Heimat & Welt, September 2016

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ZEITSCHRIFT für Südtiroler in der Welt 39100 BOZEN/ITALY

Sommertreffen in Brixen

Festlicher Auftakt

September 2016


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THEMA

Wichtiger Schritt für das Land

Unterzeichnung des Pariser Vertrags am 5. September 1946 n Das Gruber-Degasperi-Abkommen (auch Pariser Vertrag genannt) wurde am 5. September 1946 in Paris zwischen Österreich und Italien abgeschlossen. Unterzeichnet haben das Abkommen der österreichische Außenminister Karl Gruber und der italienische Ministerpräsident Alice Degasperi. Es ging darum, die deutschsprachige Bevölkerung der Provinzen Bozen und Trient zu schützen. Heute spricht man davon, dass es die Basis der Autonomie Südtirols sei.

I.P.

Auf dem Titelbild „Das Land Südtirol“ ist ein kräftiger Baum unter (europa)blauem Himmel1/2016 dargestellt. Zeitschrift der Südtiroler Landesverwaltung

Vor 70 Jahren wurde das Gruber-Degasperi-Abkommen (auch Pariser Vertrag genannt) unterzeichnet. Landeshauptmann Arno Kompatscher schreibt in seinem Vorwort in der Zeitschrift „Das Land Südtirol“: „der Pariser Vertrag ist 1946 als zartes Pflänzchen ... in einen von Krieg und Diktatur ausgelaugten Boden gesetzt worden“. Erst durch jahrzehntelange, politische Arbeit, durch mühsame Kleinarbeit und Diplomatie, mit „Gewitztheit, auf jeden Fall mit Weitsicht“ gelang es, die Autonomie zu verwirklichen, auf die Südtirol heute stolz ist.

70 Jahre Pariser Vertrag

Unklare Lage für Optanten

1946

2016

1946 wurdeGESTERN ein Pflänzchen gesetzt

HEUTE MORGEN Südtirolern 200.000 deutschsprachigen Chefredakteure ca. 500.000 italienischsprachige blicken ins Jahr 2030 Einwohner gegenüber), um den politischen Die juridische Bedeutung des Gruber-DeEntscheidungsspielraum deutschsprachiger Gasperi-Abkommens aus dem Jahr 1946 Parteien vor Ort zu limitieren. besteht darin, dass mit ihm erstmals konDas Südtirol-Abkommen zwischen Italien krete Schutzbestimmungen zugunsten der und Österreich wurde als integrierender deutschsprachigen Bevölkerung Südtirols 1 Bestandteil in den Friedensvertrag der Al(vor allem hinsichtlich des Schulunterrichts in der Muttersprache) auf internationaler liierten mit Italien aufgenommen. Nach der Ebene verbrieft wurden. Besonders umstritÜberzeugung der Siegermächte sollte der Konflikt um die deutschsprachige Minderten war aber die territoriale Abgrenzung des Abkommens, die den Autonomieanheit in Italien nicht durch eine Grenzverspruch nicht klar auf das Gebiet der Proschiebung, sondern durch das Instrument einer Autonomie gelöst werden. vinz Bozen beschränkte, sondern die Konstituierung der erweiterten Region TrentinoSüdtirol ermöglichte. Durch Einbeziehung Ausbau der Autonomie des Trentino wurde von Seiten der italienischen Zentralregierung in der Region jeIn den folgenden Jahrzehnten kam es zu intensiven politischen Verhandlungen über doch bewusst eine italienischsprachige Bedie Autonomie Südtirols unter neuerlicher völkerungsmehrheit geschaffen (den ca. Das Beste, was damals herauszuholen war

Ein kräftiger Baum unter standen (europa)blauem Himmel

© USP/Thomas Ohnewein

1946, ein Jahr nach Kriegsende, waren in Südtirol die Altlasten der totalitären Regime noch stark spürbar. Das vordringlichste Problem der Südtiroler war die Lösung der Staatsbürgerschaftsfrage. 1939 hatten sich bei der Option 86 Prozent der Südtiroler für die deutsche Staatsbürgerschaft entschieden. Die Mehrheit der Optanten war jedoch nicht abgewandert, was ihre Staatsbürgerschaft betraf, war die Lage völlig unklar. Während beispielsweise die deutschsprachige Schule von der italienischen Regierung schon im Oktober 1945 per Dekret eingeführt wurde, war das Schicksal der Optanten völlig ungewiss. Die Südtiroler Volkspartei (SVP) hatte sich mit ihrer Forderung, die Umsiedlungsverträge allesamt für null und nichtig zu erklären, nicht durchsetzen können. Im Gegenteil, die italienische Regierung hatte kurzzeitig sogar die Möglichkeit der Abschiebung sämtlicher Südtiroler in den Raum gestellt, die optiert hatten. Mit dem von Karl Gruber und Alcide Degasperi unterzeichneten Abkommen war diese Drohung vom Tisch.

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THEMA

Inhalt THEMA Pariser Vertrag

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SÜDTIROL AKTUELL

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Kurzmeldungen Missionaretreffen, Vorwort Sommertreffen Seligsprechung, Bundesauszeichnung, Buchvorstellung Spherea3D

EXPERTEN Das Pariser Abkommen wird häufig mit diesem Bild von Gruber und Degasperi verbunden. In Wirklichkeit wurde dieses Foto fünfeinhalb Jahre später in Rom aufgenommen, anlässlich der Unterzeichnung des italienisch-österreichischen Kulturabkommens. Von der Unterzeichnung des Pariser Abkommens gibt es keine Bilder, schreibt Andrea Di Michele vom Südtiroler Landesarchiv.

Beteiligung Österreichs, die 1972 schließlich zur Verabschiedung des sehr viel umfassenderen Zweiten Autonomiestatuts führten. Mit diesem Statut gingen die erweiterten Autonomiebestimmungen von der Region Trentino-Südtirol letztlich großteils auf die beiden autonomen Provinzen Trient und Bozen über. Mit Verabschiedung des Zweiten Autonomiestatus wurden die autonomen Verwaltungs- und Gesetzgebungskompetenzen hingegen umfassend erweitert. Die ladinische Sprachgruppe fand im Gruber-Degasperi-Abkommen beispielsweise noch keine Berücksichtigung. Durch die Unterzeichnung des Abkommens wurde Österreich von Italien indirekt als Vertragspartner im Bereich der Südtirolfrage anerkannt. Von diesem Umstand, sowie von den jahrelang praktizierten bilateralen Verhandlungen um das Zweite Autonomiestatut, leitete sich im politischen Diskurs eine „Schutzmachtfunktion“ Österreichs für die deutsch- und ladinischsprachige Bevölkerung der Region ab, die allerdings in keinem Dokument explizit genannt wurde.

Eine „Magna Charta für Südtirol“ Bereits zum 20. Jahrestag des Gruber-Degasperi-Abkommens schreibt Otto von Guggenberg in der Dolomiten von einer „Magna Charta für Südtirol“. Der Historiker und emeritierte Universitätsprofessor für Zeitgeschichte an der

Universität Innsbruck, Rolf Steininger, erklärt dies folgendermaßen: „Inzwischen ist das Abkommen längst als Magna Charta akzeptiert und wird entsprechend gewürdigt. Die Gründe sind einleuchtend, denn 1. Ohne dieses Abkommen gäbe es keine völkerrechtlich abgesicherte Autonomie für Südtirol. 2. Ohne dieses Abkommen hätte es im Oktober 1960 keine Südtirol-Resolution der UNO gegeben, wäre das Thema nicht einmal auf die Tagesordnung der UNO gekommen. 3. Dieses Abkommen – insbesondere mit Satz 1 von Artikel 2 – ist nach wie vor die einzige völkerrechtlich relevante Garantie für die Autonomie Südtirols.“

Vom Pflänzchen zum kraftvollen Baum Der Baum der Autonomie ist also groß und stark geworden, wie Kompatscher zum 70. Jahrestag der Unterzeichnung des Abkommens schreibt: „Dem Autonomie-Plänzchen von damals wohnte somit von Anfang an eine besondere Kraft inne. Die Südtirolerinnen und Südtiroler mussten aber lange kämpfen, damit es sein Potential entfalten konnte. Der heutige Baum ist stark, bietet Schutz vor Wind und Wetter und lädt dazu ein, in seinem Schatten die nächsten Schritte für die Zukunft zu planen“.

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Gesundheitsbereich im Ausland, Auswandern im Rentenalter Steuerbegünstigungen

INTERN

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TREFF.Heimat Südtiroler in NRW Südtiroler in der Steiermark und München Südtiroler in Südbaden Südtiroler in Stuttgart und Rom H E I M AT U N D W E L T Andrè Vitti

IMPRESSUM

HEIMAT & Welt Herausgeber und Eigentümer: Südtiroler in der Welt Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Hans Gamper Schriftleitung: Ingeburg Gurndin Redaktion: Irene Schullian alle: 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Tel. (0039) 0471 309176 Fax (0039) 0471 982867 Internet: www.kvw.org/suedtiroler-welt E-Mail: suedtiroler-welt@kvw.org Eingetragen beim Landesgericht Bozen unter 7/72 Druck: Lanarepro Ges.m.b.H., I-39011 Lana Ausgaben: „Heimat & Welt” erscheint monatlich (insgesamt 11mal jährlich) Bei Unzustellbarkeit zurück an: Arbeitsstelle für Südtiroler in der Welt, 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Redaktionsschluss: Am 15. des Monats Bankverbindung: Südtirol und Italien: Südtiroler Sparkasse Waltherplatz, 39100 Bozen IBAN IT68A 06045 11601 000000371000 BIC CRBZIT2B001 Mitfinanziert von der Autonomen Provinz Bozen

Quellen: wikipedia; www.rolfsteininger.at; www.provinz.bz.it/pariservertrag; Das Land Südtirol 1/2016.

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL


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SÜDTIROL AKTUELL

Kurz notiert

Meldungen aus Südtirol n WANDERWEG

n POLITIK

n SPORT

n LITERATUR

Via Vigilius

Gast bei Angela Merkel

Aufstellung für Olympia

Prof. Claus Gatterer-Preis

Mitte Juli wurde ein neuer Wanderweg im Namen des Heiligen Vigil eröffnet, der vom historischen Kirchlein St. Vigil oberhalb von Meran bis zum Grab des heiligen Vigil im Dom von Trient führt. Der Weg ist in acht Etappen eingeteilt, beginnt an der Bergstation der Vigiljoch-Seilbahn und führt über 109 Kilomtern nach Trient. <

Als Preis für das beste Ergebnis in ihrer Kategorie beim Schülerwettbewerb politische Bildung durfte die zweite Klasse der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung „Frankenberg“ in Tisens eine Reise nach Berlin antreten und dort ein maßgeschneidertes Besichtigungsprogramm erleben. Höhepunkt der Klassenreise war jedoch die Besichtigung des Kanzleramtes und vor allem der Fototermin mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. So konnten sich die Schülerinnen mit Angela Merkel kurz über Südtirol unterhalten. 2.835 Schulklassen aus 28 Ländern hatten Arbeiten für den größten deutschsprachigen Wettbewerb zur Politischen Bildung eingereicht. <

In Rio dabei sind sieben Südtiroler Athleten: Sportschützin Petra Zublasing gilt gemeinsam mit Wasserspringerin Tania Cagnotto als Favoritin für eine Medaille. Auch Simone Giannelli ist mit seiner VolleyballNationalmannschaft gut in Schuss. Mit dabei sind zudem auch noch die beiden Tennisspieler Andreas Seppi und Karin Knapp, der Wasserspringer Maicol Verzotto und die Mountainbikerin Eva Lechner. Der Start vom Geher Alex Schwazer ist noch offen. <

Der Prof. Claus Gatterer-Preisträger 2016 Yilmaz Gülüm ist Politikredakteur bei NEWS, gilt mit seinen 27 Jahren als einer der besten Nachwuchsjournalisten Österreichs und ist bereits Lektor an der Universität Wien. Sich selbst bezeichnet er als „glühenden Europäer“. Mit seinem Artikel „Endstation Traiskirchen“, einer Gechichte eines Flüchtlingsjungen aus Somalia, überzeugte Gülüm die Jury. Die heutige ORF-Redakteurin Katharina Weinmann erhielt die Ehrende Anerkennung für ihre Reportage „Sind Sie vom Islam? Rassismus und Zivilcourage in Wien“, ausgestrahlt vom Wiener Lokal-TVSender W24. <

Ein einzigartiger Kraftort: das St. Vigilius Kirchlein auf dem Vigiljoch Foto: lana.info

n DORF Auszeichunung Kurtinig erhielt eine Nominierung in der Kategorie „Besondere Leistungen in mehreren Bereichen der Dorfentwicklung“. Wettbewerbssieger neben 23 weiteren europäischen Dörfern aus elf Staaten ist Fließ in Tirol. Die Jury lobt in Kurtinig als eines der zentralen Elemente den qualitätvollen Umgang mit der historischen Bausubstanz, insbesondere in der Kernzone, dar. Dank des realisierten Bündels an Maßnahmen wurden die Lebensqualität in Kurtinig deutlich verbessert, die Attraktivität des Dorfes als Wohnort gesteigert und der bereits eingesetzte Abwanderungstrend gestoppt. <

n BAUTEN BBT-Eisackunterquerung Der Bau des Brennerbasistunnels (BBT) schreitet voran. Mitte Juli ist offiziell das Baulos „Eisackunterquerung“ nördlich von Franzensfeste in Angriff genommen worden, das den südlichsten Teil des Brennerbasistunnels darstellt. Der BBT ist als Jahrhundertwerk einzustufen, wird er doch mit seinen insgesamt 64 Kilometern Länge die größte unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt. Der gesamte Auftragswert beträgt 301 Millionen Euro, die Bauzeit etwa acht Jahre. Der BBT soll samt seinen Zulaufstrecken nach seiner Fertigstellung langsam dazu beitragen den Verkehr auf der Nord-Südachse in den Griff zu bekommen. <

n KULTUR Ausstellung „Mauerschau“ Vor fast tausend Jahren sind die ältesten Mauern von Schloss Tirol entstanden und seither sind die Arbeiten nie ganz zum Stillstand gekommen. Jeder, der hier residierte, drückte der Burg seinen Stempel auf. Endlich kommt in einer Ausstellung Schloss Tirol selbst zu Wort, die Mauern geben ihre Geheimnisse preis. Der inhaltliche Bogen reicht von den Anfängen der Burg bis in die Gegenwart. Der darauf geworfene neue Blick ist das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung.

Die Ausstellung ist bis 4. Dezember 2016 geöffnet.

Foto: MGM/Frieder Blickle

V.l. Katharina Weinmann, Philipp Achammer, Yilmaz Gülüm Foto: @PhilippAchammer

n GESUNDHEIT Organspende In 109 der 116 Gemeinden ist es derzeit möglich, die Willenserklärung zur Organspende abzugeben: Südtirol ist damit italienweit einsamer Spitzenreiter. In nur einem Jahr konnte der Bedarf an Spenderorganen für Südtiroler Patienten auf der Warteliste am Transplantationszentrum in Innsbruck fast gedeckt werden. <


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SÜDTIROL AKTUELL

Missionaretreffen

VORWORT DER LANDESRÄTIN

Zusammenkunft und Austausch in Brixen n In Brixen fand das Missionaretreffen statt, an dem rund 50 Missionare, Missionsschwestern und Entwicklungshelfer teilgenommen haben.

Wolfgang Penn, der Leiter des diözesanen Missionsamtes, hat in seinen Ausführungen aufgezeigt, welche Initiativen es in der Diözese Bozen-Brixen gibt, bei denen Geld für die Mission gesammelt wird. Die stärkste Aktion ist die Sternsingeraktion, die gemeinsam mit der Katholischen Jungschar durchgeführt wird. „Diese Aktion wird immer beliebter“, so Penn, der darüber informierte, dass im Jahr 2016 rund 1,4 Millionen Euro bei dieser Aktion gesammelt werden konnten. 106 Projekte konnten mit diesen Geldern mitfinanziert werden – Bildungsprojekte, pastorale und soziale Projekte. Eine zweite Aktion ist die Fastenaktion, bei der heuer rund 430.000 Euro gesammelt wurden; die dritte Aktion ist die Christophorus-Aktion, die seit einigen Jahren gemeinsam mit der Katholischen Männerbewegung durchgeführt wird, und bei der im vergangenen Jahr rund 310.000 Euro an Spendengelder eingenommen wurden. Die Gelder, die bei der Christophorus-Aktion gesammelt werden, dienen vor allem dazu, Fahrzeuge für

jene Personen anzuschaffen, die in der Mission und in der Entwicklungshilfe tätig sind. „Die Spendenfreudigkeit geht bei uns nicht zurück, vorausgesetzt es wird transparent gearbeitet und aufgezeigt, wofür die Gelder verwendet werden“, so Penn. Ein besonderer Höhepunkt der Tagung war die Vorstellrunde, bei der die TeilnehmerInnen von ihren Einsatzorten, ihrer Tätigkeit und den Herausforderungen berichteten. Bei allen sozialen, politischen, menschlichen Problemen, die es in den unterschiedlichen Einsatzorten gibt, die Berufung der einzelnen als Missionar/Missionarin tätig sein zu können, war bei allen deutlich spürbar – genauso die Trauer, die bei manchen aufgekommen ist, wenn sie davon berichtet hatten, dass sie nun nach jahrelangem Dienst in der Mission aus Altersgründen oder anderen Motiven zurückkommen müssen. „Der Einsatz unserer Ortskirche für die Mission ist großartig“, so Penn, der drauf aufmerksam machte, dass sich durch diesen Einsatz der Ortskirche in der Mission vieles zum Positiven gewendet hat und dieser Einsatz davon Zeugnis gibt, dass Verkündigung und Nächstenliebe nicht getrennt voneinander betrachtet werden können.“ <

Bilanz zur Halbzeit Liebe Südtirolerinnen und Südtiroler in der Welt, „Eigenverantwortung stärken, Menschen mitnehmen, Bürger und Unternehmen entlasten“: Mit diesen Leitlinien sind wir als Südtiroler Landesregierung nach den Wahlen im Herbst 2013 mit Schaffenskraft und Tatendrang in die fünfjährige Amtsperiode gestartet. Mehr als zweieinhalb Jahre sind seitdem vergangen - Zeit für eine Standortbestimmung. Anliegen, Themen und Aufgaben gibt es in meinen Verantwortungsbereichen Gesundheit, Sport, Soziales, Arbeit und Chancengleichheit genug. „Heute die Weichen für morgen stellen“ ist etwa der Hintergrund der laufenden Reform des Südtiroler Gesundheitssystems, bei dem wir die Vorsorge und die gesundheitliche Versorgung der Menschen stärken wollen: wohnortnah, qualitativ hochwertig und bedarfsorientiert. „Mittendrin statt nur dabei“ hingegen ist das Motto für die nächsten Schritte zu einer Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen und „Fordern und fördern“ der Leitsatz für die Aufnahme und Integration von Menschen auf der Flucht. Positive Entwicklungen begünstigen wollen wir hingegen im Bereich Arbeit und für Entlastung sorgen in der Pflege – um einige Beispiele zu nennen. Der demografische Wandel ist dabei wohl jene bereichsübergreifende Herausforderung, der wir uns in den nächsten Jahren verstärkt widmen müssen. Damit unsere Seniorinnen und Senioren auch im Jahr 2045 noch gut versorgt werden, wenn sie ein Drittel der Südtiroler Bevölkerung ausmachen. Diese Alterung unserer Gesellschaft spüren wir auch in der Arbeitswelt, wenn Arbeitnehmer über 55 immer schwerer einen neuen Job finden. Und in der Chancengleichheit, wenn Frauen den Spagat zwischen Beruf, Kindern und Pflege der älteren Familienangehörigen nicht mehr schaffen. Was diese Entwicklungen für uns bedeuten und wie wir diese Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen meistern können, bringen wir bei einer Tagung im Oktober auf den Punkt. Unabhängig von den vielfältigen Herausforderungen, programmatischen Schwerpunkten, inhaltlichen Zielen und zukunftsweisenden Entscheidungen, die in den nächsten Jahren anstehen, sind es aber die Menschen, die mir am Herzen liegen. Die Südtirolerinnen und Südtiroler stehen im Mittelpunkt meiner politischen Arbeit – ob sie in unserem Landl leben oder in der Ferne weilen. In diesem Sinne freue ich mich auf eine spannende zweite Halbzeit. Ich bin mir sicher, die Begegnungen mit euch Heimatfernen sind – gerade dank eures Blickes von außen – auch in Zukunft eine Quelle der Bereicherung und der Erweiterung persönlicher Horizonte. In Verbundenheit Martha Stocker, Landesrätin

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SÜDTIROL AKTUELL

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Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz Sommertreffen in Brixen

V.l. Erich Achmüller, Martha Stocker, Peter Brunner, Magdalena Amhof

Einzug ins Forum mit der Bürgerkapelle Brixen

n In diesem Jahr fand das alljährliche Sommertreffen der „Südtiroler in der Welt“ in Brixen statt. Der Vorsitzende der Südtiroler in der Welt, Erich Achmüller, konnte am Samstag, den 30. Juli 2016 rund 250 Südtiroler aus dem Ausland bei der Veranstaltung am Domplatz in Brixen begrüßen.

gagement dabei zu sein und auch Vertrautes hinter sich zu lassen. Wenn jemand die Heimat verlässt, ist er ein bisschen wie ein Schatzsuchender, der seine Gaben einbringt zum Wohle aller“, so Domdekan Fistill.

Das Sommertreffen fand heuer bereits zum 30. Mal statt und bot wie immer den besten Anlass für Gespräche und Begegnungen unter ausgewanderten Südtirolern/innen aus Österreich, Deutschland, Schweiz und Liechtenstein. Am Domplatz gab es zu Beginn einen Auftritt der Volkstanzgruppe Brixen-Milland, bevor sich die Festgäste gemeinsam zum feierlichen Gottesdienst im Dom mit Domdekan Kan. Ulrich Fistill und Johannes Meßner versammelten. „Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz“ (Mathäus, 6,21). „Dieser Satz erinnert uns, dass wir Menschen auf der Suche sind. Für das ist manch einer bereit mit allem En-

Denn darum gehe es im Leben: die eigenen Begabungen und Fähigkeiten so einzusetzen, dass die Gesellschaft einen Nutzen daraus ziehen könne. Gerade in der heutigen Zeit, in der es sehr um Migration und Flüchtlinge gehe, sei dies besonders wichtig. Er ermunterte die Südtiroler in der Welt weiterhin ihren Mann und ihre Frau zu stehen und zum Aufbau der Gesellschaft in ihrer neuen Heimat beizutragen. Die Messe wurde musikalisch gestaltet vom Saxophonquartett der Musikkapelle Milland. Anschließend gab es mit der Bürgerkapelle Brixen einen feierlichen Einzug durch die Stadt ins Forum Brixen. Erich Achmüller konnte unter

den Ehrengästen Landesrätin Martha Stocker, Landtagsabgeordnete Magdalena Amhof, Bürgermeister Peter Brunner, Stadträtin Paula Bacher, Herbert Schatzer, Stellvertreter des Landesvorsitzenden des KVW, den KVW Geschäftsführer Werner Atz, zahlreiche Vertreter der KVW Ortsgruppen und die Vorstandsmitglieder der Südtiroler in der Welt begrüßen. Bürgermeister Peter Brunner und Stadträtin Paula Bacher stellten den Gästen die Stadt Brixen vor. Martha Stocker dankte den Anwesenden für ihre Heimatverbundenheit. „Ihr seid ausgewandert in einer Zeit, in der es Südtirol nicht so gut ging wie heute. Ihr tragt dazu bei, dass Südtirol in euren Herzen ist und mittlerweile ist das auch bei vielen Menschen in Europa so. Denn Europa ist nicht nur ein wirtschaftlicher Zusammenschluss, sondern auch ein Raum, wo man zusammensteht, weil dies Frieden und Sicherheit bietet“. Herbert Schatzer, Stellvertreter des Landesvorsitzenden des

Sich einbringen und helfen

KVW bekräftigte, dass es dem KVW ein Anliegen sei, dass die Verbindung zur Heimat aufrecht erhalten bleibe. Nach dem Mittagessen gab es ein breites Nachmittagsprogramm zur Auswahl: man konnte zwischen einer Stadtführung mit Besichtigung des Doms und des Kreuzganges, der Hofburg, des Pharmaziemuseums, des Weißen Turmes und Kloster Neustift wählen. Organisiert wurde das Treffen vom KVW Milland und Brixen unter Siegfried Rauter und Josef Silbernagl in Zusammenarbeit mit der Arbeitsstelle „Südtiroler in der Welt”. Für Unterhaltung sorgte der Frauenchor von Milland. <

Alle Gäste erhielten ein von der Seeburg angefertigtes Geschenk


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Mittendrin mit virtueller Realität Südtirol innovativ

Der erste Auftritt auf der Internationalen Tourismusbörse gibt dem Unternehmen recht: der Andrang war enorm, die Rückmeldungen äußerst positiv und die Medienpräsenz hervorragend.

Peter Daldos setzt auf virtuelle Realität Fotos: Spherea3D GmbH

n Virtuelle Realität (VR) ist ein Begriff, der mittlerweile in der breiten Masse der ComputerNutzer angekommen ist. Virtuelle Realität erlaubt dem Zuseher – oder besser dem Akteur – sich mitten im Geschehen zu befinden. Mittels VR-Brillen kann der Benutzer sich nach vorne, nach hinten, nach oben und unten drehen – überall kann er die Szene sehen, in der er sich gerade virtuell befindet.

Südtirol soll zukünftig auch in VR vermarktet werden

Die technische Entwicklung macht diese Art 3D seit wenigen Monaten möglich. Wöchentlich gibt es Neuigkeiten – und mitten drin ist Spherea3D GmbH, ein 2014 neu gegründetes Unternehmen aus Bozen. Inhaber Peter Daldos hat vor 16 Jahren mit einem anderen Unternehmen die Kriminalistik in Italien revolutioniert. „Sämtliche Tatorte von Mordfällen in Südtirol, einige auch im Trentino und im restlichen Italien haben wir in über zehn Jahren dokumentiert und damit der Spurensicherung und der Rekonstruktion des Tatherganges wertvolle Dienste geleistet“, erzählt Peter Daldos.

Der Unternehmer hat damals gemeinsam mit Kollegen ein Kamerasystem mitentwickelt, das eine Tatortdokumentation im 360°-Modus erlaubte.

360° Bilder revolutionieren die Tatortdokumentation Mit diesen hochaufgelösten Panoramabildern können Richter, Geschworene und Anwälte sich im Gerichtssaal sofort einen Überblick über das Geschehen machen, können Distanzen messen, sich rundherum umschauen, helle und dunkle Bereiche der Bilder optimal darstellen – und die Bilder sind kryptografisch verschlüsselt. Mittlerweile haben die Carabinieri, die Staatspolizei aber auch die Feuerwehr, die Finanzwache und der Zivilschutz solche Kameras angekauft und fertigen italienweit selbst die Tatortdokumentationen an.

Mit VR-Brillen mitten im Geschehen Mit dem neuen Unternehmen Spherea3D GmbH geht Peter Daldos eine Schritt weiter: an-

statt Fotos werden nun Filme im 360°-Modus erstellt. Anstatt der Tatorte werden Flüge über die Dolomiten erstellt, Wanderungen durch Schluchten, Begehungen von Burgen und Schlössern, Flüge mit dem Wingsuit, Tunnelbohrungen, Konzerte, Luxusimmobilien, etc. gefilmt. Wieder ist das Unternehmen südtirolweiter Vorreiter. Mittels VR-Brillen kann der Benutzer sich mitten ins Geschehen begeben: wenige Meter unterhalb eines Hubschraubers hängend etwa überfliegt der Nutzer die Langkofelgruppe, lässt sich die einzelnen Berggipfel mit Namen einblenden, kann senkrecht nach unten schauen und die schroffen Gipfel der Langkofelgruppe bewundern, den Blick in Richtung Fassatal wenden, zurückschauen auf den Sellastock, nach rechts auf das Grödental schauen – oder senkrecht nach oben blicken, wo er erstaunt den Hubschrauber erblickt, der ihm diesen Überflug ermöglicht. Ein 360°-Film wird mit mindestens zwei aber auch mit 16 Kameras und mehr aufgezeichnet.

Die einzelnen Filme werden von den Mitarbeitern von Spherea3D GmbH im Büro synchronisiert und zusammengesetzt. Das Drehbuch muss vorab intensiv studiert und in allen Einzelheiten durchdacht werden. Eine klassische Regie gibt es in diesem Format der virtuellen Realität nicht mehr. Der fertige 360°-Film wird in entsprechender Software online oder offline zum Abspielen bereitgestellt. Der bekannte Filmkanal Youtube etwa bietet bereits die Möglichkeit die eigenen 360°-Filme online zu stellen; ähnlich ist es auch auf Facebook möglich. Je nach Anforderungen verwendet Spherea3D GmbH verschiedene Kamerasysteme, um die 360°-Filme zu erstellen: von der hochaufgelösten Spiegelreflexkamera über mehrere GoPro's bis hin zur Samsung 360°-Kamera. Schwerpunkte der Aufträge derzeit sind die touristische Vermarktung und die Südtiroler Qualitätsprodukte, die sich zukünftig auch in VR präsentieren werden. <


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INTERN

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Eine Insel mit vielen Bäumen Südtiroler in Nordrhein-Westfalen

n Wir kennen sie alle aus der TV-Werbung – und deshalb ist sie auch keine unbekannte Schönheit mehr. Besonders vor und nach Sportübertragungen macht sie sich auf unseren Bildschirmen breit. Die Rede ist von der Krombacher Insel und sie liegt nicht in der Südsee weit weg von uns, sondern vor den Toren Kölns im Bergischen Land in einer Vorsperre der Wiehltalsperre und statt Palmen grüßen einheimische Bäume.

Diese Insel peilten die Südtiroler in NRW auf ihrer diesjährigen Frühjahrswanderung an. Zuerst ging es mit dem Bus von Köln zu einem Wanderparkplatz oberhalb der Wiehl-

Infoabend in Graz Infotreffen für junge Südtiroler in der Welt am Mittwoch, 19. Oktober 2016 im Pfarrzentrum St. Johannes, Vinzenz-Muchitsch-Straße 60, Graz Beginn: 19 Uhr Mit Südtiroler Referenten/innen: Armin Hilpold für steuerliche Bestimmungen; Martin Matscher für Krankenversicherung und Rosemarie Mayer für Meldeamtliches und Allgemeines zum Wohnsitzwechsel. Moderation: Erich Achmüller, Vorsitzender der Südtiroler in der Welt. In Zusammenarbeit mit: Südstern und Bund der Südtiroler in der Steiermark Information und Anmeldung: Südtiroler in der Welt Tel. 0039 0471 309 176 suedtiroler-welt@kvw.org

talsperre. Von dort machte sich die Wandergruppe auf einen dreistündigen Weg dem Ufer entlang, während die übrigen gleich den Parkplatz in der Nähe der Insel ansteuerten, um dort ein paar nette Stunden zu verbringen. Selbst der Regen auf dem ersten Drittel der Strecke konnte die Wanderer nicht aus dem Tritt bringen und schon gar nicht die gute Stimmung dämpfen. Unterwegs wurde mal kurz in die Rucksäcke geschaut und nach einem Abstecher zur

Krombacher Insel wurde die historische Mühle in Nespen in Augenschein genommen. Der Mühlenwirtin brachten wir anlässlich ihres Geburtstages ein Ständchen dar und sie dankte es uns mit einer bergischen Köstlichkeit. Damit war der Tag aber noch lange nicht zu Ende, denn nun ging es erst richtig los. Ilona und Werner hatten in ihr bescheidenes Reich eingeladen und im Garten stand alles bereit, was zu einem zünftigen Grillabend ge-

hört. Der rote Tropfen aus der Heimat durfte natürlich nicht fehlen und nach dem Genuss einiger Gläschen wunderte sich das heimische Wild schon bald über die seltsamen Lieder, die zur Einweihung der neuen Holzhütte die Balken erzittern ließen. Voller Stolz präsentierte Werner das überreichte Schild mit der Aufschrift „Südtiroler Hütte“. Jetzt haben wir endlich einen neuen Anlaufpunkt im Oberbergischen gefunden. > Egon Santer

Sommerfest an der Sieg Südtiroler in Nordrhein-Westfalen n Nach Rimini und Mallorca geht es später, zuerst steht für die Südtiroler in NRW die Reise an die Sieg auf dem Ferienprogramm.

Das Sommerfest lockt nach wie vor eine große Zahl an Erwachsenen und eine stattliche Kinderschar auf die grüne Wiese des Kanuvereins Siegburg. Das Wetter – kein unerheblicher Stimmungsfaktor für derlei Feste – spielte Katz und Maus mit uns. Zuerst schien die Sonne, dann verdunkelte sich wieder der Himmel und scheuchte uns in das große Partyzelt. Endlich wurden die Kanus zu Wasser gelassen, denn das Paddeln auf der Sieg ist der absolute Höhepunkt des

Tages für Jung und Alt. Doch zum Entsetzen der meisten Zuschauer am Ufer misslang der erste Start und das Boot drehte sich vollständig um seine Achse, um wenig später mit allen Insassen wiederaufzutauchen – Eskimorolle wird dieses elegante Drehen eines Bootes in Fachkreisen genannt. Pudelnass von Kopf bis Fuß galt es erstmals die Kandidaten wieder zu trocknen und nach dem ersten Schrecken konnte man schon wieder ein verstecktes Schmunzeln bei dem Einen oder Anderen entdecken. Natürlich blieb dieses Ereignis Tagesgespräch - frei nach dem Motto „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.“ Auf das Kanufahren

wurde trotzdem nicht verzichtet und die Köstlichkeiten vom Grill schmeckten nach so einer turbulenten Tauchfahrt umso besser. Das Angebot, die Nacht im Zelt oder im aufgestellten Wohnwagen zu verbringen, wurde nur von wenigen wahrgenommen. Die meisten zogen es vor nach Hause zu fahren. Wahrscheinlich lag es am schlechten Wetter oder lockte doch etwa das Fußballspiel gegen Italien. Wenigstens konnte man die Heimfahrt wieder trocken antreten. > Egon Santer


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Treffen der „Jüngeren“ Südtiroler in Stuttgart n Bereits zum zweiten Mal traf sich die „jüngere“ Generation des Südtiroler Vereins aus Stuttgart zu einem geselligen Abend. Geboren wurde die Idee, solche Treffen zu organisieren und in Angriff zu nehmen, bereits vergangenen September im Rahmen der Infotage in Freising.

gemeinsame Aktivitäten gesammelt, wie z.B. Ausflüge nach Südtirol, Skiausfahrt, Schulung für Preiswatten und natürlich die Gründung einer WhatsApp Gruppe, damit alle Interessierten auf dem Laufenden bleiben. Im Herbst (31.10.2016) wird ein Törggelen in Südtirol organisiert.

In der „Alten Zimmerei“ in Esslingen, ein Lokal, dessen Inhaber selbst Südtiroler ist, fanden sich diesmal gleich elf Gleichgesinnte zum Ratschn, a Glasl trinkn oder Pizza essen. Die laue Sommernacht am Neckar war wie gemacht für einen geselligen Abend. Es wurde viel geredet über Südtirol, über alte Zeiten und neue Zeiten. Es wurden Ideen für

Der Termin für das nächste Treffen ist Freitag, der 14. Oktober 2016 um 20.30 Uhr. Der genaue Ort im Raum Stuttgart wird noch bekannt gegeben.

Bei Interesse bitten wir um Kontaktaufnahme, zwecks Tischreservierung: Birgit Donà – 01795081763 – birgitdona@hotmail.com Thomas Gogl – 015789244185 tgogl@freenet.de <

Feier im Lercherhof Südtiroler in Rom

n Das vierte Südtiroler Heimattreffen hat am 11. Juni in Genzano di Roma im Hof „Tre Palme“ - auch Lercherhof genannt - stattgefunden. Es war ein schöner Tag mit viel Sonne, und wir haben uns alle wohl gefühlt. Alle Eingeladenen haben guten Südtiroler Wein mitgebracht.

Anna und Karl haben gute, frische Würstel, Bauernspeck, Brot und hausgemachten Schnaps aus Glurns mitgebracht. Herta hat wieder ein schmackhaftes Gulasch vorbereitet. Der Graf Toni Falser, der Vinobarde von Bozen-SaltenSchlern, war auch bei uns und hat fleißig mitgeholfen und seinen Eigenbauwein Sankt Magdalena mitgebracht. Für einen süßen Abschluss gab es mehrere Apfelstrudel und viele, selbstgebackene Kuchen

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INTERN

von den heimatfernen Südtirolerinnen. Als krönenden Abschluss gab es selbstgemachten Sekt. Es wurde stolz das Heimatlied gesungen und auch sonst gab es gute Südtiroler Volksmusik. Peter und Ernst Lercher danken allen, die gekommen sind. <

VEREINSKALENDER

OKTOBER 2016

1. Oktober Südtiroler in Schwaz und Kufstein Südtiroler in Kufstein/Wörgl Südtiroler in Innsbruck

Gemeinsamer Ausflug zur Burg Runkelstein Hoangart Hoangart

2. Oktober Südtiroler in Bischofshofen

Erntedank

5. Oktober Südtiroler in Kitzbühel

Hoangart

6. Oktober Südtiroler in Landeck/Zams

Hoangart

7. Oktober Südtiroler in Oberösterreich Südtiroler in Augsburg Südtiroler in der Steiermark

Hoangart mit dem Verein der Südtiroler in Linz Monatstreffen im Vereinsraum Herbstausflug der Landesstelle Graz

8. Oktober Südtiroler in Oberösterreich Südtiroler in Nordrhein-Westfalen Südtiroler in Nürnberg Südtiroler in Innsbruck

Hoangart mit dem Verein der Südtiroler in Wels „mit Knödelessen“ Kultur- und Wallfahrt nach Südtirol Ausflug Wanderung von St. Jodok zum Steckholzer

12. Oktober Südtiroler in Oberösterreich Südtiroler in Reutte

Hoangart mit dem Verein der Südt. in Steyr Törggelen

14. Oktober Südtiroler in Hessen

Seniorenwoche in Südtirol (bis 19.10.)

15. Oktober Südtiroler in Augsburg Südtiroler in Kitzbühel

Jahreshauptversammlung Tirtlen- und Krapfenessen

16. Oktober Südtiroler in Oberösterreich

Törggelen mit dem Verein der Südtiroler in Steyr

19. Oktober Südtiroler in Stuttgart

Spielenachmittag

20. Oktober Südtiroler in Schwaz

Hoangart

21. Oktober Südtiroler in der Steiermark Südtiroler in Salzburg Stadt Südtiroler in München

Törggelen in Graz Monatsversammlung und Herbstfeier Törggelen

22. Oktober Südtiroler in Oberösterreich Südtiroler in der Steiermark Südtiroler in Nordrhein-Westfalen Südtiroler in Vorarlberg/Feldkirch Südtiroler in Liechtenstein Südtiroler in Innsbruck Südtiroler in Vorarlberg/Dornbirn

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26. Oktober Südtiroler im Rhein-Neckar-Raum

Confiserie

27. Oktober Südtiroler in Bischofshofen

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Es ist entspannter hier Andrè Vitti, Schüler in Benalla, Australien n Der vierzehnjährige Bozner Andrè Vitti lebt seit fünf Jahren in Australien. Es hat sich dort so gut eingelebt, dass Australien zu seiner neuen Heimat wurde.

Beim Bush Walking in Benalla

Was hat dich dazu bewogen ins Ausland zu gehen?

Vitti: Die Familie von meinem Vater ist in den 1950er Jahren von Italien (Bozen) nach Aus­ tralien (Horsham) ausgewandert. Mein Papi ist dort gebo-

ren und aufgewachsen und hat in Melbourne studiert. Er ist nach dem Studium nach Bozen gekommen und hat viele Jahre an der Freien Universität Bozen gearbeitet. Wir sind jedes Jahr in den Ferien nach Australien gereist und haben dort seine Familie und Freunde besucht. Es hat mir dort immer sehr gut gefallen. Vor vier Jahren sind wir dann alle nach Australien (Victoria) gegangen. Zuerst waren wir in Melbourne und jetzt leben wir in Benalla. Mein Vater ist Lehrer im Benalla College. Ich bin jetzt in der 8. Klasse. Meine Schule ist das Cathedral College in Wanga­ ratta in North East Victoria. Was hat dich bewogen im Ausland zu bleiben? Welche Erfahrungen hast du gemacht?

Vitti: Am Anfang war es in der Schule schwierig wegen der

Andrè auf der Harbour Bridge in Sydney

STECKBRIEF

Andrè Vitti -

2002 in Bozen geboren bis 2008 Kindergarten in Bozen bis 2011 Grundschule in Bozen ab 2011 Primary School in Benalla/Victoria/Australia seit 2015 Cathedral College in Wangaratta/Victoria/Australia

Sprache. Die Lehrer waren immer nett und haben mir mit Englisch geholfen. Meine Freunde habe ich in der Schule kennengelernt. Wir fahren jeden Tag mit dem school-bus in die Schule und wieder heim. Ich möchte in Australien zur Schule gehen und studieren. Vielleicht in Melbourne oder in Sydney. In Melbourne kenne ich mich besser aus. Hier sind die Menschen mehr relaxt und haben mehr Zeit etwas gemeinsam zu tun. Es gibt mehr und besser bezahlte Arbeit als in Italien. Was hat sich in Südtirol (seit deinem Weggang) verändert?

Vitti: Für mich hat sich nichts verändert. Fühlst du dich noch als Südtiroler? Wie würdest du heute deine Identität beschreiben?

Vitti: Ich fühle mich mehr als

Andrè in seiner Schuluniform auf dem Cathedral College

Australier denn als Südtiroler. Ich habe einen italienischen und einen australischen Pass. Mir gefällt es in Australien besser. Was wünschst du dir für die Zukunft Südtirols?

Vitti: Mehr Entschleunigung und Lässigkeit. Und für alle ein gutes Einkommen aus der Arbeit. <

Unendliche Weite im Lake Eyre im Süden Australiens

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