Nr. 11, 28. März 2020
Amtsblatt der Stadt Offenburg
www.offenburg.de
Solidarität ist jetzt gefragt
BÜRGERTELEFON
Offenburg gegen den Virus: Bürgerinitiative will Menschen helfen, die zuhause bleiben
Seit Mitte März laufen beim Bürgertelefon im Dachgeschoss des Historischen Rathauses die Drähte heiß – die Verunsicherung ist groß. ❚ Seite 3 PARTNERSTADT
Auch in Offenburgs ältester Partnerstadt Lons-le-Saunier decken sich die Menschen mit Mehl und Klopapier ein. Und entdecken das Lesen. ❚ Seite 7 STADTGRÜN
Einkaufsdienst. Wer alleine zuhause bleiben muss, kann auf die Bürgerinitiative setzen.
Unter dem Motto „Offenburg gegen den Virus“ läuft eine Bürgerinitiative, die jenen Menschen helfen will, die ihr Haus nicht verlassen. Jetzt ist die Solidarität der Offenburgerinnen und Offenburger gefragt! Wer infiziert ist, mit Menschen aus einem Risikogebiet Kontakt hatte oder selbst in einem solchen war, muss zuhause bleiben. Andere sollen den Kontakt zu Menschen komplett vermeiden, weil sie wegen ihres Alters oder einer Erkrankung besonders gefährdet sind. Doch wie kommen diese Menschen zu Lebensmitteln und Medikamenten? Nicht jede und jeder hat Freunde und Verwandte in der Nähe, die das erledigen können. Die Idee: Per Aufruf werden Ehrenamtliche zwischen 18 und 60 Jahren gesucht, die sich für den
Einkaufsdienst zur Verfügung stellen. Die Bündelung erfolgt telefonisch beim Seniorenbüro. Die Stadt hat ein Telefon eingerichtet, bei dem Menschen, die zuhause bleiben müssen oder sollen, ihre Einkaufsliste durchgeben (besetzt Montag bis Freitag, 8 bis STICHWORT
Einkaufsdienste Aufgerufen sind alle Einrichtungen und Organisationen, sich auf der städtischen Hilfe-Liste (www.offenburg-corona.de/hilfe) eintragen zu lassen. Gerne nimmt die Stadt weitere Angebote auf: Telefon 07 81/82-22 13. Einkaufsdienste bieten auch das DRK (07 81/91 91 89 11) und die Malteser (07 81/93 68 99 22) an.
Foto: unsplash
17 Uhr); die Anlaufstelle schickt einem ehrenamtlichen Einkaufshelfer per E-Mail die Liste; Ehrenamtliche erledigen den Einkauf und liefern ihn an der Haus- bzw. Wohnungstür gegen Barzahlung ab. Kurz vor Anlieferung ruft der Helfer an, bevor der Einkauf an die Wohnungstür gestellt wird, damit der Senior/Bürger das Geld vor die Tür legen und den Einkauf entgegennehmen kann. Der Einkauf und die Übergabe erfolgt unter Einhaltung aller Sicherheits- und Hygieneregeln. Wer möchte, dass eingekauft wird, wählt die Nummer 07 81/82-25 31; wer Einkaufsdienste übernehmen möchte, wählt 07 81/82-22 13. Bereits 70 Ehrenamtliche, die für Ältere und zuhause Isolierte einkaufen wollen, haben sich gemeldet. Viele sind zwischen 20 und 30.
Mit den steigenden Temperaturen wächst die Arbeit der Abteilung Stadtgrün bei den Technischen Betrieben Offenburg. Es gibt deutlich mehr mobiles Grün. ❚ Seite 9
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2 28.3.2020 ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG
In dieser Woche gratuliert Oberbürgermeister Marco Steffens folgenden Jubilaren: 90 Jahre alt werden Ottilia Wetzel (29. März), Veska Dimitrova, Mathilde Indetzki (beide 30. März) und GustavAdolf Reiche (3. April). Egon Kappel (4. April) wird 95 Jahre alt. Auf 102 Lebensjahre kann Anneliese Schneider (30. März) zurückblicken. Herzlichen Glückwunsch!
Kein Sammeltaxi Auf Grund der derzeit geltenden Bestimmungen hat der SAE (Stab Außergewöhnliche Ereignisse) Corona beschlossen, den AnrufSammeltaxi-Verkehr (AST) zwischen Offenburg – Durbach – Schutterwald sowie Ortenberg bis auf weiteres einzustellen. Seit Dienstag, 24. März, können daher keine Fahrten mehr durchgeführt werden. Hintergrund des Beschlusses ist, dass der aktuell notwendige Sicherheitsabstand zwischen den Fahrgästen (aktuell maximal zwei Personen) und dem AST-Taxifahrer in den Pkws nicht gewährleistet werden kann. Der Sicherheitsabstand muss nach derzeitigem medizinischen Kenntnisstand mindestens zwei Meter betragen. SONNTAGS- UND NACHTDIENST DER APOTHEKEN 28.3. Apotheke Haaß Schillerplatz 29.3. Marienapotheke (Hauptstraße 73, Schutterwald) 30.3. Löwenapotheke Wilhelmstraße 9 31.3. Stadtapotheke Hauptstraße 43 1.4. Apotheke Haaß Ortenberger Straße 13 2.4. Schwarzwaldapotheke Hauptstraße 19 3.4. Staufenbergapotheke (Kirchplatz 2, Durbach) 4.4. Sonnenapotheke Caunes Marlener Straße 11 5.4. Apotheke am Ebertplatz
Liebe zum Rad Amateur-Radler Wolfgang Wurz: ein großer Fan Pietras Die aktive Radsport-Karriere liegt hinter Wolfgang Wurz. Jahrzehntelanges Engagement – Gründungsmitglied des Team Offenburgs, 30 Jahre Vorstand im RMV Langhurst, 40 Jahre Commissaire des Landesverbandes Baden-Württemberg sind nur einige Beispiele davon. Bis heute ist der 75-Jährige dem Sport treu geblieben. Im Sommer ist er jeden zweiten oder dritten Tag mit dem Rad unterwegs. Zudem organisiert er jedes Jahr ein Trainingslager in Pietra Ligure. Die OFFENBLATT-Redaktion im Gespräch mit Wolfgang Wurz. Herr Wurz, Sie fahren schon seit beinahe 60 Jahren Rennrad. Wie sind Sie damals zum Radsport gekommen? Wolfgang Wurz: „Zu Pietra Ligure habe ich eine ganz besondere Verbindung“. Foto: Siebert
Wolfgang Wurz: Als ich 16 Jahre jung war, fand ein großes Radrennen in der Moltkestraße beim Gasthof Brünnele in der Oststadt statt. Da habe ich zugeschaut und war fasziniert, so bin ich zum Radsport gekommen. Zwei Jahre später trat ich dem Radsportverein Offenburg bei. 1968 wechselte ich zum RSM Langhurst. Dort war ich 30 Jahre als Vorstand tätig und bin jetzt Ehrenmitglied. Aktiver Radrennfahrer war ich bis 1979. Während Ihrer aktiven Zeit sind Sie viele Rennen gefahren. Sie haben großes ehrenamtliches Engagement bewiesen und immer für den Radsport gebrannt. Konnten Sie Ihre Familie auch für den Radsport begeistern? Wurz: Meine Familie hat mich immer unterstützt, darüber bin ich sehr froh. Mein Sohn Patrick, ist auch aktiv Rennrad gefahren. Privat fährt er keine Rennen mehr.
Heute ist er quasi meine rechte Hand und unterstützt mich bei den Radreisen in unsere Partnerstadt. Gab es besondere Momente in Ihrer aktiven Zeit? Etwas, das Ihnen immer in Erinnerung bleiben wird? Wurz: Bei dem Frühjahrsklassiker von Monaco nach Alassio fuhr ich 1970 mit. Die Fürstin von Monaco, Gracia Patricia, gab selbst den Startschuss auf dem Schlossplatz ab. Da war ich gerade 22 Jahre alt. Auch andere Rennen, beispielsweise in Italien mit Tausenden von Zuschauern am Straßenrand, werde ich nie vergessen. Die Radreise nach Pietra Ligure organisierten Sie dieses Jahr bereits das 27. Mal. Warum fahren Sie jedes Jahr in den italienischen Ort? Hat das einen Hintergrund? Wurz: Während der Reisen sind wir jeden Tag mit dem Rad unterwegs. Ob Hobbyfahrer oder Urlauber ist dabei ganz egal. Auch Besuche in die Altstadt oder Besichtigung einer Tropfsteinhöhle und Ölmühle stehen jedes Jahr auf dem Programm. Zu Pietra Ligure habe ich eine ganz besondere Verbindung: Zwei Jahre lang, das war 1967 und 1968, bin ich mit dem damaligen Bundestrainer Gustav Kilian ins Trainingslager nach Pietra Ligure gefahren. Dort bin ich immer viele Rennen gefahren. Es entstanden schnell viele Freundschaften, auch lebenslange. Die Menschen in Pietra sind unheimlich gastfreundlich, und es ist für mich wie eine zweite Heimat. Ich kenne dort die Speziallokale mit der besten Pizza und Pasta. Außerdem herrschen optimale Bedingungen zum Trainieren. Das Wetter und die Klimaverhältnisse sind im März sehr gut. Der Ort ist so ruhig und verkehrsarm, also ideal. Hinweis: Die Radreise im April mit Wolfgang Wurz als Organisator, aber auch die Reise im Mai mit ZimBus als Veranstalter und Wurz als Reisebegleitung finden aufgrund der aktuellen Situation nicht statt.
In eigener Sache Da aufgrund der Corona-Krise nahezu alle Veranstaltungen auf absehbare Zeit gestrichen wurden, wird es vorerst auch keinen Veranstaltungskalender „IN“ geben. Ankündigungen oder Termine, die veröffentlicht werden sollen, können per E-Mail an: offenblatt@ offenburg.de geschickt werden. Die Redaktion nimmt auch gerne Hinweise und Tipps entgegen, wie die Zeit zuhause sinnvoll und abwechslungsreich gestaltet werden kann. Wir werden die Anregungen sammeln und gegebenenfalls in einer der nächsten Ausgaben veröffentlichen. Das OFFENBLATT erscheint am Samstag, 4. April, ein letztes Mal vor der Osterpause.
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Impressum
Herausgeberin: Stadt Offenburg Verantwortlich: Florian Würth Redaktion: Leitung: Gertrude Siefke, Telefon 07 81/822 572 Marie-Christine Gabriel, Telefon 07 81/822 333 Christoph Lötsch, Telefon 07 81/822 200 Anja Walz, Telefon 07 81/822 666 offenblatt@offenburg.de Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Hauptstraße 90, 77652 Offenburg Veranstaltungskalender: marie-christine.gabriel@offenburg.de Austräger-Reklamation: Telefon 07 81/82 25 65, Telefax 07 81/82 75 82 Verantwortlich für Anzeigen: Kresse & Discher GmbH Marlener Straße 2, 77656 Offenburg Anzeigenverkauf: Barbara Wagner Telefon 07 81/95 50 45 Telefax 07 81/95 50 545 anzeigen.offenblatt@kresse-discher.de Herstellung: Kresse & Discher GmbH Marlener Straße 2, 77656 Offenburg Druck: Badisches Druckhaus Baden-Baden GmbH Flugstraße 9, 76532 Baden-Baden Vertrieb: ZSS Zustell-Service-Schwarzwald GmbH Auf Herdenen 44 78052 Villingen-Schwenningen Telefon 07721 9950 100 Telefax 07721 9950 110 info@zssw.de Redaktionsschluss: Montag, 17 Uhr Erscheinungsweise: wöchentlich, jeweils samstags kostenlose Verteilung in alle Haushalte Anzeigenschluss: jeweils Di., 17 Uhr Auflage: 30 515
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Auf Draht. Während der Sprechzeiten von montags bis sonntags klingelt es pausenlos. Auch E-Mails werden beantwortet.
Fotos: Siefke
Die Nummer gegen Corona-Kummer Seit Mitte März laufen im Dachgeschoss des Historischen Rathauses die Drähte heiß / Die Verunsicherung ist groß Das Bürgertelefon „Corona“ kommt an: Während der Sprechzeiten (siehe Infobox) klingelt es im Dachgeschoss des Historischen Rathauses unentwegt; auch E-Mails werden beantwortet. Fünf städtische Mitarbeitende kümmern sich um die Fragen der Offenburger/innen – und darüber hinaus: „Gefühlt kommen die Anrufe aus der ganzen Ortenau“, ist sich das Quintett sicher. Judith Birmele, Larissa Weiß und Hakan Neziroglu vom Bürgerbüro, Linda Schulz vom Stadtmarketing und seit Dienstag zusätzlich auch Julia Glatz vom Ordnungsamt sind ganz Ohr und bemühen sich, auf all die Fragen rund um Corona eine Antwort zu finden. Als Informationsquellen dienen in erster Linie das Internet und die einschlägigen Portale, die Stadt, Land und Bund anbieten. Frequently asked questions, häufig gestellte Fragen, kurz „FAQ“ finden sich mit den entsprechenden Antworten zum Beispiel gebündelt und nach Themen geordnet unter „www.offenburg-corona.de“. Ohne das Internet wäre die Arbeit kaum zu leisten: „Ja, das brauchen wir schon“, so Neziroglu. Auf die Zeitung könne man sich in diesen
schnelllebigen Zeiten nur bedingt verlassen, bedauert der junge Mann. In der vergangenen Woche sei es extrem gewesen, von einer Stunde auf die andere hatten sich die Verhältnisse geändert, zunächst gab es noch externen Kundenverkehr, dann mussten die Kitas und Schulen schließen, es folgte ein Großteil des Einzelhandels, die Rathäuser durften nur noch von den eigenen Leuten betreten werden – und schließlich
Konzentration. Hinter dieser Tür werden wichtige Fragen beantwortet.
kam das Betretungsverbot öffentlicher Plätze. Das Bürgertelefonteam muss immer auf dem neuesten Stand sein, Langeweile kennen die Fünf nicht. Das kostenlose Angebot der Stadt wird von allen Bevölkerungsund Altersgruppen genutzt: „Das ist querbeet.“ Insgesamt sei eine große Verunsicherung spürbar – was darf man noch, was geht nicht
mehr? Kann man umziehen? Darf man in den Schrebergarten? Grundsätzlich gilt: Im öffentlichen Raum darf man sich nur noch alleine, zu zweit oder mit den Angehörigen des eigenen Hausstands aufhalten. Zu anderen Personen muss ein Abstand von 1,50 Metern eingehalten werden, wo immer das möglich ist. „Wir empfehlen, Kontakte so weit wie möglich zu begrenzen.“ Das gelte auch für den älteren Mann, der wissen wollte, ob er Handwerker ins Haus lassen dürfe. Überwiegend sind es Privatleute, die von der Nummer Gebrauch machen – aber auch Geschäftsleute melden sich, weil sie zum Beispiel nicht wissen, ob sie noch Essen ausliefern dürfen. Die Antwort ist klar: Abhol- und Lieferdienste sind vom Verbot ausdrücklich ausgenommen. Und was müssen geöffnete Geschäfte zum Schutz der Kunden beachten? Die Läden, die weiter öffnen dürfen, haben dafür zu sorgen, dass die erforderlichen Hygienestandards sichergestellt sind. Ganz selten weiß das Quintett nicht weiter – etwa bei Anrufern aus dem Ausland, die nach Verhaltensregeln fragen. Dafür ist das Bürgertelefon nicht zuständig. Bei
anderen Fragen, die nicht sofort beantwortet werden können, notieren sich die Mitarbeitenden Name und Telefonnummer – und rufen zurück. Manchmal kommen sich die Fünf auch wie Seelsorger vor. Etwa als eine ältere Dame anrief, die sich allein gefühlt hatte und der ein paar aufmunternde Worte guttaten. „Die Nummer gegen Kummer“, lacht Judith Birmele. Insgesamt ist die Stimmung im Obergeschoss des Rathauses gut, zumal immer wieder Menschen anrufen, die sich bedanken. Und wie gelingt es, nach Feierabend abzuschalten? Wohnung putzen sei eine Möglichkeit. Oder sich eine Trash-Sendung anschauen. Und was hält das Team bei der Stange? „Wir können Licht ins Dunkel bringen, das erfüllt uns mit Stolz.“ INFOBOX
Bürgertelefon Erreichbar ist das Bürgertelefon telefonisch unter 07 81/82-34 56 Mo bis Fr, 8 bis 16 Uhr, und Sa und So, 9 bis 15 Uhr. Die E-Mail-Adresse lautet: sae.buergertelefon@ feuerwehr-offenburg.de.
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Die Cholera-Katastrophen Rückblick: Infektionskrankheiten haben die Menschheit immer wieder vor gewaltige Herausforderungen gestellt Immer wieder stehen Infektionskrankheiten trotz immenser medizinischer Fortschritte im Blickfeld der Öffentlichkeit. Exemplarisch seien hier nur die Cholera, der Typhus, die Diphtherie, das Gelbfieber, die Kinderlähmung, die Syphilis und die Schlafkrankheit genannt. Nach wie vor stellen Infektionskrankheiten die Gesundheitssysteme weltweit vor enorme Herausforderungen.
Die sieben CholeraPandemien Seit 1817 hat die Cholera („Cholera asiatica“, „Asiatische Cholera“) sieben Pandemien ausgelöst. Allein in Preußen sterben von 1831 bis 1873 daran etwa 400 000 Menschen. Offenburg bleibt glücklicherweise davon verschont. Vermutlich über mehrere Jahrhunderte trat die Krankheit auf dem indischen Subkontinent in Form lokal begrenzter Epidemien auf, war aber auf anderen Kontinenten unbekannt. Bei der zweiten Pandemie (1826-1841) sind Deutschland und Europa wesentlich stärker betroffen. Um 1830 bringen die gegen den polnischen Novemberaufstand zusammengezogenen russischen Truppen von der indischen Grenze die Krankheit nach Westen. Binnen weniger Jahre werden fast alle europäischen Länder von verheerenden Seuchenwellen heimgesucht. In Wien fordert die Cholera von 1830 bis zum Dezember 1831 rund 2000 Tote. Die staatliche Obrigkeit versucht, die Seuche einzudämmen. Mit einer Ankündigung in der hessischen Staatszeitung wurden beispielsweise Händler in den hessischen Provinzen im Voraus über die Vorsichtsmaßregeln informiert, die ihnen „jede mögliche Besorgnis vor der Gefahr einer Verbreitung der Krankheit durch verdächtige Personen und Waren von der Messe“ nehmen sollte. Eine Kommission setzt zuvor fest, dass Personen und Waren aus Russland, Polen und Galizien nur
Spanische Grippe. Jeder dritte Erdenbürger soll seinerzeit infiziert gewesen sein.
nach einer 20-tägigen Quarantäne die Sperren passieren durften. Der Regierung in Frankfurt war es überlassen worden, die erforderlichen Polizeidienststellen zur Visakontrolle einzurichten und die auf der Oder und dem Friedrich-Wilhelm-Kanal ankommenden Kähne zu überprüfen. Die Medizin suchte die Ursache in sogenannten „Miasmen“, fauligen Ausdünstungen aus dem Wasser oder dem Boden. Der Chemiker und Hygieniker Max von Pettenkofer vermutete seit den 1850er Jahren, der Cholerastoff sei eine Art chemische Substanz in lockerer, feuchter Erde. Er forderte eine Entwässerung der Städte.
1831: Wie sich Offenburg gegen Cholera schützte Mit dem ersten Auftreten der Cholera 1831 erlässt auch die großherzoglich-badische Regierung eine Reihe von Verordnungen zur Verhütung der heimtückischen Krankheit. Die Bevölkerung erfährt im Offenburger Wochenblatt,
dem Vorläufer des Offenburger Tageblatts, wie sie durch Vorsichtsmaßnahmen das Übergreifen der sogenannten „morgenländischen Brechruhr“ vermeiden kann. Man solle die Füße durch „wollene Strümpfe“, gute Schuhe schützen, bei Kälte Magen und Unterleib durch wollene Tücher warmhalten. „Man esse mäßig, trinke wenig, aber guten Wein, noch weniger Branntwein, oder vermeide solchen gänzlich. Den Säufern und Trunkenbolden ist diese Krankheit besonders gefährlich“. Wer genügend Geld hat, soll mit Pfeffer, Ingwer oder Kümmel das Essen würzen. „Man nehme von Zeit zu Zeit ein laues Bad oder wasche den Körper mit lauwarmem Seifenwasser, hüte sich dabei vor Erkältung, wechsle die Leibwäsche und das Bettzeug fleißig…“ Im Dezember 1831 tagt in Offenburg erstmals der städtische Cholerastab. Er überprüft die hygienischen Verhältnisse in der Stadt und bereitet sich auf den Tag X vor. Das Armenspital hält nun
Foto: PLOS-Archiv
35 Betten vorsorglich für Cholerakranke vor. Dafür beschafft die Verwaltung wollene Teppiche und Bettschüsseln. Dreimal die Woche fährt ein Karren durch die Offenburger Straßen, um den „nicht weggeschafften Kerricht“ zu beseitigen. Seuchen rufen Panik hervor. Die rege Nachfrage nach angeblichen Anticholeramitteln treibt 1831 die Arzneipreise in die Höhe. Die badische Regierung schreitet dagegen ein. Apotheker müssen jetzt die Behörden über jede Preiserhöhung informieren, sonst droht ihnen eine Geldstrafe. Etwa zwanzig Jahre später kommt es zur dritten CholeraPandemie (1852–1860). Sie betrifft einen Teil Asiens, den Maghreb (insbesondere Algerien) und Europa. Es kommt zu mehr als einer Million Todesfällen in Russland. Die vierte Cholera-Pandemie (1863–1876) verbreitet sich über Nordeuropa, nach Belgien im Jahre 1866, dann Frankreich und schließlich Nordafrika und Südamerika.
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Die fünfte Pandemie fand zwischen 1883 und 1896 statt. Sie kam aus Indien und sprang nach
1892: Die letzte CholeraEpidemie in Deutschland Osten und Westen auf mehrere Kontinente über. Um 1892 grassiert sie in Afghanistan und gelangt vermutlich über Russland nach Hamburg. Dort kommt es in diesem Jahr zu einer letzten großen Cholera-Epidemie in Deutschland. Sie bricht während eines heißen Sommers aus. Der Pegel der Elbe ist niedrig und das Flusswasser ungewöhnlich warm. Da sich Senat und Bürgerschaft jahrzehntelang nicht auf den Bau einer Filteranlage einigen können, wird das Hamburger Trinkwasser damals noch ungereinigt der Elbe entnommen. In der Nacht vom 14. auf den 15. August 1892, um drei Uhr morgens, wird der Hamburger Arzt Hugo Simon zu dem Bauarbeiter Sahling gerufen, der den Auslass der Kanalisation zu überwachen hat. Er war auf dem Rückweg von seiner Arbeit schlagartig erkrankt und leidet unter heftigen Anfällen von Erbrechen und Durchfall. Simon stellt sofort die Diagnose „asiatische Cholera“. Sahling stirbt noch am gleichen Tag. Simons Vorgesetzter, Sanitätsrat Wallich erkennt dessen Befund nicht an und diagnostiziert lediglich „Brechdurchfall“. Es dauert eine ganze Woche, bis die Behörden am 23. August offiziell eine Choleraepidemie melden. Die Zahl der Erkrankten steigt nun exponentiell an. Bereits am 22. August erkranken 1100 Hamburger an der Seuche, 455 sterben an ihr. Robert Koch, der Leiter des Preußischen Instituts für Infektionskrankheiten, hatte bereits 1884 veröffentlicht, dass mit dem von ihm entdeckten Erreger „Vibrio cholerae“ verunreinigtes Trinkwasser die Cholera überträgt. Er gedeiht unter feucht-warmen Bedingungen. Hauptsächliche Ursache ist verseuchtes Leitungswasser in Verbindung mit einer unzulänglichen Abwasserbeseitigung. Besonders gefährlich sind schmutzige und beengte Wohnungen. Koch bestätigte nun öffentlich
den Ausbruch der Cholera in Hamburg. Auf seine Anordnung hin werden dort die Schulen geschlossen und Versammlungen verboten. Jeglicher Verkehr mit Hamburg kommt zum Erliegen, und der Handel steht still. Die Werft Blohm & Voss stellt ihren Reparaturbetrieb ein. Fast eine weitere Woche vergeht, bis die Schreckensmeldung Offenburg erreicht. In der Offenburger Zeitung berichtet man, dass in Hamburg die Stadtverwaltung sämtliche Schulen schließt und „öffentliche Tanzlustbarkeiten“ verbietet. Man befürchtet, dass auch Briefe Krankheitserreger übertragen können. Die Post aus Hamburg wird deshalb desinfiziert. Jeden Morgen bekommt die Offenburger Bevölkerung die neuesten Zahlen der Todesopfer auf den Frühstückstisch serviert. Die Seuche verbreitet sich hauptsächlich in den Hamburger Armenvierteln, wo die hygienischen Bedingungen am schlechtesten sind und Menschen auf engem Raum zusammenleben. Wer es sich leisten kann, packt seine Sachen und verlässt die Choleraregionen. „Die Cholera nimmt
Damals wie heute: Verschwörungstheorien, Panik und Gerüchte zu und die Panik wächst. Die besseren Stände verlassen massenweise die Stadt“. Wie heute bei der Corona-Pandemie kursieren zahlreiche Ratschläge zur Heilung, etwa wird der Genuss gekörnter Gemüsebrühe empfohlen, die die Magennerven stärken sollen. Auch Rotwein und Cognac gelten als populäre Mittel gegen Cholera. Deshalb bleibt der Cognac-Ausschank in Hamburg unbegrenzt geöffnet. Seuchen bieten ideale Voraussetzungen für Verschwörungstheoretiker und Scharlatane. Überall verbreiten sich Gerüchte, die heute als FakeNews bezeichnet werden. So würde eine „Schwarzpulverinfusion“ helfen oder „frisch bereiteter warmer Kuhdreckbrei“. Die Hamburger Polizeiverwaltung widerlegt das hartnäckige Gerücht vom Auftreten der „schwarzen Pest“. Ein
Pulverwagen mit einer Fahne, auf der ein schwarzes „P“ gestanden haben soll, habe das Gerücht veranlasst. Verängstigte Menschen stürmen die Bahnhöfe, füllen die Kirchen und greifen zur Flasche. Menschen, die in ihrer Verzweiflung vorbeugende Mittel beschaffen wollen, belagern Apotheken. Drogisten und Weinhändler wetteifern um die besseren Choleravorbeugemittel, machen das Geschäft ihres Lebens. Das Chemieunternehmen Schering verzeichnet 1892 gegenüber dem Vorjahr eine Gewinnsteigerung um ein Viertel Million Reichsmark. Auch die Offenburger Verwaltung, obwohl von der Cholera verschont, wird mit Werbebriefen und Schriften eingedeckt. Die Schrecken der Hamburger Katastrophe wirken bis in die Ortenau. Mit Investitionen in die
Die Seuche als Modernisiererin städtische Infrastruktur will Offenburg dies verhindern. Seit 1893 wird in Offenburg das Trinkwasser regelmäßig bakteriologisch analysiert. Auch die rückständige Abfallbeseitigung ist Lesern des Ortenauer Boten „ein Dorn im Auge“. Mühlbach und Schutter führen „allerlei Unrat“ mit sich: tote Schweine, Hunde, Katzen und Hühner. Bis zur Schaffung einer modernen Kanalisation, des vielleicht bedeutendsten Großprojektes des 19. Jahrhunderts nach dem Eisenbahnbau, dauert es noch eine lange Zeit. 1893 entleert die Bevölkerung Abwässer und Fäkalien entweder unmittelbar in die Gewässer, oder direkt durch offene Rinnsteine über die Straße. Fäkalien kommen in eine Grube. Beim Gang auf den ungepflasterten Wegen versinken die Einwohner bei Regen in einem stinkenden Morast, in dem Schweine wühlen. Brunnen liegen neben Abortgruben. 1894 beschließt der Gemeinderat deshalb die Herstellung eines Rohrkanals von der Hauptstraße bis zum Mühlbach. 1897 folgt die Kinzigvorstadt. Die Rohre führen die Abwässer jedoch direkt in den Mühlbach. 1899 beklagen Bürger, dass die Abwässer einen „ekelerre-
genden Geruch“ erzeugen. 1895 genehmigt die Stadtverwaltung das erste Wasserklosett, ein Luxusgegenstand in der damaligen Zeit. 1912 erhält Offenburg sein erstes Klärwerk. Wie Laura Spinney in ihrem 2018 bei Hanser erschienen historischen Abriss über die sogenannte Spanische Grippe „1918. Die Welt im Fieber. Wie die Spanische Grippe die Gesellschaft veränderte“ ausführt, ist es Wissenschaftlern erst in den 1930er- Jahren gelungen, dass die Influenza durch ein Virus und nicht durch einen Bazillus ausgelöst worden war. Die Spanische Grippe hatte zwischen dem ersten Krankheitsfall, der am 4. März 1918 gemeldet worden war, und dem letzten, irgendwann im März 1920, jeden dritten Erdenbewohner, 500 Millionen Menschen infiziert. Zwischen 50 und 100 Millionen Menschen, so die Schätzungen, sind daran gestorben – wahrscheinlich mehr als in beiden Weltkriegen zusammen. „Die Spanische Grippe bedeutete die größte Vernichtungswelle seit dem Schwarzen Tod im Mittelalter, ja vielleicht sogar die größte der Menschheitsgeschichte“, so Spinney. Truppenbewegungen von den USA nach Europa zu den Schlachtfeldern, die Rückkehr von Soldaten nach dem Ende des Ersten Weltkriegs etwa nach Afrika, überhaupt Schiffsreisen und -transporte trugen damals entscheidend zur Verbreitung des Virus bei. Zudem traf er auf vom Krieg und durch Hunger geschwächte Menschen. Impfungen oder Medikamente standen nicht zur Verfügung. Stadtrat und Chronist Georg Monsch notierte am 23. Oktober 1918: „Die spanische Krankheit (Grippe) tritt auch hier, wie in ganz Europa vielfach und in gefährlicher Art auf. Mehrere Todesfälle, besonders 20-40jährige, sind zu beklagen. In Fabriken und Büros herrscht Arbeitsmangel. Die Oberrealschule wurde zur Vorbeugung geschlossen. Kino und Konzerte sind jedoch nicht untersagt, wie vielerorts, wo auch Kirchen geschlossen sind. Im Gymnasium und Mädchenschule wird morgen ebenfalls der Unterricht eingestellt.“ Die Autoren Wolfgang Gall und Wolfgang Reinbold leiten Museum und Archiv im Ritterhaus
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GEORG-MONSCH-PAVILLON
Sanierung. Der Georg-Monsch-Pavillon am östlichen Ausgang des Zwingerparks wurde im Jahre 1935 als eine Konstruktion aus Stahlbeton und einem Sandsteinmauerwerk erstellt und steht unter Denkmalschutz. Seit der Fertigstellung wurde die gesamte Anlage nicht wesentlich verändert, auch gab es bisher keine größeren Reparaturen. Um die Anlage für die nächsten Jahrzehnte zu erhalten, stehen jetzt aber dringende Sanierungen an. So sollen der Beton der Dachplatte erneuert werden, die zerfallenen Mauerwerksabdeckplatten ausgetauscht und das Mauerwerk sowie der Bodenbelag instand gesetzt beziehungsweise ergänzt werden. Zum dauerhaften Schutz der Betondachplatte wird ein Dachrandblech sowie eine Bitumen-Dachbahn aufgebracht. Auch die Sitzbeläge werden aufgearbeitet bzw. ergänzt. Die Kosten belaufen sich auf rund 25 000 Euro, mit der Fertigstellung wird spätestens Ende April gerechnet. Benannt ist der Pavillon nach dem Offenburger SPD-Politiker Georg Monsch, dem die Förderung sozialer Einrichtungen ein großes Anliegen war. Anlässlich seines 40-jährigen Stadtratsjubiläums wurden ihm 1928 die Ehrenbürgerrechte der Stadt Offenburg verliehen. Foto: Haas
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In der OFFENBLATT-Reihe „Ich bin Klimaschützer/in“ nennt heute Fabian Linder, seine Gründe für umweltbewusstes Handeln. „Ich bin Klimaschützer, weil ich als Green Consultant in der Filmbranche tagtäglich für nachhaltigere Produktionen tätig bin.“ Spezialisiert hat sich Fabian Linder bereits während seines Studiums „Medien, Gestaltung und Produktion“ an der Hochschule Offenburg. „Meine Bachelor-Arbeit habe ich beim SWR über das Thema nachhaltige Filmproduktionen bei der Serie ´Die Fallers´ geschrieben“, erklärt der 30-Jährige. „Meine Aufgabe am Set ist es, die Hotspots aufzuspüren, wo man im Rahmen einer Filmproduktion nachhaltiger werden kann“, umschreibt er seine Tätigkeit. In den vergangenen Jahren hat er hauptsächlich bei Tatort- und Kinofilm-Produktionen seine Erfahrungen sammeln können. Mittlerweile betreut er ein Pilotprojekt zum Thema „nachhaltige Filmproduktion“, bei dem alle ARD-Anstalten mitwirken und das von der Medienund Filmgesellschaft Filmförderung Baden-Württemberg geleitet wird. „Gemeinsam mit meinem Kollegen Benjamin Huber haben wir die Ressourcenregie GbR gegründet, um als Firma unsere Dienste anbieten zu können“, informiert der Jungunternehmer. Die Beratung fängt bei Lampen- und Lichttechnik an, über den Einsatz von Stromgeneratoren, Catering, Kulissenbau, bis hin zu Transport
und Logistik. Dabei hat jedes Projekt andere Herausforderungen: „So haben wir beispielsweise Kunstschnee aus Regenwasser von einem Bauernhof statt aus Trinkwasser vom Hydranten hergestellt“, nennt er ein Beispiel, das in sein Ressort fällt. Manchmal sind ihm auch Grenzen gesetzt. „Nachhaltigere Lkws und Aggregate zu mieten, ist so gut wie nicht möglich, da einfach nicht existent“, bedauert er das
Beratung zu nachhaltiger Filmproduktion: Fabian Linder. Foto: privat
fehlende Angebot. Auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem Elsass schätzt der Wahl-Offenburger sehr. „Hier finde ich viele Anbieter, die eine nachhaltige Filmproduktion unterstützen. Seit einiger Zeit gibt Linder auch Vorlesungen zum Thema „Nachhaltiges Produzieren von Filmen“ an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg und natürlich auch an der Hochschule Offenburg.
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Von wegen Rotwein und Kondome Auch in Offenburgs ältester Partnerstadt Lons-le-Saunier decken sich die Menschen mit Mehl und Klopapier ein Von wegen Rotwein und Kondome: Die Krisensymptome in Offenburgs ältester Partnerstadt Lons-le-Saunier unterscheiden sich nicht von denen in Offenburg. So schreibt Denis Courdier, Journalist bei der Tageszeitung „Le Progrès“, dass die Menschen auf die Verhängung der landesweiten Ausgangssperre vergangene Woche erst einmal mit Hamsterkäufen reagiert hätten. Und es wurden auch im Jura dieselben Produkte wie bei uns leer gekauft: Nudeln, Reis, Mehl und natürlich Toilettenpapier. Seit Dienstag, 17. März, gelten in allen französischen Städten und Dörfern Ausgangssperren. „Die Stadt ist wie leer gefegt, alle Geschäfte sind dicht“, schreibt Courdier. Ausnahmen: Lebensmittelgeschäfte und Supermärkte. Geschlossen sind darüber hinaus: die Stadien und Sportanlagen, das Schwimmbad, Kinos und die Mediathek, das Konservatorium (Musikschule), Museum und Theater sowie die Verwaltung. Diese und der Friedhof sind für die Bürger nicht mehr zugänglich. Die städtische Mensa hat zwar ihre Türen geschlossen, liefert aber Essen an Menschen, die in Isolation leben.
Leer gefegt. Die Ausgangssperre in Lons-le-Saunier hinterlässt ihre Spuren.
Die Lonser/innen müssen ein Papier mit sich führen, wenn sie das Haus verlassen. Dies dürfen sie tun, wenn sie zum Arzt oder in die Apotheke gehen müssen, wenn sie noch arbeiten und eben kein Homeoffice machen, Einkäufe erledigen oder sich draußen sportlich betätigen, was jedoch nur in unmittelbarer Nähe der eigenen Adresse erlaubt ist. Der Wochenmarkt am vergangenen Donnerstag hat stattfinden kön-
Abgesagt. Auch im Jura finden keine Veranstaltungen mehr statt.
nen. Auflagen: Abstand von den Marktständen und Sicherheitsabstand der Menschen untereinander. Anfangs taten sich die Menschen mit den Einschränkungen schwer, mittlerweile, so Courdier, halten sich die Einwohner an die Auflagen. Der Zugang zu den Alten- und Pflegeheimen ist seit 10. März untersagt. Familienmitglieder können ihre Angehörigen derzeit nicht besuchen. Der Kontakt ist über Inter-
Fotos: Courdier
net und per Telefon möglich. Denis Courdier meint: „Ohne Veranstaltungen, Konzerte, Theatervorstellungen plündern wir unsere Filmothek und entdecken das Lesen wieder neu.“ Der Familienvater kümmert sich zudem auch darum, dass seine Kinder die Hausaufgaben machen.
„Bleibt alle gesund!“ Françoise Meynier, Präsidentin des Lonser „Comité de jumelage“ und Trägerin der Offenburger Bürgermedaille, schreibt: „Es ist hart, nicht mehr in die Stadt zum Einkaufen gehen, im Park nicht mehr spazieren gehen zu können, keine Freunde zu treffen oder zu erleben, dass die Kurse der VHS ausfallen.“ Es sei jedoch schlimmer, wenn man zum Beispiel als Lehrer Aufgaben zusammenstellen und sie den Schülern schicken müsse oder wenn man als Eltern darauf achten müsse, dass die Kinder bei ihren Schulaufgaben am Ball bleiben, und wenn man sie darüber hinaus, gerade bei jüngeren Kindern, beschäftigen müsse. Allen Offenburgerinnen und Offenburgern, insbesondere den Mitstreitern bei der Städtepartnerschaft in der „Brücke“, wünscht die ehemalige Deutsch-Lehrerin ein „Bleibt alle gesund!“.
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Offenburger Tafel hat geschlossen Wegen beengter Räumlichkeiten vorerst kein Einkaufen mehr möglich/Auslieferdienst sei „nicht realistisch“ Die Offenburger Tafel hat im Zuge der Corona-Krise nun auch zugemacht. Am vergangenen Freitag war für die Tafelkunden vorläufig die letzte Gelegenheit, Lebensmittel einzukaufen. Die Tafel in Offenburg hat 1200 registrierte Familien, im Schnitt kommen tausend Kunden pro Woche. Am 14. April wird der Laden am Unteren Mühlbach voraussichtlich wieder geöffnet sein, erklärt Ilse Herberg vom Vorstand der Tafel. „Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen“, fügt die promovierte Medizinerin hinzu, aber man müsse auch an die allgemeine Bevölkerung denken. Der vierköpfige Tafel-Vorstand ist nach einer Telefonkonferenz indes einstimmig zu
Tafelbild. Die Einrichtung ist nur noch von außen zu besichtigen.
Bauen und Wohnen in Offenburg
Für kleine und große Lebens(t)räume ...
Solide im Bau. Stark im Service. Sicherheit und Verlässlichkeit beim Bauen und Wohnen in Offenburg Franz-Ludwig-Mersy-Str. 5 · D-77654 Offenburg · Tel. 0781 9326610 E-Mail: kontakt@stadtbau.de · Mehr Infos im Web:www.stadtbau.de
dem Schluss gekommen, dass es im Interesse der Eingrenzung der Corona-Infektion besser sei, diese Vorsichtsmaßnahme zu ergreifen. Damit ist die Offenburger Tafel eine der letzten Einrichtungen bundesweit, die sich den Einschränkungen fügen. Denn es gehe nicht nur darum, dass die Kunden in den engen Räumlichkeiten zu dicht beieinander stehen würden: Die Tafel ist zu einem sozialen Treffpunkt geworden, und die Menschen stehen auch draußen gern in Grüppchen zusammen und tauschen sich aus.
Ware im Überfluss „Arme Menschen haben nicht nur wenig Geld, sondern auch wenig soziale Kontakte“, sagt Ilse Herberg – die 85-Jährige ist eine der Gründerinnen der Tafel. Auch deshalb sei dem Tafel-Team die Entscheidung nicht leicht gefallen. Tafelkunden könnten auch bei Discountern einkaufen gehen, da sei mehr Platz und die Möglichkeit, Abstand voneinander zu halten. Die Kunden müssten nun improvisieren und sich umschauen, welche Alternativen es gebe. Ein Auslieferdienst der Tafel, wie es in Großstädten möglich ist, sei hier in Offenburg nicht realistisch, erklärt Herberg schweren Herzens.
Foto: Tebbel
In Offenburg habe die Tafel jedoch zu normalen Zeiten den Vorteil, dass mit Edeka Südwest ein großer Lebensmittelvertrieb ansässig sei, wobei auch Discounter wie Aldi, Lidl und Rewe Ware abgeben. Daher verfüge man inzwischen über drei Kühlhäuser, um die Ware frisch zu halten, so Herberg. Die Ausgaben für Strom, Miete und andere Kosten werden über die Einnahmen aus dem Verkauf abgedeckt, wenn das nicht reicht, kann die Tafel auf Spenden zurückgreifen. Denn in Offenburg sei es – anders als in manch anonymen Großstädten – noch möglich, Spenden zu erhalten. Dank der Kühlhäuser ist auch Ware im Überfluss vorhanden. Wenn also am 14. April der Betrieb voraussichtlich wieder aufgenommen werde, gebe es keine Engpässe. Länger haltbare Lebensmittel werden im Lager aufbewahrt, Frisches wird an die Plattform „Foodsharing“ verteilt. Beim Verkauf helfen rund 25 ehrenamtliche Mitarbeiter/innen, die in drei Schichten organisiert sind. Während der Ernst der Corona-Epidemie nicht mehr zu leugnen sei, sagt Ilse Herberg, hoffe man doch darauf, dass die Tafel am Dienstag nach Ostern wieder öffnen kann.
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Kraft aus der blühenden Natur Einblicke in die Frühjahrsarbeiten der TBO-Abteilung Stadtgrün /Ausfälle durch trockenen Sommer /Mehr mobiles Grün Mit den steigenden Temperaturen verschönern immer mehr Frühlingspflanzen das Stadtbild und die Mitarbeitenden der Technischen Betriebe Offenburg (TBO), Abteilung Stadtgrün, haben wieder alle Hände voll zu tun: Pflegearbeiten wie Düngen, Striegeln, Schneiden, Mähen stehen zum kalendarischen Frühlingsanfang in diesen Wochen an. Gerade in diesen schwierigen Zeiten sind Spaziergänge in der Natur Balsam für die Seele, wenn die Frühlingsblüher wieder Farbe in unser Leben bringen. Mit ihren orangefarbenen Jacken und Hosen fallen sie jedem gleich ins Auge, wenn man dieser Tage durch die Stadt läuft. Für die
Drei Pflegebezirke Pflege von rund 700 000 Quadratmetern öffentlicher Grünfläche – Sport- und Spielflächen ausgenommen – ist die TBO-Abteilung Stadtgrün zuständig. „Es gibt drei Pflegebezirke in Offenburg mit einer aktuellen Personalstärke von elf Mitarbeiter/innen“, informiert Harald Möschle, Abteilungsleiter Stadtbildpflege bei den TBO. Sie seien derzeit damit beschäftigt, Reste von Laub und Ästen von diversen Sturmschäden in den Pflanzrabatten und auf den Wiesenflächen zu beseitigen sowie abgestorbene Pflanzen, Stauden und Gräser zurückzuschneiden. Auch
chen werden noch an Geschäfte und Cafés vermietet, meistens auf die Ostertage hin“, spricht er aus Erfahrung. Mit der Anschaffung 19 neuer Pflanztröge in drei unterschiedlichen Größen, eingesetzt in der Hauptstraße, vor dem Salzhaus und dem Technischen Rathaus sowie auf dem Marktplatz, wird das mobile Grün in der Innenstadt dieses Jahr erweitert.
Nachwuchs in Sicht
Marktplatz. Das Areal wird von blühenden Bäumen umrahmt.
Wechselflorbeete gilt es aufzulockern und zu jäten. „Die Beete sind aufgrund der starken Regenschauer der vergangenen Wochen sehr verdichtet.“, erklärt Möschle weiter. Sehr viel Schnittgut habe sich in diesem Jahr bereits durch die winterlichen Heckenrückschnitte angesammelt. „Aufgrund des heißen Sommers haben wir auch punktuelle Ausfälle von Sträuchern und Bodendeckern in der ganzen Stadt“, bedauert Harald Möschle, wobei er den genauen Schaden noch nicht abschließend beziffern kann.
Alles sauber. Nach überstandener Coronakrise kann wieder gespielt werden.
Fotos: Siefke
Pflanzenrabatte wurden bereits an der Kinzig-Brücke, dem großen Stadtkreisel und auch in Höhe des Burda-Hochhauses entlang der Hauptstraße neu angelegt. Derzeit kümmern sich fünf Mitarbeitende um 14 Sportanlagen: Hier sind 26 Rasenplätze zu düngen, die Rasennarbe auszustriegeln und seit vergangener Woche auch wieder regelmäßig zu mähen. Darüber hinaus gibt es hier auch die sechs Tennen-Plätze, deren Oberflächen wieder einzuebnen sind. Zwei Mitarbeitende arbeiten auf den Offenburger Spielplätzen: Auch hier beschäftigt man sich mit den Hinterlassenschaften der Stürme, aber auch mit dem einsammeln von Müll, der über das Jahr gut getarnt in den belaubten Hecken landet. „Für das mobile Grün sind zwei von unserem Team im Einsatz. Nach der langen Zeit im Winterquartier werden die Kübel- und Topfpflanzen wie Oleander, Glanzmispel, Olivenbäume und Palmen zurückgeschnitten, umgetopft, gedüngt und auch teilweise verarztet“, weiß Möschle. Aktuell stehen auch schon zwei Palmen auf dem Lindenplatz. „Die restli-
Auch Pflegemaßnahmen auf dem Friedhof am Waldbach sowie einzelne Gräber auf dem Weingartenfriedhof fallen in den Aufgabenbereich des Stadtgrün-Teams. Dabei handelt es sich um denkmalgeschützte Gräber, Stifts- und Kriegsgräber sowie den Judenfriedhof. Und wer dieser Tage einen Ausflug zum Tiergehege am Gifizsee plant, könnte Glück haben: „Unsere Vollzeitkraft, die sich mit vier Aushilfen um die Tierhaltung kümmert, hat verkündet, dass demnächst Lämmchen auf die Welt kommen werden“, freut sich Möschle über den baldigen Nachwuchs.
Südliches Flair. Auf dem Lindenplatz genießen Palmen die Sonne.
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Offenburg: Fenster auf und singen! Mit Unterstützung der Stadt Offenburg laden Mechtild Fuchs und Stefan Böhm zum antiviralen Querbeetsingen am Samstag, 28. März, 18 Uhr, ein: Intoniert werden soll von zuhause aus das Lied „Die Gedanken sind frei“. Unter home.ph-freiburg.de/fuchsfr/aktuelles.html sind ein play back sowie Noten und Text zu finden. Das Glockenspiel des Historischen Rathauses wird das Lied ebenfalls anstimmen. Mit der Aktion soll
demonstriert werden, dass die Corona-Krise zwar zu Einschränkungen der persönlichen Freiheit zwingt, aber nicht zur Aufgabe unseres Willens, in einer freien Gesellschaft zu leben. Es geht laut Pressetext darum zu bekunden: „Wir fühlen uns einander verbunden. Wir danken allen, die das Zusammenleben aufrechterhalten, und allen, die den Coronapatient/ innen helfen.“ Also: Fenster auf und singen!
Kinderschutzbund: Sorgentelefon Geschlossene Schulen und Kitas, die Schließung von Spielplätzen und Sportstätten sowie das Kontaktverbot stellen Eltern und Kinder vor große Herausforderungen. Vor allem, weil niemand weiß, wie lange die Corona-Pandemie die Menschen zwingt, soziale Kontakte auf ein Minimum zu beschränken. Der Kinderschutzbund Kreisverband Ortenau will Unterstützung und Rat anbieten. Wie alle anderen Einrichtungen musste die Geschäftsstelle für den Publikumsverkehr geschlossen
werden. Dennoch ist es dem Kinderschutzbund laut Pressemitteilung „wichtig, Ansprechpartner für Eltern und Kinder in dieser schwierigen Zeit zu sein“. Mit einem Sorgentelefon, das Montag bis Freitag vormittags und Dienstag bis Donnerstag nachmittags bis zum Ende der Osterferien (17. April) täglich besetzt ist, soll Hilfe angeboten werden. Kontaktdaten Kinderschutzbund: Telefon 07 81/43 338, E-Mail: kinderschtzbund-og@t-online.de, www. kinderschutzbund-ortenau.de.
Landratsamt: Corona-Hotline Das Landratsamt Ortenaukreis hat eine neue Hotline Psychologische Beratung Corona eingerichtet. Dort stehen ab sofort Montag bis Freitag von 9 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr erfahrene Expertinnen und Experten der Psychologischen Beratungsstellen im Ortenaukreis
für Gespräche und Informationen zur Verfügung. Die Hotline ist für den gesamten Ortenaukreis unter Telefon 07 821/91 57 25 57 erreichbar. Das Landratsamt weist darauf hin, dass auch alle Beratungsstellen im Ortenaukreis weiter telefonisch erreichbar sind.
Weinpaket mit Frauenhaus-Spende Die Offenburger Weinbaubetriebe halten in der Corona-Krise zusammen. Mit ihrem Lieferservice „#stayathome – Dein Offenburger Weinpaket für Zuhause“ bietet jeder Weinbaubetrieb eine Flasche Wein aus seinem Sortiment an. Der Sechser-Karton Wein wird den Kunden direkt nach Hause geliefert. „Durch den Wegfall des Umsatzes in der Gastronomie und im Weinfachhandel sind auch wir Weinerzeuger von der Krise stark betroffen“, sagt Stefan Huschle vom Weingut von und zu Fran-
ckenstein aus Offenburg. Allerdings könne man keine Kurzarbeit anmelden oder den Betrieb kurzfristig herunterfahren wie in der Industrie, da die gleiche Arbeit im Weinberg anfällt, um die Qualitäten für den Herbst zu erhalten. Das Sechser-Paket, das kostenfrei geliefert wird, gibt es zum Preis von 49 Euro. Sechs Euro pro Paket spenden die Weingüter dem Frauenhaus Offenburg/Ortenau. Bestellung: Telefon 078 03/96 580, E-Mail: bestellung@weinmanufaktur-gengenbach.de.
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Keine Gebühr Die Stadt Offenburg möchte alle Familien in diesen schwierigen Zeiten möglichst schnell und unbürokratisch finanziell entlasten. Die Erhebung aller Betreuungsgebühren inklusive Essensgeld wird deshalb vorerst einmal für April 2020 ausgesetzt. Dies gilt ebenso für Einrichtungen der Katholischen und Evangelischen Kirche. Die weiteren freien Träger entscheiden dies individuell. Für Familien, welche die Notbetreuung in Anspruch nehmen, gilt dies ebenfalls. Der Vorsitzende des Gesamtelternbeirats der Kitas und Krippen unterstützt diese Vorgehensweise. Sollte es zu einer landeseinheitlichen Regelung kommen, erfolgt eine entsprechende Abrechnung. Familien mit Dauerauftrag sollten diesen für den April stornieren. Des Weiteren sollten keine manuellen Überweisungen für den April vorgenommen werden.
Stundung zinslos Allen Unternehmen in Offenburg, die aufgrund der Corona-Krise Probleme haben, ihre Steuerzahlungen (z.B. Gewerbesteuervorauszahlungen oder Abschlusszahlungen) pünktlich zu bezahlen, stundet die Stadt die Zahlung zunächst für drei Monate zinslos, unbürokratisch und ohne weitere Prüfungen. Danach soll gegebenenfalls gemeinsam vereinbart werden, wie es weitergeht. Dazu wurde ein Antragsvordruck entwickelt, der im Internet unter www. offenburg-corona.de abrufbar ist und an die Stadt Offenburg, Steuerabteilung zu Händen Mario Losekamm, zurückgeschickt werden soll, gerne per E-Mail: mario.losekamm@offenburg.de. Ferner verzichtet die Stadt bis auf weiteres auf eine eigene Anpassung der Gewerbesteuervorauszahlungen für das Jahr 2019 aufgrund eines guten Ergebnisses 2018. Weitere Informationen erteilt Mario Losekamm, Telefon 07 81/82-22 60. Anträge zur Herabsetzung der Gewerbesteuervorauszahlungen für 2020 sind an das Finanzamt zu richten. Ein Antragsvordruck ist unter https://finanzamt-bw.fvbwl.de/fa_offenburg abrufbar.
BARRIEREFREIES STADTMODELL
Attraktion. Viele deutsche Städte haben es – jetzt steht auch in Offenburg ein barrierefreies Stadtmodell: Der Lions-Club Offenburg stiftete diese Stadtskulptur in Bronze, die im Zentrum nahe des Bürgerbüros aufgestellt ist. Der Lions-Club hat für das Stadtmodell rund 30 000 Euro investiert. Angeregt hatte diese Spende der frühere Lions-Präsident Fred Gresens. „Ich weiß“, sagt Gresens, „dass solche Bronze-Modelle in an-
deren Städten schnell zu einer gesuchten Attraktion geworden sind.“ Wer sich für die Altstadt interessiert, kann auf dem detaillierten Modell buchstäblich spazieren gehen – mit den Augen, oder aber tastend mit den Fingern. Gresens: „So wird es endlich möglich, dass sich unser schönes Offenburg auch für Blinde erschließt.“ Ausgeführt hat das Modell der westfälische Bildhauer Edgar Broerken. Foto: Siefke
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Freiheit in Zeiten der Corona-Krise Dritter Offenburger Kreativ-Wettbewerb Krea / Motto: Alle schreiben mit / Verschiedene Themen je Altersklasse Bei der dritten Ausgabe des Offenburger Kreativ-Wettbewerbes „Krea“ steht die Frage „Was bedeutet persönliche Freiheit für mich?“ im Mittelpunkt. Gerade in Coronavirus-Zeiten lässt sich persönlich erleben, was es bedeutet, wenn die eigene Freiheit eingeschränkt wird. Das erlebt jeder ein wenig anders. Die Stadt Offenburg möchte animieren, die eigene Erfahrung in einer Kurzgeschichte oder einem anderen Text zu verarbeiten und schreibt dazu kurzfristig den Kreativ-Wettbewerb Krea#3 aus. Das Motto: Alle schreiben mit! Der Wettbewerb bietet unterschiedliche Aufgabenstellungen und richtet sich an alle Offenbur-
Bis 3. Mai ger/innen und Menschen, die Offenburg nahe stehen. Einreichungsschluss ist Sonntag, 3. Mai 2020. Veranstalter ist der Fachbereich Kultur der Stadt Offenburg in Kooperation mit der Stadtbibliothek. Der Text soll einen maximalen Umfang von 12 000 Zeichen (mit Leerzeichen) haben. Das entspricht ungefähr vier Standardseiten im Word-Format. In Ausnahmefällen kann die Geschichte in gut leserlicher Handschrift geschrieben werden. Teilnehmen können vor allem Einzelpersonen. Willkommen sind aber auch Einreichungen von Gruppen mit maximal fünf Personen (vorausgesetzt wird ein virtuelles Treffen) und natürlich Familien (hier zählen alle im Haushalt lebenden Personen). Teilnahmeformulare und alle weiteren Informationen können auf der Web-Seite www.krea-offenburg.de abgerufen werden. Folgende Themen stehen zur Auswahl: Kinder im Grundschulalter von Klasse 1 bis 4 schreiben unter dem Motto „Schule zu Hause?“ Zu Hause bleiben kann ja sehr schön sein, aber manchmal auch
Federführend. Kulturchefin Carmen Lötsch (l.) und die Leiterin der Stadtbibliothek, Malena Kimmig.
ganz ungewohnt. Zuhause lernen, alleine spielen, ohne die gewohnten Freunde. Was bewegt die Grundschulkinder momentan? Das soll in einem Text, einer Geschichte verarbeitet werden. Kinder dieser Altersgruppe können beispielsweise einen Brief an jemanden schreiben, den man zu zurzeit nicht treffen kann. Kinder und Jugendliche von Klasse 5 bis 9 haben das Thema „Schulfrei und doch nicht frei“. Gedanken zur Schulschließung, damit verbundene Träume und Wünsche oder Ärgernisse sollen in einen eigenen Text einfließen. Sie können zum Beispiel in einem Märchen, einer Fabel, einem Zeitungsbericht oder in einem Brief festgehalten werden. Diese Vorschläge stellen lediglich Hinweise dar. Das Textgenre ist frei wählbar. Jugendliche ab Klasse 10, Auszubildende und Freiwilligendienstleistende befassen sich mit den Freiheitsrechten. Demokratische Grundrechte dürfen in Deutschland nur im Ausnahmefall eingeschränkt werden. Das Infektionsschutzgesetz
bietet eine solche Ausnahme. Und aktuell leben wir alle mit mehr oder weniger starken Einschränkungen. Die Jugendlichen sollen sich im weitesten Sinne mit diesem Thema auseinandersetzen. Auch hier ist die Wahl der Mittel frei. Eine fiktive Geschichte ist ebenso denkbar wie ein Erfahrungsbericht. Für Erwachsene ist das Thema „Europa, Corona, Grenzschließungen“ vorgesehen. Noch vor wenigen Wochen war es unvorstellbar, inzwischen Realität. Europa schließt die Außenund sogar die Binnengrenzen. Was STICHWORT
Einsendung Den Text im PDF-Format mit dem Teilnahmeformular nur per E-Mail an: info@stadtbibliothek-offenburg.de einreichen. Ausschließlich handgeschriebene Texte dürfen per Post an die Stadtbibliothek Offenburg, Weingartenstraße 34, 77654 Offenburg, geschickt werden.
Foto: Kessler
bedeutet das für die Zukunft? Wie demokratiefähig werden wir nach Corona sein? In der Geschichte kann zurück oder nach vorne geblickt werden. Die Entwicklung von Vergleichen sind ebenso möglich wie eigene Szenarien. Weil Menschen mit Kriegs- und/ oder Fluchterfahrung einen ganz anderen Zugang zu den aktuellen Ereignissen haben, gibt es zusätzlich die Möglichkeit, Texte einzureichen unter dem Titel „Erinnerungen werden wach“. Das Erlebte kann etwa in einem Brief, einem Kommentar oder einer fiktiven Geschichte verarbeitet werden. Auch hier soll das Genre besonders gut zu Inhalt und Autor/ in passen. Die Bewertung und die Ermittlung der besten Beiträge erfolgt durch eine fachkundige Jury. Auf die Gewinner/innen warten tolle Preise. Die Preisverleihung ist für Herbst 2020 im Salmen geplant. Der genaue Termin wird zeitnah mitgeteilt. Unterstützt wird der Kreativ-Wettbewerb Krea vom E-Werk Mittelbaden.
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Gähnende Leere. An diesen Anblick muss man sich wohl gewöhnen. Ein Ende des Betretungsverbots öffentlicher Plätze ist nicht in Sicht.
Foto: Reinbold
Online. Der Einzelhandel lässt sich etwas einfallen.
Foto: Siefke
Sperrbezirk. Kaffee im Sitzen geht derzeit nicht.
Foto: Siefke
Präsenz. Die Polizei fährt vermehrt Streife.
Foto: Reinbold
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