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Ladeinfrastruktur für E-Autos

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von Jörg Blöck

von Jörg Blöck

Ladeinfrastruktur für E-Autos Weiß bekommt erste Ladesäule

Erste Ladesäule auf dem Kirmesplatz - Dr. Michael Paul, Konzernbevollmächtigter der Stadtwerke Köln, lebt selbst in Weiß. „Hier bei uns im Veedel geeignete Standorte für Ladesäulen zu finden, ist nicht einfach – die kleinen, engen Straßen erschweren die Aufstellung.“

Ab Mitte September ist die erste Ladesäule in Weiß auf dem Kirmesplatz in Betrieb. TankE, ein Tochterunternehmen der RheinEnergie, hat die Station installiert. Zwei Fahrzeuge können dort künftig gleichzeitig Strom laden.

„Ein erster Schritt“, so Dr. Michael Paul, Konzernbevollmächtigter der Stadtwerke Köln GmbH (SWK). Die SWK ist von der Stadt beauftragt worden, zunächst 200 Ladesäulen im öffentlichen Straßenland zu errichten. In einer europaweiten Ausschreibung hat sich die TankE GmbH durchgesetzt – ist jetzt für die Bauleitung sowie den Betrieb verantwortlich.

„Studien gehen davon aus, dass pro 13 E-Autos eine Ladesäule erforderlich ist. Bei uns in Köln verfügt jede über zwei Ladepunkte.“ Unterschieden werden Normal- und Schnell-Ladesäulen. In Weiß steht eine normale Version mit 22 Kilowatt Ladeleistung. Diese Wechselstrom-Station ist für alle Elektroautos geeignet.Angeboten wird ausschließlich Ökostrom. In rund drei bis vier Stunden sind die Batteriemodule zu 80 Prozent aufgefüllt. „Um die letzten 20 Prozent des Akkus zu füllen, dauert es relativ lang.“ Dies ist aber auch nicht unbedingt notwendig.

„Die Station in Weiß sollte bereits nutzbar sein“, sagt Dr. Michael Paul. Aber:„Einige Quadratmeter um die Säule herum müssen noch asphaltiert, Markierungen aufgebracht werden. Coronabedingt konnten Subunternehmen zuletzt nicht rechtzeitig tätig werden. Daher die Verzögerung.“

Laden mit und ohne App Ist die „Tankstelle“ einsatzbereit, gibt es zwei Möglichkeiten, sie zu nutzen: TankE bietet eine App an, die anzeigt, wo die nächste Ladestation steht und ob sie gerade frei ist. Darüber hinaus informiert sie über alle relevanten Details wie Öffnungszeiten des Standortes, Steckertypen oder den jeweils gültigen LadeTarif. „Alternativ ist das sogenannte Ad hoc-Laden möglich – für alle Nutzer, die keine App installieren und sich nicht registrieren möchten. Der Vorgang lässt sich mit dem Smartphone direkt an der Ladesäule starten.“

Wie beim klassischenTanken bekommen Autofahrer nach dem Ladevorgang einen Beleg – wenn auch nicht auf Papier. Die Rechnung erhalten Ladekartenbesitzer oft am Ende des Abrechnungsmonats. Spontanes Laden wird gerade durch ein einheitliches Bezahlsystem neu geregelt: „Künftig kann an öffentlich zugänglichen Ladesäulen einfach und schnell mit gängiger Kredit- und Debitkarte bezahlt werden.Sokannjederjederzeit andiesen Ladesäulen Strom laden und bezahlen –auch Kunden,die kein Smartphone besitzen“, kündigt Peter Altmaier, Bundesminister fürWirtschaft und Energie,an. Nutzungskonflikte vermeiden Aktuell haben die Stadtwerke Köln in Zusammenarbeit mit den Konzerngesellschaften RheinEnergie und TankE 50 Ladesäulen errichtet. Bis Ende 2021 sollen es dann 200 sein. „Wir haben in den letzten Jahren viel dazu gelernt. 2017 hat die Stadt an die Stadtwerke Köln und die RheinEnergie den Auftrag für ein Standortkonzept vergeben. Leider lässt sich das Baugeschehen in einer Großstadt wie Köln mit ihren vielen Nutzungskonflikten nicht genau planen. Allein in den letzten drei Jahren haben sich an 80 der 200 ausgewählten Stellen die Gegebenheiten so weit geändert, dass sie als Standorte nicht mehr in Frage kommen.“ In einer zweiten Phase sollen die Stadtwerke Köln weitere 500 Ladesäulen in der Rheinmetropole aufstellen. „Start wird voraussichtlich Mitte nächsten Jahres sein. Dabei haben wir vor, in Etappen zu arbeiten. So werden die Abstände von der Planung bis zur Realisierung deutlich kürzer.“

Vorschläge sind gefragt Auch Weiß könnte in der zweiten Ausbaustufe berücksichtigt werden. „Das Verfahren, wo die weiteren Ladesäulen positioniert werden, ist noch nicht festgelegt. Da freuen wir uns über Vorschläge der Anwohner“, erklärt Dr. Michael Paul. Eine attraktive Möglichkeit für Weiß, das E-Konzept für das Einzugsgebiet optimal mitzugestalten.

Text: Daniela Janusch Fotos: Ralf Perey

Für den aktuellen Überblick sowohl über den Stand des Ausbaus im öffentlichen Straßenland als auch die Antworten auf die meisten gängigen Fragen: www.ladestationen.koeln/

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