Der Sohn

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schauspiel

DER SOHN ELMAR GOERDEN

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Lisa Feiler grabenpromenade 1 | brunngasse 68 www.lisafeiler.ch

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ch - 3011 bern


DER SOHN ELMAR GOERDEN Uraufführung

PREMIERE 20. September 2019, Vidmar 1

DAUER DER VORSTELLUNG circa 1 h 50 min, keine Pause


BESETZUNG regie Elmar Goerden bühne & lichtgestaltung Silvia Merlo & Ulf Stengl kostüme Lydia Kirchleitner licht Hanspeter Liechti dramaturgie Lea Lustenberger regieassistenz & abendspielleitung Jonas Junker bühnenbildassistenz Junda Dietze kostümassistenz Dominique Steinegger soufflage Sabine Bremer inspizienz Miklós Ligeti technischer direktor Reinhard zur Heiden leiter bühnenbetrieb Claude Ruch leiter werkstätten Andreas Wieczorek leiterin kostüm und maske Franziska

Ambühl produktionsleiterin bühnenbild Konstantina Dacheva produktionsleiterin kostüm Maya Däster bühnenmeister Jean-Claude Bögli tontechnik Carlos Aguilar, Valentin Mayans

requisite Tabea Bösch Ruch maske Anja Wiegmann Die Ausstattung wurde in den Werkstätten und Ateliers von Konzert Theater Bern hergestellt. co-leitung malsaal Susanna Hunziker, Lisa Minder leiter schreinerei Markus Blaser leiter schlosserei Marc Bergundthal leiter dekoration Daniel Mumenthaler leiterin maske a.i. Martina Jans gewandmeisterinnen Mariette Moser, Irene Odermatt, Gabriela Specogna leiter requisite Thomas Aufschläger leiter beleuchtung Bernhard Bieri leiter audio und video Bruno Benedetti leiter vidmar Marc Brügger

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der sohn Nico Delpy die tochter Milva Stark die mutter Mariananda Schempp die gรถttin athene, in vielerlei gestalt Nora Quest die stimme des hauses Nicole Heesters statisterie Peter Bruggmann (Leitung), Martha Zรถllig (Statistin)

merci

LISA FEILER Partner Maske

Gerda Spillmann Swiss Cosmetics

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Mariananda Schempp, Nico Delpy

«LIEBE MACHT UMSTÄNDE, LIEBE STÖRT BEIM ORDNUNG MACHEN. HASS MACHT ORDNUNG, HASS MACHT KEINE UMSTÄNDE. 6


HASS IST DER HAMMER. ABER ER BRINGT DICH UMS LEBEN, DAS IST DER HAKEN.» 7


ALLE ZEITEN DER WELT Zum Stück

In Homers Odyssee spielt der Sohn Telemachos eine ganz besondere Rolle. Er ist es, der – von der Göttin Athene ermutigt – selbst eine Reise antritt, um sich auf die Suche nach seinem kriegsgebeutelten Vater zu machen. Die sogenannte Telemachie umfasst diesen Teil sowie die Rückkehr Telemachs nach Ithaka und schliesslich die Begegnung mit dem Vater, der sich erst nach einigem Zögern zu erkennen gibt. Wieder vereint verüben die beiden den berühmt gewordenen blutigen Racheakt gegen die Freier von Odysseus' Frau Penelope. Mit der Beleuchtung dieser Figur, der wartenden, treuen Gattin, begann Elmar Goerdens Trilogie, bestehend aus den Theaterstücken Penelope, Die Irrfahrten des Odysseus und Der Sohn. Elmar Goerden schrieb die Dramen selbst und inszenierte sie an Konzert Theater Bern als Uraufführungen in den Spielzeiten 2016.2017, 2017.2018 sowie 2019.2020. Alle drei Stücke wurzeln im antiken Stoff Homers. Im ersten Teil der Trilogie erschuf Elmar Goerden neben der Mutter und dem Sohn auch eine Tochter. Auf der Bühne sah man eine durchaus dysfunktionale Familie, die in ausartenden Zankereien emotionales Tauziehen vorführte: zwei Kinder, die versuchen, ihren Weg zu gehen, und eine Mutter, die in der Fixierung auf den abwesenden Gatten die Aussenwelt als feindlich oder zumindest äusserst skurril wahrnimmt. Zuneigung, Anerkennung und Liebe suchte man vergeblich. Im zweiten Teil der Trilogie verschob sich der Fokus auf die diversen Figuren, denen der Vater auf seiner Reise begegnet. Die wartende Familie spielte keine Rolle. Im Sohn greift Goerden nun den Faden von Penelope wieder auf. Die Mutter

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scheint bitter und ermüdet und gleichsam eifrig mit den alltäglichen Dingen beschäftigt. Der natürliche menschliche Alterungsprozess ist bei ihr weiterhin ausgesetzt. Seitdem ihr Mann gegangen ist, ist sie keinen Tag gealtert. Die Tochter hat einen Job und ein Privatleben, von dessen Zumutungen sie manchmal etwas durchschimmern lässt. Ihr Überdruss an der bestehenden Situation findet aber kein Ventil, das dem Ausmass ihres Schmerzes gerecht wird. Und der Sohn? Dieser lebt in ständiger Umkreisung des abwesenden Vaters. In Fantasiebildern und der permanenten Fixierung der Leerstelle, die der Vater hinterlassen hat, dreht er sich um sich selbst und kommt doch nie bei sich an. Das Fehlen des Vaters hallt durch alle Räume des Hauses, in dem die Familie lebt, und ist Thema in Gesprächen wie Erinnerungen. Dieser Mikrokosmos wird nur durch eine Figur unterbrochen: Athene, die sich im Sohn auch in Figuren verwandeln kann, die es zu Zeiten Homers noch nicht gab. Die Zeiten fallen im Sohn durcheinander, umschlingen, verketten und verknoten sich, und lösen sich dann unvermittelt wieder in einer alltäglichen Situation auf. Es herrscht einerseits eine Realität, die eine fantastisch anmutende Gleichzeitigkeit verschiedener Gesetze der Logik – man denke etwa an Carrolls Alice im Wunderland – zulässt. Andererseits lodert anhaltend die schmerzliche Realität eines menschlichen Lebens mit den einhergehenden Verlusten, Versäumnissen und Verkennungen. Schnelle Wechsel zwischen diesen Realitäten sind Programm. Sie vollziehen sich ebenso schnell, wie sich die Einsicht über einen Verlust nach dem Verlassenwerden ins Herz bohrt.

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« GLEICH SPRÜHT ER WIEDER, DER GESUNDE MENSCHENVERSTAND. »

DAS KOMPLETTE PROGRAMMHEFT IST FÜR CHF 3,– AM VORSTELLUNGSABEND ODER AN DER BILLETTKASSE ERHÄLTLICH.

Nico Delpy, Nora Quest

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