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Bikesharing im Veedel
from Weisser Dorfecho 180
by perey-medien
In Planung KVB-Räder für Weiß
Bikesharing – auch in Weiß sollte es schon längst möglich sein, ein KVBRad auszuleihen. Die Kölner Verkehrsbetriebe verstehen dieses Angebot als ein wesentliches Element im Verkehrsmix. Mit ihm lassen sich Bus- und Bahnfahrten sinnvoll verknüpfen und Autofahrten weiter zu reduzieren. Stephan Anemüller, Mediensprecher und Koordinator Nachhaltigkeit bei der KVB, beantwortet im Interview die wichtigsten Fragen zu Planung in Weiß. Stephan Anemüller:„Zunächst einmal in Weiß nicht, in den benachbarten Stadtteilen werden auch Stationen aufgebaut. Es mag jedoch in einer Ausbaustufe zu weiteren Standorten kommen. Dies hängt davon ab, wie das Leihrad-Angebot in denVororten angenommen wird.“
Wie viele Fahrräder sind in Köln im Einsatz - verteilt auf wie viele Stationen? Stephan Anemüller: „Aktuell haben wir 3000 KVB-Räder in Köln im Einsatz und
Die KVB möchte eine Fahrradstation in Weiß installieren - Standort: Weißer Hauptstrasse / Ecke Heinrichstrasse. Die Arbeiten sollten im Juli abgeschlossen sein, tatsächlich wurde bislang noch nicht begonnen. Wann ist mit dem Start des Projekts zu rechnen, wann kann das erste Fahrrad ausgeliehen werden? Stephan Anemüller: „Für diese Station steht die Baugenehmigung der Straßenverkehrsbehörde noch aus. Die Station wird jedoch in diesem Jahr noch gebaut.“
Weshalb ist Weiß als Standort für die KVB interessant? Stephan Anemüller: „Mit der Station in Weiß wird die dortige Siedlung erschlossen, so dass die Anwohnerschaft nicht mehr als 750 Meter zurücklegen muss, um ein KVB-Rad auszuleihen. Zudem wird durch den Standort eine gute Verknüpfung mit dem ÖPNV-Angebot realisiert.“
Sind weitere Standorte in Weiß oder dem unmittelbaren Umfeld geplant? damit doppelt so viele wie bis Mai dieses Jahres. 2000 dieser Räder werden in der Kölner Innenstadt angeboten, 1000 verteilen sich auf die zunächst 50 Stationen, wobei es keine starren Grenzen gibt.“
„E-Bikes“ - wie hoch ist ihr Anteil an der Flotte? Stephan Anemüller: „Derzeit haben wir keine E-Bikes im Angebot, beabsichtigen aber gegebenenfalls im nächsten Jahr solche Räder einzuführen. In einer Testphase hatten wir zehn E-Bikes im Stadtbezirk Mülheim im Einsatz. Die hiermit gewonnenen Erfahrungen sind die Grundlage für ein größeres E-Bike-Angebot.“
Wie gestaltet sich das Kostenmodell? Stephan Anemüller: „Die Stammkunden des ÖPNV im Verkehrsverbund VRS , also all die, die ihr Ticket auf der Plastik-Chipkarte haben, zahlen für die ersten 30 Minuten jeder Fahrt nichts, erst danach fallen Kosten von einem Euro je 15 Minuten an. Die Ausleihe und Rückgabe an einer der Stationen ist ebenfalls kostenlos – genauso wie die in den zugelassenen Bereichen der Flexzone in der Innenstadt. Wer allerdings ein KVB-Rad in den Vororten außerhalb einer Station zurückgibt, muss mit empfindlichen Servicegebühren rechnen.“
Welche Erfahrungen haben Sie mit Fahrradstationen in Köln bislang gesammelt - wie intensiv wird dieses Angebot genutzt? Stephan Anemüller: „Bisher haben wir keine Stationen in den Kölner Vororten. Lediglich an wenigen Standorten in der Innenstadt,beispielsweiseUniversität,gibt es Stationen, die vor allem dem geordneten Abstellen der Räder dienen sollen.“
Wo gibt es Verbesserungspotenzial? Stephan Anemüller: „Wir werden die Erfahrungen mit den Stationen in den Vororten nutzen, um das Angebot immer wieder weiter zu optimieren.“
Thema Nachhaltigkeit: Wie lange ist jedes Fahrrad im Durchschnitt im Einsatz? Stephan Anemüller: „Die bisherigen KVB-Räder sind bis zu fünf Jahre seit Beginn des Angebotes im Einsatz gewesen. Teilweise werden sie nun in Frankfurt eingesetzt.Wirgehendavonaus,dassdie neuen KVB-Räder mindestens genauso lange nutzbar sind.Damit ist das Material ausreichend lange im Einsatz.
Im Sinne wirtschaftlicher Nachhaltigkeit ist darauf hinzuweisen, dass die Räder nicht zum Billigsegment gehören und deshalb nicht sehr schnell verschleißen. Sie sind für einen mittel- bis langfristigen Einsatz inklusive Wartungs- und Reparaturfähigkeit konstruiert. Die eingesetzte Investition steht somit in einem gutenVerhältnis zur Nutzungsdauer.
Bezüglich der sozialen Nachhaltigkeit sind die Räder mit fairen Arbeitsbedingungen verbunden. Sowohl die Mitarbeitenden des Service in Köln als auch der herstellenden Firma in Tschechien besitzen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze.“
Interview: Daniela Janusch Foto: Christoph Seelbach