AirPlus Magazin

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Das Magazin von AirPlus International 2.2009

Frauen reisen anders Warum Frauen günstiger fliegen und Männer weniger stornieren Interview A+ im Gespräch mit dem Gewinner des Travel Management Awards 2009 Reisen managen Arbeitsplatz „Mein Schiff“, Arbeitsbeginn in Santo Domingo


Seit 20 Jahren mit AirPlus unterwegs 22. Dezember 1989 – 2009: Aus einem Projekt der Lufthansa ist ein Global Player geworden. In zwei Jahrzehnten hat sich AirPlus zu einem führenden Spezialisten für Bezahl- und Abrechnungslösungen im Geschäftsreisemanagement entwickelt. Vor zwei Jahrzehnten war das Neu-Isenburger Unternehmen Geburtshelfer des modernen Business Travel Managements, seitdem ist es Taktgeber der Branche und unterstützt mit innovativen Produkten die Professionalisierung. Kostentransparenz und Prozessoptimierung bei den Kunden stehen dabei an vorderster Stelle. „Fasten your seat belts!“ Diesen Satz haben Geschäftsreisende, die ihre Flugtickets mit Firmenkreditkarten von AirPlus bezahlen, im vergangenen Jahr weltweit über zwanzig Millionen Mal gehört. Rein rechnerisch checken so jeden Tag rund 30.000 „AirPlusGeschäftsreisende“ für einen Flug ein. Mit Erfolg: Seit 20 Jahren sind Unternehmen weltweit mit AirPlus unterwegs.

2009: 20 Jahre AirPlus 2006: 13,7

1998: 4,3

1994: 2,6

1990: 0,61

2008: 18,1

2002: 8,2

Abrechnungsumsatz total in Milliarden Euro

2004: 10,4 2000: 6,5

1989: Gründungsjahr AirPlus

2009: 20 Jahre AirPlus

1996: 3,6

1992: 1,59

2006: 937.000

2002: 783.000

1998: 386.000

Entwicklung Kartenanzahl 1994: 125.000

1990: 67.000

1989: Gründungsjahr AirPlus

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AIRPLUS

1992: 82.000

2008: 1.048.000 2004: 850.000 2000: 568.000

1996: 231.000


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Titelthema – Frauen reisen anders

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Interview – Travel Management Award

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Reisen managen – Arbeitsplatz „Mein Schiff“

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Titelthema – Frauen reisen anders

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Expertenmeinung – Vertragsverhandlungen mit Hotels

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Theorie und Praxis – Die neue Realität im Travel Management

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Branchenwissen – Das Reisebüro ― ein wichtiger Partner

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Travel Management – Weltweit vor Ort

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Expertentipp – In den Fußstapfen des Travel Managements

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Märkte – Asien-Pazifik: Distanzen überwinden

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Interview – A+ im Gespräch mit dem Gewinner des Travel Management Awards 2009

20

Reisen managen – Arbeitsplatz „Mein Schiff“, Arbeitsbeginn in Santo Domingo

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Service

Impressum Das Magazin von AirPlus International Herausgeber: Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH Hans-Böckler-Straße 7 63263 Neu-Isenburg Info-Telefon: +49 (0) 6102 204-444 Telefax: +49 (0) 6102 204-349 Internet: www.airplus.com E-Mail: Magazin@airplus.com

Verantwortlich: Sabine Bernstein Redaktion und Realisation: Profilwerkstatt Chefredaktion: Martin Reimund Redaktion: Thomas Zelinger, Caroline Pätzhold Artdirektion: Profilwerkstatt Druck: Frotscher Druck, Darmstadt © Copyright 2009 by AirPlus International

Bildnachweise: AirPlus, Alexander Heimann (S. 1, 3, 4, 5, 6, 7), Geberit (S. 12), fotolia/Laschi (S. 14,15), fotolia/XtravaganT (S. 17), fotolia/iceteaimages (S. 18), tui-cruisers (S. 20/21)

+ PODCAST Die gekennzeichneten Artikel können Sie unter www.airplus.com > News> A+ Magazin als Podcast anhören und herunterladen.

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TITELTHEMA

Frauen reisen anders Eine Betrachtung zur Frage, warum Frauen g체nstiger fliegen und M채nner weniger stornieren.

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TITELTHEMA

Von Caroline Pätzhold Frauen, wird immer wieder gesagt, können zuhören, aber dafür nicht einparken, Männer sind die besseren Techniker, haben aber oft kein Feingefühl. Alles nur Klischees? Fest steht, es gibt Verschiedenheiten zwischen Mann und Frau. Ob im privaten Bereich oder in der Arbeitswelt, die Unterschiede sind vielschichtig. In Führungspositionen sind Frauen in vielen Bereichen immer noch deutlich seltener vertreten als Männer, das trifft besonders auf große Unternehmen und die obersten Hierarchieebenen zu. Laut einer Analyse des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung nimmt der Frauenanteil in Führungspositionen mit der Größe des Unternehmens ab. In kleinen und mittelständischen Unternehmen sieht die Welt anders aus. Dort gelingt es Frauen eher, eine Führungsposition einzunehmen, und das besonders, wenn sie jung sind. Frauen unter 30 Jahren sind mit 43 Prozent in Führungspositionen vertreten, der Anteil sinkt jedoch bis zum Alter von 40 Jahren auf knapp über 20 Prozent und bleibt dann auf niedrigem Niveau. Solche Zahlen zeigen, dass junge Frauen sich offensichtlich immer noch zwischen Karriere und Familie entscheiden. Oder beides miteinander kombiniert werden muss, was voraussetzt, dass Strukturen und Systeme das Miteinander von Job und Familie erleichtern: flexible Arbeitszeiten, jobgerechte Kinderbetreuung, angemessene Bezahlung. Der demografische Wandel hat zur Folge, dass berufstätige Frauen anderen Herausforderungen im Management des Alltags gegenüberstehen als Männer. Die Frauen müssen geschäftliche Termine und Reisen sowie Kinder und Haushalt gleichzeitig organisieren, dabei das Berufs- und Privatleben flexibel gestalten und immer vorausschauender planen. Beispiel Geschäftsreisen: Sie sind vor allem Männersache. Der subjektive Eindruck am Air-

port oder im Hotel wird von Marktbetrachtungen gestützt. Bei Flügen beispielsweise liegt der Anteil der weiblichen Geschäftsreisenden gerade mal bei 12,4 Prozent. Tendenz sinkend – im Jahr 2007 waren es noch 13,1 Prozent. Doch nicht nur beim Zahlenverhältnis gibt es deutliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern auf Geschäftsreisen. Auch die Art und Weise der Reiseplanung und des Reisens selbst ist sehr unterschiedlich. Spiegeln sich die Anforderungen im privaten Bereich auch bei Geschäftsreisen wider? Vom Kindergarten zum Flughafen Dort, wo es die Kundenstruktur oder das Tätigkeitsfeld des Unternehmens erfordert, wird viel gereist, national, europaweit, nicht selten rund um den Globus. Per Flieger, Bahn und Auto geht es zum Kunden, zur Produktionsstätte oder zur Veranstaltung. Das setzt Flexibilität voraus. Und eine routinierte Reisegestaltung. Frauen scheinen anders als Männer ihre Geschäftsreisen zu planen und umzusetzen, dies ergab jetzt eine Auswertung von AirPlus. Die Basis: Mehr als zwölf Millionen jährlicher Flugbuchungen weltweit – den Unterschied zwischen Männern und Frauen hat dabei das MR/MRS-Kürzel auf den Flugscheinen gemacht. Die Daten geben Einblick in die verschiedenen Bereiche der Planung und Umsetzung der Reise. Interessant dabei: Frauen planen ihre Geschäftsreisen früher und gehen sparsamer mit Geld um. Zwischen der Buchung einer Reise und deren Antritt liegen bei Frauen 19,9 Tage, bei deren männlichen Kollegen sind es nur 15,4 Tage. Das belegt, dass Frauen ihre Reisen vorausschauender planen und buchen – das, so lässt sich ahnen, ist eine Folge des anders gelagerten Alltagsmanagements von Frauen, die mehr als die Männer Beruf und Familie verbinden müssen. Aber, im Gegensatz zu den Männern, AIRPLUS

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TITELTHEMA

INFO+ Frauen auf dem Vormarsch – Immer mehr Frauen ziehen ein in die Führungsetagen der europäischen Politik und Wirtschaft. Dennoch sind sie gegenüber Männern weiterhin massiv unterrepräsentiert, was der aktuelle Bericht der Europäischen Union zur Gleichstellung von Männern und Frauen 2009 bestätigt. Der Anteil weiblicher Führungskräfte ist in den letzten Jahren unverändert geblieben und stagniert somit bei durchschnittlich 30 Prozent. Fortschritte gab es dagegen in der Politik der EU-Mitgliedsstaaten: Hier ist der Anteil der weiblichen Abgeordneten innerhalb der letzten Jahre von 16 Prozent auf 24 Prozent gestiegen. Der Anteil der Frauen, die ein hochrangiges Ministeramt bekleiden, liegt sogar bei 25 Prozent.

stornieren und ändern Frauen ihre Reisen auch häufiger: 2009 wurden 13,7 Prozent der Geschäftsreisen von Frauen geändert oder storniert. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Tendenz sogar steigend, 2007 waren es noch 13,3 Prozent. Dies ist ein weiterer Indikator, dass Frauen flexibler und spontaner auf Veränderungen und Verschiebungen im Alltag reagieren müssen. Nicola Koch, Travel Managerin bei TOYOTA Material Handling Deutschland, kann das bestätigen: „Unsere weiblichen Reisenden buchen oft viel früher ihre Geschäftsreisen als die Männer. Aber es kommt auch öfter vor, dass sie umdisponieren müssen oder verhindert sind. Und das liegt nicht selten daran, dass sie Familie und Job unter einen Hut bringen müssen.“ Männer können somit offensichtlich der Forderung nach sorgfältigerer Reiseplanung besser nachkommen: Im Jahr 2007 stornierten in Deutschland noch 4,2 Prozent ihre Reisen, im Jahr 2009 waren es 3,4 Prozent. Die neue Realität im Travel Management Kosten runter und konsequent Sparkurs fahren, das war in den vergangenen Monaten die Ansage

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für Reisekosten in Unternehmen. Aber: „Wir haben die Talsohle erreicht – und eine neue Realität im Travel Management“, sagt Michael Fürer, Vertriebschef Deutschland bei AirPlus. Denn der Savings-Trend hält weiterhin an, Firmen halten die Kostenbremse angezogen. Experten haben das vorausgesagt und recht behalten: Insgesamt wurden 19 Prozent weniger Flugtickets als im Vorjahr gekauft, die verkauften Flugscheine wiederum waren im Durchschnitt 17 Prozent günstiger als im Vergleichszeitraum. Und auch in der Hotellerie wird der Sparkurs deutlich. Die Ausgaben fürs Übernachten lagen 13 Prozent unter denen des Jahres zuvor, zudem sind die Buchungen um zehn Prozent zurückgegangen. Die Wirkung ist kurz- wie langfristig angelegt: „Travel Manager setzen verstärkt auf frühes Buchen und tragen damit zum längerfristigen Einsparen von Kosten bei“, erklärt Fürer weiter. 2007 lag die Vorausbuchungsdauer bei 13,3 Tagen, 2008 waren es 14,4 Tage, und seit 2009 liegen 15,7 Tage zwischen Buchung und Reiseantritt. Und noch ein weiterer Sparindikator lässt sich feststellen: In den vergangenen drei Jahren ist die Anzahl der gebuchten Business-Class-Tickets kontinuierlich gesun-


TITELTHEMA

Unterschiedliches Reiseverhalten Anteil Frauen und Männer auf Geschäftsreisen in Prozent

Durchschnittlicher Ticketpreis in Euro in der Economy-Klasse

Durchschnittliche Anzahl der Tage zwischen Buchung und Flug

277 87,6

230 19,2 15,4

12,4 Frauen Männer

ken, während die Zahl der Economy-Tickets kontinuierlich gestiegen ist. Frauen sind die besseren Sparer Privat sind Frauen oft diejenigen, die die Hand auf den Haushaltsausgaben haben und dabei sehr ökonomisch handeln – und das scheint sich auf die Geschäftsreisebuchungen auszuwirken: Frauen fliegen vorwiegend Economy und buchen günstigere Tickets. Die Economy-Class ist die meistgebuchte Serviceklasse bei Frauen, egal ob auf Interkontinental-, Kontinental- oder Domesticstrecken. Mit 13 Prozent fliegen Frauen am häufigsten in der günstigsten Klasse, zudem buchen sie im Durchschnitt rund 50 Euro billigere Tickets, in der Business-Class sind es sogar rund 70 Euro. Die Erkenntnisse über die Unterschiede beim Reisen von Frauen und Männern bestätigen zumindest teilweise Beobachtungen aus anderen Bereichen der Arbeitswelt, bieten aber darüber hinaus weitere interessante Einblicke. Laut einer Studie der Universität Bad Honnef können Frauen beispielsweise besser mit den Strapazen einer Geschäftsreise umgehen und empfinden den Trip nicht selten sogar als Kurzurlaub – somit lässt sich

Frauen Männer

Frauen Männer

schlussfolgern: Frauen können besser mit den Belastungen berufsbedingter Mobilität gehen. Sind Frauen die besseren Geschäftsreisenden? Aus Sicht der Kostenverantwortlichen in Unternehmen lässt sich die Frage mit einem Ja beantworten: Frauen kaufen günstigere Tickets, buchen früher, fliegen häufiger Economy und gehen mit Ausgaben unterwegs sparsamer um. Das passt ins Bild: Bescheidenheit wird Frauen häufig als typische Charaktereigenschaft zugeschrieben – und gilt nicht gerade als Garant für beruflichen Erfolg. Doch die Studie der Universität Bad Honnef liefert noch ein interessantes Ergebnis: Zwei Drittel der Geschäftsreisenden in Deutschland sind der Meinung, dass Geschäftsreisen wesentlich zu ihrem beruflichen Erfolg beitragen – und Frauen sind deutlich stärker als ihre männlichen Kollegen davon überzeugt, dass die berufsbedingte Reisetätigkeit karrierefördernd ist. Frauen stehen Mobilität im Beruf also durchaus positiv gegenüber – ob sie in Zukunft auch häufiger für ihr Unternehmen beruflich unterwegs sein werden, ist offen. Der Wandel im gesellschaftlichen Verständnis hat zugleich neue Rahmenbedingungen geschaffen. Diese sind heute für Frauen weit günstiger als früher und lassen es zu, Beruf und Familie zu vereinen, zum Beispiel durch flexiblere Arbeitszeiten oder auch mehr Kindergartenplätze. Beides sind unabdingbare Voraussetzungen, damit Frauen den eigenen Wünschen gerecht werden können: Laut einer Studie aus dem Jahr 2008 der Zeitschrift Brigitte wollen mehr als 80 Prozent der befragten Frauen beruflich erfolg5 reich sein und eine Familie haben. AIRPLUS

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