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Rund um de n Globus

Rund um den Globus

Wie Kinder in verschiedenen Kulturen essen lernen Lebensraum, Tradition und Gewohnheiten bestimmen die Essgewohnheiten und Speisen der Menschen weltweit. Jedem Kind wird von seinen Eltern gelehrt, die Gerichte seiner Kulturgemeinschaft zu kennen und die entsprechenden Esstechniken sicher zu beherrschen. Das trägt zum Eingebundensein in der Gemeinschaft bei. So übt man zum Beispiel die Kunst, Reis oder Nudeln ohne peinliche Zwischenfälle mit Stäbchen zu essen, am besten schon im Alter von zwei, drei Jahren. Denn die Stäbchen sind zwar ebenso wie Löffel oder Gabel eine Art Verlängerung der Hand, doch auch kleinen Koreanern oder Chinesen liegt der Umgang mit diesen improvisierten Zangen keineswegs im Blut. Fleisch, Gemüse und andere Speisen, die mit dem Reis serviert werden, sind immer in mund- und stäbchengerechte Stücke geschnitten. Je nach Land variiert die Dekoration und Größe dieser Esswerkzeuge, die aus Holz, Bambus, Silber, Elfenbein oder heute oftmals aus Plastik sind. Auch das Essen mit den Fingern ist in zahlreichen Kulturkreisen üblich. Hier gibt es sehr klare Regeln, ähnlich wie beim Gebrauch von Messer und Gabel: In Indien lernen die Kinder, nur mit der rechten Hand zu essen, wobei möglichst nur die obersten Fingerglieder benutzt werden sollen – und sie dürfen auf keinen Fall in den Mund geführt werden. Das Waschen der Hände vor und nach der Mahlzeit ist ein Muss. In Westafrika wird das Essen häufig gemeinsam aus einer Schüssel eingenommen. Die Eltern lehren die Kinder, mit der linken Hand die Kante der Schüssel zu halten, während mit der rechten etwas von dem Brei aus Hirse genommen und auf dem breiten Rand des Gefäßes ein Klößchen geformt und anschließend in die Soße getaucht wird. Jedes Land besitzt eine einzigartige Kunst, die Geschmacksnerven mit Gewürzen zu stimulieren. Für die meisten Kinder der westafrikanischen Fulbe besteht das Frühstück aus einem gezuckerten Hirseoder Reisbrei, der mit Tamarindensaft oder geronnener Zebumilch verfeinert wird. Tibetische Kinder hingegen

trinken die Milch des Dri, des weiblichen Yaks, die neben geröstetem Gerstenmehl, Tee und Butter zu ihren Grundnahrungsmitteln gehört. Die Kinder der Völker der Arktis schätzen getrocknetes Fleisch. In China lehrt man die Kinder, die einzelnen Regionen des Landes anhand der kulinarischen Vorlieben zu unterscheiden: Im Osten isst man mild und süß, im Westen scharf und würzig, im Norden salzig und gehaltvoll und im Süden frisch und leicht. Vergleiche: Kinder in den Kulturen der Welt, von Martine und Caroline Laffon, Gerstenberg Verlag.

Mir ist oft bewusst, wie du auf mein Handeln reagierst. Ich merke meistens, wenn es dir gefällt, was ich mache. Ich merke, wenn du dich über etwas aufregst.

Wussten Sie schon, dass …

… die Buschmänner in Namibia Straußeneier mit einem Loch versehen, und sie dann als Trinkgefäße verwenden? Sie werden nach einem kräftigen Schluck immer wieder in der Erde eingegraben, um das Wasser darin frisch zu halten. … man bei den Bondo in der ostindischen Region Orissa Bananenblätter als Teller verwendet? Diese werden nach dem Mahl weggeworfen – zur großen Freude der Kühe. … in den unterschiedlichsten Ländern, vom Balkan über Amerika bis nach Afrika, bei der Essenszubereitung Chili und Paprika auf keinen Fall fehlen darf? Die Gewürze ziehen sich wie ein roter Faden durch die verschiedensten geschmacklichen Erfahrungswelten der frühesten Kindheit.

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