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Fill sagt „Servus
Peter Fill mit seiner Cousine Denise Karbon Rücktritte
Drei Kristallkugeln und zwei WM-Siege darf Peter Fill sein Eigen nennen, drei Weltcuprennen gehen auf sein Konto und ganze 22-mal stand der Kastelruther auf dem Podest. Am 1. Februar 2020 beendete Fill in Garmisch seine Karriere.
Er galt bereits in jungen Jahren als neuer Stern am Südtiroler Skisporthimmel: Der Allrounder Peter Fill ließ bereits 1999, im Alter von 17 Jahren, aufhorchen, als er bei den nationalen Juniorenmeisterschaften fünf Goldmedaillen und zwei weitere bei der Jugendolympiade in der Slowakei gewann. Dank weiterer Erfolge in der Juniorenmannschaft feierte der Kastelruther am 7. März 2002 sein Weltcupdebüt – mit einem zwölften Platz. Mehrere Top-Resultate folgten im Riesentorlauf, im Super-G und auch in der Abfahrt. Auf dem obersten Treppchen stand Peter Fill erstmals bei der Abfahrt in Lake Louise 2008. In derselben Saison gewann er bei den Weltmeisterschaften in Val d’Isere die Silbermedaille im Super-G.
Karriere mit Höhen und Tiefen
Beim Sommertraining in Argentinien 2009 zog sich Fill einen Sehnenabriss des Adduktors am linken Bein und eine Bauchmuskelverletzung zu, die ihn zu einer monatelangen Pause zwang. Seine Rückkehr nach dieser Verletzung währte nur kurz – ein Sturz im Olympia-Super-G von Vancouver setzte den heute 38-Jährigen erneut außer Gefecht. 2011 kam Fill in den Skizirkus zurück, holte sich die Bronzemedaille in der Kombination bei den Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen, konnte aber danach nicht wieder an die alten Erfolge anknüpfen. Er fuhr nur vereinzelt in die Top-Ten. Erst in der Saison 2015/2016 schaffte es der Atomic-Fahrer wieder zurück an die Weltspitze; mit dafür verantwortlich war auch sein Servicemann Daniel Zonin aus Pfatten. Fill platzierte sich in fast allen Abfahrten der Saison unter den besten Zehn und gewann die prestigeträchtige Hahnenkammabfahrt in Kitzbühel – diesen Sieg bezeichnete er nach seinem Rücktritt als den wichtigsten seiner Karriere. Aufgrund dieser ausgezeichneten Ergebnisse sicherte sich Fill als erster „Azzurro“ den Abfahrtsweltcup. Auch in der darauffolgenden Saison zeigte der Speed-Spezialist seine Klasse auf, gewann seinen ersten Super-G und schaffte es in der Abfahrt fünfmal aufs Podest. Diese Platzierungen reichten aus, um sich auch die zweite Abfahrts-Kugel zu sichern. Eine dritte Kugel, jene für die Kombinationswertung, holte sich Fill in der Saison 2017/2018. Am 25. Januar 2020 erklärte Peter Fill während der Rennwoche in Kitzbühel seinen Rücktritt aus dem Rennsport.
Im Einsatz für die Jugend
Ganz ohne Skisport geht es aber doch nicht: Nach 355 Weltcupstarts kann der dreifache Familienvater „seinen“ Sport nicht links liegen lassen: Fill unterstützt derzeit die Trainer der Sichtungsgruppe der italienischen Nationalmannschaft – und bringt natürlich auch seinen drei Kindern, Leon, Noah und Maja, das Skifahren bei.
Fotos: Pentaphoto