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Wachstumsschub durch Investitionen
Die Bäckerei NOWEL Sp. z o. o. aus Legionowo in der Nähe von Warschau gehört zu den Marktmachern in Polen. Um weiter zu wachsen, investiert das Unternehmen kräftig in Anlagentechnik aus Westeuropa.
Über 16 Mio. EUR investierte die polnische Bäckerei Nowel Anfang 2016 in neue Produktionskapazitäten am Standort Legionowo. Nördlich der Hauptstadt Warschau betreibt die Bäckerei einen der beiden Produktionsstandorte des Unternehmens. Die Kapazitäten der Bäckerei konnten erheblich gesteigert werden, auch durch den Einstieg eines Investors, der Credit Value Investments (CVI). So standen der Bäckerei insgesamt noch einmal fast 8 Mio. EUR zu Verfügung, um weiter zu investieren und zu wachsen. Marcin Leja, Direktor des CVI, erklärte in einem Interview, dass der Fonds bereit sei, die Bäckerei weiter zu unterstützen. Die Finanzexperten sehen im Segment TK-Backwaren noch Wachstumsmöglichkeiten, besonders für die Bäckerei Nowel z. B. in Polen, aber auch im Export der gefrorenen Gebäcke. So werden Märkte sondiert und nach weiteren Zukaufmöglichkeiten gesucht, heißt es weiter. Bei der Bäckerei Nowel ist Vize-Präsident Michał Zajezierski zufrieden mit dem eingeschlagenen Weg. So wird für das Jahr 2017 ein Umsatz von rund 40 Mio. EUR angepeilt. Das Umsatzziel für das Jahr 2020 liegt bei rund 80 Mio. EUR.
Volle Automatisierung
Das Familienunternehmen kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Bereits der Urgroßvater von Michał Zajezierski betrieb eine Bäckerei in der Nähe von Warschau. Sein Sohn übernahm 1960 den Betrieb und 1997 erfolgten die Expansion und der Umzug. Zudem stieg die Mutter von Michał Zajezierski in das Unternehmen ein. Eine Produktion mit einer Fläche von 3.500 m 2 entstand und die Mitarbeiter fingen an, auch
TK-Produkte herzustellen. Im Jahr 2013 bis 2014 folgte die zweite, 18.500 m 2 große Produktion in Legionowo. In der Halle befinden sich heute fünf Linien sowie das TK-Hochregallager. Allerdings ist bereits Platz für drei weitere Linien eingeplant, die auch bald in Betrieb gehen werden. Insgesamt arbeiten rund 500 Mitarbeiter bei Nowel. 250 von ihnen stellen rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche unter anderem vorgebackene Gebäcke für Kunden in Polen sowie für den Export her.
„Abnehmer der TK-Backwaren sind unter anderem Supermarktketten und Discounter“, erklärt Karolina Zajezierska, Commercial Director der Bäckerei und Schwester von VizePräsident Michał Zajezierski. Die Bäckerei gilt als Marktführer im Segment Kaiser-Brötchen und Wachauer-Brötchen (Kleingebäcke mit einem aufgerissenen Ausbund/Oberfläche). Aber auch bei bestimmten Misch- und Vollkornbroten ist die Bäckerei nach eigenen Angaben führend. Was den Umsatz angeht, gehört die Bäckerei nach eigener Einschätzung in Polen zu den Top Fünf des Landes.
Die Bäckerei hat ehrgeizige Wachstumspläne, die sich nach Einschätzung von Michał Zajezierski auch durch die volle Automatisierung der Produktion erreichen lassen. „Durch die Investition in neue Technologie können wir den Trends in der Backbranche folgen, flexibel reagieren und die Produktivität erhöhen“, so der Vize-Präsident. Dabei setzt das Unternehmen hauptsächlich auf Anlagenbauer aus Westeuropa wie Rademaker, König, Diosna oder Mecatherm. Zurzeit wird der Hauptumsatz von rund 75 % noch im polnischen Markt erwirtschaftet. Ca. 25 % der TK-Backwaren gehen in den Export. „Wir wollen nicht nur noch mehr Backwaren produzieren, sondern auch den Exportanteil weiter steigern“, so Karolina Zajezierska. Wachstumsmöglichkeiten sieht die Commercial Direktorin genug. So setzen auf der einen Seite immer mehr polnische Lebensmitteleinzelhändler auf „Bake-off“ und das Abbacken von TK-Ware direkt vor Ort im Supermarkt. Auf der anderen Seite steigt die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Gebäcken auf der ganzen Welt. So beliefert die Bäckerei heute schon Kunden in Mittel- und Osteuropa und sogar in den USA und in Russland. Wachstumsmöglichkeiten sehen die Geschwister aber auch in Westeuropa. Zudem gab es schon Geschäfte mit dem Nahen Osten.
Clean-Label-Produkte
Einen Trend, den die Geschwister Zajezierski beobachten, ist die steigende Nachfrage nach Backwaren mit wenig oder