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Internationale Schostakowitsch Tage Gohrisch
Fotos: Katja Fouad Vollmer
Hoteltipp Parkhotel Bad Schandau feiert 30 Jahre Urlaubsgenuss an schönster Stelle
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Wie auf einer grünen Insel, so fühlt es sich an, wenn man im Vier-Sterne-Parkhotel Bad Schandau eincheckt. Hier lässt das Urlaubsfeeling nicht lange auf sich warten, was schon Hotelier-Legende Rudolf Sendig vor 143 Jahren zu schätzen wusste. Noch heute ist die Anlage mit ihren charmanten Villen gegenüber des Personenaufzuges Ostrau umgeben von einem weitläufigen Park und Garten. Sandsteinfelsenwelt und Elbe sind ganz nah, nur wenige Schritte entfernt liegen Stadtzentrum und Toskana Therme. Im mediterranen Wintergartenrestaurant beginnt der Tag mit großem Buffet und klingt dort am Abend bei zeitgemäßer, regionaler Küche aus. Einzigartig ist der Außenpool mit Elbpanorama, dazu gibt es draußen und drinnen Kraftplätze für Yoga und Meditation. Die 74 modernen, komfortablen Zimmer verfügen meist über einen Balkon oder Blick zur Elbe. Wer es nach einer ausgiebigen Wanderung auf dem Malerweg oder nach einer Radtour entspannt angehen lassen möchte, kann dies in der Saunawelt des Hotels. Im großzügigen Wellnessbereich „entstressen“ wohltuende Massagen, Kosmetikanwendungen von Dr. Spiller und pflegende Bäder. Das Lebenselixier Sauerstoff ist ein exklusives Angebot des Hauses und spendet als Sprühkosmetik oder Inhalation neue Kraft. 2023 feiert das Parkhotel sein 30-jähriges Bestehen vom 26. Juli bis zum 1. August mit einer Jubiläumswoche und zahlreichen Veranstaltungen. Die Palette reicht von Kulinarik beim White Dinner oder Park-Picknick über Kultur beim Open-Air-Kino, Sommerball oder Familientag mit Manegenkünstlern bis zu Tanzstunden mit Michael Hull und einem Salsa-Workshop.
Parkhotel Bad Schandau
Rudolf-Sendig-Straße 12, 01814 Bad Schandau Tel. 035022 520 parkhotel@pura-hotels.de, pura-hotels.de
mache ich mich noch auf zum Adamsberg, der die Mühe belohnt mit feinem Blick auf den Lilienstein, die Festung Königstein und auf die Schrammsteine, Letztere Teil der morgigen Etappe. Schön ist für mich als passionierten Tramfahrer auch der Heimweg mit der Kirnitzschtalbahn – ein gelungener Tagesabschluss mit dem Wissen, dass es am nächsten Morgen auf dieselbe Art wieder losgeht.
Zahlreiche Eisenleitern und -brücken führen zur Schrammsteinaussicht. Da ist Trittsicherheit gefragt. Blaubeer-Liebe Tag 3Der historische Charme der Bahn hat wohl mit der Zeit zu tun, in der die Erschließung der Region ihre Anfänge nahm. Was damals für die sächsische Aristokratie angelegt wurde, ist für uns Wandernde heute schlicht außergewöhnlich. Angesagter denn je und hier mit besonders langer Tradition ist auch das Klettern. Bevor ich allerdings das Treiben der diesen kraftraubenden Sport Ausübenden an den Schrammsteinen in aller Ruhe verfolgen kann, muss ich am Jägersteig noch selbst ran. Bis zum Schrammsteingrat sind nicht wenige sogenannte Stiegen aus Eisen zu erklimmen. Spätestens heute aber habe ich
Mit mächtigen Felsen überwölbt der Kuhstall den Wanderweg.
Foto: TV Sächsische Schweiz / Mandy Krebs
Foto: TV Sächsische Schweiz / Sebastian Thiel
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Aus ugstipp Felsenburg Neurathen direkt an der Bastei
Unmittelbar an der berühmten Basteibrücke beginnt der Rundgang durch die Ruinen der mittelalterlichen Felsenburg Neurathen, die auf eine kühne Höhenburg aus dem frühen 13. Jahrhundert zurückgeht. 24 Informationstafeln geben Auskunft über die unterschiedlichen BereiFoto: TI Lohmen che der ehemaligen Wehranlage, inklusive imposanter Blicke in den tiefen Wehlgrund. Auf dem mächtigen Felsstock der Großen Steinschleuder erinnert die Nachbildung einer hölzernen Wurfmaschine daran, wie einst über 50 Kilogramm schwere Steinkugeln zur Abwehr von Angreifern abgeschossen wurden. Den eigentlichen Zugang zu den Wohnräumen der Burg markierte das Neurathener Felsentor, auch Kleine Steinschleuder genannt. Sowohl die Felsenburg, die das ganze Jahr besichtigt werden kann, als auch die Bastei liegen auf dem Gebiet der Gemeinde Lohmen.
Tourist-Service
Schloß Lohmen 1, 01847 Lohmen, Tel. 03501 581024 touristinformation@lohmen-sachsen.de, lohmen-sachsen.de
mich verliebt, in diese Gegend mit den bizarr-schönen Gebilden aus Sandstein und Granit, in diese wild-zerklüftete Landschaft entlang der Schramm- und Affensteine, in diesen Malerweg, der gespickt ist mit aufregenden Kletterpassagen und schmalen Pfaden auf sandigen Böden wie in einer Nordseedüne. Und ebenso liebe ich die im Überfluss wachsenden, unfassbar leckeren, Mund und Hände tief rot färbenden Blaubeeren, die mich auf dieser meiner dritten Etappe immer wieder zum Naschen bringen. Auf diesen Abschnitt der Tour habe ich mich besonders gefreut und er hält, was er versprochen hat. Und sogar die geruhsame Fahrt mit der Kirnitzschtalbahn am Ende des Tages vom Lichtenhainer Wasserfall zurück an die Elbe erscheint mir wie ein wohliges Wiedersehen mit einer guten Freundin. Auf und ab im Sonnenschein Tag 4Der vierte Wandertag beginnt mit einem kurzen Aufstieg vom Lichtenhainer Wasserfall hoch zum Felsentor Kuhstall. Weder Vier- noch Zweibeiner kreuzen an diesem frühen Morgen meine Wege, nicht am imposanten Felsenbogen und auch nicht beim Erklimmen der schmalen Himmelsleiter auf das Kuhstall-Plateau. Das ändert sich im Laufe dieses sonnigen Tages in der interessanten Neumannmühle, einem technischen Denkmal am Flüsschen Kirnitzsch, für das es sich lohnt, etwas Zeit einzuplanen. Und trotz des ständigen Auf und Abs auf dieser Etappe sollte man auch auf die Abstecher zum Arnstein, dem Großen Pohlshorn und der Goldsteinaussicht nicht verzichten.
Aus ugstipp Erlebniswanderung zu zwei Perlen aus Sachsens Krone
Foto: Sebastian Rose
Foto: Andrea Dietrich
Den königlichen Barockgarten Großsedlitz von August dem Starken und das hoch über dem Müglitztal aufragende Schloss Weesenstein von König Johann verknüpft seit Sommer 2022 der sechs Kilometer lange Königsweg. Markiert mit einer leuchtend gelben Krone, lädt er dazu ein, beide Ausflugsziele bei einer erlebnisreichen Tageswanderung kennenzulernen. Passend dazu gibt es ein praktisches Kombiticket, mit dem die zwei Anlagen zwischen April und Oktober vergünstigt besucht werden können. Ausreichend Zeit für eine ausgiebige Besichtigung ist dabei ein Muss. Großsedlitz und Weesenstein können gleichermaßen Start oder Ziel des Königsweges sein, der durch die Ortschaften Meusegast und Krebs verläuft. Unterwegs bieten sich auf den Höhen wunderbare Panoramaaussichten in die Sächsische Schweiz und das Dresdner Elbland. Der Rückweg ist wieder auf dem Königsweg möglich, die Tour kann alternativ aber auch über den mit einem blauen Kreis markierten Wanderweg zu einer größeren Runde erweitert werden. Diese führt über den sehenswerten Markt zu Dohna und den „Planetenweg“ entlang des romantischen Flusslaufs der Müglitz. Die Wanderung ist so insgesamt rund 14 Kilometer lang.
schloss-weesenstein.de, barockgarten-grosssedlitz.de
Foto: TV Sächsische Schweiz/Sebastian Thiel
Am höchsten hinaus an diesem Tag und generell diesseits der Elbe geht es am Großen Winterberg. Der Turm, von dem man zum letzten Mal die Panoramasicht von rechtselbischer Seite aus genießen kann, und der Imbiss locken zur Rast an diesem beliebten Ausflugsziel. Vom Berg geht’s dann recht gemächlich, aber stetig bergab bis ins schöne Bio-Dorf Schmilka. In diesem mit sichtbar viel Liebe restaurierten Örtchen lässt es sich zum Abschluss eines Wandertages wunderbar durch die kleinen Läden mit hiesigem Hausgemachtem schlendern und in gemütlicher Atmosphäre gut speisen. Zum Glück fährt auch nach Sonnenuntergang noch ein Zug zurück nach Bad Schandau.
Zu den Tafelbergen links der Elbe Tag 5Eine morgendliche Fahrt mit dem Wanderschiff retour läutet meine fünfte Etappe ein, die erste „drüben“, sprich auf der anderen Seite der Elbe. Meine anfängliche Skepsis, ob das linke Ufer mit dem Flair des rechten mithalten kann, verfliegt mit der Kletterpartie auf den ersten von letztlich vier aus Kiefernwäldern steil aufragenden Sandstein-Tafelbergen. Schon in jungen Jahren las ich begeistert Geschichten über die großen Tafelberge am Rande des Amazonasbeckens. Vielleicht nicht in diesem Maße mit endemischer Vegetation ausgestattet, verlässt man auf ihren kleinen sächsischen Pendants mit den ähnlich senkrechten Felswänden dennoch das Gewöhnliche von unten, um oben in eine scheinbar fremde Welt zu treten. Dort auf den Plateaus bestimmen mit Flechten und Moosen bewachsene Felsen die Szenerie. Ob auf der Kaiserkrone, dem Papststein oder dem Gohrisch – die Felsenmeere mit der kargen Vegetation versetzen mich zusammen mit dem Fernblick auf die anderen Tafelberge und die rechtselbische Wald- und Felsenlandschaft in eine wohlige melancholische Stimmung. Eindrücke, die bleiben.
Info
Der Malerweg folgt den Pfaden, die im 18. Jahrhundert zahlreiche Künstler der Romantik einschlugen, um ihre Lieblingsansichten des Elbsandsteingebirges auf Leinwand zu bannen. Zu ihnen gehörten beispielsweise Adrian Zingg, Anton Graff und Caspar David Friedrich. 116 anspruchsvolle Kilometer verteilen sich auf acht Etappen durch die Felsenwelt des Nationalparks Sächsische Schweiz und erfordern eine gute Wanderkondition. Nicht zu unterschätzen sind die vielen Höhenmeter.
Detaillierte Informationen gibt es unter malerweg.de.
Vorfreude und Abschied nehmen Tag 6Die Vorfreude auf diesen sechsten, letzten Wandertag war groß. Als Erstes geht es hinauf auf die beiden nächsten Tafelberge. Der Pfaffenstein fasziniert mit seinem steilen und engen Aufstieg, mit seinen Schluchten und Stiegen, den Felswänden für Kletterer und natürlich der markanten Felsnadel, der Barbarine. Der zweite Berg, der Quirl, bietet vor allem eine eindrucksvolle Höhle. Viel Zeit lassen will ich mir aber an diesem Tag besonders für eine der größten Bergfestungen Europas – die Festung Königstein auf dem gleichnamigen Tafelberg. Die einst zur stärksten Festung Sachsens ausgebaute und später als Staatsgefängnis genutzte Anlage ist heute ein militärhistorisches Freilichtmuseum, dessen „Eroberung“ auf alle Fälle lohnt. Allein schon wegen des zwei Kilometer langen Weges entlang der Ringmauer. Was für ein würdiger Abschlusstag. Unterwegs nach Wehlen, vorbei an der Malerwegkapelle und einem letzten Tafelbergblick vom Rauenstein, kommt dann doch langsam Wehmut auf. Spätestens auf der S-Bahn-Fahrt von Wehlen nach Bad Schandau aber ist mir klar: Es wird nicht das letzte Mal sein, dass ich hier im Elbsandsteingebirge unterwegs gewesen bin. Auf bald!
F o to: La bhard Medien GmbH Zum Autoren: Sitzt er nicht am Schreibtisch, ist Holger Braumann sommers wie winters meist in den Bergen Vorarlbergs oder den Appenzeller Alpen unweit seines Wohnorts am Bodensee unterwegs.
Foto: Isabel Doil
Aus ugstipp
Idyllische Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse in Hinterhermsdorf
Eine einzige Straße führt in den östlichsten Zipfel der Sächsischen Schweiz, die Nationalparkgemeinde Hinterhermsdorf. Weiter geht es nur auf „Schusters Rappen“, entlang markierter Wanderwege in die geschützte Kernzone. Unverzichtbar ist eine Kahnpartie durch die wildromantische Kirnitzschklamm mit einer Einkehr in der Rindenhütte. Wie ein Hexenhäuschen duckt sie sich unter einem Felsvorsprung, die Fassade vollends mit Fichtenrinde beschlagen und mit ZapfenOrnamenten und Baumpilzen geschmückt. Bei der Kahnpartie zieht die urtümliche Felsenwelt schweigend und schön wie im Film vorüber. Der Kahnfahrer erzählt von seinen Vorgängern, den Flößern, von der Schutzbedürftigkeit der Pflanzen- und Tierwelt und zeigt urige Skulpturen aus Sandsteinfelsen. Nach 700 Metern gemütlicher Fahrt führt der Rückweg zu Fuß über das aussichtsreiche Herrmannseck, eine abenteuerlichen Felsspalte mit schmalen Stufen, hinauf zu einer kleinen Schutzhütte und schließlich zurück zum Parkplatz.
Touristinformation Hinterhermsdorf
Weifbergstraße 1 01855 Sebnitz OT Hinterhermsdorf Tel. 035974 5210 hinterhermsdorf@sebnitz.de sebnitz.de
Parkplatz: Buchenparkhalle oder Hinterhermsdorf Ortsmitte (gebührenpflichtig) Verkehrsanbindung: Buslinien 241, 268/269 bis Hinterhermsdorf (für Inhaber der Gästekarte mobil kostenfrei) Ausflugsdauer: 45 Minuten Hinweg, 30 Minuten Kahnfahrt, ca. 75 Minuten Rückweg Schwierigkeit der Wanderung: leicht bis mittelschwer