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durch das Schlösserland Sachsen
Eine Leidenschaft
fürs Felsige
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REDAKTIONSKOLLEGE HOLGE R B R AUMANN AUS DEM BÜ R O IN K ONSTANZ AM BODENSEE H AT SIC H AUFGEMAC H T, UM DEN M ALE R WEG IN DE R S ÄC H SISC H EN SCH WEIZ ZU E R KUNDEN
Wenn es um die Wahl der Alpengipfel geht, die ich im Laufe des Wanderjahres erklimmen möchte, tue ich mich oft schwer mit Entscheidungen. Bei der Überlegung, ob es zur Abwechslung auch mal ein Mittelgebirge sein könnte und wenn ja, welches, ging es ungleich schneller: Es konnte nur der Malerweg im legendären Elbsandsteingebirge sein. Mit Bad Schandau habe ich mich für einen festen Aufenthaltsort in meinem Urlaub entschieden. Nicht nur, weil die Stadt so hübsch ist, sondern weil sie quasi im Zentrum der offiziellen Malerwegetappen zwei bis sieben liegt und von dort über den öffentlichen Nahverkehr alle Start- und Endpunkte meiner persönlichen, verkürzten „Malerwegrunde“ perfekt zu erreichen sind.
Fels und Wald von schroff bis malerisch
Mit dem Schiff geht es nach Wehlen, inklusive imposanten Ausblicken auf das, was mich gleich am ersten Vormittag erwarten soll – die Bastei. Welch Superlative hört man doch Tag 1über diese sagenhafte Felsformation: Eingebettet in eine der bemerkenswertesten Landschaften Deutschlands sei sie. Die Basteibrücke, die sich über die bizarren Felszinnen spannt, dramatisch in ihrer Erscheinung. Der Blick über das Elbtal auf die Tafelberge der Sächsischen Schweiz unvergesslich und weltbekannt. Und letztlich muss ich zugeben: Treffender kann man es kaum ausdrücken. Die Bastei ist geradezu unwirklich schön. Verlässt man das visuelle Spektakel, hat man die Kulisse aus Fels und Wald im steten Wechsel von schroff bis malerisch nicht selten für sich allein. Ruhig der Amselsee und -grund, aussichtsreich die Wehranlage Hockstein mit Teufelsbrücke, geradezu alpin der Abstieg über Eisentreppen durch die Wolfsschlucht, friedlich das Polenztal – der Weg zum Zielort Hohnstein ist reich an Abwechslung. Mit dem Wanderbus, der sogenannten Felsen-Linie, geht es von dort zurück nach Bad Schandau.
Foto: TV Sächsische Schweiz/Philipp Zieger
Die Bastei und die durch diese Felsformation gebaute steinerne Basteibrücke sind die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Sächsischen Schweiz.
Mit Verspätung zum Panoramablick
Mein zweiter Tagesabschnitt beginnt in Hohnstein mit etwas Verspätung. Ich habe mich verquatscht, mit einem Kenner des Oldtimer-Motorradsports, und seinen schier unerschöpflichen Anekdoten über das jährliche Hohnsteiner Bergrennen gelauscht. Aber ich habe ja schließlich Urlaub und keine Eile. Schon nach kurzer Gehzeit sollte man den Abstecher zur Gautschgrotte mit dem schwindelerregenden Blick hoch zu einem Felsüberhang von 40 Metern nicht verTag2 passen. Im Winter bilden sich daran gigantische Eiszapfen, aber das ist Zukunftsmusik. An der Brandaussicht wartet ein spektakulärer Panoramablick über das Elbsandsteingebirge. Einzige bergsteigerische Herausforderung bleibt an diesem Tag im Übrigen der Abstieg über 800 Treppenstufen in den „Tiefen Grund“ und der folgende Anstieg. Oben kann man dann beim Gehen für eine ganze Weile entspannt die Seele baumeln lassen. Nach dem beeindruckenden Backsteinfabrikgebäude in Kohlmühle
Vom Adamsberg schweift der Blick zur Festung Königstein und zum Lilienstein.