Magazin 1 2016

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Zukunft Die Schredder der Zukunft Innovation Die neue Multistar S3 Praxis

Heidi und Peter Meier und die Kraft der Sonne


stellt vor:


Aus dem Inhalt Praxis Mit der Kraft der Sonne Heidi und Peter Meier haben einen mobilen, aber elektrisch angetriebenen Crambo. Der bezieht seine Energie von der hauseigenen Photovoltaikanlage.

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Systemtechnik Bayrische Musterschüler Die Bioabfallvergärungsanlage in Rehau ist ein Schmuckstück. Mit Systemtechnik aus dem Hause Komptech.

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Zukunft Herausforderung und chance Das Thema „Ressourceneffizienz” ist momentan in aller Munde. Wie Komptech das Thema sieht, und was wir dazu beitragen können.

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Praxis der zeit voraus Das südfranzösische Unternehmen Loreki hat zukunftsträchtige Ideen. An denen alle Mitarbeiter wirtschaftlich beteiligt werden.

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Innovation Die Neue Multistar S3 Sechs Gründe, warum Sie die neue Multistar S3 lieben werden.

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Praxis Richtig Kleinholz machen Die stoffliche Verwertung von Altholz gewinnt immer mehr an Bedeutung. Und Komptech hat seine Maschinen dafür auf Herz und Nieren getestet.

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Service „Certified used” by komptech Bei Komptech gibt es jetzt auch zertifizierte Gebrauchtmaschinen. Qualität ohne Kompromisse.

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Praxis von kühen und kompost Früher Rinderfarm, heute Kompostanlage. Die Wandlung des Greg Schoenbachler von Silver Spring Organics.

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Zukunft die Schredder der zukunft Erste Konzepte eines großen Projekts mit der Fachhochschule Graz und dem Studiengang für „Industrial Design”.

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Praxis Magische Wende Wie Kompostwender von Komptech für Magic Valley Compost die Wende zum Guten brachten. Eine echte Erfolgsgeschichte.

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Wie Terminator und Nemus im dänischen Faaborg zu perfekten Partnern werden. Seite 8

Hubert Seiringer hat Beruf und Berufung unter einen Hut gebracht.

Seite 30

Im schweizerischen Vétroz wird präzise gearbeitet. Mit Komptech-Maschinentechnik. Seite 34

Impressum Herausgeber: Komptech GmbH, Kühau 37, 8130 Frohnleiten, Austria T +43 3126 505 - 0, F +43 3126 505 - 505, info@komptech.com, www.komptech.com Redaktion: Andreas Kunter, Joachim Hirtenfellner Layout & Grafik: Alexandra Gaugl Fotos: Komptech GmbH

Titelseite: Heidi und Peter Meier (Kompostanlage Meier, Bayern/Deutschland) und der elektrisch angetriebene Crambo.

TECHNOLOGY FOR A BETTER ENVIRONMENT

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Heidi Meier und ihre starken Männer: Rudi, Peter und Florian Meier (v.l.n.r.) Im Hintergrund der Crambo mit dem Stecker.

Mit der Kraft der Sonne Auf einer Kompostanlage in Oberbayern wird ein mobiler Crambo elektrisch betrieben. Der dazu nötige Strom wird direkt vor Ort von einer Photovoltaikanlage erzeugt. „Eine perfekte Lösung“ findet Peter Meier, der gemeinsam mit seiner Familie eine kleine, aber feine Grüngutkompostierung betreibt.

Die Photovoltaikanlage liefert 250 kW - Crambo und Multistar L3 werden zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben.

Auf der Anlage in Hitzhofen (Landkreis Eichstätt, Bayern) werden heute ca. 60.000 Kubikmeter Grüngut zu Kompost verarbeitet. „Die Kompostierung hat sich eigentlich aus einer Not heraus ergeben“, erzählt Peter Meier, der bis dahin als Garten- und Landschaftsbaubetrieb immer vor dem Problem der Entsorgung des anfallenden Grünguts gestanden ist. „Anstatt Containerdienste für die Entsorgung zu bezahlen, wollte ich selbst etwas machen. Und so haben wir 1994 mit der Kompostierung begonnen.“ Familiengeschäft Anfangs werden noch alle Arbeitsschritte mit Ausnahme des Mietenumsetzens mittels Radlader an Lohnunternehmer vergeben. 04 28

Praxis ZUKUNFT


Schrittweise nimmt man jedoch immer mehr Tätigkeiten selbst in die Hand. Zerkleinern, Umsetzen und Sieben wird heute mit den eigenen Maschinen selbst erledigt. „Wir sind ein typischer Familienbetrieb“, sagt Peter Meier. Gemeinsam mit seiner Frau Heidi und den beiden Söhnen Florian und Rudi hält er nicht nur die Kompostierung am Laufen, sondern ist ebenso erfolgreich in der Garten- und Landschaftspflege für Kommunen tätig. Auch ein Recyclinghof für den gesamten Landkreis ist mittlerweile am Standort in Betrieb gegangen. „Unsere Söhne sind von klein auf in den Betrieb involviert gewesen, das war anders gar nicht möglich“, erzählt Heidi Meier, „in den Schulferien waren sie bereits mit dem Bagger unterwegs.“ Sie selbst hat das Kommando über

die Kompostierung und ist daher mit großen Maschinen „auf du und du”. Ein Radlader in Sonderlackierung als Geburtstagsgeschenk von ihrem Mann mag durchaus ungewöhnlich sein, macht aber deutlich, wie tief beide in ihr Unternehmen verwurzelt sind.

So steht zu Hause eine Regenwassernutzanlage und in der Kompostierung sind ein elektrischer Crambo und eine elektrische Multistar L3 im Einsatz.

Sonne statt fossil Als sich vor einigen Jahren die Söhne nach Abschluss ihrer Ausbildung für den Einstieg ins Unternehmen entschlossen, wurde die nächste Investition getätigt: Neue Hallen und auf deren Dachfläche eine große Photovoltaikanlage. Schon zuvor waren der sparsame Umgang mit fossiler Energie und die Schonung von Ressourcen ein Anliegen, das man sowohl privat als auch im Unternehmen umsetzen wollte. Praxis

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Rudi Meier mit dem Stromstecker fĂźr den Crambo 5000: Anschlussleistung 200 kW 28 06

ZUKUNFT Praxis


Der blaue Radlader gehört der Chefin. Wenn die anderen brav sind, dürfen sie auch mal fahren.

Crambo mit Stecker Von außen sieht der Crambo 5000 wie eine ganz normale Mobilmaschine mit Trailer-Fahrgestell aus. Bei näherem Hinsehen erkennt man einen Kupplungsstecker an der Motorverkleidung. Daran ein 20 Meter langes Stromkabel, das in einen Bodenschacht führt. „Ein elektrischer Antrieb ist gegenüber dem Dieselmotor bei den Energiekosten klar im Vorteil“, meint Peter Meier und fügt hinzu, „besonders dann, wenn man den Strom ja quasi selbst erzeugt.“ Die Photovoltaikanlage hat eine Leistung von 250 kW, zudem steht am Betriebsgelände eine eigene Trafostation. Durch den Eigenverbrauch kommt er auch in den Genuss einer zusätzlichen Vergütung - kurz gesagt die Sache rechnet sich. Doch warum keine übliche Stationärmaschine? Auch hier hat Peter Meier seine eigenen Vorstellungen: „Die ganze Zerkleinerung findet bei uns im Freien statt, und auch nicht immer an der exakt gleichen Stelle. Durch die Räder an der Maschine und das lange Kabel kann ich sie genau dort hinstellen, wo ich sie brauche. Ist sie nicht im Einsatz, oder ist eine Wartung notwendig, ziehe ich sie ganz einfach in die geschützte Halle.“ Um genügend Energie in den 200 kW starken Elektromotor zu bekommen, haben Kabel und Stecker entsprechende Ausmaße.

„Natürlich ist das Anstecken nicht wie bei einer 220-Volt-Steckdose. Wir haben uns aber eine Vorrichtung gebaut, mit der wir mittels Radlader das Kabel und den Stecker zur Maschine heben. Und notfalls habe ich zwei starke Söhne“, lacht Peter Meier. Beide Söhne lösen von Zeit zu Zeit ihre Mutter beim Beschicken des Zerkleinerers ab. Vom Crambo sind sie überzeugt - es gibt nichts Besseres - so ihre Meinung.

nach Kompost. Aber auch das saubere Mittel- und Überkorn findet als Biomasse-Brennstoff einen Abnehmer. Genügend Abnehmer finden auch die selbst gemachten Würste und Schinken, die Peter Meier als Hobby-Metzger in seiner Freizeit erzeugt. Ein weites Betätigungsfeld bietet eine Herde schottischer Hochlandrinder, die rund um die Kompostieranlage weidet - falls es einmal etwas ruhiger zugeht.

Kompost für Biobauern In der Kompostierung ist Heidi Meier mit einem Topturn 4000 unterwegs. „Wir zerkleinern immer nur so viel an Grüngut, wie wir als Mieten aufsetzen können. Das Material bleibt dann zwei bis drei Wochen auf Dreiecksmiete, wird alle paar Tage umgesetzt und geht dann zur Nachrotte für mehrere Monaten auf eine Tafelmiete“, erklärt Heidi Meier und fügt hinzu: „Mit diesem Prozessablauf gibt es praktisch keine Geruchsemissionen.“ Abgesiebt wird mit einer Multistar L3, die ebenfalls am Kabel hängt, aber einem bedeutend dünneren. Nahezu geräuschlos und völlig ohne Emissionen versieht die Siebmaschine ihren Dienst. Derzeit steht vor allem Kompost mit 25 Millimeter Körnung an der Tagesordnung. Seit dem immer mehr Landwirte auf Biolandbau umsteigen, besteht eine rege Nachfrage

Kompostanlage Meier Ostsee

Nordsee

niederlande

Berlin

deutschland

belgien

Tschechien Frankreich

Hitzhofen München CH

österreich

Praxis

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Der perfekte Partner Das dänische Entsorgungsunternehmen FFV Energi & Miljø A/S hat seinen Partner gefunden. Es handelt sich um einen Terminator 5000, der Abfälle wie zum Beispiel alte Sofas, Teppiche, Matratzen und Weihnachtsbäume zerkleinert und dabei nicht nur Geld spart, sondern auch noch neue Einnahmequellen ermöglicht.

FFV-CFO Jens Knudsen und sein bärenstarker Terminator

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ZUKUNFT Praxis


Auf der Anlage von FFV werden Teppiche, Matratzen, Sofas und ähnlich schwer zu zerkleinernde Materialien angeliefert.

Im Herbst 2014 steuerte ein Tieflader des dänischen Komptech-Vertreters Aksel Benzin A/S die Stadt Ringe auf der Insel Fünen an, um einen neuen Komptech Terminator 5000 zu FFV Energi & Miljø A/S zu bringen. Das kommunale Unternehmen FFV liefert Fernwärme, Strom und Wasser und bietet Dienstleistungen in den Bereichen Abwasser, Abfall und Recycling an. Der neue Terminator wurde auch sofort in Betrieb genommen. Viel zu tun „Da wir wussten, dass der Terminator kommen würde, hatten wir vorher Abfall zu lagern begonnen. Es gab daher entsprechend viel zu tun. Aber auch nachdem der Terminator das gesamte Material abgearbeitet hatte, gab es keinen Arbeitsmangel. Wir können ihn im normalen Schichtbetrieb zu 100 Prozent auslasten“, erklärt FFV-CFO Jens Knudsen. Der vielgereiste Terminator

Der Zerkleiner wurde in der frischen limonengrünen FFV-Farbe lackiert und bringt so einen echten Farbtupfer auf die Höfe. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Terminator. Er hält die Versprechungen ein, die Aksel Benzin A/S machte“, meint FFV-CEO Claus Mogensen. Gewinner der Ausschreibung Der Terminator 5000 als langsam laufender Zerkleinerer kann die unterschiedlichen von FFV gesammelten Abfälle schreddern - alte Sofas, Teppiche, Matratzen, Kunststoffe, Weihnachtsbäume und vieles mehr. Es war genau diese Vielseitigkeit, die FFV Anfang 2014 veranlasste, sich für den Terminator zu entscheiden. Als kommunales Unternehmen muss FFV Ausschreibungen für größere Investitionen tätigen. Dabei bezieht die Geschäftsführung die Mitarbeiter ein, damit Theorie, technische Angaben und Praxis in Balance sind, wenn eine neue Maschine die Arbeit bei FFV aufnimmt.

Der Terminator von FFV kommt viel herum. Ein Tieflader transportiert ihn zwischen FFVs vier Recyclinghöfen in einem Gebiet von 637 Quadratkilometern.

Praxis

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ZUKUNFT Praxis


Das zerkleinerte Altholz geht an Spanplattenfabriken oder wird als Brennstoff verkauft.

Der perfekte Partner FFV und der Terminator sind das perfekte Paar. Claus Mogensen erklärt warum: „Jedes Jahr sammeln wir 10.000 Tonnen Grünschnitt sowie große Mengen brennbare Abfälle und Altholz. Durch das Zerkleinern sparen wir viel Geld beim Transport, da geschreddertes Material viel weniger Platz auf den LKWs benötigt als unzerkleinertes, sperriges Material. Hinzu kommt, dass wir den Grünschnitt und das Altholz dann verkaufen können, statt für deren Abtransport zu zahlen. Das Altholz geht an eine Spanplatten-Fabrik, während der größere Teil des Grünschnitts als Brennstoff verkauft wird.

Das von uns abgetrennte Eisen wird übrigens an Metall-Recycler verkauft. Außerdem stellen wir viel Kompost her, den die Bürger bei uns gratis abholen können.“ Das Zerkleinern verschiedener Arten von Abfällen spart also Geld für FFV und bringt zudem neue Umsatzquellen.

Der Terminator wird voll gefordert. Praxis

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Jerry Ditlevsen bei der Wartung des Terminators. 12

Praxis


Leichte Instandhaltung

CSR spart Geld

Ein wichtiges Kriterium in der Ausschreibung war, dass der neue Zerkleinerer einfach in der Instandhaltung ist, und das FFV-Personal die meisten Arbeiten selbst erledigen kann. Der Terminator hat einen guten Wartungszugang zu Motor und Hydraulik. Man muss nicht unter die Maschine kriechen, um diese wichtigen Systeme zu erreichen, sondern kann sicher und komfortabel stehend arbeiten. Das Gleiche gilt für die Walze, die einen ebenso leichten Zugriff auf die Verschleißteile erlaubt.

FFV hat ein definiertes CSR (Corporate Social Responsibility)-Leitbild. Das Ziel ist es, bis 2018 den Ressourcenverbrauch um 10 Prozent gegenüber 2013 zu reduzieren. FFV hat einen großen Maschinenpark und verbraucht dafür um die 300.000 Liter Diesel pro Jahr. „Dieselverbrauch ist ein großes Thema bei uns und wird immer größer, da wir stets Maschinen zukaufen“, meint Claus Mogensen. Der Terminator 5000 bei FFV holt seine 446 PS von einem CAT C13Motor der bereits sehr effizient arbeitet.

FFV Energi & Miljø A/S Schweden

Dänemark Kopenhagen Faaborg

Deutschland

Die neue Nemus 2700 wird bei FFV zur Säuberung der Biomasse-Fraktion eingesetzt.

Noch ein perfekter Partner Geschredderte Biomasse wird erst durch die richtige Siebung zu Qualitäts-Brennstoff. Anfang 2015 kaufte FFV deswegen ein neues Nemus 2700-Trommelsieb von Komptechs dänischem Vertriebspartner Aksel Benzin. Es war sehr wichtig, dass das Sieb mit dem Durchsatz des Terminators mithalten und dabei einen sauberen Biomasse-Brennstoff produzieren kann. Eine Siebfläche von 30 Quadratmeter sorgt für eine effektive Reinigung der Biomasse-Fraktion.

Erde und Steine unter 20 mm Korngröße werden ausgesiebt. Die 3,2 Meter Kegelhöhe unter den Förderbändern hilft bei der logistischen Handhabung, da der Radlader zuerst die Nemus und die LKWs beladen kann, bevor er sich das gesiebte Material unter den Bändern vornimmt.

www.ffv.dk

Praxis

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Der Annahmebereich der BioabfallVergärungsanlage Hochfranken © Rehau Energy Solutions GmbH

Bayrische Musterschüler Gemessen an der Einwohnerzahl von rund 10.000 Bürgern ist Rehau in Hochfranken eine der industriestärksten Städte Bayerns. Und die Industriestadt im Grünen hat Großes vor: Sie ist „Modellstadt" mit Vorbildcharakter. Mit der neuen WastERGY® Bioabfall- Vergärungsanlage können nun annähernd 40 Prozent des Energiebedarfs aus regenerativen Quellen gedeckt werden. Womit man das deutsche Ziel für 2020 von 35 Prozent bereits fünf Jahre früher übererfüllt. Ende 2014 wurde die neue BioabfallVergärungsanlage in Betrieb genommen, in der bis zu 30.000 Tonnen Bioabfall vergoren werden können. Das heißt im Detail: Was in den Landkreisen Hof und Wunsiedel in der Biotonne landet, wird direkt in Energie umgewandelt. Gemeinsam mit den bereits länger bestehenden Bioenergie- und Biogasanlagen entstand so das „Bioenergiezentrum Hochfranken”. Nach dem Endausbau werden dort pro Jahr rund 76.000 Megawattstunden Strom und Wärme erzeugt. Zu 40 Prozent erneuerbar Insgesamt werden nun 40 Prozent des örtlichen Bedarfs an Strom in Privathaushalten und Industrie durch das Bioenergiezentrum gedeckt. 90 Prozent der Energie werden direkt in die örtlichen Netze eingespeist und dort genutzt, vorgelagerte Stromnetze also erst gar nicht belastet - „intelligentes 14

Systemtechnik

Stromnetz” oder „Smart Grid” nennt man das. Über das bereits vorhandene Mikrogasnetz soll dann noch ein Nahwärmenetz gespeist werden, von dem in Zukunft Schwimmbäder und Schulen profitieren. Und natürlich die Einwohner der Region, die durch die Preisstabilität bei den BioabfallEntsorgungskosten langfristig abgesichert sind. WastERGY® mit Komptech Für Rehau Energy Solutions, den Entwickler des hoch effizienten WastERGY®Verfahrens, hat Komptech Anlagenteile zur Aufbereitung von Bioabfall und Speiseresten (verpackt und unverpackt) auf Basis eines Zerkleinerers der Type Crambo zur Aufschließung der Abfälle sowie eines Nass-Sternsiebes für den folgenden Separationsschritt entwickelt. Die Anlage wird von einem vollautomatischen Kran beschickt und separiert die Inputmaterialien in eine für eine

Nassvergärung verwendbare „Gärsuppe“ sowie entsprechende Störstoffe wie z.B. Sand, Steine, Glas, Kunststoffe etc. Dadurch muss sich das Personal ausschließlich bei einem Störfall oder zum Wechseln der Container in der Annahmehalle aufhalten.


Bioenergiezentrum Hochfranken

Input Materialien: - Organische Abfälle aus Haushalten, Supermärkten, Restaurants, Lebensmittelindustrie (inkl. Verpackungen)

Ostsee

Nordsee

niederlande

- Flüssige Abfälle aus der Lebensmittelindustrie, Fette und Öle

Berlin

deutschland

belgien

Strom Wärme

Rehau Tschechien Frankreich

flüssig

Biogas Schweiz

Zerkleinerung

Löser Nasssieb+Presse

Fermenter

BHKW

Liechtenstein

österreich

Betreiber: RSB Bioverwertung Hochfranken GmbH Inputmaterial: Bioabfall Durchsatz: 30.000 Tonnen/Jahr Inbetriebnahme Gesamtanlage: Dezember 2014

Flüssigdünger für die Landwirtschaft

Festbrennstoff

Anlagenbauer: Rehau Energy Solutions GmbH

www.rehau-energy-solutions.com Systemtechnik

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Ressourceneffizienz: Herausforderung und Chance

Wenn man Kunden aus der verwandten Baumaschinenbranche befragt, ist der Tenor recht einhellig. „Nicht viel sei da passiert“, ist man sich einig, „der Verbrauch sei immer noch zu hoch, auch wenn es von den Herstellern natürlich anders gesehen werde, und die Leistung immer noch nicht dort, wo sie sein sollte, und die ganze Elektronik habe auch nicht viel gebracht.“ Das stimmt doch sehr nachdenklich, sowohl was die oberflächliche Meinung wie auch die generelle Einschätzung dieses Themas anbelangt.

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Zukunft

„Ressourceneffizienz“, so lautet das passende Stichwort dazu, und dass dies nicht nur ein Stichwort, sondern ein äußerst wichtiges Thema ist, braucht an dieser Stelle wohl nicht betont zu werden. Zahlreiche Veröffentlichungen und Untersuchungen namhafter Institute, der eigens eingerichtete Sonderpreis „Ressourceneffizienz“ im Rahmen des Nachhaltigkeitspreises 2015 in Deutschland - all das macht deutlich, welches Gewicht dieses Thema inzwischen auch in der öffentlichen Wahrnehmung einnimmt. Nicht zu vergessen, die Auftaktveranstaltung zur Ressourceneffizienz im Rahmen des G7-Gipfels unter deutscher Präsidentschaft, die ebenfalls den schonenden und gleichzeitig effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen zum Hauptthema machte.

Nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen unter Minimierung schädlicher Umwelt- und Klimaauswirkungen, so ließe sich die Kernbotschaft formulieren, und dass dies in der deutschen und europäischen Politik angekommen ist, beweist unter anderem die von der deutschen Bundesregierung 2002 formulierte Nachhaltigkeitsstrategie: Erklärtes Ziel dabei ist, die Energie- und Rohstoffproduktivität bis zum Jahre 2020 gegenüber 1994 zu verdoppeln. Mit der Initiative „Ressourcenschonendes Europa - eine Leitinitiative innerhalb der Strategie Europa 2020“ vom Januar 2011 - hat die Europäische Kommission im September 2011 den „Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa“ veröffentlicht. In diesem Programm umfasst der Ressourcenbegriff auch die Bereiche Energie, Boden, Wasser und Luft.


Die Fakten sprechen klare Worte: Etwa 50 Prozent der industriellen CO2Emissionen gehen auf die Produktion und Verarbeitung von nur fünf Grundstoffen zurück, nämlich Stahl, Zement, Papier, Plastik und Aluminium. Weltweit wurden 2009 über 68 Milliarden Tonnen Rohstoffe eingesetzt. Das sind mehr als doppelt so viel wie 1970 und rund ein Drittel mehr als im Jahr 2000. Prognosen zufolge soll die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2050 auf über 9 Milliarden Menschen wachsen und viele Schwellenländer verzeichnen ein rasantes Wirtschaftswachstum und deutlichen Wohlstandszuwachs. Deshalb nimmt die Nachfrage nach Rohstoffen und damit auch die Umweltbelastungen weiterhin stark zu.

Wir bei Komptech haben darauf reagiert: green efficiency heißt unser Innovationsprogramm, das unsere Maschinen mit weniger Verbrauch und mehr Leistung arbeiten lässt und darüber hinaus noch auf die neuesten Abgastechnologien setzt. Der Gewinn ist doppelt: Unsere Kunden sparen bei den Betriebskosten, und die Umwelt und damit wir alle - profitiert vom eingesparten CO2 und vom sparsamen Umgang mit den Ressourcen. An vorderster Stelle steht der Effizienzgewinn beim Antrieb, dem Zerkleinerungssystem oder dem Materialaustrag, was über höheren Energiewirkungsgrad und der damit verbundenen Kraftstoffersparnis umgesetzt wird. Dahinter stehen Lösungen wie der neue mechanische Direktantrieb beim Universal-Holzzerkleinerer Crambo, aber auch Ideen, die auf bereits bestehenden Technologien aufsetzen und diese weiterentwickeln,

wie beispielsweise der effiziente Trommelantrieb über Reibrad beim Trommelsieb Cribus. Mit zum Konzept von green efficiency gehören der Einsatz neuester Abgasreinigungstechnologien, eine Senkung der Lärmentwicklung und ganz allgemein Maßnahmen, die eine Maschine effizienter machen: schnellere Wartung, langlebigere Verschleißteile und Vieles mehr. Wir gehen sogar noch einen Schritt weiter: Wenn eine Maschine in der Lage ist, die Funktion von zwei oder mehr Maschinen zu übernehmen, dann heißt das für uns auch green efficiency. Alles was zur Produktion und zum Betrieb der ersetzten Maschine notwendig wäre, wird eingespart. Damit ist sich Komptech seiner Verantwortung in dieser Hinsicht mehr als bewusst. Ressourceneffizienz geht uns alle an, und je früher wir das begreifen, umso besser! Zukunft

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Der Axtor zerkleinert Stammholz für Biomasseheizkraftwerke.

Der Zeit voraus Vor 30 Jahren entschlossen sich vier junge Ingenieure, die Umwelt zu schützen, und gründeten zu diesem Zweck in Itxassou im französischen Baskenland das Unternehmen Loreki.

Artzai Mandiboure und Fernand Perret

Bereits 1985 stellte das Unternehmen Substrate, Rinde und organische Bodenverbesserer für den lokalen Markt her. Damals war das noch ein sehr neuer Geschäftsbereich. Man hat zu diesem Zweck Forstabfälle aus dem Wald vor Ort zerkleinert und kompostiert. Und obwohl technisch schon damals alles gut funktioniert hat, musste diese Aktivität eingestellt werden. Man war seiner Zeit einfach einen Schritt voraus und konnte den Prozess nicht wirtschaftlich darstellen. Ein zweiter Anlauf Da Not bekanntlich erfinderisch macht, stieg man in dieser Situation auf die Herstellung von Produkten für den Garten- und Landschaftsbau um: 18

Praxis


Rinde, Torf, Erden, Dünger etc. Aber schon 1993 wurde eine neuer Anlauf gewagt. Die getrennte Sammlung von Grünschnitt und das Deponieverbot für organische Abfälle wurden eingeführt - damit waren perfekte Voraussetzungen für das Stammgeschäft von Loreki geschaffen. 1995 stieg das Unternehmen dann in die Dienstleistungssparte ein und übernahm Aufträge zur Zerkleinerung und Siebung. Diese Ausweitung der Geschäftstätigkeit führte schließlich dazu, dass in Lescar, nahe der Stadt Pau, ein zweiter Standort zur Grünschnittkompostierung und Biomasseaufbereitung eröffnet wurde. 2015 kam nun der dritte Standort hinzu: In Hastingues an der Autobahn Bayonne-Pau wird Biomasse erzeugt und gelagert.

GroSSe Investitionen Um die stetig steigende Zahl an industriellen und kommunalen Heizkraftwerken bedienen zu können, hat sich Loreki mittlerweile eine Flotte an mobilen Maschinen zugelegt. Denn das Unternehmen liefert Bioenergie in unterschiedlichen Formen: als Hackgut, zerkleinertes Wurzelholz, aber auch Biomasse aus Grünschnitt. Mit der Fertigstellung des Standorts in Hastingues, wo nun eine 2.500 Quadratmeter große Halle auf einem zehnmal so großen Grundstück steht, und dem Kauf von neuen Maschinen schloss Loreki 2015 ein Investitionsprogramm in der Höhe von 3,2 Mio. Euro ab. Die Aktivitäten im Bereich der holzigen Biomasse passen genau zur Philosophie des gesamten Unternehmens, in

Itxassou sind 200 und in Hastingues 1.800 Quadratmeter PhotovoltaikKollektoren mit einer Spitzenleistung von insgesamt 280 kWp montiert. Auch hat Loreki gemeinsam mit lokalen Partnern ein Projekt für eine Vergärungsanlage in Planung.

Praxis

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Umfangreicher Maschinenpark

Multitalent Multistar

Heute verfügt Loreki über zehn mobile Hochleistungs-Maschinen, die jährlich etwa 200.000 Tonnen Material aufbereiten. Darunter auch ein Crambo 5000 auf Raupenfahrwerk. Dieser wird für die Zerkleinerung von Wurzelstöcken und Grünschnitt eingesetzt. „Der Crambo hat einen niedrigen Verschleiß und Verbrauch. Er frisst praktisch alles, ist störstoff-unempfindlich, leise und produziert wenig Feinanteil. Daher ist er für die Aufbereitung von Material für industrielle Heizkraftwerke sehr interessant“, weiß Fernand Perret zu berichten. „Eine Leistung von 85 Tonnen in der Stunde ist dabei ganz normal“, ergänzt er. Ein Axtor 6010, ebenso auf Raupe, zerkleinert Stammholz, saubere Wurzelstöcke und auch Grünschnitt. „Mit seinen 600 PS und dem Raupenfahrwerk ist er auch für den Offroad-Einsatz geeignet“, erklärt Perret. „Mit dieser Maschine erzeugen wir Material für kleinere Kraftwerke, wo die Körnung wichtig ist“, meint er. „Aber dank der drei unterschiedlichen Siebkörbe ist so gut wie alles machbar.“

Zwei Sternsiebe der Type Multistar L3 mit integrierter Windsichtung produzieren mit hoher Durchsatzleistung saubere Biomasse ohne Grob- und Feinteile sowie Störstoffe. Aber auch Strukturmaterial für die Co-Kompostierung von Klärschlamm, Bioabfällen und Vergärungs-Resten wird mit den Sieben hergestellt. „Die beiden L3 sind aber auch für eine neue Anwendung sehr wichtig. Wir sieben Mulch aus frischem Grüngut ab, der als Ersatz für Stroh als Bodenabdeck-Material bei uns sehr gefragt ist“, sagt Perret. Wieder ist man bei Loreki seiner Zeit etwas voraus - diesmal aber mit großem Erfolg.

Das Hackgut wird in einer großen Halle gelagert.

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Praxis

Der erfolgreiche KomptechPartner in Frankreich:

www.hantsch.fr

D. HANTSCH SAS ZI – Rue de l’Europe F-67520 MARLENHEIM [t] 03 88 87 52 53 [f] 03 88 87 53 00 [e] info@hantsch.fr

Der Crambo zerkleinert vor allem Wurzelstöcke und Grünschnitt.


Loreki Scop Sarl

NL

UK BE

GER

Paris

Schweiz

Frankreich Italien

Itxassou Spanien

Das innovative Beteiligungsmodell von Loreki

Zwei Sternsiebe Multistar L3 stellen einen sauberen Brennstoff her.

Heute ist Loreki ein gesundes Unternehmen, das ständig gewachsen ist, in den letzten drei Jahren sogar um 26 Prozent. Eine solide finanzielle Struktur erlaubt es, regelmäßig zu investieren und neue MitarbeiterInnen einzustellen, die immer zugleich Teilhaber am Unternehmen werden. Mittlerweile zählt Fernand Perret, seit 1985 Geschäftsführer bei Loreki, 24 MitarbeiterInnen, deren Wahl als Geschäftsführer er sich alle vier Jahre stellen muss. Jeder neue Mitarbeiter wird nach sechs Monaten Probezeit zum Kandidaten für eine Teilhaberschaft. Wird das von allen Eigentümern genehmigt, bekommt er sofort einen Anteil und eine Stimme in der Eigentümervertretung. Seinen Anteil muss er aber nicht sofort bezahlen, denn es werden monatlich fünf Prozent von seinem Gehalt einbehalten, bis er ein Kapital in der Höhe von sechs Monatsgehältern erreicht hat. Der Unternehmensgewinn wird stets auf alle Teilhaber verteilt, wobei zehn Prozent als Dividende ausbezahlt werden, 45 Prozent für fünf Jahre im Unternehmen verbleiben, und die restlichen 45 Prozent die EigenkapitalDecke des Betriebs für weitere Investitionen stärken. Ein System, das sich bewährt hat. Jeden Freitagabend tagen alle Eigentümer und diskutieren über alle unternehmerischen Belange.

www.loreki.fr Sind die Wurzelstöcke sauber, können sie auch mit dem Axtor zerkleinert werden. Praxis

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Multistar S3 Mobile Sternsiebmaschine

Sechs Gründe, warum Sie die neue Multistar S3 lieben werden. Mit der neuen Multistar S3 beginnt ab sofort der Einstieg in die professionelle Sternsiebtechnik von Komptech. Genau für die Anforderungen der unteren und mittleren Leistungsklasse konzipiert, punktet die S3 sowohl mit geringen Investitionskosten als auch mit Leistungsmerkmalen, die bisher nur den Hochleistungsmaschinen der L- und XL-Klasse vorbehalten waren.

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Bewährter Aufbau

Die S3 besitzt den bewährten Aufbau und die hochwertigen Komponenten der Multistar- Reihe: Erst Grob- dann Feinsiebung, Cleanstar-Reingungssystem, Siebdeckantrieb über Elektromotoren mit Frequenzumformer u.v.m.

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Der Strom für die elektrischen Antriebe wird direkt vom Netz bezogen oder von einem eingebauten Dieselgenerator (Option). Bei Netzbetrieb sinkt der Energieverbrauch um bis zu 75 Prozent (bezogen auf diesel-hydraulische Antriebe).

Mobil durch Hakenliftplattform

Der Aufbau auf einem Hakenliftmodul garantiert kompakte Maße und bietet zugleich die nötige Mobilität für Dienstleister oder einen überbetrieblichen Einsatz.

03 22

innovation

Sparen mit Hybridtechnik


NEU

06

Effizient arbeiten

Ein Bunker mit bis zu 3,5 m³ Volumen und geringer Ladehöhe garantiert kontinuierliches Arbeiten. Die Abwurfhöhe der Austragsbänder schafft den notwendigen Puffer für optimierten Radladereinsatz.

05 04

Hohe Siebleistung

Ein Grobsieb mit 2,1 m² und ein Feinsieb mit 3,9 m² Siebfläche leisten effiziente Trennarbeit. Abhängig vom Einsatzfall und der Ausstattung ist eine Durchsatzleistung von bis zu 100 Kubikmetern pro Stunde möglich.

Neue Verkleidung

Neben Blechverkleidungen im Antriebsbereich sorgt eine gewichtssparende Verkleidung aus robuster LKW-Plane sowohl für einen Schutz vor Verschmutzung als auch für einen einfachen Wartungszugang.

innovation

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Richtig Kleinholz machen Die stoffliche Verwertung von Altholz gewinnt zunehmend an Bedeutung. Fast immer beginnt die Aufbereitung mit dem Zerkleinern. Doch welche Maschine löst diese Aufgabe am effizientesten? Ein „hausinterner“ Wettstreit zwischen Axtor, Terminator & Crambo.

Voller Einsatz: Crambo 6200 direct und Multistar L3

Juli 2015, Altholzaufbereitungsanlage der Firma Rieger, Österreich: Ein Crambo 6200 läuft auf vollen Touren, gefüttert von einem Polypgreifer. Während die Zerkleinerungswalzen immer neuen Nachschub bekommen, ergießt sich ein Schwall an zerkleinertem Altholz in eine Multistar L3. Unter jedem Austragsband der Sternsiebmaschine stehen Container, die nach jedem Testlauf genau verwogen werden. Motordaten und Siebanalysen der Stoffströme ergänzen den Benchmark, indem sich ein schnell laufender Zerkleinerer mit zwei Langsamläufern messen muss.

Danach steht es der Holzwerkstoffindustrie als Rohstoff zur Verfügung. Ein typischer Verwendungszweck ist die Spanplattenherstellung, bei der Frischholz zunehmend durch entsprechend aufbereitetes Recyclingholz ersetzt wird. Im konkreten Versuch war folgende Fraktion gewünscht: Homogene Körnung, in der Größe von 20 bis ca. 130 Millimeter. Sichergestellt wurden diese Bedingungen durch eine Multistar L3, deren Mittelkorn – die Nutzfraktion genau auf diese Grenzwerte eingestellt war. Erst zerkleinern, dann sieben

Reyclingholz als Wertstoff Durchexerziert wurde eine Situation, die am Standort Alltag ist: Das Altholz wird bereits bei der Anlieferung in unterschiedliche Qualitäten separiert, zerkleinert und dabei soweit wie möglich von magnetischen Störstoffen befreit. 24

praxis

Vorversuche haben gezeigt, dass eine zweistufige Aufbereitung für einen Dauerbetrieb mit höheren Mengen von Vorteil ist: Besser etwas gröber zerkleinern und Grobanteile durch eine Absiebung wieder dem Zerkleinerer zuzuführen, als etwa durch sehr kleine

Siebkörbe die Maschinen durchsatzmäßig stark einzuschränken. Doch welche Technik, welche Siebkörbe, welche Werkzeuge sind am effizientesten? Denn am Ende des Tages zählt die Gesamtbilanz: Wie bekommt man die meiste Nutzfraktion pro eingesetzter Energiemenge? Und: Lässt sich so ein dauerhafter und praktikabler Betrieb darstellen? Schnellläufer: Ja, aber.. Die Zerkleinerung von nicht vorgebrochenem Altholz ist für jeden Schnellläufer eine Herausforderung. Je weniger vorsortiert wird, desto höher das Risiko an massiven metallischen Störstoffen. Im durch den Überbandmagneten abgetrennten Magnetschrott fand sich neben Nägeln und Schrauben auch eine PKW-Felge. Der Axtor, ausgerüstet mit neu entwickelten,


Wir bedanken uns für die Unterstützung bei:

www.rieger-entsorgung.at

Nutzfraktion pro eingesetzter Energie 0,7

Crambo

0,6 Tonnen/Liter

freischwingenden Werkzeugen, hielt dieser Störstoffbelastung relativ gut Stand. Auf lange Frist betrachtet bestehen jedoch bei diesem Material ein erhöhter Verschleiß und das Risiko einer Beschädigung durch einen massiven Störstoff. Für einen Dauereinsatz muss logistisch sichergestellt sein, dass schwere Eisenteile nicht enthalten sind. Auf der Haben-Seite stehen besonders bei größeren Siebkörben die Durchsatzleistung und der geringe Anteil an Überlängen: Mit dem 150 mm Siebkorb werden mehr als 30 Tonnen erzeugt, die zu mehr als 70 Prozent aus Nutzfraktion bestehen und nur ein bis zwei Prozent Überlängen enthalten. Auch die Energie-Effizienz kann sich sehen lassen: Pro Liter Diesel wird fast eine halbe Tonne Nutzfraktion erzeugt, die vom Volumen her in etwa zweieinhalb Kubikmetern entspricht.

Die L3 trennt das zerkleinerte Altholz in drei Fraktionen: Überkorn (rechts unten), Feinkorn (links) und Mittelkorn als Nutzfraktion (Mitte)

Axtor

0,5 0,4

Terminator

0,3 0,2 0,1 0,0

Siebkorb (mm)

60

100

150

XXF*

100

150

250

*Zerkleinerungseinheit

Wieviel an Nutzfraktion kann pro eingesetztem Liter Diesel vom Zerkleinerer erzeugt werden? Der Crambo mit dem 250 mm Siebkorb war im Test die effizienteste Maschine.

Praxis

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Terminator: Robuster Alleskönner Der Terminator war für den Test mit der XXF-Zerkleinerungseinheit ausgestattet. XXF steht dabei für höchsten Zerkleinerungsgrad, und dementsprechend wenig Überlängen waren vorhanden. Im Vergleich zum Schnellläufer waren eine geringere Staubentwicklung im Arbeitsbetrieb und weniger Feinteile feststellbar. Von Vorteil ist auch die Unempfindlichkeit gegen metallische Störstoffe, die eine Zerkleinerung stark belasteter Fraktionen zulassen. Beim Durchsatz und dem spezifischen Kraftstoffverbrauch kann der Terminator nicht ganz mithalten, hier haben Schnellläufer wie der Axtor oder auch der Zweiwellenzerkleinerer Crambo die Nase vorn. Keine Überraschung, zumal der Terminator ganz klar als Universalmaschine konzipiert wurde. Altholz kann er, aber seine Stärke liegt in der Mischanwendung.

Doch mit zunehmender Größe steigt die Durchsatzleistung stark an und so erwies sich der größte Siebkorb im Test als effizientester – sowohl innerhalb der anderen Siebkörbe als auch in Bezug auf die Vergleichsmaschinen. Das Resultat: Mit einem Liter Diesel erzeugt man mehr als 700 Kilogramm Nutzfraktion. Selbst beim Einrechnen der Überlängen, die wieder in die Zerkleinerung zurückgeführt werden, ist der Crambo mit dem 250 mm Siebkorb allen anderen Lösungen überlegen. Heavy Duty-Outfit Auch bei hohem Eisenbesatz, der im verarbeiteten Material bei 2,5 Gewichtsprozent lag, steht einem Dauereinsatz nichts im Wege: In der Heavy DutyAusstattung besitzt der Crambo gepanzerte

Zahnhalter, mit Verschleißplatten umkleidete Walzenrohre und doppelt so starke Siebkörbe. Als weitere Option steht neben den Standardwerkzeugen ein besonderer Werkzeugtyp zur Verfügung, der durch seine spezielle Formgebung gerade bei Altholz Standzeiten von bis zu 1000 Betriebsstunden ermöglicht. Natürlich können mit diesem Vergleich nicht alle Fragen beantwortet werden. Zu unterschiedlich sind Materialanforderungen, Platzverhältnisse oder logistische Vorgaben, sodass auch andere Abläufe ihre Berechtigung haben. Als Bestätigung unserer Ergebnisse sehen wir jedoch, dass auch zahlreiche Kunden einen vergleichbaren Verfahrensablauf auf ihren Betrieben eingeführt haben.

Verteilung Siebfraktionen 100%

Altholz – das Metier des Crambo

Überkorn

80% Massenanteil

70%

Feinkorn

60% 50%

Mittelkorn

40% 30%

praxis

Crambo

Crambo

Crambo

100

150

XXF*

100

150

250

Aus der Massenverteilung der Siebfraktionen ist der Einfluss des Siebkorbs und der Zerkleinerungstechnik - schnell oder langsam laufend - ersichtlich.

Arbeitsalltag bei Rieger: Zwei Crambos füttern eine Multistar L3. Das Überkorn wird sogleich wieder in die Zerkleinerer aufgegeben.

28 26

Terminator

0%

60 Siebkorb (mm) *Zerkleinerungseinheit

Axtor

10%

Axtor

20%

Axtor

Der Crambo direct war als Letzter im Einsatz. Dass die Maschine für die Zerkleinerung jeglicher Art von Altholz geeignet ist, war bekannt. Und dass der mechanische Direktantrieb Sprit sparen hilft, ebenso. Doch mit welchem Siebkorb erzielt man die höchste Effizienz? Als Langsamläufer produziert der Crambo grundsätzlich weniger Feinteile als der Axtor. Eine klare Abhängigkeit war feststellbar: Kleinere Siebkörbe bedeuten weniger Überlängen und mehr Feinteile, bei größeren ist es genau umgekehrt.

90%


Die Gebrauchtmaschine bekommt ein „zweites Leben“.

Certified Used by Komptech Aufgrund der hohen Qualität und Wertstabilität der Komptech-Maschinen ist es ab sofort möglich, nach einer definierten Richtlinie aufbereitete Gebrauchtmaschinen mit einer Gewährleistung seitens des Herstellers zu versehen. Dabei machen wir keine Kompromisse bei Qualität und Zuverlässigkeit. Der Ruf unserer Kunden nach gebrauchten Maschinen wird immer lauter. Das ist bedingt durch unsichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen oder aber auch nicht ganz klare Entwicklungen beim Eintritt in neue Geschäfts- bzw. Betätigungsfelder. Auch bei gebrauchten Maschinen ist der Wunsch nach Qualität und Zuverlässigkeit sehr hoch.

Die Unsicherheit, was man „für sein Geld bekommt“, kann den Investitionsvorteil sehr schnell zunichtemachen. Komptech setzt daher bei Gebrauchtmaschinen neue Maßstäbe, die wir unter der Bezeichnung „Certified Used“ bündeln. Dabei durchläuft die Maschine ein standardisiertes Programm von der Inspektion über die Aufbereitung bis zur Qualitätsabnahme – alles nach Vorgaben und Qualitätskriterien des Herstellerwerks. Bei der Aufbereitung werden ausschließlich Original- Ersatz- und Verschleißteile verwendet. Bei dieser Gelegenheit werden auch funktionsrelevante Updates nachgerüstet. Natürlich sind kundenspezifische Modifikationen jederzeit möglich. Nach einer Endabnahme, die nach denselben Qualitätsstandards wie bei Neumaschinen erfolgt, steht die Maschine für unsere Kunden bereit.

Der Zustand der Maschine vor der Generalüberholung ist oft sehr schlecht.

Die Maschine bekommt einen neuen Anstrich.

„Certified Used“ ist ein Qualitätsversprechen, das wir mit einer Herstellergewährleistung von sechs Monaten bzw. 500 Betriebsstunden unterstreichen.

www.komptechused.com Service

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Von Kühen und Kompost 2007 gründete Landwirt Greg Schoenbachler „Silver Springs Organics“, als er seine Rinderfarm in einen Kompostierbetrieb umwandelte. Seine Vision war es, die Umwelt zu schützen, indem er aus organischen Abfällen einen qualitativ hochwertigen Kompost herstellte.

Inzwischen ist Greg Schoenbachler zwar aus dem Unternehmen ausgestiegen, Silver Springs Organics ist aber weiter auf Kurs geblieben. Samantha Fleischner war von Anfang an dabei und ist Standortleiterin eines Betriebes, der heute bis zu 120.000 Tonnen städtischen Grünschnitts im Jahr verarbeiten kann. Im Laufe der Jahre hat sie sich in einer von Männern dominierten Branche bewiesen, und mit ihrem großen Wissen über Ressourcenmanagement, ihrer Erfahrung und ihrem 28

praxis

Einsatz Silver Springs Organics zu einem Qualitätsbegriff in der Verarbeitung organischer Abfälle gemacht. Die effizienteste Technik Dabei setzte Silver Springs Organics schon immer auf die neueste Technologie aus dem Hause Komptech. „Die dunkelgrünen Maschinen waren schon immer die effizientesten“, erklärt Samantha Fleischner die Beweggründe.

Aufgrund von behördlichen Auflagen und der sehr regnerischen Witterung im Bundesstaat Washington wird auf der Anlage in einem zweistufigen Prozess auf Mieten kompostiert. Zu den ersten eingesetzten Maschinen gehörte ein Zerkleinerer Crambo 5000, der wegen seines niedrigen Verbrauchs und der guten, für die Durchlüftung der Mieten wichtigen Struktur des geschredderten Materials ausgewählt wurde. Nach acht Jahren ist der Crambo 5000 immer noch im Einsatz.


Silver Springs Organics Canada WA

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Mexico

www.silverspringsorganics.com

Samantha Fleischner ist stolz auf den hochwertigen Kompost, der auf der Anlage von Silver Spring Organics hergestellt wird.

Nasses Wetter - nasses Material

Geringe Betriebskosten

Einige Jahre später wurde der Durchsatz zu einem Problem. Aufgrund des nassen Materials verstopfte sich das damalige Flachsieb immer wieder. Noch zu siebendes Material stapelte sich und Silver Springs konnte nicht schnell genug produzieren, um die wachsenden Nachfrage zu stillen. Man brauchte ein Sieb, das nasses Material schnell verarbeiten konnte. Die Reinigung von Kunststoffen war ein weiteres Problem, da das Unternehmen von unterschiedlichen Quellen Material bezog, das zum Teil noch gereinigt werden musste. Nach eingehender Überlegung und Beratung entschloss man sich bei Silver Springs, in ein Sternsieb der Type Multistar L3 zu investieren. Das neue Sternsieb kam auch mit dem nassen Material klar, und die einfache Einstellbarkeit des Siebdecks brachte die Flexibilität mit sich, viele verschiedene Produkte verarbeiten zu können.

Auf die Frage hin, warum sie Komptech bevorzugt, sagt Samantha lapidar: „Man bekommt schlichtweg das, was man erwartet und, wofür man bezahlt hat. Bessere Technik bedeutet mehr Kontrolle. Vielleicht muss man am Anfang etwas mehr investieren, aber mit besserer Technik hat man auch niedrigeren Verbrauch und damit geringere Betriebskosten.“ Silver Springs hat nur minimale Ausfallszeiten mit den KomptechMaschinen und kann dadurch wesentlich kosteneffizienter arbeiten – nicht ganz unwichtig, wenn man im Schnitt 80.000 Tonnen im Jahr verarbeitet.

Kunststoff sowie Steine und Metallteile aus dem Überkorn zu entfernen. Das Überkorn kann so entweder als Produkt verkauft oder noch weiter verarbeitet werden. Von Kühen zu Kompost – Silver Springs Organics ist schon weit gekommen. Was kommt wohl als nächstes?

Mit dem wachsenden Materialvolumen wurde die Separation von Störstoffen immer wichtiger. Im Jahre 2014 kaufte Samantha deshalb einen Hurrikan-Windsichter. Dieser arbeitet zusammen mit dem Sternsieb Multistar L3, um noch mehr Praxis

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NH

MA

RI CT NJ DE


Beruf und Berufung Mit 15 Jahren hört Hubert Seiringer das erste Mal von Kompost. Mit 20 Jahren gründet er seine eigene Firma und auch heute, dreißig Jahre später, ist die Kompostierung seine große Leidenschaft.

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praxis


Hubert Seiringer erklärt Andreas Kunter (Komptech) „seine” Kreislaufwirtschaft. Dazu ist eine Reinigung des Siebüberlaufs (rechts im Bild) absolut notwendig.

Hubert Seiringer mit seiner neuen Errungenschaft - dem Stein- und Leichtstoffseparator Hurrifex. Auch sein Hund Horst ist überzeugt.

Am Rande von Wieselburg in Niederösterreich befindet sich auf einem Hügel ein mächtiger Vierkanthof. Dass in die landwirtschaftlichen Gebäude eine Kompostanlage integriert ist, wird erst bei genauerem Hinsehen erkennbar. Am Geruch ist es jedenfalls nicht feststellbar. „Wir verarbeiten im Jahr rund 20.000 Tonnen an Grünschnitt und Bioabfällen zu hochwertigem Kompost“, erzählt Hubert Seiringer, und sofort spürt man, wie wichtig ihm der Begriff „hochwertig“ ist. „Kompost ist eine Qualitätsfrage. Stimmt die Qualität, dann ist der Absatz kein Problem“, so seine Überzeugung. „Gerade in der Landwirtschaft findet derzeit ein Umdenkprozess statt, und mit dem zunehmenden Biolandbau erlebt auch der Kompost ein Revival. Hier im Osten Österreichs spüren wir eine massive Nachfrage, die wir gar nicht vollständig abdecken können.“ Mann der ersten Stunde Die Beschäftigung mit biologischer Landwirtschaft war es auch, die Hubert Seiringer zur Kompostierung gebracht hat. Nach Abschluss seiner landwirtschaftlichen Ausbildung startete er am elterlichen Hof erste Kompostierungsversuche mit Stallmist. Auf Stallmist folgten Grünabfälle und ab Anfang der neunziger Jahre auch Bioabfall. „Mit der ersten Biotonne, die ich übernommen habe, war auch das Gefühl da, Verantwortung zu haben, dass daraus etwas Ordentliches wird“, erinnert sich Hubert Seiringer, als er ihm Rahmen von Versuchen die ersten Biotonnen mit dem eigenen Auto einsammelte.

In den folgenden Jahren tüftelte er am Verfahrensablauf, aber auch an der Maschinentechnik, die damals noch in den Kinderschuhen steckte. Entsprach die vorhandene Technik nicht seinen Vorstellungen, wurde sie selbst gebaut, wie beispielsweise der Mietenumsetzer „Tracturn”. Ideengeber für Hurrikan & Co. Weil Verunreinigungen durch Plastik damals wie heute ein Problem darstellten, war Hubert Seiringer auf der Suche nach einer Lösung. Eine Idee war vorhanden, was fehlte, war eine professionelle technische Umsetzung. Bei Komptech, damals noch KomptechFarwick, stieß er auf Interesse und man begann gemeinsam mit der Entwicklung eines Prototypen. Diese Maschine bildete den Grundstein für den weltweit erfolgreichen Windsichter Hurrikan, dessen Trennleistung nach wie vor unerreicht ist. In einer bis heute andauernden Zusammenarbeit ergänzt Hubert Seiringer mit Prozesswissen und Praxiserfahrung die Berechnungen und Konstruktionen der Entwickler.

Praxis

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Plastik muss raus Ein entsprechender Prozessablauf und die richtige Maschinentechnik sind die entscheidenden Kriterien für sauberen Kompost, so seine Überzeugung: „Wir lassen das Material für acht bis zwölf Wochen auf der Rottefläche, wobei wir ein- bis zweimal pro Woche umsetzen. Dann sieben wir mit einem Trommelsieb auf zwölf Millimeter, gefolgt von einer Eisen-Abscheidung. So landen nahezu alle Plastikanteile im Siebüberlauf. Hier kommt nun der Windsichter Hurrikan ins Spiel. Da wir den Siebüberlauf zu hundert Prozent im Kreis fahren, ist eine Reinigung absolut notwendig. Machen wir es nicht, würden sich Verunreinigungen im Siebüberlauf anreichern.” Verbleibt Plastik länger im Kompostierungsprozess, setzen Alterungsvorgänge ein und das Plastik wird spröder und zerfällt bei mechanischer Einwirkung in immer kleinere Teile. Diese können dann selbst bei einer Siebung mit kleiner Maschenweite in das Unterkorn gelangen. Technisch erledigen diesen Job eine stationäre Siebanlage samt angeschlossenem Hurrikan, der in Eigenregie von Mobil- auf Stationärmaschine umgebaut wurde und schon bald 15.000 Stunden im Einsatz ist. Als mobile Unterstützung dienen eine Maxx-Trommelsiebmaschine und ein weiterer Hurrikan für den Lohneinsatz. Ein „schweres“ Problem Doch noch ein weiterer Störstoff hat bis vor kurzem die Rückführung des Siebüberlaufs erschwert - und zwar Steine. Während Plastik durch seine flächige Beschaffenheit und Färbung sofort auffällt, sind Steine sowohl in Farbe und Form deutlich besser getarnt. Hubert Seiringer schätzt, dass sich in seinem Siebüberlauf ein Steinanteil von 10 Gewichtsprozent befindet. Was für die Biologie des Kompostierungsprozesses keine Auswirkungen hat, macht sich bei der Maschinentechnik auf Dauer sehr wohl bemerkbar. Da der gelagerte Siebüberlauf vor der Rückführung als Strukturmaterial nochmals zerkleinert wird, führt ein hoher Steinanteil zu einem deutlichen Anstieg des Verschleißes am Zerkleinerer. „Langsamläufer sind in dieser Hinsicht relativ robust, doch ohne diese Brocken würden die Werkzeuge deutlich länger scharf bleiben und die Zerkleinerung wäre effizienter“, ist Hubert Seiringer überzeugt.

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Praxis

Was die teilweise massiven Steine in einem Schnellläufer anrichten, will er sich erst gar nicht vorstellen. Lösung Hurrifex Als Lösung dieses Problems dient seit kurzem ein neuer Separator namens Hurrifex, der es sowohl mit Steinen als auch mit Leichtstoffen wie beispielsweise Folienplastik aufnimmt. Der gelagerte Siebüberlauf läuft zunächst über die Maxx, die nochmals Feinteile abtrennt und von dort weiter in den Hurrifex. Die Einstellungen sind so gewählt, dass nahezu alle Steine herausgeholt werden. Auch Folienplastik, das dem Hurrikan entkommen ist, wird nun sicher abgesaugt. Natürlich hatte Hubert Seiringer für den Feinschliff der Maschine seine Finger im Spiel und den Hurrifex gemeinsam mit den KomptechEntwicklern perfektioniert. Die Folge ist ein absolut sauberer Siebüberlauf - problemlos zu zerkleinern und somit optimal für einen neuen Durchlauf in der Kompostierung geeignet.

„Allein mit meinen Mengen hätte ich den Hurrifex nicht vernünftig auslasten können“, bekennt Hubert Seiringer, „doch durch das Interesse der Kollegenschaft war schnell klar, dass sich die Maschine über eine Vermietung rechnen würde. Zumal fast alle Kompostierer in unserer Gegend vor ähnlichen Problemen stehen.“ Breit aufgestellt „Wir sind fast ständig ausverkauft“. diese Feststellung erklärt vermutlich am besten die Nachfrage und die Beliebtheit der hergestellten Produkte. Grund dafür ist auch die geschickte Positionierung auf unterschiedliche Abnehmer und Anforderungen: Ein Drittel des Komposts geht in die Landwirtschaft, ein Drittel wird zu Rasen- und Bioerde veredelt und für ein weiteres Drittel ist ein großes Erdenwerk der Abnehmer. Auch abseits der eigenen Kompostierung ist Hubert Seiringer aktiv.


Seiringer Umweltservice GmbH

Tschechien Deutschland

Wieselburg

Wien

Österreich HU

CH Slowenien italien

Kroatien

Seit Gründung der Firma vor 25 Jahren wurde aus der ursprünglichen Idee eines 15jährigen Schülers ein innovatives Unternehmen, welches Umweltschutz täglich praktiziert und wertvolle Arbeitsplätze in der Region geschaffen hat.

Früher mobil - jetzt stationär. Der Hurrikan Windsichter in Bildmitte hat bald 15.000 Stunden auf den Lüfterflügeln.

Er entwickelte ein innovatives Belüftungssystem zur Optimierung das Rotteverlaufes, das bereits 80 mal weltweit im Einsatz ist. Seine private Leidenschaft ist seine biologische Land- und Forstwirtschaft. Als Obmann der ARGE Kompost & Biogas vertritt er zwei drittel der österreichischen Anlagenbetreiber. Diese Interessensvertretung organisiert Wissensvermittlung und setzt sich für die Interessen der Betreiber ein. Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist die jährliche ARGE QS-Zertifizierung. Österreich selbst sieht Hubert Seiringer bei der Verwertung organischer Abfälle grundsätzlich auf einem guten Weg „Österreich ist am Kompostsektor der internationale Leader, trotzdem gibt es auch bei uns noch Potentiale, die es zu nutzen gilt. Global gesehen gibt es noch eine Unmenge zu tun. Letztendlich leben wir alle von unserem Boden, und der braucht dringend mehr guten Kompost!“ Hubert Seiringer zeigt Andreas Kunter (Komptech) den Stein des Anstoßes. Oder genauer gesagt - viele davon. Praxis

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EcoBois-Geschäftsführer Stefan Studer (links) und sein für die Maschinen verantwortlicher Sohn Eric

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Praxis


Schweizer Präzisionsarbeit Das Unternehmen EcoBois Recyclage SA von Stefan Studer und Partner liegt im malerischen Vétroz nahe Sion im schweizerischen Kanton Wallis, wo Umweltschutz natürlich großgeschrieben wird. Bereits seit 30 Jahren ist Stefan Studer im Geschäft. Als Landwirt betreibt er neben seinem Recyclingunternehmen noch zwei große Bauernhöfe mit über 50 Pferden und vielen anderen Tieren. Die Umwelt ist ihm immer schon am Herzen gelegen, und so lag es nahe, in den kommunalen Umweltschutz einzusteigen. Schon damals hat er nur mit einer Maschine Dienstleistungen für Gemeinden angeboten und erste Kompostierungsversuche gestartet. Das Geschäft ist stetig gewachsen und 2004 gründete er mit seinen Partnern das Unternehmen EcoBois Recyclage SA in Vétroz.

Seit damals hat er den Unternehmensstandort bereits auf 20.000 Quadratmeter vergrößert. Neues Equipment Stefan Studer arbeitete anfangs jahrelang vor allem mit schnell laufender Zerkleinerungstechnik sowie Siebtechnik des Mitbewerbs. „Die hat gut für die Kompostierung funktioniert, aber nur schlecht bei Altholz”, schildert er seine Erfahrungen. Mittlerweile hat Studer mit dem Crambo 5200 mit Direktantrieb bereits den zweiten langsam laufenden

Zerkleinerer von Komptech in seinem Maschinenpark. „Gute Maschinen liefern guten Kompost, außerdem sind große Maschinen im Betrieb wesentlich günstiger”, umreißt er seine Philosophie. „Außerdem funktioniert nur der Crambo im Bereich Altholz zufriedenstellend”, fügt er hinzu.

Der Crambo 5200 direct ist das Kernstück der Anlage von EcoBois.

Praxis

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Ein Betrieb mit Weitblick Mittlerweile behandeln Studer und seine Partner auf der Anlage 25.000 Tonnen Grüngut und 10.000 Tonnen Altholz pro Jahr. 70 Gemeinden werden betreut, insgesamt kommen pro Jahr etwa 75.000 Personen auf die Anlage, um ihr Material abzuliefern. „Der Kompost geht zum Teil auch in die biologische Landwirtschaft und den Weinbau”, unterstreicht Studer seinen ökologischen Gedanken. Er ist nämlich nebenbei auch Mitglied der Umweltkommission

im Kanton Wallis, im Vorstand der Vereinigung „Biomasse Suisse” und dort auch Sprecher für die Region Romandie.

Neue Ideen Bereits 2006 hatte Studer die Idee zu einer Biogasanlage und einem Biomasseheizkraftwerk. 2014 hat er nun seine Biogasanlage eröffnet. „In der Vorbehandlung für die Vergärung funktioniert auch nur der Langsamläufer zufriedenstellend”, sagt er über seine Betriebserfahrungen.

Die Anlage von EcoBois befindet sich in Vétroz, im malerischen Schweizer Kanton Wallis.

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praxis

Die großen Mengen Altholz schreien auch geradezu nach einem BiomasseHeizwerk. Dieses ist bereits in Planung. „Hier ist ein zweistufiger Zerkleinerungsprozess mit Vorzerkleinerung durch einen Langsamläufer und Nachzerkleinerung mit einem Schnelläufer geplant”, erklärt Studer weiter. Auch für seine Kompostierungsanlage hat er große Pläne. „Ecobois hat insgesamt 75.000 Quadratmeter für Erweiterungsstufen gekauft”, erklärt er stolz.


Kundendienst ist entscheidend Die Verfügbarkeit des Maschinenparks ist Studer ein besonderes Anliegen. „Es geht nicht nur um den Preis der Maschinen, es geht vor allem um die perfekte Betreuung im Fall der Fälle”, sagt Studer. „Und hier haben wir mit dem Schweizer Komptech-Vertreter GETAG wirklich den besten Partner, den man sich vorstellen kann”, lobt Studer die Zusammenarbeit. Gute Aussichten also für die Zukunft.

EcoBois Recyclage SA Deutschland

www.ecobois-recyclage.ch Zürich

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Schweiz Vétroz Frankreich Italien

25.000 Tonnen Grüngut werden auf der Anlage von EcoBois jährlich behandelt.

v.l.n.r.: Stefan Windisch (Area Sales Manager von Komptech), Stefan Studer (Geschäftsführer EcoBois), Eric Studer (Maschinenveranwortlicher), Yvan Grepper (Geschäftsführer GETAG Entsorgungs-Technik). praxis

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die Schredder der zukunft Im Jahr 2015 führte Komptech mit dem Studiengang „Industrial Design” der Fachhochschule Joanneum in Graz (Österreich) ein großes Projekt zum Thema „Schredder der Zukunft” durch. Anbei sind die dabei entstandenen Konzepte in einer übersichtlichen Collage zusammengestellt. Weitere Ergebnisse des Projekts werden auf der IFAT 2016 in München vorgestellt. Fortsetzung folgt ....

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Zukunft


30. Mai bis 3. Juni 2016 Besuchen Sie uns C2.405/504

Zukunft

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Ray Silene und sein neuer Topturn X63 sind ein magisches Team.

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praxis


Magische Wende Das Kompostierungsunternehmen Magic Valley Compost ist vom Kleinbetrieb zum Großlieferanten mit Kunden in vier US-Bundesstaaten gewachsen. Nicht zuletzt dank der Topturn-Kompostwender von Komptech.

Als Ray Silene 2006 als Produktionsleiter bei Magic Valley Compost im US-Bundestaat Idaho begann, hatte der Betrieb neun Mitarbeiter und zwei schon in die Jahre gekommene Kompostwender. Der damalige Geschäftsführer war auf den Verkauf von Sackware an Gärtnereien fokussiert, und der Betrieb schaffte gerade mal 40.000 Tonnen pro Jahr. Ray Silenes Berufserfahrung dagegen kam aus der Landwirtschaft. So war sein Augenmerk eher auf die Produktion und Maschinentechnik gerichtet. Bald konnte er aber das Volumen und die Qualität seiner Produkte erhöhen. Die Firma wurde effizienter und das Verkaufsgebiet größer. Probleme lösen Wie jedes Unternehmen schafft auch Magic Valley Compost Mehrwert, indem es Probleme löst. Das Problem im Süden von Idaho war der viele Kuhmist von den vielen Milchbetrieben und Viehzüchtern der Region. Magic Valley hatte die Lösung - den Mist einfach kompostieren und zurück an Landwirte verkaufen. Die Geschäftsidee war, den Mist vor Ort kleinflächig in Mieten zu kompostieren und dann als veredelten Dünger zurück an die Abnehmer zu bringen. Dafür brauchte die Firma Kompostwender, die möglichst leicht transportierbar, wartungsarm und sparsam waren.

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Die drei Topturns laufen auf insgesamt 74 verschiedenen Kompostierungsanlagen.

Zusammen mit Geschäftspartner Luis Bettencourt kaufte Silene verschiedene Kompostwender im Laufe der Jahre. Die Modelle wurden immer größer und spezialisierter, bis man schlussendlich auf den Topturn X60 von Komptech kam. Dieser Kompostwender zeichnete sich durch weniger Ausfallzeit und Verschleiß aus und brauchte zudem weniger Treibstoff als seine Vorgänger. Der X60 konnte auch höhere und besonders luftdurchlässige Mieten machen, was den Kompostierungsvorgang beschleunigte. So konnte man schneller produzieren und dadurch mehr Umsatz generieren. Hinzu kam, dass der Komptech-Wender viel schneller arbeitete.

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praxis

Auf diese Weise konnte man mit einer Maschine mehr Standorte pro Tag abarbeiten. Magic Valley konnte so mehr Kunden gewinnen. Zurzeit hat Magic Valley Compost drei Komptech-Topturns und 74 Kompostierungs-Standorte. Die Firma kann im Jahr mehr als 600.000 Tonnen Kompost herstellen, sieben, transportieren und streuen. Die Firma verkauft Kompost an Kunden in bis zu 400 Kilometern Entfernung und bietet Dienstleistungen in den Bundesstaaten Idaho, Oregon, Nevada und Utah an.

Den Kreis schlieSSen Das Konzept des geschlossenen Kreislaufs wird oft gepredigt, aber nur selten umgesetzt. Aus Kuhmist macht Magic Valley Kompost, der an Landwirte verkauft wird, die damit das Grünland düngen, das die Kühe ernährt, die wiederum den Mist machen. So wird der Kreis geschlossen, nachhaltig und organisch. Magic Valley stellt auch verschiedene Spezialdünger für konventionellen und Bio-Anbau sowie Bodenverbesserer her.


Zufrieden kontrolliert Ray Silene die Kompostqualität.

Magic Valley Compost Im Jahr 2015 kaufte Magic Valley den neuen Topturn X63. Dieser ersetzt nun den X60 und setzt viele Ideen um, die Silene und sein Team an Komptech herangetragen hatten. Der Motor war eine wichtige Verbesserung. Statt des alten CAT C9-Motors mit 340 PS wird der neue X63 nun vom CAT C13 mit 450 PS angetrieben. „Der neue X63 setzt Mieten doppelt so schnell um wie ältere Modelle“, so Silene. „Das bringt eine dramatische Kostenreduktion mit sich, da Zeit Geld ist. Magic Valley Compost sucht ständig nach neuen Wegen, Prozesse und Maschine so einzusetzen, dass wir die Umwelt weniger belasten.“

ME

Auf Kurs bleiben Weder Komptech noch Magic Valley sind aber damit fertig. Ray Silene besuchte neulich Komptech bei der jährlichen Verkäuferschulung in Blackhawk (Colorado), um seine Erfahrungen mit den Ingenieuren vom Werk in Österreich auszutauschen. Zusammen arbeiten sie an neuen Ideen für die nächste Maschine. Genauso wie Komptech von Anfang an mit Anwendern zusammenarbeitet, um deren Prozesse und Geschäfte zu verbessern. So werden nicht nur die Maschinen , sondern auch die Kunden erfolgreicher.

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www.magicvalleycompost.com praxis

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die welt wird immer grüner. Mit Stationärtechnik von Komptech.

Weniger Verbrauch, mehr Leistung: der Crambo direct Zweiwellenzerkleinerer

Unglaublich stark: der Terminator direct Einwellenzerkleinerer

Sorgt für frischen Wind: der Hurrikan Windsichter

Das Ende der Steinzeit: der Stonefex Steinseparator

Zwei in einer: der Hurrifex Stein- und Leichtstoffseparator

Geschüttelt, nicht gerührt: der Ballistor Ballistikseparator

Eine runde Sache: das Flowerdisc Scheibensieb

Trommelwirbel: die stationären Trommelsiebe

Sieben mit Stern: die Multistar Sternsieb

Wir wissen, dass wir nicht allein dafür verantwortlich sind, dass die Welt immer grüner wird. Aber auf unsere Lösungen für die Behandlung von Abfällen und Biomasse sind wir trotzdem ziemlich stolz. www.greenefficiency.com | www.komptech.com


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