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Fördermittelprozesse neu gedacht
Die Landeshauptstadt Dresden setzt auf robotron*Fömi.kommunal und damit auf ein ämterübergreifendes Fördermittelmanagement.
Das Beantragen und Ausreichen von Fördermitteln gehören zum Tagesgeschehen von Kommunalverwaltungen, doch der damit verbundene Aufwand für die Antragstellung, die Bewirtschaftung und die Abrechnung ist enorm. Ämterspezifische Softwarelösungen erschweren oft eine zentrale Berichterstattung und Auswertung. Wie viele Kommunen stand auch die Landeshauptstadt Dresden vor dieser Herausforderung. Sie startete deswegen Ende 2018 mit dem Dresdner Unternehmen Robotron einen Entwicklungs- und Einführungsprozess. Seit über 30 Jahren bietet die Robotron Datenbank-Software GmbH Softwarelösungen für die kommunale Verwaltung an und setzt den Fokus unter anderem auf die Implementierung von Datenbanken, Vorgangsverwaltungen und Analysen. Entstanden ist eine Softwarelösung zur Fördermittelverwaltung, die optimal auf den kommunalen Bedarf ausgerichtet ist. Die Stadt Dresden konzipierte, beauftragte und nutzt nun die Vorgänge für die Vergabe von Fördermitteln. Daneben entwickelte das erfahrene Softwarehaus die Funktionen, die Kommunen für die Vorgänge zum Empfang von Fördermitteln benötigen. Fördermittelempfänger als auch -geber arbeiten mit einer gemeinsamen Datenbank, sodass auch komplexe Fördervorhaben auf Basis einzelner Fördermaßnahmen übersichtlich abgebildet werden können. Dabei behält jeder Fachbereich bzw. jedes Amt durch ein klares Rechte- und Rollenkonzept die Verantwortung für seine Fördermittel und ermöglicht trotzdem eine übergreifende Recherche.
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Pilotprojekt startete Mitte 2020
Nachdem die Anforderungen an die neue Softwarelösung umgesetzt waren, hieß die zentrale Herausforderung, robotron*Fömi.kommunal zu implementieren und Insellösungen abzuschaffen. „Dazu war es wichtig, alle Ämter, die sich mit Fördermitteln beschäftigen, schrittweise ins System einzubinden“, erläutert Cornelia Möckel, Amtsleiterin der Stadtkämmerei Dresden. Die Landeshauptstadt startete mit zwei Pilotämtern – dem Sozialamt und dem Amt für Kultur und Denkmalschutz. Beide haben vielfältige Fördervarianten und eine reichhaltige Förderrichtlinie. Ziel war es, Prozesse zu standardisieren, um eine Arbeitsgrundlage für andere Ämter zu schaffen. Ein Projektteam setzte die Landeslösung mittels Workshops und Schulungen unter Einbeziehung von Rechnungsprüfungsamt und Datenschutz gemeinsam mit den Ämtern um. Gleichzeitig wurden die Fachanträge und -formulare nach einer Rahmenrichtlinie vereinheitlicht. Im Juni 2020 fiel der Startschuss. Seitdem werden die ersten Fördermittelvergabeprozesse der Landeshauptstadt Dresden über robotron*Fömi.kommunal umgesetzt. Dies beinhaltet die strukturierte Erfassung von Fördermittelanträgen sowie die Unterstützung im Fördervollzug, beispielsweise bei Auszahlungen und bei der Verwendungsnachweisprüfung. Künftig können die Sachbearbeiter der Fachämter und die Stadtkämmerei Dresden auch Auswertungs- und Berichtsmöglichkeiten anwenden. Doppelförderungen sind somit passé und die Qualität der Entscheidungsgrundlage wird signifikant verbessert. Durch die digitale Abwicklung werden die Arbeitsabläufe deutlich beschleunigt.
Auf dem Weg zur digitalen Kommune
Die Bürger von Dresden profitieren ebenfalls von dem einheitlichen Fördermittelmanagementsystem. Das digitale „Backoffice“ der Stadt Dresden ermöglicht eine einfache Online-Beantragung von Fördermitteln und damit eine transparente und zeitgemäße Vorgangsbearbeitung. 2022 wird das Projekt abgeschlossen. Alle Ämter der Landeshauptstadt sind dann eingebunden. Dresden macht hierdurch einen großen Schritt auf dem Weg zur digitalen Kommune.
ZUSCHÜSSE FÜR KREATIVDIENSTLEISTUNGEN IN DRESDEN
Dresdner Kleinst- und Kleinunternehmen, die mit Leistungen der hiesigen Kultur- und Kreativwirtschaft die Corona-Krise überwinden möchten, können seit Ende Juni 2021 finanzielle Förderung der Landeshauptstadt beantragen. Das kann die Gestaltung und Programmierung eines neuen Webshops sein, aber auch eine innovative Produktpräsentation etwa für Messen oder ein filmisches Unternehmensporträt. Insgesamt 100.000 Euro fasst der Unterstützungsfonds für 2021 und 2022. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung: „Ob Produktdesignerin, Softwareentwickler oder Werbeagenturen – Kreative können die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen steigern. Wir wollen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie kooperativ überwinden und Gewinn für alle Beteiligten zu schaffen.“
Zeitnahe Förderung soll Branche wieder Schwung geben
Bezuschusst werden dabei 50 Prozent der förderfähigen Kosten. Der Zuwendungsbetrag liegt zwischen 1.000 und 5.000 Euro. Der Branchenverband „Wir gestalten Dresden“ (WGD) berät zur neuen Förderrichtlinie und nimmt die Anträge entgegen: „Viele Branchen erlitten mit Corona Umsatzeinbußen, weil Aufträge und Innovationsprojekte gestoppt wurden. Jetzt wird wieder nach vorn geschaut, unser Zuschuss soll dabei einen Schub geben. Die Beantragung läuft online und die möglichen Zuwendungen fließen zeitnah“, sagt Lydia Göbel, Leiterin der Geschäftsstelle von WGD. Unter wir-gestalten-dresden.de/uhu finden Interessierte ausführliche Hinweise zu den Förderkriterien. Das Förderprogramm „Unternehmen helfen Unternehmen“ des Amtes für Wirtschaftsförderung umfasst verschiedene Instrumente, um die Kultur- und Kreativwirtschaft zu stärken. Neben konkreten Maßnahmen für die Branche soll auch der Branchenverband weiter professionalisiert werden. „Wir gestalten Dresden“ vertritt die Interessen von 18.500 Beschäftigten und 2.000 Unternehmen in der Stadt.
wir-gestalten-dresden.de/uhu
Robert Franke
Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung der Stadt Dresden
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