Oper Bern Spielzeit 2021/22
EVITA Musical in zwei Akten von Andrew Lloyd Webber
Die Zeit ist mein grösster Feind. ( Eva Perón )
Partner Maske
Oper Bern Spielzeit 2021/22
EVITA Musical in zwei Akten von Andrew Lloyd Webber Gesangstexte von Tim Rice / Originalproduktion von Harold Prince Produktion des Stadttheater Klagenfurt
Musikalische Leitung Hans Christoph Bünger Regie Aron Stiehl Choreografie Otto Pichler Szenische Einstudierung Georgine Balk Bühne und Kostüme Friedrich Eggert Licht Bernhard Bieri Choreinstudierung Zsolt Czetner Dramaturgie Markus Hänsel Chor der Bühnen Bern Berner Symphonieorchester
Uraufführung 21. Juni 1978, Prince Edward Theatre, London Klagenfurter Premiere 02. Mai 2019, Stadttheater Berner Premiere So 12. Sep 2021, Stadttheater
( Eva Perón )
Schatten können sich im S piegel der Sonne nicht erkennen.
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DiE HANDLUNG 1. Akt Das argentinische Volk trauert um die gerade verstorbene Präsidentengattin Eva Perón, genannt Evita. Nur der argentinische Revolutionär Ernesto Che Guevara hat die Show und Evitas Überhöhung satt und kommentiert das Spektakel der Beerdigung sarkastisch. Er erinnert sich an das Leben von Eva Duarte de Perón. Als junge Frau in der Provinz, aufgewachsen als illegitimes Kind, trifft Eva Duarte auf den Tangosänger Agustín Magaldi. In ihm sieht sie die Chance, ihren grossen Traum zu verwirklichen und nach Buenos Aires zu gehen. Magaldi versucht zwar noch, ihr dies auszureden, gibt aber schliesslich nach. Eva ist sofort begeistert vom Trubel und Leben in der Hauptstadt und sieht sich bereits als Star. Che beklagt die sozialen Gegensätze in Buenos Aires, wo sich die Gesellschaft in zwei Gruppen spaltet: Die reiche, anglophile Oberschicht und die «Descamisados», die «hemdlosen» Arbeiter der Unterschicht. Schon bald nach ihrer Ankunft verliert Eva ihr Interesse an Magaldi. Beziehungen sind für sie eher opportunistisch denn romantisch motiviert. So nutzt sie ihre Liebhaber, um die eigene Radio- und Schauspielkarriere geschickt voranzutreiben. Der aufstrebende General Juan Perón, der in der Öffentlichkeit die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken weiss, bespricht mit seinen Offizieren die Regeln der Politik und schmiedet ehrgeizige Pläne. Kurz darauf begegnen sich Eva und Perón bei einem Charity-Konzert zum ersten Mal und bemerken: Sie könnten sich gegenseitig nützlich sein.
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Kurzerhand zieht Eva bei Perón ein und wirft dessen Geliebte hinaus, die enttäuscht fortgeht. Die Oberschicht und die ranghohen Militärs sind indessen gar nicht begeistert von der Liaison Peróns mit Eva, einer Frau aus der Unterschicht und Schauspielerin. Es wird befürchtet, dass sie zu viel Einfluss gewinnen könnte. Als sich die politische Lage in Argentinien weiter zuspitzt, erwägt Perón, alles hinzuwerfen, doch Eva überzeugt ihn, weiterzukämpfen. Gemeinsam schaffen es die beiden, die Massen für ihr Versprechen eines neuen Argentinien zu begeistern. Evas Nähe zum Volk und ihre ärmliche Herkunft sind von Vorteil, um die Mehrheit der Stimmen zu gewinnen. 2. Akt Perón hat es geschafft: Er wird zum neuen Präsidenten Argentiniens gewählt. Er und Evita sprechen vom Balkon des Präsidentenpalastes zum argentinischen Volk. Dabei betont Evita, dass sie immer noch eine von ihnen sei. Dies kann Che nur zynische Kommentare entlocken. Mit Hilfe ihrer Entourage wird Evita reich ausgestattet, frisiert und zur unverwechselbaren Modeikone. Doch der Ruhm in Argentinien reicht ihr nicht, sie möchte auch die alte Welt erobern und tritt eine grosse Europareise an: die Regenbogentour. Nicht in allen Ländern wird sie begeistert aufgenommen. Besonders gekränkt ist Evita, als der König von England sie nicht empfängt. Zurück in Argentinien legt sie sich ein weiteres Mal mit der High Society in Buenos Aires an, die auf sie herabschaut und sie immer wieder beschimpft. Für ihr soziales Engagement gründet sie die Stiftung Eva Perón. Daraus verteilt sie grosszügig Geld an die Armen, lässt aber auch einiges in die eigene Tasche fliessen. Von ihren Anhängerinnen und Anhängern wird sie wegen dieser Grosszügigkeit wie eine Heilige verehrt. Bei einem gemeinsamen Walzer konfrontiert Che Evita mit seinen kritischen Fragen. Doch Evita beschäftigt vor allem, dass sie aufgrund einer Krebserkrankung
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körperlich immer schwächer wird. Sie gesteht Perón ihre Ängste und bittet ihn, sie trotz ihrer Schwäche zu lieben. Perón muss sie immer noch gegen seine Offiziere verteidigen und merkt doch, wie die Zweifel an ihrer Strahlkraft in ihm wachsen. Sein Regime zeigt eine harte Hand: In Buenos Aires wird die letzte oppositionelle Zeitung eingestellt, denn Perón fürchtet um seine Macht. Evita aber ist optimistisch, meint das Volk weiterhin an ihrer Seite zu wissen und möchte Vize-Präsidentin werden. Ihr Mann glaubt jedoch, dass sie dafür zu krank sei und das Militär eine solche Wahl niemals akzeptieren würde. Eine letzte Radioansprache wird für Evita organisiert: Sie verkündet, dass sie auf das Amt der Vizepräsidentin verzichten, doch immer für ihren Mann und die Armen kämpfen werde. In einer persönlichen Wehklage lässt sie ihr Leben Revue passieren. Kurz darauf erliegt Evita Perón ihrem Krebsleiden im Alter von nur 33 Jahren.
Ich bin meine eigene Frau. ( Eva Perón )
Das komplette Programmheft ist am Vorstellungsabend oder an der Billettkasse erhältlich.