Grüne Welt Juni 2022

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grüne welt journal

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Abwechslung im Garten freut Nützlinge

UNSER

Grün BRINGT BUNTE ARTENVIELFALT. GRÜNE WELT INHALT

Unser Grün ist nachhaltig.

Prinz Charles klärt auf

Der bekannteste Bauer der Welt setzt auf zukunftsfitten Biolandbau SEITE 8

Bella Bayer schließt

Das Ende eines Schaugartens FOTO: APA/AFP/POOL/ANDREW MILLIGAN

Mischkulturen fördern die Artenvielfalt

Nach geprüften, zertifizierten bellaflora-Standards umweltfreundlich produziert

SEITE 2

Das Beweisstück Socke

Experiment mit der City Farm SEITE 14

Revolution aus der Region

Mode bauernhoffrisch SEITE 22


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O2-Einsparen ist noch immer kein echter Volkssport, diesbezügliche Pionierleistungen werden recht unterschiedlich begrüßt. Als positiver Anstoß oder fast als „anstößig“. Ein großes Potenzial zum Treibhausgas-Sparschweinfüttern steckt in Textilindustrie und Landwirtschaft. Eine Initiative aus dem englischsprachigen Raum hat nun beide zusammengeführt, auf der Suche nach Alternativen zu „Fast Fashion“, die auf Erdöl basiert oder oft von umweltruinösen Baumwollfeldern stammt. „Legen Sie bei der Auswahl ihrer Kleidung die gleichen strengen Maßstäbe an wie bei ihrer Nahrung“, fordern die Initiatorinnen der „Fibershed“ genannten Bewegung. Diese setzt auf Textilfasern und Textilfarben direkt vom Bio-Acker, und das auch noch vom regionalen (Seite 22). Werfen wir auch einen Blick auf Prinz Charles (Seite 8). Als der bekannteste Biobauer der Welt seine Brennnesseln für Nesselstoffe zur Verfügung stellte, erhielt er („nette Marotte“) Applaus. Nicht so gut angekommen ist offensichtlich sein Einsatz für eine radikale Umstellung der Landwirtschaft. Eine Filmdokumentation mit diesbezüglichen Wortspenden erhielt bei den Briten Kinoverbot. Inspirierende Zum Nachlesen Sommerlektüre auch mit den können Sie alle vielen anderen Themen wünsche ich Ihnen bisherigen Ausgaben als pdf anfordern:

GRUENEWELT@KURIER.AT

gruenewelt@kurier.at

Giraffen im Gartentheater. Wie von einem Logenplatz blickt der Betrachter hinunter auf ein Blütenparkett, das sie vorübergehend bewohnen

BELLA UND KARL ALLEIN ZU HAUS Ein Nachruf auf einen der schönsten Schaugärten Österreichs. Weil es an Parkplätzen fehlt, muss „Bellabayer - Das Gartenatelier“ seine Pforten schließen. Nur wer Taglilien abholt, darf noch rein.

Die „Tante“ mit den blauen Augen hat den romantischen Schwimmteich im Blick

FOTOS: BELLABAYER/DAS GARTENATELIER ; SIMONDE ANDRESS

WIESO KLEIDUNG VOM REGIONALEN ACKER KOMMT UND WIE PRINZ CHARLES AUFKLÄRT

SONDERTHEMA

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s ist ein Garten der magischen Gestalten, die sich bei Bella Bayer-Lueger und Karl Lueger in enger Beziehung und als gleichwertige Bewohner mit Flora und Fauna einen 5.000 m2 großen Lebensraum teilen. Dieser liegt im oststeirischen Hartberg und somit im milden Weinbauklima, das auch für mediterrane Pflanzen einen guten Standort bietet. Exoten trifft man hier überall, von Bambus bis zum Seidenbaum. Das Glanzstück ist eine 100-jährige Tulpenmagnolie aus dem Tessin. Dazu kommen Raritäten wie das Mammutblatt, eine Sumpfpflanze mit Blättern von zwei Metern Durchmesser, die sich in Teichnähe

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Isabell Bayer-Lueger und Karl Lueger haben ihren Schaugarten im steirischen Hartberg nach 20 Jahren schließen müssen

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Ein Fisch aus Metallplatten sieht sich die Wasserstelle im üppigen Pflanzendschungel von oben an

Später haben die beiden im oststeirischen Hartberg ihren eigenen Garten gefunden. „Ein Zaubergarten wie aus dem Märchen erwartete uns“, erinnert sich Bella BayerLueger, „hundert Jahre alt und ein Hort der Verwilderung“. Nach dem Auslichten, Si ht Sichten und u Bewahren verborgenerr Schätze brachten die beiiden Garten- und Wüste enfreunde ihre eigenen Vorlieben ein. Der Garten gewann sein heutiges Profil. Und weil sie das glücklich machte und Glück sich vervielfachen soll, we enn man es mit anderen tteilt, öffneten sie das Gartentor für Besucher. Über 20 Jahre h ging d das gut. Bis ein Nachbar sich plötzlich durch das Verkehrsaufkommen und das Zuparken der engen Sackgasse gestört fühlte. 40 Anzeigen hätten sie allein im letzten Jahr bekommen, erzäh-

len Bayer und Lueger. Entnervt haben sie das Handtuch geworfen. Das Tor ist jetzt geschlossen und einer der schönsten Schaugärten Österreichs Geschichte. Die Gemeinde Hartberg, jetzt um eine Tourismusattraktion ärmer, hat keine Lösung für die Parkplatzmisere gefunden. Bella und Karl sind wieder allein zu Haus. „Wir lieben und pflegen unseren Garten natürlich weiterhin“, versichern Bayer und Lueger. Doch mit den jährlich wechselnden Kunst-Installationen ist es vorbei. Diese ließen sich dort besonders theatralisch in Szene setzen, wo eine Geländestufe einen Logenplatz bildet, von dem aus

FOTOS: BELLA BAYER/DAS GARTENATELIER; BERNHARD BERGMANN

sichtlich wohlfühlt. Oder die Großblättrige Magnolie, bei der schon die Knospen so groß wie der Kopf eines erwachsenen Menschen sind. Im Juni trägt sie stark duftende, weiße Blüten, allerdings nur zwei Tage lang. G t Bella Bayer-Lueger, die Gartenarchitektin, und Karl Lueg ger, der Gärtnermeister und profunde Erlebnispädagoge, haben einander in der Wüste Sinai kennengelernt. Gemeinsam haben sie dort einen Lehrgarten für Beduinenfamilien angelegt, fast ein Weltwunder in der Kargheiit der Wüste, bestückt mit GraG natäpfeln, Mandelbäumen, Melonen, Guaven und einem Gürtell immergrüner Mimosen zum Schutz gegen den Wind. In den Wüsten Afrikas und Asiens ist Lueger heute noch als „Nomade auf Zeit“ mit Reisegruppen unterwegs.

Am Gartenteich ist ein Flusspferd zu Hause, wie auch der Fisch, ist es ein Werk des marokkanischen Künstlers Amirat

man, wie auf eine Bühne, auf ein Gartenparterre hinunterblickt. In diesem Senkgarten, der Jahr für Jahr mit Tausenden Taglilien besetzt ist, waren schon Giraffen (Metallskulpturen des Burgenländers Stephan Steinkellner) zu Besuch oder ein Schwarm von Keramik-Möwen von Ulf Sommer. „Die Blätter der Taglilien erinnern an Vögel im Flug. Das hat mich zu dieser Komposition inspiriert“, sagt Isabell Bayer-Lueger. Blütenblätter und Vogelflügel bieten ein Stimmungsbild, das zum Abheben vom Alltag einlädt. „Skulpturen“, meint die Gartenarchitektin und schließt ihre „Dauergäste“

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Die Frauengruppe mit den Luchsohren trifft man in einem Beet mit Funkien an, das sich unter dem Dach einer 100 Jahre alten Magnolie ausbreitet

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SONDERTHEMA

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TAGLILIEN, BUNTE SCHÖNHEITEN, AUCH ZUM VERSPEISEN

Ein Schwarm von Keramik-Möwen stattet den Tausenden Taglilien einen Besuch ab

mit ein, „können Stimmungen verstärken, die man sich herbei wünscht und diese im ganzen Garten spürbar machen.“ Der erste Gast aus dem Reich der Naturwesen war die „Tante“, eine lebensgroße Keramikfigur von Elke Huala, mit strahlend blauen Augen. Sie trägt ein langes weites Kleid mit Goldrand, wie aus einer anderen Zeit und einer anderen Welt. Die „Tante“ blickt durch den Blütenschleier einer Wiesenraute hinüber zum romantischen Teich. Dort ist auch ein Flusspferd zu Hause, das Werk des marokkanischen Künstlers Amirat, von dem auch ein überdimensionaler Fisch aus Metallplatten stammt. Frauengestalten mit spitzen Luchsohren von Krista TitzTornquist findet man in einem Beet mit Funkien, das sich unter dem Dach einer 100 Jahre alten Magnolie ausbreitet. Mit

ihrem Gesamtkunstwerk eines Gartens konnten die beiden Steirer auch andere begeistern. 2021 waren 3.000 Besucher gekommen, um zu staunen und sich Inspiration für zu Hause zu holen. Jetzt haben aber nur noch jene eine Chance einen Blick ins Paradies zu werfen, die sich für die exquisite Tagliliensammlung der Bayer-Luegers interessieren. Wer Taglilien vorbestellt, hat das Privileg, diese persönlich abholen zu dürfen. Die andere Möglichkeit ist, sich durch den prachtvollen Fotoband zu blättern, den die beiden – nun in memoriam – über ihr Lebenswerk veröffentlicht haben. INGRID GREISENEGGER

Information Buch: Zwei Träume - ein Garten, Isabell Bayer-Lueger, Karl Lueger, private Edition, Preis 39€, Bestellung: www.bellabayer.at

Gepflanzt werden können diese robusten Staudengewächse zwischen April und Oktober. Sie brauchen einen humosen Gartenboden und sollten einen vollsonnigen Platz haben, denn bei Halbschatten nimmt die Blühfreudigkeit ab. Diese wird mit phosphathaltigen Blütendüngern gefördert, die Blütengröße durch gute Wasserversorgung während der Blütezeit gesteigert. Jede Blüte erfreut uns zwar nur an einem einzigen Tag, doch dank Züchtungen mit bis zu 150 Knospen an der Einzelpflanze, die sich alle zu einem anderen Zeitpunkt öffnen, sorgen Taglilien im Sommer wochenlang für Farbe im Garten. Bella Bayer-Lueger schneidet die abgeblühten Pflanzen im August/September bis auf eine Hand breit über dem Boden zurück. Danach bilden sich rasch frische Blatthorste, die gesund den Winter überstehen. Die fleischigen Wurzeln werden leider von Wühlmäusen sehr geschätzt, daher empfiehlt es sich, beim Auspflanzen den Wurzelballen mit einem Gitter zu umgeben. Taglilien lassen sich vermehren, indem große Horste mit einem scharfen Spaten geteilt werden. Blütezeit ist im Juni und Juli. Frische Blüten schmecken würzigscharf, eingelegte Knospen knackig, süßlich, mit Zuckererbsen vergleichbar.


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RAUS AUS DEM SYSTEM „Das gesamte Subventionssystem auf der ganzen Welt unterstützt zurzeit die falsche Landwirtschaftsmethode. Das geförderte konventionelle System zeigt Nebenwirkungen, die einfach ignoriert und deren Kosten nicht mit einbezogen werden. Zum Beispiel die Kosten, beziehungsweise Schäden, durch Umweltbelastung: aus den Augen, aus dem Sinn“. „Wenn man aber die Subventionssysteme umdrehen könnte, sodass Produkte aus biologischer und nachhaltiger Landwirtschaft billiger werden, was für den Konsumenten nötig ist, dann wäre es teurer, Nahrung herzustellen, die der Umwelt und den Menschen schadet. Aber momentan sieht es genau anders aus“. Charles, Prince of Wales, in dem Film „Der Bauer und sein Prinz“

Der Prince of Wales ist mit seiner Duchy Home Farm bei Highgrove House mit Biolandbau wirtschaftlich erfolgreich unterwegs, beim Vieh und auf dem Acker

EIN PRINZ KLÄRT AUF

Der königliche Landwirt mit seinem Farm-Manager in dem Film „Der Bauer und sein Prinz“, der in Großbritannien nicht gezeigt werden durfte

Der Prince of Wales ist der bekannteste Bio-Bauer der Welt. Aus seinem Gut Highgrove

ie Handschuhe und Jacken, die seine Großmutter, die „Queen Mum“, bei der Gartenarbeit trug, hat ihr Enkel aufbewahrt. Mit ihr konnte er als Kind viel Zeit verbringen, daher stammt wohl auch

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seine Liebe zu Erde und Land. Als Charles, Prince of Wales, 1980 das Anwesen Highgrove House im Hügelland der Cotswolds in der Grafschaft Gloucestershire zum Familiensitz erkor, begann er auch seine Vorstellungen von einer Bio-

Artgemäße Tierhaltung versteht sich auf der Duchy Home Farm von selbst

Landwirtschaft auf der angrenzenden Duchy Home Farm umzusetzen. Diese umfasst inzwischen rund 760 Hektar Land, liefert Gemüse, Kartoffeln, Obst, Fleisch von Weidetieren und Getreide, das mit alten Mühlsteinen gemahlen und zu eigenem Brot gebacken wird. Alternativ-Nobelpreisträgerin Vandana Shiva sagt über den königlichen Landwirt: „Wenn er von draußen reinkommt, ist unter seinen Fingernägeln immer ein bisschen Erde, er ist kein manikürter Prinz.“ Dafür aber das Rückgrat der ÖkoBewegung bei den Briten. Dem deutschen Dokumentarfilmer Bertram Verhaag ist es gelungen, eine Drehgenehmigung für das landwirtschaftliche Vorzeigeprojekt zu erhalten. Über fünf Jahre hinweg hat er dann an „Der Bauer und sein Prinz“ (wobei mit dem

FOTOS: WWW.DENKMAL.FILM

hat er einen Vorzeigebetrieb gemacht. Mit großem Erfolg.

Bauern der Farm-Manager David Wilson gemeint ist) gearbeitet. Verhaag dokumentiert die Artenvielfalt auf den Wildblumenwiesen, dem Weidegelände und in der Apfelplantage mit den 1.000 verschiedenen Sorten. Und er lässt David Wilson sein Engagement für den königlichen Auftrag erklären: „Ich hatte Unbehagen gegenüber bestimmten Praktiken in meinem früheren Job. Das Land gehörte den Banken, die wollten den schnellen Profit bei wenig Betriebskosten“. Auf der Duchy Home Farm hingegen will man zeigen, dass man auch mit den Standards des Biolandbaus erfolgreich und nachhaltig wirtschaften

kann. So lassen sich beispielsweise, indem man den Ackerboden nur oberflächlich „ankratzt“, statt ihn, wie im konventionellen Landbau üblich, umzupflügen, bemerkenswerte 32 Liter Diesel pro Hektar Ackerland einsparen. Die Duchy Home Farm soll „Verständnis für die Zusammenarbeit mit der Natur schaffen, anstatt sie weiterhin zu missbrauchen“, sagt der Prinz. Sein erklärtes Ziel ist es, Multiplikator all dieser Ideen zu sein. Damit schaffte sich der Thronfolger nicht nur Freunde. „Man hat ihn als verrückt dargestellt“, lautet die Meinung Vandana Shivas, „weil seine Ideen so vernünftig sind in

einer wahnsinnig gewordenen Welt.“ In Großbritannien durfte „Der Bauer und sein Prinz“ auf Veranlassung des königlichen Press Office nicht gezeigt werden. „Das Pressebüro“, erläutert Verhaagen, „von dem wir die Drehgenehmigung erhalten hatten, ist berechtigt, auch ohne Begründung, eine solche Entscheidung zu treffen.“ Im Ausland ist der Film im Kino gut angekommen, Lufthansa-Passagiere konnten ihn sich bei Fernflügen abrufen. Jetzt wurde der Bio-Prinz bei uns geehrt. Der Restaurantführer Gault&Millau ernannte ihn zum „Gourmet des Jahres 2023“. „Wir wählen gerne Persönlichkeiten, die auch Verantwortung für die Umwelt tragen und es ist uns ein Anliegen, Produzenten in den Vordergrund zu stellen, weil ohne gute Produkte kein Koch gut sein kann“, sagt der Herausgeber des Österreich-Ausgabe Karl Hohenlohe. Zuvor waren schon die Biobauern Tobias Moretti und Sarah Wiener zu dieser Auszeichnung gelangt. INGRID GREISENEGGER

Information „Der Bauer und sein Prinz“, Film von Bertram Verhaag auf DVD. Dauer: 80 Minuten. Preis: 19,90€ Bezug: www.denkmal.film

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Ja! Natürlich Geschäftsführer Andreas Steidl bei Bio-Bauer Johann Pinczker im Burgenland

GELEBTER KLIMASCHUTZ Mit höchstem Bio-Wissen fördert Ja! Natürlich seit mehr als 28 Jahren gesunde Böden für mehr Biodiversität. ochwertige Lebensmittel aus einem gesunden Boden, der sich durch Artenvielfalt auszeichnet – dazu leistet Ja! Natürlich seit 28 Jahren als starker Partner der heimischen Bio-Landwirtschaft einen wesentlichen Beitrag. Durch Kreislaufwirtschaft, vielfältige Fruchtfolgen und den gänzlichen Verzicht auf chemisch-synthetische Spritz- und mineralische Düngemittel werden der Boden und das Bodenleben geschützt und der wichtige Humusaufbau unterstützt. Eine exzessive Beanspruchung der Böden durch intensive Bewirtschaftung und Bodenversiegelung setzt die Gesundheit unserer Böden aufs Spiel und leistet dem Klimawandel Vorschub. Bio-Flächen weisen hingegen durch ihre nachhaltige Bewirtschaftung einen höheren Humusgehalt auf, der eine bedeutende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielt. Das belegt auch die Studie zum Thema Klimaschutz und Ernährung aus 2021, die Ja! Natürlich gemeinsam mit Greenpeace beim Forschungsinstitut Biologischer Landbau (FiBL) in Auftrag gegeben hat. „Für Ja! Natürlich hat der Erhalt gesunder Böden höchste Priorität. Biodiversität und Humuserhalt sind essenziell für einen intakten Boden, den wir dringend benötigen, wenn wir und künftige Generationen noch wertvolle Lebensmittel ernten können wollen. InsektensterbenundderVerlustderArtenvielfaltstellen einegrößereBedrohungdar,alsvielenbewusst ist“, fasst Ja! Natürlich Geschäftsführerin Klaudia Atzmüller zusammen. Denn ein gesunder

Boden braucht seine „kleinen Helferlein“, die den Boden auflockern und dafür sorgen, dass er fruchtbar ist. Durch den Verzicht der Ja! Natürlich Bio-Bauern auf chemisch-synthetische Spritz- und Düngemittel und Pestizide haben die wichtigen Bodenlebewesen – wie Bienen,Hummeln,SchmetterlingeundRegenwürmer – ein einladendes Zuhause. Eine solche Vielfalt garantiert im Pflanzenreich die Fruchtfolge – also das regelmäßige Abwechseln von Pflanzenarten, die auf den Feldern kultiviert werden. So können die Bäurinnen und Bauern nachhaltig und Boden schonend wirtschaften sowie die Biodiversität, sprich Artenvielfalt , fördern.

Denn was gut für den Boden ist, ist gut für die Artenvielfalt, ist gut für die Qualität der Lebensmittel und damit auch gut für uns. „90 Prozent unserer Nahrungsmittel stammen aus dem Boden und er leistet sozusagen unsichtbar unerlässliche Dienste für das Sichtbare über der Erde. Für uns und die nachfolgenden Generationen müssen wir unsere Böden fruchtbar erhalten und vor Ausbeutung schützen“, betont Andreas Steidl, Agrarexperte und Ja! Natürlich Geschäftsführer. Um dies zu realisieren, setzt man den Fokus auch weiterhin stark auf Regionalität. Besonders stolz macht Ja! Natürlich daher die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit den zahlreichen BioLandwirtinnen und -Landwirten.

BODEN ALS NAHRUNGSQUELLE Als Österreichs erfahrenste Bio-Marke ist es Ja! Natürlich daher seit Jahrzehnten ein Anliegen, die Böden in Österreich fruchtbar zu halten.

Weitere Informationen zu Ja! Natürlich finden Sie online unter www.janatuerlich.at und auf www.magazin.janatuerlich.at/

Ja! Natürlich: Genuss mit Verantwortung gegenüber Mensch, Tier und Umwelt

FOTOS: REWE GROUP

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SONDERTHEMA

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NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN FÜR DIE ZUKUNFT

WELTVERBESSERN Es angehen. Nicht jede gute Idee wird den Globus retten, einen Versuch ist es trotzdem wert.

Bis zu 200 € Zuschuss gibt es zur Reparatur von Elektro-und Elektronikgeräten

Green Packaging – Maßnahmen mit großer Wirkung: Brauerei Schwechat setzt auf Recycling

Grundsatz. Energie zu sparen und schonend mit Ressourcen umzugehen, hat bei

VON DER WEGWERFGESELLSCHAFT ZUR REPARATURGESELLSCHAFT

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der Brau Union Österreich hohen Stellenwert und lange Tradition.

Die gute Nachricht: ein neues Maßnahmenpaket der Bundesregierung, allem voran der „Reparaturbonus“, den bisher nur einzelne Bundesländer Konsumenten zur Verfügung gestellt hatten, gilt seit Ende April österreichweit. Das heißt, dass man für Reparaturen von Elektro- und Elektronikgeräten um 50 Prozent weniger bezahlt, bis 200€ werden zugeschossen. Betriebe in ganz Österreich, bei denen der Reparaturbonus gültig ist, findet man hier:

ier ist ein natürliches Getränk und kann nur so gut sein wie die Rohstoffe, die zum Brauen verwendet werden. Daher ist ein nachhaltiger und schonender Verbrauch der Ressourcen wichtig. Darauf achtet die Brau Union Österreich entlang der gesamten Produktionskette, angefangen bei den Rohstoffen über die Produktion, den Brauprozess bis hin zur Auslieferung an die Kunden. Dies tut die Brau Union Österreich, um die beste Bierkultur für die Zukunft zu schaffen und diese nach sozialen und ökologischen Herausforderungen zu gestalten. Auch spricht sich das Unternehmen dafür aus, bis zum Jahr 2030 in der gesamten Produktion CO2-neutral zu sein, bis 2040 in der gesamten Wertschöpfungskette.

www.reparaturbonus.at

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ESSENSRESTE LANDEN IN DER „GENUSSBOX“ STATT IM MÜLLEIMER ie Genussbox halten umsichtige Gastronomen bereit, die Essen retten, das Klima schonen und Gäste glücklich machen wollen. Mit dem Behälter (mit Tragegriff) aus 100 Prozent Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft lassen sich Reste von Speisen, die man beim besten Willen, auch wenn sie ge-

schmeckt haben, nicht mehr essen kann, sicher nach Hause tragen und dort genießen. So werden Alufolie oder Plastiksackerl und Lebensmittelressourcen eingespart. Betriebe, die die Genussbox bereithalten, kann man im Internet abrufen: www.genussbox.at

FOTOS: UMWELTBERATUNG; R.U.S.Z.

Die Genussbox dient dem Heimtransport von dem, was man nicht mehr aufessen konnte

„Doggy Bags“ sind jetzt auch bei uns gesellschaftsfähig. Das freut den Hund

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NACHHALTIGER VORREITER Noch bevor das Ziel, in der Produktion bis 2030 CO2-neutral zu sein, vorgegeben war, hat die Brau Union Österreich diesen nachhaltigen Weg bereits eingeschlagen und ist daher gut unterwegs. Erneuerbare Energien in der Produktion

werden bereits an vielen Standorten eingesetzt. Für die Zielerreichung einer CO2neutralen Produktion bis 2030 gibt es schon konkrete Pläne mit vielfältigen Maßnahmen. Dabei nimmt die Grüne Brauerei Göss, die erste CO2 neutrale Großbrauerei weltweit, eine Vorbildfunktion ein. Auch die Brauerei Schladming mit ihren Bio-Bieren und seit kurzem die Brauerei Fohrenburg produzieren CO2-neutral.

Die Grüne Brauerei Fohrenburg produziert seit Februar CO2-neutral

GREEN PACKAGING „Im Bereich der Verpackung leistet die Brau Union Österreich ihren Beitrag zum Thema Rohstoffwiederverwertung. Immerhin tragen Verpackungen zu 27 Prozent zu unserem Carbon Footprint bei“, so Gabriela Maria Straka, Director Corporate Affairs & CSR bei der Brau Union Österreich. „Nicht zuletzt deshalb streben wir mit unserer „Green Packaging“-Initiative effiziente Verpackungslösungen an und versuchen, Abfall zu vermeiden sowie eine geschlossene Kreislaufwirtschaft zu erreichen.“ Zum Beispiel werden in der Brauerei Schwechat 24-er Dosen Trays mit einer Recycling-Folie verpackt, dadurch werden 67 Tonnen Plastik pro Jahr eingespart. Außerdem werden aus alten Gösser Kisten durch Schreddern neue gemacht. Auch bei Veranstaltungen wurde – zuletzt in großem Stil vor der Corona-Pandemie – vermehrt auf Mehrwegbecher gesetzt: eine Initiative, die natürlich fortgesetzt wird. Selbstredend wird auch in den Produktionsbetrieben auf sortenreine Abfallsammlung geachtet und der gesammelte Abfall einer neuen Verwendung zugeführt.

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ass Reparaturen einen beachtlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten, zeigt eine Analyse des Europäischen Umweltschutzbüros EEB. Die Verlängerung der Lebensdauer aller Waschmaschinen, Notebooks, Staubsauger und Smartphones in der EU um ein Jahr würde jährlich rund 4 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Das entspricht der Menge, die zwei Millionen Autos in diesem Zeitraum verursachen. Oft sind aber Geräte nur schwer reparierbar, die Kosten dafür hoch und Servicestellen selten. Das verführt zum Neukauf.

FOTOS: RUDOLF SCHMIED, PHILIPP STEURER

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Vor dem Palais der Wiener Sängerknaben liegt der „Erlebnisgarten“, dahinter befindet sich ein ebenso großes Areal mit dem „Garten der Kinder“ und dem Gewächshaus

Gärtnern mit der

City Farm Augarten

EIN GARTEN FEIERT GEBURTSTAG 3.000 Besucher kamen zum „Frühlingsfest“ auf die City Farm

GARTENERLEBNISFÜHRUNG

Augarten. Ein Rückblick und ein Ausblick.

Fachkundig begleitet geht es durch das ganze Areal mit seinem 4.000 m2großen Garten und seinen Raritäten. Auch mit Tipps zum Jahreszeitengärtnern. Am 24.6.2022 16:30 bis 18 Uhr Preis 15 € Anmeldung: info@cityfarm.wien Adresse: Obere Augartenstraße 1/8, 1020 Wien

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Die Baumschule der Bundesgärten. Im Sommer 2018 startete die City Farm hier mit ihrem „Garten für alle“.

FOTOS: KURIER/GERHARD DEUTSCH; CITY FARM AUGARTEN

Der Innenhof mit dem Biojungpflanzenmarkt. Im Hintergrund der Workshopraum mit der Profi-Küche. Unten: Vor der Renovierung

ehn Jahre ist sie alt. Die ersten fünf davon hat die City Farm in Schönbrunn verbringen dürfen. Als ihr dort der Vertrag gekündigt wurde, stand sie vor dem Aus. Gerettet haben sie Sponsoren und Spender. In diesem schönen Nutzgarten, in dem jetzt gerade Gemüseblüten und Kräuterblüten in ihrem Farben- und Formenreichtum wetteifern, werden von einem Expertenteam Workshops für Gartenfreunde und die, die es noch werden wollen, angeboten. Kindern steht ein eigener „Garten der Kinder“ zur Verfügung. Vermittelt wird vor allem das „4-Jahreszeitengärtnern“, eine Anbaumethode, mit der man rund ums Jahr ernten kann, auch im Winter. „Snow Food“, frisches Gemüse direkt aus dem Beet oder Frühbeetkasten, lässt sich ohne Zufuhr von Heizenergie ziehen. Neu ist „Micro-Gardening“, das das gesunde Bodenleben in den Vordergrund stellt. Und um ein geschärftes Bewusstsein für die enorme

Leistung der Milliarden Bodenlebewesen unter unseren Füßen geht es auch bei der Aktion „Beweisstück Socke“. Jeder kann noch mitmachen (mehr auf Seite 14). Das Eröffnungsfest der City Farm hat lange auf sich warten lassen. Weil zuerst eine Renovierung der zwei kleinen zugehörigen Gebäude Jahre ins Land ziehen ließ und dann die Corona-Pandemie zuschlug. Am 30. April 2022 war es endlich so weit. 3.000 Besucher sind gekommen, viele, um den ganzen Tag zu bleiben. Für Workshops war da kein Platz, aber für Erlebnisführungen, einen Bio-Jungpflanzenmarkt, ein Kinderprogramm und eine Auszeit im Liegestuhl. Zu danken ist hier den Mitveranstaltern KURIER und Pannatura, ebenso wie dem Hauptspon-

GARTENSPASSWOCHEN

sor bellaflora, der die City Farm vom Start weg unterstützt hat, und allen Partnern, die dann noch dazu gekommen sind. Dringend gesucht sind jetzt Förderpartner (www.cityfarm.wien/foerderpartner) für die Fertigstellung des Gewächshauses, das neu zu errichten die City Farm vom Grundeigentümer gezwungen wurde. Es wird für die Pflanzenanzucht und als Grünes Klassenzimmer benötigt, damit die City Farm Augarten auch weiterhin „den Garten in die Stadt tragen“ kann. INGRID GREISENEGGER

Information www.cityfarm.wien, Die City Farm Augarten ist ein gemeinnütziger Verein, geleitet von Angelika & Wolfgang Palme und Ingrid Greisenegger

Schöne Ferien wie noch nie: eine Woche lang betreut den Garten erleben und die Eltern entlasten. Spielen, ernten, gemeinsam kochen. Für 6 bis 12-Jährige zu 290 € pro Kind. Geschwisterrabatt. Gartenspaßwoche Juli: 11.7. - 15.7. 2022 Gartenspaßwoche August: 22.8. - 26.8.22 Anmeldung: info@cityfarm.wien Adresse: Obere Augartenstraße 1/8, 1020 Wien

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DAS SOCKEN-EXPERIMENT Die Aktion will erlebbar machen, wie aus alten Socken junges Gemüse wächst.

An der „Sockenstation“ beim Frühlingsfest wurde den ganzen Tag lang diskutiert und es wurden Socken zum Vergraben verteilt

So funktioniert es

So wird es gemacht

Die im Verborgenen hoch aktiven Milliarden von Lebewesen (Bakterien, Pilze, Mykorrhiza, Rhizome, Wurzeln, von mikroskopisch kleinen bis zum Regenwurm) zerlegen abbaubare, organische Materialien und machen wertvollen Humus daraus. Ein Viertel der globalen Biodiversität befindet sich unter der Erde. Je stärker der Boden bevölkert ist, desto flotter und gründlicher geht die Verrottung voran. Ein gesundes Bodenleben ist die Basis für nachhaltige Landwirtschaft, gesunde Nahrungsmittel und Klimaschutz, weil es CO2 in großen Mengen im Boden bindet. Wer einen persönlichen Erfah-

Socken (oder andere Textilien aus Baumwolle, Wolle, Leinen, Hanf) ca. 30 cm tief im Garten, im Hochbeet oder auch in einem Pflanztrog auf dem Balkon vergraben. Nach 6 bis 8 Wochen zum ersten Mal nachschauen. Bei gesundem Bodenleben bleibt von den Socken nur noch das Bündchen zurück, das oft aus Kunststoff ist, der den „Unterirdischen“ aber nicht schmeckt und im Boden auch nichts verloren hat. Der große Rest ist für sie ein Festessen und für uns ein schöner Beweis, dass das Erdreich lebt.

Wolfgang Palme und Ingrid Greisenegger von der City Farm werden das Open-Air-Dinner für die Gewinner der Aktion „Beweisstück Socke“ festlich vorbereiten

rungsbericht mit Fotos bis zum 25. August 2022 an die City Farm Augarten schickt, nimmt zum Dank dafür an der Verlosung eines Dinners auf dem Gelände der City Farm vor der Kulisse des Augartenschlosses teil. Die glücklichen Gewinner (mit Partner) werden dieses gemeinsam mit Haubenkoch Johann Reisinger zubereiten und bei Schönwetter im Freien genießen können. Information Einsendung an folgende Adresse unter dem Kennwort „Beweisstück Socke“: info@cityfarm.wien oder City Farm Augarten, Obere Augartenstraße 1/8, 1020 Wien Mehr Infos unter: www.cityfarm.wien FOTOS: KURIER/GERHARD DEUTSCH; KURIER/ JEFF MANGIONE

er Einstieg in das Bodenexperiment der City Farm „Beweisstück Socke“ ist laufend möglich. Nur, dass man jetzt eigene alte Socken opfern muss. Beim Frühlingsfest im Augarten wurden sie (oder Sockenformen aus Wollstoff bzw. Wollflocken vom Tiroler Bergschaf ) gratis verteilt. Zu danken ist dafür den Spendern Ompura Outdoorkleidung und Mode, Steiner Loden in Mandling und dem Tiroler Heimatwerk. Die Anregung dazu kam von der Aktion „Beweisstück Unterhose“, das in der Schweiz durchgeführt wurde.

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ENTGELTLICHE KOOPERATION

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FUNDSTELLE Im Garten ist fast alles erlaubt. Die einen setzen auf Selbstversorgung, andere wollen bloß vom Alltag abheben. Bücher können einen auf Ideen bringen.

Hier kann man wirklich ausgiebig lustwandeln: Der ehemalige Barockgarten von Prinz Eugen erstreckt sich auf 16 Hektar

Gisela Hopfmüller/ Franz Hlavac: Sammler &Jäger von Träumen und Fakten

Barocke Gartenpracht auf

SCHLOSS HOF

GARTENIDEEN MAL EINHUNDERTELF ZWISCHEN ZWEI BUCHDECKELN

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chloss Hof, einst im Besitz von Prinz Eugen und Maria Theresia, gilt als größte Landschlossanlage Österreichs. Auf insgesamt rund 70 Hektar vereinigen sich prunkvolle Schlossräumlichkeiten, ein idyllischer Gutshof mit Themengärten und Tierwelt, zwei spiegelbildlich angeordnete Orangerien sowie eine prachtvolle Gartenanlage zu einem Gesamtkunstwerk.DerBarockgarten,dernachfranzösischem Vorbild errichtet wurde, erweckte schon im 18. Jahrhundert die Bewunderung der Zeitgenossen und zählt heute zu einem der bedeutendsten Europas. Mit seiner Schönheit und Pracht begeistert der

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Garten als Lebensraum, in dem Menschen Geschichten erzählen

49 private Refugien hat eine Fotografin rund um Wolkersdorf besucht

WEINVIERTLER FOTO-BEGEGNUNGEN MIT MENSCHEN IN IHREN GÄRTEN

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111 Ideen für einen besonderen Garten, Gisela Hopfmüller, Franz Hlavac, Emons Verlag, Preis 18,60 €

otografie ist für Charlotte Gohs das Mittel der Annäherung an die Natur und an die Menschen. In einer Ausstellung und einem Buch hat sie nun beides zusammengeführt. Gartenbesitzer haben ihr die Türen zu ihrem ganz privaten, oft hinter dem Haus verborgenen Grün geöffnet und über sich geplaudert. Jetzt kann sie über ein breites Spektrum an per-

Eintauchen in die Barockzeit auf Schloss Hof im Marchfeld

unterwegs), halten Tipps bereit (wie man sich eine „Landschaft ausgeborgt“) und sie geben überraschende Antworten auf verblüffende Fragen, beispielsweise: Warum lieben Pflanzen (und es sind nicht wenige) Kaffee? Es geht darum, aus dem vergangenen und dem aktuellen Wissen mit Kreativität Eigenes zu entwickeln, sagen sie.

sönlichen Zugängen, Erwartungen und Nutzungen berichten und der Verknüpfung von Architektur, Ökologie und Landschaft zu einem individuellen Lebens(t)raum. Buch: Weiter Winkel - Gärten im Weinviertel, Charlotte Gohs, Eigenverlag, Preis 25 €. Bezug: info@fotofluss.at . Fotoausstellung: 24.6.24.7.2022 im Schloss Wolkersdorf, Eröffnung: 24.6.22, 17 Uhr

FOTOS: EMONS VERLAG; PRIVAT; CHARLOTTE GOHS

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ie Autoren Gisela Hopfmüller und Franz Hlavac, bekannt aus ihren langjährigen Tätigkeiten im ORF-TV, haben sich schon lange vor ihrer Pensionierung einen Garten im italienischen Friaul zugelegt und dort reiche Gartenpraxis gesammelt. Nicht nur wenn sie von ihrem eigenen erzählen, kommen die beiden ins Schwärmen. Auch wenn sie von anderen berichten, gerät man beim Lesen in den Zustand des „Haben Wollens“. Sie liefern Gestaltungsideen (man war dafür international

Von 16.-19. Juni kann man vor dieser Prachtkulisse ein Picknick und Jazzmusik genießen

Barockgarten auch nach wie vor die BesucherInnen: 16 Hektar Barockgarten, mythologische Skulpturen, die Große Kaskade und weitere imposante Wasserspiele, ein Labyrinth sowie ein Irrgarten mit Aussichtsplattform, vertiefte Rasenflächen, exakt geschnittene Bosketten und 35.000 Blumen – je nach Jahreszeit im Frühlings- oder Sommerflor. Eine Einladung zum Entschleunigen und Lustwandeln an 364 Tagen im Jahr!

THEMENGÄRTEN Die Themengärten im Gutshof von Schloss Hof beherbergen althergebrachte Obst- und Gemüsesorten, aber auch edle Pflanzen mit teils imperialen Namen dürfen nicht fehlen. Im Weinviertler Bauerngarten findet man Zierund Nutzpflanzen und im Allerleigarten Themenbeete wie „Suppentopf“ oder „Salatschüssel“. Der Rosengarten und der Kräutergarten sowie der mit mehrjährigen Stauden bepflanzte Herrenhof runden die Palette der Themengärten ab. Hier gibt es ein vielfältiges Angebot an Gartenführungen und diversen Workshops. Die weitläufige Barockschlossanlage im niederösterreichischen Marchfeld bietet das ganze Jahr über ausreichend Platz für ein entspanntes und idyllisches Picknick.

Veranstaltungstipp Familienpicknick Tage auf Schloss Hof Schöne Stunden mit der Familie genießen, mit Köstlichkeiten aus dem Picknickkorb (bequem vorbestellen unter schlosshof-gastronomie.at/picknick/ oder selbst mitbringen) und bei beschwingter Jazzmusik und abwechslungsreichem Familienprogramm im lebhaften Gutshof. 16. – 19. Juni 10:00 – 18:00 Uhr Eintritt: Erw. € 19,00; Ki (6-18) € 11,00; Familie (2 Erw. + max. 3 Kinder) € 49,00 Mehr Informationen unter schlosshof.at Kontakt Schloss Hof 2294 Schloßhof 1 Tel: +43 (0) 2285 20 000 E-Mail: office@schlosshof.at Täglich geöffnet (außer 24.12.) Sommersaison 10-18 Uhr, Wintersaison 10-16 Uhr Anreise: Öffentliche Anreise mit der VOR Buslinie 543 – Anbindung an Bhf. Bad Deutsch Altenburg & Bhf. Marchegg. Stündliche Anreise möglich.


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Der alte Kaufmannsladen an seinem aktuellen Einsatzort in der Wiener City. Unten: Die originale Ladeneinrichtung von 1950

KAUFLADEN ALS WANDERPOKAL Wie eine Ladeneinrichtung von 1950, statt entsorgt zu werden, in der Wiener City angekommen ist.

in ihr bekannter Handwerker machte Gexi Tostmann, Seniorchefin der 1949 gegründeten Institution Tostmann Trachten, darauf aufmerksam, dass im kleinen oberösterreichischen Ort Reichraming eine altmodisch gewordene Ladeneinrichtung zur Entsorgung anstand. Weil er dachte, dass die Tostmanns den alten Kramerladen mit seinen vielen Schubladen, den offenen Regalen und der Vitrine im Verkaufspult vielleicht retten würden. Was auch prompt geschah. Frisch gestrichen und rundum aufgefrischt landete das gute Stück Alltagskultur 1990 zunächst in der sogenannten Gruft. Das damals fensterlose Gewölbe oberhalb der Verkaufsräume von Tostmann im Melkerhof in der Wiener Innenstadt diente der Aufbewahrung von Sammlungen und auch als Veranstaltungsraum. 2015 wanderte der Laden wieder ab. Es ging nach Seewalchen am Attersee, wo Tostmann Trachten seinen Ursprung hat. Dort hatte Tochter Anna Tostmann-Grosser gerade das ehemalige Büchsenmeistergütl, ein Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, durch Übernahme und Umbau vor dem Abriss bewahrt. „Bandlkramerey“ benannte die Retterin das renovierte Gebäude, das neben Café und Museum auch den alten Kramerladen beherbergen

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2015 übersiedelte der alte Laden von Wien in die „Bandlkramerey“ in Seewalchen am Attersee

die Wiener Innenstadt. Einkaufen wie bei Oma kann man seit 2021 in einer Ecke des Verkaufslokals, einem Gewölbe, in dem seinerzeit der Backofen der Bäckerei des Melkerhofes stand. In Nachbarschaft von Dirndln und Männertrachten stehen neben den bisherigen Bandlkramerobjekten jetzt aber auch handwerkliche Raritäten im Angebot. Es sind Patschen aus carex brizoides, zu Deutsch Waldgras, Waldhaar, Seegras oder Zittergras-Segge aus der Familie der Sauergrasgewächse. Der Oberösterrei

FOROS: KURIER/GRUBER; TOSTMANN; GREISENEGGER

sollte. Was früher einmal der Bandlkramer, ein Hausierer, aus seiner „Bucklkraxen“ heraus an den Haustüren anbot, war ab jetzt in nobilitierter Form hier unter Dach zu haben. Aber eben nicht nur Kochgeschirr und Körbe, sondern viele feine kleine Dinge, beispielsweise Leinenservietten und Lodenpatschen. Als „Die Bandlkramerey“ durch Verkauf die Besitzerin wechselte, kam es neuerlich zu einer Übersiedlung der alten Ladeneinrichtung aus dem ländlichen Reichraming. Es ging wieder zurück in

Gexi Tostmann im Grasmantel, einem Regenschutz der Hirten

cher nennt die Pflanze „Rasch“. Traditionell haben Bauernfamilien in der arbeitsärmeren Winterzeit daraus „Raschpatschen“ gefertigt, die nicht nur zu Hause, sondern auch auf dem Feld getragen wurden. Heute sind es Spezialitäten für eine feine Kennerschaft zum Preis von etwa 200€. Auch die nachhaltigkeitsbewussten Mode-Ikonen Vivienne Westwood und Andreas Kronthaler sind davon begeistert.

Und dann ist da noch der Grasmantel aus Rasch, den das Künstlerpaar Anne und Peter Knoll der „Bandlkramerey“ geschenkt hat. Noch in den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts haben Hirten und Fischer diesen Umhang als Regenschutz getragen. Dieser wird aus langen, gebündelten Gräsern hergestellt, die eine Leiste aus Sackleinen zusammenhält und an der zwei Zöpfe als Verschluss dienen. Auf Bestellung kann der Grasmantel angefertigt werden, Geduld ist gefragt, Preis auf Anfrage. INGRID GREISENEGGER

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ist nur dann problematisch“, sagt Fox, wenn sie konventionell angebaut wird, was das lebensraumvernichtende Beispiel des Aralsees besonders drastisch gezeigt hat. Sally Fox hingegen verwendet keine Pestizide oder synthetischen Dünger, setzt aber gezielt auf bodenverbessernde Maßnahmen, die eine „regenerative“ Landwirtschaft auszeichnen. Sie muss dann nur alle zwei Wochen bewässern. Damit verbraucht sie weniger Wasser als Nachbarn, die Gemüse und Obst kultivieren. Trockenbaumethoden und regengespeiste Anbausysteme, die in Asien praktiziert werden, sind weitere inspirierende Beispiele und dort ein Ausweg aus der Misere nach der chemieabhängigen „grünen Revolution“. Seit 2021 versucht nun die „Fibershed“Bewegung in Mitteleuropa die Herstellung von Textilien und Alltagsprodukten zurück in die Region zu holen. Hier geht es um Hanf, Flachs, Nesseln und Fasern tierischer Herkunft, auch um Holz und Stroh. Das bringt wirtschaftliche Impulse für Spinnereien, Webereien und Manufakturen. Sie sollen vernetzt werden, um gemeinsam „Slow Fashion“ zu produzieren. Als eine handfeste Gegenmaßnahme zur ölbasierten Massenproduktion, die für zehn Prozent des menschengemachten CO2-Ausstoßes verantwortlich ist und das auch noch unter unverantwortlichen Arbeitsbedingungen.

BEKLEIDUNG MIT BAUERNHOFFRISCHE „Fibershed“ ist die radikale Alternative zur Wegwerfmode. Die Bewegung setzt auf Kleidung, die aus der Region kommt, von der Faser über die Farbe bis zur Verarbeitung.

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der Seidenraupe stammen. Doch nicht genug damit: beim Textilsystem „Fibershed“ (englisch für „Fasereinzugsgebiet“) kommen nur Naturfarbstoffe zum Einsatz, die in derselben Region verfügbar sind. Auch die Fertigung der Kleidung soll in einem überschaubaren Umkreis stattfinden. Gestartet ist die Bewegung in Kalifornien, ausgehend von der Pädagogin und Textilentwicklerin Rebekka Burgess. Sie ist erfahren im Weben, Färben mit Naturfarben und in regenerativer Landwirtschaft, also einer, die die Boden-

Sally Fox züchtet farbig gewachsene Baumwolle. Ihre Garne designt und verkauft sie direkt ab Farm bei Sacramento, Kalifornien

gesundheit in den Vordergrund stellt. Der satte und ungiftige Blauton, den die Indigo-Pflanze hervorbringt, hatte sie fasziniert und sie begann, diese im nördlichen Kalifornien zu kultivieren. Das Indigo-Projekt ist heute im siebenten Jahr und wächst trotz der Dürre im Land stetig. „Es war eine Überraschung zu sehen, wie viele Menschen sich ähnlich für die Regionalisierung engagieren und neu lernen, was es bedeutet, selbst Fasern und Farbstoffe herzustellen“, schreibt sie in ihrem Buch „Was steckt in unserer Kleidung?“. Ihr regional produziertes Indigo-Blau und die Bewegung „Fibershed“ wurden durch ein experimentelles Programm, an dem der Bekleidungshersteller Levi Strauss teilnahm, überregional bekannt. Es hieß „Grow Your Jeans“. Und genau das wurde exerziert: umweltverträgliche und gesunde Blue Jeans wurden vom Acker „geerntet“. Das Blau kam von Feldern aus der Region, genauso wie die Faser, die damit gefärbt wurde, die Baumwolle. Auf alternativen Baumwollanbau ist wiederum die Wissenschafterin, Textildesignerin und Farmerin Sally Fox spezialisiert. Sie züchtet Baumwolle nicht nur in Weiß, sondern auch farbig gewachsene in Grün, Gelb und Braun. Das ist kein gentechnisch verändertes Produkt – man hatte nur zwischenzeitlich vergessen, dass Baumwolle von Natur aus auch in satten Farbtönen gedeiht. „Baumwolle

INGRID GREISENEGGER

Information www.fibershed-dach.org

FOTOS: PAIGE GREEN; LÖWENZAHN VERLAG

ast Fashion“ ist neu in unserer Zivilisation und es gibt keinen Grund, sie beizubehalten, lautet das Credo der Netzwerkerinnen (es sind mehr Frauen als Männer dabei), die der alternativen Bewegung „Fibershed“ den Weg bereiten wollen. Mit der Absicht, global aktiv zu werden, ist diese jetzt auch unter dem Namen „Fibershed DACH“ im deutschsprachigen Raum angekommen, D-A-CH steht für Deutschland, Austria und die Schweiz. Ziel ist es, Kleidung aus Naturfasern zu fertigen, die direkt von Pflanzen am Feld oder von Schaf, Ziege, Yak und Alpaka oder von

Was steckt in unserer Kleidung?, Rebekka Burgess mit Courtney White, Löwenzahn Verlag, Preis 22,90 €

Alles „Fibershed“: Baumwolle von Sally Fox, mit IndigoFarbe (direkt von diesem Feld) von Rebecca Burgess gefärbt, handgestrickt

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OHNE SAATGUT, KEINE ERNTE – OHNE ERNTE, KEIN ESSEN Saatbau. Wenige Dinge sind für unser (Über-)Leben so wichtig wie Saatgut.

In wirtschaftlich schwierigen und instabilen Zeiten schärft sich der Blick auf das Wesentliche.

GRÜN IM BLICK

Ernährungs- und Versorgungssicherheit gewinnen an Boden. Seit über 70 Jahren bündelt die Saatbau Linz Pflanzenzüchtung, Saatgutproduktion und Saatgutvertrieb. Unsere Gründungsidee, die Bevölkerung aus eigener Kraft zu versorgen, leben wir bis heute. In den letzten Monaten wurde vielen Menschen der Wert einer stabilen Versorgung mit frischen und hochwertigen Lebensmitteln durch unsere Bäuerinnen und Bauern bewusst. Sie sind wichtiger Teil einer Wertschöpfungskette, an deren Beginn die Pflanzenzüchtung steht.

Der Sommer bringt Anreize, nach draußen zu gehen: von der Hirtenausbildung auf der Alm, über Wildtierbegegnungen und Kochevents bis zum Blütensammeln im Garten.

amit die Weidewirtschaft eine Zukunft hat, braucht es die Weitergabe traditionellen Wissens und eine Anpassung an heutige ökologische Anforderungen. In der Fachschule Salern in Vahrn (Südtirol) startet im Oktober 2022 ein Ausbildungsprogramm für Hirtinnen und Hirten mit Abschluss im April 2023. Der Kurs umfasst praktische und theoretische Einheiten mit Erfahrungsberichten und Exkursionen, insgesamt 110 Stunden.

Kosten 460 €. Anmeldung: fs.salern@schule.suedtirol.it ․․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․․

SOLARLABOR AUF DEM LASTENRAD

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as Pop-up Solar Café Vienna von Irene Lucas kocht mit der Sonne im öffentlichen Raum, also mit kostenloser, sauberer Energie. Ein Lastenfahrrad mit unterschiedlichen Solarkochern und Solaröfen bildet das Zentrum des kulinarisch experimentellen Geschehens. Solarkochen wird für kleine, fluktuierende Gruppen mit maximal 10 Personen vorgeführt und getestet. Diese Kochwerkstätte kommt auch in Schulen, zu Feiern und Straßenfesten.

www.solarmanufaktur.at

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Die Pop-upSolarküche bietet auf öffentlichen Plätzen Slow Food an, gekocht mit Sonnenenergie

FOTO: SAATBAU LINZ

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Natur großformatig ins Bild gesetzt wird auf Gut Guntrams bei Schwarzau im Steinfeld

FOTOKUNST IM KRISTALLGARTEN

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er junge Wiener Neustädter Naturfotograf, Zoologe und Wildtierökologe Bernhard Schubert, der schon beim renommierten Fotowettbewerb „Wildlife Photographer of the Year“ ausgezeichnet wurde, präsentiert ausgewählte Arbeiten. Schauplatz ist der Kristallgarten auf Gut Guntrams vor dem Panorama der Wiener Alpen. Die Ausstellung wird am 10. Juni 2022 eröffnet und jeden Freitag, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 9 bis 16 Uhr zu besichtigen sein.

ALLES AUS EINER HAND - VOM SAATGUT ZUM LEBENSMITTEL Landwirte brauchen Saatgut, aus denen Pflanzen wachsen, die möglichst ertragreich und widerstandsfähig sind. Regionale

70 JAHRE IM DIENSTE DER LANDWIRTSCHAFT Seit mehr als 70 Jahren steht der Grundauftrag, Saatgut für die regionale Landwirt-

Stabile Versorgung gewinnt an Wert

schaft zur Verfügung zu stellen, im Zentrum unseres Handels. In dieser Zeit war die Struktur als eigenständige bäuerliche Genossenschaft unser stabiles Fundament, welches uns stets eine rechtzeitige Neuorientierung auf den so oft wechselnden Märkten offen und unsere Eigenständigkeit bewahren ließ.

www.guntrams11.at ․․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․ ․․

Sirup-Macher Priessnitz lässt sich beim Sammeln von Blüten von privaten Gärtnern helfen

ERNTE TEILEN IM WIENERWALD

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eil oft Rohstoffe für Bio-Sirupe fehlen, wenn sie in großen Mengen benötigt werden, in Privatgärten hingegen Blüten oder Früchte gar nicht so selten ungenutzt bleiben, ruft das Unternehmen „Greensheep“ aus Wolfsgraben zur Gemeinschaftsaktion auf. Wer Holunder, Sommerflieder (Bild), Rhabarber oder Quitten (alle garantiert ungespritzt) gegen Abholung zur Verfügung stellt, bekommt zum Dank dafür fertige Sirupe geliefert.

www.greensheep.at

FOTOS: ARMIN KOFLER; BERNHARD SCHUBERT; SOLARMANUFAKTUR; GREENSHEEP

AUSBILDUNGSKURS IN WEIDEKULTUR

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Altes Wissen sichert die Zukunft der Almen. Der Hirtenberuf als Berufsperspektive

Pflanzenzüchter, wie die Saatbau Linz übergeben neue, standortangepasste Sorten Landwirten ihres Vertrauens. Eine sorgsame Vermehrung und Saatgutaufbereitung gewährleisten, dass genügend Qualitätssaatgut für alle zur Verfügung steht. Mit diesem Saatgut werden sowohl Futtermittel als auch Rohstoffe für die Lebensmittelproduktion im Land erzeugt. Gemeinsam mit unseren bäuerlichen Lieferanten und Kunden in der Lebensmittelwirtschaft schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass die Bevölkerung mit heimischen Qualitätsprodukten versorgt ist.

Saat gut, Ernte gut, Essen gut. Ein erfolgreiches Beispiel für die Qualitätsphilosophie von saatbau ist unser Saatgut. Es sichert Landwirten stabile Erträge und eine hohe Qualität ihres Ernteguts, das ist gut für eine sichere Versorgung der Bevölkerung. Außerdem ist es bestens an den jeweiligen Standort angepasst und trägt wesentlich zum Erhalt der heimischen Kulturartenvielfalt bei.

www.saatbau.com

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Wer zum Meditationsplatz will, muss einem immer schmaler werdenden Weg durch die Wiese mit den Streuobstbäumen hangaufwärts folgen

VOM MEHRWERT DES GARTENS Ein Meditationsweg im alten Obstgarten, den schon der Leibschneider von Kaiser Franz Josef angelegt hat.

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Unter einem Baumriesen, von Efeu überwuchert, blickt ein steinerner Buddha talwärts. Eine Bank lädt zum Rasten und Meditieren ein. Alte Bäume, die umstürzen, werden der Natur überlassen. Einer wurde zur Sitzlandschaft

der von Kaiser Franz Josef angelegt hat, den Wiesenhang. Hangabwärts liegt ein weiterer Ruheplatz, auf einer kreisförmigen Sandsteinterrasse, die mit einer darin eingelassenen Wasserstelle ein Yin-Yang Symbol bildet. Doch vom Wasser ist heute schon fast nichts mehr zu sehen. Den kleinen Teich hat die Vegetation so gut wie verschlungen.

Es macht den Zauber des Gartens aus, dass hier kaum in die Natur eingegriffen wird. Nur die alten Streuobstbäume, in denen Spechte nisten und Fledermäuse überwintern, werden im Ernstfall durch neue ersetzt. Die Wiese, in der sie stehen, mäht man nur vor der Obsternte, ein einziges Mal im Jahr. „Buddha lehrt uns, den Dingen keine Ge-

FOTOS: GERHARD DEUTSCH

ie Bedeutung des Gartens, weit über Nahrungsmittelproduktion oder Repräsentation hinaus, hat schon der griechische Philosoph Epikur in einer Inschrift am Eingang zu seinem eigenen Grün bei Athen verkündet: „Freund, das ist ein guter Ort, hier wird nichts mehr verehrt als das Glück.“ Die renommierte österreichische Landschaftsgestalterin Maria Auböck meint: „Der Garten ist ein Wert jenseits von materiellen Werten. Er kann ein spiritueller Ort sein, an dem man sich selbst neu entdeckt, beziehungsweise angeregt wird, in sich hineinzuhören“. Das trifft genau auf jenes Gelände am Wiener Stadtrand zu, das sie vor vielen Jahren mitgestaltet hat. Dort führt ein schmaler Pfad im hüfthohen Gras durch einen alten Obstgarten einen Hang hinauf. Dieser endet bei einem Meditationsplatz unter einem mächtigen von Efeu überwucherten Baumindividuum. Wie in einem heiligen Hain erwartet uns dort eine Buddhafigur im Lotussitz, als ein Stein gewordenes Sinnbild der Gelassenheit. Sie überblickt zu jeder Jahreszeit die Stadt, den Donau Strom und weit draußen am Horizont die weite Ebene. Zu ihren Füßen überzieht der alte Obstgarten, den einst der Leibschnei-

walt anzutun“, erläutert Gartenbesitzer Peter Riedl, Arzt, Meditationslehrer und Autor buddhistischer Publikationen, seine Einstellung zur Natur. „Wenn man konzentriert nach innen schaut, und das muss man erst üben“, sagt er, „werden einem die eigenen Gedanken und Gefühle bewusst. Man lernt sich selbst kennen“. Diesen Weg der Achtsamkeit

kann man auch mitten im Getümmel gehen, doch die Natur lädt besonders dazu ein. INGRID GREISENEGGER

Information Bücher von Peter Riedl: Möge die Übung gelingen. Eine buddhistische Praxis, U/W Verlag 14 €. Wege in die Freiheit, u&w Verlag, 19€. www.peterriedl.at

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DAS GROßE FRESSEN Buchtenfraß an den Blättern und schwere Wurzelschäden, der Dickmaulrüssler schlägt jetzt voll zu.

er Garten schläft nie, irgendetwas ist immer unterwegs. Einer der Nachtaktiven, der Dickm maulrüssler, macht den Gärtnern das Leben L besonders schwer. Der dunkle, un ngefähr einen Zentimeter große Käfer mit m verwaschenen gelben Punkten au uf dem Rücken pflegt tagsüber unterr Laub, Mulch oder in der Erde zu entspannen. Nachts regt sich sein Appetit auf Erdbeeren, Rosen, Efeu, wilden Wein und viele andere Pflanzen, die ihm in den Weg kommen. Ein sicheres Indiz für seine Anwesenheit sind seine Fraßspuren in Form charakteristischer Buchten an Blättern und Blüten. DaG mit hat zwar der Gärtner ein Problem, die d Pflanze hingegen n stört das wenig. Ihr machen aber die weißen Larven zu schaffen, die sich aus den Eiern der Käfer entwickeln. Sie leben unterirdisch h und nähren sich von v Wurzeln, Rhizomen n und Knollen. Die Versorgung der Pflanze mit Nährstoffen und Wasser wird dadurch erheblich eingeschränkt und sie läuft Gefahr abzusterben. Die Dickmaulpopulation in unseren Gärten besteht nur aus weiblichen Tieren, sie vermehrt sich ungeschlechtlich. Die schlechte Nachricht: ein einziges Weibchen kann für bis zu 1.000 Nachkommen sorgen. In Glashäusern und Wintergärten können sie problemlos überwintern und so bis zu zwei Jahre alt werden. Mit der Chemiekeule wird man nicht viel gegen Käfer und Larven ausrichten, dafür aber der Umwelt schaden. Die gute Nachricht: hartnäckig eingesetzt, hilft ein rein biologisches Mittel.

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Der Dickmaulrüssler ist allgegenwärtig, er kann sich von 150 verschiedenen Pflanzenarten ernähren, auch im Larvenstadium

Erdreich zwei Wochen lang feucht gehalten werden muss. Hilfe gegen die Überfälle sollen auch Geruchsbarrieren leisten, indem man mit Rainfarn-, Knoblauch-, oder Wermuttee gießt. Natürliche Gegenspieler im Garten sind Laufkäfer, Spitzmäuse und Igel. INGRID GREISENEGGER

Information www.garten-bienen.at

FOTOS; BIOHELP

Die Larven werden zweimal im Jahr mit Nematoden im Gießwasser bekämpft, im Frühjahr und im Herbst. Die mikroskopisch kleinen Fadenwürmer dringen in die Larve des Käfers ein und bringen sie mithilfe von Bakterien zum Absterben. Sobald sich diese entsprechend vermehrt haben, platzt die Larve auf und die Nematoden suchen die nächste auf. Um von Larve zu Larve zu wandern, benötigen sie einen Wasserfilm, weshalb das


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Vatertagspicknick

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Foto: ©SKB/Severin Wurnig

auf Schloss Hof

Der Igel kann jeden einzelnen seiner Tausenden Stacheln mit einem eigenen Muskel bewegen

Am Sonntag, dem 12. Juni, lädt Schloss Hof zu einem genussvollen Vatertagspicknick und rundet den Tag mit einem besonderen Rahmenprogramm für die ganze Familie ab. Gemeinsame Zeit bei beschwingter Jazzmusik und Köstlichkeiten aus dem Picknickkorb (vorbestellen oder von zu Hause mitnehmen) genießen, im Schatten der Kastanienbäume und dabei entspannen. Auch für Spaß und Abenteuer ist am Vatertag auf Schloss Hof gesorgt, mit tollen Spielestationen, Ponyreiten und beim Basteln von Vatertagsgeschenken in der Kinder- und Familienwelt. Mit am Programm stehen auch zwei Spezialführungen, beispielsweise die Kräuterführung „Dufterlebnis Kräutergarten“ oder die Führung unter dem Titel „Sattelkammer-Kräuterbeete-Handwerksstuben“ mit anschließender Kutschenfahrt.

STACHELIGES URTIER Igel leben seit Millionen Jahren unverändert als Wunder der Natur. Kein anderes Tier

Eintritt: Erw. € 19,– | Kind. (6-18 J.) € 11,– | Fam. (2 Erw. + max. 3 Kind.) € 49,– Mehr Informationen zu Picknickkorb & Programm unter

kann sich einigeln wie sie, selbst das Gift verzehrter Kreuzottern kann ihnen nichts anhaben.

hes und Seitz

MARIANNE ENIGL

Das Heute zählt Für Informationen und zur Bestellung die Anzeige mit der Gratis-App „Shortcut-Reader“ scannen. *Info und Bestellung unter: kurierclub.at kurierclub@kurier.at Tel. 05 9030-777

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FOTO: SWISSMEDIAVISION/ISTOCKPHOTO.COM / CAIA IMAGE/GETTY IMAGES

und seinem Überlebensmut, der ihn Jahrder Igel weiß eine große Sache.“ In Östermillionen durchhalten ließ.“ In der Tat trägt reich leben sowohl der Braunbrustigel als das kleine Wesen mit den Knopfaugen auch der eher in Osteuropa verbreitete helganz gelassen Millionen von Jahren mit ler gefärbte Weißbrustigel. Igel sind Wildsich. Die Geschichte der Igel reicht etwa tiere und naturschutzrechtlich besonders geschützt. 65 Millionen Jahre zurück. In all der Zeit mussten sie sich „Der Fuchs weiß Helfen können wir Igeln durch unsere Aufmerksamnur minimal geänderten Leviele Dinge, aber keit. Da sie nachtaktiv auf bensbedingungen anpassen. Igel wurden in den berühm- der Igel weiß eine Suche nach Insekten und Würmern sind, schützen vorten Höhlenmalereien im große Sache.“ sichtiges Autofahren und französischen Lascaux verArchilochos, ewigt, aus dem Ägypten um nächtliches Abschalten von griechischer Dichter 1800 vor Christus ist die FiMährobotern die Tiere. Im gur eines blauen FayanceGarten lieben sie es ein bisschen wilder, Reisig- und Blätterhaufen geIgels erhalten, Blau war die Farbe des Göttben ihnen Unterschlupf. Als einziges Tier lichen. Lange bevor die Gebrüder Grimm können Igel Giftschlangen wie die Kreuzotin ihrer Fabel „Der Hase und der Igel“ die ter fressen, ohne an der Beute zu sterKlugheit des Stacheltiers priesen, hat dies ben. Insektiziden und anderen Giften sind bereits der griechische Dichter Archilochos sie jedoch schutzlos ausgeliefert. Einrichgetan: „Der Fuchs weiß viele Dinge, aber tungen wie die Wildtierhilfe Wien und der Naturschutzbund geben viele Tipps zum richtigen Umgang mit den geschützten Tieren. Sind sie entkräftet, bietet man ihnen lauwarmes Wasser mit Traubenzucker und etwas Katzen- oder Hundenahrung Igel. Ein Portrait. an (Milch führt zu schwerem Durchfall). Verena AufferFein zu wissen: die meisten Tierärzte bemann, NATURKUNhandeln Wildtiere wie den Igel kostenlos. DEN, Verlag Matt-

www.schlosshof.at

GRAFIK: FALK NORDMANN

enn sie geboren werden, sind ihre Stacheln in einer schützenden Hautschicht versteckt, so übersteht die Igelmutter die Geburt der bis zu fünf Jungen unbeschadet. Mit einhundert Stacheln kommt ein Igel zur Welt, in nur sechs Wochen wachsen ihm alle, die er braucht: je nach Größe des Tiers sind das bis zu 8000 Stück. Igelstacheln sind natürliche Meisterleistungen. Innen hohl, werden sie zwei bis drei Zentimeter lang, gebaut sind sie aus Keratin wie menschliche Haare und Nägel. Jeder einzelne Stachel ist über einen Muskel beweglich, eine Kugel und ein Knick an seiner Wurzel sorgen dafür, dass der Stachel bei Druck nicht in den Körper hineingestoßen wird. Beim Einigeln zur Gefahrenabwehr wird mit speziellen Muskeln die gesamte Außenhaut über den Körper gezogen, selbst Kopf und Beine verschwinden in der stacheligen Kugel. Das faszinierende Prinzip, nach außen wehrhaft, nach innen abgefedert funktionieren zu können ist eines der vielen Erfolgsgeheimnisse, die den Igel zu einer Art Urtier werden ließen. Die deutsche Publizistin Verena Auffermann hat ein Porträt über ihn in der Reihe NATURKUNDEN des Berliner Verlags Matthes & Seitz verfasst, in dem sie schreibt „Mein erster Dank gilt dem Igel

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| 2294 Schloßhof 1 Kontakt: Schloss Hof | office@schlosshof.at T. +43(0) 2285 20 000


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Manche lernen es nie, sicher aber die, die das Buch (für Kinder ab acht Jahren) der Schmetterlingsexpertin Marion Jaros gelesen haben: Wie man schützt, was man liebt und was zum Überleben auf diesem Planeten wichtig ist.

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i Gesch chichte erzählt, t in a rle ebnis während der Sommerferrien bei der Oma. Dort geht er, stattt sich si zu fadisieren und bloß am Handy zu hängen, auf Foto- und Beobachtungssafari in den Garten. Natürlich hat er dabei besonderes Glück. Weil seine Oma eine Gartenbuchautorin ist und seine neugewonnene Freundin Melanie echt einen Insektenforscher zum Vater hat. Sie alle zusammen bringen uns zunächst einmal das heute seltene „Wiener Nachtpfauenauge“ näher, den größten Schmetterling Europas. Sie lassen uns die Entwicklung aus dem Ei über die Larve und Puppe bis zum daraus schlüpfenden Schmetterling miterleben. Die Autorin weiß, wie man Kinder neugierig macht. Sie betreut die Schmetterlingswiese im Wiener Donaupark und betreut dort auch Schulklassen. Das Buch gibt Tipps, wie man Gärten oder Balkone insektenfit macht, indem man für diese attraktive Lebensräume schafft. Es geht um Naturschutz und Artenvielfalt und wie man schon als Juniorforscher zum „Citizen Scientist“ werden kann, einem engagierten Bürger, der die Wissenschaft mit von ihm gesammelten Fakten unterstützt. Dazu gibt es internationale und regionale Plattformen, über die man sich vernetzen kann. Aber auch, wer sich nicht gleich als Juniorforscher profilieren will, wird sich, animiert von den Zeichnungen von Judith Vrba, hinaus in die Natur locken lassen, auch die Erwachsenen.

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INGRID GREISENEGGER

Information Buchtipp: Tim, der Schmetterlingsforscher, von Marion Jaros, mit kolorierten Bleistiftzeichnungen von Judith Vrba, Vermes- Verlag, Preis 14,95 € . Die Illustrationen dieser Seite stammen aus dem Buch. Mit anderen Naturfreunden Beobachtungen teilen: www.inaturalist.org Meldeplattform für viele Tierarten: www.naturbeobachtung.at/platform/mo/nabeat/index.do Und hier noch eine nur für Schmetterlinge: schmetterlingsapp.at

ILLUSTRATIONEN: JUDITH VRBA

W MAN ZUM WIE SCHM SCHMETTERLINGSRETTER WIRD

SONDERTHEMA

ŵƣƑƖ ƐƓƗ ƒƓƠ ŹƜƢƥƗƑƙƚƣƜƕ ƓƚƓƙƢƠƗơƑƖƓƠ ƁƝƐƗƚƗƢ˻Ƣơƚ˾ơƣƜƕƓƜ ƚƓƗơƢƓƢ ŵŶŶ ƄƗƝƜƗƓƠƏƠƐƓƗƢ ƤƝƜ ƒƓƠ żƏƠƒƥƏƠƓ ƐƗơ ƨƣ ƙƝƛƞƚƓƦƓƜ ƇƢƓƣƓƠƣƜƕơơƧơƢƓƛƓƜ ƁƗƢ ƒƓƠ ŽƜơƢƏƚƚƏƢƗƝƜ ƋƏƠƢƣƜƕ ƣƜƒ ƊƓƠƜƓƢƨƣƜƕ ƗƜƢƓƚƚƗƕƓƜƢƓƠ ƀƏƒƓơƢƏƢƗƝƜƓƜ ƓƐƜƓƜ ƥƗƠ ſƣƜƒƓƜ ƣƜƒ ƕƏƜƨƓƜ ƂƏƢƗƝƜƓƜ ƒƓƜ ƋƓƕ ƗƜơ ƓƚƓƙƢƠƗơƑƖƓ ƎƓƗƢƏƚƢƓƠ ź˿Ơ ƨƣƙƣƜƔƢơƥƓƗơƓƜƒƓ ƁƝƐƗƚƗƢ˻Ƣ ƒƗƓ ƨƣƤƓƠƚ˻ơơƗƕ ƓƠơƑƖƥƗƜƕƚƗƑƖ ƣƜƒ ƓƛƗơơƗƝƜơƔƠƓƗ ƗơƢ ŹƠƔƏƖƠƓƜ ƇƗƓ ƛƓƖƠ ƣƜƢƓƠ


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