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Oldie Fischnaller vergoldet seine Karriere

Snowboard

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat wohl kein anderer Athlet den Snowboardsport dermaßen geprägt wie Roland Fischnaller. Der routinierte Südtiroler, der im vergangenen September seinen 40. Geburtstag feierte, stand bei über 200 Weltcuprennen am Start, nahm an fünf Olympischen Spielen teil und heimste bei zehn Weltmeisterschaften nicht weniger als fünf Medaillen ein. 2020 fügte der Villnößer seiner eindrucksvollen sportlichen Laufbahn den nächsten Meilenstein hinzu und feierte mit dem Gewinn des Gesamtweltcups den größten Erfolg seiner langen Karriere.

Stolz präsentiert Roland Fischnaller seine Kristallkugeln

Foto: Fischnaller privat Der Villnößer freut sich hier in Pyeongchang über seinen 18. Weltcupsieg

Für das erste dicke Ausrufezeichen im Jahr 2020 sorgte Fischnaller am 22. Februar in Pyeongchang, als er sich mit seinem 3. Saisonsieg im Parallel-Riesentorlauf vorzeitig den Sieg in der Disziplinenwertung sicherte. Der Wahl-Vilpianer stieg in der Olympiastadt von 2018 zum 18. Mal auf das höchste Treppchen eines Weltcup-Podests und eroberte damit erstmals den Gesamtsieg im Parallel-Riesentorlauf. Insgesamt darf „Fisch“ nun bereits drei kleine Kristallkugeln sein Eigen nennen: Schon in den Saisonen 2012/13 und 2015/16 hatte der Südtiroler eine Disziplinenwertung für sich entschieden – beide Male schnappte er sich im Parallel-Slalom die kleine Kristallkugel.

Die Krönung folgt in Kanada

Wenige Tage nach dem Triumph in der Riesentorlauf-Wertung legte Fischnaller nach und vergoldete im fernen Blue Mountain seine herausragende Saison. Dem Snowboard-Evergreen reichten bei den beiden Parallel-Riesentorläufen in der tief verschneiten kanadischen Wintersportdomäne ein vierter sowie ein elfter Platz, um sich vorzeitig den Sieg im Gesamtweltcup zu sichern. Mit dem erstmaligen Gewinn der großen Kristallkugel erfüllte sich der Südtiroler exakt 23 Jahre nach seinem Debüt im Weltcup nicht nur einen persönlichen Traum, sondern untermauerte gleichzeitig eindrucksvoll seinen Legendenstatus als erfolgreichster heimischer Snowboarder aller Zeiten.

Für Fischnaller, der in seiner jahrzehntelangen Weltcup-Laufbahn eine Flut an Siegen und Podestplätzen einfuhr und sich auch bei Großer-

eignissen mehrere Male Edelmetall krallte, war der Triumph im Gesamtweltcup gleichbedeutend mit dem Erreichen seines größten Karriereziels. Mehrmals hatte er betont, dass es für einen Wintersportler nichts Größeres gebe, als die große Kristallkugel zu gewinnen – nachdem er in der Vergangenheit im Gesamtweltcup als undankbarer Zweiter fünf Mal knapp gescheitert war, durfte er nun auch hinter dieses Ziel ein Häkchen setzen und sich endlich den Titel „bester Parallel-Snowboarder der Welt“ verpassen.

Absagen verhindern historischen Hattrick

Obwohl Fischnaller mit dem Gewinn der großen Kristallkugel seine Saison bereits vorzeitig vergoldet hatte, hätte er in den ausständigen zwei Bewerben die Chance gehabt, noch eine Schippe draufzulegen und sogar ein historisches Triple einzufahren. Im Parallel-Slalom war der Routinier nämlich auch auf Kristall-Kurs, lauerte nach drei von fünf Rennen unmittelbar hinter dem führenden Österreicher Andreas Promegger auf Platz zwei. Da die letzten beiden Bewerbe jedoch Corona- bzw. wetterbedingt abgesagt wurden, musste Fischnaller den Kampf um die nächste Kristallkugel quasi kampflos aufgeben – angesichts seiner ohnehin schon herausragenden Saison konnte er die beiden Absagen und das damit verbundene vorzeitige Ende des Weltcup-Winters jedoch verschmerzen.

Cortina bleibt ein Fischnaller-Terrain

Wer dachte, Fischnallers Erfolgshunger sei nach der besten Saison seiner Karriere gestillt, sah sich getäuscht. Der Villnößer setzte seine sportliche Laufbahn im Anschluss an den Triumph im Gesamtweltcup fort und sorgte im Dezember beim Weltcup-Opening in Cortina sofort für das nächste Ausrufezeichen: Am Fuße der Tofane war der Snowboard-Oldie einmal mehr nicht zu bezwingen und raste vor seinem Völser Teamkollegen Aaron March zum Sieg. Mit seinem 19. Erfolg im Weltcup gelang Fischnaller die „Titelverteidigung“ in Cortina – bereits 2019 hatte er im Belluneser Olympiaort die gesamte Konkurrenz hinter sich gelassen.

Nur wenige Tage nach seinem glänzenden Auftritt in Cortina machte Fischnaller beim Jahresabschluss am Karerpass Jagd nach seinem dritten Weltcupsieg auf heimischem Boden – dieser Erfolg blieb ihm jedoch verwehrt. Nach Niederlagen im Halbfinale und im darauf folgenden kleinen Finale musste sich „Fisch“ mit dem vierten Rang zufriedengeben. Doch auch ohne den Sieges-Hattrick in Carezza konnte der Südtiroler im Dezember voller Stolz auf die letzten Monate zurückblicken: Ein derart erfolgreiches Jahr hatte er in seiner vorbildhaften Karriere nämlich noch nie zuvor bestritten.

Konzentriert fährt "Fisch" um die Tore

Cortina ist Fischnaller-Terrain Roland Fischnaller ist am Ziel

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