Das Ei des Fritz Hansen oder „Do you like lounging?“ Ohrensessel hat es ja schon immer gegeben. Meist sind sie aber von der normalen Stuhlform ausgegangen, also mit einer klaren Innenkante zwischen Rückenteil und Sitzfläche. Aber keiner ist so richtig auf die Idee gekommen, einen Lese- und Studiersessel in erster Linie ergonomisch zu gestalten, ohne dabei die Gemütlichkeit außer Acht zu lassen. „Das konnte nur gelingen, wenn man sich eine Sitzschale als Basis nahm“, meinte Arne Jacobsen.
Nicht das Huhn, sondern das Ei war zuerst da. So dachte auch Jacobsen, und experimentierte in seiner Garage erst mal mit Glasfasern, was am Meer lebende Menschen ja vom Bootsbau her kennen. Verstärkt mit Polyurethan war das GFK dann auch wirklich das geeignetste Material für die Sitzschale. Die anwachsenden Armlehnen und die Ohren machten das Ei nur noch einladender. Latexschaum zur Abfederung und ein Sternfuß aus Aluminium darunter, und schon konnte Arne Jacobsen darin seine Pfeife schmöken. Die dänische Möbelfirma Fritz Hansen war begeistert und nahm den EGG, weniger bekannt als Modell 3316, sofort in die Produktion auf. Ein Sitzkissen kam dann auch noch hinzu, um seiner Eleganz den finalen Touch zu geben.
Um diese Formensprache weiter zu führen, kamen in der Folge noch der Cocktailsessel sowie das Sofa SWAN hinzu. Leichter halt, aber auch Schwäne legen Eier. Das geschah 1957 bis 1958. Denn nicht erst seit gestern gilt der EGG eigentlich als der große Design-Klassiker.
Am besten ist der EGG natürlich in einer Lieblingsecke aufgehoben. Er macht sich aber auch in Hotellobbies recht gut. Man denke da nur an den Eingangsbereich des SAS Royal Hotels in Kopenhagen, wo einige schon seit 1960 stehen. Man soll schon Gäste gesehen haben, die im EGG eingeschlafen sind und dann den Jetlag als Ausrede genommen haben. Zuhause ist es vielleicht – bei einem guten Buch und einem Glas Eierlikör - sogar gewünscht. Egg-xactly!
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