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magazin 2/2013

Innovation Sparen beim Sieben Gesetze Schluss mit Abfall Praxis

DIRK HESSE und die Cribus 5000


stellt vor:

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Klasse, beispielsweise bei Forstmulchern oder Holzhackern, gerecht.

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Aus dem Inhalt Komptech Inside neues werk in oelde Komptech hat in Oelde, Nordrhein-Westfalen, neu gebaut. CEO Josef Heissenberger über den neuen Standort.

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zukunft Topturn für die Klimakurve Der Stand der Kompostierung in der Europäischen Union. Oder: Der Kampf des Topturn gegen die Erderwärmung.

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Praxis einsatz in Manhattan Der Wirbelsturm Sandy ließ an der Ostküste der USA keinen Stein auf dem anderen. Michael Potts über die Aufräumarbeiten danach.

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Innovation Sparen beim sieben mit der neuen Mustang Fünf Gründe, warum wir die Nemus lieben.

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Gerald Dunst und seine seltenen Erden

Komptech Inside Jugend forscht Komptech kümmert sich um den Nachwuchs. Und lädt Schüler zu einem Lokalaugenschein.

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Märkte China - Ein neuer Markt? Das Umweltbewusstsein in China auf dem Prüfstand. Zahlen, Daten, Fakten.

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Innovation Dein Crambo versteht Dich Wie ein Universitätsprofessor dafür sorgt, dass die Usability der Komptech-Maschinensteuerung unschlagbar ist.

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Biomasseaufbereitung in Chile

Systemtechnik made in korea Im südkoreanischen Busan entsteht eine der modernsten Abfallbehandlungsanlagen. Mittendrin dunkelgrüne Maschinen aus Frohnleiten.

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LESERBRIEFE Fragen über Fragen Sie fragen – die Spezialisten von Komptech antworten. Einige dringende Anliegen aus den Bereichen Service und Technik.

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Willem van Harten hat Beziehungen.

Titelbild: Schlüsselübergabe von Christian Hüwel (Komptech Vertriebsgesellschaft Deutschland) an Dirk Hesse (Vogteier Erdenwerk).

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Impressum Herausgeber: Komptech GmbH, Kühau 37, 8130 Frohnleiten, Austria T +43 3126 505 - 0, F +43 3126 505 - 505, info@komptech.com, www.komptech.com Redaktion: Andreas Kunter, Joachim Hirtenfellner, Martin Wellacher Layout & Grafik: Alexandra Gaugl Fotos: Komptech GmbH

TECHNOLOGY FOR A BETTER ENVIRONMENT

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IM MITTELPUNKT Im thüringischen Niederdorla liegt nicht nur der geographische Mittelpunkt Deutschlands, sondern dort ist auch das Vogteier Erdenwerk angesiedelt: Kein Wunder also, dass die neue Cribus 5000 E gleich zweimal im Mittelpunkt steht. Kalter, heftiger Wind und dazu noch der Regen: Gemütlich ist es also nicht gerade, als die neue Cribus 5000 E pünktlich auf dem Gelände des Vogteier Erdenwerks eintrifft, aber das beeinträchtigt keinesfalls die Stimmung der Mannschaft rund um Geschäftsführer Dirk Hesse. „Super sieht sie aus“, oder „gespannt sind wir schon“ und „nicht schlecht gemacht“, das sind nur einige der Stimmen, die damit auch die hohe Erwartungshaltung gegenüber der Neuanschaffung zum Ausdruck bringen. Die Vorbereitungen zur Einweisung laufen, Zeit genug, sich mit der Geschäftsführung zu treffen und einige Gedanken zur Cribus auszutauschen. Geschäftsführer Dirk Hesse, Prokurist Jan Westphal und Gerald Schütz, der als stellvertretender Geschäftsführer auch für das Qualitätsmanagement zuständig ist, sind mindestens ebenso gespannt wie ihre Mitarbeiter. Dirk Hesse: „In der Vergangenheit hatten wir hier schon einige Trommelsiebanlagen, aber die Cribus ist damit natürlich überhaupt nicht zu vergleichen, 04

Praxis

es ist praktisch eine ganz andere Klasse, und da freuen wir uns selbstverständlich schon auf die ersten Kubikmeter.“ Anstelle des bewährten Sternsiebs wird jetzt die Cribus allein für die Erdenproduktion verantwortlich sein. Trommel statt Stern Schütz erläutert die Hintergründe: „Unsere Produktionsschwerpunkte hier im Erdenwerk in Niederdorla sind Substrate, Blumenerden und Bodenhilfsstoffe für den Hobbygartenbau sowie den professionellen Gartenund Landschaftsbau. Wir bieten dabei Premium-Marken für den qualitätsbewussten wie auch gute Qualität für den preisbewussten Kunden und auch Aktionsware an. Ebenso produzieren wir gärtnerische Erden und Rindenprodukte für zahlreiche Handelsmarken von großen Einzelhandelsketten. Damit die geforderten Qualitäten gleichbleibend gewährleistet werden können, haben wir nicht nur ein internes und zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem aufgebaut, sondern legen

Titelstory

auch großen Wert auf die Qualität unserer Ausgangsstoffe, sei es gütegesicherter Kompost, Torf aus eigenen Abbaustätten oder auch das RALGütezeichen Substrate für Pflanzen, mit dem einige unserer Produkte ausgezeichnet sind. Natürlich müssen auch die Produktionsvoraussetzungen stimmen, um die geforderten Qualitäten einhalten zu können.“ Und genau hier beginnt die Geschichte der Cribus. Das seit 2006 in der Erdenproduktion eingesetzte Sternsieb (mit sage und schreibe inzwischen 16.000 Betriebsstunden!) war zwar mit rund 250 m³ Durchsatz in der Stunde kaum zu überbieten, zeigte aber bei dem eng definierten Trennschnitt von 10 mm, den die Erdenprodukte in der Körnungslinie einhalten müssen, seine technisch bedingten Grenzen auf. Dazu Schütz: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass über das Sternsieb die bei den Erden geforderte Lockerheit des Materials problemlos erreicht wird und Trommelsiebe eventuell eine Verklumpung des Produktes bewirken aber die immer wieder auftretende Unschärfe im Trennungsschnitt bei 10 mm hat uns dann doch bewogen, das Thema mal von einer ganz anderen Seite her anzugehen und neu darüber nachzudenken.“


Nordsee

Ostsee

Im Herzen Deutschlands Berlin Kein Wunder: Bei einem Materialumschlag von fast 350.000 m³ pro Jahr rückt die Fragestellung nach der maschinentechnischen Ausrüstung schnell in den Mittelpunkt, wenn die übrigen Ausgangsbedingungen, wie zum Beispiel die Qualität der Rohprodukte, stimmen. INDIVIDUALITÄT MIT SPAREFFEKT Die eigens für die Vogteier Erdenwerk GmbH gebaute Cribus 5000 E weist als größte und leistungsstärkste Ausführung ihrer Baureihe zunächst die dafür typischen Ausstattungsmerkmale auf. Dazu gehört auch, dass es keine hydraulischen Antriebe gibt, sondern alles elektrisch läuft. Bei näherer Betrachtung zeigt sie auch andere, eher individuelle Merkmale. Hier in Niederdorla handelt es sich um die rein elektrische Variante, also ohne Einhausung und den optional erhältlichen Dieselgenerator. Das Bunkervolumen steigt dann von normal 6 m³ auf mehr als 8 m³, und das bei einer Siebtrommel mit einer Länge von 7700 mm und einem Durchmesser von 2200 mm. Leistung, das ist das Stichwort, das für Dirk Hesse und Jan Westphal an dieser Stelle entscheidend ist: „Sicher, diese Maschine ist in der Anschaffung schon teurer als vergleichbare, dieselangetriebene Maschinen, aber wir sind davon überzeugt, dass wir das bei den Betriebskosten innerhalb eines Jahres schon wieder reinholen. Der Netzbetrieb bringt gegenüber konventionellen diesel-hydraulischen Systemen schon eine Menge an Vorteilen, was den Energieverbrauch oder den Verschleiß anbelangt. Bei den Betriebskosten allein erwarten wir eine Einsparung von rund 25 Prozent. Bei der Leistung zielen wir natürlich darauf ab, dass wir aufgrund des höheren Durchsatzes

eine dritte Schicht in unseren besonders arbeitsintensiven Monaten vermeiden können. Und noch ein Punkt: Wir können die Maschine im Gegensatz zum stationären Sternsieb an zwei oder drei Standorten im Betriebsgelände platzieren, genau dort, wo sie gebraucht wird, und sparen damit auch die Fahrwege der Radlader ein. Selbst in einer der Hallen kann sie problemlos arbeiten.“

NIEDERLANDE

DEUTSCHLAND

POLEN

Niederdorla TSCHECHIEN FRANKREICH

ÖSTERREICH SCHWEIZ

QUALITÄT UND PROFESSIONALITÄT Die Zusammenarbeit mit Komptech wird von Hesse, Westphal und Schütz absolut positiv gesehen, wie Dirk Hesse nochmals betont: „Uns hat von Anfang an die Professionalität, die Zuverlässigkeit und der Service von Komptech imponiert. Wir hatten ein Problem, darüber haben wir gemeinsam gesprochen, und dafür hat Komptech eine individuelle Lösung gesucht und auch gefunden. Sie haben uns zudem in der Übergangszeit mit der Cribus 3800 E geholfen, sodass wir die Maschine kennenlernen und schon erste Erfahrungen damit sammeln konnten. Vielleicht lässt es sich so formulieren: Für unseren Qualitätsanspruch haben wir mit Komptech den genau passenden Partner gefunden. Die Qualität macht den Unterschied!“ Mittlerweile ist die Einweisung voll im Gange, der erste Probelauf kann starten und die doch angespannten Mienen lockern sich allmählich. Das Wetter ist schlimmer geworden, aber das scheint niemanden zu beeindrucken. Feinjustierungen sind noch notwendig, dann kann die Cribus mit voller Leistung loslegen – und zwar im geographischen Mittelpunkt Deutschlands. Und beim Vogteier Erdenwerk steht sie sowieso jetzt genau im Mittelpunkt!

Über das Unternehmen Die Vogteier Erdenwerk GmbH wurde 1993 gegründet und ist ein Unternehmen der TUPAG-Gruppe. Die TUPAG-Holding-AG wurde 1995 gegründet und ist eine Führungs- und Finanzholding, die mit über 20 mittelständischen Tochterunternehmen als Konzern agiert. Durch die Unternehmensstruktur sollen die Vorteile mittelständischer Unternehmen hervorgehoben und deren Nachteile eliminiert werden. Die TUPAG-HoldingAG bildet zusammen mit ihren Tochterunternehmen einen der größten Konzerne in Nordthüringen. Zu den Tochterunternehmen zählen eigene Torfabbaubetriebe in Litauen sowie die Vogteier Kompost GmbH mit ihrer Kompostanlage Niederdorla. Hier werden Bioabfälle zu gütegesichertem Kompost verarbeitet. Der produzierte Düngekompost wird über die Landwirtschaft verwertet. Der Substratkompost wird als Zuschlagstoff für Erden über das Vogteier Erdenwerk vermarktet. Weitere Kompostanlagen stehen in Witzenhausen und Hohenbergen. Ein weiteres Tochterunternehmen, die Nordthüringen-Kompost GmbH wurde 2003 gegründet und betreibt die Kompostanlage Misserode. Mehr Informationen unter: www.erdenwerk.de

Komptech-Mitarbeiter Christian Hüwel (ganz rechts) übergibt die Schlüssel der Maschine an Jan Westphal, Dirk Hesse und Gerald Schütz (von links nach rechts)

Praxis

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drei fragen an Josef Heissenberger

Josef Heissenberger, CEO und Eigentümer der Komptech-Gruppe

Warum investieren Sie ausgerechnet in Deutschland mehr als 10 Mio. Euro in ein neues Produktionswerk, wo doch Komptech in Slowenien über wesentlich kostengünstigere Fertigungsmöglichkeiten verfügt?

Deutschland ist nicht umsonst das globale Zentrum der Maschinenbaukunst. Innovation und Qualität spielen dabei eine Schlüsselrolle. Letztlich kommt es immer auf das Gesamtergebnis an.

Unsere Produktionsstätten in Slowenien haben in erster Linie historische Gründe. Vergleichsweise niedrige Lohnkosten rechtfertigen im Spezialmaschinenbau keine Standortentscheidungen.

Sie haben auch den Sitz Ihrer deutschen Vertriebsgesellschaft in das neue Werk verlegt. Wie wichtig ist es für den Vertrieb, einen Produktionsstandort in Deutschland zu haben?

neues w

Welche Gründe sprechen dann für Ihre Entscheidung, in Oelde zu investieren?

Der deutschsprachige Raum ist der globale Leitmarkt für Umwelttechnik im Allgemeinen und die Abfallbehandlung sowie Recyclingtechnik im Speziellen. Deutschland und Österreich waren die ersten europäischen Länder, die Ende der 1980er Jahre moderne Abfallwirtschaftsgesetze eingeführt haben, welche die Grundfesten für die Technologieentwicklung gelegt haben. Eine zukunftsorientierte Gesetzgebung ist immer die notwendige Lokomotive für neue Technologien im Umweltbereich. Für Komptech sind Deutschland und Österreich die Heimmärkte, daher ist es für uns auch wichtig, als deutscher Hersteller gesehen zu werden.

Im Oktober 2012 wurde die neue Fertigungsstätte von Komptech in Oelde fertiggestellt. Um in Zukunft den Kunden noch bessere Technik in kürzerer Zeit liefern zu können.

Es ist notwendig, gesamthaft zu denken, und nicht auf einzelne Vorteile zu schielen. Für Oelde sprechen zuallererst die Verpflichtungen gegenüber unseren langjährigen Mitarbeitern, die hervorragende Kompetenz unserer Entwicklungsingenieure im Bereich der Sieb- und Separationstechnik, unsere hochqualifizierten Mitarbeiter in der Produktion und nicht zuletzt die sehr leistungsfähige Zuliefer-Infrastruktur in der Region.

Das neue Werk in Zahlen Mitarbeiter: ca. 120 Grundstücksgröße: ca. 27.500 m² Produktionshalle, inkl. Lager: ca. 5.400 m² Lackier- und Waschhalle: ca. 800 m² QM-System: DIN EN ISO 9001:2008 Exportquote Maschinen: ca. 85% 06

Komptech Inside

Komptech betreibt mittlerweile Fertigungsstandorte in Österreich, Deutschland und Slowenien. Der Standort Deutschland im ostwestfälischen Oelde ist auf Sieb- und Separationstechnik spezialisiert. Die zunehmende Nachfrage nach Separationstechnik aus dem Hause Komptech in den letzten Jahren ließ klar erkennen, dass eine Kapazitätserweiterung notwendig war. Da der Pachtvertrag für die bestehende Produktionsstätte auslief, entschied man, neu zu bauen. Die neue Betriebsstätte wurde von August 2011 bis September 2012 errichtet. Die Inbetriebnahme fand Anfang Oktober 2012 statt. Am 31. Oktober verließ übrigens als erste Maschine eine Trommelsiebmaschine der Type Cribus 2800 für einen Kunden aus den USA die Fertigungshalle.


Doppelte Premiere: Das neue Trommelsieb, die Cribus 2800, war die erste im neuen Werk gefertigte Maschine.

werk in oelde Bernd Thielepape, Geschäftsführer der Komptech Umwelttechnik Deutschland GmbH in Oelde, weiß die Möglichkeiten der neuen Fertigungsanlage zu schätzen: „Unser Wachstum hatte schlicht und einfach die Fertigungskapazitäten am alten Standort überholt. Jetzt können wir weiter expandieren sowie auf Kundenanforderungen flexibler reagieren. Außerdem können wir mehr vorfertigen, da unsere Lagerflächen nicht mehr so eingeschränkt sind, und unsere Teileverfügbarkeit steigern.“ Zu den neuen Anlagen gehört eine Durchlauf-Sandstrahlanlage für optimale Vorbehandlung sowie eine Lackieranlage mit Trocknung für hochwertige Lackqualitäten.

Mit etwa 120 Beschäftigten am Standort ist die aktuelle Kapazität auf bis zu 200 Maschinen pro Jahr erweiterbar. Mit dem Neubau hat Komptech seine Kapazität im wachsenden Segment der Separationstechnik wesentlich aufgestockt und kann seine Wachstumsstrategie in den nächsten Jahren weiter konsequent verfolgen.

Komptech Umwelttechnik Deutschland Ostsee

Nordsee

Berlin NIEDERLANDE

Oelde POLEN

Dortmund

DEUTSCHLAND TSCHECHIEN FRANKREICH

ÖSTERREICH SCHWEIZ

Die Fabrik umfasst eine Fertigungshalle mit 5400 m2, eine Lackierhalle mit 600 m2 sowie 1000 m2 Bürofläche, das Ganze auf insgesamt 27.500 m² Grundstücksfläche. Sie ist ausgelegt für eine Bauzeit von vier bis sechs Wochen pro Maschine vom Auftragseingang bis zur Auslieferung. Ein erster Blick in die neue Produktionshalle der Komptech Umwelttechnik Deutschland GmbH

Komptech Inside

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Schluss mit Abfall Titelstory

In Österreich bald kein Abfall mehr: Grünschnitt.

In Österreich verliert Grünschnitt demnächst seine Abfalleigenschaft, wenn man ihn mit sehr guten Maschinen zu einem sehr guten Biomassebrennstoff aufbereitet. „Die Verordnung geht im Frühjahr 2013 raus“, meint Hubert Grech vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft. Er zeichnet verantwortlich für die Novelle der Abfallverbrennungsverordnung 2012. „Für den Aufbereiter reicht jetzt eine kurze Mitteilung, dass er aus Grünschnitt einen Biomassebrennstoff hergestellt hat.“ Das war bisher unmöglich. Einmal Abfall blieb für Grünschnitt nur der Ausweg über die Kompostierung, um seine Abfalleigenschaft zu verlieren. Jetzt reicht ein „Drei-Zeiler“ und das Abfallende ist da.

Abfallende für Grünschnitt Die Praxis setzt sich damit durch. Schon seit einiger Zeit vermarkten Biomasseaufbereiter und Kompostanlagen Schredderholz und Hackgut aus Grünschnitt als Biomassebrennstoffe. Nur leider zu einem schlechten Preis. Ungerechtfertigt, weil der Brennstoff aus Grünschnitt in seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften meist gleichwertig mit besser bezahltem Material aus dem Forst ist. Abfälle stehen vor dem Gesetz grundsätzlich schlechter da als „Nicht-Abfall“-Materialien – hier allerdings zu Unrecht.

Ein Unrecht wird beseitigt Insbesondere Kunden von Komptech bereiten auch Grünschnitt zu einem sehr guten Biomassebrennstoff auf. Natürlich gibt es schwarze Schafe, die Grünschnitt schreddern und ohne weitere Aufbereitung ins Heizwerk liefern. Weil damit auch alle Störstoffe, insbesondere Steine und Erde, mitgeliefert werden, bleibt dieser Brennstoff auch nach dem Inkrafttreten der Verordnung Abfall. Nur wenn der Feinteilegehalt und der Aschegehalt unter festgelegte Grenzwerte fallen, kommt es zum Abfallende (siehe Infokasten unten). Gute maschinen

Ein sehr guter Biomassebrennstoff

Ein Vorreiter in Sachen Abfall

Novelle der Abfallverbrennungsverordnung 2013 - weniger als 10% Feinteile kleiner als 8 mm - weniger als 10% Ascheanteil an der Trockensubstanz

Tschechien DEUTSCHLAND SLOWAKEI

Weitere Qualitätsanforderungen des Marktes: - hoher Heizwert, z.B. 14 MJ/lutro-t - hoher Trockensubstanzgehalt, z.B. über 70% - maximale Korngröße 80 bis 300 mm - maximaler Gehalt von 5% an Steinen größer 16 mm

ÖSTERREICH

SCHWEIZ

UNGARN SLOWENIEN ITALIEN

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Gesetze

KROATIEN


Notwendige Voraussetzung ist eine intensive Aufbereitung des Grünschnitts.

Dass das am besten dann gelingt, wenn man Feinteile mittels Multistar-Sternsieb abscheidet und Steine mit dem Stonefex, weiß man mittlerweile in der Branche. Mit dem Zerkleinerer Crambo mit einem Siebkorb „Biobasket XL“ wird das im Grünschnitt vorhandene Holz außerdem so schonend auf die biologische Trocknung vorbereitet, dass bei der nachfolgenden Siebung ein Maximum an Brennstoffen entsteht.

Die Quote ist ernüchternd: • nur 60% urteilten richtig bei der Zuordnung zu „Abfall“ oder „Forst“ • nur 33% waren richtig bei der Herkunftsbeschreibung (Grünschnitt, Waldrestholz etc.) • gar nur 25% erkannten die Technik, mit der der Brennstoff hergestellt wurde

Dem Abfall ein Ende machen Das Engagement hat sich gelohnt. Es wird dazu beitragen, dass Österreich weiterhin zu Recht zur Weltspitze in Sachen Abfallwirtschaft gehört. Dass sich die Abfallwirtschaft damit inzwischen selbst auflöst und zu einer vollwertigen Ressourcenwirtschaft wird, ist nicht problematisch, sondern erklärtes Ziel. Maschinen, wie die von Komptech, helfen, dass dieses Ziel mehr und mehr Realität wird – weltweit.

Wenig Feinteile und wenig Asche Flughafen Wien-Schwechat, Juli 2012: Komptech veranstaltet zusammen mit anderen Stakeholdern der Branche einen Akademietag, bei welchem Vertreter des Bundesministeriums, Kunden und Interessensvertretungen über die Problematik informiert werden. Plakativ wird ein Quiz veranstaltet, in welchem jeder vor die unmögliche Aufgabe gestellt wird, Biomassebrennstoffe aus dem „Abfall“ Grünschnitt von Biomassebrennstoffen aus „Nicht-Abfall“Materialien aus dem Forst zu unterscheiden.

Selbst für Biomasse-Experten unmöglich: Material aus Grünschnitt (Abfall) von jenem aus Waldrestholz (kein Abfall) zu unterscheiden.

Gesetze

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Die EU macht mobil für die Kompostierung und gegen die Klimaerwärmung. Der selbstfahrende Kompostumsetzer Topturn hilft dabei. 14 von 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union erfüllen bereits den Zeitplan und die Reduktionsziele der Deponierichtlinie und setzen die geforderten Maßnahmen um. Die anderen 13 Mitgliedsstaaten folgen. Die Maßnahmen kurbeln die Entstehung und das Geschäft von Kompostanlagen an, tragen diese schließlich maßgeblich zur Reduzierung der negativen Umwelteinflüsse von schlechter Abfallwirtschaft bei. Kompostanlagen vermeiden die Entstehung des Klimagiftes Methan. Dazu werden Abfälle zu Kompost und ein weiteres Klimagift, Kohlendioxid, wird als Humus in die Böden eingebunden – das Klima bekommt eine Atempause. 10

Zukunft

Das Klima atmet auf Keine Atempause bekommt eine Maschine von Komptech: Der Topturn dreht immer mehr Abfälle von oben nach unten und schafft damit die Kehrtwende bei den klimarelevanten Emissionen aus den Abfällen Europas. Derzeit sind es 22 Mio. Tonnen Siedlungsabfälle, die jedes Jahr schon getrennt gesammelt und durch die Kompostierung der Klimaerwärmung entgegenwirken. Jährlich bekommen die europäischen Kompostanlagen mehr und mehr Arbeit. Alleine durch die Deponierichtlinie werden bis 2020 noch mindestens 6 Mio. Tonnen mehr Siedlungsabfälle von den Deponien auf die Kompostanlagen verschoben. Dazu kommen landwirtschaftliche Reste wie Mist oder Ernterückstände.

„Good bye landfill“ In den 27 EU-Ländern warten aber noch weitere 70 Mio. Tonnen organische Abfälle auf ihren Topturn. Und der Topturn dreht und dreht und dreht. Das Oberste zuunterst. Unübersehbar sind die Vorteile von Kompost: - Neben der Kohlendioxid- Fixierung werden Abfälle in den Nährstoffkreislauf zurückgeführt, - für den biologischen Landbau gibt es eine Alternative zu Kunstdünger und - der wichtigste Schritt zum Recycling von wiederverwertbaren Abfallanteilen wird eingeleitet. Fachleute sprechen von einer Kettenreaktion beim Recycling von Abfällen, die von der getrennten Sammlung und Behandlung von organischen Abfällen ausgelöst wird. Funktioniert es beim Kompost, dann auch bei Papier, Alu, Eisen, Holz, Batterien etc.


Topturn für die Klimakurve

Der Topturn im Kampf gegen die Erderwärmung – hier auf einer Kompostierungsanlage für organische Reststoffe.

think! GREEN Unübersehbare Vorteile Die Erfahrung der drei abfallwirtschaftlich fortschrittlichsten Staaten Europas – Österreich, Niederlande und Dänemark - zeigt, dass die getrennte Erfassung von biogenen Siedlungsabfällen der Schlüssel für eine Ressourcenwirtschaft ist. Weg von der Deponie und der Gesamtabfallverbrennung – hin zur Kompostanlage.

Nicht zuletzt deswegen gibt es auch für den viertbesten in Europas Abfallwirtschafts-Ranking, Deutschland, derzeit einen Schub für die Ausweitung der getrennten Sammlung organischer Siedlungsabfälle. Gute Zeiten für den Topturn, der dabei die Temperaturen in der Kompostmiete und hoffentlich bald auch in der Atmosphäre runterdreht. Der Topturn als Nummer 1 Der Topturn ist der einzige verlässliche radgetriebene Umsetzer auf dem Markt. Er läuft von Kanada bis Australien und von Japan bis Peru. Von russischem Hühnermist bis zum Erz der Anden wird alles umgedreht, was der Maschine zwischen die Räder (oder Ketten) kommt. Hoffentlich auch bald die Klimaerwärmung.

Best of Topturn - Am weitesten im Norden: Oulu, Finnland - Am weitesten im Süden: Santiago, Chile - Am weitesten vom Hersteller: Fuji, Japan - Das schwerste Material: Erze in Calao, Peru - Das außergewöhnlichste Material: Hühnermist in Belgorod, Russland - In der heißesten Wüste: Kuwait - Am schönsten Strand: Kamuela, Hawaii Die spektakulärsten der 450 weltweit verkauften Mietenumsetzer von Komptech.

Zukunft

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einsatz in Manhattan Im Oktober 2012 war der Hurrikan Sandy mit einem Durchmesser von 1800 Kilometern das ausgedehnteste jemals gemessene Sturmgebiet im Atlantik. Auf seiner Zugbahn von Jamaika über Kuba und die Bahamas, bis er in New Jersey auf das Festland der Vereinigten Staaten traf, richtete er erhebliche Schäden an. Der Crambo als Katastrophenhelfer. Als Sandy am 29. Oktober 2012 bei Atlantic City auf das amerikanische Festland traf, wurden andauernde Windgeschwindigkeiten von 150 Stundenkilometern gemessen. Die Folgen waren verheerend: Nach einer Explosion in einem Umspannwerk waren 250.000 New Yorker teilweise tagelang ohne Strom. Die Sturmflut mit bis zu sieben Meter hohen Wellen führte zu starken Überflutungen und Zerstörungen an den Küsten. Der Pegel im Battery Park an der Südspitze Manhattans erreichte einen Allzeithöchststand, und zum ersten Mal seit über 100 Jahren waren in New York mehrere U-Bahn-Tunnel überflutet. Im Stadtbezirk Queens 12

praxis

brannten etwa 80 Häuser nach einem Stromschlag nieder. Niederschläge von bis zu 300 Litern pro Quadratmeter taten ein Übriges. Hunderttausende Bäume sowie Strom- und Telefonmasten wurden geknickt. Die größten Schäden hinterließ die Sturmflut. In gewissen Küstenstreifen wurden sämtliche Gebäude, Stege, Docks und Fabrikhallen weggerissen. Doch bereits am nächsten Tag wurde mit den Aufräumarbeiten begonnen. Die Trupps sahen sich dabei rasch gezwungen, den Bauschutt und das holzige Material in den lokalen Parks zu großen Haufen aufzuschütten.

Einer von diesen Aufräumteams war Michael Potts von MTL Environmental. Er hatte schon mehr als zehn Jahre Erfahrung mit Wirbelstürmen – bereits 2002 war er bei den Aufräumarbeiten nach dem Wirbelsturm Lili sowie beim Eissturm in Kansas City mit dabei. Diese zwei Ereignisse veranlassten ihn dazu, sich selbstständig zu machen. Michael kaufte sich seinen ersten Kran-LKW. Heute besitzt er einen umfangreichen Fuhrpark: acht Kran-LKWs, sieben Sattelzüge und einen schnell laufenden Zerkleinerer. Als er sich auf die Folgen von Sandy vorbereitete, realisierte er, dass er diesmal wahrscheinlich noch etwas mehr brauchen wird. An diesem Punkt wandte er sich an die Komptech USA. Er wusste, dass es da eine grüne Maschine gab, die auch Bäume mit großen Durchmessern, Wurzelstöcke sowie mit Schutt verunreinigtes Gestrüpp behandeln kann. Er wusste, dass er für diese Aufgaben einen Crambo 6000


Die Ostküste der USA Vermont New York

New Hampshire

Massachusetts Connecticut

Pennsylvania Maryland

West Virginia

Rhode Island

new york New Jersey Delaware

Nordatlantik

Virginia

Sandy war der größte Atlantik-Sturm aller Zeiten.

benötigen würde. „Einige der Wurzelstöcke sind so groß wie ganze Muldenkipper“, erklärt Michael. „Dieses Material kann der Crambo problemlos behandeln. Aufgrund seines Langsamlaufs und des hohen Drehmoments hat er wenig Verschleiß und braucht wesentlich weniger Treibstoff als die Schnellläufer. Wir haben aufgrund der reduzierten Wartungszeiten die Möglichkeit, 24 Stunden am Tag zu arbeiten.“ In Hicksville (Bundesstaat New York) hat Potts eine Sammelstelle für das Material eingerichtet.

Hier kommt das unbehandelte Material herein und geht zerkleinert wieder zurück – 5.000 bis 7.000 Kubikmeter pro Tag. Da dürfen Ausfallzeiten kein Thema sein. Es wird Monate dauern, die großen Haufen abzutragen. Und Michael Potts weiß, dass man für die Zukunft vorbereitet sein muss. „Die Natur der Natur ist, dass sie nicht vorhersehbar ist“, sagt er. Und er hat auch einen Rat für die lokalen Entscheidungsträger auf Lager: „Planung ist alles.“ Denn nach dem Sturm ist vor dem Sturm.

Der Crambo im Dauereinsatz.

Ein LKW – ein Wurzelstock.

praxis

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Der Tag der Wahrheit

Wer schafft mehr? Im Benchmark hatte die Nemus die Nase vorn.

Für jede neue Komptech-Maschine kommt der Tag, an dem sie sich mit den besten Maschinen des Marktes messen muss. Im Benchmark zeigt sich, ob Theorie und Praxis übereinstimmen und der versprochene Kundennutzen gehalten wird. Die neue Nemus 2700 hat diese Prüfung mit Bravour bestanden. Dunkle Wolken, null Grad und Niederschlag, der sich nicht zwischen Regen oder Schnee entscheiden kann – nicht gerade das beste Wetter zum Sieben. Aber genau das richtige Wetter um einen Benchmark durchzuführen, noch dazu wenn schwerer, feuchter Kompost auf die Siebmaschinen wartet. Bis an die lEISTUNGSGRENZE Die neue Nemus 2700 ist angetreten, um in der Klasse der diesel-hydraulisch angetriebenen Maschinen, Größenordnung gehobene Mittelklasse, die Beste zu sein. In einem genau geplanten Testablauf musste sie sich dabei der Konkurrenz aus dem eigenen Haus, der Mustang und zwei weiteren, erfolgreich am Markt vertretenen Mitbewerbern stellen. Kernfrage war natürlich die maximale Durchsatzleistung: Was schafft die Nemus bei diesem schwierigen Material? Passt die Siebgeometrie, stimmt die Reinigungsleistung? Wie schlägt sich der Mitbewerb? Akribisch genau wurden die Maschinen so eingestellt, dass sich im Überkorn ein 14

praxis

Wasserfest waren nicht nur die Maschinen. Im Bild Vorbereitungen zum Trommelwechsel

minimaler Anteil an Feinkorn befindet und somit das Siebergebnis überall gleich war. Erst dann begann die Messung, bei der jede Schaufel verwogen wurde. Wird hier nicht objektiv gearbeitet, ist das Ergebnis sinnlos - spätestens beim Kunden kommt die Wahrheit an den Tag. Das Erfreuliche: Mit einer Leistung von 75 Kubikmeter pro Stunde erreichte die Nemus Platz 1, hart gefolgt von einem Mitbewerber in oranger Farbe. Bei einer Siebtrommel-Maschenweite von 20 mm und in Anbetracht des Komposts mit einer Dichte von 750 kg/m3 und einer Feuchte von mehr als 40 Prozent ein hervorragendes Ergebnis! Maschine ärgere mich nicht! Außer der Durchsatzleistung gibt es noch weitere Faktoren, die den Kundennutzen oder emotionaler ausgedrückt, die Beziehung Mensch-Maschine, maßgeblich beeinflussen: Wie funktioniert die Bedienung, wie aufwendig ist ein Trommelwechsel und wie ist der Zugang für die Wartung und Reinigung. Feuchter Kompost zeigt

deutlich, wo Anhaftungen auftreten und wo sich Leckagematerial ansammelt. Die Nemus setzt hier Maßstäbe: Dank einteiligem Wellkantenfördergurt bleibt der Bereich unter dem Feinkornaustrag sauber und durch die abklappbare Seitenwand und die hydraulisch ausfahrbare Trommel können Materialanhaftungen ohne akrobatische Verrenkungen bequem bereinigt werden. Der von der Mustang bekannte und bewährte Trommelwechsel wurde weiter vereinfacht und bietet nun ein zusätzliches Feature: Innerhalb einer halben Stunden kann die Trommelaufnahme für Siebtrommeln des Mitbewerbers Doppstadt umgerüstet werden. Auch bei der Bedienung hat die Nemus die Nase vorn. Eine elektronische Steuerung mit Anlaufautomatik und einer einfachen Visualisierung und dazu Bedienelemente an den richtigen Positionen machen das Arbeiten mit der Nemus zum Vergnügen. Und genau das wollen wir. Für alle, die mehr (wissen) wollen: info@komptech.com


Elektrisch oder Hydraulisch?

CRIBUS nemus Mit der Einführung der Nemus 2700 hat Komptech vor kurzem sein Programm an mobilen Trommelsiebmaschinen um eine weitere Baureihe erweitert. Wie man aus dem breiten Angebot die richtige Maschine findet, fragen wir Bernd Thielepape, Geschäftsführer des Kompetenzzentrums für Sieb- und Separationstechnik in Oelde. Mit den elektrisch angetriebenen Cribus-Siebmaschinen hat Komptech erfolgreich Neuland betreten – und auch viele Nachahmer gefunden. Bei der Nemus wird wieder auf hydraulischen Antrieb gesetzt, warum dieser Schwenk? Als wir vor fünf Jahren mit Entwicklung der Cribus-Baureihe begannen, lag der Fokus ganz klar auf den geringsten Verarbeitungskosten pro m3 Material. Wir wollten eine Maschine, die bei entsprechender Auslastung die höchste Wirtschaftlichkeit bietet. Daher ist die Cribus von vorne bis hinten auf höchste Durchsatzleistung und Effizienz getrimmt, und die dazu notwendigen technischen Maßnahmen schlagen sich eben in etwas höheren Investitionskosten nieder. Sinkt die Auslastung oder wird überhaupt auf Grund der Anlagengröße eine kleinere Maschine benötigt, so haben die einfacher aufgebauten, diesel-hydraulisch betriebenen Maschinen Vorteile. Die Investition ist geringer, ein Vorteil, der gerade bei Ausschreibungen zum Tragen kommt, wo günstigere Betriebskosten oftmals leider nur unzureichend berücksichtigt werden.

Von der diesel-hydraulischen Joker über die Primus bis zur Maxx und Mustang ist Komptech in diesem Sektor doch gut aufgestellt? Richtig, alles am Markt bekannte und bewährte Maschinen. Aber, um ehrlich zu sein, es brennt uns förmlich unter den Nägeln, neue Ideen und Lösungen, die sich aus Markterfahrungen, Kundenkontakten, innovativen Überlegungen und natürlich auch durch den Mitbewerb ergeben, in unseren Maschinen umzusetzen. Und anstatt eines Re-Engineerings, wo immer Kompromisse an der Tagesordnung stehen, haben wir uns entschlossen, eine neue Baureihe zu entwickeln. Begonnen haben wir mit der Baugröße der Mustang, und um klar hervorzuheben, dass wir das Rad nicht komplett neu erfinden, ist aus „die neue Mustang“ der Name „Nemus” entstanden. Eine vierstellige Leistungskennzahl erleichtert dabei die Zuordnung zur bestehenden Cribus-Baureihe.

Geschäftsführer und Produktmanager Bernd Thielepape findet trotz 1,90 Meter Körpergröße in einer Cribus-Siebtrommel leicht Platz.

Was ist besonders an der neuen Nemus? Die Nemus 2700 hat alle positiven Eigenschaften der Vorgängermaschine behalten und dazu neue Features aus der Cribus– Reihe dazubekommen. Der große Bunker, wie die gesamte Siebmaschine im CribusDesign und der einteilige Wellkantenförderer als Feinkornaustrag fallen sofort auf, weitere nützliche Details, wie die einfachere Kühlerreinigung beim Dieselmotor oder der Wegfall von Verschleißgummis bei den Austragsbändern, erkennt man erst bei genauerem Hinsehen. Für welche Zielgruppe sind dieselhydraulische Maschinen nun die richtige Lösung? Kommt ein Betreiber auf weniger als 600 Betriebsstunden pro Jahr, so sind die Vorteile der elektrischen Maschinen ­­ schwerer darstellbar. Auch besteht bei kleineren Anlagen oder häufig wechselnden Standorten meist keine Möglichkeit für einen Anschluss an das Stromnetz - ein Faktor, der bei einer elektrisch betriebenen Maschine die Energiekosten noch massiver reduziert. Sehr häufig wechselnde Einsatzorte sind typisch für Dienstleister, die ihre Maschinen verleihen. Hier kommen weniger geschulte Maschinenbetreiber mit der bekannten diesel-hydraulischen Betriebsweise eher zurecht. Aber natürlich ist es notwendig, sich jeden Fall genau anzusehen und unseren Kunden mit umfassender Beratung zur richtigen Siebmaschine zu verhelfen. interview

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Sparen beim Sieben mit der

NEuen MUStang

Das Trommelsieb Nemus 2700 ist die neueste Entwicklung aus dem Hause Komptech. Fünf Gründe, warum wir die Nemus lieben.

01 Robust gebaut Ein verstärktes Fahrwerk, breitere Reifen und der verwindungssteife Rahmen mit großer Bodenfreiheit machen das Arbeiten in schwierigem Gelände unproblematisch. Der robuste Bunker verfügt über mehr als 5 m³ Volumen und fördert auch bei schwerer Beladung sicher weiter - der Antrieb des Bunkerbandes liegt nämlich wie bei der Cribus an der Siebtrommeleinlaufseite. Das sorgt für einen optimalen Reibschluss, indem das Band gezogen und nicht geschoben wird.

02

Wartung leicht gemacht

Zahlreiche Details wie die einfachere Kühlerreinigung beim Dieselmotor oder der leichtere Tausch des Fördergurtes beim Bunker und dem komplett als Kassette herausnehmbaren Feinkornsammelband sowie der Wegfall von Verschleißgummis bei den Austragsbändern vereinfachen die Wartung und sparen so in Summe Zeit und Geld.

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innovation

03

Flexibel bei der Trommelwahl

Stammkunden oder Umsteigern wird die Entscheidung zur Nemus leicht gemacht: In die Nemus 2700 passen nicht nur Mustang-Trommeln sondern auch Siebtrommeln der Siebmaschine SM 620 von Doppstadt. Alle Optimierungen inkl. der Nemus-Trommel sorgen für bis zu zehn Prozent mehr Durchsatz bei identischer Siebfläche. Der vergrößerte Abstand von der Trommel zur Seitenwand erlaubt ein breites Materialspektrum mit Lochungen bis 100 mm.


NEU 05

Sauber austragen

Der Feinkornaustrag erfolgt über ein einteiliges Wellkantenförderband. Diese Ausführung verhindert Rieselgut in der Übergabe und bietet zugleich eine hohe Förderleistung bei geringem Verschleiß. Beide Austragsbänder sind im Vergleich zur Mustang bereits serienmäßig verlängert und bieten eine Abwurfhöhe von 3,2 m.

Die Nemus besitzt eine elektronische Steuerung mit einem kleinen Visualisierungsdisplay. So bleibt die Steuerung einfach, erlaubt aber einen automatischen Maschinenstart und -stopp. Gleichzeitig wurde die Anzahl der Knebelschalter und Taster auf ein Minimum reduziert.

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Komfortbedienung

Nemus 2700 Antrieb Dieselmotor (kW):

70

Materialaufgabe - Einfüllbunker Bunkervolumen (m3):

> 5,0

Einfülllänge (m):

>4

Einfüllbreite (m):

1,7

Aufgabehöhe (m):

2,8

Siebtrommel Durchmesser (m):

2

Länge (m):

5,5

Effektive Siebfläche (m2):

30

Materialaustrag (Standard) Max. Abwurfhöhe Grobkorn (m):

3,2 (3,5 verlängert)

Max. Abwurfhöhe Feinkorn (m):

3,2 (3,5 verlängert)

Abmessungen Transportabmessungen L x B x H (m):

12 x 2,5 x 4

Arbeitsabmessungen L x B x H (Förderband 35°, m):

15 x 6 x 3,8

Gewicht (t):

17,0

Durchsatz (materialabhängig) Durchsatzleistung (m3/h):

bis 170

innovation

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Auch unter den Jüngsten gibt es bereits wahre Technik-Freaks.

Jugend forscht News aus Frohnleiten: Im Zuge der TakeTech-Aktionswoche werden Schüler in technische Unternehmen eingeladen, um potenzielle zukünftige Arbeitgeber kennenzulernen. Auch im November 2012 waren es wieder mehr als 100 potenzielle Nachwuchskräfte, die sich ein Bild vom Komptech-Headquarter in Frohnleiten machten. In den nächsten Jahren ist weiterhin von einem Mangel an technischen Fachkräften auszugehen. Ein Hemmschuh für Unternehmen, die sich wie Komptech auf Expansionskurs befinden. Um sich gegenüber größeren und bekannteren Arbeitgebern rechtzeitig zu positionieren, nutzte Komptech die Chance, im Zuge der TakeTech-Aktionswoche das Unternehmen einigen Schulen intensiv zu präsentieren.

„Die jüngsten Besucher waren neun Jahre alt und Absolventen einer Grundschule, die ältesten von einem berufsbegleitenden Kolleg für Wirtschaftsingenieure knapp fünfzig“, schildert Marketingleiter und Tourguide Joachim Hirtenfellner die großen Unterschiede in den Besuchergruppen.

„Das Interesse der Besucher war extrem hoch, die meisten waren aber überrascht, wie groß das Unternehmen und die hergestellten Maschinen sind“, ergänzt er. „Das zeigt uns, dass wir in Richtung Employer Branding noch Einiges zu erledigen haben. Denn gerade in den Ballungsräumen herrscht meist große Nachfrage nach technischem Personal.“ Auch in diesem Jahr wird man daher bei Komptech wieder intensiv um zukünftige Arbeitnehmer buhlen und an allen Standorten bei den wesentlichsten Jobmessen vertreten sein. Und selbstverständlich wieder an der TakeTech-Aktionswoche 2013 teilnehmen.

www.taketech.at www.erlebniswelt-wirtschaft.at

http://www.youtube.com/ watch?v=5QBFmgpW9QY

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Komptech Inside

Angehende Wirtschaftsingenieurinnen waren von der Komptech-Technik sehr angetan.


russland

Volksrepublik China

Demographische Daten

kazakhstan nordkorea

Mongolei

Japan

Südkorea

kirgistan Tadschikistan Afghanistan

CHINA

Pazifischer Ozean

Indien

taiwan

Bhujan

Peking

Einwohnerzahl:

1,340 Mrd. (Volkszählung 2010)

Einwohnerzuwachs:

+0,47%/Jahr (2011)

Bevölkerungsdichte:

140 Einwohner/km2

Fläche: 9.571.302 km2

Pakistan

nepal

Hauptstadt:

Anzahl der Millionenstädte: 49 (2010) Urbanisierungsgrad: 43% (2005)

bangladesch myanmar

vietnam laos

China - Ein neuer Markt? China als abfallwirtschaftlicher Markt der Zukunft? Wir beleuchten, was hinter dem Umweltbewusstsein im bevölkerungsreichsten Land der Erde steckt. Kommunale Abfallentsorgung in China in Kilogramm pro Kopf (2010)................................................................................... 118 Kommunale Abfallentsorgung in der EU in Kilogramm pro Kopf (2010)................................................................................. 502 Kommunale Abfallentsorgung in den USA in Kilogramm pro Kopf (2010).............................................................................. 733 Gesamtmenge an Haushaltsabfällen, die 2010 in China entsorgt wurde (in Mio. Tonnen)................................................... 158 Gesamtmenge an Haushaltsabfällen, die 2010 in Deutschland entsorgt wurde (in Mio. Tonnen).......................................... 48 Gesamtmenge an Haushaltsabfällen, die 2010 in den USA entsorgt wurde (in Mio. Tonnen).............................................. 250 Anteil von China an der weltweiten Kapazität an erneuerbaren Energien in Prozent (2010)................................................ 19,9 Anteil der EU an der weltweiten Kapazität an erneuerbaren Energien in Prozent (2010)..................................................... 20,1 Anteil der USA an der weltweiten Kapazität an erneuerbaren Energien in Prozent (2010)................................................... 10,2 Gesamte Biomassekapazität in China in Gigawatt (2010)............................................................................................................. 4 Gesamte Biomassekapazität in der EU in Gigawatt (2010)......................................................................................................... 20 Gesamte Biomassekapazität in den USA in Gigawatt (2010)...................................................................................................... 10 Verbleibende Jahre der eigenen Ölreserven bei gleichbleibender Förderung in China (2010)............................................ 9,9 Verbleibende Jahre der eigenen Ölreserven bei gleichbleibender Förderung in Deutschland (2010)................................k.A. Verbleibende Jahre der eigenen Ölreserven bei gleichbleibender Förderung in den USA (2010)..................................... 11,3 Anteil der Bruttoschulden am Bruttoinlandsprodukt in China in Prozent (2010)................................................................... 33,5 Anteil der Bruttoschulden am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland in Prozent (2010)........................................................ 83,2 Anteil der Bruttoschulden am Bruttoinlandsprodukt in den USA in Prozent (2010).............................................................. 98,5 Anteil der Bruttoschulden am Bruttoinlandsprodukt in China in Prozent (2017, Prognose)................................................. 10,1 Anteil der Bruttoschulden am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland in Prozent (2017, Prognose)..................................... 71,1 Anteil der Bruttoschulden am Bruttoinlandsprodukt in den USA in Prozent (2017, Prognose).......................................... 113,0 durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der F&E-Ausgaben in China 2002 bis 2011 in Prozent..................................... 22,1 durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der F&E-Ausgaben in Deutschland 2002 bis 2011 in Prozent........................... 3,5 Forschungs- und Entwicklungs-Personal in China im Jahr 2009 in Vollzeitäquivalenten............................................. 2 291 252 Forschungs- und Entwicklungs-Personal in Deutschland im Jahr 2009 in Vollzeitäquivalenten..................................... 332 491 Herkunft von Plagiaten im Maschinen- und Anlagenbau 2012 in Prozent (Mehrfachnennungen möglich): China.........................................72 Deutschland..............................26 USA.............................................7 Jährliches Wachstum des BIP in China in Prozent (2011)........................................................................................................... 9,2 Jährliches Wachstum des BIP in Deutschland in Prozent (2011)................................................................................................ 3,1 Durchschnittliches jährliches Wachstum der Exporte aus China von 2000 bis 2011 in Prozent............................................ 15,9 Durchschnittliches jährliches Wachstum der Exporte aus Deutschland von 2000 bis 2011 in Prozent.................................. 5,4 Quelle: brand eins Wissen – „China in Zahlen“, 2012.

Märkte

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Mit seiner Pyrolyse-Anlage produziert Gerald Dunst Biokohle - den Grundstoff für die einzigartige Riedlingsdorfer Schwarzerde

Aus der

Die beste Erde unter der Sonne Diesma

l: Sonne

Gerald Dunst entwickelt Erden. Für den Gärtner von nebenan, für eine nachhaltigere Landwirtschaft und für ein besseres Klima für uns alle. Auf den ersten Blick ist die Kompostanlage der Firma Sonnenerde eine ganz normale Kompostanlage. Im Freien liegen Dreiecksmieten und Tafelmieten, dazwischen kurven Radlader und transportieren Material von

A nach B. Abfall rein – Kompost raus. Geht man mit Inhaber und Geschäftsführer Gerald Dunst über die Anlage, wandelt sich das Bild: Sichtbar wird eine Anlage, die nur ein Ziel kennt: Den besten Kompost für die besten Erden zu produzieren. Qualität kennt keine Kompromisse Der Kompostierungsprozess und die daraus hergestellten Erden und Substrate sind das Ergebnis jahrelanger Forschung und Erfahrung, die Gerald Dunst schon auf viele Flecken unserer Erde gebracht hat. „Erde musst du sehen, riechen, fühlen“, sagt Gerald Dunst, „du musst dir anschauen, was oben wächst und wie die Erde darunter aussieht“.

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pRAXIS

Praxis

nerde

Und so ist es nicht ungewöhnlich, dass Gerald Dunst den Kopf in englischen Moorboden steckt, um zu Hause genau diese Moorbeeterde aus heimischen „Rohstoffen“ herzustellen. Oder eine spezielle Terrarienerde für Zoos, Marke Australien, in der sich Wüstenbewohner besonders wohlfühlen. Oder einfach nur eine Blumenerde, die Balkonpflanzen und das Herz des Gärtners blühen lassen. Für den Kompostierungsprozess werden kontrollierte Klärschlämme der Güteklasse 1 mit Grünschnitt und mineralischen Zuschlagstoffen zuerst auf Dreiecksmieten und dann in größeren Tafelmieten einem etwa 6-12 monatigen Rotte- und Vererdungsprozess unterworfen. Nach einer Absiebung wird daraus mit weiteren Zuschlagstoffen, z.B. Ziegelsplitt aus eigener Produktion, eine maßgeschneiderte und qualitätsgesicherte Fertigerde.


Grüne Technik im Einsatz Das Unternehmen Sonnenerde produziert jährlich 30.000 Tonnen Erden und Substrate, die nahezu ausschließlich in der Direktvermarktung verkauft werden. „Das Geschäft ist ein Saisongeschäft, gerade der Frühling ist Hochsaison, sagt Gerald Dunst, „und wir haben mit unserer alten Siebmaschine oft bis spät in die Nacht hinein Kompost und Erde gesiebt.“ Seit kurzem arbeitet nun eine Maxx-Trommelsiebmaschine von Komptech auf der Anlage, sehr zur Freude des Chefs und seiner Angestellten. Gesellschaft bekommt die Siebanlage von Zeit zu Zeit durch einen angemieteten Windsichter Hurrikan und einen Steinseparator Stonefex. „Gerade der als Strukturmaterial eingesetzte Grünschnitt ist oft verunreinigt, doch durch eine Vorsortierung und durch eine Reinigung des Siebüberlaufs können wir unseren Qualitätsanspruch einhalten. Dann stehen drei Maschinen in Serie - vielleicht könnte Komptech hier über eine kompaktere Lösung nachdenken“, lautet sein Wunsch an die Komptech-Entwicklungsmannschaft, deren Teil er in frühen Jahren selber war. Als sich Komptech noch an einer Hand abzählen ließ, war Gerald Dunst der Praktiker im Bunde, der wesentlich zur Entwicklung des TopturnMietenumsetzers beigetragen hat. Mission Humusaufbau Kompostierung und Wirkung des Kompostes im Boden sind für Gerald Dunst untrennbar miteinander verbunden. Dass weltweit diese schmale, obere Bodenschicht – die Humusschicht, der wir unsere Ernährung verdanken, durch Raubbau an Ertragskraft verliert, sieht er als eines der größten kommenden Probleme. Unlösbar?

Schlüssel Biokohle Das Unternehmen Sonnenerde stellt aus Grünabfällen durch ein neuartiges Pyrolyseverfahren Pflanzenkohle her. Diese dient als Zuschlagstoff zur Kompostierung und verleiht der daraus hergestellten Erde neue Fähigkeiten. Nach dem Vorbild der geheimnisumwobenen „Terra Preta”, der schwarzen Erde Amazoniens, wurde nach vielen Versuchen und Forschungsarbeiten die „Riedlingsdorfer Schwarzerde“ entwickelt. Wenn diese Erde richtig eingesetzt wird, ist eine dauerhafte Fruchtbarkeit gewährleistet und der regelmäßige Düngereinsatz nicht mehr erforderlich. Das Know-how ist soweit ausgereift, um es auf deutlich größere Maßstäbe zu übertragen. Doch es ist nicht nur ein Wiedererlangen der Fruchtbarkeit. „Seit die Bedeutung des Bodens für die Kohlenstoffbindung in Form von Humus erkannt wurde, hat sich nahezu überall auf der Welt die Forschung intensiviert“, berichtet Gerald Dunst. Erste Früchte trägt sein Einsatz schon jetzt: Für die Forschung und Entwicklung im Bereich der Pflanzenkohle-Herstellung wurde die Firma Sonnenerde mit dem österreichischen Klimaschutzpreis 2012 ausgezeichnet.

Geerdet

Made in Austria DEUTSCHLAND SLOWAKEI

ÖSTERREICH Riedlingsdorf

SCHWEIZ

Überhaupt nicht – die Antwort heißt gezielter Humusaufbau, Fruchtwechselwirtschaft und angepasste Bodenbearbeitung. Das Wort Humus hat für Gerald Dunst eine geradezu magische Bedeutung: Unter großem persönlichen Einsatz erforscht und entwickelt er eine Methode, mit der ausgelaugte Böden wieder fruchtbar werden.

UNGARN SLOWENIEN ITALIEN

www.sonnenerde.at

Gerald Dunst ist Inhaber der Fa. Sonnenerde und engagiert sich intensiv in der Ökoregion Kaindorf. Gemeinsam mit Landwirten hat er eine Methode entwickelt, um auf humusverarmten Feldern rasch und effizient Humus aufzubauen. Mit Experten organisiert Gerald Dunst jedes Jahr ein internationales HumusSymposium, auf dem universitäre Erkenntnisse unter praktischen Gesichtspunkten diskutiert werden.

Terra preta

Eine südamerikanische Erde made in Austria Als spanische Eroberer auf der Suche nach Gold den Amazonas entlang fuhren, berichteten sie von blühenden Städten und einer zahlreichen Bevölkerung, die sich anscheinend problemlos auf dem an und für sich nährstoffarmen Dschungelboden ernähren konnte. Bestätigung fanden diese Berichte erst im 20. Jahrhundert, als man einen besonders fruchtbaren Boden in teils meterdicken Schichten in alten prähistorischen Siedlungsgebieten fand. Damit diese fruchtbare Erde - die Terra preta (portugisisch für schwarze Erde) entstehen konnte, wurde das Bodensystem von den indianischen Ureinwohnern mit Kohlenstoff (Holzkohle) und einer Vielzahl an Nährstoffen angereichert. Alle Abfälle, von Fäkalien bis hin zu Speiseresten, wurden in Verbindung mit Holzkohle auf den Gartenbeeten ausgebracht. Die Holzkohle fungierte dabei wie ein Schwamm, der die Nährstoffe in dem extrem durchlässigen Boden festhielt. Heute wird eine Ertragsteigerung landwirtschaftlich unproduktiver Böden durch den Einsatz von Terra preta als ein Weg zur Lösung des Welternährungsproblems angesehen. Noch mehr Aufmerksamkeit scheint derzeit der positve Beitrag von Terra preta zur Lösung der globalen Klimaerwärmung zu besitzen. Die im Verfahren der Fa. Sonnenerde erzeugte Biokohle ist reiner Kohlenstoff und bindet damit eine Menge CO2. Durch Verwendung der mit Biokohle angereicherten Erde im eigenen Garten wird in Folge noch mehr Humus aufgebaut und damit noch mehr CO2 gebunden. Das Schöne daran: Man bekommt nicht nur eine extrem fruchtbare Erde, sondern auch das gute Gefühl, aktiv etwas für unser Klima getan zu haben. PRAXIS

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Dein Crambo versteht dich Ein Crambo ist eine hochkomplexe Arbeitsmaschine mit breitem Einsatzgebiet. Viele Möglichkeiten, viele Funktionen – viel Verwirrung? Nein, denn ein Crambo der neuesten Generation hat gelernt, klar und verständlich zu kommunizieren. Wir sind von einer Vielzahl an ständig komplexer und leistungsfähiger werdenden Geräten umgeben. Über Displays informieren Espressomaschine, DVD-Player, Navigationsgeräte und dergleichen über ihre zahlreichen Funktionen, die meist nur in geringem Ausmaß genutzt werden. Ist einmal eine Einstellung gefunden, heißt es, nur ja nichts zu verändern. Hersteller von Arbeitsmaschinen, bei denen moderne Elektronik für einen deutlichen Zugewinn an Funktionalität sorgt, stehen vor dem gleichen Problem: Wie schaffe ich es, den Benutzer auf einen reibungslosen und optimalen Betrieb der Maschine hinzuweisen, ohne ihn dabei mit einer Flut an Informationen zu überschwemmen? Natürlich gibt es Betriebsanleitungen und Einschulungen, doch in der Praxis gilt: Probieren geht über Studieren. 22

Innovation

Ist nach einigen Minuten das Funktionsprinzip der Bedienung nicht ersichtlich, sinkt die Motivation, sich weiter mit einer Optimierung der Einstellungen zu beschäftigen. Auch wir haben erkannt, dass ein buntes Display nicht unbedingt mit Benutzerfreundlichkeit gleichzusetzen ist. Denn was für den Entwickler vollkommen klar ist, kann den Benutzer vor unlösbare Probleme stellen. Spezialisten schaffen Klarheit Darum wurde Unterstützung von Professionisten gesucht und man wurde vor der eigenen Haustüre fündig: Ein Team von angehenden Informationsdesignern der Fachhochschule Joanneum aus Graz hat sich der Aufgabe angenommen und unter der Leitung des Usability-Spezialisten Konrad Baumann eine intuitive Userführung für den Crambo entwickelt. In Feldversuchen mit ausgewählten Testpersonen wurden

die Schwachstellen der bisherigen Bedienung erkannt und ein Re-Design der grafischen Anzeige samt zugehöriger Tastenbelegung und Menüführung, dem sogenannten User-Interface, eingeleitet. Aus Handzeichnungen wurden grafische Entwürfe, aus den Entwürfen ein reales Interface – alles mit der Zielsetzung, der Maschine ein selbsterklärendes Bedienfeld zu verschaffen. Weniger ist mehr Im Projektverlauf wurde akademisches Wissen um die Regeln der Usability mit den Anforderungen und praktischen Erfahrungen der Komptech-Maschinenbauer verschmolzen. Herausgekommen ist eine völlig neue Symbolik, die durch ihre Klarheit auf Texte verzichten kann. Die Menüführung gehorcht einer allgemein verständlichen Logik, und der anfangs grafisch überladene Bildschirm konzentriert sich nun auf die für den Anwender wichtigsten Informationen. Auf einen Blick sind wichtige Statusmeldungen und aktive Schaltflächen zur weiterführenden Interaktion ersichtlich.

Die Kom Josef Si


drei fragen an Prof. Baumann

Konrad Baumann (links), Professor für Usability an der Fachhochschule Joanneum Graz im Gespräch mit Christian Oberwinkler (Komptech) Usability ist in aller Munde, gibt es eine verständliche Definition?

mptech-Entwickler Günter Raubik (links) und indlhofer prüfen die Logik der neuen Steuerung. Erfolgreich getestet Inzwischen sind mehr als zehn Crambos mit dem neuen UserInterface im Einsatz. Mit dem Erfolg, dass Bediener mit jahrelanger Erfahrung plötzlich eine neue Funktion entdecken, die bisher in Untermenüs schlummerte, und nun die Maschine effizienter einsetzen. Durch die selbsterklärende Userführung konnte auch die Einschulungszeit für Neukunden deutlich reduziert werden. Denn in längstens zehn Minuten ist jeder Herr über bis zu 600 PS. Das neue Design des User-Interfaces wurde bereits auf mehrere KomptechMaschinen wie Axtor, Cribus und Terminator übertragen und wird in weiterer Folge bei allen weiteren Maschinen integriert. Somit werden in Zukunft alle Bedienoberflächen „one face to the operator“ haben. Damit wird auch ein Wechsel zwischen den Maschinen deutlich einfacher.

Usability, auf Deutsch Gebrauchstauglichkeit, ist durch Normen definiert und besagt, in welchem Ausmaß ein Produkt durch definierte Benutzer für eine bestimmte Anwendung effektiv, effizient und zur Zufriedenheit genutzt werden kann. Unter Interaktionsdesign versteht man die Gestaltung von Benutzerschnittstellen. Heute berücksichtigt man zunehmend auch die emotionalen Aspekte des gesamten Nutzungserlebnisses. Man spricht daher von User Experience Design. Jeder wünscht sich eine einfache Bedienung. Wie einfach muss eine Maschine zu bedienen sein? Einfachheit ist ein oft gebrauchtes Schlagwort, das nach meiner Meinung die Zielsetzung nur unzureichend beschreibt. Die Komplexität des User-Interface muss der Aufgabe angemessen sein. Ein Pilot ist beispielsweise für seine Aufgabe trainiert und kann mit der Komplexität seiner Benutzerschnittstelle umgehen. Ein Anfänger will in einfachen, verständlichen Schritten geführt werden und dabei lernen. Ein geübter Benutzer will effizient sein, also Zeit und Aufwand sparen. Dafür benötigt er auch zusätzliche Funktionen, die das System natürlich wieder komplizierter machen. Die meisten User Interfaces müssen sich für Nutzer mit verschiedenem Erfahrungsstand eignen. Das gilt auch für eine Arbeitsmaschine, die für bestimmte Nutzergruppen und die jeweiligen Anwendungsfälle optimiert sein muss. Ist Usability heute ein Muss? Durch allgegenwärtige Technik wie Computer und Mobiltelefone ist Usability zu einem Thema für uns alle geworden. Die Benutzer erwarten von einem hochwertigen Markenprodukt auch ein gutes User Interface. Somit schaffen Usability und gutes Design wichtige Wettbewerbsvorteile. Benutzertests und benutzerorientiertes Design müssen bereits zu Beginn des Entwicklungsprozesses eingeplant werden. Damit wird ein Mehrwert geschaffen, der den Aufwand deutlich übertrifft.

www.fh-joanneum.at Interview

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Kühler Kopf in heiSSem Staub Der Crambo 5000 truck macht hartes Holz trotz viel Staub und großer Hitze kurz und klein. Ein Einsatzbericht aus Chile. Man nehme Waldrestholz südamerikanischer Baumarten, eine praxistaugliche Maschine, einen staubresistenten Bediener und erhalte Biomasse in rauen Mengen von 300 m³/h. Die vorherrschenden Baumarten in Chile sind Araukarie, Südbuche und Südeiche. Will man sie zu Biomasse zerkleinern, ist das hartes Holz für harte Maschinen. Chile ist ein besonderes Land: Seine Landschaft reicht von der Pazifikküste bis zu den Anden. Dieses, und seine Bodenschätze sowie ein freundliches Volk haben dieses Land reich gemacht. Kürzlich hat man eine neue Ressource in Chile entdeckt: Biomasse. Eine neue Ressource Während Stammholz aus den chilenischen Wäldern schon länger ein begehrter Rohstoff für die in- und ausländische Papierindustrie war, hat man die Biomasse zur Energiegewinnung erst kürzlich entdeckt. Diego Gerardo Sprenger Rochette, Geschäftsführer der Servicios Portuarios Reloncavi Ltd., ist in diesem neuen Markt zu Hause. Im Interview erzählt er: „Über Biomasse wird erst seit wenigen Jahren gesprochen, aber das Interesse an diesem Thema wächst in Chile schnell.“ Reloncavi Ltd. ist der größte Erzeuger von Biomasse in Chile, vielleicht sogar schon von ganz Südamerika. Darauf ist Diego Sprenger ein bisschen stolz. Stolz auf die Firma, stolz auf den Crambo Stolz ist er auch auf seinen neuen Crambo 5000 truck. Anfang 2013 wurde ihm die Maschine ausgeliefert. Dieser langsam laufende Zerkleinerer passt gut für die Aufbereitung von Biomasse auch unter den harten chilenischen Bedingungen. 24

Praxis


Bolivien

Brasilien

Einsatz im heißen Chile Paraguay

CHILE

Santiago San Antonio Pazifischer Ozean

Uruguay

argentinien

Atlantischer Ozean

Falkland Inseln

Das Team von Reloncavi bei der Einschulung auf den neuen Crambo.

Die Maschine ist robust und störstoffresistent, zuverlässig und wartungsarm. Außerdem hat sie einen einzigartigen Vorteil gegenüber jedweder Konkurrenz: Die Maschine verfügt über einen externen Kühler. Einzigartige Kühlung Herkömmliche Motorkühler (Kühlwasser, Ladeluft) verlieren unter ungünstigen Bedingungen (Arbeit in Windrichtung, Ausblasposition über Führerhaus, Feinteile in Bodennähe) an Kühlleistung, da sich faserige Partikel zwischen die Lamellen legen. Dadurch kommt es zu einem Abfall der Motorleistung und damit auch der Zerkleinerungsleistung. Außerdem wird der Motor immer an der obersten Temperaturgrenze beansprucht. Abhilfe schaffen nur eine behelfsmäßige Reinigung des Kühlers vor Ort und mehrmals jährlich eine gründliche Reinigung in ausgebautem Zustand. Darunter leidet natürlich die Lebenszeit des Kühlers. Externer Kühler Die Komptech-Lösung: Gemeinsam mit MAN wurde ein externes Kühlsystem entwickelt. Der Wasserkühler wird hinter der Fahrerkabine aufgebaut, wo er durch seine Position nichts vom Boden ansaugt und zugleich eine optimale Zugänglichkeit bietet. Im Betrieb sorgt ein Reversierprogramm für eine selbsttätige Reinigung. Der im Motorraum verbliebene Ladeluftkühler

ist durch einen grobmaschigeren ersetzt, wodurch ein kühlungsbedingter Leistungsabfall nahezu ausgeschlossen wird. Damit hat der Crambo 5000 truck immer die volle Zerkleinerungsleistung. Der Besitzer hat keinen Verdienstentgang durch Stillstandzeiten aufgrund der Kühlerreinigung, keine Zusatzkosten für diese zusätzlichen Wartungstätigkeiten, vielmehr ergeben sich hohe Kühlerstandzeiten durch die minimierte Verschmutzung. Nach dem Staub So ist zwar die Maschine am Abend vom Staub des Tages gezeichnet, der Antrieb hatte aber zu keiner Zeit ein Problem. Da freut sich Diego Sprenger über ein kühles Bier. Der Crambo truck braucht übrigens kein Bier, er hat ja seinen externen Kühler.

Feuerland

Servicios Portuarios Reloncavi Ltd. Gründung: 1992 Geschäftsfelder: Seelogistik, Landlogistik, Biomasseaufbereitung Güterumschlag: 1 Mio. Tonnen pro Jahr Standorte: San Antonio, San Vicente, Valdivia, Puerto Montt Mitarbeiter: 300 Maschinen: Crambo 5000 trailer Crambo 5000 truck und weitere Webpage: www.reloncavi.cl

Vorteile des externen Kühlers

NEU

» Kühlung von Hydrauliköl und Motorkühlwasser

» Kein Ansaugen von staubiger Bodenluft » Selbstreinigung durch programmierte Drehrichtungsumkehr im Schredderbetrieb

» Optimale Zugänglichkeit hinter der Fahrerkabine

» Im Motorraum verbliebener Ladeluftkühler bekommt grobmaschigere Agrarlamellen

Praxis

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Made in Korea Nicht nur in den Hitparaden ist Südkorea momentan vorne mit dabei. Auch in der Abfallwirtschaft hat man große Schritte vorwärts gemacht. Ein Lokalaugenschein in Busan im Süden des Landes. Wenn sich ein koreanischer StahlRiese, in diesem Fall das Unternehmen Posco, dazu entschließt, eine Abfallbehandlungsanlage zu errichten, dann muss es schnell gehen. Bereits zehn Monate nach dem Erstkontakt mit Komptech erfolgte die Warminbetriebnahme der Anlage im südkoreanischen Busan. Dass ein solch enger Zeitplan einige Herausforderungen mit sich bringt, ist natürlich klar.

Die Anlage im südkoreanischen Busan ist auf dem neuesten Stand der Technik.

Herausforderung Maschinentechnik Ziel der neuen Anlage ist es, Haushaltsabfälle und Sperrmüll (hauptsächlich holzige Abfälle) zu behandeln und zu separieren. In mehreren Aufbereitungsschritten soll auf diesem Wege ein hochkalorischer Brennstoff für Verbrennungsanlagen aufbereitet werden. Und die Anforderungen an die dunkelgrüne Maschinentechnik sind dabei sehr hoch: Teil der Anlage sind drei stationäre Vorzerkleinerer, zwei Maschinen der Type Terminator 5000 für die Aufbereitung von Haushaltsabfällen sowie eine Maschine der Type Crambo 5000 zur Aufbereitung des holzreichen Sperrmülls. Dabei müssen die beiden HausmüllLinien einen Durchsatz von 33 Tonnen pro Stunden erreichen und dabei 90 Prozent des Inputs auf eine Korngröße von unter 200 mm zerkleinern.

Systemtechnik

Die SperrmüllAufbereitung soll 90 Prozent des Materials gar auf eine Korngröße unter 120 mm bringen, bei einem gewünschten Durchsatz von mindestens elf Tonnen pro Stunde. Herausforderung Kultur Die Komptech-Projektabteilung „Systemtechnik“ in Wien unter Projektleiter Andreas Savanjo hat sich diesen schwierigen Anforderungen aber sofort gestellt. Wichtig bei der Umsetzung des Projektes war natürlich ein erfahrener Vertriebspartner vor Ort, die Firma Taelim, mit der das Projekt innerhalb nur weniger Monate spezifiziert, geplant und umgesetzt werden konnte. „Dabei ist die koreanische Höflichkeit natürlich nicht nur hilfreich, wenn es darum geht, Probleme definitiv anzusprechen, auf den Punkt zu bringen und Lösungen zu erarbeiten“, berichtet Andreas Savanjo über die koreanischen Eigenarten. Aber gemeinsam konnten alle diese Details geklärt und sämtliche Probleme gelöst werden. Und in einer Rekordzeit von nur zehn Monaten ging die Anlage dann Anfang März dieses Jahres in Betrieb. Und das Lächeln der koreanischen Kunden wurde immer breiter, denn sie waren mit den Lösungen aus dem Hause Komptech überaus zufrieden.

Im Fernen Osten CHINA

NORDKOREA JAPAN

SÜDKOREA Busan

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Systemtechnik

POSCO (Pohang Iron and Steel Company) ist der viertgrößte Erzeuger von Stahl in der Welt mit Sitz in Pohang (Südkorea). Gegenwärtig betreibt POSCO zwei Stahlwerke an den Standorten Pohang und Gwangyang in Südkorea. Daneben arbeitet POSCO in einem Projekt mit dem Unternehmen U.S. Steel in Pittsburgh (Pennsylvania) zusammen. Das 1968 gegründete Unternehmen beschäftigt momentan etwa 29.000 Mitarbeiter und erreichte 2011 einen Umsatz von 68,94 Mrd. US-Dollar. www.posco.com


Eine amerikanische erfolgs story

Ein starkes Team: Das Partner-Netzwerk von Komptech in den USA

Im September des letzten Jahres fand das bisher größte Händlertreffen von Komptech in den USA statt. Mehr als 70 Teilnehmer wurden vier Tage lang intensiv geschult. Mehr als 300 grüne Maschinen von Komptech laufen mittlerweile schon in den USA. Deshalb ist es ein Muss, das bereits gewohnt gute Service weiter auszubauen. Um alle Händler auf den neuesten Stand zu bringen, lud Komptech alle zwölf nordamerikanischen Vertriebspartner zu einem viertägigen Meeting nach Denver ein. In zwei Gruppen wurden die 70 Teilnehmer in abwechselnden Theorie- und „Hands-on“- Praxiseinheiten intensiv geschult. Daneben war natürlich auch genügend Zeit für einen intensiven Austausch über die Verbesserung von Service, Maschinen und Schulungen. Eine große Rolle spielt in den USA die Ersatzteil-Verfügbarkeit. Um dieser Tatsache Rechnung zu tragen, hat die Komptech USA ihr Lager innerhalb eines Jahres verdoppelt. Auf einem Rundgang konnten sich die Händler ein Bild von den neuen Möglichkeiten machen.

Darüber hinaus wurde über Wege einer besseren Zusammenarbeit zwischen Komptech und seinen Händlern diskutiert, um die

Verfügbarkeit im Sinne der Kunden noch weiter zu erhöhen. Fortsetzung folgt…

Hands-on mit den amerikanischen Kollegen

Komptech Inside

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Die Macht der Beziehung

Eine Multistar L3 Sternsiebmaschine sorgt in Ede für beste Kompostqualität.

Im Land der Tulpen

facts Neonstraat 20, 6718 WV Ede, Niederlande

Nordsee ENGLAND

Niederlande

Geschäftsführer: Willem van Harten

Ede DEUTSCHLAND BELGIEN FRANKREICH

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pRAXIS

Restmüll/Gewerbemüll: 50.000 t/a Bauschutt: 45.000 t/a

Gründungsjahr: 1952

Abfallholz: 40.000 t/a behandelt 20.000 t/a unbehandelt

Mitarbeiter: 40

Kompostierung (Grünschnitt): 30.000 t/a

Umsatz: k.A. (je mehr, desto besser)

www.recomede.nl


Recom- Geschäftsführer Willem van Harten ist ein „Beziehungs-Mensch“.

Das Unternehmen Recom im niederländischen Ede sorgt für mehr Grün durch gezieltes Recycling und modernste Kompostiertechnik. Ob es um die Herstellung des Bodenverbesserers oder um die Aufbereitung von Biomasse geht, Recom weiß, was zu tun ist. „Läuft gut, oder?” lacht Willem van Harten, Geschäftsführer bei Recom, vor einem dunklen, in der Kälte hell dampfenden Komposthaufen, während dieser stetig wächst. Daneben steht eine Multistar L3 von Komptech, die den Kompost fein siebt. „Wir stellen feinen Grünschnittkompost her, Körnung 10 bis 20 mm. Die L3 ist dafür einfach unverzichtbar.“ In Vergleich zu den Trommelsieben, die Recom für die Aufbereitung von Erden einsetzt, erzeugt das Sternsieb laut van Harten ein wesentlich besseres und schöneres Produkt. Auch die Durchsatzleistung ist höher, und das alles waren ausreichende Gründe für die Kaufentscheidung.

Am Anfang war die Zerkleinerung Selbstverständlich beginnt auch bei Recom der Kompostierungsprozess mit einem Zerkleinerungsschritt. Bis jetzt wird diese Zerkleinerung an einen Dienstleister vergeben. Weil aber das Volumen ständig wächst, denkt man darüber nach, selbst einen Zerkleinerer anzuschaffen, um noch flexibler zu werden. Eine mögliche Alternative: der Crambo. „Alle unsere Erfahrungen mit Komptech sind sehr gut, wir haben seit vielen Jahren auch den Windsichter Hurrikan im Einsatz. Natürlich spielt die Beziehung mit Pon Equipment, dem KomptechVertreter in Benelux, eine Rolle, wir machen ja mehr als nur Grünschnitt“, spielt van Harten auf die zahlreichen von Pon gelieferten CaterpillarBeschickungsgeräte an.

Zukunft Kunststoffabfälle Die Multistar L3 ist wahrlich nicht die einzige Maschine am Hof in Ede. Auf der großen Betriebsfläche sehen wir auch einige gelbe Radlader und Kräne. Mit einem Radlader wird auch das Sternsieb beladen, mit den Kränen werden andere Recyclingtätigkeiten erledigt. So werden in einer Halle immer mehr Verpackungsabfälle gesammelt und umgeschlagen. „Diese Materialströme werden noch zunehmen“, sagt van Harten und zeigt die Säcke gesammelter Verpackungsabfälle. „Kaum Gewicht, aber umso mehr Volumen: eine große Herausforderung für den Transport.“ Wartung ist wichtig Während draußen Container beladen werden, sehen wir in der Werkstatt, dass verschiedenste Maschinen gewartet werden. Recom macht das Service und die Wartung selbst, im Winter werden sogar noch spezielle Instandhaltungsarbeiten gemacht, weil zu der Zeit draußen nicht viel los ist. „Wir nützen die Gelegenheit, und können ziemlich viel selbst. Wenn uns aber die Zeit fehlt, oder wir schaffen es nicht, dann können wir immer auf Pon Equipment und Komptech zählen. Genau das macht diese Beziehung so wertvoll.“

Auf der Recom-Anlage werden auch Verpackungsabfälle umgeschlagen. PRAXIS

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Ich habe Probleme bei der Fehlersuche bei meinem Terminator 5000 (Baujahr 2009). Gibt es bei der neuen Steuerung einfachere Möglichkeiten?

Fragen über Die Kunden fragen – die Spezialisten von Komptech antworten.

Francois L., telefonische Anfrage

Josef Sindlhofer (Softwareentwickler) antwortet: Die neue Steuerung hilft bei der Fehlersuche Bei der Entwicklung der neuen Steuerung haben wir im Bereich der Fehlersuche neue Möglichkeiten geschaffen. Die anstehenden Fehlermeldungen werden in der Übersichtsliste aller Fehler farblich hervorgehoben und durch einen Text exakt beschrieben. Eine Liste der letzten 200 Fehlermeldungen kann zudem als Textdatei auf einen USB-Stick gespeichert werden. Die Fehlermeldungen werden zusätzlich in einem Screen visuell dargestellt (siehe Bild). Die Fehlersuche bei einem lockeren Stecker oder einem Kabelbruch gestaltet sich auch deutlich einfacher. Die Steuerung erkennt, mit welchen HardwareKomponenten eine Verbindung besteht und stellt diese auch visuell dar.

Ich muss mit dem Crambo sehr schwieriges Material behandeln und kann aktuell nur die Walzendrehzahl verstellen. Gibt es weitere Möglichkeiten, um die Maschine besser auf das Inputmaterial einzustellen und die Durchsätze zu erhöhen? Jan H., gestellt auf einer Vorführung in Deutschland

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leserbriefe

Das heißt, der Bediener kann auf einen Blick erkennen, ob eine der Hardware-Komponenten keine Verbindung mit der Steuerung hat. Dieselbe Überprüfung kann auch mit den Ein- und Ausgängen durchgeführt werden. In diesem Fall kann bereits über das Display geprüft werden, ob die Signale an den Komponenten anliegen. Damit kann eine Überprüfung der gesamten Sensorik vom Display aus rasch durchgeführt werden.

Reinhard Meisenbichler (Abteilungsleiter Versuch) antwortet:


Fragen

Ich habe einen bereits in die Jahre gekommenen stationären Terminator, der individuell auf meine Anlage abgestimmt ist. Eine neue Maschine können wir jetzt nicht mehr so einfach einbauen. Gibt es auch eine andere Möglichkeit, meine Anlage auf aktuellen Stand zu bringen? Luis R., gestellt online

Manfred Harb (Group Service Manager) antwortet:

Ein „Face-Lifting“ für Stationärmaschinen Stationäre Maschinen sind grundsätzlich immer individuell auf den Kunden zugeschnitten konfiguriert. Die spezifische Anpassung an die Anlage kann beim Eintausch einer Anlage oft nicht berücksichtigt werden, da diese bei etwaigen Wiederverkäufen nicht verwendet werden können und daher keinen großen Wert besitzen. Daher hat sich in vielen Fällen herausgestellt, dass alternativ zur Re-Investition eine Generalüberholung der bestehenden Anlage als Alternative zielführend sein kann. Dies geht teilweise bis zum Austausch der gesamten Zerkleinerungseinheit und der für die Ausfallsicherheit wichtigen Bauteile. Am Ende stehen ein deutlich geringeres Investitionsvolumen und eine generalüberholte Maschine mit hoher Zuverlässigkeit in der Kundenanlage.

Das „Tuning-Paket“ für den Crambo Auch aus den USA haben wir diese Frage schon bekommen. Aktuell drücken die Walzen bei einer Blockade für eine definierte Zeit auf das Material, um ein Reversieren zu verhindern. Kann das Material nicht zerkleinert werden, reversiert die Walze im Anschluss an das Nachdrücken.

Bevor dies jedoch umgesetzt wird, besucht ein geschulter Experte von Komptech Ihre Anlage und inspiziert den Zustand der einzelnen Maschinenkomponenten. Angepasst an die Kundenanforderungen wird ein Angebot für die Überholung der Anlage erstellt. Im Regelfall werden verschiedene Optionen ausgearbeitet und mit dem Kunden besprochen. Im Auftragsfall werden die Arbeiten vor Ort auf den kürzest möglichen Zeitraum minimiert, damit die Stillstandzeiten für den Kunden so gering wie möglich sind. Sollten Sie einen Termin mit unseren Spezialisten wünschen, wenden Sie sich bitte an Ihren KomptechVerkaufsberater.

Wir haben nun zwei weitere Einstellmöglichkeiten für den Crambo: 1. Die „Nachdrückzeit“ (wie lange die Walzen bei einer Blockade noch auf das Material drücken) 2. Der Zeitpunkt für das Reversieren kann lastabhängig eingestellt werden. Wenn die Walze über einen einstellbaren Zeitraum unter eine einstellbare Drehzahl fällt, reversiert die Walze. Dies hat für bestimmte Materialien den Vorteil, dass die Walze bereits vor einer Blockade reversiert und die Blockadezeit entfällt. Diese Option konnte gemeinsam mit unseren Kunden in den USA in Grünschnitt getestet werden und zeigte bei Durchsatz und Treibstoffverbrauch sehr positive Tendenzen. Beide Einstellmöglichkeiten wurden bereits mit der neuen Steuerung umgesetzt und sind in unseren Serienmaschinen verfügbar.

leserbriefe

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die welt wird immer grüner.

Schöner hacken: der Chippo

Zeitlos schön: der Topturn

Trommelwirbel: die Cribus

Ein Universalgenie: der Crambo

Die NEue MUStang: die Nemus

Ein echtes Großmaul: der Axtor

Sieben mit Stern: die Multistar

Das Ende der Steinzeit: der Stonefex

Unglaublich stark: der Terminator

Wir wissen, dass wir nicht allein dafür verantwortlich sind, dass die Welt immer grüner wird. Aber auf unsere Lösungen für die Behandlung von Abfällen und Biomasse sind wir trotzdem ziemlich stolz. www.komptech.com


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