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meisterkonzerte

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EIN BISSCHEN MAGIE

Fr 01.10.2021 · 19.00 Uhr

JUNGE WILDE –

CHRISTINA GANSCH

Christina Gansch Sopran, Malcolm Martineau Klavier, Ulrich Reinthaller Sprecher

Wien 1900

Mit ihrer Stimme verzaubert Christina Gansch auf Opernbühnen und Konzertpodien. Als »Junge Wilde« zeigt die Sopranistin in den kommenden drei Jahren, wofür sie brennt.

Sechs Jahre sind seit ihrem Konzerthaus-Debüt vergangen: Damals bestach die heute 31-Jährige Christina Gansch als »zuckersüße« Zerlina (»Ruhr Nachrichten«) in der Aufführung von Mozarts »Don Giovanni« unter der Leitung von Teodor Currentzis. Der hatte sie nur einige Monate zuvor beim »Young Singers Project« in Salzburg entdeckt und gleich für die CD-Produktion seines »Don Giovanni« engagiert. Seitdem gehört Currentzis zu Ganschs regelmäßigen musikalischen Partnern, mit dem sie bereits nicht nur Mozart-Opern, sondern beispielsweise auch Mahlers 4. Sinfonie zur Aufführung brachte.

Nun wird die Sopranistin eine von sieben neuen »Jungen Wilden« am Konzerthaus Dortmund. Ihren Einstand in der Kammermusik-Reihe gibt sie mit einem dramaturgisch durchdachten Liederabend, der das Publikum mitnimmt ins Wien der vorletzten Jahrhundertwende, wo sich Künstlerpersönlichkeiten wie Alban Berg, Gustav Mahler oder Alexander Zemlinsky gegenseitig beeinflussten. Ergänzt um Lesungen aus Briefen und Gedichten der Komponisten und ihrer Zeitgenossen lässt sie zum Auftakt der Reihe so die Atmosphäre einer vergangenen Epoche aufleben.

Den Ausgleich zu ihrem Künstlerleben, das die Österreicherin viele Wochen im Jahr auf Reisen führt, findet Christina Gansch zu Hause und bei Freunden. Zu Hause – das ist der elterliche Bauernhof in St. Pölten, wo sie nach wie vor geschickt den Heuwender oder den Heukran bedient und sich um die jungen Kälber kümmert. Wer jetzt Bergidyllbilder aus Heimatfilmen im Kopf hat, trifft damit einen unliebsamen Nerv bei der Sängerin, die zugibt, einem Klischee über Österreicher zu entsprechen: Sie kann jodeln. Ob das Dortmunder Publikum eine Kostprobe dieser Fähigkeit bekommen wird, ist offen. Fest steht jedoch, dass man sich in den kommenden drei Jahren auf vielfältiges Repertoire mit Christina Gansch freuen darf, für die das Besondere an ihrem Job ist, »ein bisschen Magie zu machen«.

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