Programmheft-Vorschau: i Capuleti e i Montecchi

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Oper Bern Spielzeit 2021/22

I CAPULETI E I vonMONTECCHI Vincenzo Bellini


Gott hat Bellini die Gabe der Melodie gewährt. ( Igor Strawinsky )

Partner Maske


Oper Bern Spielzeit 2021/22

I CAPULETI E I MONTECCHI Tragedia lirica in zwei Akten von Vincenzo Bellini Text von Felice Romani

Musikalische Leitung Sebastian Schwab Regie David Hermann Bühne Bettina Meyer Kostüme Axel Aust Choreografie Jean-Philippe Guilois Licht Bernhard Bieri Chor Zsolt Czetner Dramaturgie Rainer Karlitschek Chor der Bühnen Bern Berner Symphonieorchester

Uraufführung 11. März 1830, Teatro La Fenice in Venedig Berner Premiere Samstag, 21. Mai 2022 Stadttheater


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ROMEO UND GIULIETTA Luigi da Porto

In der Zeit, da der Himmel nicht allen seinen Groll auf mich gewandt, in den schönen Tagen meiner Jugend, ergab ich mich dem Waffenhandwerke nach dem Beispiel vieler grosser und wackerer Männer und trieb diese Übung einige Jahre in euerm anmutigen Vaterlande Friaul, durch das ich, nach den Umständen in geheimem Dienste bald da-, bald dorthin gewiesen, zu gehen hatte. Ich hatte es immer im Gebrauch, wenn ich ritt, einen Bogenschützen mit mir zu nehmen, einen Mann von vielleicht fünfzig Jahren, der in seinem Geschäft sehr erfahren, sehr angenehm im Umgang und wie fast alle Veronesen (denn er war aus Verona gebürtig) gesprächig war. Er hiess Peregrino. Dieser Mann war nicht nur ein herzhafter und erfahrener Soldat, sondern sehr lebenslustig und, vielleicht mehr als es sich für seine Jahre schickte, fortwährend

mit

Liebesangelegenheiten

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schäftigt, was denn seine Tapferkeit verdoppelte. Auch erzählte er gerne die allerschönsten Novellen, zumal solche, die von Liebe handeln, in der besten Ordnung und so reizend, wie ich sie nie von sonst jemand gehört habe. Als ich daher von Gradisca, wo ich in Quartier lag, mit diesem und zwei andern meiner Leute, vielleicht durch die Liebe getrieben, nach Udine ging, auf der Strasse, die


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damals ganz einsam, vom Krieg zerstört und verbrannt war, und ich, in düstern Gedanken versunken, mich entfernt von den andern hielt, ritt der genannte Peregrino, mein Inneres ahnend, heran und sprach also zu mir: «Wollt Ihr immer traurig leben, weil eine schöne Grausame, der es ganz anders zumute ist, Euch nicht liebt, wie Ihr wünscht? Ich weiss wohl, dass ich gegen mich selbst rede, aber doch, da man leichter Rat gibt als befolgt, muss ich Euch sagen, mein gnädiger Herr, dass, abgesehen davon, dass für Euern Beruf es sich nicht schickt, in der Gefangenschaft der Liebe zu sein, das Ziel, zu dem sie uns führt, fast immer so traurig ist, dass es gefährlich ist, ihr zu folgen. Zum Beleg könnte ich Euch, wenn es Euch recht wäre, eine Geschichte erzählen, die sich in meiner Vaterstadt zugetragen hat; es würde dies unsern Weg weniger einförmig und langweilig erscheinen lassen; auch könntet Ihr daraus ersehen, wie zwei edle Verliebte in einen elenden, erbärmlichen Tod geführt worden sind.» Ich hatte ihm schon einen Wink gegeben, dass ich ihm gerne zuhören wolle, und er begann daher also: «Zur Zeit, da Bartolommeo della Scala, ein höflicher und sehr fein gebildeter Mann, die Zügel meiner schönen Vaterstadt nach seinem Gutdünken bald fester, bald freier lenkte, blühten daselbst, wie mein Vater gehört zu haben behauptete, zwei sehr edle Familien, die sich, entgegengesetzten Parteien angehörend oder aus persönlichem Hasse, feindlich gegenüberstanden; die eine hiess die der Cappelletti, die andere die der Montecchi.


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DiE HANDLUNG Erster Akt Capellio, Familienoberhaupt der Capuleti, trauert um seinen Sohn, der von Romeo, Kopf der verhassten und bekämpften Montecchi, im Kampf getötet wurde. Tebaldo hat das Vertrauen Capellios gewinnen können. Dieser verspricht ihm seine Tochter Giulietta zur Frau. Der Arzt Lorenzo soll diese darauf vorbereiten, noch am selben Tag mit Tebaldo vor den Traualtar zu treten. Lorenzo jedoch weiss als Einziger, dass Giulietta sich in den verfeindeten Romeo verliebt hat und beide gemeinsam einen Ausweg aus der Familienfehde suchen. Ein unerkannter Botschafter des Feindes, der niemand anderes als Romeo selbst ist, unterbreitet Capellio ein ungewöhnliches Friedensangebot: Als Zeichen der Aussöhnung möge er seine Tochter Giulietta dem Anführer der Montecchi, Romeo, zur Frau geben und damit den Frieden besiegeln. Capellio weist das Angebot als pure Provokation zurück. Giulietta hingegen hat die Botschaft ihrer Vermählung mit Tebaldo verstört aufgenommen. Lorenzo kann sie beruhigen. Romeo sei unerkannt in die Stadt gelangt und wolle sie treffen. Romeo, den die Ablehnung des Friedensangebots niedergeschlagen hat, sieht einen Ausweg nur noch in der gemeinsamen Flucht und einem Leben in der Fremde, wo die Geschehnisse der Vergangenheit keine Rolle mehr spielen. Dazu kann sich Giulietta allerdings nicht entschliessen. Sie schickt Romeo fort.


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Während der Hochzeitsvorbereitungen mit Tebaldo vertraut Romeo Lorenzo an, seine Anhänger seien in die Stadt gelangt und zum Kampf bereit. Die Identität droht jederzeit aufzufliegen. Doch noch immer weigert sich Giulietta, mit Romeo zu fliehen. Als Romeo von Tebaldo und Capellio als Feind gestellt wird, gibt er sich zu erkennen, kann aber entkommen. Zweiter Akt Giulietta ist unsicher über den Verbleib ihres Geliebten. Lorenzo kann sie beruhigen: Romeo sei in Sicherheit. Doch um ihrer ungewollten Heirat zu entkommen, schlägt er vor, sie solle ein Mittel zu sich nehmen, das einen todesähnlichen Schlaf bewirke. Verunsichert ringt sie sich dazu durch, ihren Tod vorzutäuschen. Ihr Vater ordnet hingegen an, Lorenzo zu überwachen, der somit Romeo nicht mehr von seinem Plan berichten kann. Romeo ist in die Stadt zurückgekehrt und wird von Tebaldo zum Zweikampf aufgefordert. Da kündet ein Trauerchor vom Tode Giuliettas. Romeo und Tebaldo sind beide verzweifelt. Um seine Liebe zu betrauern, hat sich Romeo zum Grab Giuliettas begeben. Beim Anblick der Toten verliert er seine Hoffnung und vergiftet sich selbst. Als Giulietta aus ihrem Scheintod erwacht, erkennen beide die Verstrickung. Als Capellio sich dem Grab nähert, entscheidet sich Giulietta, ihrem Geliebten in den Tod zu folgen. Lorenzo klagt Capellio als Doppelmörder an.


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Sieh der Montecchi, Capulets Gestalten, Monaldi, Das kompletteFilipeschi, Programmheft ist amSorgenfreier! Vorstellungsabend oder an der Billettkasse erhältlich. Voll Weh schon die, und die voll Sorgenfalten! (

Dante Alighieri, aus: Divina Commedia Läuterungsberg, Sechster Gesang )


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