. September, 11 Uhr (https://www.elbphilharmonie.de/de/mediathek/max-richter-sleep/617).
Es geht ab im Schmidt ...
Am 15. Oktober startet das neue Familienmusical „Der achtsame Tiger“ im Tivoli. Für ihre jüngste Produktion haben sich die Musicalmacher Martin Lingnau und Heiko Wohlgemuth von einem wundervollen Kinderbuch-Bestseller inspirieren lassen: Mit überraschenden Ideen verwandeln sie „Der achtsame Tiger“, das Kinderbuch des Jahres 2019 von Przemysław Wechterowicz und Emilia Dziubak, in einen turbulenten Musicalspaß. Pünktlich zum 30-jährigen Tivoli-Jubiläum Anfang September hat auch der Kultimbiss „Heiße Ecke“ den Grill wieder angeworfen – das St. Pauli Musical steht jetzt wieder (fast) jeden Tag auf dem Spielplan. Schon am 7. Oktober kehrt „Schmidts Ritz“ – die sensationelle Sensationsschau auf die Schmidt-Bühne zurück.
Auch im Oktober dabei:
Gustav Peter Wöhler mit
Band und Micky Beisenherz (beide am 17.10.),
René Marik und hidden
shakespeare (18.10.), Siegfried & Joy (24.10.), Maxi Gstettenbauer (25.10.) sowie „CAVEQUEEN“ (24.10.) und „CAVEMAN“ (31.10.)