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Hauschka


Ein Hauch Hollywood
Wie oft hat man schon einen »Oscar«-nominierten Künstler im Haus? Volker Bertelmann, wie Hauschka eigentlich heißt, schrieb 2016 den Soundtrack zu Garth Davis’ Film »Lion«. Er wurde im folgenden Jahr mit einem »Australian Academy of Cinema and Television Arts Award« ausgezeichnet und für einen »Academy Award«, »Golden Globe« und »BAFTA« nominiert. Seit 2018 ist er Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences. Hollywood hautnah im Konzerthaus Dortmund!
Bevor er als »Oscar«-reifer Komponist, Produzent und Pianist bekannt wurde, war Volker Bertelmann schon lange daran interessiert, unzählige Einflüsse aufzunehmen und seine kreativen Grenzen zu erweitern. Er experimentierte bereits in jungen Jahren damit, wie unterschiedlich er das Klavier durch Präparationen klingen lassen konnte. Eigentlich wollte er elektronische Musik machen, hatte aber keine Lust, mit einem Computer auf der Bühne aufzutreten, der zwischen ihm und dem Publikum stehen würde. Dann klemmte er Kronkorken, Filzkeile, Pergamentpapier oder Plastikfolie zwischen die Saiten, arbeitete mit Klebeband, erzeugte erstaunlich elektronisch und perkussiv wirkende Klänge und entdeckte eine neue Musikwelt für sich. Während Bertelmann sich als Solokünstler Hauschka einen Namen gemacht hat – mit zahlreichen Auftritten und Musikproduktionen in erstaunlichem Tempo –, ist ein Großteil seiner Arbeit in Zusammenarbeit entstanden, sei es für Theater, Tanz, Fernsehen oder Film. Er hat mit der »Grammy«Preisträgerin Hilary Hahn aufgenommen und für Ensembles und Orchester komponiert, unter anderem zusammen mit der isländischen Experimentalband múm für das MDR-Sinfonieorchester Leipzig als Artist in Residence. Sein Kalender ist ziemlich voll. Deshalb gibt Hauschka nur noch selten SoloKonzerte für präpariertes Klavier, doch im Oktober kommt er damit ins Konzerthaus.