5. Elternbrief - Zusammenhänge erkennen, Selbstbewusstsein entwickeln 2-3 Jahre

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RUND UM DEN GLOBUS

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Rund um den Globus Wie Kinder in verschiedenen Kulturen essen lernen Lebensraum, Tradition und Gewohnheiten bestimmen die Essgewohnheiten und Speisen der Menschen weltweit. Jedem Kind wird von seinen Eltern gelehrt, die Gerichte seiner Kulturgemeinschaft zu kennen und die entsprechenden Esstechniken sicher zu beherrschen. Das trägt zum Eingebundensein in der Gemeinschaft bei. So übt man zum Beispiel die Kunst, Reis oder Nudeln ohne peinliche Zwischenfälle mit Stäbchen zu essen, am besten schon im Alter von zwei, drei Jahren. Denn die Stäbchen sind zwar ebenso wie Löffel oder Gabel eine Art Verlängerung der Hand, doch auch kleinen Koreanern oder Chinesen liegt der Umgang mit diesen improvisierten Zangen keineswegs im Blut. Fleisch, Gemüse und andere Speisen, die mit dem Reis serviert werden, sind immer in mund- und stäbchengerechte Stücke geschnitten. Je nach Land variiert die Dekoration und Größe dieser Esswerkzeuge, die aus Holz, Bambus, Silber, Elfenbein oder heute oftmals aus Plastik sind.

Auch das Essen mit den Fingern ist in zahlreichen Kulturkreisen üblich. Hier gibt es sehr klare Regeln, ähnlich wie beim Gebrauch von Messer und Gabel: In Indien lernen die Kinder, nur mit der rechten Hand zu essen, wobei möglichst nur die obersten Fingerglieder benutzt werden sollen – und sie dürfen auf keinen Fall in den Mund geführt werden. Das Waschen der Hände vor und nach der Mahlzeit ist ein Muss. In Westafrika wird das Essen häufig gemeinsam aus einer Schüssel eingenommen. Die Eltern lehren die Kinder, mit der linken Hand die Kante der Schüssel zu halten, während mit der rechten etwas von dem Brei aus Hirse genommen und auf dem breiten Rand des Gefäßes ein Klößchen geformt und anschließend in die Soße getaucht wird. Jedes Land besitzt eine einzigartige Kunst, die Geschmacksnerven mit Gewürzen zu stimulieren. Für die meisten Kinder der westafrikanischen Fulbe besteht das Frühstück aus einem gezuckerten Hirseoder Reisbrei, der mit Tamarindensaft oder geronnener Zebumilch verfeinert wird. Tibetische Kinder hingegen


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