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Das VIP-Service f端r Kunden, Partner und Mitarbeiter Mai / May 2011


INHALTSVERZEICHNIS 1.

Komptech .....................................................................................3

2.

Österreich.....................................................................................5 2.1

Erneuerbare Energien .................................................................................. 5

2.2

Abfallwitschaft .............................................................................................. 9

3.

Deutschland ............................................................................... 13 3.1

4.

Erneuerbare Energien ................................................................................ 13

Europäische Union .................................................................... 14 4.1

Gesetze...................................................................................................... 14

4.2

Abfallwirtschaft ........................................................................................... 16

4.3

Erneuerbare Energien ................................................................................ 23

5.

Welt ............................................................................................. 27 5.1

Abfallwirtschaft ........................................................................................... 27

IMPRINT: Komptech GmbH, Kühau 37, 8130 Frohnleiten, Österreich, Tel. +43 3126 505 - 0, Fax +43 3126 505 - 505 Autor: Joachim Hirtenfellner


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1.

Komptech

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KOMPTECH UNVEILS NEW DRUM SCREENER Komptech USA unveiled its new Cribus 3800 drum screener at this year’s US Composting Council Conference, Jan 24-27. This machine has the largest drum of any comparable mobile trommel on the market. In drum screening, size is a major factor. A larger drum provides more screening area and therefore higher throughput. In addition, a large hopper makes for faster loading, and wider conveyors reduce stoppages with bulky materials. All this makes screening faster and more efficient. The new Komptech Cribus is scaled specifically for these size benefits. The 7’3” drum has 15 percent more screen area and length than its competitors for faster screening, while the large hopper avoids “bridging” of material, and is easier for larger bucket loaders to load. The oversized conveyors and generous 5.5” spacing between drum and sidewalls facilitate smooth screening of larger sizes. The extralarge tires give better mobility and stability on soft ground. Despite all this scale, the Cribus has road-mobile exterior dimensions. Other features include reduced fuel use per ton, about a third less than comparable trommels. The patented Wheelgrip friction drive has no extra bearings or cogs, to minimize servicing requirements. Drum cleaning access has been simplified, and there are fewer lube points than with comparable machines. The Cribus trommel family is new to the market, and was presented in the US for the first time at the 2011 US Composting Council Conference. With 4 machines Komptech had the strongest presence of all manufacturers. At this show there were more visitors than ever, and the company is very gratified with the interest shown in its machines. For more information, see www.komptech.com/en/products/separation/drumscreens/cribus.htm KOMPTECH TO DISPLAY RECYCLING MACHINES AT CONEXPO This year, machine company Komptech USA will be showing its technology for recycling and waste-to-energy March 22-26 at Conexpo, America’s largest construction show. This marks a major expansion of the company’s focus. Heretofore Komptech has focused primarily on the waste wood, household waste, and composting markets. However, its machines are already used by many contractors, so it is a logical step for Komptech to present at Conexpo. Komptech’s waste shredding and sorting technology is used for construction waste recycling and waste-to-energy. These areas are growing rapidly, and according to company president Johannes Pohl, “More and more, we’re hearing that construction waste recycling is becoming a real competitive factor. The key is to process it economically. The fuel-saving machines we’ll be showing at Conexpo can help contractors turn waste into a revenue stream.” Komptech has long been established as a leader in waste processing technology, and plans to show its advanced, highly fuel-efficient screen-sorting, ballistic (wind) sorting, and compost turning machines at their 1600 sq. ft. booth. For more information on Komptech at Conexpo, go to: http://conexpo.komptechusa.com


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2. 2.1

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Österreich

Erneuerbare Energien

HOCHKARÄTIG BESETZTER BEIRAT NIMMT ARBEIT AUF Utl.: LH Niessl und Präsident Plank präsentieren Schwerpunkte 2011 Wien (OTS) - Mit einer konstituierenden Sitzung in Wien hat heute der hochkarätig besetzte Beirat des Verbandes Erneuerbare Energie Österreich seine Arbeit aufgenommen. Der Beiratsvorsitzende, Landeshauptmann Hans Niessl, präsentierte gemeinsam mit dem Präsidenten von Erneuerbare Energie Österreich, DI Josef Plank, die Schwerpunkte des Beirats für 2011. Anfang Februar wurde der Verband Erneuerbare Energie Österreich aus der Taufe gehoben, ein Zusammenschluss der österreichischen Kompetenzen im Bereich Erneuerbare Energie. Der Verein hat sogleich seine Arbeit aufgenommen. Zur Beratung und als Think Tank des Vereines steht dem Vorstand ein Beirat zur Seite, dessen Mitglieder aus dem Bereich der politischen Parteien und der Wissenschaft kommen. Landeshauptmann Hans Niessl ist Vorsitzender des Beirates. Die Parlamentsabgeordneten Ing. Hermann Schultes, Mag. Christiane Brunner, Ing. Norbert Hofer und Mag. Rainer Widmann gehören dem Beirat ebenso an wie die Experten Mag. Michael Cerveny (ÖGUT), Univ. Prof. Dr. Reinhard Haas (TU Wien), Dr. Kurt Kratena (WIFO) und Dr. Horst Steinmüller (Energieinstitut Linz). "Der Verband Erneuerbare Energie Österreich sieht es als sein Hauptziel, eine nachhaltige, krisensichere und preisstabilisierte Energieversorgung zu etablieren. Dafür müssen wir jetzt handeln. Ich freue mich, dass wir so renommierte und kompetente Personen für unseren Beirat gewinnen konnten. Der Beirat setzt sich für 2011 die Themenschwerpunkte Wirtschaftsfaktor Ökoenergie, Energieeffizienz und Beitrag der Ökoenergien zum Klimaschutz.", kündigt DI Josef Plank, Präsident von Erneuerbare Energie Österreich, an. Ökoenergie bringt heimische Wertschöpfung und Arbeitsplätze "Die Vorteile des Umstiegs auf erneuerbare Energien liegen klar auf der Hand. Gerade angesichts der aktuellen weltpolitischen Ereignisse sehen wir erneut, dass wir unsere Auslandsabhängigkeit reduzieren müssen. Anstatt unser Geld für Energieimporte auszugeben, schaffen wir durch die Nutzung erneuerbarer Energien heimische Wertschöpfung und Arbeitsplätze vor Ort. Das Burgenland hat seit vielen Jahren eine Vorreiterrolle in Sachen Alternativer Energieversorgung inne. Wir erzeugen derzeit schon 60 Prozent unseres Strombedarfs durch erneuerbare Energie und der Weg in die Stromautarkie ist auch in realistische Nähe gerückt", erläutert Landeshauptmann Niessl, warum er sich im Beirat von Erneuerbare Energie Österreich engagiert. Niessl verweist auf einen der Schwerpunkte des Beirats: "Es ist uns im Beirat ein Anliegen, die positiven volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Nutzung der Ökoenergien umfassend zu beleuchten, damit in der Folge die politischen Entscheidungen für gezielte Maßnahmen getroffen werden, dass sich diese florierende Branche positiv weiterentwickeln kann."


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Ambitionierte Europäische Ziele für wirtschaftlichen Erfolgskurs DI Josef Plank verweist in diesem Zusammenhang auch auf die aktuell laufenden europäischen Diskussionen zur Anhebung des CO2 Reduktionsziels von 20% auf 30%: "Erneuerbare Energie Österreich unterstützt diese Bestrebungen zur Erhöhung des CO2 Reduktionsziels massiv. Die EU hat erkannt, dass der Schwenk in Richtung Low Carbon Economy die einzige Chance ist, das Europäische Wirtschaftssystem nach der Krise wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Zuwächse an Arbeitsplätzen und ein langfristig kontinuierliches Wirtschaftswachstum sind neben den positiven Klimaschutzeffekten das Ergebnis eines solchen Pfades. Wir fordern die Österreichische Bundesregierung daher auf, sich diesen Zielsetzungen nicht nur anzuschließen, sondern diesen Europäischen Weg offensiv mitzugestalten, damit die österreichische Wirtschaft davon entsprechend profitieren kann!". Damit vertritt Plank die Position eines Großteils der Mitglieder von Erneuerbare Energie Österreich. Dringend neues Ökostromgesetz Erneuerbare Energie Österreich drängt außerdem auf eine rasche Novellierung des Ökostromgesetzes: "Wir brauchen diese Novelle noch in der ersten Jahreshälfte, damit die Ökostromentwicklung nicht zum erliegen kommt!", fordert Plank. Der Verband wird sich in der Arbeit der nächsten Wochen intensiv um dieses Thema kümmern. Erneuerbare Energie Österreich Erneuerbare Energie Österreich umfasst die wichtigsten Akteure aller Sektoren im Bereich nachhaltiger Energien. Die Gründungsorganisationen sind IG Windkraft, Kleinwasserkraft Österreich, Österreichs Energie, Photovoltaik Austria, Austria Solar, Österreichischer Biomasse-Verband, ARGE Kompost und Biogas und pro pellets Austria. Gemeinsam decken die Gründungsmitglieder rund 70% des österreichischen Stromverbrauchs ab. Im Wärmebereich sind es 30%. Pressefotos: www.eeoe.at/presse


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JAUSCHNEGG: ENERGIEWENDE GERADE JETZT NOTWENDIG! Utl.: Ökostromgesetz-To-Do-Liste für Minister Mitterlehner vorgestellt Wien (OTS) - "Ein ambitionierter Ökostromausbau ist von Minister Reinhold Mitterlehner nicht erwünscht, zumindest bestätigen dies die vergangenen Äußerungen in der Presse und der vorliegende Entwurf des Ökostromgesetzes. Dieser Vorschlag verschiebt die dringend notwendige und von der Bevölkerung erwünschte Energiewende in die ungewisse „Energie-Zukunft“, kommentiert Horst Jauschnegg, Vorsitzender des Österreichischen Biomasse-Verbandes (ÖBMV), den Begutachtungsentwurf. "Dabei ist gerade jetzt aufgrund der Ölpreisentwicklung und des Atomdesasters Fukushima die gesellschaftliche Akzeptanz für eine Energiewende vorhanden. Was konkret zu tun ist, haben wir in einer To-Do-Liste zusammengefasst." (s. unten). Auch die Spontan-Petition anlässlich des ersten Energieautarkie-Kongresses sollte überzeugen. Über 100 Teilnehmer forderten darin vom Minister die sofortige Energiewende! Schlag ins Gesicht. Der Vorwurf des Wirtschaftsministers, dass die Betreiber nur höhere Gewinne einstreifen wollen, ruft bei kleinen und dezentralen Bioenergie-Unternehmen große Empörung hervor. Es entsteht der Eindruck, dass nur große Energie-Player erwünscht sind. Dies bestätigen auch die Statistiken der OeMAG: Von 2008 bis 2010 schieden fünf Biogasanlagen aus den Einspeisetarif-Verträgen aus. Bei fester und flüssiger Biomasse kam nur ein Vertrag hinzu. "Von satten Gewinnen keine Spur. Vor dem Hintergrund zahlloser Appelle, die bestehenden Ökostromanlagen durch kostendeckende Tarife abzusichern, wirkt die Aussage des Ministers sogar zynisch", erklärt Jauschnegg.

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Business, S. 16, 03-2011


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Unfaire Vergleiche. 35 Euro kostet dem Haushalt laut Schätzungen heuer der Ökostrom, künftig sollen es 48 Euro sein. Im Vergleich dazu zahlt jeder Haushalt heute um knapp 80 Euro mehr für seinen Strom als noch vor einem Jahr, weil sich die Strommarktpreise aufgrund steigender Ölpreise und der Atomkatastrophe innerhalb eines Jahres um 45 Prozent erhöht haben. "Rechnet man Folgekosten aus Umweltschäden, Kosten der bisherigen und künftigen Subventionen für das fossil-atomare Energiesystem mit ein, wird jedem vernünftig denkenden Menschen klar, dass sich jeder Cent, der in ein erneuerbares Energiesystem fließt, tausendfach rechnet!", appelliert Jauschnegg. Schwerpunkt dezentrale Anlagen. Der Österreichische Biomasse-Verband bekennt sich zur regionalen und dezentralen Energieversorgung. 43 Prozent des Ökostroms wurden 2010 aus Biomasse erzeugt. "Künftig sollte der Schwerpunkt bei fester Biomasse auf dezentrale Anlagen kleiner Leistung (<500 Kilowatt elektrische Leistung) gelegt werden. Besonders bei bestehenden Biomasse-Heizwerken sollte auf die kombinierte Wärme- und Stromproduktion gesetzt werden", erklärt Jauschnegg. Eine effiziente KWK-Anlage ist so dimensioniert, dass die anfallende Abwärmemenge den Wärmebedarf im Sommer deckt. Der Brennstoffbedarf würde sich dabei nur im begrenzten Ausmaß erhöhen. Gleichzeitig werden Versorgungssicherheit, green jobs und Einkommen im ländlichen Raum erzielt. Neue Rohstoffe fördern. "Mit der Einführung eines Bonus für Anlagen, die Kurzumtriebsholz einsetzen, wird eine neue Rohstoffquelle für feste Biomasse erschlossen. Hier besteht keine Konkurrenz zur stofflichen Nutzung von Holz", begründet Jauschnegg seinen Vorstoß. Zudem können Regionen mit niedriger Waldausstattung durch Kurzumtriebsflächen regional mit Biomasse versorgt werden. To-Do-Liste Ökostromgesetz - Gesetzeslaufzeit bis 2020 verlängern. - Ausbau-Ziele für Erneuerbare Energien deutlich erhöhen. - Abbau des Förderstaus ohne Hürden durch Tarifabsenkungen. - Nicht aufgebrauchte Fördermittel eines Jahres müssen im folgenden der jeweiligen Technologie weiterhin zur Verfügung stehen. - Kontrolle der Förderkostenentwicklung anstelle der Begrenzung des Mengenzuwachses. Das kontrahierbare Einspeisetarifvolumen und die Kontingentierung durch den entsprechenden Förderbeitrag ersetzen. - Beibehaltung der bisherigen Abwicklungssystematik für Tarifanträge, keine Tarifabschläge. - Anträge - aller Technologien - nach dem Zeitpunkt des Einlangens reihen. - Nach Maßgabe der Kostenentwicklung der jeweiligen Technologie ist neben einem Abschlag auch ein Zuschlag vorzusehen. - Kein Abschlag bei Fortschreibung der Tarifverordnung. - Klare Deklaration der Mittelaufbringung durch die Bezeichnung "Ökostrom- & KWK-Pauschale". - Keine Risikoabwälzung bei Liquiditätsproblemen der OeMAG auf Betreiber.


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- Streichung der negativen Passagen bezüglich des Einsatzes von Biomasse. - Technologieentwicklungs-Schwerpunkt für dezentrale Anlagen im kleinen Leistungsbereich bei fester Biomasse (<500 Kilowatt elektrische Leistung, Kontingent 20 MW). - Bonus von 2 Cent/kWh für elektrische Energie aus Kurzumtriebsholz. - Verpflichtende Gewährung des Betriebskostenzuschlages bei erhöhten Kosten bestehender Biogasanlagen. Der Österreichisch Biomasse-Verband ist Gründungsmitglied von Erneuerbare Energie Österreich. In dieser Dachorganisation der Erneuerbaren Energieverbände wurde eine umfassende Kommentierung des Begutachtungsentwurfs Ökostromgesetz 2012 erarbeitet und vorgelegt. Der Österreichische BiomasseVerband möchte mit seiner Stellungnahme die darin enthaltenen Punkte nochmals unterstreichen. Die gemeinsame Ökostromgesetz-Stellungnahme des Dachverbandes ist unter folgendem Link downloadbar: http://www.biomasseverband.at/index.php?id=78

2.2

Abfallwitschaft

ÖSTERREICH: UMWELTMINISTERIUM VERÖFFENTLICHT ENTWURF ZU NEUEM ABFALLWIRTSCHAFTSPLAN Das österreichische Umweltministerium hat den Entwurf zum BundesAbfallwirtschaftsplan 2011 veröffentlicht. Dem Plan zufolge ist das Abfallaufkommen in Österreich zwischen 2004 und 2009 um rund 500.000 Tonnen auf 53,5 Mio Tonnen zurückgegangen. Diese Menge beinhaltet dabei sowohl Aushubmaterialien im Umfang von 23,5 Mio Tonnen als auch 1,8 Mio Tonnen Sekundärabfälle. Für den Zeitraum bis zum Jahr 2016 prognostiziert das Lebensministerium einen Anstieg des gesamten Abfallaufkommens auf über 56 Mio Tonnen. Allerdings entfällt der Anstieg fast ausschließlich auf Aushubmaterialien, deren Menge für 2016 auf 25,9 Mio Tonnen geschätzt wird. Das Aufkommen von Abfällen aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen ist den Angaben zufolge innerhalb der letzten fünf Jahre um rund 14 Prozent auf 3,9 Mio Tonnen angestiegen. Die Restmüllmenge stieg dabei nur um gut ein Prozent auf 1,4 Mio Tonnen, das Sperrmüllaufkommen nahm um fast zehn Prozent auf 260.000 Tonnen zu. Der Anstieg der Haushaltsabfälle ist somit in erster Linie auf die getrennt erfassten Abfälle zurückzuführen. So stieg die Menge der biogenen Abfälle um über 200.000 Tonnen auf 750.000 Tonnen und die der getrennt gesammelten Altstoffe um mehr als 170.000 Tonnen auf fast 1,9 Mio Tonnen. Die höchste Zuwachsrate konnte zwischen 2004 und 2005 allerdings bei Problemstoffen und Elektroaltgeräten verzeichnet werden, deren Menge von etwa 40.000 Tonnen auf fast 100.000 Tonnen mehr als verdoppelt wurde.


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Das Potenzial der Eigenkompostierung von biogenen Abfällen aus Haushalten – also biologisch abbaubaren Küchenabfällen sowie Pflanzenresten und biogenen Abfällen aus Hausgärten – wird in Österreich gegenwärtig und auch in den kommenden Jahren auf 1,55 Mio Tonnen geschätzt. Als signifikant bezeichnet das Ministerium die seit Jahren konstant hohe Erfassung von Altstoffen aus Gewerbe und Industrie. So wurden im Jahr 2009 insgesamt mehr als 2,2 Mio Tonnen Wertstoffe in diesem Bereich gesammelt. Dabei hätten hohe Steigerungsraten in der Erfassung von Altpapier, Karonagen, Pappe und Wellpappe geringeren Sammelmengen bei Eisen- und Stahlabfällen entgegengestanden. Für die nächsten fünf Jahre prognostiziert das Umweltministerium einen weiteren Anstieg der Altstoffe aus Gewerbe und Industrie auf über 2,5 Mio Tonnen. Darüber hinaus enthält der Abfallwirtschaftsplan Übersichten über Anzahl und Kapazitäten verschiedener Arten von Behandlungsanlagen. So verfügten die elf im Land betriebenen Verbrennungsanlagen für Siedlungsabfälle im Jahr 2010 über eine Jahreskapazität von insgesamt 2,3 Mio Tonnen. Hinzu kamen weitere 2,2 Mio Tonnen durch die restlichen neun Abfallverbrennungsanlagen sowie 87 Anlagen zur Mitverbrennung. Die 38 in Österreich betriebenen chemisch-physikalischen Behandlungsanlagen verfügten im letzten Jahr über eine Kapazität von insgesamt fast 900.000 Tonnen. Die 16 mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen wiesen für 2010 eine Gesamtkapazität von knapp 700.000 Tonnen aus. In den über 440 Kompostierungsanlagen hätten den Angaben zufolge im vergangenen Jahr mehr als 1,2 Mio Tonnen biogener Abfälle behandelt werden können. Die Zahl der im Jahr 2010 betriebenen Biogasanlagen beziffert das Umweltministerium in Wien auf 133, ihre Mindestkapazitäten summierten sich auf fast 600.000 Tonnen. Ferner waren 2010 insgesamt 189 Sortier- und Aufbereitungsanlagen in Österreich in Betrieb. Die Gesamtkapazität dieser Anlagen lag dabei bei über 2,3 Mio Tonnen. Zur Verwertung der Altstoffe standen 49 Anlagen mit einer Kapazität von 1,2 Mio Tonnen zur Verfügung.


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TOP TEN REASONS AUSTRIA IS A CLEANTECH LEADER Austria, the country of classical music, has lit the way to leading green technologies since the 1970’s and it’s cleantech sector is still growing rapidly. Currently, renewable energies provide a quarter of the energy consumed in the country and two third of the electricity demand. More than 600 international cleantech companies form a world-class cleantech orchestra that is worth enjoying. 1) Upcoming Technologies from the clean energy labs. Austria has been increasingly investing into energy labs. Aside from private funding, many public research institutions have been offering funding to Austria energy labs. Popular locations for these labs include Graz and Vienna, as they house numerous technical universities. Styria is an innovation champion within Europe as its research and development quota has reached more than four percent of its GDP. Some of the energy lab highlights include BDI Bioenergy International, a company creating new “biocrack technology” which combines waste from oil refiners with biomass to produce inexpensive biodiesel. Another highlight stems from Joanneum Research Institute of Sustainable Techniques and Systems. They are responsible for “Green Biorefinery Austria,” a project using Austria’s abundance of grasslands as raw materials for biobased products. 2) Increase in Hydropower. In Austria, more than 60 percent of the electricity is produced by renewable energy, namely hydropower. There are approximately 3,000 hydro power plants around the country and numerous Austrian-based companies providing the capabilities to utilize this form of energy. For example, Andritz Hydro, a large international corporation, created “water to wire” technology with a staff of 6,000 employees. Aqua Libre, another hydro company, created the Strom-Boje, a small hydro electric power plant. 3) Biomass Solutions – Austrian innovation grows on trees. Money may not literally grow on trees, but financial opportunities do, and that includes biomass solutions. With more than half of the country covered in vast woodland areas, Austria has realized its potential as a source of renewable energy. Numerous companies have now shifted their focus to this previously untapped source of energy. KWB, located in Austria, operates the largest private centre for research and innovation in biomass solutions. It has produced a number of technologies, including Clean Staged Gasification, which produces tar free gas from wood. 4) Pioneers and Market Leaders in Solar Solutions. Not many are aware but over 30 percent of all solar thermal collectors produced in Europe come from Austria. The small amount of sunshine Austria received has enabled it to produce effective products. One of the largest solar thermal collector specialists, GREENone Tec is located in Austria and has designed thermal siphon systems and façade collectors. Austrian company S.O.L.I.D. received Singapore’s “Solar Pioneer Award” for their solar cooling technologies at the United World College. Once completed, it will be the largest solar cooling project in the world.


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5) Recycling Technologies are cutting the edge. Many European countries have designed their waste separation and recycling regulations on the Austrian method. Binder+Co has recently developed a highly progressive sensor-supported sporting plants used for waste glass and are now being implemented worldwide. For biological waste, Thoeni developed recycling plants that are able to turn biological waste into quality compost and electricity. One last example is KOMPTECH, an expert mechanical biological waste treatment company that has been dedicated to user-centered innovations. 6) Pioneering Regions live the future. Austria has a number of energy-model regions. Mureck is an Energy Globe Award winning region. In Graz, a company has been producing biodiesel from waste cooking oil that is collected throughout the city and used to fuel the city’s public transportation. As well, the town of Gussing is known as the first town in the country to produce 100 percent of its electricity needs from renewable sources of energy throughout the region. This was done when the town realized it was no longer able to afford the rising cost of fossil fuels and opted to become more self-sufficient through the use of renewable energy sources. Aside from the obvious environmental benefits it provided for the more than 4,000 residents of Gussing, it also created 1,000 new jobs in their renewable energy sector. 7) Civil society fostering cleantech solutions. Everyone knows that cleantech can only survive if the citizens of the countries will it to be so. The Austrian society has been extremely eco-sensitive and has grounded strong roots into creating a viable clean technologies industry. A popular example comes from the 1970s. Austria built a fully-functional nuclear power station but it has never been used due to increased protests from the country’s citizens. There has also been increased resistance from the citizens to the creation of new landfills, and instead, it has increased the number of new recycling technologies. 8) Availability of highly skilled and top motivated people. One of the biggest advantages of the clean technologies industry in Austria is the number of individuals who are skilled and motivated. With five universities throughout Vienna, Graz, and Leoben, a number of private universities, plus a handful of training centers are educating numerous people engineering studies programs, including process engineering, material sciences, disposal engineering, electrical engineering, and environmental engineering. Because of the motivation of Austrian employees, they have been ranked as the third most motivated country with employees. 9) Cooperation within clusters. In the 1990s, the cluster model created by Michael Porter was applied in Austria. The result was ECO WORLD STYRIA, one of the top cleantech clusters around the globe. Considered “Europe’s Green Tech Valley,” it is home to over 150 cleantech companies, a majority of which are global leaders in their respective cleantech sector. The cluster is home to a number of specialized research centers, strong engineering tradition, and a leading research quota. 10) New Markets within reach. The geographic location of Austria as the centre of Europe has designated it as a link between western countries and rising cleantech markets in eastern countries. As such, a number of international companies from around the world have made one of their destinations for investment Austria. http://blog.cleantechies.com/2011/04/08/top-ten-reasons-austria-is-a-cleantechleader/


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3. 3.1

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Deutschland

Erneuerbare Energien

BMU LEGT ERGEBNISSE DER „LEITSTUDIE 2010“ ZUM AUSBAU DER ERNEUERBAREN VOR Das Bundesumweltministerium (BMU) hat Ende Februar Ergebnisse der „Leitstudie 2010“ zum Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland vorgestellt. Darin gehen die vom BMU beauftragten Gutachter davon aus, dass der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bis zum Jahr 2020 auf 40 Prozent und bis zum Jahr 2050 auf 86 Prozent steigen kann. Die fast vollständige Umstellung der Stromproduktion auf erneuerbare Energien erfordert dem Bericht zufolge eine deutlich verbesserte Synchronisierung von Angebot und Nachfrage. Neben dem Netzausbau und der Steuerung von Angebot und Nachfrage über Erzeugungs- und Lastmanagement verweist die Studie auf die mittelfristigen Potenziale der chemischen Speicherung über die Energieträger Wasserstoff und Methan. Bei der Produktion von Wasserstoff könnten Stromüberschüsse etwa aus der Windstromproduktion genutzt werden, um die Gestehungskosten für entsprechende Speichermedien zu reduzieren. Werde sehr günstiger Überschussstrom genutzt, könnte aus regenerativen Energien erzeugter Wasserstoff ab dem Jahr 2030 mit fossilen Kraftstoffen und ab 2040 mit Erdgas konkurrieren, heißt es in der Studie. Das Thema Speicherung ist nach Auffassung der Autoren der Leitstudie auch deshalb von zentraler Bedeutung, als die großen Mengen erneuerbarer Energien, die für eine Vollversorgung der Volkswirtschaft benötigt werden, „fast vollständig“ als Strom bereitgestellt werden müssten. Eine direkte thermische Nutzung erneuerbarer Energien, etwa durch Wärmepumpen und Solarkollektoren, sei auf Niedertemperaturwärme beschränkt und unterliege zudem „strukturellen Restriktionen“ in Form der erforderlichen Wärmenetze. Der Nutzung von Biomasse sei indes „potenzialseitig enge Grenzen gesetzt“, heißt es in der Leitstudie weiter.2

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EUWID, S. 1, 09.03.2011


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4. 4.1

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Europäische Union

Gesetze

BRUSSELS WARNS EU MEMBERS OVER WASTE DIRECTIVE (EU) – The European Commission issued a letter of formal notice to almost all EU member states for failure to transpose the revised Waste Framework Directive in time. 23 member states did not implement the legislation within the stipulated period that ended on 12 December 2010. Only Denmark, Austria, Italy and the Czech Republic reported the full implementation of the directive, EU sources told EUWID. The implementation status is different in various member states, with some of the countries expecting to complete the transposition of the Directive into their national legislation in the spring, the EU-Commission reported in December following a survey. Although the Directorate General for the Environment had signalled it would give the member states time till spring 2011 to implement the Waste Framework Directive, it plans to use the powers granted to it by the Treaty of Lisbon to levy sanctions by summer 2011 at the latest.3 BIOWASTE MANAGEMENT RETURNS TO EU POLICY AGENDA As the result of a large impact assessment, the European Commission’s Directorate General (DG) for the Environment published a “Communication on Biowaste” in May 2010. The conclusion was that there is no major legal obstacle for Member States to start biowaste recycling. By contrast, a few months later in July and the European Parliament (EP) and the EP’s Environment Committee voted by a vast majority for specific legislation on biowaste, which included quality assurance by the end of 2010. The parliament stated that the rules on the management of biowaste are fragmented and the current legislative instruments are not sufficient to achieve the overall objectives of sustainable management of biowaste. The European Compost Network (ECN), together with a large number of European stakeholder organisations, is fully in line with the parliament’s views. One of the potential benefits offered by the optimisation of biowaste management, as acknowledged by the Commission, is the potential saving of between 10 million to 50 million tonnes of CO². In addition, between 3% and 7% of agricultural soils could be improved. Additionally, optimisation could even help meet up to 7% of the 2020 renewable energy, and 42% of biofuel production targets, if biowaste is processed through anaerobic digestion and the resulting biowaste is used as a biofuel. All these benefits justify calls or European Policy that actively promote biowaste recycling. In contrast, however, the Commission’s conclusion was: “no additional legislation is needed for biowaste”. Alternatively, better management of biowaste may be addressed by the revision of the EC Sewage Sludge Directive, including biowastes by setting minimum standards for biowaste used on agricultural soils, which do not meet the End-of-waste criteria.

3

EUWID, S. 14, 23.02.2011


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The situation could be further addressed by the definition of End-of-waste criteria for composts/digestates to meet the legal status of a “product” in the context of the Waste Framework Directive in 2011. This is as well as through the expansion of the recycling targets for biowastes in the course of the revision of the Waste Framework. Biowaste strategy becomes clearer In autumn 2010 DG Environment published a new working document on “Sludge and Biowaste” for consultation. By revision of the directive, low grade treated or stabilised organic waste would mean that mixed municipal waste, which has undergone mechanical pretreatment and a composting process, would be allowed to be applied to land. This would have to be in a controlled and restricted way and upon a permitting procedure, if certain minimum criteria are fulfilled. Biowaste recycling targets Following continuous requests from stakeholders and certain Member States, the consultation on the appropriate setting of targets for biowaste recycling was extended to run until January 2011. These targets are the key drivers for any development on biowaste recycling in Europe. Quality standards alone do not suffice to drive the industry investment, nor do they ensure bankability of local initiatives or support decision makers. A very comprehensive questionnaire has been distributed, the replies to which are difficult to summarise because of the differing national approaches and backgrounds. This fact was already visible in the comments to the Commission’s Green Paper on Biowaste. Nevertheless finally this very important aspect and main driver for biowaste management in Europe is on the Commission’s agenda. Summary Development for a European biowaste policy can be detected. We might get quality categories and requirements for different organic waste types and their reuse. In addition, following the requests of the Waste Framework Directive - End-of-waste criteria will be stipulated. This should help compost be seen as a high quality product fit for use and tradable over EU borders. Important months for the biowaste management sector lay ahead, not only because of the above mentioned policy items. Further legislation affecting biowaste are at the practical implementation phase, with the Animal-by Products Regulation, and the revision of the IPPC with best available techniques and emission standards for the waste sector. The Commission intends to improve the implementation of legislation in the waste sector during the coming years. Looking at the current development, the European Parliament’s critique of fragmented legislation can be fully supported. An optimised way of meeting the EU landfill directive, an all-in-one biowaste directive, including targets would be by far the best driver to drive sustainable biowaste management across Member States.4

4

Waste management world, S. 19-21, 01/02-2011


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4.2

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Abfallwirtschaft

EU MEMBER STATES GENERATED SLIGHTLY LESS MUNICIPAL WASTE IN 2009 (EU) – Each EU citizen produced an average of 514 kilograms of municipal waste in 2009. According to new figures released by the Europeans statistics agency Eurostat, this figure was roughly six kilograms per capita lower than 2008. All in all, close to 257 million (2008: 258.9 million) tonnes of municipal waste had been generated in 2009. Finnish citizens led the way with 822 kilograms of waste per capita. Germans produced an average of 587 kilograms of waste, while Czechs and Poles had the smallest arisings of 316 kilograms per resident on average. The methods used to handle municipal waste in Europe only altered a little compared with 2008. Landfilling continues to be the leading waste management route for municipal waste in the EU27 with 96.1 million tonnes consigned to this fate, down from 100.3 million tonnes in 2008. Yet, sizeable variations continue to exist within the EU. Four countries – France, Italy, Spain and the UK – were responsible for more than half of the waste consigned to landfill, some 56 million tonnes. By contrast, only small amounts of waste were land filled in Austria, Germany and the Netherlands, where landfill bans on untreated waste are bearing fruit. Recycling and composting were the methods of choice for 105 million (2008: 103 million) tonnes of municipal waste in 2009, with recycling accounting for some 60m tonnes. Germany and Austria were the leading recyclers. Germany recycled 22.4 million tonnes of municipal waste, with Italy reporting having composted 11.5 million tonnes of waste. Taking both recycling and composting together, Austria had the highest recycling rate of 70 per cent, ahead of Germany with a share just shy of 64 per cent, and Belgium with 60 per cent. The lowest rates were reported by the new EU members Bulgaria, Romania, Lithuania, Malta and the Czech Republic. The average recycling rate for municipal waste including composting stood at 41 per cent in the EU as a whole, up from 40 per cent in 2008. Many EU member states thus face major challenges on the road to becoming recycling societies. Under the EU Waste Framework Directive, member states must prepare for reuse or recycle at least 50 per cent by weight of certain waste materials, including at least paper, metal, plastic and glass from households and other sources insofar as these waste streams are similar to waste from households by 2020. Close to one-fifth of the municipal waste generated in Europe – 51 million tonnes – was incinerated, up from 49.5 million tonnes in 2008. Most Eastern European EU member states still only have limited incineration capacity. Germany is by far the leading incinerator of waste with 15.5 million tonnes, ahead of France with 11.7 million tonnes. Italy was some distance back in third place, having incinerated just over 4.1 million tonnes of waste in 2009. However, it must be noted that Eurostat’s figures are largely based on estimates drawn up by the statistics authority or member states themselves.5

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EUWID, S. 15, 23.02.2011


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2009 ETWAS WENIGER KOMMUNALER MÜLL IN DEN EU-STAATEN ANGEFALLEN Jeder Bürger der EU-Mitgliedstaaten hat im Jahr 2009 durchschnittlich 514 Kilogramm Siedlungsabfälle erzeugt. Nach neuesten Zahlen des europäischen Statistikamts Eurostat bedeutet dies einen Rückgang um etwa sechs Kilogramm pro Kopf gegenüber 2008. Insgesamt sind im Jahr 2009 fast 257 (2008: 258,9 Mio) Tonnen kommunale Siedlungsabfälle angefallen. Pro Kopf führen die Finnen mit 822 Kilogramm Abfall. Die Deutschen sorgen im Schnitt für 587 Kilogramm Abfall, während die Tschechen und Polen mit 316 Kilogramm die geringste Abfallmenge hinterlassen. Die Entsorgungswege in Europa für kommunale Abfälle haben sich im Vergleich zu 2009 nur unwesentlich verändert. Die Deponierung ist zwar nach wie vor der wichtigste Entsorgungspfad für Hausmüll in den 27 EU-Staaten mit 96,1 Mio Tonnen (2008: 100,3 Mio Tonnen). Doch sind die Unterschiede weiterhin beachtlich. Mit 56 Mio Tonnen entfällt mehr als die Hälfte der deponierten Müllmenge auf die vier Länder Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien. In Deutschland, Österreich und den Niederlanden, wo Deponieverbote greifen, sind dagegen nur verschwindend geringe Ablagerungsmengen zu verzeichnen. Auf Recycling und Kompostierung kommunaler Abfälle entfallen zusammen 105 (2008: 103 Mio) Tonnen. Davon waren rund 60 Mio Tonnen in das Recycling gegangen. Führend sind hier Deutschland und Österreich. Deutschland weist eine Recyclingtonnage von 22,4 Mio Tonnen aus, und Italien kommt auf 11,5 Mio Tonnen Abfall, der in die Kompostierung ging. Beide Verwertungswege zusammengerechnet erreichte Österreich mit einer Rate von 70 Prozent den Spitzenplatz bei der stofflichen Verwertung vor Deutschland mit knapp 64 Prozent. EU-weit wurde 2009 für kommunale Abfälle den Angaben zufolge eine durchschnittliche stoffliche Verwertungsquote von rund 41 Prozent erreicht nach 40 Prozent in 2008. Auf dem Weg zur Recyclinggesellschaft stehen somit viele EUStaaten noch vor großen Anstrengungen. Nach der Abfallrahmenrichtlinie soll bis zum Jahr 2020 die Vorbereitung zur Wiederverwendung und das Recycling von Abfallmaterialien auf insgesamt mindestens 50 Gewichtsprozent erhöht werden. Darunter sind Abfälle wie Papier, Metall, Kunststoff und Glas aus Haushalten. Knapp ein Fünftel des Mülls der Europäer – 51 Mio Tonnen – ging in die Verbrennung. 2008 waren es noch 49,5 Mio Tonnen. In den meisten osteuropäischen EU-Staaten sind nach wie vor nur wenige Verbrennungskapazitäten vorhanden. Deutschland liegt mit einer Verbrennungsmenge von 15,5 Mio Tonnen deutlich vor Frankreich, wo 11,7 Mio Tonnen Müll thermisch entsorgt wurden. Mit weitem Abstand folgt als Dritter Italien, das den Angaben zufolge knapp über 4,1 Mio Tonnen Abfall verbrannt haben soll. Einschränkend muss erwähnt werden, dass die Zahlen von Eurostat zum großen Teil auf Schätzungen der Behörde bzw. der Länder selbst basieren.


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AUFTRÄGE FÜR VERBRENNUNGSKAPAZITÄTEN IN EUROPA WIEDER DEUTLICH GESTIEGEN Das Auftragsvolumen für neue Abfallverbrennungskapazitäten in Europa ist im vergangenen Jahr wieder deutlich gestiegen. Laut einer neuen Studie der Schweizer Unternehmensberatung Vaccani, Zweig & Associates wurden 2010 in Europa sowie in den ebenfalls betrachteten Regionen Mittlerer Osten und Russland Aufträge für Abfallverbrennungskapazitäten in Höhe von 10.264 Tonnen pro Tag (tpd) vergeben. Das sind 19 Prozent mehr als im Vorjahr (8.756 tpd). Davon entfielen rund 2.360 tpdNeukapazität auf Italien, das damit 2010 der wichtigste Anlagenmarkt in Europa war. In Addition der letzten drei Jahre bleibt aber Großbritannien der mit Abstand größte und dynamischste Markt für neue Verbrennungskapazitäten. Dahinter folgen mit etwa gleichen Marktanteilen Italien, Frankreich und Deutschland, wobei in letzteren beiden das Auftragsvolumen in 2010 deutlich zurückgegangen ist.7

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EUWID, S. 5, 22.02.2011 EUWID, S. 11, 22.02.2011


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FOOD WASTE NOW COLLECTED FROM 80 % OF RESIDENTS IN WALES Four out of five households in Wales now have access to either separate food or food and green waste collections, the Welsh Assembly Government has revealed. Food waste collections make up a key pillar of the Government’s “Towards Zero Waste” strategy, and all 22 local authorities in the country are now offering some form of food waste collection service. The Government said that the figures indicate, that the provision of food or food and green waste collections are continuing to increase in Wales, with some councils offering the service to all households and others currently rolling out services. Welsh environment minister Jane Davidson said: “I’m delighted that four out of fie Welsh homes now have a separate food waste collection. I want to thank our councils for their hard work in making food waste collections such a success, and urge everyone to make the most of them.”8 BIO-WASTE TARGETS FOR THE UK? In December 2010 the European Commission released a questionnaire as part of its “Communication on future steps in bio-waste management in the European Union (COM(2010)235 final)”. The Commission committed itself to continue an analysis on the appropriateness of setting such targets by 2014 at the latest under the Waste Framework Directive. Particular emphasis is placed on the following aspects: a) Problems with implementation of existing legislation; b) Subsidiarity issues; c) Value added of setting biowaste recycling/separate collection targets; d) Rationalising the level of bio-waste treatment targets. AfOR, in response to the questions put forward, represented its members by responding to the “Questionnaire supporting commission analysis on the appropriateness of setting targets for bio-waste recycling”. When asked if the setting of a recycling/separate collection target for biowaste would deliver added value, AfOR highlighted that any additional target for bio-waste would serve to further strengthen the need for local authorities and industry to invest and develop alternatives to the Landfilling of this material. When addressing the barriers of separate collection AfOR highlighted that the cost of collection i.e. new bins for residents, available money covering the additional waste stream, proximity principle, vehicles (additional, retrofitting, fuel) etc – represented the most significant obstacle. Access to treatment facilities, existing contracts between waste collection and disposal authorities (if a two-tier authority) and the supply of information to the public were all noted as additional contributing stumbling blocks. AfOR’s full response can be downloaded from the following link: http://www.organicsreccling.org.uk/category.php?category=10249

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Organics Recycling, S. 13, 03-2011 Organics Recycling, S. 19, 03-2011


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RENEWED INCREASE IN DEMAND FOR THERMAL WASTE TREATMENT FACILITIES IN EUROPE (EU) – Order volumes for new thermal waste treatment plants witnessed a renewed, marked increase in Europe last year. According to a new study published by Swiss consultants Vaccani, Zweig & Associates, orders for thermal waste treatment capacities awarded in Europe as well as the Middle East and Russia (which the study also includes) in 2010 amounted to 10,264 tonnes per day (tpd), 19 per cent more than the previous year’s figure of 8,756 tpd. Of the figure for 2010, Italy accounted for 2,360 tpd, making the country the principal market in Europe. However, cumulative figures for the last three years show the UK as by far the largest and most dynamic market for new thermal waste treatment capacities. Ranking behind the UK are Italy, France and Germany with approximately equal market shares, but order volumes in France and Germany receded significantly in 2010.10 EU WILL STÄRKERE KWK-NUTZUNG IN MÜLLVERBRENNUNGSANLAGEN Die Europäische Kommission hat am Mittwoch letzter Woche einen neuen Energieeffizienzplan 2011 vorgestellt. Mit ihm will die EU auf ihren Zielkurs zurückkehren und doch noch die angestrebte Reduzierung des Primärenergieverbrauchs um 20 Prozent bis zum Jahr 2020 erreichen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen betreffen zum großen Teil Energieeinsparungen im Gebäude- und Verkehrssektor. Aber auch im Industriesektor soll die Energieeffizienz erhöht werden. So sieht der Energieeffizienzplan unter anderem eine stärkere Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung in thermischen Stromerzeugungsanlagen vor, zu denen die Kommission auch Müllverbrennungsanlagen zählt. Nach Ansicht der Kommission kann eine stärkere Nutzung (hocheffizienter) KraftWärme-Kopplung (KWK) – auch von Anlagen für die Behandlung kommunaler Abfälle – einen „wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz leisten“. In ihrer Folgenabschätzung zum Energieeffizienzplan beziffert die EU-Kommission das zusätzliche Erzeugungspotenzial durch Kraft-Wärme-Kopplung in der EU auf 350 TWh elektrische Energie. Ließe sich dieses Potenzial bis 2020 ausschöpfen, könnten zukünftig jährlich Primärenergien in Höhe von 15 bis 20 Mio Tonnen Öläquivalente (toe) sowie 35 bis 50 Mio Tonnen CO²-Emissionen eingespart werden. Allerdings wäre ein entsprechender Ausbau von Kraft-Wärme-Kopplung und Fernwärmenetzen mit hohen Anfangsinvestitionen verbunden. Zur Entlastung schlägt die EU vor, dass die administrativen Hürden für solche Anlagen gesenkt werden.11

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EUWID, S. 6, 09.03.2011 EUWID, S. 27, 15.03.2011


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DÄNEN ERNEUT SPITZE BEIM ABFALLAUFKOMMEN Jeder EU-Bürger erzeugt im Durchschnitt 513 Kilogramm Abfälle. Die Menge pro Person variiert in den Mitgliedsstaaten von 316 Kilogramm in der Tschechischen Republik und Polen bis 833 Kilogramm in Dänemark. Das meldet das Statistische Amt der Europäischen Union Eurostat aktuell für das Jahr 2009. Demnach hatte Dänemark wie schon 2008 das höchste Pro-KopfAbfallaufkommen, gefolgt von Zypern, Irland und Luxemburg mit Werten zwischen 700 und 800 Kilogramm sowie Malta und den Niederlanden mit Werten zwischen 600 und 700 Kilogramm. Österreich, Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und das Vereinigte Königreich produzierten jeweils zwischen 500 und 600 Kilogramm, während Belgien, Portugal, Schweden, Finnland, Griechenland, Bulgarien, Slowenien und Ungarn mit 400 bis 500 Kilogramm darunter lagen. Mengen von weniger als 400 Kilogramm pro Person wurden in der Tschechischen Republik, Polen, Lettland, der Slowakei, Estland, Litauen und Rumänien registriert. Recycling und Kompostierung von kommunalen Abfällen machten 2009 zusammen mindestens 50 Prozent der behandelten Abfälle aus - in Österreich 70 Prozent, in Deutschland 66 Prozent, in den Niederlanden 61 Prozent, in Belgien 60 Prozent und in Schweden 50 Prozent. In sieben Mitgliedstaaten wurden weniger als zehn Prozent der Abfälle recycelt oder kompostiert. Auch weisen die Behandlungsmethoden nach wie vor deutliche Unterschiede auf. Insgesamt wurden im Erfassungszeitraum EUweit 38 Prozent aller kommunalen Abfälle deponiert, 20 Prozent verbrannt, 24 Prozent recycelt und 18 Prozent kompostiert. Die Mitgliedstaaten mit dem höchsten Anteil an deponierten kommunalen Abfällen im Jahr 2009 waren Bulgarien (100 Prozent), Rumänien (99 Prozent), Malta (96 Prozent), Litauen (95 Prozent) und Lettland (92 Prozent).12 FRANC-REICHE ABFALLPOLITIK Frankreich setzt in seiner Abfallwirtschaft auf Neuerung: Für die Instandhaltung und Modernisierung der Entsorgungsinfrastruktur im Land sollen bis 2015 über sieben Milliarden Euro investiert werden. Der Markt erholt sich und bietet attraktive Einstiegschancen. Im Krisenjahr 2009 musste die bis dahin boomende französische Abfallwirtschaft einen massiven Umsatzeinbruch von 20 Prozent und mehr verkraften. Insgesamt setzte die Branche damals neun Milliarden Euro um. Der Absatz von Wertstoffen sank um 8,5 Prozent auf schätzungsweise 34 Millionen Tonnen. Auch wenn noch keine einzelnen Zahlen vorliegen, so zeichnet sich mittlerweile wieder ein deutlicher Aufschwung in den jeweiligen Segmenten ab.

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EU-Recycling + Sekundär-Rohstoffe, S. 30, 04-2011


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875 Millionen Tonnen Abfälle produzierte Frankreich 2009. Die größten Abfallerzeuger waren die Land- und Forstwirtschaft mit 43 Prozent sowie das Baugewerbe mit 41 Prozent. Es folgte die Industrie mit elf Prozent (davon ein Prozent gefährlicher Abfall), private Haushalte mit 3,5 Prozent und Gemeinden mit 1,5 Prozent. Die öffentliche Entsorgungsinfrastruktur des Landes umfasst dabei 137 Verbrennungsanlagen, sechs industrielle Biogasanlagen, 800 Kompostierungsanlagen, 303 Deponien für ungefährliche Abfälle und über 300 Sortieranlagen für Haushaltsmüll. Nach den neuesten Angaben von Eurostat wurden von den 34,5 Millionen Tonnen registrierter Siedlungsabfälle rund ein Drittel deponiert, ein Drittel verbrannt, circa sechs Millionen Tonnen recycelt und etwas über fünf Millionen Tonnen kompostiert. Hinzu kam ein verwertetes Aufkommen an Industrieabfällen in Höhe von 90 Millionen Tonnen. Drei konkrete Ziele bis 2020 Alles in allem zu viele Abfälle, die nicht in den Wertstoffkreislauf gelangen. Doch die französische Regierung hat Besserung gelobt: Bis 2012 will sie das Abfallaufkommen im Land erheblich reduziert wissen. Mehr verwertbare Abfälle sollen nach den Vorgaben des Umweltministeriums recycelt und eine höhere Verwertungsquote von Bioabfällen erreicht werden. Hausmüll gilt es effizienter zu behandeln und die Abfälle aus der Bauwirtschaft optimaler zu bewältigen. Geplant ist außerdem die Schließung von mehreren Anlagen bis 2015, wodurch entweder Erweiterungen bestehender oder der Bau neuer Anlagen erforderlich werden. Drei konkrete Ziele wurden diesbezüglich formuliert: Erstens, die Produktion von Hausmüll pro Einwohner soll in den nächsten fünf Jahren um sieben Prozent reduziert werden. Zweitens, die stoffliche und biologische Verwertungsquote von Siedlungsabfällen muss bis 2012 auf 35 Prozent und bis 2015 auf 45 Prozent ansteigen, während bei Industrieabfällen und Haushaltsverpackungen ein Satz von 75 Prozent bis 2012 vorgegeben wird. Und drittens gilt es, das für die Verbrennung oder Deponierung vorgesehene Abfallaufkommen um 15 Prozent zu senken. Frankreich will damit die Vorgaben der EU-Direktive mit einer Verwertungsquote von 50 Prozent des Hausmülls und 70 Prozent der Bauabfälle bis 2020 erreichen. Steuer auf Deponie- und Verbrennungsabfälle Ein Beispiel für die Investitionsbereitschaft der französischen Abfallbranche ist die Modernisierung des Behandlungszentrums in Ivry-sur-Seine (südlich von Paris) für Hausmüll – das größte seiner Art in Frankreich mit einem Jahresbudget von 500 Millionen Euro. Der Baustart des mit 800 Millionen Euro veranschlagten Vorhabens ist für 2014 geplant. Eigentümer und Betreiber ist das Unternehmen Syctom, das die Jahreskapazität der auf 84 Gemeinden der Pariser Region ausgerichteten Anlage im Zuge ihrer Restrukturierung von 730.000 auf 600.000 Tonnen senken will. Der Verbrennungsanteil soll dann maximal 50 Prozent betragen und der Rest des Abfallaufkommens in einer Biogasanlage behandelt oder recycelt werden. Die fünfeinhalb Millionen Einwohner der Pariser Region erzeugen gut ein Zehntel des Abfalls aller Haushalte in Frankreich.


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Insgesamt sieben Milliarden Euro sollen bis 2015 vom öffentlichen und privaten Sektor aufgebracht werden. Finanzielle und technische Unterstützung erhalten die Gebietskörperschaften dabei von der französischen Umweltagentur Ademe, die unter anderem den Aufbau neuer Recyclingzweige forcieren will. Ein wichtiger Anreiz für die Umsetzung des Aktionsplans geht hier von der bereits bestehenden Steuer auf umweltschädigende Aktivitäten aus. Im Jahr 2009 wurde außerdem eine Steuer für Verbrennungsabfälle von 7 Euro pro Tonne erhoben, die 2013 auf 14 Euro pro Tonne erhöht wird. Für Deponieabfälle muss außerdem eine Steuer von 15 Euro pro Tonne gezahlt werden, die 2015 auf 40 Euro pro Tonne ansteigt. Des Weiteren führte Frankreich vor drei Jahren eine Sondersteuer auf Elektroaltgeräte ein. Diese sogenannte „éco-contribution“ liegt zwischen einem Euro für einen PC und 25 Euro für einen Fernseher und erbrachte 2008 Einnahmen von 195 Millionen Euro.13

4.3

Erneuerbare Energien

REGULATOR SETZT JÄHRLICH DIE PREISE UND AUSBAUKAPAZITÄTEN FEST Das neue Gesetz für Erneuerbare Energie (EE) hat das Parlament in erster Lesung passiert und soll in ca. zwei Wochen nach Einbringen der erwünschten Änderungen in zweiter und letzter Lesung beschlossen werden. Anschließend muss das Gesetz vom Staatspräsidenten unterzeichnet und im Amtsblatt veröffentlicht werden, dass es voraussichtlich bis Ende März d.J. in Kraft treten kann. Ab 1. Juli soll eine neue Preisfestsetzungsmethode eingesetzt werden. Investoren, die jetzt ihre Projekte einreichen, werden deshalb nicht wissen, wie hoch der Preis sein wird. Erst im Dezember 2011 werden die Projekteinreichungen gesammelt. Von Jänner-Juni 2011 besteht also eine unklare Preissituation für Investoren. Das Ziel des 16%-Anteils an erneuerbarer Energie an der Energieproduktion bis 2020 besteht weiter (derzeit bei ca. 10% inkl. Wasserkraftwerke). Es soll regelmäßige Checks geben, wo sie sich auf dem Weg befinden, um entsprechende Maßnahmen zu setzen, um die 16% zu erreichen. Das langfristige Ziel soll 20% RES und 80% traditionelle Energiequellen sein. Es bleibt die langzeitige Abnahmegarantie (25 Jahre für Solar, 15 Jahre für Wind) erhalten. Der max. 5%-Preisrückgang pro Jahr soll entfernt werden. Es gilt damit der gleiche Preis für die ganze Periode. Da die Preise dem bulgarischen Staat sehr teuer kommen, soll es jährlich zu einem regulären Update der Präferenzpreise kommen. Jedes Jahr im Juli werden die Einspeisetarife vom Regulator neu festgesetzt, was mehr Fairness, Transparenz und Durchkalkulierbarkeit bringen sollte. Das alte, noch in Kraft befindliche EE-Gesetz kennt nicht viele Restriktionen und ist vom Ministerium nicht kontrollierbar. Es bestehen Anfragen für EE-Projekte für 1415.000 MW, bes. in Nordostbulgarien (Windprojekte). Die vielen Anträge stellen ein großes Problem für die Verwaltung dar. Derzeit sind ca. 11.000 MW Kraftwerke (inkl. Kernkraft und fossile Energieträger) in Bulgarien installiert, davon sind praktisch 8.000 MW im Netz. Aus diesem Grund ist der Umfang an eingebrachten EE-Projekten unvertragbar hoch. Die derzeitige EE umfasst davon 1.600 MW.

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EU-Recycling + Sekundär-Rohstoffe, S. 32-33, 04-2011


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Es besteht nur in Nordostbulgarien ein Problem beim Anschluss an das allgemeine Stromnetz, da das Netz nicht ausreichend aufnahmefähig ist. Deshalb werden seit den letzten Monaten die Investitionspläne in das Stromnetz aktualisiert und entsprechende Installationsarbeiten vorangetrieben. Über 2.500 MW soll die Stromnetzaufnahmefähigkeit bis 2015 ausgebaut werden. Dies stellt auch die Grenze für die EE-Entwicklung in Bulgarien dar. Weitere 1.500 - 2.500 MW zusätzliche EE-Projekte sollten ausreichen, um das 16%-Ziel zu erreichen. Bis Ende 2011 sollen davon 600-700 MW aufgrund der Ausbauten für EE-Projekte verfügbar sein. Wenn die meisten Vorverträge verlängert werden, kann es sein, dass neue Investoren erst ab 2012 Projekte einreichen können. Es wurden Vorverträge in der Höhe von 1.400 MW unterzeichnet. Diese sollen zuerst die Gelegenheit erhalten, die Investition zu beenden. Solange wird der Zugang für neue Anbieter blockiert. Beim Vorvertrag müssen nicht alle Genehmigungen vorliegen, nur die Mindestbedingungen, damit der Investor nicht zuviel vorab zur Kasse gebeten wird. Wenn die Behörde schuldig ist, dass es bis dato keinen Anschluss ans Netz gibt, wird für das Projekt keine neue Einreichung nötig sein - selbst wenn der Vertrag ausläuft, aber der Vertrag dem alten EE-Gesetz entspricht. Wenn das Projekt jedoch aus technischen Gründen abgelehnt wurde (offensichtlich Fehler von der Investorenseite), hat das Projekt nochmals durch die Einreichungsprozedur zu gehen. Das neue EE-Gesetz entfernt die Notwendigkeit der Koordination zwischen Gemeinde, Region, Ministerium und Investor, was bis dato den Investor vor fast unüberwindbare Hürden gestellt hat. Für die Koordination soll nun eine Stelle des Landes zuständig sein. Ab 1.7.2011 soll die neue Preisfestsetzung beginnen. Jährlich fragt der Regulator bei den Energieversorgern an, welche Kapazitäten für den Ausbau der erneuerbaren Energie verfügbar wären. Der Regulator setzt dann den Preis fest und gibt bekannt, wo und wie viele MW an Projekten möglich sind. Investoren können dann Projekte einbringen, bis das Kontingent ausgeschöpft ist ("first come - first serve") Die technische Dokumentation wird sich nicht sehr ändern und soll Investoren, die schon investiert haben, entgegenkommen. Der Investor hat eine Investitionsgebühr in einem Energieeffizienzfonds pro geplantem installierten MW (EUR 20.000/MW) zu entrichten. Vorverträge verfallen, wenn sie nicht erneuert werden. Seriöse Investoren sollten problemlos diese Gebühr zahlen. Dadurch will sich die Verwaltung der unseriösen Projekte entledigen können. Es wird einen 10-Jahresplan geben, der jährlich aktualisiert wird. Das Ministerium genehmigt nach Abstimmung mit den EVUs, Netzbetreibern und dem Regulator endgültig den nationalen Plan. Die neue Energiestrategie soll nachhaltig sein. Die Energie soll aus BG kommen und umweltfreundliche Investitionen nach EUStandards (bes. für kalorische KW) sollen gefördert werden. Die Kernkraft bleibt weiter unverzichtbar. Wenn das neue EE-Gesetz zu viele Investoren abschreckt, um das 16%-Ziel zu erreichen, soll es wieder geändert werden. http://portal.wko.at/wk/format_detail.wk?AngID=1&StId=601288&DstID=652


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TARIF SINKT UM 3,6 PROZENT Zwei neue Dekrete im Bereich Einspeisetarife für Strom aus Biomasseanlagen wurden am 30.01.2011 im französischen Amtsblatt Journal Officiel veröffentlicht. Verordnung: 27.01.2011 Dauer der Verträge: 20 Jahre 4,54 centEUR/kWh zuzüglich einer Prämie zwischen 7,71 und 12,53 centEUR/kWh je nach Leistungskriterien, verwendetem Rohstoff und Energieeffizienz (diese bestimmt die Höhe der Prämie). Der neue Tarif sinkt um 3,6%, sowohl für die Fixprämie, als auch für die variablen Prämien. Dies gilt für alle Projekte von mehr als 5 Megawatt. Der Leistungsgrenzwert für Sägewerke, die selbst ihre Wärme erzeugen, wurde von 5 MW auf 1 MW gesenkt. http://portal.wko.at/wk/format_detail.wk?AngID=1&StId=599842&DstID=640 EU-ROADMAP: NATIONALE AKTIONSPLÄNE KÖNNEN DEUTLICH ÜBERTROFFEN WERDEN Der Ausbau von erneuerbaren Energien in der EU ist schneller möglich, als von den Regierungen der Mitgliedsstaaten in ihren Nationalen Aktionsplänen angenommen. Zu dieser Einschätzung gelangt der europäische Dachverband für erneuerbare Energien (EREC) in seiner „EU-Roadmap“. Die Nationalen Aktionspläne sehen einen Anteil von 20,7 Prozent der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch bis 2020 vor. „Die Erneuerbaren-Branche zeigt hingegen - basierend auf eigenen Ausbauprognosen - dass die erneuerbaren Energien einen Anteil von 24,4 Prozent am Endenergieverbrauch erreichen können“, sagte EREC-Präsident Arthouros Zervos bei der Vorstellung der EU-Roadmap. Die EU-Mitgliedsländer mussten ihre Nationalen Aktionspläne bis zum 30. Juni 2010 bei der Kommission einreichen. Die Pläne dokumentieren, wie die Länder die EUVorgaben zum Ausbau erneuerbarer Energien erreichen wollen. Für den Stromsektor der EU ergibt sich aus den Aktionsplänen bis 2020 ein Anteil Erneuerbarer von 34,3 Prozent, im Kälte- bzw. Wärmesektor sind es 21,3 Prozent und im Transportbereich 11,3 Prozent. Dagegen geht die EU-Roadmap davon aus, dass ein Anteil von 42,3 Prozent im Strombereich, 23,5 Prozent im Kälte- bzw. Wärmesektor und 12,2 Prozent im Transportsektor erreicht werden kann. Nur Italien und Luxemburg gehen davon aus, ihre Ziele nicht selbst erfüllen zu können. Auch in Frankreich seien Hemmnisse für den Ausbau möglich, da keine Pläne zum Abbau administrativer Hürden beständen. Ein weiteres Hemmnis zum Ausbau Erneuerbarer in der EU könnten unzureichende Stromnetze sein, befürchtet EREC. „Generell sollten die Beschleunigung administrativer Verfahren und Infrastrukturmaßnahmen ebenso wie die Stärkung der Förderinstrumente im Bereich erneuerbarer Wärme deutlich mehr Aufmerksamkeit in den Nationalen Aktionsplänen erhalten“, so Mario Ragwitz, Leiter Geschäftsfeld Erneuerbare Energien am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung. Neben der EU-Roadmap hat das Konsortium aktuell zwei weitere Studien veröffentlicht, die auf der Seite http://www.bee-ev.de/3:697/Meldungen/2011/ zur Verfügung stehen.


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NATIONALE AKTIONSPLÄNE: WIND UND BIOMASSE VORN Im Jahr 2020 wird Windkraft am stärksten dazu beitragen, dass die Ziele der EU im Bereich der regenerativen Stromgewinnung erreicht werden. Das zeigt eine Analyse der Nationalen Aktionspläne im Rahmen der EU-Roadmap. Demnach wird Windkraft voraussichtlich 14,1 Prozent des Endenergieverbrauchs decken. Es folgen Wasserkraft mit 10,5 Prozent, Biomasse mit 6,5 Prozent und Photovoltaik mit 2,35 Prozent. Anteile von unter einem Prozent werden voraussichtlich auf Solarthermie, Geothermie und Meeresenergie entfallen. Im Wärmebereich zeigen die Aktionspläne, dass Biomasse bis 2020 einen Anteil von 17,2 Prozent am Gesamtverbrauch haben könnte. Wärmepumpen kommen der Analyse zufolge auf 1,6 Prozent, Solarthermie auf 1,2 und Geothermie auf 1,3 Prozent. Insgesamt bleibe die Unterstützung des Wärme- und Kältesektors jedoch in fast allen Aktionsplänen hinter den Potenzialen zurück, heißt es in der EU-Roadmap. Um den Ausbau von erneuerbaren Energien in diesem Sektor zu fördern, müssten weitere Maßnahmen getroffen werden, die in vielen Aktionsplänen nicht detailliert festgelegt seien. Bezogen auf den Transportsektor zeigt die Analyse, dass Biodiesel im Jahr 2020 mit 5,8 Prozent voraussichtlich den größten Anteil erneuerbarer Energien ausmachen wird. Bei Bioethanol rechnen die Mitgliedsstaaten mit einem Anteil von 1,9 Prozent. Der Beitrag der Elektromobilität werde hingegen bei unter einem Prozent liegen.15

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EUWID, S. 14, 23.03.2011 EUWID, S. 15, 23.03.2011


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Welt

Abfallwirtschaft

ORGANICS RECYCLING IN AUSTRALIA Australia is a land of wide-open spaces, however around seven of every ten citizens live in and around our capital cities. Many of the rest are in regional centres of 30.000 or more people. These urban areas generate large amounts of organic materials that when diverted from landfills are available for composting and energy production. Most Australian state governments have introduced waste levies, rather than landfill bans, for specific materials to drive diversion of waste from landfill. These levies, which vary from state to state and reach up to $70/metric ton in Sydney, have been effective in promoting recovery and composting of garden organics, but are only just starting to encourage recovery of food organics. Arguably local and recycling materials like source separated garden organics and biosolids have been the biggest driver for infrastructure investment. Overall, over 130 Australian businesses are processing more than 5.5 million metric tons/year of organic materials. The majority use open windrow composting technologies, although there is a growing trend towards enclosed and invessel composting, mainly due to tighter regulatory requirements revolving around odor control. Businesses composting organics in Australia can be broadly grouped into four categories based on their background. From the late 1990s, several local governments have offered a number of contracts for processing mixed household waste. The resulting waste management infrastructure usually involved an aerobic treatment (composting) step for the organic fraction of the waste. Some include an anaerobic phase for the organic fraction to generate biogas that is mostly used to run the plant. There are now nine MechanicalBiological Treatment (MBT) facilities operating in Australia, primarily located in Sydney and Perth. Large waste management services corporations usually dominate this form of organics recycling, however two smaller Australian businesses also entered the market with build, own and operate contracts for MBT. Finished compost from these facilities is used as a soil amendment. A new regulation adopted by New South Wales limits use of the compost to mine site rehabilitation and broad acre agriculture. Most recently (the past 10 years), there has been a large growth in the number of onfarm composting facilities in Australia. Operators usually advocate compost use as part of a biological or organic approach to farming. Common examples include SoilFood Web, Luebke Composting and Midwest Bio-Systems. Most operations are small scale (<5,000 tpa) and aim to market products high in humic forms of carbon and sometimes with specific microbiological characteristics.16

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Bio Cycle, S. 40, 01-2011


Komptech Waste Abstracts Mai / May 2011

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ANALYSIS: U.S. EPA PUBLISHES MUNICIPAL SOLID WASTE FIGURES The U.S. continues to generate staggering amounts of municipal solid waste (MSW) and recycling levels only increased by 0,4% between 2008 to 2009, according to figures released by the Environmental Protection Agency (EPA). In its latest report released in January - Municipal Solid Waste in the United States: 2009 Facts and Figures - the EPA said the U.S. generated 243 million tons (220 million tonnes) of MSW in 2009 - eight million tons less than in 2008. The report - covering MSW generation from 1960 through 2009 - showed the average person produced 4,34 pounds (1,96 kg) of waste per day in 2009 - a decline of 4% from 2008. A total of 61,3 million tons of MSW was recycled, a decrease of 0,5 million tons from 2008, while 20,8 million tons of organic waste was composted. The recovery rate for recycling (including composting) was 33,8% in 2009, up from 33,4% in 2008. Although the actual tonnage recycled and composted decreased in 2009, the fall in the quantity of MSW produced also fell. In addition, some 11,9%, or 29 million tons of waste was incinerated in waste to energy facilities, down from 31,6 million tons in 2008. Meanwhile landfill accounted for 131,9 million tons, or 54,3% - a reduction in terms of tonnage over 2008’s 135,6 million tons, but a slight increase as a percentage. Further analysis of the waste stream reveals that organic materials continue to be the largest component. Paper and paperboard account for 28%, yard trimmings (garden waste) 13,7% and food scraps 14,1%. Plastics comprise 12%; metals make up almost 9%; and rubber, leather, and textiles for 8%. Wood follows at around 7% and glass at 5%. Other miscellaneous wastes make up approximately 4% of the MSW generated in 2009. During 2009, about 54% of MSW was landfilled, similar to the percentage landfilled in 2007 and 2008. The number of landfills has decreased substantially over the past 21 years, from nearly 8000 in 1988 to 1900 in 2009. However, perhaps as a result the average landfill size has increased. The EPA said that at the national level, capacity does not appear to be a problem, although regional dislocations sometimes occur.17 MASTER PLAN FOR WASTE MANAGEMENT IN OMAN The state-owned Environmental Services Holding Company SAOC (OESHCO) is due to publish a ‘master-plan’ that will serve as a strategic roadmap for the management of all solid waste streams generated in the Sultanate. The key elements of the master plan will reportedly include a plan to establish 16 engineered landfills, 65 waste transfer stations and four waste treatment plants in different parts of the country between 2011 and 2015. The new landfills will make way for the eventual closure of the 348 waste disposal sites currently in operation in Oman. Additionally other projects in the plan are set to include the Dhofar Integrated Waste Management System, Duqm Waste Management Project, used tyre recycling, National Healthcare Waste Plan and a WEEE recycling project.18

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Waste management world, S. 8, 01/02-2011 Waste management world, S. 9, 01/02-2011


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