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Die entwidmete Thomaskirche in Meschenich. Foto: Broich.
Lange diente das Gemeindezentrum Thomaskirche den Protestanten in Meschenich als Heimat. Im Juni 1981 eingeweiht, wurde das Gotteshaus an der Raiffeisenstraße fast auf den Tag genau vier Jahrzehnte später mit einem Gottesdienst entwidmet. Architekt Walter Kenntner plante das Zentrum der zur Evangelischen Kirchengemeinde Brühl gehörenden Meschenicher Gemeinde in einer Zeit, in der ein deutlicher Anstieg der Mitgliederzahlen prognostiziert wurde. Tatsächlich schnellte durch den Bezug des Wohnparks „Auf dem Kölnberg“ die Zahl auch der protestantischen Gemeindemitglieder in die Höhe. 1400 evangelische Christinnen und Christen habe man damals in der Spitze gezählt, sagt der seit 2001 dort amtierende Pfarrer Stefan Jansen-Haß. Aber seit den neunziger Jahren bis heute sei diese Zahl durch den demografischen Wandel deutlich auf 600 bis 400 Mitglieder gesunken. „Zu wenige, um die Thomaskirche erhalten zu können. Sie ist jetzt für die Meschenicher Gemeinde finanziell nicht mehr tragbar“, so Jansen-Haß. Der Entwidmungsgottesdienst war aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen nur per Livestream am Bildschirm zu sehen. Interessierte können ihn auf der Website www.kirche-bruehl.de weiterhin aufrufen. Zum Abschluss des Gottesdienstes trugen die Presbyter Altarbibel, Taufkanne, Osterkerze und die Heiligen Sakramente im Tabernakel vor die Kirchenpforte. Pfarrer Stefan Jansen-Haß betete mit den anwesenden Gläubigen und sang mit ihnen, während der Posaunenchor die musikalische Begleitung spielte. Zum Abschluss der liturgischen Feier wurde die Kirche verschlossen, und ihre Umwidmung zu einem profanen Bau damit beendet. Vor der Kirchentüre vertraute Pfarrer Jansen-Haß Altarbibel und Osterkerze Pfarrer Christoph Hittmeyer und Subsidiar Günther Stein von der Katholischen Kirchengemeinde Heilige Drei Könige Köln an: Ein starkes Zeichen für die langjährige ökumenische Verbundenheit im Ort und die bereits vertraglich geregelte Übereinkunft zwischen den beiden Kirchengemeinden. Zukünftig ist den Meschenicher evangelischen Christinnen und Christen nicht nur die Teilnahme an den Gottesdiensten von St. Blasius, der katholischen Kirche im Ort möglich, ebenso steht ihnen für die vielfältigen Gemeindeaktivitäten auch das angrenzende Jugendheim zur Verfügung. Mit Schließung der Thomaskirche ende also nicht das evangelische Leben in Meschenich, so Jansen-Haß. Es gehe auch ohne eigenes Kirchengebäude weiter. Vom Umbau bis zur kompletten Neubebauung des Areals an der Raiffeisenstraße sei alles möglich, sagt Jansen-Haß zur noch unbestimmten Zukunft. Die Stadt Köln selber habe großes Interesse daran angemeldet, das einstige Gemeindezentrum zu nutzen. Erstens innerhalb des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln: Mitwirken, zusammenhalten, Zukunft gestalten“ für die Kinder- und Jugendgesundheit. Zweitens als Ort für Bürgerbegegnung im Stadtteil. „Das ist großartig“, empfindet Jansen-Haß. Schon jetzt sei die Nutzungsauslastung effizient. Zunehmend habe die Gemeinde ihre Räume auch diakonischen Initiativen zur Verfügung gestellt, nennt er etwa die Evangelische Familienbildungsstätte und den Caritas-Verband der Stadt Köln. Seit 2017 sei die Hälfte des Gemeindezentrums an die Kinderarztpraxis von Frau Dr. Kleine-Diepenbruck vermietet. „Diese ´herzugeben´ wäre sträflich“, betont Jansen-Haß das große Interesse, die Praxis vor Ort zu halten. „Andere Dienste aus dem jugendmedizinischen Bereich könnten hier dazukommen.“ So bestehe die Idee, im ehemaligen Sakralraum ein Bewegungsangebot für die Meschenicher Stelle des Zentrums für Frühbehandlung und Frühförderung GmbH einzurichten. E. Broich.