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DIE GRÜNE SEITE
OHNE MÜLL Verpackungen sparen in Rissen
„Loses Mundwerk“ in Rissen ist keine Kabarett-Bühne, sondern ein Geschäft, das Produkte lose anbietet, also ohne Verpackung. Das Sortiment besteht aus Biolebensmitteln und Naturkosmetik. Kunden bringen ihre eigenen Behälter zum Abfüllen der gewünschten Menge mit. Für spontane Einkäufe gibt es aber auch eine große Anzahl an schönen Gläsern und Beuteln. Diese können entweder gekauft oder gegen Pfand geliehen werden. Neben eingesparter Verpackung gibt es noch einen positiven Nebeneffekt: Man kauft nur so viel wie der Haushalt wirklich braucht.
Am Rissener Bahnhof 15, Rissen
LEBENSMITTEL
Einkaufen ohne Plastik-Orgie!
STUDIE Ein Leben ohne Auto?
Sozialwissenschaftler der Universität Hamburg führen derzeit in Lokstedt eine Studie zum Leben ohne Auto durch. Teilnehmende Haushalte verzichten für drei Monate auf ihr privates Fahrzeug und erhalten stattdessen Mobilitätsbudgets für alternative Fortbewegungsmittel. Der schwedische Sharing Anbieter Voi unterstützt die Studie mit seinen E-Scootern. Vor, während und nach den autofreien Monaten werden die Veränderungen der Mobilität und die Erfahrungen der Teilnehmenden u. a. in Interviews und Gruppendiskussionen evaluiert. Nach Abschluss des Projekts sollen im November die Ergebnisse zusammengetragen und im Rahmen einer Studie zusammengestellt werden.
Liekedeeler: Die faire Biokiste
Teilen mit Freunden – das haben sich „Liekedeeler“ auf die Fahne geschrieben. Das Prinzip des Gleichteilens hat eine lange Tradition. So wurde schon unter Klaus Störtebeker im 14. Jahrhundert die „Beute“ zu gleichen Teilen untereinander aufgeteilt und der Begriff Liekedeeler geprägt. Liekedeeler transferieren diesen solidarischen Gedanken mit dem Prinzip des Gleichteilens in die heutige Zeit: saisonale und überwiegend ökologisch produzierte Produkte aus Norddeutschland, CO2-positiv. Als Mitglied der Regionalwert AG Hamburg hat die Firma viele Partner, die es ermöglichen, regionale Lebensmittel zu fairen Preisen zu verkaufen. Derzeit ist Liekedeeler auf der Suche nach Geldgebern, die in eine solidarische Landwirtschaft investieren wollen. Daher gibt es eine Fundraising-Aktion auf CrowdDesk. Dort ist es möglich, schon mit kleinen Beträgen einen Beitrag zu leisten.
www.liekedeeler.hamburg/ beteiligung
UMWELT
Rebecca Schmidt möchte das Naturbewusstsein in der Stadt stärken
Für mehr Natur in der Großstadt
„Ich wollte irgendwas Sinnvolles machen“, sagt Rebecca Schmidt. Sie sitzt in ihrem Laden zwischen selbstgebastelter Deko, Vogelhäusern, Igelhütten, Büchern über und Bilder von Natur. „Raum für Stadtnatur“ heißt das Geschäft – Naturschutz ist erstmal immer eine sinnvolle Sache. Als die 41-Jährige ihre Werbeagentur aufgab und das Geschäft in Ottensen mietete, hatte sie noch keine klare Vorstellung davon, was hier passieren soll. Jetzt gibt es hier alles rund ums Thema Stadtnatur. „Ich möchte das Naturbewusstsein stärken. Jeder kann was machen, viele wissen aber noch nicht, wie“, sagt Schmidt. Neben upgecycelten Sachen und Werken von Künstlerin Birke Bassmann gibt es eine große Auswahl an Produkten, die für wildlebende Tiere hilfreich sein können. Momentan stehen Igel im Fokus: „Die suchen oft einen Rückzugsort, den kann man ihnen leicht bieten“, so Rebecca Schmidt. Auch Nistkästen und insektenfreundliche Pflanzen spielen im Herbst oder auch ganzjährig eine Rolle. Rebecca Schmidt bietet auch Workshops und Veranstaltungen an – nach der Corona-Pause geht es jetzt wieder los mit UpcyclingKursen, in denen aus alten TShirts, Zeitungen und Tetrapaks etwas Neues entsteht, mit Lesungen, Konzerten und Vorträgen, Rallyes durch die Stadtnatur und dem Selberbauen von Insektenhotels und Wurmkisten. „Anfangs waren viele skeptisch, aber nach und nach kommen immer mehr Kunden aus ganz Hamburg mit ihren Fragen“, erzählt Rebecca Schmidt stolz.
Weitere Informationen auf www.raumfuerstadtnatur.de
Auch Kurse & Workshops werden in Ottensen angeboten
KORREKTUR Neue Bäume für die Region
In der September-Ausgabe ist uns leider ein Fehler unterlaufen. Wir haben über den Verein „Wilder Wald e.V.“, der sich für mehr Mischwälder und waldbauliche Maßnahmen einsetzt, berichtet, aber die falsche Internetadresse angegeben: mit .de statt .com.