Waste Abstracts 12-2008

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Dezember 2008


INHALTSVERZEICHNIS 1.

Komptech .....................................................................................3

2.

Österreich.....................................................................................5 2.1

Gesetze, Richtlinien, Normen etc. ................................................................ 5

2.2

Diverses ....................................................................................................... 8

3.

Deutschland .................................................................................9 3.1

Abfallwirtschaft ............................................................................................. 9

3.2

Diverses ....................................................................................................... 9

4.

Europäische Union .................................................................... 13 4.1

Gesetze, Richtlinien, Normen etc. .............................................................. 13

4.2

Abfallwirtschaft ........................................................................................... 23

4.3

Diverses ..................................................................................................... 24

5.

Welt und nicht EU ...................................................................... 29 5.1

Abfallwirtschaft ........................................................................................... 29

5.2

Diverses ..................................................................................................... 29

6.

Komptech ................................... Fehler! Textmarke nicht definiert.

7.

Wettbewerb ................................ Fehler! Textmarke nicht definiert.

IMPRINT: KOMPTECH GmbH, Kühau 37, 8130 Frohnleiten, Österreich, Tel. +43 3126 505 - 0, Fax +43 3126 505 - 505 Autor: Joachim Hirtenfellner

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1.

Komptech

KOMPTECH UNTER „STYRIA´S LEADING COMPANIES“: Steirischer Umwelttechnikspezialist im Ranking von „Austria´s Leading Companies“ in der Steiermark auf Platz 3 bei den „Big Players“

Frohnleiten (23. Oktober 2008) – Komptech, der steirische Spezialist für die Behandlung fester Abfälle und Biomasse, ist um eine Auszeichnung reicher. Das Unternehmen errang bei der Steiermark-Ausgabe von „Austria´s Leading Companies“ Rang 3 unter den „Big Players“ (Unternehmen über 50 Mio. Euro Jahresumsatz). Das Unternehmen konnte in den letzten Jahren neben dem Umsatz auch seine Ertragskennzahlen stark verbessern. Ein Umsatzplus von knapp 50 Prozent innerhalb von drei Jahren auf 85,7 Mio. Euro im Jahr 2007 ist eine positive Seite, eine Verdoppelung des Betriebsergebnisses und eine bedeutende Steigerung beim Eigenkapital ist eine weitere. „Wir konnten die Ertragssituation in den letzten Jahren erheblich verbessern, was weitere Investitionen natürlich erleichtert“, erklärt Komptech-Geschäftsführer Josef Heissenberger stolz zur wirtschaftlichen Entwicklung des mittlerweile weltweit tätigen Konzerns. Auch die Mitarbeitzahl ist seit 2005 um mehr als 200 Personen gestiegen, mittlerweile beschäftigt das Unternehmen an 9 Standorten in 6 Ländern weltweit über 500 Mitarbeiter. Die Hauptabsatzmärkte des Unternehmens liegen nach wie vor in Mittel- und Westeuropa, wobei auch Nord- und Lateinamerika, Ost- und Südosteuropa sowie Südostasien zunehmend an Bedeutung gewinnen. Mit einem erweiterten ProduktPortfolio, vor allem im Bereich der Aufbereitung holziger Biomasse als Träger erneuerbarer Energie, setzt das Unternehmen zum Sprung an die Weltspitze an. Weitere Informationen: Mag. Joachim Hirtenfellner Komptech GmbH Marketing- Public Relations [t] +43 3126 / 505-550 [f] +43 3126 / 505-505 [m] +43 664 / 4229214 [e] j.hirtenfellner@komptech.com -3-


KOMPTECH AMONGST “STYRIA´S LEADING COMPANIES“: Styrian environmental specialist ranked 3rd “biggest player“ in the list of “Austria´s Leading Companies“ in Styria.

Frohnleiten (October 23rd 2008) – Komptech, the Styrian specialist in the treatment of solid waste and biomass, can add another award to its collection. In the Styrian section of “Austria´s Leading Companies“, the company was ranked third amongst the “big players“ (companies with over €50m annual turnover). The company has been able to greatly improve both turnover and profit figures in recent years. An increase in turnover of about 50% within three years to €85.7m in 2007 is a positive, as is the doubling of operating income and the significant increase in equity capital. “In recent years we have been able to considerably improve the profit situation – which of course makes further investment easier“, explains Komptech’s Managing Director Josef Heissenberger proudly on the economic growth of the company now active on the global stage. The headcount has also risen – by more than 200 employees since 2005. The company now employs in excess of 500 people at 9 sites in 6 countries. The prime markets for the company continue to be Central and Western Europe, whereby North and Latin America, Eastern and South-Eastern Europe and SouthEast Asia are becoming increasingly significant. With an extended product portfolio, especially in the treatment of woody biomass as a source of renewable energy, the company is looking to make the jump to becoming word-leader. Further information: Mag. Joachim Hirtenfellner Komptech GmbH Marketing & Public Relations [t] +43 3126 / 505-550 [f] +43 3126 / 505-505 [e] j.hirtenfellner@komptech.com

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2.

2.1

Österreich

Gesetze, Richtlinien, Normen etc.

ENERGETISCHE WÜNSCHE: Elektrizitätswirtschaft sowie Vertreter der Erzeugung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien präsentieren Forderungen an nächste Bundesregierung. Ihre Wünsche an die nächste Bundesregierung präsentierten gestern der Verband der Elektrizitätsunternehmen Österreichs (VEÖ) sowie der Österreichische Biomasseverband und der Bundesverband Photovoltaik (Photovoltaic Austria). Der VEÖ legte ein Zehn-Punkte-Programm vor, das im Wesentlichen schon seit Längerem bekannte Anliegen der E-Wirtschaft enthält. Im Einzelnen geht es um folgendes: •

Sicherstellung der Stromerzeugung im Inland durch den Ausbau der Wasserkraft, hocheffizienter thermischer Kraftwerke sowie der Netzinfrastruktur,

Vereinfachung der Genehmigungsverfahren für Kraftwerke sowie nicht zuletzt auch Leitungen,

Erarbeitung eines energiepolitischen Gesamtkonzepts; ein solches hatte bereits die scheidende Bundesregierung in Aussicht gestellt;

klare Regelungen im Bereich der Energieeffizienz, womit insbesondere eine „transparente und nachvollziehbare Umsetzung der Richtlinie Endenergieeffizienz“ der EU gemeint ist,

regulatorische Rahmenbedingungen, die Investitionen in die Netze attraktiv machen; insbesondere wünscht sich der VEÖ einen Investitionsschutz für den Aufbau „intelligenter“ Stromnetze (Smart Grids);

Zweckbindung der Energieabgabe, der Dividenden der E-Wirtschaft an Bund und Länder sowie der von den Elektrizitätsunternehmen bezahlten Umsatzsteuer, die laut VEÖ auf insgesamt 1,5 Milliarden Euro pro Jahr ausmachen; mit einem Prozent dieser Summe, also etwa 15 Millionen Euro, könnten 150.000 Haushalte mit je 100 Euro entlastet werden. Zusätzlich solle es Anreize für die effizientere Stromnutzung geben;

einen „Belastungsstopp bei Steuern und Abgaben“, die auf den Stromverbrauch eingehoben werden,

die „maßvolle Regulierung des europäischen Strombinnenmarktes“; hiermit dokumentiert der VEÖ einmal mehr seine Ablehnung der eigentumsrechtlichen Trennung von Netzbetrieb und Energieverkauf (Ownership Unbundling);

Unterstützung des grenzüberschreitenden Stromhandels; vor allem geht es darum, die nationalen Märkte in Regionalmärkte zu integrieren;

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Förderung von Forschung und Entwicklung; dabei geht es um technische Verbesserungen bei den Netzen ebenso wie um neue Stromerzeugungsformen und um das Abtrennen von CO2 aus Kraftwerksabgasen inklusive seiner Lagerung in geeigneten Gesteinsschichten (Carbon Capture and Storage, CCS).

Bekannte Forderungen Ebenfalls weitgehend bekannt sind die Forderungen, die der Vorsitzende des Österreichische Biomasseverbands, Heinz Kopetz, sowie Photovoltaic-AustriaPräsident Hans Kronberger gestern vorlegten. Sie wünschen unter anderem •

eine neuerliche Novellierung des Ökostromgesetzes, wobei die Höhe des jährlich neu hinzu kommenden Förderbetrags (laut der erst Anfang Juli beschlossenen Novelle 21 Millionen Euro) unbegrenzt sein soll;

Anhebung der Investitionsförderungen für private Photovoltaikanlagen durch den Klima- und Energiefonds (KLI.EN) von acht auf 30 bis 40 Millionen Euro pro Jahr,

Festhalten am Ziel, bis 2010 volumsbezogen mindestens zehn Prozent des Kraftstoffbedarfs durch Agrosprit (Agrodiesel und Agroethanol) zu decken, was durch entsprechende Beimischung zu konventionellem Kraftstoff erreicht werden soll,

ein Stromspargesetz, um den jährlichen Verbrauchszuwachs (derzeit etwa 1,5 Terawattstunden) zu halbieren,

ein Gesetz zur Förderung der Erzeugung von Wärme mit Hilfe erneuerbarer Energieträger; der Wärmebedarf von Neubauten oder sanierten Gebäuden muss demnach zu mindestens 70 Prozent durch erneuerbare Energieträger gedeckt werden, damit Förderungen beantragt werden können.

Kronberger sagte, mit einer entsprechend konsequenten Energiepolitik könne Österreich „leicht“ 34 Prozent seines Gesamtenergiebedarfs mittels erneuerbarer Energieträger decken. Dies fordert die EU-Kommission, als Termin für das Erreichen des Ziels ist das Jahr 2020 vorgesehen. Die Verhandlungen sind im Gange. Nach Angaben der E-Wirtschaft sowie des Wirtschaftsministeriums sind 34 Prozent nicht mit Maßnahmen im Inland allein darstellbar, sondern höchstens 28 Prozent. Der Rest müsste nach Ansicht des Ministeriums mit Hilfe des geplanten EU-weiten Systems zum Handel mit entsprechenden Zertifikaten (Guarantees of Origin, GoOs) dargestellt werden. Zumindest in einem Punkt ist sich Kronberger mit der EWirtschaft übrigens einig: Er befürwortet den weiteren Ausbau der Wasserkraft – mit den ohnehin erforderlichen strengen Umweltauflagen.1 ERNEUERBARE ENERGIE - SCHUTZSCHILD GEGEN ENERGIEKRISE: Utl.: Aleklett: Erdölzeitalter geht zu Ende! = Wien (OTS) - Anlässlich des 14. Österreichischen Biomassetages in Grieskirchen/Oberösterreich bekräftigten heute Experten die Notwendigkeit des Umstiegs auf erneuerbare Energien, um einerseits die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern und andererseits die Klimaschutzziele Österreichs zu unterstützen. "Unsere Berechnungen zeigen, dass die globale Ölförderung kurz davor steht, ihr Maximum zu erreichen - bezeichnet wird dies mit dem Begriff "Peak Oil" (Ölfördermaximum). Zum jetzigen Zeitpunkt werden rund 86 Millionen Barrel Öl pro Tag gefördert, jedoch schon etwa 87 Millionen Barrel nachgefragt - dazu steigt 1

Umweltschutz, S. 32-33, 11/2008

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die Nachfrage derzeit mehr als zwei Prozent pro Jahr; im besten Fall (bei hohen Fördermengen) lassen sich bis etwa 2015 93 Millionen Barrel pro Tag erreichen. Im schlechtesten Fall haben wir das Ölfördermaximum bereits erreicht und können das Produktionsniveau noch für einige Jahre aufrechterhalten," so Kjell Aleklett, Präsident von ASPO, der Association for the Study of Peak Oil. Alarmierende Studie der Internationalen Energie-Agentur (IEA) Der Österreichische Biomasse-Verband sieht dunkle Wolken für die Energieversorgung in den kommenden Jahren am Horizont. Die Energiepolitik des Bundes muss sich schnell an den neuen globalen Bedingungen ausrichten und eine echte Energiewende zum Schrittweisen Rückzug aus fossilen Energieträgern einleiten. "Der starke Rückgang der Ölförderung aus den aktuell in Produktion befindlichen Ölfeldern, den die IEA bis 2020 prognostiziert, kann nur kompensiert werden, wenn weltweit verstärkt in die Erschließung neuer Felder investiert wird. Angesichts des Preiseinbruchs bei Rohöl werden jedoch derzeit alle Investitionsprogramme massiv gekürzt," so Dr. Heinz Kopetz, Präsident des Österreichischen und Europäischen Biomasse-Verbandes. "Daher ist abzusehen, dass es in einigen Jahren Engpässe in der Öl- und Gasversorgung verbunden mit exorbitanten Preissteigerungen geben wird. Nur durch den beschleunigten und vorausschauenden Ausbau erneuerbarer Energien kann eine drohende Energiekrise abgewendet werden," so Kopetz weiter. Daher schlägt der Österreichische Biomasse-Verband drei Sofortmaßnahmen vor: 1. Umgehende Einführung eines zeitlich befristeten, flexiblen Zuschlags zur Mineralölsteuer auf fossile Brenn- und Treibstoffe in einer Höhe, die einem Rohölpreis von 120 Dollar/Fass entspricht. Mit den Einnahmen soll vor allem der Umbau zu erneuerbarer Energie im Wärmebereich forciert werden. Der Zuschlag soll auslaufen, sobald der Ölpreis über 120 Dollar ansteigt. 2. Weitere Verbesserung und Vereinheitlichung der Investitionsförderung für Biomasse und Solarthermie auf 30 % für Unternehmen und 40 % für Private (die durch die Bezahlung der Mehrwertsteuer ohnehin die Hälfte der Förderung selbst finanzieren). 3. Ein neues Gesetz für Strom aus erneuerbarer Energie anstelle des aktuellen Ökostromgesetzes mit dem Ziel, die Stromerzeugung aus Erneuerbaren bis 2020 um knapp 50 % zu erhöhen. Die aktuelle Gesetzgebung hat den Ökostromausbau zum Erliegen gebracht. Österreich wird immer mehr zum Nettostromimporteur. Die Stromimporte entsprechen schon der Jahresproduktion eines mittleren Atommeiler. Mit der aktuellen Strompolitik forciert Österreich den Ausbau des Atomstroms und die Zunahme der CO2-Emissionen. "Die größten Chancen für Energie aus Biomasse liegen darin, Öl und Gas in der Wärmeversorgung zu ersetzen und 10 % des Treibstoffbedarfs mittels Biotreibstoffen abzusichern. Gerade die Preisentwicklung in diesem Jahr zeigt, dass diese 10 % Biotreibstoffe sehr wohl mit der Lebensmittelversorgung in Einklang zu bringen ist," zeigt sich Kopetz überzeugt. Dezentrale Energieversorgung als Garant für warme Stuben In Oberösterreich liegt der Anteil an erneuerbare Energie am Gesamtenergieverbrauch bei über 30 % und damit weit über den aktuellen Zahlen der EU und Österreich. Besonders hervorzuheben ist dabei der Sektor Raumwärme mit einem Anteil von 41 % Ökowärme. Bis 2030 will Oberösterreich den Energiebedarf für Raumwärme und Strom zur Gänze durch erneuerbare Energie -7-


decken. "Etwa ein Drittel aller in Österreich installierten Biomasseheizanlagen befinden sich in unserem Bundesland", so Ludwig Schurm, Obmann des Biomasseverbandes OÖ, erfreut. Insgesamt gibt es im Bundesland über 300 Biomassegemeinschaftsanlagen, ebenso viele gewerbliche Biomassegroßanlagen und über 32.000 Einzel- oder Kleinfeuerungsanlagen, die mit Hackschnitzel, Scheitholz oder Pellets betrieben werden. Über drei Millionen Schüttraummeter bäuerliches Waldhackgut, 700.000 Raummeter Brennholz und 100.000 Tonnen Pellets werden verbraucht: Brennstoff im Gesamtwert von über 100 Millionen Euro Wertschöpfung und Geld, das in der Region bleibt. Der Biomasseverband OÖ ist in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer, Abteilung Forst und Bioenergie, seit 1992 erfolgreich in der Beratung und Umsetzung von Heizwerken und Ökostromanlagen tätig. "Im Jahr 2008 haben 37 Betreibergruppen einen Neu- bzw. Ausbau von Biomasseprojekten getätigt und dabei über 25 Millionen Euro in diese Anlagen investiert", resümiert Schurm und weist auf die wirtschaftliche Bedeutung der Bioenergie in Oberösterreich hin. Derzeit befinden sich weitere 80 Anlagen in der Planungs- und Umsetzungsphase. "Investitionen in regionale Projekte mit österreichischem Geld und heimischer Wertschöpfung sind die richtige Antwort auf das Konjunkturstottern", so Kopetz abschließend. Rückfragehinweis: DI Gregor Grill Österreichischer Biomasse-Verband Franz Josefs-Kai 13, A-1010 Wien Tel: +43-1-533 07 97-25 Fax: +43-1-533 07 97-90 mailto:grill@biomasseverband.at Web: www.biomasseverband.at2

2.2

Diverses

ARA NEU - ÖSTERREICHS SYSTEM FÜR DEN WETTBEWERB NEU AUFGESTELLT: Österreichs System für die Verpackungsentsorgung, Altstoff Recycling Austria (ARA), hat die angekündigte Fusion mit seinen sieben Branchen-Recyclinggesellschaften vollzogen. Seit dem 1. Oktober sind die ARO, ARGEV, ÖKK, AVM, Ferropack, Alurec und VHP in die ARA neu integriert. Die AGR Austria Glasindustrie gehört, bleibt weiterhin Teil des ARA-Systems, jedoch rechtlich eigenständig. Das Unternehmen wird seit Oktober von zwei neuen Vorständen geführt. Der langjährige Vorstandschef Christian Stiglitz werde ARA beraten. Der bisherige Geschäftsführer der ARGEV, Christoph Scharff, wird neuer Vorstandssprecher und ist verantwortlich für die Bereiche Produktion und Finanzen. Werner Kausz, bislang Geschäftsführer der Altpapier-Recycling-Organisation mbH (ARO), ist als Vorstand für den Vertrieb und den Aufbau von neuen Geschäftsfeldern verantwortlich.3

2 3

OTS Verteiler, 26.11.2008 EUWID, S. 29, 07.10.2008

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3.

3.1

Deutschland

Abfallwirtschaft

VERWERTUNGSRATE FÜR DEUTSCHLANDS HAUSMÜLL IN 2007 BEI 59 PROZENT: Die deutschen Haushalte haben im letzen Jahr geringfügig mehr Abfall produziert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden in Deutschland im Jahr 2007 insgesamt 37,35 Mio Tonnen Abfälle bei den Haushalten eingesammelt. Gegenüber 2006 blieb die Menge damit in etwa konstant. Nach wie vor produzierte jeder Bürger im Schnitt 454 kg Abfall, wie Haus- und Sperrmüll, Bioabfall und andere getrennt gesammelte Wertstoffe. Verwertet wurden davon 59 Prozent oder fast 22 Mio Tonnen, was einer Steigerung um einen Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr entspricht.4

3.2

Diverses

WITZENHAUSEN-INSTITUT – IN RESTMÜLL GROßES UNGENUTZTES ORGANIKPOTENZIAL: Mittelfristig über 100 Kompostanlagen mit vorgeschalteter Vergärungsstufe In Deutschland gibt es weiterhin ein erhebliches, nicht erschlossenes Potenzial an nativorganischen Abfallströmen im Restmüll. Mit 45,8 Mio Einwohnern ist nur etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung tatsächlich an die Biotonne angeschlossen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des hessischen WitzenhausenInstituts. Zwar lebten etwa 65,4 Mio Einwohner in Entsorgungsgebieten öffentlichrechtlicher Entsorgungsträger, die eine Biotonne anbieten. Der reale Anschlussgrad liege in diesen Gebieten allerdings schätzungsweise nu bei etwa 50 bis 60 Prozent, erläuterte der Institutsgeschäftsführer Michael Kern letzten Freitag auf der Berliner Abfallwirtschafts- und Energiekonferenz. Er geht davon aus, dass der Hausmüll ein Organikpotenzial von rund 4,9 Mio Jahrestonnen enthält, von denen durch verschieden Maßnahmen etwa 1,3 Mio Tonnen abgeschöpft werden könnten. Der Forscher geht davon aus, dass die Vergärung von Bioabfällen zukünftig einen deutlich höheren Stellenwert als gegenwärtig einnehmen wird. So hätten das Erneuerbare-Energien-Gesetz und die Verteuerung fossiler Brennstoffe zu einer ganzheitlichen Betrachtungsweise eines organischen Stoffstrommanagement geführt. Längst gehe es nicht mehr um die Frage Kompostierung versus Vergärung. Die Kompostierung von Bio- und Grünabfällen werde zwar das wesentliche Standbein der Abfallbehandlung bleiben. Insbesondere dort, wo Dorfprodukte durch 4

EUWID, S. 3, 11.11.2008

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Kompostprodukte substituiert werden, sei die Erzeugung von Kompost unbestritten im Vorteil.5 ANTEIL DER ERNEUERBAREN ENERGIEN AM PRIMÄRENERGIEVERBRAUCH: Der Anteil der erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch hat auch im Jahr 2007 weiter zugelegt. Nach 5,4 Prozent im Jahr 2005 und 6,4 Prozent im Jahr 2006 kletterte deren Anteil am Primärenergieverbrauch auf zuletzt 7,2 Prozent. Wie aus Daten der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) hervorgeht, bleibt Biomasse weiterhin der weitaus bedeutendste Energieträger bei den Erneuerbaren, wenn auch deren Anteil gegenüber 2006 leicht gesunken ist. So steuerte Biomasse im vergangenen Jahr 65,3 Prozent (2006: 66,2 Prozent) zu den erneuerbaren Energien bei. Weitere 9,8 Prozent (2006: 11,5 Prozent) stammen aus erneuerbaren Abfällen. Maßgebliche Energiequellen bei erneuerbaren Energien sind zudem Windkraft mit einem Anteil von 14,1 Prozent (2006: 11,7) sowie Wasserkraft mit 7,4 Prozent (2006: 7,6 Prozent). Auf Photovoltaik, Geothermie, Solarthermie und Wärmepumpen entfielen zusammen 3,4 Prozent und damit einen halben Prozentpunkt mehr als 2006.6 BMU-STUDIE ZEIGT POTENZIAL FÜR STARKEN AUSBAU ERNEUERBARER ENERGIEN AUF: Eine aktuelle Studie des Bundesumweltministeriums prognostiziert einen weiterhin starken Ausbau Erneuerbarer Energien (EE) in Deutschland und bewertet die Chancen, die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung zu erreichen, als „relativ gut“. Notwendig sei hierzu allerdings, dass die energiepolitische Handlungsdynamik der jüngeren Vergangenheit in unverändertem Umfang aufrechterhalten wird. Im Jahr 2030 könnten EE so bereits 28 Prozent des Endenergiebedarfs decken und im Jahr 2050 könnte mit 52 Prozent mehr als die Hälfte der nachgefragten Endenergie aus regenerativen Energiequellen bereitgestellt werden. Gemäß dem Leitszenario steigt der Beitrag von Biogas, Klärgas, fester Biomasse sowie biogenen Abfällen am Endenergieverbrauch von derzeit sechs Prozent auf knapp elf Prozent im Jahr 2030. Bis dahin sei das Potenzial, das aus inländischer Biomasse gewonnen werden kann, „im Wesentlichen erschlossen“, heißt es. Der im Jahr 2050 genutzte Endenergiebetrag mit rund 1.000 PJ pro Jahr bzw. einem jährlichen Energieeinsatz von 1.450 PJ, ist das 1,8-Fache der derzeit genutzten Menge, was bezogen auf das Jahr 2050 einen Anteil von rund 18 Prozent an der Primärenergie entspricht. Im Bereich der Stromerzeugung wird sich der Beitrag der Biomasse von 23,7 TWh im Jahr 2007 auf 51,4 TWh in 2030 mehr als verdoppeln und in der Folge nur noch leicht auf 53,8 TWh steigen. Während die Stromerzeugung aus biogenen Abfällen ihren Höhepunkt bereits mit jährlich 4,3 TWh erreicht hat, steigt die Stromgewinnung aus Bio- und Klärgasen sowie fester Biomasse in den nächsten Jahren weiter stark an. Für Bio- und Klärgase wird im Leitszenario ein Anstieg von 12,0 TWh in 2007 auf jährlich 26,3 TWh bis 2030 vorhergesagt. Strom aus fester Biomasse soll in den nächsten 20 Jahren von

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EUWID, S. 9, 30.09.2008 EUWID, S. 10, 21.10.2008

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7,4 TWh pro Jahr auf über 20 TWh verdreifacht werden und spätestens ab 2040 bei 23,2 TWh liegen.7 HOLZPOTENZIAL KÖNNTE 2020 BEDARF KNAPP DECKEN: Im Jahr 2020 kann der Holzbedarf zur stofflichen und energetischen Nutzung voraussichtlich knapp gedeckt werden. Diese Einschätzung vertrat Werner Kloos vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMELV) Anfang Oktober auf dem Holzenergie-Kongress in Augsburg. Unter günstigsten Bedingungen könnte das Holzpotenzial einschließlich Altholz, Sekundärfasern und Landschaftspflegeholz bis dahin rund 180 Mio. Kubikmeter (m³) betragen. Der bedarf summiert sich verschiedenen Studien zufolge auf 165 m³. Eine der einbezogenen Studien ist die Leitstudie 2007 des Bundesumweltministeriums (BMU). Darin ermittelt das Ministerium für 2020 einen energetischen Holzbedarf von 85 Mio. m³. Davon entfallen der Studie zufolge 51 Mio. m³ auf den Wärme-, 27 Mio. m³ auf den Kraftstoff- und 7 Mio. m³ auf den Strombereich. Knapp darunter liegen andere Studien zufolge die Prognosen für den Bedarf zur stofflichen Nutzung. Das Heinrich von Thünen Institut sagt für 2020 allein für die stoffliche Verwendung einen Bedarf von 80 Mio. Festmetern voraus. Zu einem annähernd gleichen Ergebnis kommt die European Forest Outlook Study mit einer Spannweite von 80 bis 83 Festmetern.8 ZEMENTINDUSTRIE BAUT WEITER AUF MEHR SEKUNDÄRBRENNSTOFFE: Die Zementindustrie in Deutschland hat den Einsatz von Ersatzbrennstoffen erneut gesteigert. Nach den aktuellen Zahlen des Vereins Deutscher Zementwerke (VDZ) lag der Anteil 2007 bei 52 Prozent des Brennstoffverbrauchs. 2006 hatten die Werke noch rund 50 Prozent ihrer Energie aus Abfällen gewonnen. Im Jahr 2007 produzierten 22 Unternehmen in 56 Werken etwa 33,4 Mio Tonnen Zement, wofür sie zusammen etwa 99,5 (2006: 92,4) Mio GJ Energie benötigen. Sekundärbrennstoffe steuerten 52,1 (46,1) Mio GJ bei. Insgesamt stieg der Einsatz von Abfällen zur Energieerzeugung auf über 2,9 Mio Tonnen. 2006 waren es noch etwa 2,61 Mio Tonnen.9 MECHANICAL BIOLOGICAL TREATMENT TRENDS: Fifty MBT facilities with combined capacity of 6 million tons receive approximately 25 percent of the total MSW collected in Germany. COMPOSTING mixed municipal solid waste has a long tradition in Germany. In 1953, the first large-scale facilities in Baden-Baden and Blaubeuren started operating, followed later by plants in Heidelberg, Duisburg and other locations across the western part of Germany. Facilities were being opened to provide alternatives to landfilling MSW, and to produce compost for agricultural use. The quality of the compost made from MSW was very poor, however, and the product was never accepted for use in agriculture, despite a significant amount of research and optimization of the waste treatment process.

7 8 9

EUWID, S. 15, 28.10.2008 EUWID, S. 6, 29.10.2008 EUWID, S. 7, 11.11.2008

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Composting of source separated organic waste from households has not had as long a history in Germany. The first pilot test in Witzenhausen started in 1983; two years later, a total of 100,000 tons/year of source separated organics (SSO) were collected in all of Germany. The “brown bin,” dedicated to collection of SSO from households, started being rolled out across Germany in the early 1990s. Today, nearly half of all German households use the brown bin system for source separation of organics, capturing about 35 to 50 percent of all waste generated in these households, or about 9 million tons of SSO annually. There are about 800 composting facilities in Germany, with a total input capacity of nearly 10 million tons of organic waste per year. A little more than half (422) of those facilities take part in the quality assurance system of the German Composting Association, producing 5 million tons of high quality compost annually. TASi Rule Lays MBT Groundwork In 1993, the German Bundesrat adopted the Technical Instructions for MSW (TASi), which requires pretreatment of all waste containing biodegradables prior to landfilling. With the TASi rule becoming effective in 2005 - prohibiting landfilling of mixed waste collected in the grey bin without pretreatment -most waste management companies started looking for alternatives. Between 2001 and 2005, a large number of MBT facilities and incineration plants started operating, just in time to meet the TASi deadline in June 2005. Today 50 MBT facilities with combined capacity of 6 million tons receive approximately 25 percent of the total MSW collected in Germany. The MBT plants faced a lot of technical problems right from the start, with low throughput capacity caused by machine overload or breakdown and higher operational costs than expected due to high demand for maintenance and service. There also were challenges getting rid of the high caloric fraction produced during mechanical separation. Facility operators decided to put the processed material into windrows with smaller volumes that can be treated separately. The plant purchased a BACKHUS 6.68 turner. “Changing from heap to windrow, we can reach our targets faster,” adds Greif. “We can operate the turner according to the requirements of each single windrow.”10

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BioCycle, S. 51-52, 10/2008

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4.

4.1

Europäische Union

Gesetze, Richtlinien, Normen etc.

WORK ON TECHNICAL CRITERIA FOR DEFINING “END-OF-WASTE“ STATUS TO START IN 2009: (EU) – The revision of the EU Waste Framework Directive will soon be completed, but plans are already underway to start the work needed to supplement the legislation and put it into concrete terms. One of the priority areas would be new rules to clarify “end-of-waste” criteria that fix at which stage of the recycling process a material ceases to be waste and is considered a product. The European Commission and the competent committee of member states’ experts would start to work on elaborating technical criteria for specific waste categories in 2009, Karolina Fras from the EU Commission’s DG Environment announced at the European Federation of Waste Management and Environmental Services’ (FEAD) annual Conference in Paris in late September. The draft directive states that priority candidates for this process include construction and demolition waste, certain kinds of ash and slag, scrap metals, waste tyres, waste textiles, compost, recovered paper and waste glass. Ms Fras said that the revised Directive’s provisions setting minimum recycling targets were “a little headache” for the Commission. These rules require that “by 2020 the preparing for re-use and the recycling of waste materials such as at least paper, metal, plastic and glass from households and possibly from other origins as far as these waste streams are similar to waste form households, shall be increased to a minimum of overall 50 per cent by weight.” A minimum target of 70 per vent was set for non hazardous construction and demolition waste. As one of the remaining steps of the legislative process before the final adoption of the revised Directive, the European Commission has to publish an Opinion stating whether it accepts the amendments passed by the European Parliament in its second reading in June. Then the member states will have to give their final approval. Under the present timetable, the latter stage could take place at the meeting of EU environment ministers in October in Luxembourg, Ms. Fras believed. If the European Commission were to reject certain EP amendments, the Council would have to unanimously agree to adopt them.11 ARBEITEN AN TECHNISCHEN KRITERIEN FÜR “ABFALLENDE” BEGINNEN 2009: Die Novelle der EU-Abfallrahmenrichtlinie steht kurz vor dem Abschluss, die Planungen laufen jedoch bereits für die Arbeiten, die erforderlich sind, um sie zu konkretisieren und zu ergänzen. Einer der vorrangigen Bereiche werde die neue Regelung zur Klärung des „Abfallendes“ sein, die Festlegung, an welcher Stufe des Recyclingvorgangs der Übergang vom Abfall zurück zum Produkt stattfindet. Die Ausarbeitung der technischen Kriterien für spezifische Abfallkategorien durch die 11

EUWID, S. 1, 01.10.2008

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Kommission und den zuständigen Ausschuss aus Vertretern der Mitgliedsstaaten werde 2009 anlaufen, kündigte Karolina Fras, Mitarbeiterin der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission, bei der Jahrestagung der Föderation der Europäischen Entsorgungswirtschaft in Paris an. Als vorrangige Kandidaten für das Verfahren nennt der Richtlinienentwurf Bau- und Abbruchabfälle, bestimmte Aschen und Schlacken, Schrotte, Altreifen, Alttextilien, Kompost, Altpapier und Altglas. „Leichte Kopfschmerzen“ bereitet der Kommission Fras zufolge die Regelung über Mindestrecyclingquoten. Sie fordert von den Mitgliedsstaaten, bis zum Jahr 2020 mindestens 50 Gewichtsprozent des Aufkommens an Papier, Metallen, Kunststoffen und Glas aus Haushaltsabfällen und gegebenenfalls haushaltsähnlichen Abfällen für die Wiederverwendung aufzubereiten oder zu recyceln. Für ungefährliche Bau- und Abbruchabfälle wird eine Mindestquote von 70 Prozent verlangt. Die noch ausstehenden Verfahrensschritte für die endgültige Verabschiedung der novellierten Richtlinie sind eine Stellungnahme der EU-Kommision zu den Änderungen, die das Europäische Parlament im Juni in seiner zweiten Lesung des Gesetzgebungsprojekts verabschiedete, und die Zustimmung der Mitgliedstaaten. Nach dem jetzigen Planungsstand könnte letzteres nach Angaben Fras` bei dem Ratstreffen der Umweltminister im Oktober in Luxemburg stattfinden. Falls die EUKommission Änderungen des Parlaments ablehnt, ist im Rat Einstimmigkeit zu ihrer Verabschiedung erforderlich. Falls es zu keinen größeren Verzögerungen kommt, kann die novellierte Richtlinie nach Einschätzung Fras` noch vor Jahresende 2008 in Kraft treten. Damit würde die 24-monatige Umsetzungsfrist für die Mitgliedsstaaten im vierten Quartal 2010 ablaufen.12 HIOBSBOTSCHAFT AUS BRÜSSEL: EU-Richtlinie: Neben Verbesserungen auch riesige Hürden für Biomasse Am 11. September hat der Industrieausschuss des Europäischen Parlaments über die EU-Richtlinie für erneuerbare Energien abgestimmt. Neben einer Reihe von positiven Aspekten wie dem EU-Gesamtziel eines regenerativen Anteils von 20 Prozent des Energieverbrauchs bis 2020 und der Bestätigung des 34-Prozent-Zieles für Österreich enthält der nun vorliegende Entwurf aber auch deutliche Verschlechterungen im Bereich der Biotreibstoffe. Das Ziel, dass bis 2020 ein Zehntel der europäischen Treibstoffe biogenen Ursprungs sein soll, bleibt zwar aufrecht, allerdings wurde eine Reihe von Hürden eingebaut, die einen partiellen Stillstand bedeuten könnten. Vor allem zwei Punkte sind es, die Ernst Scheiber vom Österreichischen Biomasse-Verband sauer aufstoßen: „Die Ziele sind zwar für 2020 verbindlich, aber für 2015 ist eine neuerliche Revision vorgesehen – das geht wieder einmal zu Lasten der Investitionssicherheit, denn im Prinzip ist der Zeitraum von 2015 bis 2020 damit wieder völlig offen.“ Heftige Kritik übt Scheiber außerdem daran, welche Art die zehn Prozent erneuerbarer Treibstoffe sein sollen. Hier sieht der aktuelle Vorschlag nämlich klare Vorgaben vor: 2020 sollen nämlich nur sechs Prozent Biodiesel, Biogas oder Bioethanol sein, vier Prozent hingegen sollen Treibstoffe der so genannten zweiten Generation sein oder aus Strom, Wasserstoff oder Algen stammen. Scheiber: „Er ist grundsätzlich mehr als begrüßenswert, dass diese alternativen Technologien zur Anwendung kommen sollen. Aber man muss die Kirche im Dorf lassen: Diese neuen 12

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Antriebs- und Spritarten sind heute großteils kommerziell noch nicht verfügbar. Eigentlich hätte man für diese Technologien ergänzende Wunschziele festlegen müssen.“ Bis zur Zwischenrevision 2015 soll erreicht werden: fünf Prozent Biotreibstoffe, davon mindestens ein Prozent für neue Technologien und folglich nur vier Prozent aus der ersten Generation. „Die vier Prozent haben fast alle EU-Staaten jetzt schon erreicht, die letzten werden das 2009 umsetzen, bis 2015 ist also eine Flaute in der Entwicklung zu erwarten“, zeigt sich Scheiber unzufrieden. Auch der Vorschlag für alle Formen der Biomasse eine Zertifizierung und Prüfung auf Nachhaltigkeit sofort einzuführen, wird von Scheiber abgelehnt, weil hier noch zu wenig Erkenntnisse vorlägen und unnötige Kosten bei der damit verbundenen Bürokratie anfielen: „Da sind manche offenbar grüner als grün und übersehen gleichzeitig, dass durch immer neue Auflagen der Ausbau der Erneuerbaren behindert wird, während weiterhin fossile Energieträger zum Einsatz kommen, die mit Nachhaltigkeit so viel zu tun haben wie der Teufel mit dem Weihwasser.“13 UK AUDITOR CRACKS DOWN ON WASTE DISPOSAL: Local councils in the UK cannot rely on recycling alone to meet landfill diversion targets for 2013, according to a new Audit Commission (AC) report: “Well Disposed: Responding to waste challenges.” The AC warns that councils could face fines totalling millions of pounds in the long term unless they deliver planned waste treatment facilities and keep up the pressure to reduce, reuse and recycle. Some of the waste sector and regional bosses at recycling and waste management company SITA UK have praised the report for promoting the idea of using energy form waste as a means to avoid heavy fines. However, Australian-owned microbiological treatment specialist Global Renewables, which last week called for a limit on mass burn incineration, and the IK Without Incineration Network (UK WIN) are not happy. UK WIN claims that while the report did refer to the implications of delays associated with incinerator projects, there were many positive messages for campaigners to take away from it. For instance: “If there were no waste growth, the national target would be met comfortably, and only a third of the available landfill allowances would be used in 2020,” the report says. UK WIN said this meant that “a 1 per cent or 2 per cent fall would result in potentially very large sums of public money having been wasted on unnecessary disposal facilities.” It added there was a great deal in the study about the inaccuracy of predictions used to support waste management decisions. The report concludes that councils must continue to act quickly and cleverly if they are to avoid these substantial fines as well ad waste disposal arrangements that do not enable them to meet their financial and environmental objectives.14

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Ökoenergie, S. 4, 72/2008 European Environment &Packaging Law, S. 7, 3.10.2008

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KEINE EINWÄNDE GEGEN ABFALLRAHMENRICHTLINIEN: Die Europäische Kommission hat keine Einwände gegen die Änderungen, die bei der zweiten Lesung des Novellierungsvorschlags zur Abfallrahmenrichtlinie im Europäischen Parlament (EP) Anfang Juni verabschiedet wurden. Die Kommission, die an der Aushandlung des Kompromisspakets durch Vertreter des EP und der Mitgliedstaaten vor der Abstimmung beteiligt war, bestätigte Anfang Oktober in einer Mitteilung, dass sie alle Änderungen akzeptieren könne, da sie mit dem Zweck und den Eigenschaften ihres Vorschlags in Einklang stünden. Als nächster Schritt im Gesetzgebungsverfahren steht nun die endgültige Verabschiedung der novellierten Richtlinie durch die Mitgliedstaaten an. Sie ist für das Umweltministertreffen am 20. Oktober geplant. Voraussichtlich zwei bis drei Wochen nach der Verabschiedung durch den Rat erfolgt die Veröffentlichung der Richtlinie im EU-Amtsblatt, am 20. Tag nach diesem Termin tritt die Richtlinie dann in Kraft. Zu ihrer Umsetzung steht den Mitgliedstaaten eine Frist von 24 Monaten zur Verfügung. 15 TRENDS IN RECYCLING POLICY AND TECHNOLOGY: Recycling means ’any recovery operation by which waste materials are reprocessed into products, materials or substances whether for the original or other purposes. It concludes the reprocessing of organic material but does not include energy recovery and the reprocessing into materials that are to be used as fuels or for backfilling operation’. This definition comes from the European Council’s common position on revising the European Waste Framework Directive (WFD) and it is repeated in the position statement of the European Parliament, which voted in June this year on the second reading of the revised WFD. The complexity of this definition brings out an important starting point for any discussion about recycling trends. Collection strategies for different waste streams A cornerstone of recycling is effective waste collection, and many local authorities are now looking to households and businesses to ensure this is in place. It is no longer sufficient to leave one or more bags of ‘rubbish’ at the end of a drive or back of a workplace. In Europe, whilst the place of development varies across different countries, generally speaking the separation at source – or at least at the kerbside – of dry recyclables (paper, glass and metal) has been occurring for some time and the evolution of this practice continues. Such evolution can be seen both in behavioural terms, with more households participating, and in the technology of waste collection vehicles. On this latter point, in the May-June ’08 issue of Waste ManagementWorld, Malcolm Bates suggests that perhaps the most significant new product of the past 12 months is the recently designed ‘multi-modal’ waste collection body transfer system developed for the City of London in the UK, though he added that the production of this vehicle has been delayed. In the same article Malcolm Bates also mentions that waste collection and recycling vehicles – and new designs of dedicated food-waste collection units – seem to be 15

EUWID, S. 25, 14.10.2008

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downsizing. Highlighting starting to build momentum, in parallel with maturing treatment technology. For example, support for food waste recycling is one of a number of priorities in the Waste Strategy for England 2007. Recycling is no longer simply associated with dry recyclables; as the earlier definition suggests, is also includes organic material. Like food waste, packaging waste is receiving growing attention from policy makers, industry and the general public, partly no doubt as a result of the growing volumes of packaging stakeholders this level of attention is a cause for concern. In May this year Europen (the European Organization for Packaging and the Environment) wrote to European Commission President José Manuel Barroso and representatives of the 27 EU Member States, urging them not to pursue the idea of making packaging a priority area for the application of economic instruments. Independent of how plastics are collected and processed, consumers are motivated to recycle plastics. Research conducted last year by EMG-Europe, EMG-China and USA Strategies supports this point, but highlights that without government intervention, recycling trends will not change. It includes that ‘Manufacturers can continue to expect new legislation from the EU about recycling. In the US and China, manufacturers will not see recycling trends change for the next five years’. Degrees of separation Looking at the practicalities of government intervention, one aspect central to waste policy is the degree to which local authorities support source separation i.e. for instance, does the local authority provide a collection service for plastics? Earlier this year, the Campaign for Real Recycling in England launched its recycling collection hierarchy. It describes the ‘best’ and most preferable method for maintaining the quality of materials collected as kerbside source separated; and the worst approach as what is commonly referred to as the ‘survival bag’, where a mix of recyclable materials are placed in a single bag that is collected at the same time as normal household waste (in black bags). International experience can help inform this debate, reflecting that the same issues are being addressed across the globe. Looking to Toronto, Canada, the St George campus of the University of Toronto recently announced that I achieved a waste diversion rate of 63% in 2007. It is running a scheme that includes a degree of comingled collection. All materials accepted in the City of Toronto’s ‘Blue Box’ scheme are collected in its bottle-and-can containers found inside and outside campus buildings, including glass, plastic, and metal beverage and food containers. In this way, this academic institution is evolving its recycling practice alongside city policy. So what challenges remain? In many ways recycling technology is reaching such an advanced stage one might infer that few challenges remain. But this is not the case. It is important to recognize that our mindset for recycling is shifting from a very basic idea of putting aside paper and cans to something much more far-reaching. For example, returning to the definition of recycling mentioned at the outset of this article, in this regard, the recycling industry must consider a wide variety of material streams. In addition to the impact of improved food waste collection, one significant and rather specialized area of growth is in bio-based plastics. European Bioplastics estimates that last year all bioplastics applications comprised approximately 75,000-100,000 tonnes of the total 48 million tonnes European plastic market. Furthermore it estimates annual growth is considerably higher than 20% and - 17 -


predicts a potential market for bioplastics have on the recycling process. Frequently asked questions about bioplastics are answered in a document recently published by European Bioplastics, which also covers end-of-life recovery options and examines what it means to recycle this evolving material stream. Mentioning bioplastics offers a useful stepping stone to an important conclusion. Whilst more money that ever is pouring into the recycling industry and R&D departments are engineering impressive state-of-the-art equipment, the industry must be prepared for change. In particular this is likely to come as more emphasis is placed on whole-life cycle assessment of products and a growing focus is placed on heading further up the production chain. For an age-old industry, shifting the focus from disposal toward production will ensure a range of challenges remain for some to come. 16 NO OBJECTIONS TO AMENDMENTS TO WASTE FRAMEWORK DIRECTIVE: (EU) – The European Commission has raised no objections to the amendments which were adopted by the European Parliament (EP) during its second reading of the draft proposal for the revision of the Waste Framework Directive at the start of June. The Commission, which was involved in the negotiation of the compromise package by representatives of the EP and member states prior to the vote, confirmed in an opinion issued in October that it was able to accept all amendments because they were in line with the overall purpose and characteristics of its proposal. In the next stage of the legislative procedure, the revised directive will have to be adopted by member states one last time. This step is scheduled for the meeting of EU environment ministers on 20 October. Publication of the directive in the EU Official Journal is expected to take place about two to three weeks after final adoption by the Council. The new legislation takes effect twenty days thereafter. Member states will then have a period of 24 months to transpose the Directive into national law. 17 ENGLAND’S COUNCILS UNDER PRESSURE TO COMPLY WITH LANDFILL TARGETS: (UK) – England can meet its EU Landfill Directive reduction targets – but only if landfill diversion projects now in the pipeline are completed on schedule. The Audit Commission (AC) expressed cautious optimism about England’s chances for achieving its national and local targets in a report issued in mid September entitled “Well Disposed: responding to the waste challenge”. Based on information provided by over half of English waste disposal authorities (WDAs), the AC surveyed the landfill volume reduction strategies adopted by municipalities. The EU Landfill Directive stipulates that the volume of biodegradable municipal waste sent to Landfill must be reduced 25 per cent by 2010, 50 per cent by 2013 and 65 per cent by 2020. These deadlines incorporate the 4-year derogation for which the UK qualified because it landfilled more than 80 per cent of its waste in 1995, the baseline year for the reductions. To increase the financial efficiency of landfill diversion, the British government has established the Landfill Allocation Trading System (LATS) which allows Scottish and English local authorities to trade allowances as reduction targets are surpassed or missed. Fines of up to GBP150 per tonne may be imposed if a local authority exceeds its allowance and has not purchased additional allowance 16 17

WASTE, S.34-37, 09/10 2008 EUWID, S. 13, 15.10.2008

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credits. As a further disincentive to landfilling, legislators introduced a landfill tax, which increases annually. Now at GBP32 per tonne, the tax will be GBP48 in 2010 target, said the AC. In fact, the 2010 target was very nearly reached in 2006/07. Recycling and composting rates in England had increased from 8 per cent in 1998 to 31 per cent in 2006/07 and had contributed to a decline in landfill volumes of 5.5 per cent per year since 2001/02. The AC was clear in its warning, however, that the improvements to date had been made largely through recycling and composting. Once this low hanging fruit has been fully exploited, “maintaining the current rate of progress will become progressively more difficult and expensive”, the report said. Further volume reductions would only come from major investments in non-land-fill waste disposal infrastructure at the local level. The survey results indicated that the vast majority of the responding WDAs were making long-term plan for non-landfill disposal, most of which involved incineration of waste or refuse derived fuel. Although the capacity of the plants currently in the planning or construction stages would be enough to ensure England’s compliance with the 2013 landfill directive targets, the oversight body noted that the procurement process was often fraught with significant delays, which, because of landfill taxes and potential fines of up to GBP7m, could come at a high cost to local councils, Setbacks of even a year could mean that council would be unable to meet their 2013 targets. Ireland needs “radical change” to meet LFD targets (IE) – “Meeting the Landfill Directive targets will be a particularly arduous challenge for the country”, said Ireland’s Environmental Protection Agency (EPA) in their report “Ireland’s Environment 2008” released last week. In the wide-ranging assessment, waste management was cited as one of the areas in which the Republic of Ireland would have difficult complying with international mandates and agreements. Indeed, Ireland was still struggling to decouple socioeconomic development from waste generation according to the report, and strong correlation between economic growth and increased waste arisings in the coming years was forecast. Per capita municipal waste arisings were expected to increase by almost 37 per cent between 2006 and 2020 and the share of biodegradable municipal waste (BMW) was expected to almost double by 2025. The changes in municipal waste patterns were thought to be the result of both increasing prosperity and changing residence patterns, which have raised the number of individual households. Unlike many of its European neighbours, Ireland was experiencing population growth, which is expected to hold steady at a rate of 1 per cent per year throughout the next decade. The EPA considers it “very unlikely” that Ireland will achieve its 2010 landfill targets. Not only are waste volumes continuing to expand, but with 2.3m tonnes of biodegradable municipal waste (BMW) landfilled in 2006, the country has a long way to go reach the target of 0.97m tonnes set for 2010. Although some incineration capacity was expected to come on line in the forecast was expected to come on line in the forecast period, it would not be adequate to make landfill diversion and pretreatment objectives attainable. The report called the need to implement Ireland’s national strategy on BMW “urgent”. As waste management programmes which have proven successful, the EPA report cites the producer initiatives for packaging and electronic wastes.18

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NOVELLIERTE ABFALLRAHMENRICHTLINIE ENDGÜLTIG VERABSCHIEDET: Fast zwei Jahre nach Veröffentlichung des Kommissionsvorschlags hat die Novelle der EU-Rahmenrichtlinie über Abfälle (ARR) die letzte Hürde genommen. Die Umweltminister der EU-Mitgliedstaaten stimmten bei ihrem Ratstreffen vergangene Woche ohne Aussprache allen Änderungen zu, die zuvor vom Europäischen Parlament in zweiter Lesung in die Richtlinie aufgenommen wurden. Die novellierte Richtlinie kann damit 20 Tage nach ihrer Veröffentlichung im EU-Amtsblatt, die in etwa zwei Wochen erwartet wird, in Kraft treten. Die Mitgliedstaaten müssen sie dann innerhalb von zwei Jahren in nationales Recht umsetzen. Zu den wichtigen Änderungen, die die neue Richtlinie einführt gehört die Aufnahme einer Umweltzielsetzung in den Richtlinientext. Sie stellt klar, dass die Richtlinie darauf abzielt, menschliche Gesundheit und Umwelt zu schützen, indem sie die schädlichen Auswirkungen, die von der Bewirtschaftung von Abfällen ausgehen, vermeidet oder verringert. Gleichzeitig sollen die Gesamtauswirkungen der Nutzung von Ressourcen reduziert und die Effizienz der Ressourcennutzung verbessert werden. Erstmals wird auch eine Hierarchie der Entsorgungsoptionen explizit in die Richtlinie aufgenommen. Sie führt in absteigender Rangfolge von Vermeidung über die Vorbereitung zur Wiederverwertung, Recycling, sonstige Verwertungsverfahren bis zur Beseitigung. Gleichzeitig wurden auf Druck des EU-Parlaments Mindestquoten für das Recycling und die Aufbereitung zur Wiederverwendung bestimmter Abfallkategorien in der Richtlinie festgeschrieben, die ab dem Jahr 2020 von den Mitgliedstaaten erreicht werden müssen. Sie liegen bei 50 Prozent für Papier, Metalle, Kunststoffe und Glas aus Haushaltsabfällen. Für diese Abfallkategorien wird außerdem bis 2015 eine Pflicht zur Getrenntsammlung eingeführt. Für ungefährliche Bau- und Abbruchabfälle gilt ab 2020 eine Mindestrecyclingquote von 70 Prozent. Des Weiteren schafft die Richtlinie einen Mechanismus, mit dem das Ende der Abfalleigenschaft für bestimmte Abfallarten das Ende ihrer Abfalleigenschaft im Lauf des Recyclingprozesses festgelegt werden kann. Der Grundsatz der erweiterten Herstellerverantwortung und das Verursacherprinzip wurden in die Richtlinie aufgenommen. Neu ist ebenfalls die Verpflichtung für die Mitgliedstaaten, Pläne zur Abfallvermeidung aufzustellen. Der Grundsatz der Entsorgungsautarkie wird auf gemischte Abfälle aus Haushalten zur Verwertung ausgeweitet. Eine Reihe der neuen Aspekte der Richtlinie werden erst im Rahmen des Regelungsverfahrens mit Kontrolle mit Leben gefüllt werden. Die Arbeiten an diesen Regelungen werden bereits im kommenden Jahr anlaufen, zum Beispiel hinsichtlich der technischen Kriterien für das Ende der Abfalleigenschaft bestimmter Abfallkategorien, zu denen Altpapier, Altglas, Alttextilien, Altreifen und Schrotte gehören. Auch Mindestanforderungen an genehmigungspflichtige Abfallbehandlungsverfahren sowie registrierungspflichtige Tätigkeiten, die Einstufung bestimmter Abfälle als gefährlich oder ungefährlich sowie die Ergänzung des EUAbfallverzeichnisses werden im Ausschussverfahren vorgenommen. Auch Kriterien zur Abgrenzung zwischen Abfällen und Nebenprodukten können über dieses Verfahren erlassen werden.19

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EU WRAPS UP PROCESS TO REVISE THE WASTE FRAMEWORK DIRECTIVE: (EU) – The revision of the EU Waste Framework Directive (WFD) has passed the final hurdle almost two years after publication of the Commission proposal. At a Council meeting last week, EU member state environment ministers approved without debate all of the amendments that the European Parliament had previously adopted during the second reading of the directive. The revised directive will thus take effect 20 days after its publication in the EU Official Journal, a step that is expected to happen in around two weeks’ time. Member states will then have a period of two years to transpose the new legislation into national law. The major changes to the WFD include the introduction of an environmental objective to the text of the directive. This objective makes it clear that the directive aims to protect human health and the environment by preventing or limiting the harmful effects caused by waste generation and management. At the same time, the total effects of resource use should be improved. For the first time, the directive explicitly includes a hierarchy, of waste management options. This hierarchy ranges from prevention, preparing for reuse, recycling, other recovery processes to disposal in descending order. The directive’s scope was clarified and definitions were amended and added. For instance, the next now includes definitions of recycling and by-products and contains a new definition of recovery. In this vein, the EU Commission’s controversial proposal to classify the incineration of municipal waste in dedicated waste incineration facilities as a recovery operation if the plant meets minimum energy efficiency criteria was ultimately accepted. At the same time, the revision introduces minimum targets for recycling and processing for reuse for specific types of waste following pressure from the European Parliament. The targets mandate that member states recycle or prepare for reuse 50 per cent of paper, metal, plastic and glass from household wastes from 2020. An obligation to set up separate collection for these waste streams will have to be met by 2015. A minimum recycling target of 70 per cent will apply to non-hazardous construction and demolition waste from 2020. Moreover, the directive creates a mechanism for drafting criteria to determine at which stage of the recycling process certain types of materials cease to be waste. The principle of extended producer responsibility and the polluter-pays principle were included in the directive. Another new aspect is the requirement that member states draw up waste prevention plans. The principle of self-sufficiency in waste management was expanded to mixed household waste destined for recovery. Furthermore, the directive requires the member states to strengthen the management of biowaste. A range of new aspects in the directive will be hammered out using the EU’s regulatory process with scrutiny. In this process, a committee of member state experts chaired by the EU Commission works out the details, which may then be subject to approval from the European Parliament. Work on these provisions is due to get underway as soon as next year. The first tasks include establishing the technical criteria for defining end-of-waste-status for specific waste streams including recovered paper, waste glass, waste textiles, scrap tyres, metal scrap, compost, certain ashes and slags, and aggregates. The regulatory process with scrutiny would also draft minimum requirements for waste treatment technologies that require registration, the classification of certain types of waste as hazardous, or non- 21 -


hazardous and additions to the European Waste List. This process may also be used to fix criteria to distinguish between wastes and by-products. 20 RECYCLING VON BIOABFÄLLEN: “Recycling von biogenen Abfällen auf dem Weg zum Ressourcenmanagement und einer Bio-basierten Wirtschaft“ war das Generalthema der ORBIT 2008 vom 13. bis 15. Oktober in Wageningen, Holland. Schon die Eröffnungsvorträge haben gezeigt, dass es an der Zeit ist, nicht nur über sinnvolle Nutzung von Abfällen zu diskutieren. „Don’t waste your waste“ war eine von vielen Aufforderungen der Verschwendung von Ressourcen nicht weiter zuzusehen, sondern bestehende Prozesse zu überdenken und notfalls durch neue, durchdachte Lösungen zu ersetzen. Grünbuch für Bioabfälle in Bearbeitung Über die Zukunft von Kompostierung und Kompostanwendung aus Sicht der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission sprach Bartosz Zambrzycki. In seinen Ausführungen wies er darauf hin, dass derzeit die IPPC-Direktive 1996/61/EC überarbeitet wird und alle biologischen Behandlungsanlagen mit einer Behandlungskapazität von > 50 Tonnen betroffen sein könnten. Für eine Entscheidung bezüglich des Endes der Abfalleigenschaft von Kompost wird der erste Entwurf einer Studie bis Ende 2008 bzw. Beginn 2009 erwartet. Erste Anleitungen für das zukünftige Bioabfallmanagement sollten 2010 vorliegen. Für die zukünftigen Strategien sollen jedenfalls Aspekte wie Bodenschutz, Bodenverbesserung, erneuerbare Energieträger, Abfallwirtschaft und andere Kriterien wie Deponierverbote in Betracht gezogen werden. Die Vertreter des Europäischen Komposternetzwerkes stehen in direktem Kontakt mit Bartosz Zambrzycki und informieren in der Humuswirtschaft & Kompost-aktuell. 21 BIOABFALL – STOFFLICHE KLIMASCHUTZ GLEICHWERTIG:

UND

ENERGETISCHE

NUTZUNG

FÜR

Die stoffliche Verwertung von biologischen Abfällen ist unter Klimaschutzaspekten nicht schlechter zu verwerten als deren energetische Verwertung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung von Martin Kranert vom Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft (ISWA) der Universität Stuttgart. Da aber das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erhebliche Mengen von Bioabfällen in die energetische Verwertung lenke, sei aus Klimaschutzgründen auch ein Bonus für die stoffliche Verwertung wünschenswert, sagte Kranert anlässlich der Kölner Abfalltage. Die Studie wurde im Auftrag der EdDe erstellt. Das Potenzial der CO2-Substitution bei der stofflichen Verwertung biogener Abfälle werde laut Karnert immer noch vielfach unterschätzt. Auch würden derzeit 25 bis 50 Prozent Potentiale an Bio- und Grünabfällen erst gar nicht ausgeschöpft. Derzeit führe jedoch die finanzielle Förderung der Energieerzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen durch das EEG dazu, dass zunehmend auch Grünabfälle der stofflichen Verwertung entzogen und der energetischen Verwertung in Biomassekraftwerken zugeführt werden.

20 21

EUWID, S. 11, 29.10.2008 H&K aktuell, S. 7, 11/08

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Insgesamt kommt Kranert zu dem Schluss, dass die energetische Verwertung von Grünabfällen, Altholz und Waldholzhackschnitzeln gegenüber der energetischen Nutzung fossiler Energieträger mittel- bis langfristig einen sehr positiven Beitrag zur CO2-Entlastung leisten könne. Qualitätsorientiert für die energetische Verwertung aufbereitete Grünabfälle lägen hierbei im gleichen Bereich wie holzige Biomasse. Darüber hinaus zeigten die Ergebnisse der CO2-Bilanz, dass bei stofflicher Nutzung von Grünabfällen inklusive Torfersatz gleichfalls hohe bis sehr hohe CO2– Entlastungseffekte erzielt werden könnten. Im Vergleich zur energetischen Nutzung von Grünabfällen, Waldholzhackschnitzel und Altholz schneide die stoffliche Verwertung plus Torfersatz über alle von Kranert untersuchten Szenarien genauso gut ab. Im Jahr 2006 wurden in Deutschland nach Angaben Kranerts etwa 8,6 Mio. Tonnen Bio- und Grünabfälle erfasst. Hiervon waren ca. 4,2 Mio. Tonnen Bioabfälle und rund 4,4 Mio. Tonnen Grünabfälle. Von den biogenen Siedlungsabfällen werden derzeit ca. 15 Prozent in Vergärungsanlagen verwertet. Es sei davon auszugehen, dass bei einer Anschlussquote von 50 bis 60 Prozent ca. 36,6 Mio. Einwohner in Deutschland an die Bio-Tonne angeschlossen seien. Kranert zufolge seien bei einer BioabfallMenge von 51 kg je Einwohner und Jahr noch erhebliche erschließbare Potenziale vorhanden seien. Gleiches gelte für Grünabfälle aus Haushalten, bei denen die Erfassungsquote bei rund 50 Prozent liege mit großen Unterschieden in den einzelnen Bundesländern. Hinzu kämen weitere rund 40 Mio. Tonnen Grünabfällen aus Landschaftspflegemaßnahmen, die derzeit noch weitgehend vor Ort verblieben.22

4.2

Abfallwirtschaft

ZIELE DER DEPONIERICHTLINIE IN REICHWEITE FÜR ENGLISCHE KOMMUNEN: Nur wenn es keine Verzögerungen bei der Umsetzung aller geplanten Behandlungsanlagen für Siedlungsabfälle gibt, wird England die Zielsetzungen der Deponierichtlinie für biologische abbaubare Abfälle einhalten können. Zu diesem Schluss kommt die Audit Commission, eine unabhängige Stelle, die den Einsatz öffentlicher Gelder auf lokaler Ebene überwacht, in einer im September veröffentlichten Studie. Sie basiert auf Informationen aus mehr als der Hälfte der für die Abfallentsorgung verantwortlichen kommunalen Stellen (Waste Disposal Authorities WDA) in England über ihre Strategien zur Verminderung der deponierten Mengen. Schottland, Wales und Nordirland sind darin berücksichtigt. Die Deponierichtlinie fordert, die deponierten Mengen an biologisch abbaubaren Siedlungsabfällen in drei Stufen zu reduzieren, auf 75, 50 und schließlich 35 Prozent des Niveaus von 1995. Großbritannien wurde als einem der Mitgliedstaaten, in denen im Referenzjahr mehr als 80 Prozent der Sieldungsabfälle deponiert wurden, Zusatzfristen von jeweils vier Jahren eingeräumt, so dass die Fristen für die einzelnen Stufen in den Jahren 2010, 2013 und 2020 ablaufen. Die Umsetzung in Großbritannien erfolgt über handelbare Deponierungsrechte für die Kommunen. Bei Überschreitung der Deponierechte müssen sie pro Tonne 150 Pfund Strafe zahlen.

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EUWID, 12.11.2008

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Laut der Studie der Audit Commission ist es angesichts der erheblichen Verminderungen der deponierten Mengen, die in den vergangen Jahren erzielt wurden, „sehr wahrscheinlich“, dass Großbritannien das Ziel einer 35-ProzentReduzierung bereits 2010 erreichen wird. Schon 2006/07 habe man sich dem Ziel stark angenähert. Bei der nächsten Reduktionsstufe im Jahr 2013 könnte es jedoch nach ihrer Einschätzung zu Problemen kommen. Die bisherigen Verbesserungen seien vorwiegend durch Ausbau der Getrenntsammlung für die Kompostierung und andere stoffliche Verwertungsverfahren erreicht wurden. Dies sind jedoch nach Einschätzung der Kommission die „niedrig hängenden Früchte“. Wenn dieses Potential vollständig ausgeschöpft sei, werde es zunehmend schwieriger und kostspieliger, im gleichen Tempo weitere Fortschritte zu erzielen, warnt die Studie. Weitere Mengenreduzierungen können den Angaben zufolge nur noch durch größere Investitionen in alternative Beseitigungsverfahren erzielt werden. Die große Mehrheit der WDA, die sich an der Untersuchung beteiligten, planen, entsprechende Kapazitäten zu schaffen, und setzen dabei vorwiegend auf die Verbrennung von Abfällen oder Ersatzbrennstoffen. Die Kapazitäten der Anlagen, die sich gegenwärtig im Planung- oder bereits dem Baustadium befinden, werden zwar der Studie zufolge ausreichen, um die geforderte Reduktion um 50 Prozent zu erreichen. Da es in der Beschaffungsphase jedoch häufig zu Verzögerungen komme, könnte dies für die Kommunen, die ihre Zielsetzung nicht erreichen, hohe Kosten durch Strafzahlungen und die Deponiesteuer bedeuten, die derzeit bei 32 Pfund pro Tonne und ab 2010 bei 48 Pfund liegt. Der Audit Commission zufolge zahlten die englischen Kommunen im Jahr 2006/07 2,61 Mrd Pfund (ca. 3,3 Mrd €) für die Abfuhr und Entsorgung von 29 Mio. Tonnen Abfällen. 90 Prozent dieser Menge waren Haushalts- und Siedlungsabfälle.23

4.3

Diverses

CHANCEN FÜR BIOMASSE IN MITTEL- UND OSTEUROPA Viele Länder Mittel- und Osteuropas haben einen großen Bedarf an Technologien für erneuerbaren Energien, nicht zuletzt durch EU-Vorgaben, die einen steigenden Anteil erneuerbarer Energien in den nächsten Jahren vorsehen, aber auch durch Klimaschutzbestrebungen, schrumpfende Öl- und Gasvorräte sowie steigende Energiepreise. Vor diesem Hintergrund sei der Zeitpunkt für kleine und mittlere Unternehmen, die nach Mittel- und Osteuropa expandieren wollen, günstig. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Fraunhofer Instituts für Mittel- und Osteuropa (MOEZ) in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht). Die Studie „Erneuerbare Energien in ausgewählten mittel- und osteuropäischen Ländern“ analysiert Marktpotenziale und Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien in acht mittel- und osteuropäischen Staaten. Während die vier Schwerpunktländer Polen, Tschechien, die Slowakei und Ungarn genauer unter die Lupe genommen wurden, liefert die Studie zu den baltischen Staaten Estland, 23

EUWID, S. 31, 14.10.2008

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Lettland und Litauen sowie zu Slowenien einen kompakten Überblick. Zudem soll im Januar die nächste Länderstudie zu Rumänien folgen. In der Studie kommen die Fraunhofer Wissenschaftler etwa zu dem Ergebnis, dass Polen mit 26,3 Petajoule (PJ) das höchste Energiepflanzen-Potenzial für Biogas in Mittel- und Osteuropa bietet und damit über das drittgrößte Biogaspotenzial der EU verfügt; dass Litauen in erster Linie auf Wasserkraft baut, gleichwohl aber Wachstumspotenzial für die Biomassenutzung bietet. So könne in diesem Land Stroh jährlich rund 13 PJ beisteuern. Lettland, so die Studie weiter, erziele bereits etwa 30 Prozent der Primärenergieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen, was vor allem daran liege, dass Wasserkraft rund 70 Prozent zur Stromerzeugung beisteuert. Estland wiederum produziere Biokraftstoff für den Export und wolle seine Wärmeversorgung zukünftig zu 100 Prozent über Biomasse abdecken. Wasserkraft für Strom sowie Biomasse für die Wärmeproduktion dominierten ganz klassisch in Tschechien und der Slowakei, während Biomasse in Slowenien ein Potenzial von 75 PJ aufweise, von dem derzeit lediglich 20 PJ genutzt würden. Laut Studie unterstützten alle acht untersuchten Länder den Ausbau von erneuerbaren Energie mit EU-Fördermitteln sowie nationalen Förderprogrammen. Erhältlich ist die Studie sowohl für einzelne Länder als auch in einem Paketpreis. BIOGASANLAGEN – BIOGEST IST MARKTFÜHRER:

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Wirtschaftsblatt, 13.10.2008

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WASTE-TO-ENERGY SET TO INCREASE IN EASTERN EUROPE: A new waste management report looking at Eastern European countries has predicted that the waste-to-energy market will grow in this area until 2020. The study by trend:research looks in depth at the situation in the Czech Republic, Poland, Hungary and the Slovak Republic and states that, while certain factors have prevented advancement in the field of waste-to-energy in the past, the agreement of these countries to abide by European Union waste management laws will bring about a positive change in the situation. Landfilling has been the traditional means of waste disposal in Eastern Europe accounting waste-to-energy projects have been in development they have faced significant opposition from the public and politicians as well as financial hardship. It is predicted that implementation of the landfill directive will mean that alternative waste management techniques take on greater importance. Problems faced by waste-to-energy projects have been a lack of continuous waste supply at the right prices, the flow of waste streams being diverted to landfill, lack of funding and public opposition due to lack of research into environmentally-friendly incineration. The study has presented three possible scenarios for development in these countries which all predict an increase in municipal waste-to-energy facilities in operation particularly between 2015 and 2020. EU-DIREKTIVE FÜR ERNEUERBARE WIRD ALS CHANCE FÜR DIE HOLZENERGIE BEWERTET: Die Ziele der EU-Richtlinie für erneuerbare Energien sind nach Ansicht von Dr. Heinz Kopetz, Präsident des Europäischen Biomasseverband (AEBIOM), zu bejahen, wenn sie auch sehr ehrgeizig sind. Dies sagte Kopetz auf dem 8. Internationalen BBEFachkongress für Holzenergie, der im Rahmen der Renexpo Anfang Oktober in Augsburg stattfand. Nach den Vorschlägen der Kommission soll der Anteil der erneuerbaren Energien in der EU auf 20 Prozent angehoben werden, so die Pläne. Dieses Ziel wurde allerdings kürzlich durch das Europäische Parlament aufgeweicht (EUWID 19/2008). Bereits heute decke die Biomasse etwa zwei Drittel des Aufkommens aus erneuerbarer Energie. Rund 80 Prozent der Wärmebereitstellung aus Biomasse in der EU werde derzeit aus Holz gewonnen, so die Zahlen des AEBIOM. Mengenmäßig muss der Beitrag der Biomasse von 72 Mtoe (Millionen Tonnen Öl-Äquivalent) (2004) auf etwa 220 Mtoe bis 2020 ausgedrückt in Primärenergie erhöht werden, um die EU-Ziele zu erreichen. In den Teilmärkten müsste die Biomasse nach Berechnungen des Europäischen Biomasseverbandes zu 15 Prozent für Biotreibstoffe, zu 50 Prozent direkt für Wärme und zu 35 Prozent in KWK-Anlagen zur kombinierten Erzeugung von Strom und Wärme verwendet werden. Die Konsequenz für die Holzenergie bzw. für die EU 27 sei, dass vermehrt Holz direkt aus dem Wald und aus Parkanlagen sowie Flurgehölze und Nebenprodukte der Forst- und Holzwirtschaft wie Hackschnitzel und Rinde für Energiezwecke genutzt werden müssen. Dieser zusätzliche Bedarf von mehr als 400 Mfm könne jedoch nur zu einem Teil aus den bestehenden Wäldern gedeckt werden, weil auch die traditionellen Holznehmer weiter voll beliefert werden sollen, erklärte Kopetz. Der AEBIOM rechnet damit, dass ca. 10 bis 15 Millionen Hektar (Mha) landwirtschaftlicher Fläche zusätzlich zur Produktion fester Biomasse erforderlich - 26 -


sein werden. Dazu zähle vor allem ein verstärkter Anbau von schnellwachsenden Hölzern, sogenannte Kurzumtriebsplantangen, so der Verbandspräsident. Beobachter gehen davon aus, dass die EU-Richtlinie für Erneuerbare Energien bis Dezember dieses Jahres beschlossen sein wird. 25 BIOENERGIE SPIELT WICHTIGE ROLLE BEIM KLIMASCHUTZ UND AUSBAU ERNEUERBARER: EEA-Studie: Bis 2030 deckt Bioenergie 9,5 Prozent der Endenergienachfrage Bioenergie kann wesentlich dazu beiragen, Treibhausgasemissionen zu senken und das EU-Ziel im Bereich der erneuerbaren Energien zu erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der European Environment Agency (EEA) mit dem Titel „Maximising the environmental benefits of Europe’s bioenergy potential“. Einen solch positiven Beitrag könne Bioenergie jedoch nur leisten, wenn Politik und ökonomische Anreize dafür sorgen, die möglichen negativen Wirkungen der Produktion von Bioenergie zu reduzieren. Der Studie zufolge kann Bioenergie die Treibhausgasemissionen in der EU bis 2020 um 8 Prozent senken. Zum Vergleich dient dabei das Emissionsniveau der 25 EUMitgliedstaaten im Jahr 1990. Bis 2030 wäre sogar eine Verringerung um 13 Prozent möglich, heißt es in dem EEA-Bericht. Dies bedeutet Treibhausgaseinsparungen von 426 Mio Tonnen bis 2020 und 695 Mio Tonnen bis 2030. Zu dem Ziel der EU, bis 2030 mindestens 20 Prozent des Energieverbrauchs durch erneuerbare Energien zu decken, könnte Bioenergie knapp die Hälfte beitragen. Wenn das gesamte technische Potenzial ökonomisch und infrastrukturell realisierbar wäre, läge der Anteil der Studie zufolge bei 9,5 Prozent de Endenergienachfrage bzw. 10,5 Prozent des europäischen Bruttoenergieverbrauchs. Bis 2030 hält die EUUmweltbehörde sogar einen Anteil von 16 Prozent am Bruttoenergieverbrauch für möglich. Nach Sektoren aufgeschlüsselt würde Bioenergie dann 18,1 Prozent der Wärmenachfrage, 12,5 Prozent der Stromnachfrage sowie 5,4 Prozent der Biokraftstoffnachfrage decken. Durch zusätzliche Investitionen in Kraft-WärmeKopplung (KWK) könnte die Wärmenachfrage sogar zu 23 Prozent durch die thermische Verwertung von Biomasse gedeckt werden.26 AWO: KRISENSICHERE GESCHÄFTE IN BULGARIEN: Utl.: In den Bereichen Umwelt und Erneuerbare Energien stehen hohe Investitionen an - Handelsdelegierter Angerer: Chance für österreichische Unternehmen = Wien (PWK896) - "Bei dem soeben in Sofia zu Ende gegangenen ‚Austria Showcase - Umwelt und Erneuerbare Energien’ war von einer Krise nichts zu spüren", sagt Michael Angerer, österreichischer Handelsdelegierter in Bulgarien. Ganz im Gegenteil: Der große Andrang seitens bulgarischer Unternehmen und Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft zu dieser von der Außenwirtschaft Österreich AWO und der österreichischen Außenhandelsstelle Sofia organisierten Veranstaltung mit 21 teilnehmenden österreichische Unternehmen zeige, dass in diesem Branchenbereich die großen Geschäfte erst bevorstehen. Angerer "Das hängt unter anderem mit bevorstehenden hohen Investitionen in den Bereichen Kläranlagen und Kanalisation sowie Abfallwirtschaft zusammen, die in 25 26

EUWID, S. 17, 15.10.2008 EUWID, S. 15, 18.11.2008

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Bulgarien nun in die Realisierungsphase kommen." Für Investitionen in diesen Bereichen können auch hohe EU-Förderungen in Anspruch genommen werden. Die kürzlich festgesetzten langjährig garantierten Stromeinspeisetarife aus Solar- und Windenergie, aus Biomasse und Kleinwasserkraftwerken machen Investitionen in diesen Bereichen in Bulgarien zusätzlich attraktiv. Ein Erfolgsbeispiel: Zeitgleich mit dem "Austria Showcase" erhielt das bereits in anderen neuen EU-Ländern tätige Grazer Unternehmen Saubermacher mit dem Zuschlag zur Müllentsorgung in fünf Sofioter Stadtbezirken mit einer Einwohnerzahl von 570.000 das auf diesem Gebiet bisher umfangreichste Geschäft. Generell boomen die Handelsbeziehungen zwischen Österreich und Bulgarien. Die österreichischen Exporte nach Bulgarien legten in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres um 21,1% auf 538 Mio. Euro zu und die Importe stiegen um 23,1% auf 217 Mio. Euro. (BS) Rückfragehinweis: AUSSENHANDELSSTELLE SOFIA Dr. Michael Angerer E-Mail: sofia@wko.at Internet: http://www.wko.at/awo/bg27

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OTS Verteiler, 2008-11-26/09:52260952 Nov 08

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5.

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Welt und nicht EU

Abfallwirtschaft

AUSTRALIA – BRISBANE’S NEW RECYCLING CENTRE: A new AUS$6.5 million (US$5.3 million) recycling plant has been opened in the Queensland capital Brisbane. The plant is expected to reduce CO2 emissions by 6000 tonnes per year. The Murrarie centre will enable the recovery of 15% more plastic from city’s recycling bins. ‘We’ve got other material recovery facilities in Brisbane’, says spokesperson Geoff Potts of the Visy Recycling movement. ‘But none of them are as sophisticated as the new automated plastic recovery facility…’ 28

5.2

Diverses

BIS 2025 INVESTIERT KROATIEN 10 MRD. EURO IN DEN UMWELTSCHUTZ: Anpassung an EU-Richtlinien Um sich an die EU-Richtlinien im Bereich Umweltschutz anzupassen, muss Kroatien bis 2025 ca. EUR 10 Mrd. investieren – 4,8 Mrd. in die Wasserwirtschaft, 2 Mrd. in den Luftschutz und 3,25 Mrd. in die Abfallwirtschaft, so Nikola Ruzinski vom kroatischen Umweltschutzministerium. Der Leiter der Delegation der Europäischen Kommission in Kroatien, Herr Vincent Degert, gab in diesem Zusammenhang bekannt, dass die EU Kroatien in den kommenden zwei Jahren mit einer finanziellen Hilfe von EUR 40 Mio. unterstützen wird. Eine damit zusammenhängende „Rounde Table“ Diskussion, mit Mitgliedern der kroatischen Verhandlungsdelegation und der Europäischen Kommission sowie Vertretern von regionalen und lokalen Selbstverwaltungskörpern und Umweltschutzorganisationen, wurde kürzlich vom Nationalen Ausschuss für die Beaufsichtigung der EU-Verhandlungen organisiert. Laut Herrn Vladimir Drobnjak, dem kroatischen Verhandlungsleiter, hat Kroatien im 2008 Juli seine Verhandlungsposition zum Umweltkapitel der EU vorgelegt. Für die Eröffnung dieses Kapitels wird jedoch von Kroatien erwartet, ein zusätzliches Kriterium zu erfüllen, welches in der Aufstellung eines Aktionsplans zur Schaffung von administrativen Kapazitäten und zur Sicherung von Fonds zur Ausführung vom „European acquis communitaire“ in der Region besteht.

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WASTE, S.18, 09/10 2008

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Das Umweltschutzkapitel ist eines der größten - es beinhaltet ca. 300 Direktiven und Verordnungen – und zugleich eines der kompliziertesten Verhandlungskapitel. Die Verhandlungen über das Umweltschutzkapitel werden einige Zeit in Anspruch nehmen, da ihm Besprechungen anderer Kapitel wie z.B. Energie, Transport, Industrie und Landwirtschaft bis zum Abschluss vorangehen müssen. Details zu aktuellen Umweltprojekten in Kroatien finden sie in der „Projektliste 2008 der Außenhandelsstelle Zagreb“. Die Projektliste bietet Ihnen eine umfassende Marktübersicht über geplante (Groß-) Projekte in ganz Kroatien, die aus dem Infrastruktur-, Tourismus- und Umweltbereich erstellt wurden. Dabei werden auf 134 Seiten - übersichtlich aufbereitet und in deutscher Sprache - wertvolle Projektinformationen, inkl. Projektsummen und Kontaktpersonen, sowie weiterführende Links genannt. Die Projektliste 2008 kann unter zagreb@wko.at bestellt werden. Bei weiteren Fragen steht Ihnen die Außenhandelsstelle Zagreb gerne zur Verfügung!29 ERNEUERBARE: USA AUF DER ÜBERHOLSPUR: Wien (OTS) - US-Senator Marc Pacheco spricht beim 14. Österreichischen Biomassetag in Grieskirchen über die "grüne Wende" in den Vereinigten Staaten; Klimaschutz darf kein Opfer der internationalen Finanzkrise werden. Der 14. Österreichische Biomassetag unter dem Motto "Biomasse in der Energiewende", der am 25. und 26. November im VAZ Manglburg im oberösterreichischen Grieskirchen stattfinden wird, wartet mit einer Reihe hochkarätiger Referenten aus dem In- und Ausland auf. Besonders stolz sind die Veranstalter vom Österreichischen Biomasse-Verband darauf, dass US-Senator Marc Pacheco für den Eröffnungsvortrag gewonnen werden konnte. Pacheco, der nach enger Zusammenarbeit mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore vor einigen Jahren die Gründung eines Senatskomitees für Klimaschutz forcierte und schließlich dessen Vorsitz übernahm, gilt als einer der Vordenker für die "grüne Wende", die sich in den USA zusehends vollzieht. Galt die einstige Supermacht bis vor einigen Jahren noch als Saulus in Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes, auf den man insbesondere in Europa mit erhobenem Zeigefinger blickte, so ist der Umstieg auf erneuerbare Energien mittlerweile voll im Gange - und das in einem geradezu atemberaubenden Tempo. Spritfresser bye-bye! Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten hat man erkannt, dass den unbegrenzt vorhandenen, weil erneuerbaren Energien die Zukunft gehört. Gerade die amerikanische Autoindustrie, die - bevor sie die Zeichen der Zeit erkannt hat - kann ein Lied davon singen, dass Ressourcen verschwendende Produkte, die so genannten Spritfresser, bei den Konsumenten wegen höherer Treibstoffpreise einerseits und einer großen Sensibilität gegenüber dem Klimawandel andererseits schlicht ins Hintertreffen gelangt sind und die Nachfrage nach umweltfreundlichen Alternativfahrzeugen drastisch gestiegen ist. USA hui - Europa pfui?

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http://portal.wko.at/wk//format_detail.wk?AngID=1&StId=431079&DstID=666

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Wenn Europa es nicht riskieren möchte, seitens der Amerikaner schon sehr bald zurecht - als Klimasünder bezeichnet zu werden, dann muss es den eingeschlagenen Weg hin zur Energiewende von fossil zu erneuerbar unbeirrt weiter beschreiten. Der aktuellen Finanzkrise droht nämlich neben den Banken, für die es zumindest Staatshaftungen gibt, insbesondere der Klimaschutz zum Opfer zu fallen. In schier unglaublicher Kurzsichtigkeit versuchen europäische Industrielle und Teile der Politik das Projekt Klimaschutz wegen angeblicher Unfinanzierbarkeit zu torpedieren - auch in Österreich. Dabei ist das europäische Klimapaket, etwa die verbindliche Richtlinie für erneuerbare Energien, die im Dezember verabschiedet werden soll, nichts anderes als ein gigantisches Investitionsprojekt in die Zukunft - und zwar in ökologischer wie auch ökonomischer Hinsicht. Und auch was die Gegenwart angeht, wäre es wirtschaftspolitischer Humbug, auf die Forcierung von erneuerbaren Energien verzichten zu wollen, zumal eine brandaktuelle Studie des WIFO belegt, dass die Umwelttechnologie die rot-weiß-rote Wachstumsbranche und der Jobmotor schlechthin darstellt, wobei zwei Drittel der Erlöse aus dem Export von österreichischen Produkten und Know-how lukriert werden. Beim 14. Österreichischen Biomassetag wird man sich eingehend mit den globalen, den europäischen und ganz besonders den österreichischen Fragen einer versorgungssicheren, leistbaren und Klima schonenden Energieversorgung auseinandersetzen. Das detaillierte Vortrags- und Exkursionsprogramm findet sich unter www.biomasseverband.at, Anmeldungen können noch entgegengenommen werden. Rückfragehinweis: Österreichischer Biomasse-Verband Franz Josefs-Kai 13, 1010 Wien Tel.: +43 (0)1 533 0797 -25 mailto:info@biomasseverband.at www.biomasseverband.at30

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OTS-Verteiler, 04.11.2008

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BEDEUTUNG VON PEAK OIL AUF AUSGEWÄHLTE ENERGIETRÄGER:

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INPUT, S. 4-5, 2/2008

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