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Henriette Reker, Astrid Bardenheuer, Horst Conen

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Splitter

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Brücke zu einem Empfänger

Covid 19? Corona? Stimmt, das fand ja in den letzten 15 Monaten auch noch statt. Wenn ich an meinem Arbeitsplatz in der artothek war, ließ sich das zeitweise sehr gut ausblenden. Ich saß da, inmitten von Kunst und plante Ausstellungen, fast ungestört. Bildende Kunst lässt sich in der Pandemie gut vorantreiben. Die fehlenden Möglichkeiten sich durch Reize von außen ablenken zu lassen tun der Konzentration gut. Konzepte und Werke entstehen im kreativen Flow. Anträge schreiben für Kulturfördermaßnahmen, die besonders zugeschnitten auf die Coronazeiten ausgelobt wurden, nimmt viel Zeit in Anspruch. Die Ausstellungsplanung, die ja bereits ein Jahr im Voraus feststeht, fordert in unveränderter Taktung die Terminorganisation für Auf- und Abbau, Pressetexte, Plakate, Einladungen. Da es keine langfristigen Prognosen oder Konzepte gibt, besteht jederzeit die Möglichkeit des Regelbetriebs. Kurz vor Eröffnung jeweils ein Zögern, bei der Frage, ob und wie die Ausstellung eröffnet werden könnte: mit oder ohne Publikum, mit oder ohne Künstler*in, analog oder digital. Bier und Wein? - Nein. Alles lief beinahe wie immer, nur am Schluss fehlte etwas Wesentliches: Das Publikum. Durch die ausfallenden Eröffnungsveranstaltungen wurde für alle Beteiligten spürbar, wie wichtig der Dialog mit dem Publikum tatsächlich ist. Kunst machen, nur um der Kunst willen, bedient das Klischee vom passionierten und damit echten Kunstschaffen. Stehen die Ausstellungsmacher*innen mit den Künstler*innen in der fertigen Präsentation, ist aber alles auf ein Gegenüber ausgerichtet. Die Menschen, denen man die eigenen Ideen zeigen möchte, mit denen man ins Gespräch kommen möchte, diskutieren möchte, eine Auseinandersetzung führen möchte. Die Auseinandersetzung, die Impulse bietet für die weitere Entwicklung unabhängig davon, ob man auf Verständnis oder Unverständnis stößt, durfte nicht stattfinden zum Schutze aller. Das Publikum schafft im Idealfall eine Reibungsfläche, an der man die eigenen Standpunkte überprüfen und schärfen kann. Wenn dessen Rückmeldungen fehlen, sendet man seine Ideen in ein Vakuum. Ein Ausweichen auf digitale Formate beschäftigt die Beteiligten, belässt es aber bei einer einseitigen Kommunikation. Trotzdem wurden sie realisiert mit der winzigen Hoffnung, vielleicht doch eine Brücke zu einem Empfänger zu schlagen und irgendwann wieder in einen Dialog zu münden.

Astrid Bardenheuer

Leitung artothek – Raum für junge Kunst www.museenkoeln.de/artothek

Kultur ist die Seele unserer Stadt

Kultur ist die Seele unserer Stadt. Dass uns die Corona-Krise zu derart starken Einschränkungen des Kulturlebens gezwungen hat, war im Vorfeld schwer vorstellbar und für uns alle eine bedrückende Erfahrung. Umso mehr freuen wir uns nun auf die kommenden Veranstaltungsangebote in Galerien, Ausstellungshäusern und -räumen. Ich bin mir sicher, dass es spannend und auch heilsam für uns alle sein wird, die künstlerischen Projekte, die in den harten Wintermonaten vorbereitet wurden, nun sehen zu können und sich im Gespräch darüber einander wieder annähern zu können.

Henriette Reker

Oberbürgermeisterin der Stadt Köln

Was will ich verändern?

Bei aller Anerkennung der vielfältigen Hilfen durch das Digitale in diesen Tagen: Es hat sich auch ein Zeitfenster geöffnet – ganz analog. Nutzen wir den Moment der Öffnung, bevor der Alltag es wieder schließt und alle aufkeimenden guten Ideen sich wieder verflüchtigen. Er bietet sich an, um nicht nur als Gesellschaft die Frage nach dem „Wie weiter?“ zu stellen. Es ist auch für uns selbst eine Gelegenheit, Antworten auf Fragen zu finden, wie es Algorithmen nicht können. Nämlich: Wie will ich weiter machen? Was will ich tun? Was gibt mir Sinn und dadurch die Kraft, die ich für mein Leben brauche? Und was will ich dazu verändern? Kurz: Wer will ich sein – morgen und vielleicht für den Rest meiner Tage? Und dann: Nicht bloß drüber reden – „machen“.

Horst Conen

Coach und Bestsellerautor - www.conencoaching.com

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