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Dezember / December 2009


Komptech Waste Abstracts Dezember / December 2009

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INHALTSVERZEICHNIS 1.

Komptech ....................................................................................................... 3

2.

Österreich....................................................................................................... 9 2.1

3.

Gesetze........................................................................................................ 9 Deutschland ................................................................................................. 10

3.1 3.2 3.3 4.

Abfallwirtschaft ........................................................................................... 10 Erneuerbare Energien ................................................................................ 10 Diverses ..................................................................................................... 13 Europäische Union ...................................................................................... 14

4.1 4.2 4.3 4.4 5.

Gesetze...................................................................................................... 14 Abfallwirtschaft ........................................................................................... 18 Erneuerbare Energien ................................................................................ 25 Diverses ..................................................................................................... 27 Welt ............................................................................................................... 28

5.1 5.2 5.3

Abfallwirtschaft ........................................................................................... 28 Erneuerbare Energien ................................................................................ 30 Diverses ..................................................................................................... 31

IMPRINT: Komptech GmbH, Kühau 37, 8130 Frohnleiten, Österreich, Tel. +43 3126 505 - 0, Fax +43 3126 505 - 505 Autor: Joachim Hirtenfellner


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1.

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Komptech

Der Crambo im Katastropheneinsatz „Das hat es noch nie gegeben“, ist sich Siegfried Schneeberger, Besitzer des „Grieshof“, eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebes in der Nähe von Wald am Schoberpass in der Obersteiermark (Österreich), sicher. „1926, habe ich gehört, soll einmal eine abgegangen sein, die war aber bei Weitem nicht so groß.“ Wenn er vom Morgen des 28. Februar 2009 erzählt, stockt ihm noch immer der Atem. Sieben Uhr früh war es, er ist vor dem Wohnhaus seines Hofes gestanden, als sich die Monster-Lawine am 1895 Meter hohen „Großen Schober“ südlich von seiner Wirtschaft löste. Was dann folgte, sieht man ansonsten nur in diversen Katastrophenfilmen „made in Hollywood“. Nach einer Kälteperiode nach Weihnachten, in der der bis dahin gefallene Schnee zusammengefroren war und so eine perfekte Gleitschicht bildete, waren enorme Schneemengen gefallen. Durch einen Warmwettereinbruch mit Föhn löste sich dann die Lawine, deren Abrisskante oben am Berg bis zu 6 Meter hoch war. Insgesamt wälzten sich mehr als 200.000 Kubikmeter Schnee über 1000 Höhenmeter talwärts – der „Grieshof“ liegt in Talsohlenlage auf etwa 850 Meter Seehöhe. In der Sturzbahn komprimierte sich der Schnee auf etwa 100.000 Kubikmeter, räumte auf seinem Weg aber auch 5 Hektar Waldfläche „wie Streichhölzer“ ab und verteilte das Ganze im Tal auf etwa 5 Hektar Wiesenfläche. Selbst die mehrere Meter hohen Lawinenkegel, die die Österreichischen Bundesbahnen dafür angelegt hatten, die im Tal verlaufende Bahnstrecke zu schützen, waren nicht groß genug, um diese unvorstellbaren Massen aufzuhalten. „Das war das erste Mal, dass wir froh waren, die laute Bahn vor der Haustür zu haben“, berichtet Siegfried Schneeberger. Der Bahndamm verhinderte, dass der ganze Hof von der Lawine erfasst wurde, leitete die Schneemassen um und brachte sie nur 20 Meter vor der hofeigenen Lagerhalle zum Stillstand. „Bis zu 8 Meter hoch war die Bahnstrecke an drei verschiedenen Stellen verschüttet“, schildert Schneeberger weiter. Zwei Tage lang brauchten die Einsatzkräfte damals, um eine der österreichischen Hauptverkehrsstrecken im Bahnverkehr wieder frei zu bekommen. Als der Schnee dann bis Ende April geschmolzen war, wurde das ganze Ausmaß der Katastrophe sichtbar. 5000 Festmeter Holz lagen verstreut auf den Wiesen um den Grieshof und warteten darauf aufgearbeitet zu werden. 2000 Festmeter davon konnten direkt als Faser- und Brennholz verkauft werden, 3000 Festmeter Restholz und Wurzelstöcke mit teilweise extrem hohem Erdanteil blieben übrig - ein gefundenes Fressen für den Crambo 5000 direct, den direkt vom LKW angetriebenen langsam laufenden Zerkleinerer. In einem Arbeitsschritt verarbeitet er


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das Material mit einem eingebauten Siebkorb mit 100 mm Maschenweite und dem integrierten Feinsiebdeck zur Absiebung der erdigen Anteile zu einem Brennstoff, den Schneeberger direkt ins etwa 10 Kilometer entfernte Heizwerk der „Bioenergie Gaishorn“ bringt. Dort werden zwei Kessel betrieben, die mit Hilfe einer Kraft-WärmeKopplung neben jeweils 10 Megawatt Wärme auch noch insgesamt mehr als 4 Megawatt elektrische Energie erzeugen. „Der Crambo mit dem 100er-Siebkorb arbeitet optimal, denn die Betreiber der Anlage sind sehr heikel, was die Materialqualität betrifft“, spricht Schneeberger den Schneckenförderer des Gaishorner Heizkraftwerkes an. Mehr als 3000 Schüttraummeter Hackschnitzel konnten mit Hilfe des Crambo aus dem Restholz bereits gemacht werden. Die abgesiebte Erde verwendet Schneeberger für die Kompostierung. Ob er noch einen Wunsch an die Maschine hätte, wird er gefragt. „Ein Raupenfahrwerk für die Maschine wäre spitze“, spricht er auf den sehr morastigen Boden an. Nicht wissend, dass die Ingenieure von Komptech natürlich bereits daran arbeiten. Kontakt: Siegfried „Sigi“ Schneeberger 0650/3834229 grieshof@aon.at The Crambo on emergency callout duty “We have certainly never experienced anything like this“, says Siegfried Schneeberger, proprietor of the “Grieshof“, an agricultural and forestry business near Wald am Schoberpass in Upper Styria (Austria). “I heard we had one in 1926 but it was nowhere near the scale of this one“. Recalling the events of the morning of February 28th 2009 still leaves him breathless. It was seven o’clock in the morning when he was standing in front of his house and the monster avalanche broke free on the 1895 metre “Große Schober“ to the south of his farmstead. Only Hollywood disaster films can portray what then followed. Following a cold spell after Christmas, during which the snow previously fallen had compacted together forming a perfect frozen ice sheet, huge volumes of snow had fallen. The avalanche, with a 6 metre high break-away edge at the top of the mountain, started to move following a period of warm weather and foehn. More than 200,000 cubic metres of snow in total came tumbling down into the valley 1000 metres below – the “Grieshof“ lies at the foot of the valley at about 850 metres above sea level. On its way down, the snow was compressed into about 100,000 cubic metres but also cleared “like matchsticks“ a further 5 hectares of wooded area and scattered everything across about 5 hectares of meadows and fields. Even the


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avalanche breakers, several metres high and erected by Austrian Railways to protect the railway line passing though the valley, were not big enough to stop these unimaginable volumes. “It was the first time we were glad to have the noisy railway passing by our front door“, says Siegfried Schneeberger. The railway embankment prevented the entire farmyard from being engulfed by the avalanche, diverted the snow mass and brought it to a standstill just 20 metres from the farmyard’s warehouse. “The railway was buried to a depth of 8 metres at three different places“, Schneeberger continues. It took relief units two days to clear one of Austria’s main rail routes. The extent of the disaster became apparent towards the end of April, once the snow had melted. 5000 cubic metres of wood lay strewn across the meadows around the Grieshof waiting for their fate. Of these, 2000 cubic metres were able to be sold directly as pulpwood and firewood, leaving 3000 cubic metres of residual wood and root stocks, some with an extremely high soil content. This was of course food and drink for the Crambo 5000 direct, the lorrydriven, slow-turning shredder. With an integrated screen basket with 100mm mesh width and fine screen deck for screening off earthy fractions, it converts the material in one operation into a fuel which Schneeberger takes directly to the “Gaishorn bioenergy“ district heating station, about 10 kilometres away. In operation here are two boilers, each generating 10 megawatts of heat with the help of cogeneration in addition to a total of more than 4 megawatts of electrical energy. “The Crambo with the 100mm screen basket works perfectly considering the operators of the plant are very particular as regards material quality“, says Schneeberger, referring to the screw conveyor at the Gaishorn cogeneration plant. The Crambo has already been able to generate in excess of 3000 loose cubic metres of wood chippings from the residual wood. Schneeberger uses the soil screened off for composting. He is asked whether he would like the machine to have any additional features. “A tracked chassis for the machine would be fantastic“, he says, referencing the very boggy ground and not knowing that Komptech engineers are already working on it. Contact: Siegfried “Sigi“ Schneeberger 0650/3834229 grieshof@aon.at


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CRIBUS 3800 Die neue Generation von Trommelsieben Mit der CRIBUS 3800 beginnt bei Komptech eine neue Generation von mobilen Trommelsieben. Zahlreiche Innovationen schaffen eine Maschine mit höchster Funktionalität und Wirtschaftlichkeit und setzen zugleich neue Maßstäbe. Die CRIBUS 3800 ist die zurzeit größte mobile Trommelsiebmaschine als Zentralachsanhänger. Die dahinter stehenden Trommeldimensionen eröffnen ein breites Einsatzspektrum: Der große Trommeldurchmesser und ein komfortabler Abstand zu den Seitenwänden erlauben ein störungsfreies Absieben auch bei großer Sieblochung. Ein Spitzenwert bei der effektiven Sieblänge wiederum steht für ein optimales Siebergebnis n Bezug auf Durchsatz und Produktqualität. Um in den Abmessungen eines Zentralachsanhängers zu bleiben, wird das Feinkornaustragsband (in Transportstellung neben dem Bunker) mittels patentiertem Verschiebemechanismus in die Arbeitsstellung neben die Siebtrommel gefahren. Den Grundstein für die enorme Wirtschaftlichkeit liefert das Antriebskonzept: Alles an der CRIBUS - vom Bunker bis zu den Austragsbändern - wird elektrisch angetrieben. So minimieren sich, unterstützt durch den neu entwickelten Trommel-Direktantrieb "WHEELGRIP", die Energie-, Verschleiß- und Wartungskosten der gesamten Maschine. Der Strom für die elektrischen Antriebe kommt direkt vom Netz, wird von einem eingebauten Dieselgenerator erzeugt oder durch einen separaten Stromerzeuger zur Verfügung gestellt. Auch bei Wartung und Betriebssicherheit bietet die CRIBUS überzeugende Lösungen. Große Klappen und Türen, einfache Tauschkonzepte für Siebtrommel und Förderbänder sowie überlegte Sicherheitsmechanismen kennzeichnen das Maschinendesign. Eine robuste Außenhaut und hochwertige Komponenten im Inneren, eine komfortable Bedienung verbunden mit einer hohen Betriebssicherheit und zahlreiche Optionen machen die CRIBUS zu einem wertvollen und gewinnbringenden Werkzeug für den harten Alltagseinsatz. Highlights: •

Größtes mobiles Trommelsieb mit Zentralachsanhänger

15% größere Siebfläche und 15% größere effektive Sieblänge gegenüber größter, vergleichbarer Maschine des Mitbewerbs


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20% größerer Zuförderquerschnitt zur Siebtrommel gegenüber größter, vergleichbarer Maschine des Mitbewerbs

Breites Materialspektrum mit Lochungen bis 100 mm problemlos zu verarbeiten

Elektrischer Antrieb aller Komponenten für höchste Energieeffizienz

Neues Trommelantriebskonzept ohne Kette über patentierten „WHEELGRIP“

Weitere Reduktion der Betriebskosten durch neu gelöste Fördertechnik

Hohe Wartungsfreundlichkeit durch optimale Zugänglichkeit und wartungsfreie Lösungen

Bedienerfreundlich und betriebssicher durch modernes Maschinendesign

Weitere Informationen: Mag. Joachim Hirtenfellner Komptech GmbH Marketing- Public Relations [t] +43 (0) 3126 / 505-550 [m] +43 (0) 664 / 4229214 [e] j.hirtenfellner@komptech.com The new generation of drum screens The CRIBUS 3800 signals the start of a new generation of mobile drum screens from Komptech. Numerous innovations create a machine with the highest level of functionality and cost effectiveness and at the same time set new benchmarks. The CRIBUS 3800 is currently the largest mobile drum screen as a central axle trailer. The underlying drum dimensions open up a broad range of applications. The large drum diameter and a convenient distance to the side walls allow a smooth screening-off process – even for large screen hole sizes. A peak value for the effective screen length is synonymous with optimal screening results in regard to throughput and product quality. To remain within the dimensions of a central axle trailer, the fine particle discharge belt (in transportation position next to the hopper) is moved to the working position (next to the screen drum) using the patented movement mechanism. The drive system represents the foundation for the extremely high degree of cost-effectiveness - everything on the CRIBUS is driven electrically, from the hopper to the discharge belts. This minimizes the energy, wear and


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servicing costs of the whole machine, supported by the newly developed direct "WHEELGRIP" drum drive. The power for the electrical drives comes directly from the mains, is generated by an integrated diesel generator or is provided by a separate power generator. The CRIBUS also offers compelling solutions in regard to servicing and operational safety. Large flaps and doors, simple exchange concepts for screen drum and conveyor belts and well-thoughtout safety mechanisms are hallmarks of the machine design. A sturdy exterior shell, premium quality components on the inside, convenient operation combined with a high level of operational safety and numerous options make the CRIBUS a valuable tool for tough daily usage and one which contributes to the bottom line. Highlights: •

Largest mobile drum screen as a central axle trailer

15% more screen area and 15% more effective screen length versus competition

20% more feed cross-section versus competition

Processing of a broad spectrum of materials presents no problem with hole sizes up to 100 mm

Electrical drive of all components for highest energy efficiency

New drum drive concept without chain via patented “WHEELGRIP“

Further reduction of operating costs with new conveyor technology in the machine and out of the machine

High degree of maintainability with optimal accessibility and no-maintenance solutions

Operator-friendly and operationally safe with modern machine

Weitere Informationen: Mag. Joachim Hirtenfellner Komptech GmbH Marketing- Public Relations [t] +43 (0) 3126 / 505-550 [m] +43 (0) 664 / 4229214 [e] j.hirtenfellner@komptech.com


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2.

2.1

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Österreich

Gesetze

NEUES ÖKOSTROMGESETZ - BESSER ALS STATUS QUO: "Grundsätzlich ist das neue Ökostromgesetz positiv zu bewerten. Es bleibt zu hoffen, dass das Gesetz nach der Vorlage beim Bundesrat wie geplant Mitte Oktober verlautbart wird. Nach ihrem Inkrafttreten bildet die Ökostromnovelle die gesetzliche Grundlage für Verordnungen zu Rohstoffzuschlägen und Einspeisetarifen. Ob das Ökostromgesetz die dringend notwendigen und bis zuletzt ausgebliebenen Neuinvestitionen initiieren kann, wird im Wesentlichen von diesen Verordnungen abhängen", äußerte sich Heinz Kopetz, Vorsitzender des Österreichischen Biomasse-Verbandes, zu dem Ende September per Nationalratsbeschluss novellierten Ökostromgesetz. "Um bestehenden Biogasanlage wirtschaftlich abzusichern, ist es notwendig, eine Rohstoffzuschlags-Verordnung schnellstmöglich zu verabschieden. Für künftige Investitionsentscheidungen ist der Erlass einer neuen Tarifverordnung von enormer Bedeutung", ist Kopetz überzeugt. Windkraftanlagen seien Beispielsweise nach ihrer Fertigstellung nicht mit steigenden Rohstoffpreisen konfrontiert. Hier könnten kostendeckenden Einspeisetarife direkt zu Neuerrichtungen führen. Ein Investitionsschub in neue Anlagen auf Basis Biogas oder feste Biomasse ist laut Kopetz nicht abzusehen, da die Novelle noch zu viele Fragen unbeantwortet lässt. Die Erfahrungen der letzten Jahre hätten gezeigt, dass auf Jahre fixierte Einspeisetarife größere Steigerungen bei Rohstoffpreisen oder Instandhaltungskosten nicht abdecken können und so für Investoren ein hohes Risiko darstellen. "Ein rascher Ausbau der Stromerzeugung aus Biogas oder Biomasse ist nur zu erwarten, wenn es zu einer gänzlichen Gesetzesneufassung unter Berücksichtigung aller positiven und negativen Erfahrungen der letzten Jahre kommt", stellte Kopetz fest. "Dennoch ist die Novelle - als erster Schritt - für eine Neuorientierung in der Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie ausdrücklich zu begrüßen. Das Regelwerk beinhaltet gute Ansätze, auch wenn es dem Vergleich zum deutschen Ökostromgesetz noch nicht standhält. Dieses Gesetz wird weder für die Einhaltung der EU-Richtlinie von 34 Prozent bei erneuerbaren Energien, noch für die Richtlinie von 78 Prozent erneuerbaren Stromanteil reichen", schränkte Kopetz ein.1

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Ökoenergie, S. 4, 76/2009


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3.

3.1

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Deutschland

Abfallwirtschaft

STRABAG ERHÄLT ZUSCHLAG FÜR VERGÄRUNGSANLAGE IN BERLIN: Der Baukonzern Strabag wird die von den Berliner Stadtreinigungsbetrieben (BSR) geplante Vergärungsanlage in Berlin-Ruhleben im Bezirk Spandau errichten. Eine Bietergemeinschaft aus Strabag Umweltanlagen GmbH, Dresden, und Strabag AG, Berlin, habe den Zuschlag für den Bau der Anlage erhalten, teilten die BSR mit. Mit der Anlage sollen künftig 60.000 Jahrestonnen Berliner Bioabfälle verwertet werden. Das eingesetzte Verfahren ist die Trockenvergärung. Wie BSR-Sprecherin Sabine Thümler auf Anfrage mitteilte, beträgt das Investitionsvolumen rund 23 Mio. €.2

3.2

Erneuerbare Energien

NRW WILL ENERGIEGEWINNUNG AUS BIOMASSE BIS 2020 VERDOPPELN: Nordrhein-Westfalen will die Strom- und Wärmeproduktion aus Biomasse bis zum Jahr 2020 auf fast 18 Mrd. Kilowattstunden verdoppeln. Damit könnten 20 Prozent des Strombedarfs und zehn Prozent des Wärmebedarfs der Privathaushalte des Landes abgedeckt werden, teilte die Landesregierung in Düsseldorf mit. Über 60 Prozent des Ausbaupotenzials sollen aus Rest- und Abfallstoffen oder der Verbesserung von Wirkungsgraden gewonnen werden. Diese Ziele sind Teil des neuen Biomasseaktionsplans, den die Landesregierung zusammen mit dem Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband und dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft in den vergangenen Wochen vorgestellt hat. Den Angaben im Aktionsplan zufolge wird allein bei Sägeresthölzern aus dem zusätzlichen Potenzial von 250.000 Tonnen jährlich eine Steigerung des Energiebeitrags um 800 Gigawattstunden bis 2020 angestrebt. Mit fast 90 Prozent soll dabei der größte Anteil auf die Wärmeproduktion entfallen. Wesentliche Impulse zur Mobilisierung der zusätzlichen Kapazitäten soll dabei der Ausbau der PelletProduktion auf die Zielmarke von 200.000 Tonnen pro Jahr entfallen. Im Bereich der Bioabfälle wird die zusätzlich abschöpfbare Menge auf 340.000 bis 680.000 Tonnen pro Jahr geschätzt. Aus dem daraus entstehenden nutzbaren Primärenergiegehalt von mindestens 300 Gigawattstunden jährlich erwartet die Landesregierung einen Energiebeitrag von 105 Gigawattstunden. Dem stehe allerdings ein Rückgang von 250 Gigawattstunden aus der Deponiegasnutzung entgegen. Aus der im landwirtschaftlichen Bereich anfallenden Gülle könnten

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EUWID, S. 10, 20.10.2009


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darüber hinaus laut Plan zusätzlich 300 Gigawattstunden Energie gewonnen werden, in gleichen Teilen in der Strom- und Wärmeproduktion.3 DBFZ – HOLZNACHFRAGE ÜBERSCHREITET DAS ANGEBOT BIS 2020 DEUTLICH: Im Jahr 2020 wird in Deutschland voraussichtlich mehr Holz nachgefragt als bereitgestellt werden kann. Einem Holzpotenzial von 1.280 PJ wird dann eine Nachfrage nach 1.560 PJ gegenüberstehen, prognostiziert Daniela Thrän vom Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) auf dem Holzenergie-Kongress in Augsburg und nahm dabei Bezug auf die Studie „Biomassekonkurrenzen“. Aus der Prognose ergibt sich damit eine Deckungslücke von 290 PJ. Das potenzielle Aufkommen an Wald- und Waldrestholz schätzt das Forschungszentrum auf 790 PJ im Jahr. Weitere Holzpotenziale fallen bei der stofflichen Nutzung als Sägenebenprodukte, Altholz oder sonstiges Holz an und betragen zusammen etwa 400 PJ im Jahr. Die Mobilisierung bisher weitgehend ungenutzter Potenziale von Landschaftspflegeholz wird auf rund 90 PJ im Jahr beziffert. Das DBFZ geht davon aus, dass der Holzbedarf von Biomasseheizkraftwerken bis 2020 auf 300 PJ steigt. Außerdem rechnet das Forschungszentrum damit, dass bis dahin die ersten großindustriellen BtL- und Bio-SNG-Anlagen zur Kraftstofferzeugung betrieben werden, deren Holzbedarf mit ca. 105 PJ prognostiziert wird. Die Holznachfrage im Wärmebereich wird nach Ansicht des DBFZ bis 2020 auf rund 442 PJ stiegen. Unter diesen Annahmen summiert sich der Holzbedarf für energetische Zwecke im Jahr 2020 auf 850 OJ. Hinzu kommt eine stoffliche Nachfrage von prognostizierten 715 PJ.

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ERNEUERBARE ENERGIEN IN ZAHLEN: Mit zwei aktuellen Publikationen informiert das Bundesministerium für Umwelt ausführlich über die erneuerbaren Energien. Die jährlich erscheinende Dokumentation "Erneuerbare Energien in Zahlen – Nationale und internationale Entwicklung" des BMU zeigt auch für das Jahr 2008, dass sich die erneuerbaren Energien positiv entwickeln. 3 4

EUWID, S. 23, 22.09.2009 EUWID, S. 3, 30.09.2009


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Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) war es möglich, den Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Stromverbrauch auf 15,1 Prozent zu steigern. Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Endenergieverbrauch betrug 9,5 Prozent, damit konnten im Strom-, Wärme- und Kraftstoffbereich rund 110 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden. Biogener Anteil des Abfalls gering Im Jahr 2008 wurden aus fester und flüssiger Biomasse, Biogas, Deponie- und Klärgas sowie dem biogenen Anteil des Abfalls insgesamt 27 TWh Strom erzeugt, was 29 % der Stromerzeugung aus Erneuerbaren entspricht. Damit konnte die Biomasse ihren 2. Rang unter den Erneuerbaren im Strombereich hinter der Windenergie weiter festigen. Der Beitrag der Biomasse zur Wärmebereitstellung stieg 2008 auf rund 97 TWh an und dominiert mit 94 % des Beitrags der erneuerbaren Energien weiterhin den Wärmebereich. Der Anteil der biogenen Abfälle bei den Erneuerbaren ist gleichbleibend und liegt bei 4,8 % für die Wärmebereitstellung und bei 4,9 % für die Stromerzeugung. Die bereits bestehende BMU-Publikation "Erneuerbare Energien – Innovationen für eine nachhaltige Energiezukunft" liegt

ebenfalls in einer aktualisierten Fassung vor. Sie informiert auf über 130 Seiten ausführlich über die Technologien der erneuerbaren Energien, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die Förderinstrumente und über die ökologischen und ökonomischen Aspekte. Die Broschüren können über die Homepage www.erneuerbareenergien.de bestellt und als pdf-Datei heruntergeladen werden. (BMU PM Nr. 273/09; SI)5 MÜNCHEN SOLL BIS 2025 VOLLSTÄNDIG MIT ERNEUERBAREN VERSOGT WERDEN: Die Stadt München soll ab dem Jahr 2025 ihren Strom komplett aus selbst erzeugten, erneuerbaren Energien gewinnen. Einen entsprechenden Antrag hat die regierende Rathauskoalition aus SPD und Grünen/Rosa Liste Ende September erfolgreich durch das Stadtparlament gebracht. Die rund 800.000 Münchner Privathaushalte sollen bereits 2015 zu hundert Prozent mit Strom aus erneuerbaren Quellen versogt werden. Zehn Jahre später sollen auch sämtliche Unternehmen grünen Strom beziehen. Um diese Vorgaben zu erreichen, muss das ÖkostromPortfolio der Stadtwerke München (SWM) allerdings noch kräftig wachsen: 2008 lag es bei insgesamt 350 Mio. Kilowattstunden. Zur Vollversorgung mit erneuerbaren Energien müssen bis 2025 jährliche rund 400 Mio. Kilowattstunden dazukommen.6 5 6

H&K aktuell, S. 8, 10/2009 EUWID, S. 27, 11.11.2009


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3.3

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Diverses

EGGERSMANN - ZUSCHLAG FÜR ZWEI VERGÄRUNGSANLAGEN: Die Eggersmann Anlagen GmbH & Co. KG hat den Auftrag für den Bau einer kombinierten Bioabfallvergärungs- und Kompostieranlage im Kompostwerk Warngau erhalten. Die endgültige Entscheidung für eine Kompofern-Anlage sei in diesem Moment gefallen, teilte das in Bad Oeynhausen ansässige Unternehmen mit. Betreiber ist der bayrische Kommunalentsorger Vivo. Der Umbau sei für nächstes Jahr vorgesehen, die Inbetriebnahme im Jahr 2011. Dann sollen Bioabfälle aus dem Landkreis Miesbach in der modernisierten Anlage verarbeitet werden. Die Investitionskosten seien mit 5,6 Mio. € netto projektiert, so Eggersmann. Auch das Kompostwerk der GBAG Gesellschaft für Bioabfallwirtschaft im Landkreis und der Stadt Aschaffenburg wird um eine Vergärungsanlage erweitert. Wie Eggersmann mitteilte, wird das Unternehmen auch dort eine Trockenvergärungsanlage nach dem Kompofern-Verfahren erreichten. Hierzu sei in diesem Monat der Auftrag erteilt worden. Die Durchsatzleistung betrage 15.000 Jahrestonnen. Die Genehmigungsplanung erfolge noch bis zum Ende dieses Jahres, mit dem Baubeginn rechnet das Unternehmen aus Bad Oeynhausen Anfang 2010. Im Frühjahr 2011 soll die Anlage in Betrieb gehen.7 ENTSORGA HEIßT KÜNFTIG ENTECO: Die Fachmesse Entsorga-Enteco hat vorige Woche rund 36.000 Besucher aus 90 Ländern nach Köln gezogen. Insgesamt 784 Unternehmen aus 30 Ländern hatten Produkte und Dienstleistungen aus dem Umweltsektor präsentiert. Rund 30 Prozent der Aussteller und rund 30 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland. Nach Angaben der Kölnmesse wird ab 2011 die Veranstaltung unter dem neuen Namen Enteco weitergeführt. Neben den bestehenden Themen wird dabei die Rohstoff- und Energierückgewinnung einer der inhaltlichen Schwerpunkte sein, wozu Technologien und Dienstleistungen für die Sortierung, Aufbereitung und Behandlung von Abfallund Wertstoffen gehören. Die Weiterentwicklung des Messekonzeptes unter dem neuen Namen Enteco mit deutlicher Stärkung des Bereichs der Rohstoffrückgewinnung und der neue 2-Jahres Turnus sind wichtige Weichenstellungen für die Zukunft der Messe", so Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH.8

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EUWID, S. 10, 28.10.2009 EUWID, S. 3, 03.11.2009


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4.

4.1

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Europäische Union

Gesetze

EUROPÄISCHER RAT VERABSCHIEDET NEUE VERORDNUNG FÜR TIERISCHE NEBENPRODUKTE: Der Rat der Europäischen Union hat Anfang September eine neue Verordnung für tierische Nebenprodukte beschlossen, berichtet die Presseagentur des Europäischen Rates (12921/09, Press 258, 7. September 2009). Sie soll die bisherige Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 ersetzen und nach einer Übergangszeit von 15 Monaten in den Mitgliedstaaten direkt umgesetzt werden. Die neue Verordnung hat zum Ziel, die bisherigen Bestimmungen zu tierischen Nebenprodukten zu ergänzen, stärker an Risiken angepasste Regelungen zu schaffen sowie eine klarere Abgrenzung zu anderen EU-Regelungen zu ermöglichen. Die Verordnung muss noch im Amtsblatt der Europäischen Union verkündet werden. Sie tritt 20 Tage nach ihrer Veröffentlichung in Kraft. Vorweg, die grundlegenden Prinzipien der Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 bleiben weiterhin unverändert. So bleiben die drei Risikokategorien, auch das Verfütterungsverbot von Speiseabfällen an Nutztiere und insbesondere an Schweine gilt weiter. Zudem wird die Regel aufrecht erhalten, dass für den Menschen ungeeignete tierische Nebenprodukte nicht an Nutztiere verfüttert werden dürfen und dass das Material einer Tierart nicht in dessen Nahrungskette gelangen darf (so genanntes Intra-Spezies-Recycling). Zu den neuen Regelungen der Verordnung gehört unter anderem eine Registrierungspflicht für Transporte mit tierischen Nebenprodukten. Damit soll die Rückverfolgbarkeit des Materials gestärkt werden. Mit deutlichen Hinweisen darauf, wann andere Rechtsvorschriften anzuwenden wie zum Beispiel das europäische Abfallrecht sind, will die neue Verordnung Überschneidungen mit anderen Regelungsarbeiten vermeiden. Des Weiteren lässt die neue Verordnung in einigen Fällen eine Neueinstufung von Kategorie 2 Material in die Kategorie 3 zu, wenn sich herausgestellt hat, dass von dem Material keine schwerwiegenden Risiken ausgehen. Neu ist außerdem das so genannte Endprodukt-Konzept. Es sieht vor, dass Materialien ab einem Punkt in der Herstellungskette nicht mehr den Bestimmungen der Tierische-Nebenprodukte-Verordnung unterliegen. Voraussetzung hierfür ist, dass mögliche Risiken zum Beispiel durch thermische oder chemische Behandlung eliminiert wurden. Zudem unterscheidet die neue Verordnung strenger zwischen Lebensmitteln und tierischen Nebenprodukten. Wenn ein Erzeugnis nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt ist, müssen die Lebensmittelverarbeiter dies ein für alle Mal festlegen. Somit kann ein Erzeugnis nicht mehr in die Nahrungskette gelangen, sobald es als tierisches Nebenprodukt gilt. Die Details zur Verordnung sollen in einem eigenen Rechtsakt im Komitologieverfahren festgelegt werden, erklärte das Ratssekretariat weiter. Dazu würden im nächsten Jahr Umsetzungsbestimmungen vorbereitet, die dann parallel


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zum Ende der Umsetzungsfrist der neuen Verordnung in Kraft treten und direkt umgesetzt werden kĂśnnen. Die neue Verordnung finden Sie zum Nachlesen im Anhang.9 CHOOSING THE RIGHT BIOMASS ROUTE: The renewable energy directive (RES Directive, 2009/28/EC) requires each Member State (MS) to adopt national renewable energy action plans (nREAP) by June 2010. In these plans, MS should set their national renewable energy targets for transport, electricity and heating/cooling sectors. A precise trajectory is defined for renewable share form 2010 to 2020. On 30 June 2009 the Commission issued a REAP template. It is detailed in 40 pages and includes the following chapters: 1. Summary of national renewable energy policy 2. Expected final energy consumption 2010-2020 3. Renewable energy targets and trajectories 4. Measures to achieve the targets 5. Assessments The method to calculate favours small scale and heat use of the biomass. It is therefore extremely important to realize that biomass can contribute differently to the national target depending on its end use. In the past, EU targets used to be calculated according to the gross inland consumption of energy. With the new RES Directive, renewables will refer to the final energy consumption; this has important consequences. The Commission will calculate the achievements of the MS using the EUROSTAT methodology. Therefore it is essential to understand the energy valance method. It works as follows (simplified structure, see also graph):

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VĂ–EB intern Nr. 181, S. 7, September 2009


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1 – primary production of biomass 2 – import 3 – export 1+2-3=4 4 – gross inland consumption of biomass 5 – transformation in power plants (that gives electricity and derived heat) 6 – transformation in heating plants (that gives derived heat) 4-5-6 = biomass available for final energy consumption Final energy consumption is divided into household/services, industries and transport. Renewable electricity from “biomass and waste” (as defined by Eurostat) is directly given in Eurostat as well as bio fuels for transport. Heating is the sum of “biomass and wastes” available for industry, households and services and biomass derived heat from CHP and heating plants. Looking at the statistics we might be surprised by the importance of biomass for heat that represents roughly 2/3 of Bioenergy. AEBIOM is organising a high level European Bioenergy Conference on 28-29 April 2010, coupled with a trade fair (REECO group). The European Bioenergy Conference will be a platform for market actors to exchange ideas and information as well as a discussion forum with policy markers. The participant will receive updates on ongoing EU legislation and gain an overview of the latest developments of the Bioenergy market and the state of the national Renewable Energy Action Plans. Topics will include biomass supply, certification, biogas, bio fuels, heating, electricity, financing Bioenergy projects.10

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Bioenergy International, S. 9-11, 5-2009


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FOLGENABSCHÄTZUNG ÜBER DIE BEHANDLUNG VON BIOABFALL ERWARTET: Noch vor Ende dieses Jahres soll die von der EU Kommission in Auftrag gegebene Folgenabschätzung (Impact Assessment) zur Verbesserung der Behandlung von Bioabfall auf europäischer Ebene abgeschlossen sein. Ein Entwurfsbericht wurde den Mitgliedstaaten und den Interessensverbänden nun zur Vorab-Konsultation zugesendet. Die wesentlichen Inhalte sind nachfolgend zusammengestellt. Die Folgenabschätzung dient der EU Kommission als Hintergrundstudie in ihrer Entscheidungsfindung, welche legislativen Maßnahmen auf europäischer Ebene ergriffen werden müssen, um die Behandlung von Bioabfall europaweit zu verbessern. Gegenstand der Studie ist die Beurteilung bzw. Abschätzung der potentiellen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen, die durch verschiedene politische Maßnahmen hervorgerufen werden. Baseline Scenario: Deponierichtlinie erfüllt Als Grundannahme geht die Kommission davon aus, dass die Mitgliedstaaten die Ziele der Deponierichtlinie erfüllen. Dies bedeutet, dass in den EU 15 Staaten bis 2016 und in den EU 12 Staaten bis 2020 nur noch 35 % der biologisch abbaubaren Abfälle deponiert werden. Basierend auf dieser Grundannahme und unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung sowie der Entwicklung des Abfallaufkommens bis zum Jahr 2020 wurden für die Mitgliedstaaten verschiedene politische Maßnahmen bzw. Szenarien untersucht: •

Szenario 1: EU-weiter Kompoststandard

Szenario 2: Hohe Abfallvermeidungs- und Recyclingquote von Bioabfall

Szenario 2a: Hohe Abfallvermeidungs- und Recyclingquote von Bioabfall unter Berücksichtigung der Einsparung von Klimagasemissionen bei der Behandlung von Nahrungsabfällen

Szenario 3: Niedrige Recyclingquote von Bioabfall

Szenario 3a: Niedrige Recyclingquote von Bioabfall unter Berücksichtigung der Einsparung von Klimagasemissionen bei der Behandlung von Nahrungsabfällen

EU-weiter Kompoststandard orientiert sich am ECN Die Studie enthält ein detailliert ausgearbeitetes Kapitel über die Anforderungen an einen EU-weiten Kompoststandard und welche Auswirkungen dieser auf die Kompostproduktion in den einzelnen Mitgliedstaaten haben. Für diesen Kompoststandard werden in der Studie Grundannahmen festgelegt, wie sie im ECNBericht „Compost Production and Use in the EU“, der im Rahmen des End-of-WasteProjektes 2008 erarbeitet wurde, beschrieben werden. Wesentliche Kriterien sind die separate Sammlung von Bioabfall und die Schaffung eines marktfähigen Produktes. Bei der Betrachtung der weiteren Szenarien (2/2a; 3/3a) wird dieser Kompoststandard als Grundannahme gesetzt. Szenario 2/2a basiert auf der Annahme, dass 7,5 Prozent des Abfalls vermieden wird, 60 Prozent der Nahrungsabfälle und 90 Prozent der Grünabfälle bis 2020 erfasst und behandelt werden. Szenario 3/3a geht von der Annahme aus, dass keine Abfallvermeidung stattfindet und nur 36,5 Prozent des biologisch abbaubaren Abfalls erfasst wird. Eine abschließende Bewertung der verschiedenen Szenarien steht noch aus. Offen bleibt in der Studie, durch welche politischen Maßnahmen ein Produkt-


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Kompoststandard, der die im Szenario 1 beschriebenen Anforderungen erfüllt, erzielt wird. Generell ist zu hinterfragen, ob die Grundannahme, dass die Ziele der Deponierichtlinie in allen Mitgliedstaaten erreicht werden, und die untersuchten Szenarien mit unterschiedlichen Recyclingquoten und verschiedenen Behandlungsoptionen für Nahrungsabfälle realistisch sind. Eines ist sicher, die Diskussion über Bioabfall wird auf europäischer Ebene 2010 weitergehen. (SI)11

4.2

Abfallwirtschaft

PROGNOS - BEDEUTENDE RESSOURCEN SCHLUMMERN IN EUROPAS ABFÄLLEN: In Europas Abfällen schlummern große ungenutzte Potenziale. Wie das Marktforschungsunternehmen Prognos AG berichtet, werden derzeit noch große Mengen Sekundärrohstoffe in den 27 EU-Staaten entweder deponiert oder ohne größere Energiegewinnung verbrannt. Das geht aus dem gerade erschienenen Europäischen Sekundärrohstoffatlas 2006 von Prognos hervor. Darin untersuchten die Marktforscher 17 ausgesuchte Stoffströme von Aschen über Kunststoffe bis hin zu Ersatzbrennstoffen in den EU-Staaten näher. Das Ergebnis: von den insgesamt über 670 Mio. Tonnen dieser Abfälle wurden nur 55 Prozent stofflich als Sekundärrohstoff oder energetisch als Brennstoff verwertet. Der Anteil dieser untersuchten Stoffströme macht am Gesamtabfallaufkommen in der EU von etwa 2,9 Mrd. Tonnen immerhin 23 Prozent aus.12 BRITISCHE REGIERUNG PLANT ANHÖRUNG ÜBER MÖGLICHE DEPONIEVERBOTE: Die britische Regierung prüft die Einführung von Deponierungsverboten für bestimmte Abfallströme und will dabei die Erfahrungen aus anderen Ländern nutzen, die entsprechende Maßnahmen bereits umgesetzt haben. Die jetzt vorgelegte Studie „Landfill bans and restrictions in the EU and US“ die von der Organisation Green Alliance im Auftrag des Ministeriums durchgeführt wurde, untersucht die Situation in Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Schweden, der belgischen Region Flandern sowie dem US-Bundesstaat Massachusetts. In allen sechs Ländern bzw. Regionen wurden nach 1990 oder 2000 Deponieverbote oder – einschränkungen eingeführt. In ihrem Gefolge ging der Abfallanteil, der durch direkte Deponierung entsorgt wurde, auf bis zu ein Prozent zurück. Diesen Wert nennt die Studie für Deutschland. Bereits vor der Einführung der Verbote oder Deponierungsbeschränkungen hatten die untersuchten Länder den Angaben zufolge relativ hohe Recyclingquoten für Siedlungsabfälle, die von 23 Prozent in Schweden bis zu 35 in den Niederlanden reichten. Die Autoren der Studie gewannen den Eindruck, dass mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlagen (MBA) nicht als wünschenswerte Alternative zur Deponierung betrachtet würden und deshalb keine etablierte Lösung darstellten. So würden Bedenken hinsichtlich der Kosten und Stabilität der Märkte für die 11 12

Humuswirtschaft & Kompost aktuell, S. 7, 11/09 EUWID, S. 1, 29.09.2009


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Endprodukte geäußert. Es werde ebenfalls die Frage aufgeworfen, ob MBA nicht zu große Mengen an Bioabfällen anziehen würden, die besser getrennt gesammelt und in Kompostierungs- oder Vergärungsanlagen behandelt werden sollten. So seinen MBA in den Niederlanden immer nur als Zwischenlösung betrachtet worden, während sie in Österreich eher aus politischen als aus technischen Gründen genützt würden, weil Politiker und Kommunen eine zu starke Ablehnung der örtlichen Bevölkerung gegenüber neuen Verbrennungsanlagen befürchte. Großbritannien und Nordirland greifen der Studie zufolge noch stark auf die Deponierung als Entsorgungslösung zurück. Im Durchschnitt würden trotz steigender Recyclingquoten 54 Prozent der Siedlungsabfälle, 41 Prozent der Gewerbeabfälleund Industrieabfälle und 31 Prozent der Bau- und Abbruchabfälle durch Deponierung beseitigt. Die schrittweise Anhebung der Deponiesteuer zeige zwar Wirkung, es bestünden jedoch Zweifel, ob dieser Mechanismus alleine ausreiche, um den Deponierungsanteil auf ein Niveau zu senken, das sie Anforderungen des EU-Rechts erfülle.13 DEFRA REVIEWS INTERNATIONAL STUDY IN LEAD UP TO LANDFILL BAN CONSULTATION: (UK) – The UK is considering the introduction of landfill bans and aims to draw on the experiences of countries with successful landfilling bans in preparation for implementing its own, the Department for Environment, Food and Rural Affairs (Defra) said in early September. The Department released a report it commissioned comparing landfill bans in six different countries and regions in the EU and the USA. The report, compiled by the organisation Green Alliance, would “help inform possible future proposals to ban some materials form landfill in England”, said the government body. Comment on landfill bans would be solicited in the next few months through a public consultation. No implementation date had yet been set, and “the timing of any bans will be an important part of this consultation”, stated Defra. The Department did not disclose potential candidates for a landfill ban. The newly released report, “Landfill bans and restrictions in the EU and US”, examines waste management systems in Austria, Germany, the Netherlands, Sweden, the Belgian region of Flanders and the US Commonwealth of Massachusetts, all of which instituted landfill bans in the 1990s or early 2000s. Several years after the implementation of the bans, the landfilling rates of the targeted waste streams had dropped to between 10 per cent (Netherlands) and 1 per cent (Germany). All of the countries or regions considered in the study had relatively high recycling rates prior to the implementation of the restrictions on landfilling. They ranged from 23 per cent in Sweden to 35 per cent in the Netherlands. Green Alliance pointed out in the report that mechanical-biological treatment (MBT) did no seem to be viewed as a desirable treatment option and was not considered “mainstream” in the study regions. Concerns were raised by respondents about costs, the stability of markets for end products from the process and the diversion of biowastes from treatment through composting or anaerobic digestion. In the Netherlands, MBT had only ever been seen as an interim solution, while in Austria, MBT was used for political rather than technical reason, out of fear of local resistance to new incineration plants.14 13 14

EUWID, S. 32, 29.09.2009 EUWID, S. 14, 30.09.2009


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EUROPA IST GRÖßTER MARKT FÜR ENERGIE AUS ABFÄLLEN UND RESTSTOFFEN: Die Europäische Waste-to-Energy (WtE) Branche hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 3,1 Mrd. € erwirtschaftet, ein Drittel davon in Deutschland. Das hat die Unternehmensberatung Frost & Sullivan in ihrer Analyse „European Waste to Energy Plants Market“ ermittelt. Mit einer gut entwickelten Infrastruktur und rund 430 installierten Anlagen sei Europa weltweit der größte Markt für Stromerzeugung aus Abfällen und Reststoffen, erklärte das Unternehmen. Zentraler Treiber hiefür sei die europäische Deponierichtline, aber auch der steigende Energiebedarf, wachsende Hausmüllmengen und der volatile Ölpreis böten weitere Wachstumsimpulse. Dennoch sei im Jahr 2015 mit einem Branchenumsatz von nur noch 1,1 Mrd. €, davon 72 Mio. € in Deutschland, zu rechnen. Für die Studie wurden nur kommunale Restabfälle und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle betrachtet. Demnach gibt es die meisten WtE-Anlagen in Frankreich und in Deutschland. So seien in Frankreich etwa 128 Anlagen vorhanden, bei denen auch private Akteure eine Schlüsselrolle spielen. Allerdings seien die Märkte in Deutschland, Frankreich und Benelux nahezu gesättigt. Hier verschiebe sich die Nachfrage nach neuen Anlagen in Richtung Ersatzinvestitionen. Auch seien einige Anlagen aufgrund von Abfallvermeidungsprogrammen nicht genügend ausgelastet. Große Potenziale sieht die Studie auf dem britischen Markt. Das Vereinigte Königreich hinke den Vorgaben der EU-Deponierichtlinie momentan noch hinterher, und die britische Regierung unterstütze die Wte-Branche. Der Widerstand der Bevölkerung gegen solche Projekte wird hingegen als bedeutendes Hindernis gesehen. Dennoch prognostiziert die Studie, dass im Jahr 2015 in Großbritannien mit 425 Mio. € etwa 37 Prozent des Branchenumsatzes erwirtschaftet würden, während Deutschland und Frankreich auf sechs Prozent zurückfielen. Auch im italienischen Markt könnten sich zahlreiche Möglichkeiten für WtE ergeben, ist in der Studie weiter zu lesen. Allerdings gebe es hier ebenfalls eine negative öffentliche Meinung zum Thema, und es fehle an politischem Willen, entsprechende Projekte umzusetzen. Als gut entwickelt bezeichne die Studie den skandinavischen Markt. Hier gebe es kleine und mittelgroße Anlagen, deren Wärme- und Stromproduktion lokal abgenommen werde. Zudem gebe es bei der Bevölkerung die wenigsten Vorbehalte gegenüber WtE.15 UK - COMPOSTING INDUSTRY IS BOOMING: The UK composting industry has experienced a period of strong growth, according to figures released today. The amount of waste composted in 2007/8 rose by nine per cent from the previous year and further growth is predicted in the annual WRAP and AFOR survey. As demand for composted products continued to increase, the industry turned over more than £165m in the year to April 2008. In total, 4.5 million tonnes of separately collected waste was composted in the UK in 2007/2008. Many of the 107 companies who took part in the survey said they were planning to expand their operations in the near future and around 600,000 tonnes of extra production capacity is expected to become available in the next five years.

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EUWID, S. 7, 06.10.2009


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Confidence in the market is being driven by continued increases in local authority food waste collections. Currently, 85 per cent of all material composted is garden waste. The survey of the UK organics recycling industry is undertaken annually by AFOR (Association for Organics Recycling) and WRAP (Waste & Resources Action Programme) to provide an accurate picture of the industry and its development. Most of the organic waste collected (88 per cent) during the report period was municipal waste. Agriculture was the biggest market for composted products (47 per cent or 1.3 million tonnes). Other key uses include restoration (389,000 tonnes) and landscaping (354,000 tonnes). As demand for compost continues to grow it is ever more important that end users have complete confidence in the product. The survey found that an encouraging 36 per cent of compost produced in the UK from source segregated waste is fully certified to BSI PAS 100 (the national specification for quality compost). This figure is expected to rise further over the coming years. Dr Richard Swannell, Director of Retail and Organics at WRAP (Waste & Resources Action Programme) said: "The composting industry has experienced phenomenal growth and this will continue as food waste collections take off. "Our research shows that compost producers are well placed to meet the growing demand for food waste processing. The drive to produce quality outputs, shown in the survey, will be key to the development of the industry in the future." Jeremy Jacobs, Managing Director of AFOR, said: "Food waste processing has huge potential for the UK's composting and biological treatment industry. "As we begin to rely on this sector for renewable energy, via Anaerobic Digestion, as well as composted products - waste will increasingly be seen as a valuable commodity - not a problem." The report The state of composting and biological waste treatment in the UK 2007/8 (5.8 MB) can be downloaded from AFOR's website at: http://www.organics-recycling.org.uk Or we can email you a copy. 16 GROBRITANNIEN WILL WELTWEIT FÜHREND IN ANAEROBER VERGÄRUNG WERDEN - IMPLEMENTATION PLAN FOR ANAEROBIC DIGESTION: Bis 2020 soll die anaerobe Vergärung in Großbritannien eine etablierte Abfallbehandlungsmethode sein. Geht es nach dem britischen Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländliche Gebiete Defra (Department for Environment, Food and Rural Affairs), wird das Land die "weltweite Führung" in dieser Biogastechnologie zur Erzeugung von Strom, Wärme und Treibstoff übernehmen. Eine DefraArbeitsgruppe, die sogenannte Anaerobic Digestion Task Group, hat einen detaillierten Umsetzungsplan erarbeitet, den "Developing an Implementation Plan for Anaerobic Digestion".

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Resource Recovery Forum


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„ZERO WASTE“ FOR ENGLAND DRAWS PRAISE AND CRITISM FROM MANY CORNERS: (UK) – The English Department for Environment, Food and Rural Affairs (Defra) envisions significantly more recycling and recovery of wastes, to be achieved through measures including increased separate collection of materials from household waste and more investment in waste-to-energy, composting and anaerobic digestion. The association of local authorities estimated that additional waste expenses in the remaining run-up to the derogated 2013 landfill directive deadline would reach GBP1.3bn (ca. €1.42bn, GBP1 = ca. €1.09), bringing total costs to GBP4.2bn by 2013.17 PACKAGING DIRECTIVE TARGETS MET AHEAD OF TIME IN MANY EU MEMBER STATES: (EU) – In 2007, a large number of EU member states had already reached or surpassed the minimum targets for the recycling and recovery of packaging waste established for 2008 under the EU Packaging and Packaging Waste Directive. Some of the member states which had secured derogations to the deadline were also very close to achieving the targets or had already passed them. According to the statistics, virtually all of the 15 “old” EU member states far exceeded the overall 60 per cent recovery target one year before the deadline. The recovery and energy recovery processes as well as incineration in municipal waste incineration plants. Only Spain fell short of the objective with a 58 per cent recovery rate. Denmark recorded the highest packaging waste recovery rate of 96 per cent, followed by Belgium with 95 per cent and Germany with 94 per cent. Three of the EU-15 countries, Greece, Ireland, and Portugal, have an extension until the end of 2011 to meet the Directive’s recovery targets. However, Ireland met the goal in 2007 with a 63 per cent recovery rate and Portugal was close to doing so with 59 per cent of all packaging waste recycled or entering energy recovery processes. Greece was the only of these three countries to still have a way to go with a 48 per cent rate, which was achieved solely through recycling. Under the Packaging Directive, the majority of the old EU member states must recycle 55 to 80 per cent of their packaging waste starting in 2008, with minimum recycling targets also applying for the individual types of packaging materials. Spain and Finland were the only two countries to fall slightly short of the overall minimum recycling target of 55 per cent with rates of around 52 per cent. Eurostat reported a 60 per cent recycling rate in Ireland and a 56 per cent rate in Portugal; Belgium achieved by far the highest packaging waste recycling rate of 80 per cent, followed by Austria and Germany in second and third place, respectively, with rates of around 67 per cent each.18 ENGLAND TO GET TO “ZERO WASTE” THROUGH TECHNOLOGY AND MORE SOURCE SORTING: (UK) – Ministers of the English government used the occasion of a mid-October waste summit with local authorities to both describe progress in waste issues and set 17 18

EUWID, S. 7, 28.10.2009 EUWID, S. 14, 28.10.2009


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a course for the future of waste management. In his remarks following the “World Without Waste” meeting, Secretary of State for Environment Hilary Benn focused on landfill diversion and called for the country to become a “zero waste nation”. As Mr Benn describes it, “zero waste” is to be understood aspirationally, as an approach to waste which includes “only landfilling things that have absolutely no other use” and “the aim to go as far as possible in reducing the environmental impact of waste”. As part of this vision, the minister outlined a series of national waste objectives for 2020, which include having national landfill rate and increasing the share of recovered waste to 75 per cent. As in other recent statements, Mr Benn noted that a consultation on landfill bans on recoverable and recyclable materials would be forthcoming. The start of the consultation period was now, however, slated early next year, whereas earlier announcements from the Department for Environment, Food and Rural Affairs (Defra), which had established a timeframe of “a few months”, had raised expectations that the consultation might still begin before the end of 2009.19 ABFALLENTSORGUNG IN DER SLOWAKEI: Auszug aus dem neuen Umweltreport Im Rahmen unserer Marktsondierungsreise "Slowakei: Tag der Abfallwirtschaft" können Sie sich ein Bild über den Sektor machen. Insgesamt wurden 2005 fast 11 Mio. Tonnen Abfall produziert. Wird der kommunale Abfall als Basis herangezogen, so entfallen auf einen Einwohner 289 kg Abfall pro Jahr. Wird die Mülltrennung betrachtet, so beträgt das getrennte Abfallvolumen pro Einwohner 16 kg Abfall pro Jahr. Damit hat der slowakische Bürger im Jahr 2005 gerade einmal 5.5% seines Abfalls getrennt. Man erkennt somit deutlich, dass die oben genannten Aussagen hiermit sehr zu relativieren sind. Im Umkehrschluss ist hier für Wirtschaftstreibende klar erkennbar, dass es im Bereich der Abfallentsorgung noch große Geschäftschancen gibt. Im Operationsprogramm für Umwelt für den Zeitraum 2007 – 2013, erschienen am 8.11.2007 (1), ist die Zusammensetzung und entstandene Menge von Abfall im Jahr 2005 nachzulesen. Tabelle: Zusammensetzung und entstandene Abfälle in der Slowakei für 2005 Abfallkategorie

Menge (in Tonnen)

Gefahrenstoffe

561.247

Sonstiger Abfall Kommunaler Abfall Gesamt

8.809.928 1.558.263 10.929.438

Quelle: Operationsprogramm für Umwelt für den Zeitraum 2007 – 2013, erschienen am 8.11.2007

Die vorherrschende Art der Entsorgung ist mit rund 3/4 des Abfalls (76%) immer noch die Deponierung. 7% des Mülls werden für die Energieerzeugung genutzt, 5% werden kompostiert und lediglich 4% verbrannt (2). Daher kann davon ausgegangen werden, dass es in der Slowakei noch großen Bedarf an Einrichtungen zur Müllverarbeitung gibt. Weiter unten ist noch eine Übersicht über die vorhandenen Geldmittel angeführt, welche zweckgebunden schon zur Verfügung stehen. Darüber 19

EUWID, S. 16, 28.10.2009


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hinaus werden noch zusätzliche Mittel bereitgestellt werden müssen. Entweder aus weiteren Mitteln der EU im nächsten Rahmenprogramm oder auch mittels anderer Finanzierungsinstrumente. In den kommenden Jahren wird die Anzahl der Deponien in der Slowakei sinken, da eine Reihe von ihnen nicht mit der europäischen Gesetzgebung vereinbar ist. Ab dem 15.7.2009 entsprechen die ersten 39 von allen 160 Deponien nicht mehr den strengeren Bedingungen und müssten eigentlich geschlossen werden. Dabei handelt es sich um fast ein Viertel (24.38%) aller Mülldeponien, die derzeit in der Slowakei erfasst sind. Schätzungen zufolge gibt es in der Slowakei 6.000 bis 8.000 illegale Mülldeponien. Diese befinden sich oft in der Nähe von Flüssen und Feldwegen und enthalten meist Hausmüll. Mittelfristig ist mit großen Investitionen für die Sanierung der Deponien und kommunalen Wald- und Wiesengebiete zu rechnen.20 LONDON´S NEW WASTE FACILITY: Southwark Council in London has granted an application by Veolia Environmental Services (VES) to build an Integrated Waste Management Facility as part of a 25 year PFI contract. The project is expected to improve the area’s recycling levels as well as diverting most of the wast6e which would have previously gone to landfill. The plant will have a Mechanical Biological Treatment (MBT) centre for residual waste, an MRG for co-mingled recyclable waste and a facility to reuse and recycle MSW and bulkier household waste items.21

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Quelle: Operationsprogramm für Umwelt für den Zeitraum 2007 – 2013, erschienen am 8.11.2007, http://www.opzp.sk/downloadfile/new10/03aOPZP.pdf 21 Waste management world, S. 8, 09-10/2009


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Erneuerbare Energien

BRÜSEL WILL BIS 2020 RUND 50 MRD. € IN KLIMAFORSCHUNG INVESTIEREN: Die Europäische Kommission will bis 2020 zusätzlich 50 Mrd. € für die Erforschung von CO2-armen Technologien aufwenden. Dies geht aus dem Entwurf des Strategic Energy Technology Plan (SET Plan) hervor, den die EU-Kommission vergangene Woche vorgestellt hat. Dies würde erfordern, dass die jährlichen Investitionen der EU von derzeit drei Mrd. € auf acht Mrd. € ansteigen müssen, was etwa einer Verdreifachung der bisherigen Summe entspricht. Insgesamt sollen so bis 2020 zusätzlich 50 Milliarden € investiert werden.

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„VERSIEBENFACHUNG DER EU-WEITEN BIOGAS-PRODUKTION BIS 2020 MÖGLICH“: Die Biogas-Produktion in der EU könnte sich von 5,9 Megatonnen Öleinheiten (Mtoe) im Jahr 2007 auf rund 40 Mtoe im Jahr 2020 nahezu versiebenfachen. Diese Prognose des europäischen Biomasseverbands Aebiom bezieht Zwischenfrüchte nicht in die Betrachtung mit ein, so dass sogar noch zusätzliches Potenzial besteht. Das geht aus der aktuell veröffentlichten Biogas-Roadmap des Verbands hervor, die den gegenwärtigen Status und das Potenzial von Biogas in den EU-Ländern beschreibt. Zur Stromerzeugung könnte Biogas bis 2020 zwei bis drei Prozent beitragen, prognostiziert Aebiom. Den möglichen Anteil an den Kraftstoffen schätzt der Verband bis dahin auf ein bis zwei Prozent und am Wärmeangebot auf ein Prozent. Aus verschiedenen Studien und Erfahrungen aus EU-Ländern folgert Aebiom, dass im Jahr 2020 eine Ackerfläche von 25 Mio. ha für die Bioenergieerzeugung zur Verfügung stehen wird. In der Prognose werden davon 15 Mio. Ha für die Produktion von Biokraftstoffen sowie jeweils 5 Mio. ha für Kurzumtriebsplantagen und für die Biogaserzeugung vorgesehen. Damit verfügen Energiepflanzen im Biogasbereich über ein Potenzial von 23,4 Mtoe, das der Erzeugung von 27,2 Mrd. m³ Biomethan entspricht. Landwirtschaftliche Reststoffe haben der Prognose zufolge ein Potenzial von 7,9 Mtoe, darunter 6 Mtoe aus Gülle sowie jeweils 0,4 Mtoe aus Stroh und der Landschaftspflege. Dabei wird angenommen, dass anfallendes Stroh zu 5 Prozent, Gülle zu 35 Prozent und Landschaftspflegematerial zu 40 Prozent genutzt wird. Insgesamt kommt die landwirtschaftliche Biogasproduktion somit auf ein Potenzial von 31,3 Mtoe im Jahr 2020. 23

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EUWID, S. 6, 28.10.2009


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Diverses

POLEN NUTZT EU-STRUKTURFONDS AM EFFIZIENTESTEN Seit Beginn der aktuellen Förderperiode wurden Projekte mit einem Auftragswert von PLN 76,2 Mrd. (EUR 18,1 Mrd.) unterzeichnet Laut Informationen der EU ist Polen führend bei der Verwendung von Fördermitteln aus dem EU-Strukturfonds 2007 bis 2013. Bisher wurden Projekte mit einem Auftragswert von PLN 76,2 Mrd. (EUR 18,1 Mrd.) unterzeichnet, von denen PLN 54,7 Mrd. (EUR 13,0 Mrd.) von der EU refundiert werden. Polen stehen Mittel im Ausmaß von EUR 67 Mrd. aus dem Strukturfonds 2007 bis 2013 zur Verfügung, welche bis 2015 verwendet werden müssen.24

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http://portal.wko.at/wk//format_detail.wk?AngID=1&StId=511358&DstID=665


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5.

5.1

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Welt

Abfallwirtschaft

USA - SAN FRANCISCO STARTS MANDATORY COMPOSTING: Tossing food scraps into the garbage can is a crime - at least in San Francisco. San Francisco has become first city in the nation to require people and businesses to properly dispose of their organic garbage waste. While mandatory recycling laws are something starting to take shape in several cities across America, San Francisco is moving things a step further by requiring all residents to compost. The City's Universal Recycling and Composting Ordinance requires everyone in San Francisco to separate their refuse into recyclables, compostables and trash. No one may mix recyclables, compostables or trash, or deposit refuse of one type in a collection container designated for another type. All properties are required to maintain and pay for adequate refuse service. The new law, which took effect on October 21, requires every residence and business to have three separate colour-coded bins for waste: blue for recycling, green for compost and black for trash. It's all part of an ambitious goal to reduce waste and have the city sending nothing to landfills or incinerators by 2020. Fines won't be levied until early next year to allow homeowners to get used to the new sorting; but once they do take effect, people not participating can expect penalties of anywhere from US$100 - 1,000 depending on warnings. Food waste composting isn't exactly new. Many of San Francisco's residents and restaurants already send some 500 tons of food scraps to Recology's composting facility in Vacaville. The new law, however, will go a long way to encourage everyone to participate - which should send Recology's numbers soaring, and make plenty of farmers, gardeners, and vintners very happy with the results. San Francisco's new city law requiring residents to compost food waste is the first program of its kind in the nation. Seattle was actually the first city to require all households to compost food waste. The Seattle law went into effect last April, but Seattle exempts businesses, restaurants and apartment buildings from the law. San Francisco is the first to mandate that all residents, plus businesses, restaurants and multidwelling units like apartment houses compost waste. NPR reports that after enforcing a food waste rule, the garbage room in the basement of the Cathedral Hill Plaza apartments in San Francisco is no longer a malodorous sty. "It doesn't smell so bad," says Linda Corso, the apartment manager. "Our trash room doesn't stink like it used to." That's because none of the wet garbage, the food waste, goes down there anymore, Corso says. Instead, food scraps go into sealed compost bins that get picked up by


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the city. Corso says the program has significantly trimmed the building's garbage costs. "We used to have two bins picked up every day," she says. "Now we're down to one bin every day. So we've cut that in half." Garbage officials in the city have been stunned and heartened by the tons and tons of food waste that is already streaming in. After picking up curbside food scraps, garbage trucks head to the south of the city to the Organics Annex, the heart of the citywide food waste operation. Jared Blumenfeld, the city's environmental officer, says the Organic Annex is already processing about half of the city's food waste, which is more than 500 tons per day. "You can see a lot of lettuce, tomatoes, old apples, rotten cabbages," Blumenfeld says. "You get a kind of vivid picture here of what's being thrown away." San Francisco turns all of that food refuse into compost, which is then sold to Bay Area farms and vineyards. The program is the latest effort in one of the most aggressive recycling campaigns in the nation. San Francisco currently keeps 72 percent of its garbage stream out of the landfill by recycling cans, bottles, construction material and cooking oil. Blumenfeld says that even though the program officially launches Wednesday, he's not surprised by how many people are already fully participating. 'Not Rocket Science' "We hear a lot about climate change, and what we can do and should do, and what's happening in Congress," Blumenfeld says. "But people want to know what they can, practically, do every single day, and composting your food scraps is probably the single most effective thing you can do as a citizen in the United States today." Blumenfeld says composting is simpler than it may seem. "This is not rocket science," he says. "This is putting some food scraps into a different pile and then turning it into compost. If we can't do that, then I really worry about our ability to do some of those more complex things." The city can fine people for non-compliance, but officials say they are unlikely to use that power except in extreme cases. San Francisco's ultimate and fairly lofty goal according to Blumenfeld - is to get to zero waste, meaning no garbage at all going into landfills, by the year 2020.25 ENERGIE AUS ABFALLVERWERTUNG – ERSTES MALAYSISCHES „MÜLLKRAFTWERK“ IN SEMENYIH: Die malaysische Regierung hat ihre volle Unterstützung für alle Bestrebungen in Richtung Energierückführung und Abfallverwertung angekündigt und hofft in Zukunft auf eine wachsende Zahl von umweltentlastenden Stromerzeugungsprojekten aus erneuerbarer Energie. Das malaysische Unternehmen Recycle Energy Sdn Bhd ist die erste Firma in Malaysia zur Erzeugung von Strom aus städtischem Müll und arbeitet in den Bereichen erneuerbare Energie, Abfallverwertung und Recycling. Das Unternehmen verringert nicht nur die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, sondern hilft auch, die Anzahl an Mülldeponien zu senken, den Ausstoß von Treibhausgasen zu drosseln und die Verschmutzung der Flüsse durch Abfälle zu verhindern. Recycle Energy hat kürzlich einen Vertrag für die Lieferung von Strom 25

Resource Recovery Forum


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aus erneuerbarer Energie an das Landesstromnetz für die nächsten 21 Jahre abgeschlossen. Energy Sdn Bhd hofft, aufgrund neu verhandelter Stromabnahmepreise innerhalb der nächsten 5 Jahre die Investitionskosten von € 40 Mio. zu decken und in die Gewinnzone zu kommen.26 NEW BIO SOLIDS COMPOSTING FACILITY: A country-owned co composting facility to process 20,000 wet tons/year of bio solids and 20,000 tons/year of ground yard trimmings in expected to be operational by March 2010 in Lee County, Florida. “The facility will consist of six 16,000-square-foot single span open-sided fabric structures,” says Keith Howard, Deputy Director of the county’s solid waste division. “We decided to cover the windrows because we get sic months of rain and six months of sun and dry winds.”27 C&D PLANT IN DELHI: Work on the first construction and demolition waste recycling plant in Delhi was planned to commence recently. The new plant, situated in the Burai area of northwest Delhi, is the pilot project for a large scheme by Delhi’s authorities to recycle 500 tonnes of waste daily.28

5.2

Erneuerbare Energien

WEITERE VERTRAGSABSCHLÜSSE IM BEREICH DER ERNEUERBAREN ENERGIEN: Das philippinische Energieministerium hat Anfang September mit diversen Unternehmen sieben Verträge im Wert von rund einer Milliarde US-Dollar unterzeichnet. Es handelt sich hier um Neuerrichtungen bzw. Service-Verträge von Kraftwerken für alternative Energien mit einer Gesamtkapazität von 379 Megawatt (MW). Es wurde ein Windenergie-Schwerpunkt mit fünf neuen Windkraftwerken und einer Gesamtkapazität von 316 MW gesetzt. Weiters ist ein Wasserkraftwerk (18 MW) und ein Biomasse-Kraftwerk (45 MW) geplant. Letzteres wird zur Eigenenergieversorgung einer Fabrik errichtet. Der Energieminister Angelo Reyes rechnet mit noch 10 weiteren Vertragsabschlüssen in diesem Jahr. Zurzeit sind noch rund 70 Projekte in der Pipeline, 50 davon sind Mini-Wasserkraftwerke, 20 Windkraftprojekte und ein Meereswärmekraftwerk. Ziel ist innerhalb von 10 Jahren eine Kapazitätsverdoppelung von 4.500 MW auf 9.000 MW zu erreichen, was im „Renewable Energy Act“ von 2008 festgelegt wurde. 29

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AWO - SÜDOSTASIEN NEWS Nr. 13, S. 6, Oktober 2009 BioCycle, S. 16, 10-2009 Waste Management World, S. 19, 09-10/2009 AWO - SÜDOSTASIEN NEWS Nr. 13, S. 7, Oktober 2009


Komptech Waste Abstracts Dezember / December 2009

5.3

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Diverses

GRÜNE TECHNIKEN FÜR DEN BALKAN: Beim Namen Bosnien-Herzegowina denken viele nur an den Balkankrieg. Doch die Spuren des Krieges verschwinden immer mehr. Das Land macht kleine stetige Schritte nach vorne – auch im Umweltschutzbereich. Viele deutsche Unternehmen sind schon vor Ort. Bosnien und Herzegowina gehörten im früheren Jugoslawien noch zu den wirtschaftlichen schwächeren Regionen. Nach dem Ende des Bosnienkriegs kam es zunächst zu einem kontinuierlichen Wirtschaftswachstum. Die strikte Geldpolitik, die einen festen Wechselkurs der konvertiblen Mark zum Euro beinhaltet, trug zur Stabilität der Währung bei und hat zu einer niedrigen Inflationsrate geführt. Die Vorteile des Standorts Bosnien Herzegowina liegen auch in seiner zentralen Lage und der Möglichkeit, die Freihandelsabkommen mit den übrigen Balkanländern zu nutzen. Die schafft gute Rahmenbedingungen für Investitionen und Unternehmen, die eine Expansion in die umliegenden Märkte Südosteuropas planen. Vor allem die Umweltsituation im Land bedarf großer Modernisierung. Es fehlen moderne Kläranlagen, Sanitärdeponien und die Abfallrecyclingquote ist sehr gering. Aber der Wille die Situation zu ändern ist vorhanden. Die Abfallprobleme im Land sind gravierend. Die Abfälle werden auf wilden Deponien oder durch Kompostierung und Verbrennung beseitigt. Mit einem Kredit der IDA Bank von rund 18 Mill. Euro, hat man begonnen Wilddeponien zu sanieren, und regionale Sanitärdeponien in Bijeljina, Banja Luka, Bihac, Sarajevo, Tuzla und Zenica zu bauen. Da die Weltbank sich mit dem Projekt zufrieden zeigte, bewilligte sie einen weiteren Kredit von etwa 27 Mill. Euro, der für eine zweite Projektphase 2009 in den Gemeinden Livno, Visoko, Gorazde, Prijedor, Doboj und Zvornik dient. Wasserkraft und Kohle zählen zurzeit zu den beiden wichtigsten Energielieferanten in Bosnien-Herzegowina. Heute exportiert das Land mehr Energie in andere Länder als es einführt. Verschiedenen Studien zufolge verfügt Bosnien-Herzegowina auch über ein großes Potenzial an ungenutzter Windenergie. Dies belegt unter anderem die Untersuchung der GTZ „Energiepolitische Rahmenbedingungen für Strommärkte und erneuerbare Energien – 21 Länderanalysen“. Die Alba Gruppe ist bereits seit 1999 auf dem Entsorgungsmarkt in BosnienHerzegowina tätig. Das Joint Venture zwischen der nordwestlich von Sarajevo gelegenen Stadt Zenica und dem Berliner Unternehmen war das erste private Entsorgungsunternehmen des Landes. Es widmet sich der Haus- und Gewerbemüllentsorgung, der Straßenreinigung, dem Winterdienst sowie der Pflege der Grünanlagen der Stadt. Andere Gemeinschaftsunternehmen folgten. Die Deutsche Environmental & Renewable Energy Plc und die Conad d.o.o. haben eine Absichterklärung mit dem Zweck der Installation und des gemeinsamen Betriebes einer industriellen Verarbeitungsanlage für organischen Abfall in Bosnien unterschrieben. Im Auftrag der Gemeinde Sanski Most hat die Conad ein Projekt zur Erfassung und Verarbeitung von Haushalts- sowie landwirtschaftlichen organischen Abfällen gestartet. Es beläuft sich insgesamt auf einen Wert von 12 Mill. Euro und wird über beide Unternehmen sowie durch Mittel der EU finanziert. Bei diesem großen Nachholbedarf in Sachen Umwelttechnik haben deutsche Anbieter gute Chancen, sich am Markt von Bosnien und Herzegowina zu etablieren.


Komptech Waste Abstracts Dezember / December 2009

Die Wirtschaft dürfte auch zukünftig weiter wachsen, so dass sich für viele Unternehmen Geschäftschancen eröffnen.30

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Umwelt Magazin, S. 82, Okt.-Nov. 2009

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