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ZEITScHRIFT für Südtiroler in der Welt
Unabhängigkeitstag in Meran:
Ruf nach „Freiheit“
Juli 2013
Foto: Südtiroler Schützenbund - www.schuetzen.com
39100 BoZEn/ITaLY
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Kein Recht auf Eigenstaatlichkeit Völkerrechtler Peter Hilpold spricht klare Worte
n Im Vorfeld der Landtagswahlen ist die Selbstbestimmungsfrage (wieder) in den Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion gerückt. Höhepunkt war ein vom Südtiroler Schützenbund organisierter „Unabhängigkeitstag“ am 18. Mai in Meran, ein Event mit Volksfestcharakter, wo in großen Lettern die Unabhängigkeit Südtirols von Italien gefordert wurde.
Die Abgeordneten der „Südtiroler Freiheit“ Eva Klotz und Sven Knoll stellten eine Studie des Völkerrechtlers Peter Hilpold vor, mit der sie das Recht auf Selbstbestimmung untermauern wollten. Doch Peter Hilpold, der Verfasser der Studie, stellte daraufhin klar: Südtirol hat gegenwärtig keinen völkerrechtlichen Anspruch auf Lostrennung vom Staatsgebiet. Verschiedene Südtiroler Parteien und Verbände haben die Gelegenheit genutzt, ihre Zukunftsvisionen darzulegen. Dabei wurde des Öfteren erklärt, dass die Skepsis gegenüber Italien zugenommen habe. Vor allem die Krise und die finanziellen Einsparungen sehen viele als eine Aushöhlung der Autonomie. In der Vergangenheit wurden Zuständigkeiten des Landes Südtirol beschnitten. Die dargestellten Zukunftsvisionen waren aber recht unterschiedlich. Die Freiheitlichen haben ihre überarbeitete Verfassung für einen Freistaat präsentiert, die SVP (Südtiroler Volkspartei) erklärte ihre Idee einer Vollautonomie, die Südtiroler Freiheit hat für die Selbstbestimmung geworben und die BürgerUnion stellte ihr Konzept für eine Freie Europaregion Tirol vor, eine Möglichkeit für die Tiroler Wiedervereinigung. Neben der zahlreichen Teilnahme von Personen in Tracht gehörten zum Volksfest Musik, Tanz, Schuhplattler und viele rotweiße-Fahnen. Auf Ständen stellen Tibeter, Bayern, Katalanen, Veneter, Basken und Schotten ihre Bräuche und Kultur vor. Die Gastrede hielt Klaus Tschütscher, der ehemalige Regierungschef in der Regierung des Fürstentums Liechtenstein. Die Haupt-
rede hielt Elmar Thaler, Landeskommandant der Schützen. Er bekräftigte, dass Italien in naher Zukunft ein Nachbarland Südtirols sein werde. Thaler prangerte das Zaudern vieler Verantwortungsträger an, wenn es um mehr Freiheit und Unabhängigkeit ginge.
Interview mit Peter Hilpold Waren Sie beim Unabhängigkeitstag in Meran dabei? Haben Sie die Berichterstattung über den sogenannten „Unabhängigkeitstag“ in den Medien mitverfolgt?
Hilpold: Ich war persönlich nicht anwesend, habe aber die Berichterstattung in den Medien mitverfolgt. Auch internationale Medien scheinen sehr interessiert an diesen Entwicklungen zu sein. Möglicherweise sind solche Veranstaltungen ein Trend der Zeit und Ausdruck der Festigung ethnisch-kultureller Identitäten auf regionaler Ebene.
Unabhängigkeitstag mit Volksfestcharakter. Fotos: Südtiroler Schützenbund - www.schuetzen.com
Bei der Veranstaltung in Meran wurde das Recht auf Selbstbestimmung betont. Gibt es dieses Recht für Südtirol?
Hilpold: Das Recht auf Selbstbestimmung ist ein sehr vielschichtiges Phänomen. Es umfasst sowohl das Recht auf Eigenstaatlichkeit als auch das Recht auf „innere Selbstbestimmung“, also das Recht, die eigenen Belange selbstständig zu gestalten und an allen politischen Entscheidungen, die unmittelbar die Interessen der betroffenen Gruppierung berühren, effektiv mitzuwirken. Die erstgenannte Form der Selbstbestimmung steht Südtirol gegenwärtig nicht zu. Es gibt also keinen völkerrechtlichen Anspruch auf Lostrennung vom Staatsgebiet. Wohl aber hat Südtirol (bzw. die Bevölkerung Südtirols) ein Recht auf innere Selbstbestimmung.
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Was könnte Südtirol bei der „inneren Selbstbestimmung“ noch erreichen?
Unabhängigkeitsbestrebungen in Schottland Vorbild für Südtirol sein?
Hilpold: Die „innere Selbstbestimmung“ ist ein fortlaufender, andauernder Prozess. Sie ist niemals abgeschlossen, auch da Prof. Peter Hilpold das Zusammenleben in einem Gemeinwesen immer wieder neue Herausforderungen stellt. Die Autonomie war in der Vergangenheit ein sehr guter Ausdruck dieser inneren Selbstbestimmung, und der Kampf um einzelne Autonomiebestimmungen hat die Volksgruppen sogar zusammengeführt. Vielleicht ist der Ausbau der Autonomie in der Vergangenheit zu sehr als Ziel und zu wenig als Prozess gesehen worden. Die Autonomie kann sicher noch weiterentwickelt und gefestigt werden. Wichtig wäre vor allem auch, die Autonomie und die Lösung von Minderheitenfragen im demokratischen Diskurs als Wert an sich zu definieren. Ich halte dagegen wenig davon, die SüdtirolAutonomie in eine reine Territorialautonomie umzudefinieren. Wir sollten uns stets der besonderen historischen Umstände bewusst sein, die zu dieser Autonomie geführt haben und stolz darauf sein, dass trotz dieser schwierigen Ausgangsvoraussetzungen nach dem Zweiten Weltkrieg eine derart vorbildhafte (wenngleich immer weiter verbesserungsfähige) Autonomieregelung geschaffen werden konnte. Bestimmte Kreise in Südtirol beobachten andere Minderheiten in Europa. In Schottland findet im September 2014 ein Referendum über die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich Großbritannien statt. Könnten die
Hilpold: Die Vorgänge in Schottland scheinen mir schon sehr partikulärer Natur zu sein. Auch ist die schottische Geschichte nicht im Mindesten mit jener Südtirols zu vergleichen.
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Inhalt T hem a Kein Recht auf Eigenstaatlichkeit
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Kennen Sie weitere, konkrete Selbstbestimmungsbestrebungen in Europa, wo die Situation mit Südtirol vergleichbar ist?
Hilpold: Als Ganze ist die Situation in Südtirol mit keiner anderen Minderheitenproblematik in Europa bzw. weltweit vergleichbar. Es gibt aber viele Einzelelemente, die immer wieder vergleichend herangezogen werden können. Mit jenem der AlandInseln ist das Autonomiemodell Südtirols sicherlich die wichtigste Referenzregelung weltweit, wenn es darum geht, eine Autonomie zu konzipieren. Die Partei „Südtiroler Freiheit“ hat bei Ihnen eine Studie in Auftrag gegeben und behauptet nun, dass es das Recht auf Selbstbestimmung für Südtirol gibt. Wurde die Studie falsch interpretiert?
Hilpold: Ich kann nur über das sprechen, was in der Studie selbst steht. Diese sollte die Selbstbestimmungsthematik und einige weitere damit in Zusammenhang stehenden Fragen umfassend analysieren. Die Studie ist allgemein zugänglich und soll auch veröffentlicht werden. Mir wurden keinerlei Vorgaben gemacht und ich habe versucht, den letzten Stand der Wissenschaft in dieser Frage wiederzugeben. Wenn ich damit einen Beitrag leisten konnte, diese sehr komplexe Diskussion ein wenig zu versachlichen und diese Thematik vielleicht auch ein wenig zugänglicher zu machen, dann denke ich, dass damit schon viel erreicht worden ist. > Ingeburg Gurndin
Zur Person
Univ. Professor Peter Hilpold Geboren am 25.5.1965 in Bozen, Studium der Rechtswissenschaften, Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre und Dolmetscher-/Übersetzerwissenschaften. Berufstätigkeit: Anwaltsausbildung in Italien, Assistententätigkeit zuerst am Institut für Völkerrecht und Internationale Beziehungen, dann am Institut für Öffentliches Recht, Finanzrecht und Politikwissenschaft; Habilitation 2001; Ernennung zum außerordentlichen Universitätsprofessor März 2001. Venia docendi für Völkerrecht, Europarecht und Vergleichendes Öffentliches Recht.
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Kurzmeldungen Volkszählung, Vorwort Start up!, Genussfestival, Gemeinsame Milch Neuerscheinungen, Nord & Süd, Buchtipp Südtirol innovativ: so duftet Südtirol Quiz
e x perte n Info zu Landtagswahlen, Einkommenssteuer, Wohnsitzverlegung
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BRD, Engadin, München Kulturwoche, Augsburg NRW, Neidersachsen, Stuttgart Hamburg, Vereinskalender H eim at u n d welt Josef Rungg
impressum
Heimat & Welt Herausgeber und Eigentümer: Südtiroler in der Welt Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Hans Gamper Schriftleitung: Ingeburg Gurndin Redaktion: Stephan Raffeiner alle: 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Tel. (0039) 0471 309176 Fax (0039) 0471 982867 Internet: www.kvw.org/suedtiroler-welt E-Mail: suedtiroler-welt@kvw.org Eingetragen beim Landesgericht Bozen unter 7/72 Druck: Lanarepro Ges.m.b.H., I-39011 Lana Ausgaben: „Heimat & Welt” erscheint monatlich (insgesamt 11mal jährlich) Bei Unzustellbarkeit zurück an: Arbeitsstelle für Südtiroler in der Welt, 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Redaktionsschluss: Am 15. des Monats Bankverbindungen: Südtirol und Italien: Südtiroler Sparkasse Waltherplatz, 39100 Bozen IBAN IT68A 06045 11601 000000371000 BIC CRBZIT2B001 Mitfinanziert von der Autonomen Provinz Bozen, Präsidium, Amt für Kabinettsangelegenheiten, Bereich Heimatferne AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL
PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE
PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL
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Kurz notiert
Meldungen aus Südtirol n Politik Letta im Juli in Bozen Innerhalb Juli will der neue italienische Ministerpräsident Enrico Letta nach Bozen kommen und bei dieser Gelegenheit möglichst ein neues Finanzabkommen für Südtirol unterzeichnen. Dies ist das Ergebnis einer Aussprache Durnwalders und SVP-Vertreter mit Letta im Mai in Rom. Bei dem Treffen in Montecitorio ging es auch um die Autonomiekommissionen, um Rekurse und den Stilfserjoch-Nationalpark. Ministerpräsident Letta hat weiters Hoffnung geäußert, wieder eine bessere Zusammenarbeit vor allem auf institutioneller Ebene zwischen der römischen Regierung und der Landesregierung Südtirols aufzubauen. <
n verkehr Stilfser-Joch--Straße: vorerst keine Maut Die Instandhaltungsarbeiten für die spektakuläre Hochalpenstraße auf das Stilfser Joch hätten ab heuer über eine Maut finanziert werden sollen, doch nun hat die Landesregierung die Einführung der Mautpflicht auf unbestimmte Zeit verschoben. Auf der einen Seite ist die Mautfrage auf lombardischer Seite noch nicht restlich geklärt, auf der anderen Seite sind immer noch nicht alle organisatorischen Fragen beantwortet. Den Grundsatzbeschluss zur Bemautung des Stilfser Jochs hatte die Landesregierung bereits im Sommer 2012 gefasst. Ab der Abzweigung zu den Drei Brunnen oberhalb von Trafoi soll demnach eine Maut eingehoben werden, mit der
SVP stellt in Rom die Weichen: v.l. Daniel Alfreider, Arno Kompatscher, Luis Durnwalder, Ministerpräsident Letta, Richard Theiner, Karl Zeller.
Einnahmen für die Instandhaltung und kulturelle und ökologische Aufwertung der Straße generiert werden sollten. <
n EISenbahn Niederdorf ist Bahnhof des Jahres Niederdorf hat den „Bahnhof des Jahres“. Die Nähe zum Ortszentrum, Sauberkeit und ansprechende Gestaltung, Nutzung und Service-Angebot waren einige der Kriterien, mit denen der Bahnhof Niederdorf den Wettbewerb für sich entschieden hat. Der Niederdorfer Bahnhof wird von der Bevölkerung als „Tor zur Gemeinde“ gesehen: im Bahnhofsgebäude ist auch das Büro des Tourismusvereins untergebracht. Positive Synergieeffekte bringt auch der nahe gelegene Kinderspielplatz. Der Preis wurde vom Verein „Freunde der Eisenbahn“, dem Mobilitätsressort des Landes und dem Südtiroler Gemeindenverband ins Leben gerufen. Ziel ist es dadurch die Bedeutung der Bahnhöfe weiter aufzuwerten. Allein in den vergangenen Jahren hat das Mobilitätsressort des Landes mehr als 40 Bahnhöfe und Bahnhofsareale modernisiert und nutzerfreundlich gestaltet sowie neue Haltestellen errichtet. <
n natur Weltnaturerbe Dolomiten: neuer Stiftungs-Vorsitz Seit Mai 2013 und für die kommenden drei Jahre führt nun, nach der Provinz Belluno, Südtirol den Vorsitz in der Stiftung „Dolomiti-DolomitenDolomites-Dolomitis UNESCO“. Fünf Länder - Südtirol, Trentino sowie die Provinzen Belluno, Pordenone und Udine - teilen sich das Weltnaturerbe Dolomiten. Für das laufende Jahr hat der Landesrat der Landesregierung ein umfassendes Arbeitsprogramm mit einem Budget von 285.000 Euro vorgelegt. Ein Ziel das Südtirol verfolgt, ist die Ausdehnung des Welterbegebiets auf die Langkofelgruppe. Voraussetzung dafür ist aber, dass dieses Gebiet bei der Ausarbeitung des neuen Gebietsplans der Seiser Alm als Naturpark
Toblacher See, Dolomiten. Foto: X-Weinzar, commons.wikimedia.org
ausgewiesen wird. Neben der räumlichen Ausdehnung soll im Sommer bei einer umfangreichen Gastwirte- und Gästebefragung erhoben werden, wie der Kenntnisstand über das Welterbe ist, welche Wünsche und Anliegen damit verknüpft sind und wie die Naturschutzund Info-Dienste genutzt werden. Darüber hinaus plant man den Prototyp einer „Welterbeterrasse", die an besonderen Aussichtspunkten im Land angebracht werden sollen. Und auch in Sachen öffentlicher Verkehr will man verstärkt aktiv werden, etwa durch die Erarbeitung einer gemeinsamen digitalen Suchmaschine für die Öffis. Weiter gearbeitet wird schließlich auch an der Erweiterung des Naturparkhauses in Toblach. <
n mobilität Abteilung Mobilität: Schalterdienst übersiedelt Der Schalterdienst der Landesabteilung Mobilität, der bisher am Silvius-Magnago-Platz in Bozen angesiedelt war, ist in den neuen Sitz in der Talstation der Rittner Seilbahn umgezogen. Die Inanspruchnahme von Diensten rund um Führerschein, Kfz-Formalitäten, Gütertransport usw. kann dadurch nun noch effizienter abgewickelt werden. Ein Auskunftsschalter im Wartebereich gewährleistet weiterhin den direkten Kontakt mit einer Anspruchsperson für Fragen und Hilfestellungen. Kontakt: Telefon 0471 413521, EMail: schalterdienst.mobilitaet@provinz.bz.it. <
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Heimatfernentreffen in Mölten n Die kVW ortsgruppe hat zum Heimatfernentreffen in Mölten am 24. und 25. Mai rund 40 Personen eingeladen. Mehr als die Hälfte der angschriebenen hatten der Einladung Folge geleistet.
Nach Grußworten des KVW Ortsvorsitzenden Alfons Stanger, von Bürgermeisterin Angelika Widmer, von Ortspfarrer
Josef Haas sowie vom Vorsitzenden der „Südtiroler in der Welt“ Erich Achmüller sorgte die Böhmische der Musikkapelle Mölten mit ihren Weisen für gute Stimmung. Viele der aus dem Ausland angereisten Landsleute hatten sich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Daher gab es viel Gesprächsstoff. Zwischendurch gaben die
drei PerkmannBrüder ihre lustigen Lieder zum Besten. Am Sonntag gab es nach der vom Annachor mitgestalteteten Messe auf der „Schronn“ eine Aufführung seitens der Volkstanzgruppe. <
Die vier Brüder Laner: Sepp, oswald, Friedl und Franz. Sie sind schon in jungen Jahren aus Mölten weggezogen und leben so wie auch ihr abwesender Bruder Luis alle in München.
Heimat&Welt – Quiz 2/3 Liebe Leserinnen und Leser! Dies ist der zweite Abschnitt des dreiteiligen Quizes. Mit Erscheinen der September-Ausgabe werden alle Fragen auch im Internet unter www.kvw.org/suedtiroler-welt veröffentlicht. Sammeln Sie die 15 richtigen antworten und übermitteln Sie sie uns bitte per Post, Email oder Fax innerhalb 20. Oktober 2013. Die richtigen Antworten und einige Zusatzinfos können Sie in der November-Ausgabe nachlesen. Bitte sammeln Sie die Abschnitte 1 bis 3.
Innovatives und Gschmackiges (abschnitt 2) 1. In Altrei wird bereits seit Jahren aus der Lupine ein einzigartiges Produkt hergestellt! Welches ist das?
3. Seit einiger Zeit werden in Südtirol auch Brillen hergestellt! Aus welchen besonderen Materialien sind diese?
Altreier Lupinenmehl
Holz und Aluminium
Altreier Lopino
Papier und Holz
Altreier Lupinen Kaffee
Restmüll und Holz
2. Südtirol das Apfelland! Aber der Apfel wird hier nicht nur gegessen, sondern auch weiterverarbeitet! Welche Produkte werden aus Südtiroler Äpfeln hergestellt? (mehrere Antworten können richtig sein) Apfelcidre Apfelmehl
4. In Südtirol werden im Durchschnitt jährlich 350.000 Hektoliter Wein produziert! Welches sind die ureigenen Rebsorten Südtirols? Gewürztraminer, Vernatsch und Lagrein Pino Grigio, Müller Thurgau und Merlot Blaufränkisch, Ruländer und Cabarnet
Apfelpapier 5. Wo wird der Südtirol Pass benutzt? In den Bibliotheken Südtirols Für den Besuch von Kulturveranstaltungen Im öffentlichen Nahverkehr Die Gewinner werden per Post oder per E-Mail benachrichtigt. Die Preise können im Büro der „Südtiroler in der Welt“ in Bozen abgeholt werden oder werden per Post an Sie verschickt (in diesem Fall zahlt der Empfänger die Postspesen). Bei gleicher Punktzahl entscheidet das Losverfahren (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen).
en: gewinnen könn al Preise, die Sie ergärten Wippt ut rä K r de rb ko er ut rä K 1: Platz irol le Malt aus Südt Platz 2 - 3: Sing kundungsflug“ Er n „Südtirol. Ei ch Bu 6: 4 z at Pl Südtirol“ s Südtirol „Total alles über lfühlprodukte au Platz 7 - 9: Buch oh ow Bi d un sowellnes Platz 10 - 14: Bi sche la kf in Platz 15: Tr
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Sie fragen, Experten antworten
Informationen zu den Landtagswahlen am 27. Oktober 2013 n Aufgrund des Landesgesetzes Nr. 5 vom 8. Mai 2013 haben Südtiroler, die im Ausland ihren gemeldeten Wohnsitz haben, bei den nächsten Landtagswahlen des Landes Südtirol am 27. Oktober 2013 erstmals die Möglichkeit per Briefwahl ihre Stimme abzugeben.
Wer darf wählen: wahlberechtigte Südtiroler, die im Ausland ansässig sind und in das Melderegister der im Ausland lebenden italienischen Staatsbürger (AIRE Liste) eingetragen sind. Wie kann gewählt werden: - per Briefwahl - direkt in der letzten Wohnsitzgemeinde in Südtirol. Die Wahl in der Südtiroler Heimatgemeinde muss mittels eigenem Antrag beantragt werden. Dieser Antrag kann ab
sofort bis spätestens 30 Tage vor der Wahl an die entsprechende Gemeinde gestellt werden und gilt ausschließlich für diese Wahl. Der Antrag kann persönlich, auf dem Postweg, per Fax, mittels zertifizierter e-mail Adresse übermittelt werden und muss die Personalien, die korrekte Postanschrift und die Unterschrift des Antragsstellers enthalten. Bei einer Wahl in Südtirol hat der Wähler kein Anrecht auf Rückerstattung der Fahrtspesen
Einkommenssteuer bei Immobilie Ich lebe im Ausland und besitze in Südtirol eine Wohnung, die ich als Zweitwohnung bzw. Ferienwohnung benutze. Die Wohnung ist also nicht vermietet. Muss ich für diese Wohnung neben der IMU noch weitere Steuern zahlen (IRPEF, …)
Mit Abschaffung der no tax area im Jahr 2007 waren Südtiroler im Ausland für die Wohnung in Südtirol in der Regel zur Abgabe einer Steuererklärung und zur Zahlung einer Ein kommenssteuer verpflichtet. Für das Jahr 2012, d.h. für die Steuererklärung, die in diesem Jahr (2013) zu machen ist, gibt es allerdings wieder eine Änderung. Für das Jahr 2012 ersetzt die IMU (Gemeindeimmobiliensteuer) die Einkommenssteuer IRPEF und weitere kommunale Steuern. Sodass Immobilienbesitzer, die 2012 IMU gezahlt haben, von der Abgabe einer Steuererklärung und der Zahlung einer Einkommenssteuer befreit sind. D.h. es sind außer
der IMU keine weiteren Steuern zu zahlen. Für das Jahr 2013, d.h. für die Steuererklärung 2014 könnte dies aber wieder anders sein, da die IMU derzeit abgeändert wird. Informieren Sie sich deshalb unbedingt im Frühjahr 2014, ob für das Jahr 2013 eine Einkommenssteuererklärung bzgl. der Immobilie in Südtirol abzugeben ist oder nicht. Aber Achtung: dies gilt nicht für vermietete Wohnungen! Wenn eine Wohnung vermietet ist, werden die Einkommen aus Immobilien (Mieteinnahmen) nicht durch die IMU ersetzt und es muss eine Steuererklärung gemacht werden. > Rosemarie Mayer Südtiroler in der Welt
oder der Fahrkarte. Spätestens 45 Tage vor Ende der Legislaturperiode des Landtags wird den im Ausland ansässigen Wahlberechtigten ein kurzes Informationsschreiben mit allen wichtigen Details zu den bevorstehenden Wahlen zugeschickt.
Wahlberechtigte, die sich nicht für die Wahl in Südtirol entschieden haben, erhalten daraufhin von der Heimatgemeinde die Unterlagen für die Briefwahl zugeschickt. > Rosemarie Mayer Südtiroler in der Welt
Wohnsitzverlegung ins Ausland Ich habe in Österreich studiert und beginne im Herbst 2013 auch in Österreich zu arbeiten. Bisher hatte ich meinen Wohnsitz in Südtirol. Ich habe gehört, dass ich dies nach dem Studium ändern muss, sollte ich im Ausland bleiben. Ist es wichtig, dass ich den Wohnsitz gleich ändere?
Sollten Sie nach dem Studium Ihren Lebensmittelpunkt im Ausland lassen, d.h. dort arbeiten und leben, so sind Sie verpflichtet, Ihren (Haupt)Wohnsitz ins Ausland an Ihre dortige Wohnsitzadresse zu verlegen sofern Sie vorhaben, länger als ein Jahr im Ausland zu bleiben. Sie müssen dazu eine Meldung beim zuständigen italienischen Konsulat im Ausland machen. Diese Wohnsitzänderung wird über das Innenministerium an Ihre Heimatgemeinde in Südtirol übermittelt, die Sie von der Liste der ansässigen Bevölkerung in die Liste der im Ausland lebenden Bevölkerung umträgt. Relevant ist der genaue Termin der Wohnsitzänderung für die Steuerbehörden. Denn dort, wo Sie über die Hälfte des Jahres (183 Tage) Ihren Lebensmittelpunkt bzw. Ihren gemeldeten Wohnsitz haben, dort sind Sie
unbeschränkt steuerpflichtig. Verlegen Sie also den Wohnsitz erst in der zweiten Jahreshälfte 2013 nach Österreich, so ist für das gesamte Jahr 2013 Italien ihr steuerlicher Wohnsitz und Sie sind in Italien unbeschränkt steuerpflichtig. D.h. dass Sie in Italien eine Steuererklärung auch für die ausländischen Einkünfte (Lohn sowie ausländisches Vermögen über 10.000 Euro, Immobilien im Ausland) machen müssen. Die im Ausland bereits abgezogenen Steuern werden dabei aufgrund des Doppelbesteuerungsabkommens zwischen Italien und Österreich berücksichtigt. Die Wohnsitzverlegung ins Ausland hat neben dem steuerlichen Aspekt auch Konsequenzen auf andere Bereiche wie z.B. Führerschein, Autozulassung, Krankenversicherung, Rente. > Rosemarie Mayer Südtiroler in der Welt
Die Familie ist mein Zuhause Josef Rungg
n aus beruflichen Gründen ging Josef Rungg in den 1960er Jahren nach Deutschland. Der gelernte Tischler ist auch Mitbegründer des Südtiroler-Vereins nRW. Mittlerweile hat er auch die doppelte Staatsbürgerschaft. Was hat Sie dazu bewogen ins ausland zu gehen?
Rungg: Im November 1960 bin ich nach Deutschland ausgewandert. Als einziger Sohn, Jahrgang 1939, fiel es mir nicht leicht, meine Mutter alleine zu lassen, ebenso musste ich die Musikkapelle und den Kirchenchor aufgeben. Damals ging es der Wirtschaft in Südtirol bei weitem nicht so gut wie heute und die Zahlungsmoral der Kunden gegenüber den Handwerksunternehmen ließ zu wünschen übrig und die Lohnzahlungen waren dadurch oft sehr eingeschränkt. Der Hauptgrund die Heimat zu verlassen war die Berufsweiterbil-
dung, die ich mir als Ziel gesetzt hatte. Um dies zu erreichen, wollte ich einen regelmäßigen Verdienst haben, um alles zu finanzieren. Was hat sie bewogen im ausland zu bleiben? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Rungg: Durch einen Kurgast aus Baden-Württemberg habe ich die deutsche Firmenleitung in Südtirol kennengelernt. Für mich als gelernter Handwerker war im Möbelbetrieb in Spaichingen alles vorbereitet, so dass ich nur anreisen musste. Als Kolpingbruder fand ich sofort Anschluss in der Kolpingfamilie, wie bei all meinen Stationen in der Bundesrepublik Deutschland. Seit Juli 1968 bin ich mit der Kinderkrankenschwester Elfriede verheiratet und im Laufe der Jahre haben wir zwei Töchter und einen Sohn bekommen. Dies und die Arbeitsstelle ha-
STECKBRIEF
Josef Rungg Geboren am 9.3.1939 in Marling und in Algund aufgewachsen. 1955 - 1958 tischlerlehre in Algund mit Gesellenprüfung in Meran. 1960 - 1962 bei: Möbel Braun in Speiehingen, Baden-Württemberg. 1962 - 1964 Fachschule für das Holz- und kunstgewerbe in Stuttgart. 1964 - 1980 bei Fa. Bremshey & Co in Solingen, im Architektenbüro für ladenbau, als techniker und Innenarchitekt. 1980 Eintritt in den Berufsschuldienst als Fachlehrer für Fachpraxis an der Gewerblichen Berufs- und Fachschule Solingen, mit pädagogischer Fortbildung in Remscheid. 1985 - 1986 nebenberuflich als Dozent in technologie für tischler, bei der Carl Duisberges. e. V., landesstelle nRW, für Stipendiaten - Counterparts. 1989 - 2002 Fachlehrer am Berufskolleg a. Haspel in Wuppertal. 1996 - 2002 nebenberuflich als Dozent für die Meisterschuletischler, der Handwerkskammer Düsseldorf.
ben mich bewogen im Ausland zu bleiben. Letztlich war und ist die Familie mein Zuhause. Was hat sich in Südtirol (seit Ihrem Weggang) verändert?
Rungg: Es ist durch den Tourismus und der Entwicklung ein Wohlstand entstanden, der in meiner Jugend nicht vorhanden war. Besonders die Jugend ist aufgeschlossener. Ich stelle fest, dass das Achten auf die Preise bei der breiten Bevölkerung zweitrangig ist. Das Bauen hat vielleicht etwas überhand genommen und liegt für mich stilistisch oft etwas daneben. Fühlen Sie sich noch als Südtiroler?
Rungg: Ich fühle mich immer noch als Südtiroler. Unter Remo Lunz war ich 1977 auch Mitbegründer des Vereines „Südtiroler in Nordrhein-West-
Falls unzustellbar bitte zurück an:
falen“. Mag sein, dass im Alter das Bewusstsein, wo die Wurzeln liegen, stärker ist als in jüngeren Jahren. Inzwischen habe ich die doppelte Staatsbürgerschaft und das bringt mich dem Europäer etwas näher. Was wünschen Sie sich für die Zukunft Südtirols?
Rungg: Ich wünsche mir für Südtirol Aufgeschlossenheit anderen Kulturen gegenüber. Wir Südtiroler sind in Italien selbst eine ethnische Minderheit. Im Laufe der Geschichte hat es immer wieder Völkerverschiebungen und Zuordnungen gegeben, meistens durch unglückliche Friedensverträge. In Südtirol wurde in der Vergangenheit überwiegend gute Politik gemacht und dies soll weiterhin im Sinne Europas sein. <
Für Österreich: Gesamtverband der Südtiroler in Österreich
Für Deutschland:
Zeughausgasse 8
Verband der Südtiroler Vereine
A-6020 Innsbruck
in der Bundesrepublik Deutschland c/o Caritasverband Köln
Für die Schweiz:
Stolzestraße 1a
Südtiroler Verein Zürich und Umgebung
D-50674 Köln
c/o Arthur Altstätter Auhaldenstrasse 26 CH-8427 Rorbas
Poste Italiane spa - Versand im Postabonnement - G.D. Nr. 353/2004 • Erscheint monatlich • (konv. in Ges. Nr. 46 vom 27.2.2004) Art. 1, Abs. 2, DCB Bozen
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