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magazin 1/2010

Praxis Mehr Business, mehr Zukunft Test Crambo im Fegefeuer Zukunft

Wir haben einen Traum


Hier spricht der Praktiker

Wie findet man den richtigen Hacker? Rupert Waitl: Ich habe den Namen Komptech vorher nicht gekannt und war, ehrlich gesagt, auch schon in Richtung eines Mitbewerbers unterwegs. Da hatte ich selbst einen Auftrag zu vergeben und da kam ein Chippo zum Einsatz. Ich habe mir die

Ich kannte Komptech nicht Maschine genau angeschaut, später auch selbst getestet und gerechnet. Denn die Investition war höher als geplant. Aber als Lohnunternehmer ist man gewohnt, mit Betriebskosten zu rechnen und da hatte letztendlich der Chippo die Nase vorn. Was ist gut gelöst? Ich glaube, das Zer­klei­ne­rungs­system ist wirklich gut gelungen. Der Rotor ist massiv gebaut, bei den Messern kann ich einen weiten Vorgriff einstellen und der Ein- und Ausbau zum Nachschleifen lässt sich mit vernünftigem Aufwand bewältigen. Die Maschine zieht sehr gut ein, macht ordentlich Durchsatz und trotzdem geht der Verbrauch bei meinem John Deere selten über 45 Liter. Gut finde ich auch die Dreh­z ahl­ verstellung beim Gebläse. Fülle ich einen Ladewagen, reduziere ich die Drehzahl. Blase ich in einen Lagerraum, brauche ich ab und zu auch die volle Drehzahl. Und was könnte man verbessern? Obwohl ich oft mit maximalem Vorgriff und dem 80 mm Korb fahre, werde ich manchmal nach noch größeren Hackschnitzeln gefragt – vielleicht fällt Komptech dazu etwas ein. Auch beim Hacktisch hätte ich noch eine Idee, mal sehen ob ich die Techniker davon überzeugen kann. 2

Übermorgen ist Von der Vergangenheit kann man nicht leben. So könnte man das Erfolgsrezept von Rupert Waitl be­ schreiben. Der Landwirt aus dem niederbayrischen Loiching hat viel­ mehr die Zukunft in seinem Blickfeld. Uns erzählt er, wie man damit in der Gegenwart gutes Geld verdient.

Hier denkt der Entwickler

Das Geheimnis der Spankanäle

Neugier scheint eine der wesentlichen Eigenschaften von Rupert Waitl zu sein. Man spürt förmlich, dass ihm die Vorstellung, dass sich nichts bewegt, fast unheimlich ist. Das gilt nicht nur für seine Maschinen. Rupert Waitl erwartet auch von sich selbst, ständig in Bewegung zu bleiben. Eine Eigenschaft, die er wohl geerbt hat: 1962 fuhren Vater und Großvater mit ihrem ersten Mähdrescher hinaus in ein damals noch neues Geschäftsfeld, die Lohnarbeit. Heute erledigen mehrere Mähdrescher, Häcksler, Pressen, Güllefässer und andere landwirtschaftliche Geräte eine breite Palette an Dienstleistungen. Seinen Entschluss, das Lohnunternehmen und die Landwirtschaft in dritter


heute schon vorgestern Generation weiterzuführen, hat Rupert Waitl nie in Frage gestellt. Zusammen mit dem Vater und maßgeblich unterstützt durch seine Frau Sylvia wurde das Leistungsangebot des Lohnunternehmens ausgebaut, immer mit einem neugierigen Blick über den Tellerrand. So geschehen, als er sich um die Versorgung einer neu errichteten Biogasanlage für nachwachsende Rohstoffe bewarb. Einfach gesagt hieß der Auftrag „Füttern und Saubermachen“ der immer hungrigen Mikroorganismen und war mit der Investition in einen Häcksler für die Maissilage und einen Güllewagen für den Abtransport der Reststoffe verbunden. „Aus einer Biogasanlage wurden inzwischen fünf,

dementsprechend erhöhte sich auch unser Maschinenpark. Alles läuft eingespielt, die Investition hat sich gelohnt“, erzählt Rupert Waitl. Kommt jetzt die Zeit zum Ausruhen? Nein, es ist Zeit etwas Neues zu machen. Schon vor einiger Zeit hat Rupert Waitl mit dem Gedanken Hackguterzeugung gespielt, sich dann aber für Biogas entschieden. Aber die Neugier war geweckt, sie ließ ihn nicht mehr los, und heute steht ein großer, grüner Hacker auf seinem Hof. Doch grüne Hacker gibt es viele, warum also dieser? Auf diese Frage bekommt man eine klare Antwort: „Wenn du als Neuer in etwas einsteigst, was andere auch machen, dann musst du besser sein. Diese Maschine macht perfektes

Hackgut, ein Argument, mit dem du neue Kunden gewinnen kannst.“ Von Vorteil war natürlich auch der gute Ruf, den sich das Lohnunternehmen Waitl durch Zuverlässigkeit und hochwertige Ausstattung erarbeitet hat. „Jedenfalls war unser Hacker eine Zeit lang Thema für den Stammtisch“ erinnert sich Rupert Waitl, „und Mundpropaganda ist in dieser Gegend noch immer das beste Mittel, um zu Aufträgen zu kommen“. Trotzdem war er von den vielen Anfragen, die er innerhalb kurzer Zeit bekommen hat, überrascht. Zu seinem Kundenkreis zählen inzwischen auch Gemeinden und Kraftwerksbetreiber, die mit Großaufträgen die Auslastung der Maschine sichern.

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tert sich aber die Produktqualität durch Überlängen. Beim Hackrotor haben wir uns für massive Messer entschieden. Sie ermöglichen einen weiten Vorgriff und erzeugen damit ein größeres Hackschnitzel. Um diese nicht sofort wieder zu zerbröseln, war es wichtig, die Spankanäle – den „Fluchtweg“ für die Hackschnitzel – so zu gestalten, dass sie möglichst schnell und ohne Aufprall auf die Messerhalter aus dem Zerkleinerungsraum gelangen.

Habe ich mein Hackschnitzel heil aus dem Zerkleinerungsraum gebracht, dann möchte ich es in diesem Zustand auch aus der Maschine bringen. Dafür gibt es beim Chippo die Option Förderband, zusätzlich zum Gebläse. Es gibt keine Nachzerkleinerung, keine zusätzliche Lärm- oder Staubbelastung und da ein Förderband weniger Leistung als ein Gebläse benötigt, habe ich mehr Kraft für das Hacken zur Verfügung. Heinz Leitner

nser Entwicklungsziel hieß von Anfang an optimale Hackgutqualität. Die ganze Maschine ist darauf ausgerichtet. Das beginnt schon beim Einzug. Unser System aus zwei oben liegenden Walzen hat bei Stammholz auch das Reststück gut im Griff. Ein Querdrehen und damit ein Hacken parallel zur Faser wird verhindert. Durch dieses Querdrehen können große Bruchstücke entstehen - im schlechtesten Fall wird der Rotor gestoppt, zumeist verschlech-

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War das magere Ergebnis der Klima­ konferenz von Kopenhagen ein Sieg der Pragmatiker über die Träumer? Wir sagen: Nein! Die Idee von den nachwachsenden Rohstoffen wird ein wesentlicher Bestandteil der viel zitierten „besseren Welt“ sein. Fünf Menschen schildern hier ihren Traum: Welchen Stellenwert wird die Biomasse im Jahr 2030 haben?

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as Bioenergieaufkommen aus heimischen Quellen reicht theoretisch aus, um die Zielvorgaben zu erreichen und den Bioenergieanteil in Deutschland bis 2020 zu verdoppeln. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass Import-Biomasse eine zunehmende Bedeutung hat und eine Versorgung ausschließlich aus heimischer Biomasse aus Wettbewerbsgründen nicht realistisch ist. Dabei ist zu vermeiden, dass der Ausbau der Biomasseproduktion zur energetischen Verwertung zu Konflikten mit der Ernährungssicherung, dem Recht auf Nahrung sowie dem Schutz von Umwelt und Natur führt. Inwieweit der Ausbau der Biomasse­ nutzung gelingen wird, wird ganz entscheidend von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, zum Beispiel der Energiepreisentwicklung und der Lage auf den Märkten für Nahrungs- und Futtermittel, sowie vom technischen Fortschritt und der Innovationskraft unserer Wirtschaft abhängen. Die Bundesregierung kann mit den ihr zur Verfügung stehenden Instrumenten nur Rahmenbedingungen vorgeben und Anreize setzen.

Dr. Norbert Röttgen ist deutscher Umweltbundesminister. Quelle www.bmu.de

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deen von heute schaffen die Wirk­ lichkeit von morgen. Zu welchem Bild für das Jahr 2030 führen solche innovativen Ideen von heute? Im Jahr 2030 wird der Paradigmen­ wechsel im Energiesystem schon weit fortgeschritten sein. Der Verbrauch an Wärme und Treibstoffen wird kleiner sein, die erneuerbaren Energien werden mehr als 60 Prozent des Bedarfs decken. Die Nachfrage nach Öl, Gas und Kohle wird um mehr als die Hälfte geringer sein als derzeit und damit auch die Treibhausgasemissionen. Unter den erneuerbaren Energiequellen wird die Biomasse weiter eine dominierende Rolle spielen und etwa ein Drittel des Energiebedarfs decken. Mehr als zwei Drittel der Biomasse werden der Wärmeversorgung dienen. Neue Technologien werden am Markt sein: Strom und Wärme aus kleinen Anlagen in Häusern und Heizwerken, Biomethan als Treibstoff, auch Treib­ stoffe aus Zellulose sowie hoch entwickelte Vergasungstechnologien. Die Rohstoffbasis wird deutlich ausgeweitet sein. Die Wärmeversorgung wird dominiert von Fernwärme, Biomasse und Solarthermie. Kurzum, die neuen Energien, an der Spitze die Biomasse, werden die Energieversorgung bestimmen.

Dr. Heinz Kopetz ist Vorsitzender des europäischen Biomasse­verbandes AEBIOM.


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hrlich gesagt hatte ich bis jetzt eigentlich keine Idee, was Biomasse wirklich ist. Dann haben wir in der Schule etwas darüber gehört, aber sehr viel habe ich da auch nicht mitbekommen. Jetzt, wo der Umweltschutz plötzlich überall ein Thema ist, sind die Zeitungen voll mit allen möglichen Ideen wie zum Beispiel Elektroautos. Trotzdem glaube ich, dass die erwachsenen Leute im Grunde noch immer so tun, als ob nichts passiert wäre und sich gar nicht darum kümmern, was geschieht, wenn es kein Öl mehr gibt. Und dass sie nicht sehr viel unternehmen, damit wir nicht in ein paar Jahren ein Klima wie in den Tropen haben. Es wäre notwendig, dass wir uns auch einmal selber darüber Gedanken machen, was wir tun können, um das zu verhindern und alle Möglichkeiten ausprobieren, um zu sauberer Energie zu kommen, die nicht ausgeht. Die Sonne ist immer da, das Wasser macht keinen Schmutz und der Wald wächst wieder nach. Da stecken sicher noch viele Möglichkeiten drin. Und dass wir die Sonne auch in zwanzig Jahren noch sehen, das Wasser sauber ist und der Wald da ist – das wäre wirklich ein Traum.

Kathrin Jungwirth nachdenkliche Schülerin

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er Massenstrom Biomasse wird sich 2030 innerhalb der Forstindustrie die Waage halten mit der Produktion von Rund- und Sägeholz. Die Wachstumsphase des Biomassesektors als eine Folge der politischen Diskussion des vom Menschen verursachten Klimawandels wird vorbei sein, dieser Industriezweig wird sich gut etabliert haben. Biomasseprodukte wie Restholzbündel werden auf dem Markt regulär gehandelt. Hersteller liefern hoch spezialisierte und komplexe Maschinen, die 30 Jahre lang weiter entwickelt wurden, an Lohnunternehmen, die 30 Jahre lang weiter entwickelt wurden. Diese Unternehmen verwendeten ihre finanziellen Mittel zuvor für Erntetechnologien, die bereits um das Jahr 2000 etabliert waren. Der Anteil der Biomasse für die globale Energiebereitstellung wird wahrscheinlich gegenüber heute verdoppelt, aber weiterhin unbedeutend sein. Ungefähr 7 Prozent der weltweiten Energieproduktion werden aus erneuerbaren Quellen wie der Biomasse kommen. Selbst, wenn sich diese Produktion bis 2030 verdoppelt hat, wird der Anteil der Erneuerbaren nicht wachsen aufgrund des gestiegenen Energiebedarfs der wachsenden Weltbevölkerung im selben Zeitraum. In der Zwischenzeit werden Energiequellen wie Kohle zur Genüge vorhanden sein, billige und saubere Kohle-Technologien werden mit erstaunlicher Geschwindigkeit wachsen.

erzeit verbraucht die Menschheit in einer atemberaubend kurzen Zeit von nur wenigen 100 Jahren Biomasse in Form von fossilen Energieträgern, die sich im Verlauf von mehreren 100 Millionen Jahren durch Speicherung von Sonnenenergie gebildet hat und entlässt das bei der energetischen Nutzung entstehende CO2 unkontrolliert in die Atmosphäre. Aus diesem Grund wirken momentan mindestens zwei Mechanismen, die die Menschheit zu einer Abkehr ihrer bisherigen Gewohnheiten zwingen werden. Die Endlichkeit der bisherigen Energieressourcen einerseits und das Ausmaß, wie wir das Weltklima weiterhin negativ beeinflussen, andererseits. Auch ohne Katastrophenszenarios in den nächsten 20 Jahren ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von weiteren Ölpreisschocks auszugehen, die den moderneren erneuerbaren Energieformen zum Durchbruch verhelfen werden. Die Sonne spendet täglich den 6000-fachen Weltenergieverbrauch. Erneuerbare Biomasse ist gespeicherte Sonnenenergie, die im Gegensatz zu Solar, Wind und Wasser gelagert und gespeichert und somit bedarfsgerecht genutzt werden kann. Deshalb wird Biomasse, in welcher Form auch immer, auch 2030 zu den wichtigsten erneuerbaren Energieträgern zählen.

Chris Cann ist Herausgeber des internationalen Fachmagazines „International Forest Industries“.

Ing. Josef Heissenberger ist Gründer und Geschäftsführer der Komptech GmbH. 5


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Lernen im Grenzbereich en „Man muss an die Grenz hen, ge it ke der Leistungsfähig en.“ nn ke zu en um seine Grenz , ler ich nb ise Sagt Reinhard Me h. tec mp Ko n Versuchs-Chef vo mit seinem Deshalb wagte er sich s Taifuns. de ge Crambo in das Au r de ht ric Ein Erfahrungsbe extremen Art.

Es war ein außergewöhnliches Bild, das sich dem Entwicklungsteam von Komptech im November des letzten Jahres im obersteirischen Wald am Schoberpass bot. Bereits Ende Februar hatte sich eine Riesenlawine am Gipfel des Großen Schober in 1895 Metern Höhe gelöst und war in Richtung Tal gerast. Und nahm auf ihrem Weg alles mit, was sich ihr in den Weg stellte. 200.000 Kubikmeter Schnee wälzten sich über 1000 Höhenmeter talabwärts. In der Sturzbahn komprimierte sich der Schnee auf etwa 100.000 Kubikmeter und räumte dabei mehr als fünf Hektar Wald ab. Diese zähe Masse aus Schnee, Geröll und Holz verteilte sich anschließend im Tal auf einer ebenfalls etwa fünf Hektar großen Wiesenfläche. Mehrere Meter hohe Lawinenkegel waren dabei kein Hindernis, die im Tal verlaufende Bahnstrecke wurde bis zu acht Meter hoch begraben. Mehrere Tage war eine der HauptBahnverbindungen Österreichs unterbrochen. Der Bahndamm war auch dafür verantwortlich, dass der „Grieshof“, ein angrenzender land- und forstwirtschaftlicher Großbetrieb, verschont blieb. Nur wenige Meter vor dem Stallgebäude des Betriebes kamen die Massen schlussendlich zur Ruhe.

Als der Schnee dann bis Ende April geschmolzen war, wurde das ganze Ausmaß der Katastrophe sichtbar. 5000 Festmeter Holz lagen verstreut auf den Wiesen im Tal und warteten darauf aufgearbeitet zu werden. 2000 Festmeter davon konnten direkt als Faser- und Brennholz verkauft werden, 3000 Festmeter Restholz und Wurzelstöcke mit teilweise extrem hohem Erdanteil blieben übrig. Ein gefundenes Fressen für den Crambo 5000 direct, den neuen, direkt vom LKW angetriebenen langsam laufenden Zerkleinerer aus dem Hause Komptech. In einem Arbeitsschritt verarbeitet er das Material mit einem eingebauten Siebkorb mit 100 mm Maschenweite zu einem Biobrennstoff. Die erdigen Anteile werden mit dem integrierten Feinsiebdeck verlässlich entfernt und anschließend für die Kompostierung verwendet. Der entstehende Brennstoff wird anschließend in das etwa zehn Kilometer entfernte Heizwerk der „Bioenergie Gaishorn“ gebracht, in dem in zwei Kesseln mit Hilfe einer Kraft-Wärme-Kopplung neben jeweils zehn Megawatt Fernwärme auch noch insgesamt mehr als vier Megawatt elektrische Energie erzeugt werden.

Während des extremen Erprobungs­ einsatzes konnte die Versuchsmann­ schaft von Komptech wieder Einiges lernen. „Der tiefe Boden ist für die schwere Maschine ein sehr schwieriges Terrain“, berichtet Reinhard Meisenbichler über seine Erfahrungen. „Für solche Verhältnisse wäre ein Raupenfahrwerk besser geeignet“, spricht er einige notwendige „Bergungen“ der Maschine mit Hilfe eines Baggers und Kette an.

„Auch ist der spezifische Spritverbrauch mit dem engen Siebkorb nicht optimal. Hier müssen wir intensiv an höherer Energieeffizienz arbeiten“, sagt er durchaus selbstkritisch. Und zieht mit der Maschine von dannen, um die gewonnenen Erkenntnisse sogleich in die Weiterentwicklung der Maschine einfließen zu lassen. 7


Der Elchtest für die Biomasse In Schweden haben 250 von 290 Städten ein Biomasse-Kraftwerk – den ökologischen Elchtest haben die Nordländer damit mit Bestnote bestanden. Ein Bericht aus dem Eldorado der Nachhaltigkeit.

Mit diesen Maßnahmen ist Schweden auf dem besten Wege, seine hoch gesteckten Ziele in Hinblick auf den Ausbau erneuerbarer Energie zu erreichen. Plant man doch, bis 2030 unabhängig von Erdöl und anderen fossilen Brennstoffen zu sein. Dazu soll der Einsatz nicht erneuerbarer Energieträger, sowohl im Straßenverkehr als auch in der Industrie, massiv eingeschränkt werden. Das wird auch notwendig sein, muss Schweden doch laut neuer ErneuerbareEnergien-Richtlinie der EU bis 2020 49 Prozent seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen decken. Dafür scheut man im hohen Norden keine Anstrengungen. Man schuf Steuern für unerwünschte Emissionen (zum Beispiel Kohlendioxid- und Schwefel-Steuer) und führte ein Zertifikate-System ein, das jedem Energieproduzenten eine bestimmte Quote („Grüne Zertifikate“) an erneuerbarer Energie zur Einspeisung

in das Netz vorschreibt. Überzählige Fernwärmeerzeugung hat sich seit 1990 Zertifikate werden am Markt gehan- mehr als verfünffacht. Große Kraftwerke delt – ein System, das bis dato sehr mit KWK (Kraft-Wärme-Kopplung) produgut funktioniert und, siehe oben, die zieren Elektrizität und Wärme, 2010 waren dies bereits 10 TWh, das Potenzial gewünschte Wirkung erzielt. für 2020 wird mehr als doppelt so hoch Neben der Wasser- und der Windkraft eingeschätzt. gewinnt im waldreichen Schweden die Der größte schwedische Energieerzeuger Biomasse in der Energieerzeugung mas- Vattenfall allein will in den nächsten siv an Bedeutung. Schweden ist einer Jahren 6.000 neue Mitarbeiter einder größten Biomasse-Märkte welt- stellen, um den Anteil erneuerbarer weit, mit einem Pelletsverbrauch von Energie an seiner Energieproduktion 1,6 Millionen Tonnen pro Jahr ist man zu steigern. überhaupt internationaler Spitzenreiter. Bereits mehr als 28 Prozent der produ- Alle diese Maßnahmen führen dazu, zierten Bioenergie in Schweden wer- dass sich Schweden immer mehr zum den aus Biomasse erzeugt, 2006 waren „Eldorado der Nachhaltigkeit“ und zum dies bereits 116 TWh – Tendenz stark Vorbild für alle anderen europäischen steigend. Denn das Fernwärmenetz, Staaten entwickelt, die zumeist über das bereits 2004 zu 61 Prozent mit die hohen Zielwerte der Richtlinie und erneuerbarer Energie betrieben wur- deren angebliche Unerreichbarkeit jamde, ist in Schweden sehr gut ausge- mern. Anstatt sich dem Elchtest einfach baut. Die Verwendung von Holz für die zu stellen.

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