Heimat & Welt, Juni 2016

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ZEITSCHRIFT für Südtiroler in der Welt 39100 BOZEN/ITALY

Juni 2016

Brixen, am 30. Juli:

Foto: Brixen

Sommertreffen


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THEMA

Brixen, zwischen Stadt und Berg Sommertreffen für die Südtiroler in der Welt am 30. Juli

n Wo man in Südtirol von Norden kommend auf die ersten Rebhänge trifft, wo sanft sich das Mittelgebirge öffnet, da liegt in einem weiten Talkessel die Bischofsstadt Brixen: seit 901 n. Chr. von den sogenannten Fürstbischöfen regiert und im Laufe der Jahrhunderte zu einem wichtigen Zentrum für Kunst, Kultur und Bildung avanciert. Brixen ist am 30. Juli Schauplatz des traditionellen Sommertreffens der Südtiroler in der Welt und heißt alle Gäste herzlich willkommen.

Zur Geschichte der Stadt Im Jahre 901 schenkte Kaiser Ludwig dem Bischof Zacharias von Säben den Hof „Prihsna“ im Eisacktaler Talboden, und so­ mit zogen die Bischöfe von Säben ins Tal. Eine rege Bautätigkeit folgte: es entstand ein erster Dombezirk sowie eine Siedlung, die mit Stadtmauern umfriedet wurde. Die kirchliche Vergangenheit Brixen hat das Stadtbild geprägt: Der weitläufige Dom­ platz mit dem barocken Dom samt dessen großen Deckenfresko von Paul Troger, der einzigartige Kreuzgang, die ehemalige Bi­ schofsresidenz Hofburg und die Pfarrkirche mit dem Wahrzeichen Brixens, dem Weißen Turm, reihen sich im Altstadtkern aneinan­ der. Der Spaziergang durch Brixen gleicht einer Reise durch die Kultur- und Kunstge­ schichte der über 1100-jährigen Stadt. Bildung & Kultur Als Sitz der Fürstbischöfe und geistliches Zentrum war und ist Brixen auch ein Ort der Bildung: Die Philosophisch-Theologi­ sche Hochschule wurde hier als älteste uni­ versitäre Einrichtung des historischen Ti­ rols erbaut, heute befindet sich in der Stadt auch eine Außenstelle der Universität von Padua und, mit der Fakultät für Bildungs­ wissenschaften, ein Außensitz der Freien Universität Bozen. Als Mittelpunktge­ meinde ist Brixen Sitz von Mittel-, Oberund Berufsschulen. Museen, ein umfassen­ des Kulturprogramm sowie zahlreiche Wei­ terbildungsangebote und das Kongresszen­ trum Forum bestärken die Stadt in ihrer Rolle als Ort der Kultur, der Kunst und des Wissens. Einkaufen & genießen Auch die Bürger, Handwerker und Kauf­ leute spielten und spielen in der Geschichte der Stadt eine wichtige Rolle: Aufgrund der strategischen Lage Brixens an der Brenner­ achse verhalfen Verkehr und Handel der Stadt im Mittelalter zum wirtschaftlichen

Hofburg, die ehemalige Bischofsresidenz Fotos: Gemeinde Brixen

Aufschwung. Die Lauben sind heute noch Brixens beliebte Einkaufsmeile und faszi­ nieren durch ihre Vielfalt: Hier trifft man sich, hier geht man einkaufen und flanie­ ren. Wunderschön restaurierte Häuser mit Giebeln, Erkern und Zinnen beherbergen im Erdgeschoss moderne Geschäfte und Boutiquen. An diese reihen sich gemütliche Cafés und Szenelokale für die Pause zwi­ schendurch und als gesellschaftliche Treff­ punkte. Umfangreich ist auch das kulina­ rische Angebot: Es reicht von bodenstän­ digen Wirtshäusern, die mit Gaumenfreu­ den aus der traditionellen Küche zum Ge­ nießen verführen, bis hin zum Haubenres­ taurant. Die Brixner Altstadt ist ein Ort des Begegnung, die Gassen und Plätze dienen als stimmungsvoller Rahmen für Veranstal­ tungen quer durchs Jahr: vom legendären Altstadtfest bis hin zur Weinverkostung, von den „Sommeremotionen“ über das Jazzfestival bis zu Konzerten der Brixner Musikkapellen, vom Brot- und Strudel­ markt bis zum traditionellen und ältesten Weihnachtsmarkt im Land.

Freizeit & Entspannung Wer sich vom Treiben der Stadt erholen möchte, entdeckt rundum Parks, Grünan­ lagen oder Spazierwege entlang der Flüsse Eisack und Rienz, die nahe der Altstadt ineinander fließen. Gut entspannen lässt es sich im Erlebnisschwimmbad Acqua­ rena mit seinen zahlreichen Pools, Sauna­ landschaften und ausgedehntem Wellness­ bereich. Ein absolutes Muss für alle Klet­ terbegeisterte ist ein Besuch des neuen Kletterzentrums Vertikale. Die umliegenden Fraktionen faszinieren durch ihre schöne und gepflegte Landschaft und laden zum Wandern und Verweilen ein. Natur- und Sportbegeisterte kommen im Sommer wie im Winter rund um Brixen nicht zu kurz: So bietet die Plose mit per­ fekt präparierten Pisten, der längsten Rodel­ bahn Südtirols und beeindruckenden Pano­ ramawanderwegen Unterhaltung für die ganze Familie. Im Sommer kann man ent­ lang der markierten und vernetzten Wan­ derwege die faszinierende Aussicht auf die Stadt, das Eisacktal und die Berge des UNESCO-Welterbes genießen. Die vielfälti­ gen Biketouren sind für Radsportler ein be­ sonderes Erlebnis.


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THEMA

Inhalt THEMA Sommertreffen in Brixen

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Sportlich unterwegs Eine lange Tradition hat Brixen als Austra­ gungsort von Sportveranstaltungen. So reiht sich auch heuer wieder ein Wettbewerb an den nächsten: vom internationalen Kinders­ kirennen Stricker Sprint auf der Plose über den Giro d’Italia, die Tanz-WM, Leichtath­ letik- und Schwimmmeisterschaften, den Brixen Dolomiten-Marathon bis hin zum Transalpine Run und hochkarätigen Moun­ tainbike-Events. Das faszinierende Zusam­ menspiel zwischen Stadt und Berg spielt dabei immer wieder eine zentrale Rolle. Made in Brixen Gleich mehrere Betriebe haben mit ihren Produkten den Namen „Brixen“ mittler­ weile in die Welt hinausgetragen, etwa im

Bereich des Maschinen- und Komponen­ tenbaus, in der Präzisions- und Vermes­ sungstechnik, aber auch im Innenausbau oder in der Herstellung von Druckereige­ räten oder Duschkabinen. Die kleinstruk­ turierte und breit gefächerte Wirtschaft ist ein wichtiges Markenzeichen des Stand­ orts Brixen.

Brixen im Steckbrief: Einwohner: 21.535 Sprachgruppen: 73% deutsch 26% italienisch 1% ladinisch Seehöhe: 560 m Höchster Punkt: 2.542 m Fläche: 84,86 Quadratkilometer Weitere Informationen: www.brixen.org <

SÜDTIROL AKTUELL

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Kurzmeldungen KVW-Landesversammlung, Vorwort Ötzi-Kopie, Adler, Bundeswettbewerb Papst, Museumspreis, Job Day Hochquellwasser Plose Lebenshilfe, Power-Daisy

EXPERTEN

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Fernsehgebühren,

Rentenübersicht Cu und Obis M INTERN

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NRW, Wanderwoche Südbaden, Stuttgart Treff.Heimat, Sprachkurs Viareggio Hamburg, NRW München, Vereinskalender H E I M AT U N D W E L T Arnold Achmüller

Sommertreffen der „Südtiroler in der Welt“

IMPRESSUM

30. Juli 2016 in Brixen

HEIMAT & Welt

Programmablauf: 9 Uhr Aperitif mit musikalischer Einstimmung am Domplatz 9.15 Uhr Begrüßung durch das Organisations-Komitee und den Vorsitzenden der Arbeitsstelle Südtiroler in der Welt Erich Achmüller Auftritt der Volkstanzgruppe Brixen-Milland 10 Uhr Feierlicher Gottesdienst im Dom mit Domdekan Kan. Ulrich Fistill, musikalisch gestaltet vom Saxophonquartett der Musikkapelle Milland und Gesang 11 Uhr Begrüßung der Gäste durch die Bürgerkapelle Brixen und Einzug ins Forum 11.30 Uhr Begrüßung und Vorstellung der Stadtgemeinde Brixen durch Bürgermeister Peter Brunner; Grußworte der Landesrätin für die Südtiroler in der Welt Martha Stocker - und des KVW Landesvorsitzenden Werner Steiner 12.15 Uhr Mittagessen im Forum 14 Uhr Beginn des Nachmittagsprogramms; zur Auswahl stehen: - Stadtführung mit Besichtigung des Domes und des Kreuzganges - Hofburg - Pharmaziemuseum - Besichtigung des Weißen Turmes - Kloster Neustift 16 Uhr Kaffee und Kuchen mit dem Frauenchor von Milland

Herausgeber und Eigentümer: Südtiroler in der Welt Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Hans Gamper Schriftleitung: Ingeburg Gurndin Redaktion: Irene Schullian alle: 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Tel. (0039) 0471 309176 Fax (0039) 0471 982867 Internet: www.kvw.org/suedtiroler-welt E-Mail: suedtiroler-welt@kvw.org Eingetragen beim Landesgericht Bozen unter 7/72 Druck: Lanarepro Ges.m.b.H., I-39011 Lana Ausgaben: „Heimat & Welt” erscheint monatlich (insgesamt 11mal jährlich) Bei Unzustellbarkeit zurück an: Arbeitsstelle für Südtiroler in der Welt, 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Redaktionsschluss: Am 15. des Monats Bankverbindung: Südtirol und Italien: Südtiroler Sparkasse Waltherplatz, 39100 Bozen IBAN IT68A 06045 11601 000000371000 BIC CRBZIT2B001 Mitfinanziert von der Autonomen Provinz Bozen

Kostenbeitrag: 15 Euro für das Mittagessen einschließlich Kaffee und Kuchen Information und Anmeldung: Anmeldung erbeten bei der Arbeitsstelle Südtiroler in der Welt, Tel: 0039 0471 309176 E-Mail: suedtiroler-welt@kvw.org

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL


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SÜDTIROL AKTUELL

Kurz notiert

Meldungen aus Südtirol n LANDWIRTSCHAFT

n WIRTSCHAFT

n MEDIZIN

n POLITIK

Apfel im All

Holzindustrie

Plastische Chirurgie

Wahlen

Als die SpaceX-Rakete vom US-Weltraumbahnhof Cape Ca­ naveral in Florida aus ins Welt­ all geschossen wurde, brachte sie Versorgungsnachschub. Mit an Bord war eine Packung Kiku-Äpfel aus Südtirol. Kiku ist ein Fuji-Klon, der in Südti­ rol entwickelt wurde und mitt­ lerweile weltweit angebaut und vetrieben wird. Vater des Kiku ist der Girlaner Apfelpionier Luis Braun. <

Der Südtiroler Unternehmer Fe­ derico Giudiceandrea erhält den Marcus-Wallenberg-Preis. Ge­ meinsam mit Alexander Katse­ vich wird er für die Entwicklung des CT-Scans von Baumstäm­ men ausgezeichnet. Der Preis ist mit zwei Millionen Kronen do­ tiert und wird im Oktober von König Carl Gustav in Stockholm überreicht. Der Marcus-Wallen­ berg-Preis zählt zu den wichtigs­ ten Preisen der Holzindustrie. <

Der landesweite Dienst für Plastische Chirurgie in Brixen hat einen neuen Leiter. Dr. Lo­ renz Larcher. Der 37-jährige Larcher hat nach seinem Medi­ zinstudium die Ausbildung zum Facharzt für Plastische, Ästhe­ tische und Rekonstroktive Chi­ rurgie in Feldkirch, Linz und Salzburg absolviert. Er weist große klinische Erfahrung und wissenschaftliche Veröffentli­ chungen vor. <

Südtiroler Apfel erreicht Raum­ station ISS Foto: Baumschule Braun

V.l. Federico Giudicandrea und Alexander Katsevich Foto: microtec

Lorenz Larcher kehrt nach Südtirol zurück

n SPORT

n WIRTSCHAFT

Sportler des Jahres

Industriellenverband

Erste Hilfe

Dorothea Wierer und Peter Fill sind die Sportler des Jahres. Die Biathletin und der Ski-Ab­ fahrer siegten mit großem Vor­ sprung auf ihre Konkurrenten, was aufgrund ihrer Erfolge im vergangenen Jahr wenig ver­ wunderlich erscheint. Die Prä­ mierung erfolgte beim Ball des Sports im Meraner Kurhaus. <

Der Präsident des Unterneh­ merverbandes, Stefan Pan, wurde zum einen von drei Vi­ zepräsidenten des italienischen Industriellenverbandes Confin­ dustria gewählt. Stefan Pan ist der erste Unternehmer aus der Region Trentino-Südtirol, die ins Präsidium von Confindust­ ria gewählt worden ist. <

In Kürze werden zehn Defibril­ latoren auf öffentlichen und viel besuchten Plätzen in Bozen auf­ gestellt. Das Projekt ist derzeit südtirolweit einzigartig. Bedient werden können die Geräte, die in Notfällen wie bei einem Herzinfarkt lebensrettend sein können, auch von Laien, die kurz geschult wurden. <

In Freienfeld, Schluderns, Nie­ derdorf und in der Landes­ hauptstadt Bozen fanden Bür­ germeister- und Gemeinderats­ wahlen statt. In Bozen wird es am 22. Mai eine Stichwahl zwischen Renzo Caramaschi (PD) und Mario Tagnin (MitteRechts-Bündnis) geben. Mit 16,98 Prozent wurde die SVP stärkste Partei in Bozen. Am zweitmeisten Listenstimmen konnte die Demokratische Par­ tei (15,83 Prozent) für sich ge­ winnen. Die 5-Sterne-Bewe­ gung nahm mit 12,07 Prozent den dritten Rang ein. Überra­ schend ist das starke Ab­ schneiden der extrem rechten Casa-Pound, die auf weit über 5 Prozent kommt. Im Bozner Gemeinderat werden künftig voraussichtlich 10 Parteien vertreten sein. Die Demokrati­ sche Partei (PD) dürfte mit neun die meisten Gemeinde­ räte stellen. Die SVP kommt voraussichtlich auf acht Sitze im Rat, die Grünen auf vier. In Freienfeld wurde Peter Faistnauer von der Freien Liste mit 71,51 Prozent erneut zum Bürgermeister gewählt. Peter Trafoier von der SVP hat die Gemeindewahl in Schlu­ derns gewonnen. Herbert Fauster vom „Bündnis 2016“ wurde in Niederdorf zum Bürgermeister gewählt.

Wierer und Fill

Hohe Würden für Pan

Schnelle Hilfe

Foto: Fb

n MEDIZIN

Foto: Fb

Foto: Pixelio.de/Volz

Foto: Pixelio.de/Gabi Eder


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SÜDTIROL AKTUELL

Flüchtlinge und Zaun

VORWORT DER LANDESRÄTIN

Landesversammlung des KVW n Ein Sozialverband mit dem „K“ im Namen soll wie ein Scheinwerfer dunkle Stellen beleuchten. Aufbauend auf die ureigenen Aufgaben wie Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung, Frieden und Solidarität sollen die Menschen im Mittelpunkt stehen. Auf der Landesversammlung machten Werner Steiner und Josef Stricker den Ehrenamtlichen im KVW Mut, kritisch hinzuschauen und konstruktiv nach Lösungen zu suchen.

Die Landesversammlung des Katholischen Verbands der Werktätigen (KVW) stand un­ ter dem Motto „Konstruktiv, kritisch gestalten“. KVW Lan­ desvorsitzender Werner Stei­ ner erinnerte an die ureigenen Aufgaben der Sozialbewegung: der KVW „entstand aus dem Ruf nach Gerechtigkeit, nach Bewahrung der Schöpfung, nach Frieden unter den Volks­ gruppen“. Werner Steiner machte den anwesenden Ver­ treterinnen und Vertretern der Ortsgruppen aus dem ganzen Land Mut, die Themen aus christlicher Sicht zu beleuch­ ten und einen wachen Sinn für die Mitmenschen einzufordern. „Eine noch nie dagewesene Herausforderung trifft uns mit den Flüchtlingen“, sagte Stei­

ner. Werner Steiner appellierte an die Politik, sich beim Thema Flüchtlinge nicht mit einfachen Lösungen zufrieden zu geben. „Es ist nicht leicht, in dieser Situation die richti­ gen Lösungen parat zu haben. Ich finde, dass die Politik noch große Anstrengungen auf sich nehmen muss“, richtete der KVW Landesvorsitzende mah­ nende Worte an die anwesen­ den Gäste. Der geistliche As­ sistent Josef Stricker sieht die Aufgabe des Sozialverbandes mit dem „K“ im Namen darin, verdeckte Seiten des Lebens sichtbar zu machen. „Die Schweinwerfer sollen die dunklen Seiten anleuchten und ins Rampenlicht bringen“, so Stricker. Dort, wo die öffentli­ che Dikussion einseitig ver­ läuft, soll sich der KVW ein­ mischen. Gerade bei drei The­ men braucht es Widerspruch, meinte Stricker: gegen die wachsende Polarisierung im Land, gegen einfache Lösun­ gen bei komplexen Problemla­ gen und gegen das politische Geschäft mit der Angst. Ums kritisch und konstruktiv Sein ging es in der von Thomas An­ gerer, KVW Bezirksvorsitzen­ der von Bozen, moderierten Podiumsdiskussion. <

Podiumsdiskussion, v.l. Karl H. Brunner, Werner Steiner, Philipp Achammer, Waltraud Deeg, Martha Stocker und Josef Matzneller

Sport verbindet Liebe Südtirolerinnen und Südtiroler in der Welt, vom 18. bis 26. Juni findet in Südtirol die EUROPEADA 2016, die Fußballeuropameisterschaft der autochthonen, nationalen Minderheiten statt. Für die 24 Herren- und sechs Damenmannschaften wird es im Sinne eines sportlichen Wettkampfes zu einem Kräftemessen auf dem Fußballplatz kommen, aber nicht nur. Diese Veranstaltung vermittelt viel mehr eine besondere Botschaft: Sport begeistert die Menschen und verbindet sie seit jeher. Dort wo Politik oftmals an ihre Grenzen stößt, kann ein sportliches Ereignis wie dieses den Minderheiten dazu verhelfen, auf sich aufmerksam zu machen und auch aufzeigen, dass Kulturunterschiede und Sprachenvielfalt eine Bereicherung sind. Diese Veranstaltung fällt in eine Zeit, in der man europaweit mit der größten humanitären Krise seit dem Zweiten Weltkrieg zu kämpfen hat. Die Nachrichten, die uns täglich erreichen, stimmen jeden von uns nachdenklich und die Bilder von flüchtenden Menschen gehören mittlerweile leider zum Alltag. In Europa leben heute bereits über 300 Minderheiten, jeder siebte Europäer gehört einer autochthonen Minderheit an oder spricht eine Regional- oder Minderheitensprache. Auch sie haben im Laufe von Jahrhunderten die Geschichte Europas geschrieben, nicht immer war das Zusammenleben friedlich. Heute aber gehören sie zur europäischen Gesellschaft und tragen mit dem Weiterbestehen ihrer Kultur, Sprache und Identität zur Vielfalt Europas bei. Bleibt zu hoffen, dass auch jene, die bei uns eine neue Heimat suchen, es schaffen, Teil dieser Vielfalt zu werden. Das große Interesse wird den Minderheiten dazu verhelfen, eine Stimme zu bekommen, 50.000 Zuschauer und 200 Medienvertreter werden dieses Ereignis, welches zeitgleich mit der UEFA EURO 2016 stattfinden wird, verfolgen. Sport erreicht die Menschen, unabhängig von Herkunft, Alter, Religion oder Bildung, und überwindet Grenzen, wo es eigentlich keine geben sollte. Ich glaube, dass darin die zentrale Botschaft dieser besonderen Sportveranstaltung liegt: Solange wir alle durch Menschlichkeit verbunden sind, wird es keine Grenzen geben. Voneinander lernen, miteinander ein Ziel verfolgen, sich gegenseitig austauschen und Vertrauen schaffen: die Minderheiten werden bei der EUROPEADA 2016 neben den sportlichen Erlebnissen sehr vieles an Eindrücken aus Südtirol mitnehmen. Vor allem aber werden sie mit dem Reichtum der Vielfalt im Herzen wieder in ihre Heimat zurückkehren. In Verbundenheit Martha Stocker, Landesrätin

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SÜDTIROL AKTUELL

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Südtiroler Hochquellwasser Südtirol innovativ

Plose Mineralwasser ist aufgrund seiner positiven Eigenschaften besonders verträglich. Fotos: PLose AG

Neben ihrem natürlichen Mineralwasser bietet die Plose Quelle AG auch ein Sortiment an alkoholfreien Getränken und Fruchtsäften an.

n Als artesische Quelle entspringt das natürliche Mineralwasser am Berg Plose nahe des Naturparks Puez-Geisler auf einer Höhe von 1.870 Metern. Nachdem Josef Fellin, Gründer der Plose Quelle AG, die wohltuende Wirkung des Wassers erlebt hatte, entschied er sich, es abzufüllen.

Besondere Kooperationen

1957 entstand ein kleines Ab­ füllwerk in der Nähe der Quelle, heute betreibt das Fa­ milienunternehmen ein moder­ nes Produktionswerk in Brixen. Von der Quelle bis zur Abfüllung wird das Mineral­ wasser nur gelenkt und nicht mechanisch befördert. Im mo­ dernen Produktionswerk in Brixen wird das Mineralwasser nach den strengsten hygieni­ schen Vorschriften und ohne Behandlungsverfahren in sei­ nem natürlichen Zustand in umweltfreundliche Glasfla­ schen abgefüllt.

Die Herkunft Die besonderen geologischen und geophysischen Eigenschaf­ ten des Bodens und des Ge­ steins, aus dem das Plose Mi­

neralwasser entspringt, verlei­ hen dem Wasser seinen beson­ deren Charakter und die wert­ vollen Eigenschaften. Es ent­ hält wenige Mineralien und weist deshalb einen extrem niedrigen Trockenrückstand auf. Es besitzt einen idealen pH-Wert für die menschlichen Zellen und ist reich an quellei­ genem, natürlichem Sauerstoff.

Natürliches Mineralwassser Die amtliche Anerkennung als „Natürliches Mineralwasser“ erhält nur ein Wasser, das sei­ nen Ursprung in unterirdi­ schen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkom­ men hat und das aus einer na­ türlich erschlossenen Quelle gewonnen wird. Es ist von ur­ sprünglicher Reinheit und muss direkt an der Quelle ab­ gefüllt werden. Die Zusam­ mensetzung des Wassers, seine Temperatur und seine übrigen wesentlichen Merkmale blei­ ben im Rahmen natürlicher Schwankungen konstant; durch Schwankungen in der Schüttung werden sie nicht be­ einträchtigt.

Die Plose Quelle AG koope­ riert mit dem Deutschen Zent­ ralverband Homöopathischer Ärzte und informiert diese über die besonderen Eigenschaften und die Vorteile von minerali­ enarmem Wasser als Begleiter homöopathischer Behandlun­ gen. Deutschlands Spitzenkoch Heinz Winkler, ein gebürtiger Brixner, ist offizieller Koopera­ tionspartner von Plose und tischt Plosewasser in seinem Sternerestaurant in Aschau am Chiemsee auf. Damit das Plo­ sewasser richtig eingeschenkt und aufgetischt wird, hat er mit der Plose Quelle AG einen

Wasserguide für die Gastrono­ mie entwickelt. Seit Anfang 2012 nutzt das Un­ ternehmen ausnahmslos Green Energy zur Stromversorgung und erhielt das Ökostromzerti­ fikat. Es bescheinigt die Ver­ meidung von ca. 509 Tonnen Kohlenstoffdioxid-Emissionen jährlich.

Weltweit erhältlich Plose-Produkte sind in Italien, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, den Nie­ derlanden, Estland, Tsche­ chien, der Slowakei, Polen, Bulgarien, Russland und Hong Kong erhältlich. <

Das natürliche Mineralwasser entspringt am Berg Plose nahe dem Naturpark Puez-Geisler. Foto: Brixen


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SÜDTIROL AKTUELL

50 Jahre Einsatz für soziale Anliegen Die Lebenshilfe feierte Mitte April ihren 50. Geburtstag n Der Verband Lebenshilfe Südtirol wurde 1966 in Bozen gegründet. Die Lebenshilfe ist ein sozialer und nicht-gewinnorientierter Verband, der Menschen mit Beeinträchtigung in allen Lebenslagen in ihrem Bestreben nach einem selbstbestimmten Leben unterstützt.

Nach der formellen Mitglieder­ versammlung eröffnete Präsi­ dent Hans Widmann die Feier und konnte knapp 300 Besu­ cher/innen willkommen heißen. Diese verfolgten die Geschichte der Lebenshilfe aus der Sicht des ehemaligen Präsidenten Ar­ thur Obwexer, der ehemaligen Vizepräsidentin Lisl Strobl, der ehemaligen Präsidentin Paola Amort und des amtierenden

Präsidenten Hans Widmann. Anschließend wurde der von Ali Fakhar Firuzi in Zusammenar­ beit mit Vorstandsmitglied Kurt Wiedenhofer produzierte Film „Wie ich lebe“ vorgeführt, in dem erfolgreiche Lebensentwür­ fe von drei Personen mit Beein­ trächtigung vorgestellt wurden. Unter dem Motto „selbst und direkt“ referierten in einem drit­ ten Schritt Verena Harrasser, Lukas Graiss, Robert Mumelter, Jochen Tutzer und Maicol Bas­ safaro zu Fragen rund um die Themen „Arbeit“, „Wohnen“, „Freizeit“ und „Selbstvertre­ tung“. Abgeschlossen wurde der formale Teil der Feier mit Gruß­ worten zahlreicher Ehrengäste, unter diesen Landeshauptmann Arno Kompatscher, die Landes­

Pflanze des Jahres Power-Patin für „Power Daisy“

rätinnen Martha Stocker und Waltraud Deeg sowie Vertrete­ rinnen der Lebenshilfe Deutsch­ land und der Lebenshilfe Öster­ reich. Die Feier wurde von Juli­ an Messner moderiert und mit Musik der beiden Gruppen Tun na Kata und MitEinAnders um­

rahmt. Zum Rahmenprogramm gehörten eine Fotoausstellung von Harald Kienzl, eine Instal­ lation mit Videobotschaften und die Vorführung einer Zeitleiste, welche die Geschichte der Le­ benshilfe anhand von Eckdaten rekonstruiert. <

Zur 50-Jahr-Feier in Bozen kaem viele Besucher/innen

Foto: Lebenshilfe

DVD‑VORSTELLUNG

Südtirol An Etsch, Eisack und Rienz

n Die neue Calendulazüchtung „Power Daisy“ ist die Pflanze des Jahres 2016. Patin der neuen Pflanze des Jahres ist Biathletin Dorothea Wierer.

Eine Fachjury der Südtiroler Gärtnervereinigung wählt jähr­ lich unter zahlreichen Pflanzen­ neuheiten eine besondere Pflanze für die kommende Gartensaison aus – heuer bereits zum achten

Patin Wierer

Foto: Trauttmansdorff

Mal. Die Neuzüchtung Calen­ dula „Power Daisy“ vom Jung­ pflanzenbetrieb Planta aus Brixen ging als Siegerin hervor. Die Calendula „Power Daisy“ ist eine neue Art von Ringelblume und zeichnet sich durch ihre Hit­ zebeständigkeit aus. Sie blüht von März bis Oktober und ihre Blüten sind nicht nur langlebig, sondern auch essbar. Passend dazu übernimmt eine wahre Po­ wer-Frau die Patenschaft für die neue Calendula: die sympathi­ sche Vorzeigebiathletin, Olym­ pia-Medaillengewinnerin und mehrfache Weltcupsiegerin Do­ rothea Wierer. „Die 'Power Daisy' inspiriert mich gerade deshalb, weil sie mit ihren gelb leuchtenden Blüten meine Freude am Leben widerspiegelt“, schwärmt Wierer. <

Eine Südtirol-Dokumentation von insgesamt fast 97 Minuten Spieldauer, garniert mit herrlichen Landschaftsbildern, untermalt von stimmiger Musik und treffenden Begleittexten, die als Einleitung den Sündenfall beschreibt. Adam und Eva, welche nach ihrer Vertreibung aus dem Paradies wohl im Paradies Südtirol, genauer auf Schloss Entiklar gelandet sein müssen. Von wo aus schließlich der breit gefächerte, mit herrlichen Impressionen garnierte Filmstreifzug durch Südtirol seinen Ausgangspunkt nimmt. Neben Exkursionen in Südtirols Obst- und Weinlandschaft, Streifzügen in heimatlichen Städten, Dörfern und Weilern, Besuchen von kulturhistorischen Stätten wie Burgen und Klöster hat der Film auch allerhand an Kurzweil in musikalischer Form zu bieten.

„Südtirol. An Etsch, Eisack und Rienz“ von Arnold Gasser und Hans Tauber, Universal 2016


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INTERN

Jahreshauptversammlung und Bosseltour Südtiroler in Hamburg n Im Jänner sind rund 60 Prozent der Mitglieder ins Vereinshaus des Kleingartenvereins zur Jahreshauptversammlung gekommen.

Als einer der Tagesordnungs­ punkte stand die Neuwahl des Vorstandes auf dem Programm. Als Ehrengast und zeitgleich als Wahlleiter wurde Herbert Plattner, Vorstand vom Ver­ band der Südtiroler in der BRD, mit Gattin begrüßt. Die Tagesordnungspunkte konnten wie gewohnt in zügiger Manier abgearbeitet werden, so dass dann die Aufstellung der Kan­ didaten und die Neuwahl des Vorstandes durchgeführt wer­ den konnten. Als Ergebnis konnte anschlie­ ßend verkündet werden, dass sich der neue und alte Vorstand nicht verändert hatten. Vorsitzender: Hermann Feichter Zweiter Vorsitzender: Karl Rat­ schiller Kassenwart: Roman Runge Schriftführer: Andrew Pas­ quazzo

Beisitzerin: Gaby Feichter Anschließend ging man wie ge­ wohnt zum gemütlichen Teil über, den man mit Südtiroler Speck- und Leberknödl,und dazu einem guten Tropfen aus der Heimat und „an Ratscher“ ausklingen ließ.

machten. Nach der angeneh­ men einstündigen Bahnfahrt ging es mit dem Planwagen und Treckerantrieb entlang der Bos­ selstrecke zum Restaurant. Nach der teils wackeligen Fahrt wurde ein gutes Gläschen Sekt gereicht und anschließend

wurde ein reichhaltiges Mittag­ essen serviert. Wohl gesättigt machte man sich auf zur Bos­ seltour in den angrenzenden Wald. Nach den vorgegebenen Bosselregeln wurde die Gruppe in zwei Teams aufgeteilt. Das Wetter war ideal, die Strecke konnte bei trockenem Wetter „gebosselt“ werden. Die ver­ schiedenen Getränke im mitge­ führten Bollerwagen gaben im­ mer wieder Anlass zu kleinen Pausen für den Zwischentrunk. Die Teams feuerten gegenseitig ihre Werfer zur Höchstleistung an, so dass es am Ende der Strecke eigentlich nur Sieger gab. > Karl Ratschiller

Bosseltour Der Hamburger Hauptbahnhof war der morgendliche Treff­ punkt für 25 Südtiroler und Südtirolfreunde die sich mit der Bahn in das 100 km ent­ fernte Hechthausen in Nieder­ sachsen zur Bosseltour auf­

An der längsten Theke Südtiroler in Nordrhein-Westfalen n Der schönste Platz ist nun mal an der Theke und einem bekannten Karnevalslied zufolge befindet sich die längste Theke der Welt in der Düsseldorf Altstadt.

Solch verführerischen Verspre­ chungen konnten die Südtiroler in NRW nicht widerstehen, und so trafen sich 30 Mitglieder vor dem „Kom(m)ödchen“, um dies bei einer urigen Brauhausfüh­ rung in der Hauptstadt des Alt­ biers zu erkunden. Zweieinhalb Stunden bummelte man durch die engen Gassen, nur unter­

brochen von den Rastpausen in drei Brauhäusern – schließlich befand man sich ja auf einer Brauhaustour. Der „Führer“ wusste allerlei Interessantes und Lustiges zum Besten zu ge­ ben und so konnten selbst die einheimischen Mitglieder noch die eine oder andere Neuheit aus der Düsseldorfer Ge­ schichte erfahren. Nach dem dritten Glas des dunklen Gers­ tensaftes begannen auch die Augen unserer Kölner Freunde zu glänzen und fortan vergaß man, dass man sich eigentlich

im „feindlichen Ausland“ auf­ hielt. Beim „Uerigen“ nutzten die Damen die Gelegenheit, um sich mit Campino, dem Sänger der „Toten Hosen“, ablichten zu lassen – oder war es viel­ leicht doch nur ein Double? Zur Abrundung durfte ein Gläschen „Killepitsch“ nicht fehlen, und Endpunkt war –

Brauhaustour durch Düsseldorf

wie konnte es anders sein – das Brauhaus „Im Goldenen Kessel“. Dort genoss man die besondere Atmosphäre und bei typischen Brauhausgerichten ging der Tag stimmungsvoll zu Ende. > Egon Santer


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Im „Sternenhimmel“ Südtiroler in München n München bietet viele Möglichkeiten, seinen Wissensdurst zu stillen.

Diesmal ging es in das voll­ ständig renovierte Planetarium mit neuer Projektionskuppel und neuem Sternenprojektor, jedoch an seinem historischen Ort, dem größten deutschen Technik-Museum. Verständlich wurde in der 15-Meter-Kuppel der Aufbau und die Dynamik des Sternenhimmels und Pla­ netensystems erklärt. Interes­ sant ist der Münchner Nacht­ himmel, seine mit freiem Auge sichtbaren 3000 Sterne, je nach Jahreszeit unterschied­ lich, mit den Sternbildern Schwan, Delphin, Adler oder Orion. Fasziniert verfolgten wir das Band der weiß-diffusen

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INTERN

Milchstraße, das berühmte Kreuz des Südens, die Magel­ lanschen Wolken und die uns nächsten Galaxien. Klar wurde auch, dass die unvorstellbaren Weiten des Universums nicht mal erahnt werden können, denn selbst mit modernsten Ge­ räten reicht unser Blick gerade mal 1000 Lichtjahre weit (Licht legt in einer Sekunde ~ 300 000 km zurück, ein Lichtjahr ~ 9,5 Billionen km). Vollgepackt mit neuem Wissen wurde uns noch erklärt, dass das Deutsche Museum bei der Entwicklung des weltweit ersten Planetari­ ums-Projektors durch Carl Zeiss in den Jahren 1913-1923 eine entscheidende Rolle ge­ spielt hat, der neue Projektor wurde im Februar 2015 in Be­ trieb genommen. > eja

Foto: Markus Schwienbacher

„Spuren der Erinnerung“

VEREINSKALENDER

JULI 2016

1. Juli Südtiroler in Augsburg

Monatstreffen im Vereinsraum

2. Juli Tirolerbund in Wien Südtiroler in Zürich Südtiroler in Nordrhein-Westfalen Südtiroler in München Südtiroler in Kufstein/Wörgl Südtiroler in Reutte Südtiroler in Innsbruck Südtiroler im Rhein-Neckar-Raum

Bundesausflug zum Alpenregionstreffen in Waakirchen (bis 3.7) Familien-Anlass Grillplaus in Fehraltorf Sommerfest an der Sieg (bis 3.7.) Vereinswanderung Hoangart Grillen Adrien Hoangart Grillfest

3. Juli Südtiroler in Stuttgart

Vereinsausflug

6. Juli Südtiroler in Kitzbühel

Hoangart

7. Juli Südtiroler in Landeck/Zams

Hoangart

8. Juli Südtiroler in Oberösterreich Südtiroler in Hessen

Hoangart mit dem Verein der Südtiroler in Linz „Sommertratscherl“ Führung im Wasserwerk "Hessenwasser"

10. Juli Südtiroler im Engadin

Tagesausflug Leitneralm

16. Juli Südtiroler in Innsbruck

Wanderung Tschangelar-Grawa Alm

20. Juli Südtiroler in Kitzbühel

Wanderung

21. Juli Südtiroler in Schwaz

Hoangart

29. Juli Südtiroler in Vorarlberg/Bregenz Südtiroler in Vorarlberg/Dornbirn Südtiroler in Vorarlberg/Feldkirch Südtiroler in Kitzbühel

Sommertreffen in Brixen/Milland (bis 31.7.) Sommertreffen in Brixen/Milland (bis 31.7.) Sommertreffen in Brixen/Milland (bis 31.7.) Sommertreffen in Brixen/Milland (bis 31.7.)

30. Juli Südtiroler in der Welt

Sommertreffen in Brixen und Milland

31. Juli Südtiroler im Engadin

Dorffest in Samedan

Südtiroler in München n Mit offenen Augen und Ohren wurde die filmische Dokumentation der „Vereinigte Bühnen Bozen“ zur Option verfolgt, freundlicher Weise vorgestellt vom Mitwirkenden Georg Dignös.

Die zahlreichen Besucher, da­ von gerade die jüngere Genera­ tion, konnten sich diese poli­ tisch kritische Zeit nicht so recht vorstellen und die Älteren fanden sich teilweise erschro­ cken in den geschilderten Wort­

beiträgen wieder. Die Zerris­ senheit bei der Entscheidung „bleiben oder gehen“ war kaum auszuhalten. Niemand wusste, was auf sie zukommt und die Fremde tatsächlich eine zweite Heimat werden kann. Die Ver­ sprechen waren vielfältig, oft aber auch nur leere Worte. Die unter die Haut gehende Musik steigerte dramaturgisch die In­

„Bombenjahre“ der Vereinigten Bühnen Bozen

tensität der Erfahrungsberichte und kann trotzdem nur ein­ zelne Körnchen der Tragweite offenbaren. Die anschließende rege und heftige Diskussion

zeigte, wie wichtig es ist, mit und von Zeitzeugen heute - so­ lange noch möglich - das Wis­ sen als Mahnung preis- und weiterzugeben. > eja


Südtirol hat sich positiv verändert Arnold Achmüller, Apotheker in Wien n Der Pusterer Apotheker und Buchautor Arnold Achmüller beschäftigt sich seit Jahren mit Heilkräutern und alten Heilanwendungen im Kontext mit der wissenschaftlichen Forschung. So sind auch seine zwei Bücher entstanden. Sein besonderes Interresse liegt in der alpinen Heilkunde. Er hält Vorträge, organisiert Workshops und Kräuterwanderungen und betreibt mit seiner Frau den Blog „Kraut & Wurzel”.

Was hat Sie dazu bewogen ins Ausland zu gehen?

Achmüller: Nach der Matura war für mich klar, dass ich studieren gehen möchte. Ich habe mich für das Pharmazie­ studium entschieden und ging zunächst nach Innsbruck. Mich und meine Freundin,

ebenfalls Südtirolerin, zog es aber in eine größere Stadt und wir gingen deshalb nach ei­ nem Jahr gemeinsam nach Wien. Was hat Sie bewogen im Ausland zu bleiben? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Achmüller: Ich habe mich von Anfang an in Wien sehr wohl gefühlt. Mein Studium emp­ fand ich in Wien im Vergleich zu Innsbruck als abwechs­ lungsreicher. An der Universi­ tät war es mir dann auch mög­ lich eine Diplomarbeit zu kel­ tisch-germanischen Heilpflan­ zen und deren Spuren in der Südtiroler Volksmedizin zu verfassen. Ein Thema, das mich bis heute fasziniert. Im Laufe der Jahre entstanden auch enge Freundschaften und diese waren - neben den Job­ möglichkeiten - mit ein Grund, weshalb Wien neben Südtirol eine neue Heimat wurde. Was hat sich in Südtirol (seit Ihrem Weggang) verändert?

Achmüller: Ich finde, es hat sich in Südtirol in den letzten Jahren vieles zum Positiven verändert. Für mich am prak­ tischsten ist der Ausbau der

STECKBRIEF

öffentlichen Verkehrsmittel. Gerade im Pustertal haben sich die Intervalle deutlich ver­ kürzt und ich kann heute mü­ helos öffentlich von Wien ins Oberpustertal fahren. Das wäre vor einigen Jahren noch äußerst umständlich gewesen. Zum anderen erlebe ich auch politisch eine positive Verän­ derung. Gerade den Generati­ onswechsel an der Spitze der für Südtirol doch wesentlichs­ ten Kraft, der SVP, empfinde ich als positiv. Ich finde es auch gut, dass sich in Südtirol zunehmend eine Zivilgesell­ schaft etabliert, die politische Fehltritte nicht mehr einfach so hinnimmt – Stichwort Ren­ tenskandal.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft Südtirols?

Achmüller: Ich hoffe, dass sich Südtirol in Zukunft noch mehr hin zu seinen Nachbarregionen öffnet. Südtirol ist keine Insel und so würde ich mir wün­ schen, dass Projekte wie die Europaregion Tirol, aber auch die Zusammenarbeit mit dem benachbarten Belluno durch gemeinsame Projekte intensi­ viert werden. Ich hoffe, dass das Europa der Regionen Wirklichkeit wird, indem nati­ onale Grenzen verschwinden und Südtirol genauso wie die anderen Völker Europas ihre kulturellen Eigenheiten bewah­ ren können. <

Fühlen Sie sich noch als Südtiroler? Wie würden Sie heute Ihre Identität beschreiben?

Achmüller: Ja ich fühle mich in erster Linie als Südtiroler, das hat sich auch in den letz­ ten 13 Jahren in Österreich nicht wesentlich geändert. Ich fühle mich aber auch als Eu­ ropäer. Nationalität spielt zu­ mindest für meine Identität keine große Rolle. Deshalb halte ich die öfters gestellte Frage, ob man sich denn als Südtiroler eher als Österrei­ cher oder als Italiener fühlt, für entbehrlich.

In diesem Buch macht Achmüller altes und erpobtes volksmedizinisches Wissen wieder zugänglich.

Arnold Achmüller - 1.1.1982 in Bruneck geboren, aufgewachsen in St. Lorenzen und Taisten/Welsberg - 1996 – 2001 Besuch des Realgymnasiums in Bruneck - 2001 – 2002 Studium der Pharmazie an der Universität Innsbruck - 2002 – 2007 Studium der Pharmazie an der Universität Wien - Seit 2007 Apotheker in Wien - Verheiratet, zwei Kinder - Autor der Bücher „Teufelskraut Bauchwehblüml Wurmtod – Das Kräuterwissen Südtirols“ (Edition Raetia, 2012) und „Salben, Wickel und Tinkturen – Das Kräuterwissen der Bauerndoktoren in den Alpen“ (Edition Raetia, 2015)

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Poste Italiane spa - Versand im Postabonnement - G.D. Nr. 353/2004 • Erscheint monatlich • (konv. in Ges. Nr. 46 vom 27.2.2004) Art. 1, Abs. 2, DCB Bozen

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