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Pop-Abo: Thomas Dybdahl

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Museumsnacht

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Der gutgelaunte Melancholiker

Seine Stimme wird von Kritikern mit Größen der Szene wie Bon Iver und William Fitzsimmons verglichen: Norwegens Thomas Dybdahl.

Akustik-Pop im Konzerthaus: eine Erfolgsgeschichte. Das erste Pop-Abo in einem klassischen Konzertsaal bietet, seit es 2006 ins Leben gerufen wurde, in jeder Saison mehrere internationale Top-Acts mit besonderen Akustik-Arrangements ihrer Songs. Der erste Künstler der Saison 2022/23 ist der Norweger Thomas Dybdahl.

In den 90er-Jahren ist er als Teil der Quadrophonics unterwegs, in den Nullerjahren mit The National Bank. Doch am besten läuft es für Thomas Dybdahl seit 2000 solo. Der Songwriter mit der fragilen Stimme und den sanften Folk-Melodien erobert sein Heimatland Norwegen im Sturm und positioniert sich ab 2002 immer wieder in den Top-Ten der dortigen Charts. Sein Schaffen beschert ihm außerdem mehrfach den »Spellemannprisen«, der in Norwegen so angesehen ist wie anderswo der »Grammy«. Selbst das Königshaus lässt sich verzaubern und nimmt ihn als musikalischen Botschafter mit auf einen Staatsbesuch nach Polen.

Mit seinem melancholischen Sammelwerk »Thomas Dybdahl«, auf das er diverse Songs seiner bisherigen Platten packt, begeistert er 2010 viele Kritiker und ergattert mit einer weiteren Best-Of-Veröffentlichung, »Songs«, im darauffolgenden Jahr einen Plattenvertrag bei Universal. Sein Sound nutzt die poppigeren Kanten der akustischen Alt-Folk-Szene, während er Einflüsse von Roots, Soul, Rock und Country einbezieht. Und auch Einflüsse von Künstlern wie Arvo Pärt und Morton Feldman sind zu erkennen. Sein Schreiben basiert auf Geschichten und Ideen. Manchmal ist es ein Riff auf der Gitarre, ein Satz oder eine Geschichte, die zu fließen beginnt und zum Song wird. »Ich liebe es zu komponieren«, erklärt Dybdahl. »Ich liebe es auch zu texten. Aber am meisten liebe ich es, mit anderen zu spielen. Im Studio oder live.« Wie bei seinem Konzert im Oktober in Dortmund.

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