magazin 3/2010
Praxis Gut im Gesch채ft Test Schreddern UND Hacken Zukunft
Mit Volldampf Richtung 2020
Matthias Möller und sein Mitarbeiter Thomas Fischer
Es ist kurz nach sechs Uhr morgens, als Matthias Möller aus Willingen das Tor zu seiner Maschinenhalle öffnet. Erwartungsvoll nimmt der 26-jährige Unternehmer in der Fahrerkabine seines LKWbetriebenen Hackers Chippo 5010 C Platz, startet den Motor und bringt die Maschine vor der Halle in Position. In diesem Moment trifft sein Mitarbeiter Thomas Fischer ein. Wenige Minuten später starten beide zu einem Kundenauftrag ins 100 Kilometer entfernte oberhessische Rülfenrod, einem Ortsteil der Gemeinde Gemünden. Dort warten 250 Festmeter Pappelholz auf einen Einsatz des Chippo 5010 C.
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ie zweistündige Fahrt zum Einsatzort vergeht für Matthias Möller wie im Flug. Mit viel Elan und Übersicht vereinbart der Unternehmer Termine für Auftragsarbeiten, koordiniert den Einsatz seiner Maschinen und gibt Aufwandsschätzungen ab, während er routiniert den Case CVX 225 Schlepper mit Kippanhänger über die Hauptstraße steuert. „Wie gut, dass es Mobiltelefone und Freisprechanlagen gibt“, meint Möller und lacht . „Da wird die Fahrerkabine schnell zum Zweitbüro“. Kein Zweifel, der 26-jährige gelernte Forstwirt ist gut im Geschäft, seit er vor sieben Jahren sein Unternehmen für Holzeinschlag und forstliche Dienstleistungen gründete. „Geholfen haben mir in der Startphase meine langjährigen Kontakte zu den staatlichen Forstämtern und Kommunen“, erinnert sich Möller. Die überzeugende Qualität seiner Arbeit hat sich schnell herumgesprochen, und so konnte Matthias Möller innerhalb von wenigen Monaten vie-
le neue Auftraggeber hinzugewinnen. Sein Einzugsgebiet reicht inzwischen über 150 Kilometer weit. Acht feste Mitarbeiter gehören zum Team des 26-jährigen Forstunternehmers. Als vor etwas mehr als einem Jahr in der Nähe seines Wohnortes ein Biomasseheizkraftwerk in Betrieb ging, hat Matthias Möller seine Chance sofort erkannt. Ohne zu zögern kaufte er einen mobilen Hacker und stieg in die Hackschnitzelerzeugung ein. Zeitgleich entstand auch der erste Kontakt zum Unternehmen Georg Reuss in Bebra. „Das Unternehmen ist eines der führenden Handels-, Transport- und Entsorgungsunternehmen für Resthölzer, Industriehölzer und Holzabfallstoffe aus der Sägewerksindustrie“, erzählt Matthias Möller. „Außerdem handelt die Firma Georg Reuss sehr erfolgreich mit Holzhackschnitzeln. Das ergänzt sich ideal mit den Aktivitäten meines Unternehmens“. Inzwischen verbindet die beiden Firmen eine sehr erfolgreiche und partnerschaftliche Zusammenarbeit.
Gut im Geschäft „Mein Unternehmen übernimmt meist das Hacken des Holzes und gewährleistet den Transport der Hackschnitzel zum LKW, die Firma Reuss sorgt für die Vermarktung und die fristgerechte Lieferung zum Kunden.“ Als weniger glücklich hat sich der Kauf von Möllers erstem Hacker erwiesen. „Ständig gab es technische Probleme“, erzählt der Forstunternehmer. „Irgendwann war meine Geduld dann am Ende.“ Ein neuer, zuverlässiger Hacker musste her, und das möglichst schnell, schließlich hatte Möller Kundenaufträge zugesagt. Auf diesem Weg hat er seinen heutigen Chippo kennengelernt. „Die Qualität der Hackschnitzel ist erstaunlich gleichmäßig und sauber“, berichtet der 26-Jährige. Auch die robuste Bauweise des Hackers und die lastabhängige Steuerung der Zerkleinerungsgeschwindigkeit haben ihm auf Anhieb gefallen. Als er am Einsatzort in Rülfenrod ankommt, muss der routinierte Forstunternehmer erst einmal schlucken: Normalerweise findet er die eingeschlagenen
Stämme zu Poldern geschichtet vor, heute liegen sie in kleinen Gruppen verteilt auf der Fläche. „Wir werden den Hacker mehrfach umsetzen müssen, das kostet Zeit“, schätzt Möller. „Gut, dass der Chippo einen aufgebauten, ausklappbaren Holzspalter besitzt“, fügt er hinzu und weist auf den starken Durchmesser der Pappelstämme hin. Sorge bereitet ihm auch das Wetter: Der einsetzende Regen droht den weitgehend unbefestigten Feldweg zur Straße aufzuweichen. Wä h re n d d e ss e n b r i n g t s e i n Mitarbeiter Thomas Fischer den Chippo in Arbeitsposition. Souverän positioniert er das Gebläserohr für den Hackschnitzelaustrag über dem Kippanhänger und bewegt den Holzladekran in Richtung der Pappelstämme. Mit einer leichten Kippbewegung am Joystick öffnet der Fahrer den Greifer, nimmt den ersten Stamm auf und legt ihn sicher im Einzugsbereich des Hackers ab. Sofort beginnt das Einzugssystem zu arbei-
ten und befördert den Stamm zum Hackrotor. Der Appetit des Chippo scheint unerschöpflich, Stamm für Stamm verschwindet im Einzugsbereich des Hackers. Matthias Möller und ein Fahrer des Transport- und Handelsunternehmen Reuss befördern die Hackschnitzel im Wechsel mit zwei Kippanhängern zum wenige Kilometer entfernt parkenden LKW. „Ich achte streng darauf, dass der Hacker sein Leistungspotenzial voll ausschöpfen kann. Eine Voraussetzung dafür ist, dass die logistischen Abläufe reibungslos klappen und der Hacker keine Zwangspause einlegen muss“, macht Matthias Möller deutlich. „Die Durchsatzstärke des Chippo und die gute Hackschnitzelqualität sind wichtige Wettbewerbsvorteile meines Unternehmens“, fügt der gelernte Forstwirt hinzu. Abends sind dann gehackt und Matthias Möller und sein Mitarbeiter Thomas Fischer können nach einem langen Arbeitstag den Heimweg antreten. Um am nächsten Tag wieder „fit“ für neue Aufgaben zu sein. 3
Hier spricht der Praktiker
Schreddern U
Zitate von unseren Kunden „Es ist eine große Herausforderung, mit einer so schnellen Maschine den ganzen Tag zu Arbeiten “ Michael Wittig, aha Hannover
„Die Leistung der Maschine ist gewaltig und die Hackschnitzelqualität super.“ Stefan Lengel, Lengel GmbH, Schwadorf
Hier spricht der Techniker
„Die schnellste Axt.“ Hannes Dietmaier, Naturgut Kompostierung und Landschaftsbau GmbH, Knittelfeld
„Das ist die Maschine, die der Markt braucht.“
Wolfgang Hahn, Hahn Kompost eK, Pfatter bei Regensburg
Rudi Pretzler (links), Firmengründer und Entwicklungschef der Komptech GmbH, mit seinem Versuchsteam. 4
UND Hacken AXTOR 8012 Antrieb:
Dieselmotor Caterpillar C18 570 kW / 780 PS
Rotor Durchmesser:
1200 mm
Einzugsbreite:
1610 mm mit senkrechten Einzugswalzen 210 mm
Einzugshöhe:
1000 mm
Trommeldrehzahl:
Hacker-Modus 400 U/min oder Shredder-Modus 730 U/min
Länge Einzugtrichter:
6000 mm (mit 4500 mm aktiver Einzug)
Transportabmessung LxBxH:
10600 x 2550 x 4000 mm
Gewicht (mit Förderband):
25 t
Durchsatz (materialabhängig): bis 400 m3/h
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ufgrund der Entwicklung auf dem Biomassemarkt haben sich sehr viele Kompostierer entschlossen, auch Biomassebrennstoffe aufzubereiten. Die Anforderungen an die Zerkleinerungstechnik haben sich damit stark verändert. War früher die optimale Auffaserung der holzigen Biomasse für einen günstigen Kompostierungsprozess gefordert, werden heute große Grünschnittmengen eher stückig für eine nachfolgende Verbrennung aufbereitet. Unsere Antwort auf diesen Trend ist der Axtor mit einem Schredder- und einem Hackermodus. Im Schreddermodus ist der vo n S c h n e l l l ä u fe r n b e k a n n te Aufbereitungsgrad mit frei schwingenden Werkzeugen und hoher Drehzahl möglich. Im Hackermodus hingegen werden nur fest stehende Werkzeuge mit niedrigerer Drehzahl eingesetzt.
Diese fest stehenden Werkzeuge werden in unterschiedlichen Varianten auf einen gegen Überlast gesicherten Grundhalter montiert. Die Hackklingen verlangen ein sauberes Inputmaterial und liefern ein Ergebnis wie ein Hacker. Die Schredderklingen als weitere Werkzeugvariante sind etwas unempfindlicher gegen Störstoffe und liefern trotzdem ein stückiges Endprodukt mit wenig Feinteilen. Wenn der Störstoffanteil, zum Beispiel durch sandige Anteile, steigt, werden mit Hartmetall bestückte Hammerköpfe verwendet. Auch bei der Zerkleinerung von Altholz mit geringem Metallanteil kommen diese aufgepanzerten Hammerköpfe zum Einsatz. Das Prinzip des Axtor besteht darin, den Rotor vom Schredder- in den Hackermodus in möglichst kurzer Zeit umstellen zu können. Dafür werden die frei schwingenden Werkzeuge
demontiert und die fest stehenden Werkzeugträger eingebaut und der „kleine Gang“ eingelegt. Nun kann die gewünschte Werkzeugvariante auf die Halter aufgesetzt werden, was nicht einmal eine Stunde in Anspruch nimmt. Sind sie verschlissen, werden nur die Werkzeugaufsätze erneuert. Sollte dennoch ein Störstoff einen Werkzeughalter überlasten, kann in wenigen Minuten eine neue Scherschraube eingesetzt werden, und schon kann es weiter gehen. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Schreddermodus für die Materialaufbereitung zur Kompostierung eingesetzt wird und der Hackermodus für die Aufbereitung von feinteilarmen Biobrennstoffen angewendet wird. Somit erzielt ein „Axtorianer“ immer die bestmögliche Materialqualität und den höchsten Erlös. 5
Mit Volldam
Im Interview
Johann Hofer Obmann des Biomassehofes Waldstein Nach einer Vorführung des Chippo 5010 C direct auf dem Biomassehof in Waldstein haben wir mit dem dortigen Obmann Johann Hofer gesprochen.
Was macht der Biomassehof Waldstein? Der Biomassehof wurde 2007 eröffnet und hat 60 bäuerliche Mitglieder, die die Rohstoffe von etwa 2.000 Hektar Waldfläche liefern. Wir vermarkten jährlich etwa 7.000 Schüttraummeter Hackgut und 1000 Raummeter Stückholz und sparen damit jährlich etwa 600.000 Liter Heizöl und 2000 Tonnen Kohlendioxid ein. In Zukunft ist auch die Vermarktung von Holzpellets geplant.
„G30 wäre schön“ Wer sind Ihre Kunden? Wir liefern vor allem an Privatkunden, aber auch an Gewerbe- und Gastronomiebetriebe. Alle unsere Kunden schätzen die Versorgungssicherheit und unser perfektes Service. Die Kunden können das Material entweder selbst abholen oder aber es sich bequem und sauber zustellen lassen. Was gefällt Ihnen am neuen Chippo 5010? Die Materialqualität im Vergleich zu anderen Hackern ist konkurrenzlos. Die Stückigkeit ist wunderschön, der Austrag über das Förderband minimiert Feinteile, die vor allem in den kleinen Anlagen unserer Kunden unerwünscht sind. Welche Wünsche hätten Sie noch an die Maschinentechnik? Es wäre schön, wenn die Maschine noch feineres Material G30 mit derselben Qualität herstellen könnte. Das ist, was die Privatkunden definitiv brauchen. Vielleicht fällt den Entwicklern bei Komptech dazu etwas ein. 6
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sterreich muss den Anteil erneuerbarer Energieträger an der Energieversorgung bis 2020 auf 34 Prozent steigern. Sagt die neue Richtlinie der Europäischen Union. Während die meisten Bundesländer und Interessensvertretungen diese Ziele als unerreichbar abtun, gibt es auch Menschen, die an der Zielerreichung arbeiten anstatt zu jammern. Dazu gehören auch die Landwirtschaftskammer Steiermark und der Waldverband, die mit ihrem Projekt „Regionale Biomassehöfe“ massiv zur Zunahme der Erneuerbaren beitragen wollen.
„ D i e M a r k t i d e e b este h t d a rin, eine gemeinschaftliche, bäue r l i c h e Ve r m a r k t u n g s s c h i e n e mit Biomassebrennstoffen und Energiedienstleistungen aufzubauen“, umreißt Christian Metschina, Projektleiter in der Landwirtschaftskammer Steiermark, das Projekt. Die Bauern aus der jeweiligen Region liefern die Rohstoffe, die in den Biomassehöfen weiter verarbeitet werden, ein Import von Rohstoffen ist definitiv ausgeschlossen. Mit den Hauptsortimenten Scheitholz und Waldhackgut soll auf diese Weise eine zweite Versorgungsschiene aufgebaut werden und die Versorgung
mpf Richtung 2020
langfristig gesichert werden. Auch die Vermarktung von Holzpellets, in der Vergangenheit oft aufgrund erheblicher kurzfristiger Änderungen im Angebot großen Preisschwankungen unterworfen, über diese Biomassehöfe ist angedacht. „Im Wesentlichen wollen wir in jedem politischen Bezirk der Steiermark zumindest einen Biomassehof haben“, wagt Metschina einen Ausblick in die Zukunft. Mittlerweile sind vier Biomassehöfe bereits im Einsatz, fünf weitere bereits im definitiven Planungsstadium, Tendenz stark steigend. „Wir wollen den Kunden vermitteln, dass die Versorgung einer neu-
en Biomasseheizung langfristig gesichert ist und sich damit die Investition in eine Neuanlage auch auszahlt“, weist Metschina auf die langfristige Wirkung des Projektes hin und betont die Service- und Kundenorientierung der Biomassehöfe. Damit spart man nicht nur eine Menge CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe ein, sondern trägt dazu bei, dass man den Anteil der erneuerbaren Energieträger an der Energieversorgung kontinuierlich steigert. Daneben sichert man aufgrund der regionalen Wertschöpfung eine Menge an Arbeitsplätzen. „Mit diesem Projekt wollen wir die Steiermark
Mag. Christian Metschina ist Referent für Energie und Biomasse in der Landwirtschaftskammer Steiermark und Projektleiter der „Regionalen Biomassehöfe“. als Vorreiter positionieren, was die Wärmeerzeugung aus Biobrennstoffen betrifft“, betont Metschina die Ziele. Und ist damit schon auf dem besten Weg, dieses Ziel auch zu erreichen.
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Komptech fordert zum Duell.
Kein Hacker macht schönere Hackschnitzel als der Chippo von Komptech. Sagt Josef Heissenberger, der Chef von Komptech. Und er fügt an: Mit keinem Hacker kann man mehr Business machen als mit dem Chippo, weil man für schönere Hackschnitzel einfach mehr bekommt. Wie er das beweisen will? Er sucht fünf Profis, die sich mit ihm duellieren wollen. Wenn er verliert, wird er für den Sieger eine Woche lang gratis arbeiten. Nehmen Sie die Herausforderung an? Die Bedingungen des Duells finden Sie unter www.komptech.com.
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