2 minute read

Neues Technologiezentrum

In Nieuwkuijk westlich von s’Hertogenbosch haben Benier und DrieM ein neues Produktions- und Verwaltungsgebäude bezogen. Dazu gehört ein Technologiezentrum, in dem Versuche in industriellem Maßstab gefahren werden können.

+Die niederländische Kaak-Gruppe ist derzeit einer der größten Bäckereimaschinenbauer weltweit und ihre beiden Tochterunternehmen Benier und DrieM haben daran erheblichen Anteil. Weil die bisherigen Räume in s’Hertogenbosch zu klein geworden waren, bezogen die beiden Firmen im Juni einen Neubau in Nieuwkuijk. Mitte November fand schließlich die feierliche Einweihung mit 250 Gästen statt.

Es ist ein eindrucksvoller, lichtdurchfluteter Bau geworden, der Technologiecenter, Produktion, Konstruktion, Verkauf und Verwaltung auf 15.500 m2 reichlich Platz bietet. Rund 15 Mio. EUR hat die Gruppe sich den Neubau inklusive neuester Produktionstechnik kosten lassen. Erik van Opstal, Geschäftsführer von Benier: „Wie am Stammsitz in Terborg haben wir auch hier unsere Fertigungstiefe deutlich erhöht, um mit modernster Fertigungstechnik schnell und unabhängig reagieren zu können.“

Ein Teil des neuen Gebäudes beherbergt ein Technologiezentrum, wie es bislang in der Gruppe noch nicht zur Verfügung stand. Kunden können hier Technologien ausprobieren, praxisnahe Versuche in industriellen Dimensionen fahren und selbst Markttests können hier mit Produkten ausgestattet werden.

Den Kunden steht dazu eine Teigbandlinie von DrieM mit diversen Spezifikationsmöglichkeiten zur Verfügung, daneben eine komplette Aufarbeitung im klassischen Stil mit Teigteiler, Rund- und Langwirker von Benier. Beide zusammen decken die gesamte Bandbreite der modernen Teigaufarbeitung ab.

Die Teigherstellung läuft entweder über klassische Chargenkneter verschiedener Hersteller oder über den hier produ- von Benier, bei der Begrüßung der Eröffnungsgäste in Nieuwkuijk nahe s’Hertogenbosch zierten MDD, einen mit Vakuum und Druck beaufschlagbaren High-Speed-Kneter, dessen Lizenz Benier vor knapp fünf Jahren aus Neuseeland kaufte und maschinenbautechnisch auf den neuesten Stand brachte. Seither zählt der Kneter, der einst als Herzstück des Chorleywood-Herstellungsprozesses galt, zu den Erfolgsgeschichten im Industriegeschäft der Gruppe, weit über Toast- und Sandwichlinien hinaus.

„Eigengewächse“ sind auch die zur Verfügung stehenden Öfen im neuen Technologiecenter, ein Tunnelofen von MCS sowie Thermorolls von Daub, in denen sowohl auf Stein wie auf Stahl gebacken werden kann. Ein Thermoöl-Durchlaufofen der Hamburger soll in den nächsten Monaten folgen.

++ Das neue Produktionsgebäude mitsamt Bürotrakt (r.) und Technologiecenter (l.)

Ergänzt werden die Linien durch eine Reihe von Gäranlagen, Gärunterbrecher, Gärverzögerer, Kälteanlagen sowie Schockund Lagerfroster, die reale Produktionsbedingungen aus der Industrie widerspiegeln.

Das neue Technologiecenter ist ein Tribut an den gestiegenen Umsatz der Kaak-Gruppe, den CEO Lodewijk van der Borg in seinem Grußwort für das laufende Jahr auf rund 200 Mio. EUR

KÖLN, 20.–23 03 2018

Food Processing | Food Packaging | Safety & Analytics

Food Ingredients | Services & Solutions bezifferte. Benier, Hersteller klassischer Aufarbeitungstechnik, ist seit 1991 Teil der Kaak-Gruppe. DrieM, spezialisiert auf die Aufarbeitung von Teigen über Teigbandanlagen, kam 2009 zum Verbund, sodass gemeinsam die gesamte technische Bandbreite der Teigaufarbeitung für Brot und Brötchen angeboten werden kann. Was einst „nur“ als Ergänzung gedacht war, hat sich als kluger Schachzug erwiesen. Seit 2009 haben die Schwesterfirmen laut van Opstal gemeinsam die Produktionsmenge verdoppelt.

Der Absatz traditioneller Aufarbeitungsanlagen wächst weltweit moderat, für Benier durchaus auch durch dazugewonnene Marktanteile. Wachstum erzeugt aber auch der wachsende Markt spezieller Produkte, sei es aus der Familie der Baguettes mit Kesselgare, zweifacher Vorgare und mehrstündiger Endgare oder bei der Neuinterpretation traditioneller

++ Ein 110 m langer sogenannter „Seasoner“, Teil einer ZwiebackAnlage, der die Brote nach dem ersten Backvorgang kühlt und trocknet. Sie werden anschließend geschnitten und die Brotscheiben werden gebräunt. Hier noch im Aufbau zu sehen, aber die Zahnräder geben einen Eindruck davon, welch ein Koloss hier entsteht

Produkte wie zum Beispiel dicke, leicht geröstete, zwiebackähnliche Brotscheiben. Ihren Anforderungen an Teigstruktur, Gewichtsgenauigkeit und akkurates Format kommt die traditionelle Aufarbeitung entgegen.

Für die flexiblen Teigbandanlagen haben sich u. a. im Markt für artisanale Baguettes neue Märkte eröffnet. Inzwischen verarbeiten die Anlagen von DrieM Teige, deren Feuchtigkeitsgehalt inklusive Vorteig und Ölzugabe einer TA von 194 gleichkommt, und das bei Stundenleistungen von 6.000 bis 8.000 Stück pro Stunde und Kosten, die in der Vergangenheit der unteren Preiskategorie vorbehalten waren.

Beide Schwesterfirmen, so Erik van Opstal, werden auf der iba im Herbst zum Thema Baguette neue Patente, Verfahren und Anlagen zeigen. +++

This article is from: