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bwd vor Ort LaminatDepot in Bochum
Die Leisten gibt’s gratis Mit ausgesuchten Produkten namhafter Hersteller und hoher Verkaufskompetenz hat es das LaminatDepot innerhalb weniger Jahre geschafft, zu einem allseits bekannten Fußbodenlieferanten des Ruhrgebiets zu werden. Künftig soll
Pitt
das erfolgreiche Konzept auch als Franchise-Geber vermarktet werden.
Frank Peter, Brigitte Schaffart und Kevin Peter führen das LaminatDepot (v. li.).
Der Grundstein für das LaminatDepot wurde 2005 gelegt. Damals beschlossen die Geschäftspartner Frank Peter und Brigitte Schaffart, in einem ihrer Fachhandelsgeschäfte die Produktgruppe Laminat aufzunehmen. „Das war damals die Tapeten-Halle in Velbert“, erinnert sich Peter. „Die Idee war, zum Laminatboden kostenlos die ausreichende Menge an Dämmung und sogar die dafür benötigten Fußleisten mitzuliefern. Dieses Gesamtpaket, das von sehr günstigen Preisen und einer intensiven Beratung unterstützt wird, fand bei den Kunden großen An-
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klang. “ Das lässt sich nicht leugnen, denn mittlerweile existieren sieben Fachmärkte an sieben verschiedenen Standorten in Nordrhein-Westfalen und weitere sind in Planung. „1,2 Millionen Quadratmeter Laminatböden wurden 2013 verkauft und 1,5 Millionen allein in dieser Produktgattung sind für 2014 fest anvisiert“, sagt der Seniorchef Peter zuversichtlich. Er kann mittlerweile mit seinem Sohn Kevin auf den dritten Geschäftsführer bauen. Circa 400 Laminatsorten sind Teil des Lieferprogramms, um mit der Aufzählung imponieren-
der Zahlen fortzufahren. „Dabei führen wir namhafte Hersteller wie Parador, Kaindl, Kronotex, Kronoflooring, aber auch Classen, Haro, Windmöller oder Wicanders“, erklärt Peter. Bei den Namen wird deutlich, dass man sich nicht auf das reine Laminatgeschäft beschränkt.
Nicht nur Laminat Parkett, vornehmlich großformatige Landhausdielen und die trendigen Klick-Vinylbeläge, deren Anteil kontinuierlich steigt, runden das Portfolio ab, wobei allerdings der namensgebende
Laminatboden immer noch den Löwenanteil der Umsätze in den verschiedenen Depots bestreitet. Die größte Verkaufsfläche befindet sich in Bochum-Wattenscheid. Auf ca. 2.000 m2 wird hier die Bodenbelagsvielfalt präsentiert. Das LaminatDepot ist aufgebaut wie ein Fachmarkt. Die Dekore sind optimal und sehr großflächig auf Mustertafeln präsentiert, die in der eigenen Werkstatt gefertigt werden. Der Unterschied zum Baumarkt ist offensichtlich. Auffällig ist die klar gegliederte Aufteilung der Waren, die aufgrund der großen bevorrateten Menge durchaus Druck auf den Kaufinteressenten ausüben kann. Hier in Bochum befindet sich auch das Zentrallager. Dort werden auf etwa 3.000 m2 Fläche für alle Depots etwa 150.000 m2 Fußböden ständig vorgehalten. „Eine ausreichende Lagerhaltung ist ein ganz wichtiger Aspekt, um in unserem Metier erfolgreich zu sein“, weiß Peter, „denn man muss schnell reagieren können, wenn der Kunde einen bestimmten Belag wünscht. Zeit, sich im Notfall anderweitig zu bedienen, gibt es nicht. Dann ist der Auftrag verloren.“ Der finanzielle Rückhalt für solch ein Geschäftsmodell scheint vorhanden. Aus dem Zentrallager versorgt eine imposante LKW-Flotte die verschiedenen Standorte der Region. „Wer so viel Laminatboden umsetzt wie wir, kann selbst verständlich auch attraktive Preise
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1 Eine hochwertige Ausstellung mit einem gegliederten Mengenangebot und großen Musterflächen schafft eine fachkompetente Verkaufsatmosphäre.
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2 Der intelligente Umgang mit dem Zubehör aus Unterlagen, Leisten, Eckverbindungen oder Pflegemitteln ist eines der Erfolgsgeheimnisse.
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Bilder: Pitt
3 Die Eigenmarke Laminatdekor löst das Unternehmen aus der Vergleichbarkeit.
garantieren“, sagt Schaffart und erläutert, dass man neben den bekannten Herstellermarken zunehmend auf die Eigenmarke LaminatDepot setzt: „Das holt uns aus der Vergleichbarkeit heraus.“
Facebook als Werbeplattform „Die Werbung hat für uns eine ganz besondere Bedeutung. Dazu gehören Tages- und Wochenzeitungen und ganz besonders auch die Präsentation im WorldWide-Web. Kommunikation via Facebook nimmt mittlerweile einen großen Stellenwert ein“, erläutert Schaffart. Man versteht sich darauf, die Kunden anzusprechen. Verkaufsstrategien beispielsweise unter dem Motto „Sie renovieren, wir kochen“ holten viele Interessenten in die Fachmärkte. Oder die Aktion „ErstBudenzuschuss“ für Studenten, bei der gegen Vorlage eines Studentenausweises ein Rabatt gewährt wurde, kam her-
vorragend an und sorgte für einen hohen Bekanntheitsgrad in der Generation junger Wohnungsausstatter. Auch mit Hilfsmaßnahmen zugunsten der regionalen Spendenorganisation „Lichtblicke“, die man mit 50 Cent pro verkauftem Quadratmeter an Laminat unterstützte, machte das Unternehmen mit den 75 bis 80 Mitarbeitern, von denen sich zehn in der Ausbildung zum EZH-Kaufmann oder Verkäufer befinden, von sich reden. Der Kunde ist zu etwa 95 Prozent der Endverbraucher. Die Verbindung zum Handwerk wird vornehmlich über Empfehlungen geschaffen, mit denen man seinen Kunden Verlegebetriebe an die Hand gibt, ohne sich weiter in die entstehenden Vertragsverhältnisse einzubinden. Die Preisspanne des Angebots deckt die ganze Bandbreite ab. Etwa zehn Prozent der Laminatböden werden unter 7,99 Euro verkauft, der Rest liegt darüber, sagt Schaffart. „Für die Entschei-
dung des Kunden gäbe es in erster Linie zwei Parameter“, sagt Schaffart, „das ist das eigene Budget bzw. das Dekor.“
Den Zubehör mit verkaufen Wie man es schafft, bei der eingeschlossenen Lieferung von Unterlage und Leisten, die keinesfalls Standard sind, sondern individuell zum Laminat passen, auskömmlich zu wirtschaften? In 40 Prozent der Fälle gelingt es, über gute Beratung, höherwertige Dämmung und Abschlussleisten zu verkaufen und auch das Konzept mit gutem Zubehör wie Ecken, Schienensysteme oder Pflegemitteln funktioniert sehr gut. „Das ist ein ganz wichtiger Ansatz in allen unseren LaminatDepots,“ sagen die Unternehmer, die es offensichtlich geschafft haben, eine sehr angenehme betriebliche Atmosphäre unter ihren permanent geschulten Mitarbeitern und auch im Kundenkreis aufzubauen.
Da das Konzept des LaminatDepots so erfolgreich ist, denkt man bereits weiter. Man ist auf der Suche nach deutschlandweiten Franchise-Partnern, mit denen man die verkauften Belagsmengen weiter steigern könnte. Verantwortlich für diesen Bereich ist Kevin Peter, der Step by Step die eigenen Vorstellungen auch in ein neues Betätigungsfeld transportieren möchte. „Wir suchen clevere Geschäftsleute, die flexibel und aufgeschlossen sind. Ein Entwurf bzw. eine Handlungsanleitung zur Umsetzung des angedachte Franchisesystem ist in den vergangenen Jahren im Rahmen einer Bachelorarbeit erarbeitet worden. Man gibt sich offen. Selbst Shop-in-Shop-Lösungen wären denkbar“, sagt Peter. Eins scheint sicher zu sein: Das LaminatDepot-Konzept aus scharf kalkulierten DiscountPreisen, fachmännischer Beratung und namhaften hochwertigen Fußbodenartikeln kann auch in andern Regionen aufgehen. Walter Pitt, walter.pitt@t-online.de
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