LFI Magazin 5/2019 D

Pascal Dusapin

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Cédric Gerbehaye

Luis Cobelo

Till Brönner

Paul Wolff

5 . 2 0 1 9 J u l i

D 8,90 € A 9,90 € L 10,10 € I 10,20 € CHF 15,60

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L e i c a F o t o g r a f i e I n t e r n at i o n a l

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Mehrfacher Gewinner des TIPA-Awards – 2013/2017

„Das beste Fotolabor der Welt“

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Lfi 5. 2019

p o rt f o l i o l i g h tb ox

F / s to p

102 | Lfi . Galerie

9 0 | Leica M-E

Über 25 000 Fotografen präsentieren in der LFI-Galerie über eine halbe Million Bilder. Diesmal dabei: ein neugieriger Hase und ein Astronaut in Venedig

Sie tritt in die Fußstapfen der Leica M240 und M-P240 und ist die günstigste Einstiegsmöglichkeit in die Welt der Messsucherkameras von Leica überhaupt

P h o to

94 | CL Urban Jungle Die „Leica CL – Urban Jungle by Jean Pigozzi“, seine zweite Sonderedition einer Leica-Kamera, wirkt mit silbergrauem Linienmuster auf schwarzer Belederung ausgesprochen elegant

1 1 2 | F e s t i va l s

Till Brönner: aus der Serie Melting Pott (Seite 38)

1 1 4 | A u s s t e ll u n g e n

9 8 | H u aw e i P 3 0 p r o Sie gilt als die beste Kamera, die in einem Smartphone derzeit zu haben ist: die Leica-QuadKamera im P30 Pro von Huawei.

Das Wunderwerk im Praxistest

Dr. Paul Wolff & Tritschler 8 | L i c h t u n d S c h at t e n

Eine Ausstellung und ein Buch präsentieren das Werk der beiden Leica-Pioniere – eine Retrospektive

Cédric Gerbehaye 2 4 | L i t h i u m rau s c h

Über den Abbau eines der derzeit wichtigsten Rohstoffe an einem der beeindruckendsten Orte der Welt Anthrazitfarbener Body mit schwarzer Belederung: die neue Leica M-E

La Gacilly, Bretagne & Baden; Cortona on the Move; Photo España, Madrid; Les Rencontres de la Photographie, Arles

Till Brönner 3 8 | M e lt i n g P o t t

Eigenwillige Motive zwischen Schwerindustrie und zersiedelten Landschaften im Ruhrgebiet

Luis Cobelo 5 2 | Z u r u mB át i c o

Wo Affen hellsehen und Hühner goldene Eier legen: eine fantastische Reise nach Lateinamerika

Pascal Dusapin

Garten Eden, Zürich; Martin Parr, Düsseldorf; Raúl Cañibano, Berlin; Walter Schels, Hamburg 115 | Leica Galerien Das Programm der Leica Galerien weltweit unter anderem mit Jürgen Schadeberg in Prag und Ara Güler in Wien 116 | Bücher Neue Publikationen von John Peter Askew, Alex Majoli, Vladimir Antaki, Toby Binder und Gustavo Minas 1 1 8 | I n t e rv i e w Ein Gespräch mit dem Fotografenduo RongRong&Inri, Gründer des Three Shadows Center of Photography in Peking 1 2 2 | m e i n B i ld Ein Gruß vom Himmel – eine überraschende Begegnung beim Rainbow Gathering 1 2 2 | i mp r e s s u m

6 8 | I n d e r W e lt u n t e r w e g s

Von Kontrast und Kontur, Struktur und Textur: Schwarzweißfotografie als Meditation

Michael Paniccia 76 | Th e I n n o c e n t s

Märchenhaft, schrill und surreal: ein mutiges Spiel mit Farben und Räumen

Cover: Dr. Paul Wolff & Tritschler; Alfred Tritschler, Kanarische Inseln, 1933

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L F I .G a ll e r y

W h e n t h e W e at h e r i s h o t N e u e r Ch a ll e n g e i n d e r L F I .G a ll e r y

Der Monoblock im Entspannungsmodus. Eingefangen von Michael Schafter

Seit einiger Zeit rufen wir in der LFI.Gallery auf, fotografische Arbeiten zu bestimmten Themen beizusteuern. Unsere Bildredakteure sichten alle Beiträge für diese „Challenges“, treffen eine Auswahl und würdigen einige Beiträge im LFI-Blog.

Nachdem Sie bereits beim „Live on stage“-Challenge beweisen konnten, dass Sie hervorragende Fotos unter Low-Light-Bedingungen aufnehmen können und Ihre Bilder im Zuge des Makro-Challenge den Blick fürs Wesentliche offenbarten, soll sich nun beim Summer-Challenge alles um die schönste Jahreszeit drehen.

Was verbinden Sie mit dem Sommer? In welche Stimmungen versetzt Sie diese Jahreszeit? Worauf kommt es Ihnen an, wenn Sie den Sommer fotografisch festhalten möchten? Markieren Sie Ihre besten Aufnahmen mit dem Hashtag #Summer und laden Sie sie in die LFI.Gallery. Wir sind gespannt auf Ihre Zusendungen. Weitere Informationen unter www.lfi.gallery

Contribut0r

Im letzten Jahr musste die Trompete ein wenig zurücktreten, denn im Mittelpunkt stand ein neues Fotografieprojekt: Für das Duisburger Museum Küppersmühle war Till Brönner mit der Kamera im Ruhrgebiet unterwegs. Bedauerlich nur, dass er bei seiner Doppelbegabung nicht auch die Stundenzahl seiner Arbeitstage verdoppeln konnte.

Gerade kurz vor Ausstellungsbeginn wurde die Zeit immer knapper, um noch möglichst viele spannende Orte im Melting Pott zu besuchen.

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Lu i s C o b e lo „Ich habe Hundert Jahre Einsamkeit zum ersten Mal gelesen, als ich zwölf Jahre alt war. In den nächsten 30 Jahren habe ich das Buch bestimmt noch zehn Mal gelesen. 2007 bin ich nach Aracataca gereist, die Stadt, in der der Schriftsteller Gabriel Garcia Marquez geboren wurde. Damals sind Bilder entstanden, die zehn Jahre später in meinem Buch Zurumbático veröffentlicht wurden. Die Reise hat mein Leben verändert – als die Rückkehr bevorstand, wusste ich, dass ich wiederkommen würde.“

M i c h a e l Pa n i c C i a

Normalerweise arbeitet Michael Paniccia viel an Modestrecken – aber er achtet darauf, auch seiner künstlerischen Ader gerecht zu werden. In seiner Serie The Innocents, die exklusiv für Leica in einer privaten Gartenanlage entstanden ist, konnte er sich richtig austoben. „The Innocents ist organisch gewachsen wie der Park selbst.“ Er macht zwar gerne Pläne, aber im Zusammenspiel mit den kreativen Ressourcen ist er offen für Improvisationen oder gar Unfälle, die sich als originell erweisen.

Fotos: © Till Brönner, © Junior Villalón, © Michael Paniccia

T i ll B r ö n n e r

u n l i m i t e d Willkommen in der neuen Welt des L-Mounts: Der von Leica Camera entwickelte Standard begründet eine neue Ära kreativer Freiheit. Niemals zuvor hat ein Objektivbajonett nahezu unbegrenzte Kombinationsmöglichkeiten von Wechselobjektiven unterschiedlicher Systeme mit Kameras unterschiedlicher Sensorgrößen erlaubt. Leica Camera, Panasonic und Sigma schaffen eine kundenfreundliche Lösung, die beliebige Kombinationen der APS-C- und Vollformatkameras aller drei Hersteller mit deren Objektiven zulässt. Egal in welcher Kombination – praktisch alle Qualitäts- und Funktionsmerkmale der unterschiedlichen Systeme bleiben vollständig erhalten. Der L-Mount eröffnet dem Fotografen somit ein weites, nahezu unbegrenztes Spektrum kreativer Möglichkeiten.

Entdecken Sie die Möglichkeiten: www.l-mount.com

Eine Allianz von

LEica Event

E r n s t L e i tz M u s e u m F e i e r l i c h e E r ö ff n u n g

Ein Fenster als gigantischer Sucher – eine architektonische Hommage an Leica. Fred Mortagne hat das Museum 2018 fotografiert

Am 27. Juni 2019 findet die feierliche Eröffnung des Ernst Leitz Museums in Wetzlar statt. 2018 wurde der von den Frankfurter Architekten Martin Gruber und Helmut Kleine-Kraneburg entworfene Bau im Leitz-Park fertiggestellt. Die erste große Retrospektive zu Dr. Paul Wolff & Alfred Tritschler, kuratiert von Hans-Michael Koetzle, bildet nun den fulminanten Auftakt für das neue Museum (mehr dazu ab Seite 8). Reiner Packeiser, Direktor des Museums, will es zu „einer zentra6 |

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len kulturellen Institution von nationaler und internationaler Strahlkraft“ entwickeln. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen nach dem Code of Ethics des International Council of Museums das Beschaffen, Bewahren, Erforschen, Bekanntmachen und Ausstellen von Zeugnissen der Fotografie, der Fotokunst und der Fototechnik.

Auf rund 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche sollen nicht nur Fotografieausstellungen präsentiert werden, sondern auch Projekte zur Leica-

Unternehmensgeschichte oder zur Fotografietechnik. Die Ausstellungsmacher wollen sich dabei sowohl aktuellen Fragen der Fotografie stellen als auch fotohistorische Themenkomplexe bearbeiten. Für einen lebendigen Austausch sorgt die Kooperation mit führenden Experten, Museen, Galerien und Sammlern weltweit.

Eröffnung Ernst Leitz Museum: 27. Juni 2019; Am Leitz-Park 6, 35578 Wetzlar; weitere Informationen unter ernst-leitz-museum.de

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LeicA Klassiker

Dr. Paul Wolff & Tritschler L i c h t u n d Sc h att e n

Sie waren Pioniere der Leica, ausgezeichnete Reportage- und Werbefotografen und tief in die politischen Zeitläufte verstrickt: eine Ausstellung und das begleitende Buch präsentieren das Werk der beiden Fotografen in bisher nie gebotener Breite. LFI gibt einen ersten Einblick.

Eine klare Bildsprache in zurückhaltender Eleganz ist typisch für viele Aufnahmen von Paul Wolff.

Die Fotografie entstand zur Eröffnung des Opelbades in Wiesbaden 1934

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Sport- und FreizeitvergnĂźgen im Werk von Wolff: Gymnastik und Spiel auf Norderney 1934 (links); eine Werbeaufnahme fĂźr Dunlop mit Alfred Tritschler als Darsteller, 1929 (unten links); Wangerooge 1935 (unten rechts) und der Strand von Pesaro, Italien, 1934 (rechte Seite). Folgende Seiten: ein Stillleben im Stil der Neuen Fotografie um 1929 (links) und Es ist etwas passiert: eine Aufnahme von Tritschler, die unten links Paul Wolff zeigt (rechts)

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Werbe- und Stadtaufnahmen von Paul Wolff (im Uhrzeigersinn von links oben): Reichsautobahn mit Opel, 1938; Dachgartenidylle in der Frankfurter Siedlung Bruchfeldstraße, 1927; ein Porträt von Paul Wolff um 1930; Altstadt, Frankfurt a. M. 1928 und das Hotel zur Sonne, Offenburg 1935

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Technik monumental ins Bild gesetzt: Mechanische Spinnerei und Weberei Augsburg, 1937 (oben links) und Ständer von Wasserkraftgeneratoren bei Siemens-Schuckert, Berlin 1936 (unten rechts). Selbst in Szene gesetzt: Paul Wolff als Kameramann und Dokumentarfilmer, Frankfurt a. M. 1929 (oben rechts). Linke Seite: Selbstporträt von Paul Wolff mit Leica, aus der Serie Grimselpaß, 1931

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Im Uhrzeigersinn von links oben: Flughafen Rhein-Main, 1936; Katapultflugzeug S. S. Bremen, 1932; Alfred Tritschler und Bertha Beiger um 1931; Reichsautobahn, 1933; Bau der Zeppelinhalle auf dem Flugplatz Frankfurt a. M. 1935. Folgeseiten: New York von oben, 1932 (links) und New York, aus der Serie Verkehr, 1932 (rechts)

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D r . Pau l W o l f f & Tritschler Der am 19. Februar 1887 in Mülhausen (Mulhouse) geborene Paul Wolff studiert bis 1913 Medizin (Promotion 1914).

Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitet er für den Film und als Fotograf, lernt 1921 Oskar Barnack kennen, erwirbt 1926 seine ersten beiden Leicas.

1932 erscheint sein Standardwerk Meine Erfahrungen mit der Leica. 1934 Geschäftsgründung mit Alfred Tritschler, der seit 1927 für ihn arbeitet.

Alfred Tritschler, geboren am 12. Juni 1905 in Offenburg, lässt sich dort zum Fotografen ausbilden und studiert ab 1924 in München Fototechnik.

1927 bewirbt er sich bei Wolff, wird später dessen Teilhaber und führt nach Wolffs Tod am 10. April 1951 den Betrieb weiter. Tritschler stirbt in der Silvesternacht 1970, sein Neffe hatte das Unternehmen bereits 1963 übernommen.

D R. Paul WO L FF & T r i ts c h l er: Li ch t u nd Sc hatte n – Foto gra f i e n 1 9 2 0 b i s 1 95 0

464 S., 1000 Abb., 24 × 29 cm, Kehrer Verlag.

Texte: Sabine Hock, Randy Kaufman, HansMichael Koetzle, Kristina Lemke, Günter Osterloh, Tobias Picard, Gerald Piffl, Shun Uchibayashi, Thomas Wiegand Ausstellung: vom 28. Juni bis zum 26. Janu-

ar 2020 im Ernst Leitz Museum Wetzlar

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Seit den 1930er-Jahren gehörten sie zu den erfolgreichsten Fotografen in Deutschland, das Werk von Paul Wolff und Alfred Tritschler wird auf 700 000 Aufnahmen geschätzt. Die Revision und kritische Aufarbeitung war lange eine Leerstelle in der deutschen Fotografiegeschichte, die nun die Ausstellung und das Buch Dr. Paul Wolff & Tritschler. Licht und Schatten – Fotografien 1920 bis 1950 von HansMichael Koetzle schließt. Ohne Frage ein spannendes Kapitel, denn das Werk erstreckt sich vom innovativen Aufbruch der Weimarer Republik über die Zeit des Nationalsozialismus, den Zweiten Weltkrieg bis hin zum Wiederaufbau in der Nachkriegszeit.

Dabei ist die Rolle der Fotografen bei der Etablierung der Kleinbildtechnik, insbesondere mit der Leica, nicht zu unterschätzen. Als gut organisierter Teil einer Medienmoderne setzten sie auf das gedruckte Bild: keine Zeitschrift, kein illustriertes Magazin um 1930, in dem sich nicht auch Aufnahmen von Wolff und Tritschler fänden.

Formal-ästhetisch bewegten sich die Fotografen zwischen Konvention und Neuer Sachlichkeit, Heimatstil und Neuem Sehen. Dabei war das Themenspektrum extrem umfangreich und zeigte Arbeit und Freizeitvergnügen, Technik und Architektur, Reisereportagen und Werbefotografie. Arbeitsmittelpunkt war Frankfurt a. M. und so war die Dokumentation der historischen Stadt genauso ein Thema wie das innovative Stadtplanungsprogramm des „Neuen Frankfurt“ in den 1920er-Jahren bis hin zu Aufnahmen des Wiederaufbaus der kriegszer-

störten Metropole. In der Gesamtschau sind es nicht wenige Widersprüche, die das Wirken von Wolff und Tritschler auszeichnen. Ihr zwischen Dienstleistung und Kunstanspruch, Avantgarde und Anpassung oszillierendes Werk ist nun in großer Fülle wiederzuentdecken. Über die langjährige Forschungsarbeit sprachen wir mit Fotografiehistoriker und Leica-Kenner Hans-Michael Koetzle.

LFI: Eine Revision des Werkes von Dr. Paul Wolff & Tritschler erscheint überfällig. Warum hat es aus Ihrer Sicht so lange gedauert?

Hans-Michael Koetzle: Wolff ist schwierig einzuordnen, passt in keine Schublade. Als Autodidakt und fotografierender Amateur zählt er zu den erfolgreichsten Professionellen der späten 1920er- und 30er-Jahre. Er war gewiefter Geschäftsmann und Kamera­künstler mit ästhetischem Anspruch.

Hinzu kommt die schiere Masse: Wolff bediente alle nur denkbaren Gattungen der Fotografie. Ästhetisch bewegte er sich auf dem Terrain einer ausklingenden Kunstfotografie ebenso wie auf dem eines Neuen Sehens, fotografierte im Geist der Neuen Sachlichkeit, um sich wenig später von der Idee zu distanzieren. Kurz: Wolff ist in seinem Wirken ein großes Paradox.

Unsere Welt liebt klare Zuordnungen.

Wir haben genau diese Ambivalenz als Herausforderung begriffen.

Vieles wurde im Krieg zerstört, die meisten Zeitzeugen leben nicht mehr – woher kam das Material?

Sein Werk hat Wolff über Agenturen wie Schostal, Ullstein oder Mauritius breit gestreut. Daher haben große Konvolute an Originalabzügen die Zeitläufte überstanden. Dazu gesellen sich Unterlagen in Firmenarchiven, Dokumente in Privatbesitz oder öffentlichen Sammlungen wie dem Institut für Stadtgeschichte Frankfurt oder dem Staatsarchiv Bremen. Nicht zu vergessen: eine unveröffentlichte Autobiografie, Spuren in der Presse jener Jahre, seine Bücher, eine Reihe verstreuter Briefe. Es ist ein großes Mosaik mit – zugegeben – Leerstellen.

Fotos: Alfred Tritschler, Zeppelinfahrt „Hindenburg“, 1936 (links); Alfred Tritschler, aus der Serie Die Dame. Große Köpfe, 1931, mit Hedwig Haegely als Modell (oben rechts) und Porträt Paul Wolff (um 1930)

Insgesamt ergibt sich nach jahrelanger Forschung aber doch ein klares Bild.

Offenbar war Wolff die richtige Persönlichkeit, die Leica populär zu machen. War er Avantgardist, Apologet oder geschickter Marketingstratege?

Wolff war alles und alles zugleich: Avantgardist im frühen Bekenntnis zur Leica. Viel beachteter Apologet durch seine reich illustrierten, vorzüglich gedruckten und in viele Sprachen übersetzten Ratgeber. Allen voran Meine Erfahrungen mit der Leica. Und geschickter Marketingstratege, indem er die Leica zum festen Bestandteil der Marke Wolff & Tritschler machte.

Als Fotograf, aber auch als Autor, als jemand der lehrte und Vorträge hielt hat er rund um die Leica ein großes Narrativ entfacht. In dieser Omnipräsenz war Wolff zu seiner Zeit tatsächlich einzigartig.

Welche Rolle spielt Alfred Tritschler, der ja gerne übersehen wird?

Anders als Wolff hatte Tritschler an der Münchner Fotoschule – übrigens neben Willy Zielke – eine solide Ausbildung genossen. Er war jünger, vermutlich aufgeschlossener in technischen Fragen und ein brillanter Fotograf. Die wirklich lebendigen Fotos stammen von ihm, etwa Aufnahmen aus dem fahrenden Zeppelin, auch Ski- und Wassersport sind mit seinem Namen verbunden. Aber er war und blieb der zweite Mann in der von Wolff gegründeten Firma. Durch korrekte Zuschreibung wird sein Anteil an der Marke Wolff & Tritschler durch unsere Forschung erstmals transparent.

Die Beschäftigung mit Bildmedien, die in der Nazi-Zeit entstanden sind, erscheint noch immer als sensibel.

Könnte Wolff ein Musterfall für die Aufarbeitung von Zeit- und Politikgeschichte sein?

Ohne Frage waren Wolff und Tritschler Teil eines geschichtlichen Kontinuums, Mitläufer wie so viele, die in einem geschlossenen System zu überleben suchten. Viele Wolff-Bilder, das Gros übrigens vor 1933 entstandene „unschuldige“ Idyllen, fanden Eingang in die Propagandaliteratur der Zeit, wobei häufig von den Herausgebern im Sinne ihrer Politik umetikettiert wurde, was wir anhand ausgewählter

Beispiele zeigen. Übrigens waren weder Wolff noch Tritschler – im Gegensatz etwa zu Lothar Rübelt oder Walter Hege – Mitglieder der Partei, aber sie waren verlässliche Dienstleister, etwa wenn es darum ging, die Leistungsfähigkeit der Kriegswirtschaft zu illustrieren – sämtlich Aspekte, die wir im Buch wie in der Ausstellung bewusst zum Thema machen.

Modernität, Traditionalismus und Konservatismus überlagern sich im Werk Wolffs: Gab es besondere Funde, die hervorzuheben sind?

Man könnte ohne weiteres drei völlig verschiedene Ausstellungen zu Wolff & Tritschler konzipieren. Eine zum Thema Heimatfotografie, sagen wir: Kalenderblätter. Eine, die Wolff als Dienstleister beschreibt, also Werbung oder in ihrer Technik wegweisende, allerdings nicht immer ideologiefreie Fotografie für die Industrie.

Und eine, die Wolff als Vertreter der Moderne positioniert mit einem erstaunlich frischen Blick auf die Welt, einer lebendigen Bildsprache bei

handwerklicher Exzellenz. Gerade zu diesem Thema haben wir im erhaltenen Nachlass in Offenburg einiges entdeckt – Fotogramme eingeschlossen.

Welche besonderen Stärken (und Schwächen) hat das Werk von Wolff?

Die Stärke des als Agentur funktionierenden Unternehmens Dr. Paul Wolff & Tritschler ist zugleich die Schwäche des Autorenfotografen: Er hat einfach jedes Thema bedient, sodass sich mit Blick auf Wolff kein klares „Image“ einstellen mag. Souverän waren Wolff & Tritschler, wenn es um Verkehr und Technik ging, also um Überseedampfer, Flugzeuge oder Zeppeline. In seiner seit 1930 praktizierten Industriefotografie hat Wolff ein neues Kapitel aufgeschlagen. Auch seinem fotografischen Beitrag zum „Neuen Frankfurt“ ab 1927 werden wir uns widmen.

Welche Spuren hat Wolff in der Fotografiegeschichte hinterlassen?

Sein Einfluss auf die Kleinbildfotografie der 1930er- und 40er-Jahre ist schwerlich zu überschätzen. Wolff war omnipräsent in Publikums- und Fachzeitschriften, in Magazinen und durch seine Bücher. Seine Bildsprache in ihrer verhalten modernen Ausprägung, dabei technisch perfekt, beeinflusste mehrere Generationen ambitionierter Amateure. So prominent Wolff zu Lebzeiten war, so gründlich wurde er nach seinem Tod im Jahr 1951 vergessen. Eigentlich erst das neuerliche Interesse an Vintage-Books, also an historischen Originalausgaben, hat den Blick erneut auf Wolff gelenkt. Tatsächlich war es vor allem das gedruckte Bild, über das er sich zu profilieren suchte. Insofern war er durchaus Teil einer sich nach 1920 konstituierenden Medien-Moderne.

Interview: Ulrich Rüter

Hans-Michael Koetzle , renommierter Autor und Kurator, veröffentlichte zahlreiche Standard­werke zur Fotografie und kuratierte Ausstellungen wie Augen auf! 100 Jahre Leica.

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L I T H I U M RAU S C H LeicA Q

Cédric Gerbehaye

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Dank riesiger Mengen des Leichtmetalls Lithium in der Salzpfanne Salar de Uyuni sieht Boliviens Regierung goldene Zeiten kommen und wähnt sich bereits als globale Wirtschaftselite der Zukunft. Aber der Weg dorthin ist noch lang. Ăœber den Abbau eines vielversprechenden Rohstoffs an einem der imposantesten Orte der Welt.

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Der Salar de Uyuni war ein riesiger See, der vor etwa 10 000 Jahren komplett austrocknete. Oben: In der Regenzeit verwandelt sich der Boden in einen natßrlichen Spiegel. Unten: Arbeiter bei der Salzgewinnung lFI

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In den kĂźnstlichen Verdunstungsbecken bei der Pilotanlage Planta Llipi entsteht der Grundstoff fĂźr die Lithiumgewinnung

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Mammutprojekt Lithiumabbau: Die Aufnahmen entstanden im sogenannten Lithiumdreieck zwischen Bolivien, Chile und Argentinien. Gerbehaye mÜchte einen Blick in die Zukunft der Rohstoffmärkte werfen lFI

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Die Bergleute steigern die bolivianische Wirtschaftsleistung erheblich. Auf einer HĂśhe von 3600 Metern arbeiten sie 28 Tage lang und haben anschlieĂ&#x;end eine Woche frei

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Nachdem zahllose indigene Bolivianer unter den Spaniern in den Silberminen von PotosĂ­ ums Leben gekommen sind, soll der Lithiumabbau komplett in bolivianischer Hand bleiben lFI

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Noch liegt der erhoffte Wohlstand des Landes durch das Lithium in weiter Ferne: Die klimatischen und geografischen Bedingungen erschweren den Abbau immens

C é d r i c G e r b e h ay e Der 1977 in Belgien geborene Fotojournalist konzentriert sich auf Konflikte mit weltweiten Auswirkungen. Für den fotografischen Essay Congo in Limbo erhielt er mehrere Preise, u. a. den World Press Photo Award. Sein Langzeitprojekt über die Ausbeutung natürlicher Bodenschätze erscheint demnächst als Buch und geht in einer Wanderausstellung auf Reisen.

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Weißes Salz, grelles Licht, dünne Luft: Nur wenige Landschaften auf der Welt sind mit dem Salar de Uyuni vergleichbar. Einst ein gigantischer See mit einer Insel in der Mitte, befindet sich auf diesem Areal im Süden Boliviens nach jahrtausendelangen Trockenzeiten die größte und höchstgelegene Salzpfanne der Welt. Tagsüber brennt das gleißende Weiß des reflektierten Sonnenlichts auf der Netzhaut, nachts fallen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt. Denkbar schlechte Voraussetzungen für Mensch und Tier, um auf Dauer zu überleben.

Und doch ist das rund 10 000 Quadratkilometer große Gebiet von immenser Bedeutung für die bolivianische und weltweite Wirtschaft. Der Motor dafür sind nicht etwa der Tourismus oder die vielen tausend Tonnen Salz, die dort jährlich abgebaut werden.

Es sind die enormen Lithiumvorkommen, die aus dem Salar de Uyuni eine Schatzkammer machen. Zwischen fünf und zehn Millionen Tonnen des begehrten Leichtmetalls werden unter der Erde vermutet. Weiterverarbeitet nimmt das Lithium seinen Weg in Akkus für Telefone, Laptops und Elektroautos, zudem wird es für Medikamente, Glas und Keramik benötigt. Der Hype um Elektromobilität und das Bedürfnis in der westlichen Welt, stets das neueste Smartphone zu besitzen, haben dafür gesorgt, dass der Preis für Lithium in den letzten Jahren drastisch in die Höhe gegangen ist und die Nachfrage trotzdem steigt.

Der Salar de Uyuni ist ein Paradies für Fotografen. Allein die strahlende Salzkruste, der stechend blaue Himmel und der spiegelnde Boden in der Regenzeit sind Motive, mit denen man ganze Bildbände füllen könnte. Der belgische Fotograf Cédric Gerbehaye gibt sich damit jedoch nicht zufrieden.

Er war dort, um den Abbau des Lithiums zu dokumentieren. Zuvor hatte er schon in Potosí den Silberabbau in intensiven Schwarzweißbildern festgehalten. War er damit quasi zu den

Wurzeln des Kapitalismus vorgedrungen, setzte er nun sein Projekt im Salar de Uyuni fort, wo er einen der aktuell gefragtesten Bodenschätze ins Visier genommen hat. Seine Reise führt ihn nicht nur in den Süden Boliviens, sondern auch in die angrenzende chilenische Atacama-Wüste und die argentinische Jujuy-Provinz. „Obwohl die Landschaften in diesem Teil der Welt einmalig sind, wusste ich, dass es schwierig sein würde, den Abbau und die Weiterverarbeitung von Lithium angemessen zu visualisieren“, stellt Gerbehaye fest. Er möchte einen Blick in die Zukunft wagen.

Geht es nach der bolivianischen Regierung, sieht diese rosig aus: Das langfristige Ziel sei der Abbau von 15 000 Tonnen im Jahr – ein riesiger Sprung, nachdem 2016 und 2017 nur 16 und 68 Tonnen Lithium gefördert worden sind. Präsident Evo Morales sieht das Land, in dem noch 40 Prozent der Bewohner unter der Armutsgrenze leben, schon in wenigen Jahren als globale Wirtschaftskraft. Der Abbau von Lithium ist für ihn ein Ausweg aus der wirtschaftlichen Krise seines Landes. „Bolivien hat umgerechnet rund eine Milliarde Euro in den Abbau von Lithium gesteckt – in der Annahme, dass es für Elektroautos genauso wichtig sein wird, wie es derzeit Öl für Autos mit Verbrennungsmotor ist“, berichtet der Fotograf. „Es wirkt, als ob die Politiker Bolivien zu einem Saudi-Arabien des Lithiums machen wollen, obwohl das Land aktuell weniger produktiv ist als seine Nachbarn.“ Die Regierung versucht nun aufzuholen, was sie in den vergangenen Jahren aufgrund ihrer restriktiven Abbaupolitik versäumt hat. Die Bergleute, die Gerbehaye begleitet hat, arbeiten unter härtesten Bedingungen und sind stolz darauf. Der Fotograf erläutert: „Auf 3600 Metern Höhe müssen sie spezielle Ausrüstung benutzen, um sich vor der starken UV-Strahlung zu schützen. Sie arbeiten 28 Tage und haben dann eine Woche frei.“ Diese Strapazen nehmen sie für eine Zukunft, die von Wachstum und Wohlstand geprägt ist, in Kauf. Das gesamte Land scheint sich in einem Lithium-

rausch zu befinden. Allzu oft übersehen die Beteiligten jedoch die Konsequenzen: Für den Abbau sind gigantische Wassermengen erforderlich, was für das Leben der Menschen aus der ohnehin schon wasserarmen Region langfristig problematisch sein wird.

Daran ändern auch die heftigen Niederschläge in der Regenzeit nichts.

Im Gegenteil: Sie sorgen für einen erhöhten Magnesiumgehalt im Boden, was den Lithiumabbau ungleich aufwendiger als in Argentinien oder Chile macht, weil die Verdunstungsprozesse bei der Gewinnung des begehrten Metalls länger dauern und zudem mehr Magnesium als Abfallprodukt zurückbleibt. „Die negativen Auswirkungen des Bergbaus sind nicht nur auf ökologischer, sondern auch auf sozialer Ebene erheblich“, erklärt der Fotograf. „Mineralische Ressourcen stehen im Mittelpunkt politischer Debatten und letztlich sind die Industrieländer auf die Ausbeutung ärmerer Länder angewiesen.“ Den kräftigen Farben seiner Bilder zum Trotz liegt die Zukunft Boliviens also noch unter einem grauen Schleier der Ungewissheit. Das ist eine von vielen Paradoxien, die sich erst auf dem zweiten Blick in der Semantik von Gerbehayes Bildwelten offenbaren: Zuversicht und Armut, Abhängigkeit und Stolz, Ursprünglichkeit und Fortschritt – all diese Widersprüche existieren gleichzeitig nebeneinander. So schafft es Gerbehaye allein durch seine Fotografie, die eigene Rolle in diesem Kreislauf der Konsumgewohnheiten zu hinterfragen – und vollbringt damit eine Leistung, die im besten Fall einen kleinen Schritt hin zu einer gerechteren Welt darstellen kann. Danilo Rössger

LFI -On lin e .DE/B log: SLIDESHOW MIT WEITEREN BILDERN von cédric gerbehaye Equipment: Leica Q,

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Till Brönner M E LT IN G P O T T

Mehr als Kohle und Fußball: In seinem jüngstem Projekt widmet sich Till Brönner dem Ruhrgebiet – vor allem aber mit Witz und Würde den Zeitgenossen dieser einzigartigen Region.

Startplatz des Karnevalzugs in Essen, Februar 2018. Die Großskulptur „Tiger & Turtle“, Heinrich-Hildebrand-Höhe, Duisburg 2018 (rechts)

Fotograf trifft Musiker: Wilhelm „Trompeten-Willy“ Plenkers ist der offizielle Trompeter im Stadion von Schalke 04 und darf bei keinem Spiel fehlen (oben). Als eines der ersten Motive der Serie entstand dieses Porträt eines Punks vor dem Alfred-Krupp-Denkmal, Essen 2018

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Motorradclub Earls, Bochum 2019. Folgeseiten: Schalke-04-Fans in der Stadion-Nordkurve (links); Schalker Meile (rechts), beide Gelsenkirchen 2019

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Geduld und Muße für den perfekten Look: Hundesalon Pudelparadies in Essen-Rüttenscheid – seit über 60 Jahren eine Institution, 2019

Ein Blick zurück vor bewegter Wolkenkulisse: das Denkmal für Friedrich-Alfred Krupp im Park der Villa Hügel, Essen 2018 (oben). Die begehbare Achterbahn der Großskulptur „Tiger & Turtle – Magic Mountain“ wurde 2011 als weithin sichtbare Landmarke auf einer ehemaligen Halde eröffnet, Duisburg 2018 (rechts). Fan-Kultur der Borussia, Dortmund 2019 (Folgeseite)

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T i ll B r ö n n e r am 6. Mai 1971 in Viersen geboren. Mit neun Jahren erhielt er seine erste Trompete, bereits mit 20 Jahren war er Mitglied der RIAS-Big-Band.

Er zählt zu den erfolgreichsten Jazz-Musikern unserer Zeit. Längst ist er auch als Fotograf erfolgreich. Seine Porträtserie Faces of Talent brachte ihm 2015 großes mediales Interesse ein und wurde als Buch und in Ausstellungen präsentiert. Till Brönner lebt in Berlin und Los Angeles.

ti llb ro e nne r -p hoto g ra p h y.co m Ausstellung: Melting Pott, 3. Juli bis 6. Oktober 2019 im MKM Museum Küppersmühle für moderne Kunst, Duisburg; www.museum-kueppersmuehle.de

Equipment: Leica M240 mit Summilux-M 1:1.4/50 Asph; Leica SL mit Vario-Elmarit-SL 1:2.8–4/24–90 Asph und Leica MacroElmarit-R 1:2.8/60

Wer unbedingt eine Verbindung zwischen dem Musiker und dem Fotografen Till Brönner suchen möchte, der kann mit ein wenig Fantasie in der Aufnahme der Großskulptur „Tiger & Turtle“ auch den Ausschnitt eines Violinschlüssels erkennen. Jedenfalls aus der Perspektive, die Till Brönner eingenommen hat, als er die markante Landmarke in Duisburg fotografierte.

Kann der Fotograf also doch nicht ganz verbergen, dass die Musik seine erste große Leidenschaft ist? Aber in den letzten Jahren hat die Fotografie bei Brönner einen immer größeren Teil seiner Kreativität eingenommen und seine Serie Faces of Talent mit Katalog und zahlreichen Ausstellungen hat ihn längst auch als Leica-Fotografen bekannt werden lassen.

Und nun hat er sich in seinem neuen Projekt dem Ruhrgebiet verschrieben. Ein scheinbar leichtes, aber auch ein ehrgeiziges Thema, denn die Region zwischen Emscher und Ruhr bietet zwar unendlich viele fotografische Möglichkeiten, aber das ist zugleich die große Herausforderung: nicht den bekannten Klischees aufzusitzen, die mit dem Mythos Ruhrgebiet verbunden sind. Unzählige Fotografen und Künstler haben sich immer wieder mit dieser einzigartigen Region in Deutschland beschäftigt, kaum ein anderes Gebiet erscheint fotografisch so gut erschlossen. Das verdichtete Konglomerat aus Großindustrie, schnell gewachsenen Städten und zersiedelter Landschaft bot schon immer ein ergiebiges Reservoir für die Fotografie.

Seinen Anfang nahm das Projekt Melting Pott vor fast zwei Jahren: Die Brost-Stiftung in Essen hatte den Fotografen eingeladen, sich langfristig mit dem Ruhrgebiet auseinanderzusetzen, münden sollte das Projekt in eine sich anschließende Ausstellung.

Brönner war sofort angetan: „Mir war klar, das wird eine gewaltige Herausforderung. Und ich liebe Herausforderungen.“ Auf unzähligen Reisen hat Brönner Tausende von Motiven fotografiert. Das Projekt wurde zum Mittelpunkt seines Lebens, da musste die Trompete oft zurücktreten und seine Familie sich in Geduld üben.

Ab Anfang Juli kann das Ergebnis seiner Recherchen begutachtet werden.

Brönners Fotografien zeigen das Ruhrgebiet nach dem Ende des Kohlebergbaus. Die Spuren der Montanwirtschaft sind noch überall erkennbar, doch der jahrzehntelange Strukturwandel hat seine Spuren hinterlassen, längst sind die ehemaligen Zechen und Industrieanlagen vielerorts umgenutzt worden. Das Ruhrgebiet ist eine Landschaft, die wie kaum eine andere deutsche Region extremen Umbrüchen ausgesetzt war. „Das Ruhrgebiet hat unterschiedliche Rollen in seiner Geschichte gespielt. Es war Waffenschmiede zweier Weltkriege, Motor des Aufschwungs, dann Sanierungsfall – mich interessiert, was das aus den Menschen macht“, so der Fotograf.

Kein Wunder also, dass die Menschen im Mittelpunkt des Projekts stehen. Ob als Fußballfan, Karnevalist, Rocker oder Punk: Jeder Zeitgenosse ist von der Geschichte und den Traditionen des Ruhrgebiets geprägt, steht aber ebenso stellvertretend für die Gegenwart. Die Ausstellung zeigt Typen, Originale, ganz alltägliche Menschen, die Brönner zufällig bei seinen Reisen quer durch die Region traf, aber auch einige Prominente wie Fußballer oder Künstler, die das Bild der Region charakterisieren. Das Neben- und Miteinander verschiedener Kulturen, die Integration neuer Bewohner waren im Ruhrgebiet schon immer selbstverständliche Realität.

Melting Pott ist ein sehr persönliches Projekt des Fotografen geworden, es beschreibt eindrücklich die Gegenwart, ist eine sensible, direkte Sicht auf eine besondere Region Deutschlands.

Brönner versteht es dabei, Bekanntes mit Überraschendem, historische Wahrzeichen mit architektonischen Neuentwicklungen, lieb gewonnene Klischees mit der heutigen Realität zu mischen: ganz seinem eigenen künstlerischen Anspruch entsprechend, „das Inhomogene am Ruhrgebiet“ zu betonen. Ulrich Rüter

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Luis Cobelo

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Alles ist echt, bis das Gegenteil bewiesen ist: Inspiriert durch den Roman Hundert Jahre Einsamkeit von Gabriel Garcia Marquez hat der Fotograf Luis Cobelo eine Bildwelt voller Magie geschaffen. Er lädt den Betrachter in ein kleines Dorf irgendwo in Lateinamerika ein, in dem Affen die Zukunft voraussagen und Hßhner goldene Eier legen.

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Mit zwölf Jahren las Luis Cobelo das Buch Hundert Jahre Einsamkeit zum ersten Mal – mehr als 30 Jahre später besuchte er den Ort Aracataca, in dem Gabriel Garcia Marquez geboren wurde. Damals entstanden die ersten Bilder der Serie Zurumbático, die Cobelo 2017 als Buch im Selbstverlag veröffentlichte

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Bereits bei seiner ersten Reise nach Aracataca konnte Cobelo einige Kontakte kn端pfen. Bevor er wieder in die Stadt zur端ckkehrte, machte er sich Gedanken 端ber die Charaktere in Hundert Jahre Einsamkeit, die er gerne in seine Serie integrieren w端rde, und begab sich dann erneut auf die Suche

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In dem weltberühmten Roman taucht das Wort „zurumbático“ nur einmal auf – es ist portugiesischen Ursprungs und beschreibt eine Person, die rätselhaft und melancholisch ist und deren Laune schnell wechselt. „Es war perfekt, ich hatte ein Wort gefunden, dass so viele Dinge gleichzeitig beschreibt“, erinnert sich Cobelo

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„Zurumbático“ ist ein Geisteszustand.

Genauer gesagt: ein Zustand der Seele.

Eine schwer fassbare Angelegenheit des Herzens. Im Zustand „zurumbático“ ist nichts gesetzt, es sind keine Regeln definiert – so vielseitig und facettenreich ist die Definition des Wortes. Es fasst eine Art des Seins, die lateinamerikanische Art, zusammen: eine unerklärliche Mischung aus ekstatisch, melancholisch, rätselhaft, benommen. Luis Cobelo lebt zwischen zwei Welten, Europa und Lateinamerika, und diese doppelte Identität hat seine Sinne bereichert. Er fühlt mehr und er sieht mehr. Und es gelingt ihm, diese Superkräfte auch auf die Betrachter seiner Bilder zu übertragen, wenn es ihnen gelingt, loszulassen und in seine komplizierten und bezaubernden Bildwelten einzutauchen.

Die Serie Zurumbático geht auf Gabriel Garcia Marquez’ Roman Hundert Jahre Einsamkeit zurück, ein Buch, das seit mehr als zehn Jahren auf Cobelos Radar steht. Ich erinnere mich, dass ich sein Exemplar des Romans gesehen habe, voller Eselsohren und Notizen, überall unterstrichen und viel benutzt. Nachdem ich das Buch vor Jahren selbst gelesen hatte und nachdem ich in Cobelos Bilder eingetaucht war, hatte ich das Bedürfnis, mir eine neue Ausgabe zu kaufen: eine schöne, illustrierte Version, die in einer Buchhandlung beinahe auf magische Weise auftauchte, gerade als ich sie brauchte. „Alles ist echt, bis das Gegenteil bewiesen ist“, stellt Cobelo klar, als wir zum ersten Mal in diese Welt eintreten. Seine visuelle Reise verläuft nicht auf den ausgetretenen Pfaden, wir werden, ohne es zu wissen, in ein Universum sinnlicher Wünsche, mehrdeutiger Visionen und magischer Symbolik geführt.

Man kann sich den subtil unsichtbaren Verbindungen zwischen den Gesichtern und Details, die Luis verewigt, nur schwerlich entziehen. Er genießt es, Bilder als Diptychen zu verbinden, ohne ein festes Schema oder

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einen besonderen Sinn. Jede Präsentation, ob im Buch oder in einer Ausstellung, bietet eine neue Vision, eine neue Erzählung. Es ist immer auch ein neuer Weg, auf dem man sich verlaufen kann.

In Cobelos Fabel sind die Details lebendig. Die Verbindungen, die er ständig zwischen Menschen und Dingen herstellt, nähren unsere Fantasie. Seine Wahl der Charaktere ist vergleichbar mit einem Filmentwurf.

Es ist das, was in Macondo passiert, jenem fiktiven Ort, an dem der Roman spielt, höchstwahrscheinlich inspiriert von Marquez’ Heimatstadt Aracataca. Menschen kommen und gehen, oft ohne sich vorzustellen.

Wir lassen das letzte Bild der Serie los, ohne jemals zu verstehen, was mit uns passiert ist. Wie in einem Labyrinth irren wir immer wieder umher, verfolgen unsere Schritte, versuchen neue Wege. Und wenn wir denken, dass wir es geschafft haben, lässt die Realität uns staunend zurück, verwirrt von der Mehrdeutigkeit.

Cobelo hat ein besonderes Talent und eine besondere Sensibilität im Umgang mit Menschen. Und das durchdringt seine Porträts. Nie nimmt der Betrachter die Anwesenheit des Fotografen wahr; der andere, ob ein Gesicht, ein Objekt oder ein Raum, füllt den Rahmen und geht sogar über die Grenzen des Bildes hinaus. Die Symbolik überlagert die realistische Beschreibung. Selbst bei unbelebten Objekten bietet die Verwendung eines 50-mm-Objektivs eine kohärente Sichtweise, die Stabilität innerhalb der Ambivalenz der Bilder herstellt.

Das Auge schaut auf jedes Bild mit dem gleichen Abstand. Es gibt keinen Grund zur Anpassung, wir müssen nur schauen. Vielleicht gibt es nichts, was man über die Oberfläche hinaussehen kann. Oder doch?

Cobelo erklärt: „Zurumbático ist ein Tunnel der Gefühle, Empfindungen, Effekte und besonderen Ereignisse.

Eingetaucht in diese Dimension verstand ich, dass das Ungewöhnliche, das Alltägliche, das Komische, sogar das Tragische, keine Erklärung hat. Es ist, was es ist.“ arianna rinaldo

Luis Cobelo Der 1970 in Venezuela geborene Fotograf hat in seinem Studium einen Abschluss in Philosophie erworben. Seit 2001 ist er als freiberuflicher Fotograf tätig und arbeitet an dokumentarischen Projekten in Amerika, Asien und Europa. 2017 veröffentlichte er im Selbstverlag Zurumbático, die Bilder der Serie waren weltweit bei Festivals ausgestellt.

Cobelo arbeitet derzeit an seinem neuen Projekt mit dem Namen Chas Chas in einem Viertel in Buenos Aires. lu is cobe lo.com LFI -On lin e .DE/B log: Slideshow mit weiteren Bildern von Luis Cobelo Equipment: Leica M240 mit Summarit-M 1.2.4/50 Asph

» Für uns ist Leica L ebe n seli x ie r « In unserer Leica Boutique Hamm bieten wir Ihnen das gesamte Leica Sortiment sowie umfangreiches Zubehör für herausragende Fotografie-Erlebnisse.

Für individuelle und kompetente Beratung nehmen wir uns viel Zeit.

Außerdem gehören Ankauf, Tausch und Inzahlungnahme zu unserem Service.

Kunden aus 89 Ländern halten uns seit Jahrzehnten die Treue.

Manuel Machado, Inhaber

FOTO MACHADO Leica Boutique Hamm, Bahnhofstraße 9, 59065 Hamm, Telefon: 02381 92 72 10, www.fotomachado.de

LeicA M

Pascal Dusapin I n d e r w e lt u n t e r w e g s

In Schwarzweiß zu fotografieren ist für ihn wie eine Befreiung von der Wirklichkeit.

Der französische Komponist und Fotograf findet die meisten Motive auf Konzertreisen.

Immer im Gepäck dabei: seine Partituren und zwei analoge M-Leicas.

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Momentaufnahmen aus dem täglichen Leben, die wie poetische Gedankenspiele anmuten: London 2018 (oben), Parc de Meudon, Belgien 2018 (linke Seite)

Da recken sich dürre Zweige wie zittrige Finger in den Himmel, auf dem regennassen Asphalt spiegeln sich künstliche Lichter und menschliche Schatten, wetteifernd wie zwei Protagonisten aus einem Film noir. Auf einem anderen Bild wiederum rauschen gesichtslose Passanten vorbei, deren eilige Schritte in den Tiefen der Großstadtnacht noch lange nachzuhallen scheinen. Eine weitere Aufnahme lenkt den Blick auf eine wuchtige Welle, festgehalten im Moment ihrer spannungsund geräuschvollen Brechung, oder auf die seltsam körperlosen Hinterbeine eines Pferds. Es sind thematisch zusammenhanglose Aufnahmen und doch eint diese kontemplativen, meist

menschenleeren Bilder eine beunruhigende Stimmung. Unterschwellig.

Subkutan. Das Alltägliche, das diese Schwarzweißaufnahmen festhalten, wird mit einem Mal doppelbödig, wird vage. Wohin führt eigentlich die weiße Treppe, die in ein verheißungsvolles Wechselspiel aus Licht und Schatten getaucht ist? Sind die Baumspitzen vor dem Vorhang Teil einer Theaterkulisse oder ein skurriler Ausschnitt unserer Realität?

All diese Aufnahmen zeigen Situationen und Szenen, die dem französischen Fotografen Pascal Dusapin auf seinen zahlreichen Reisen begegnet sind. Denn Dusapin ist in erster Linie Komponist zeitgenössischer Musik.

Und das sehr erfolgreich. Sein musikalisches Werk lässt sich der mathematisch-intellektuellen Strömung

zuordnen, seine Kompostionen sind rhythmisch hochkomplex, seine Partituren für die Musiker aufwendig zu lernen. Dass Dusapin zur Kamera greift, die er immer bei sich hat, dass er Bilder komponiert, wo immer er sich gerade befindet, hat zwei Gründe: Zum einen begleitet ihn die Fotografie von Kindesbeinen an, sein Vater war ein passionierter, perfektionistischer Hobbyfotograf. Zum anderen ist die Fotografie, wie er es nennt, „eine Art Gegenmittel“ zum fast autistischen Zustand, der sich manchmal bei ihm einstelle, wenn er in seine Musik und seine Kompositionen abtaucht. Durch die Fotografie ist es ihm möglich, sich diesem Sog zu entziehen. →

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Zufälliges und doch harmonisches Zusammenspiel von Struktur und Textur, Licht und Schatten: Venedig 2016 (oben); Tokio 2014 (unten). Linke Seite von oben: Bonifacio, Korsika 2006; Tokio 2014; Basingstoke, England 2018; Brßssel 2015

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Die Reduktion auf Schwarzweiß öffnet Pascal Dusapin den Blick für das Wesentliche: Tonnerre, Frankreich 2018 (oben); Venedig 2008 (unten). Rechte Seite von oben: Ile du Ré, Frankreich 2018; Champex-Lac, Schweiz 2012; Paris 2018; Thomery, Frankreich 2018

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Pa s c a l D u s a p i n 1955 in Nancy, Frankreich, geboren, studierte Dusapin Kunst und Ästhetik in Paris. Gleichzeitig war er freier Student bei Olivier Messiaen, dem Wegbereiter der seriellen Musik, am Pariser Konservatorium, später auch bei Iannis Xenakis und Franco Donatoni. Er wurde fßr seine Kompositionen vielfach ausgezeichnet. Die Fotografie begleitet ihn von Kindesbeinen an. Wenn Dusapin nicht auf Konzertreisen ist, lebt er in Paris.

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Dusapin interessiert sich weniger für das Nacherzählen der Wirklichkeit, sondern für ihre Interpretation. Tokio, Japan 2014 (oben); Berlin, Deutschland 2013 (linke Seite)

Auch wenn es natürlich die Musik sei, die ihn vorrangig beschäftige, so scheint ihm doch ein Leben ohne Fotografie inzwischen unvorstellbar.

Die Fotografie rettet ihn, so möchte man seine Worte interpretieren, regelmäßig in die Lebenswirklichkeit zurück. In dieser Realität schweift sein Blick dann fast ziellos. Auf einem Spaziergang. In fremden Städten genauso wie an vertrauten Orten wie etwa in Paris, wo er lebt. Dusapin ist ein Flaneur der Fotografie. Denn er ist einer, der ohne Eile ist, ohne Druck. Und einer, dem die Dinge begegnen. „In der Fotografie bleibe ich – und will es bleiben – ein Dilettant“, bemerkt er bescheiden.

Und so erschafft er, frei von pro-

fessionellem Ehrgeiz und scheinbar ganz in Ruhe fast filmische Aufnahmen.

Aufnahmen, die von der flüchtigen, rätselhaften Schönheit des Augenblicks erzählen. Da wird das Alltägliche poetisch, wird die Welt – ihrer Farben beraubt – zu Kontrast und Kontur, zu Gefühl und Gedanke. Fast beiläufig wirken seine Kompositionen und zeugen doch von einem genauen Blick und einem feinen Gespür für den entscheidenden Moment.

Dusapin ist überzeugter Analogfotograf. Das Ergebnis seiner fotografischen Arbeit möchte er nicht sofort sehen. „Ganz im Gegenteil, ich schätze es, dass die Bilder sich erst später offenbaren, ja, dass sie mich sogar überraschen. Tatsächlich muss ich sie erst einmal vergessen. Oft warte ich sechs Monate und manchmal noch länger,

bis ich die Filme entwickeln lasse.

So gibt es dann doch eine Analogie zur Musik: Erst lange nachdem ich meine Partituren fertiggestellt habe, werden sie gespielt … “ Dann sind die so fernen Kunstformen einander kurz nah – in Dusapins ganz eigenem Schaffenszyklus, in der Zeitzone einer notwendigen und zugleich systemimmanenten Verzögerung. katrin ullmann Aus ste llu n ge n : Pascal Dusapin, Leica

Galerie Salzburg, 25. Juli bis 28. Sep­tember 2019; Haus Für Mozart, Felsenreitschule, Salzburg, 23. Juli bis 2. September 2019 Equipment: M6 und MP à la carte mit Summicron 1:2/35 Asph, 1:2/50, Summilux 1:1.4/35 und 1:1.4/50

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Michael Paniccia T h e I n n o cE n t s

In einem verfremdeten Barockgarten lässt der Fotograf eine surreale Traumwelt erblühen. Seine Idee eines märchenhaften Hedonismus: Jugend bewegt sich in der traditionellen Form einer Teegesellschaft.

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„Wenn ich merke, dass meine kommerziellen Projekte Überhand nehmen, widme ich mich einer künstlerischen Aufgabe, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Ich erschaffe also beständig neue Kunstwerke, die in der Regel auf Fotografie beruhen.“

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„Ich ziehe On-Location-Shootings vor, weil sich dort immer wieder unerwartete Möglichkeiten eröffnen. The Innocents haben wir in einem privaten Anwesen in Connecticut realisiert. Die Hecken dort muteten wie ein Labyrinth an.“

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„Es gibt gewisse Gemeinsamkeiten mit Alice im Wunderland und dem Dokumentarfilm Grey Gardens: Die Protagonisten strahlen eine gewisse Unschuld aus und sind gleichzeitig sehr exzentrisch, sodass das tägliche Leben die Form eines Deluxe-Eskapismus annimmt.“

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Auf meeresgrünem Rasen, zwischen pink-orangenem Blattwerk und lilapurpurnen Hecken vergnügen sich exzentrisch gekleidete Figuren, die Masken tragen. Sie trinken Tee, sie spielen und erkunden einen Irrgarten, der über sie hinaus zu wachsen scheint. Es ist kein Ausgang und kein Ende in Sicht.

Bedeutet das schon Verzweiflung oder noch Vergnügen? Der Betrachter ist ähnlich derangiert wie die Figuren, die das Beste aus ihrer Situation zu machen scheinen.

Michael Paniccia schuf mit The Innocents Tableaus wie aus einer Theaterinszenierung. Reale Pflanzen wirken wie Kulissen, Menschen – verfremdet und verkleidet – werden zu Figuren. Warum aber inszeniert Paniccia nicht als Regisseur ein Theaterstück, sondern arbeitet fotografisch?

Eine Erklärung lautet: Mit der Fixierung, der Festschreibung der Bewegung mittels der Fotografie lassen sich die Einzelbilder in eine asynchrone Abfolge bringen. Eine eigens generierte Abfolge erzeugt ein eigenes Narrativ und ist damit ein Charakteristikum des Mediums Fotografie.

Mit The Innocents wirft der USAmerikaner zudem fest verankerte Farbwahrnehmungen über den Haufen.

Durch aufwendige Einwirkung bediente sich Paniccia nicht reiner Farboder Schwarzweißfotografie, sondern erschuf sich sein eigenes Spektrum: Gängige Codes werden außer Kraft gesetzt und durch eine verschobene Farbwelt neu definiert. Das geschieht jedoch nicht mittels eines Filters, sodass keine Gesamtverschiebung des Spektrums stattfindet. Für diese Strecke wurden einzelne Bildbereiche individuell manipuliert – ein aufwendiger Postproduktionsprozess, an dem der Retuscheur Max Louis Miller maßgeblich beteiligt war. „The Innocents ist eine Magazinstrecke, die so organisch gewachsen ist wie der Garten selbst. Die besten Projekte entstehen, wenn man einen Plan hat,

aber der Magie des Moments Raum lässt. Bei Unfällen und Notsituationen zeigt sich die schöpferische Kraft.

Wir recherchierten und entwickelten einen Rahmen für die Geschichte. Diese nahm dann Formen an“, beschreibt Paniccia die Vorbereitungen zu dem Projekt, das er mit Creative Director Andrew Basile und dem Stylisten Nicolas Eftaxias erarbeitete. „Wir wollten Kontraste und Gegensätze schaffen, in dem wir Jugend auf alte Traditionen treffen ließen.“ Die kaum erfassbare Situation hat etwas von stimmungsvoller Düsternis, sie wirkt fast wie ein makabres Märchen. Wir wollten nicht in die Falle laufen, etwas zu Kindisches zu machen“, sagt Paniccia. Die Masken, die Eftaxias einfach mal so ins Blaue auf einem Trip besorgt hatte, eigneten sich perfekt für die Idee, eine Teegesellschaft zu inszenieren. Creative Director Basile war für die inhaltliche Feinarbeit an der Story verantwortlich. Aus der Gemeinschaftsidee entstand so eine Geschichte mit vielen Facetten: skurril und düster, absurd und komplex, locker und leicht, aber im Detail exakt geschliffen.

Paniccia hatte für die Umsetzung eine perfekte Location vor Augen: ein privates Anwesen in Greenwich, gelegen im US-Bundesstaat Connecticut.

An einem einzigem Tag im Herbst 2018 waren alle Motive im Kasten. Umso mehr Zeit nahm das Editing und vor allem die Postproduktion in Anspruch. „An das Einfärben der Bäume und Sträucher mussten wir uns vorsichtig herantasten, damit der Effekt nicht zu stark wurde und es immer noch realistisch aussah. Die Dateien derart extrem zu bearbeiten war nur möglich, weil der Belichtungsspielraum der Rohdaten so hoch war.“ Mit seiner Serie The Innocents manifestiert Paniccia, dass je weiter die technischen Voraussetzungen entwickelt sind, desto vielfältiger die Möglichkeiten werden, Belege für das zu produzieren, was Fotografie sein kann: mit einer Mischung aus verschiedenen Mitteln die Wahrnehmung zu hinterfragen und Utopien zu visualisieren.

Carla Susanne Erdmann

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M i c h a e l Pa n i cc i a

Geboren 1985 in New York.

Paniccia fotografiert seit er 15 Jahre alt ist. Seit 2011 hat er einen Master of Fine Arts von der NYC Visual School of Arts. „Zu fotografieren richtet mich jeden Tag neu aus.

Es prägt, wie ich die Welt wahrnehme und in ihr lebe.

Sehen ist eine andere Art des Fühlens.“ Paniccia arbeitet regelmäßig für Magazine wie Harper’s Bazaar, Vogue und Wall Street Journal.

mich ae lpan icc ia.com LFI -On lin e .DE/B log: Slideshow mit weiteren Bildern aus der Serie Equipment: Leica S mit Summarit-S 1:2.5/70 Asph (CS), Summicron-S 1:2/100 Asph und Apo-Elmar-S 1:3.5/180 (CS)

f/ s top – L e i c a M - E – L e i c a C L P i g o z z i – H uaw e i P 3 0 P r o –

Die Neue M -E: der günstigste Einstieg In d i e W e lt d e r M e s s s u c h e r ka m e ras , d e n e s bei Leica jemals gab

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k e i n e z w e i t e wa h l leica m-e

Die neue Leica M-E basiert zwar auf der Vorgängergeneration der M10, der Leica M240, wird aber für deutlich weniger angeboten als diese Kameras. Damit ist sie der günstigste Einstieg in die Welt der Messsucherkameras, den es jemals gab.

Immer, wenn man Leica in der Vergangenheit fragte, ob es Aussichten auf eine günstige Einstiegsvariante in das M-System gebe, bekam man sinngemäß dieselbe Antwort: Eine auch in digitalen Zeiten mechanisch so aufwendige Kamera wie eine M in der von einem Unternehmen wie Leica erwarteten extrem hohen Qualität zu fertigen, erfordert einen exorbitanten Aufwand, der zu genau dem Preis führt, den eine M nun einmal hat.

Auch die erste Leica M-E von 2012, die als leicht modifiziertes Einstiegsmodell in das Messsuchersystem platziert wurde, war kaum günstiger zu haben als die M9, auf der sie basierte.

Diesmal allerdings geht es Leica anders an: Die neue Leica M-E basiert technisch auf der bis heute erhältlichen M240, der gegenüber sie 90 |

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kaum Einschränkungen aufweist, ist aber signifikant günstiger zu haben. Es ist gar nicht so einfach, sie anhand ihrer technischen Eigenschaften in der Vielfalt der noch und nicht mehr erhältlichen digitalen M-Modelle einzuordnen. Natürlich versuchen wir genau das auf den folgenden Seiten, doch es ist von vornherein festzustellen, dass wir hier von eher geringen Unterschieden reden, die sicher nicht bedeutungslos sind, aber gegenüber der aktuellen M10 keinen Nachteil darstellen, der dem Preisunterschied entspräche. Damit ist die M-E eine glänzende Möglichkeit, beim Einstieg in Leicas Messsuchersystem viel Geld zu sparen oder günstig an ein zweites Gehäuse zu kommen.

Ein Teil dieses Preisunterschieds geht auf das

Konto der Produktionsplanung. Geplant ist, dass die M-E nur etwa ein halbes Jahr lang erhältlich ist – solange der Vorrat reicht. Die Produktion der M-E wird also nur so lange aufrechterhalten, wie auch die Nachfrage entsprechend hoch ist und erfolgt damit nicht wie bei manchen anderen LeicaProdukten immer mal wieder nach Bedarf in sehr geringen Stückzahlen. Diese „Massenproduktion“, wie immer bei Leica überwiegend in Handarbeit, ist aber nur ein Grund für die engere Preiskalkulation.

L e i ca M -E u nd M 2 4 0.

Technisch gesehen basiert die neue M-E auf der nicht mehr erhältlichen Leica M-P240 und damit der aufgewerteten Version der M240. Damit liegt die neue M-E wie schon die erste

bei ihrem Erscheinen eine Generation zurück. Das bedeutet natürlich vor allem, dass sie noch den MaxSensor der M240 nutzt, der zwar nominell die gleiche Auflösung von 24 Megapixeln wie die M10-Modelle bietet, aber nicht zuletzt bei der höchsten nutzbaren Empfindlichkeit erkennbar darunter liegt. Bei der M10 ist nicht nur der Empfindlichkeitsbereich mit ISO 100 bis 50 000 gegenüber ISO 200 bis 6400 deutlich größer, sie bietet auch ein eigenes Einstellrad dafür, während man bei der M-E das Menü aufrufen muss.

Wie bei der M-P240 wurde der Arbeitsspeicher gegenüber der Standardversion von einem auf zwei Gigabyte verdoppelt. Dieser größere Bildpuffer ermöglicht längere Bildserien und sichert damit →

Dass die neue Leica M-E noch auf der M240 basiert, fällt erst auf den zweiten Blick auf: Das Gehäuse ist ein paar Millimeter dicker als das der aktuellen M10 und der Bildfeldwähler fehlt, doch die M-E ist eine würdige Vertreterin ihrer Art. Unter dem Blitzschuh findet sich der Anschluss für den elektronischen EVF-2-Sucher

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die ständige Aufnahmebereitschaft besser. Damit übertrifft die M-E sogar die normale M240 in einem praxisrelevanten Punkt.

Generell hat die „Generation 240“ aber auch ein paar weitere Vorteile, die mit dafür sorgen, dass sie weiterhin im Programm bleibt, obwohl die Nachfolger in Form der M10-Familie längst die Bühne betreten haben. Vor allem lassen sich mit diesen Kameras auch bewegte Bilder aufnehmen, dafür verfügt sie über einen zweiten Auslöser. Bei der M10 fehlt die Videofunktion, obwohl sie technisch gesehen problem-los realisierbar gewesen wäre.

Doch ein großer Teil der MAnwender störte sich an der Videofunktion, den damit verbundenen Bedienelementen und Menüeinträgen.

Sie wollten die M wieder als reine Fotokamera haben – ein Wunsch, dem Leica mit der M10 entsprach, die 92 |

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Wichtiger als der Wegfall einiger eher marginaler Features ist für manche sicher, dass die M-E noch den Video-Auslöser besitzt und anders als die aktuelle M10 auch bewegte Bilder aufnimmt

sich in vielerlei Hinsicht wieder den analogen Modellen angenähert hat.

Die M240 lotete seinerzeit die digitalen Möglichkeiten noch weiter aus. Zu denen gehört auch die Wasserwaage, die sich auf dem rückwärtigen Display einblenden lässt und die auch die M-E der M10 voraushat. Und noch einen Vorteil hat die M-E gegenüber der nachfolgenden Generation: Sie hat dank ihres gegenüber der M10 etwas dickeren Gehäuses Platz für einen deutlich größeren Akku mit einer Kapazität von 1800 mAh. Gegenüber der M10, die wieder so schlank ist wie eine analoge M, entspricht das immerhin rund 40 Prozent mehr Kapazität.

L e i ca M - E u nd M 1 0. Aber

natürlich hat die M10 auch Vorteile, die größtenteils schon erwähnt wurden: Ihr Empfindlichkeitsbereich ist viel größer, der Sensor ist

eine Generation weiter und liefert eine höhere Bildqualität, das Gehäuse ist wieder deutlich näher an den traditionellen Modellen und damit durchaus ein Quäntchen handlicher und ihr ganzes Bedienkonzept ist einfacher und damit schneller geworden als das der M-E. Doch bevor wir zu der Frage kommen, ob die M-E oder die M10 die bessere Wahl ist, seien der Vollständigkeit halber noch die wenigen Einschränkungen erwähnt, die die M-E gegenüber der regulären M240 aufweist. So stammt die M-E zwar von der M-P240 ab, hat aber kein Saphirglas über dem rückwärtigen Display, sondern „nur“ Gorillaglas, das ebenfalls enorm kratzfest ist – die M10 ist ebenfalls so ausgestattet.

Die M-E verzichtet auch auf den Bildfeldwähler, über den M10-Besitzer die Bildrahmen auswählen und so schauen können, ob ein Wechsel des Objektivs besser wäre. So überzeugend das klingt, so selten nutzen die meisten M-Fotografen den unscheinbaren Hebel – den Außenstehende meist für den Selbstauslöser halten. Das ist umso bedauerlicher, als der mechanische Aufwand für den Hebel nicht gering ist, sodass der Wegfall für eine Kostenreduzierung bei der M-E sorgt.

Was Leica ebenfalls weggelassen hat, sind mehrere Schnittstellen wie die für die kabelgebundene Blitzsteuerung und die Stromversorgung von außen sowie die Anschlüsse für den Multifunktionshandgriff auf der Unterseite. Dieser ist deshalb nicht mit der Leica M-E kompatibel. Es gibt auch keine Datenübertragung per

USB und keine Möglichkeit, einen GPS-Empfänger zu installieren.

So geballt zusammengefasst mag das dramatisch klingen, hat aber in der Praxis fast gar keine Auswirkungen: Zum Übertragen der Bilder in den Rechner nutzen die meisten ohnehin einen SD-Kartenleser, für die gesicherte Stromversorgung kann auch ein zweiter Akku sorgen, falls man blitzen möchte, gibt es natürlich einen Blitzschuh sowie Adapter dafür und einen Handgriff gönnen sich ohnehin nur wenige. Leica hat hier also vor allem Dinge weggelassen, die von den meisten M-Anwendern gar nicht genutzt werden und die man daher vermutlich kaum vermissen wird.

Fazit: Zuschlagen! Man

kann es drehen und wenden wie man will, die technischen Unterschiede zur M-P240 sind ausgesprochen gering, der Preisunterschied von fast 3000 Euro gegenüber dieser Kamera oder der aktuellen M10 hingegen ist enorm hoch. Und so empfiehlt sich die M-E nicht nur für diejenigen, die eine günstige Zweitkamera suchen, ohne auf den Gebrauchtmarkt ausweichen zu müssen, sondern auch für alle, die ins M-System einsteigen möchten. Für das gesparte Geld kann man sich durchaus eines der exzellenten MObjektive zusätzlich leisten und das könnte für manche verlockender klingen als der bessere, empfindlichere Sensor der M10.

Anzeige-Leica-Store-Nuernberg.pdf

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Die M-E spart den Gegenwert eines M - Obj ekt ivs ein, ohn e das s m a n da f ü r s c h m e r zliche Abstriche a n d er t ec hn is c h e n L e i st u n g i n Kau f n e h m e n müsste.

Und spätestens im Zusammenhang dieser Überlegungen erweist sich, dass die M-E etwas ganz anderes ist als zweite Wahl: Sie steht für eine bewusste Entscheidung und eine hervorragende Möglichkeit, ins M-System einzusteigen. Der womöglich einzige Nachteil der Leica M-E ist deshalb die Tatsache, dass sie nur für eine begrenzte Zeit erhältlich sein soll. Und wem diese Frage schon im Kopf herumspukt: Bestimmt wird es irgendwann eine noch leistungsfähigere M geben, die dafür sorgen wird, dass der Abstand zur M-E noch größer wird. Aber ob es noch einmal ein besseres Angebot als die Leica M-E geben wird, das steht wirklich in den Sternen. holger sparr

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sa n f t g e s c h l ä n g e lt Leica CL – Urban Jungle

Jean Pigozzi, Entrepreneur, Kunstsammler, Mäzen und Fotograf, hat nach der Leica Sofort nun die CL zum Ausgangspunkt einer Sonderedition genommen. Anders als die quietschbunte Limoland ist die Urban Jungle in elegantes Schwarz und Silbergrau gewandet.

Jean „Johnny“ Pigozzi hat mit der „Leica CL – Urban Jungle by Jean Pigozzi“ nun bereits die zweite Sonderedition einer Leica-Kamera gestaltet. Die erste war 2017 die „Leica Sofort – Limoland by Jean Pigozzi“. In der Rückschau ist das eine Entwicklung, die man fast logisch nennen könnte – aber der Reihe nach. Pigozzi, Jahrgang 1952, ist der Sohn des italienisch-französischen Automobilindustriellen Henri Théodore Pigozzi (geboren als Enrico Teodoro Pigozzi), der zunächst als Fiat-Importeur in Frankreich tätig war und 1934 das Unternehmen Simca gründete, das die besonders in den 1950er- und 60er-Jahren populären Kraftfahrzeuge dieses Namens produzierte. Nachdem Chrysler die Mehrheit an Simca übernommen hatte, schied 94 |

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Pigozzi 1963 aus dem Unternehmen aus und verstarb ein Jahr später überraschend.

Mit Erreichen der Volljährigkeit erbte Jean Pigozzi ein Vermögen in dreistelliger Millionenhöhe.

Kin d d er Fotogra f i e .

Seine erste Kamera erhielt Pigozzi bereits im Alter von sieben Jahren, und als er zehn war, schenkte ihm sein Vater seine alte Leica. Nach dem Tod des Vaters fotografierte Pigozzi mit dessen M2 weiter: „Seither habe ich auch mit allen anderen M-Modellen gearbeitet.

Die analoge Leica CL besaß ich ebenfalls, eine schöne kleine Kamera, mit der ich gern fotografiert habe.“ Pigozzis Begeisterung für die Fotografie hat auch einen sehr persönlichen Hintergrund: „Ich bin Legastheniker und meine Handschrift ist grauenhaft.

Wenn ich mir etwas aufschreibe, kann ich es später nicht mehr lesen. Das hat sich erst durch den Computer geändert. Deshalb habe ich sehr früh angefangen, mein Leben in Bildern zu dokumentieren. Ich habe alles fotografiert, was mir vors Objektiv kam, mein Essen, meine Hunde, meine Freunde, einfach alles.“ Trotz seiner Lese- und Rechtschreibstörung konnte Pigozzi ein Studium in Harvard aufnehmen; wie er das schaffte, hat er 2010 dem Magazin Vanity Fair erzählt:

„Meine Eignungstests waren furchtbar ausgefallen. Aber dann hatte ich ein Interview mit einem sehr netten Mann, der die Irving Trust Bank in Paris leitete.

Er fragte: ‚Herr Pigozzi, von woher in Italien kommen Sie?‘ Ich antwortete, dass ich aus Turin käme. ‚Gut, ich werde Ihnen zwei Fragen stellen. Wenn Sie sie richtig beantworten, werde ich Sie nach Harvard bringen.

Welches ist das beste Restaurant in Turin?‘ Ich sagte, dass er wahrscheinlich das Gatto Nero meine. ‚Gut, und wann ist die Zeit für Trüffel?‘ Oktober, November lautete meine Antwort – und so kam ich nach Harvard wegen der Trüffel.“ Zunächst studierte Pigozzi Wirtschaftswissenschaften, die ihm nicht lagen, sodass er bald die Fächer Film und Fotografie belegte. →

Die Leica CL – Urban Jungle by Jean Pigozzi unterscheidet sich vom Serienmodell nur durch die schwarze Belederung mit dem feinen Muster silbergrauer Linien, die über den Body mäandern

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Selfie-Er finder . Nach-

dem er 1974 seinen Bachelor gemacht hatte, war er für den französischen Filmkonzern Gaumont, weltweit das älteste noch heute aktive Filmproduktionsunternehmen, und die 20th Century Fox tätig. Schon während des Studiums machte Pi-

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hung mit einer großen Party. Und seitdem 1961 unerwartet Jane Fonda ihre Auszeichnung persönlich entgegengenommen hatte, erscheinen die Stars regelmäßig auf den Preisverleihungspartys der Hasty Pudding Theatricals. 1974 entstand dort Pigozzis erstes Promi-Selfie mit Hollywood-Star Faye Dunayway (LFI 4/2019, Seite 122).

Die spätere Tätigkeit in der Filmindustrie gab Pigozzi die Gelegenheit, seine Selfie-Sammlung beträchtlich zu erweitern, wie sein 2017 erschienener Fotoband Me + Co: The Selfies 1972– 2017 belegt. Besonders während der Filmfestspiele von Cannes ist Pigozzis Villa Dorane in Cap d’Antibes ein Treffpunkt der internatio-

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Das komplette Set Leica CL – Urban Jungle by Jean Pigozzi besteht neben dem Kamera-Body mit seinem besonderen Muster aus dem Elmarit-TL 1:2.8/18 Asph und einem Tragegurt in Silbergrau

gozzi, der jede Gelegenheit nutzte, um in die quirlige New Yorker Szene einzutauchen, die Bekanntschaft vieler Fotografen, Pop-Stars und anderer Prominenter und fotografierte sie. In die erste Hälfte der 1970er-Jahre fällt auch Pigozzis „Erfindung“ des Selfies. Was als privater Spaß unter Kommilitonen begann, erweiterte sich schnell auf Prominente.

An der Harvard-Universität vergibt die studentische Vereinigung der Hasty Pudding Theatricals alljährlich den Hasty Pudding Award an die „Woman“ und den „Man of the Year“. Die älteste studentische Theatergruppe in den USA, 1795 gegründet, ist bekannt für ihre burlesken Musical-Produktionen und feiert die Preisverlei-

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nalen Stars aus der Kunst-, Film- und Musikszene. Dort fotografiert er bevorzugt am Pool, aus den Aufnahmen dort entstand ebenfalls ein Fotobuch, Pool Party (LFI 6/2017, Seite 18).

D er zwe it e St r eich .

Seine Begeisterung für die Fotografie und für LeicaKameras führte Pigozzi 2016 in den Leitz-Park nach Wetzlar, weil er mit eigenen Augen sehen wollte, wie eine Leica entsteht. Bei diesem Besuch trug er ein Jackett, auf dessen Rückseite das farbenprächtige Logo seines Mode-Labels Limoland prangte. Obwohl er fast ausschließlich Schwarzweiß fotografiert, liebt Pigozzi Farbe. Für das Logo hatte der Kunstsammler, der

unter anderem die weltweit größte Sammlung zeitgenössischer Kunst aus Afrika besitzt, ein „happy face“ aus einem Werk von George Lilanga (1934–2005) vom Stamm der Makonde in Tansania lizenziert. Während des Besuchs in Wetzlar wurde die Idee für die Leica Sofort – Limoland by Jean Pigozzi geboren und im folgenden Jahr umgesetzt.

Und nun also der zweite Streich, die Sonderedition Leica CL – Urban Jungle

by Jean Pigozzi. Die CL trägt nicht zufällig denselben Namen wie die analoge CL von 1973, mit der Pigozzi viele seiner berühmten Selfies aufgenommen hat: Bei beiden handelt es sich um kompakte Sucherkameras – das „CL“ steht für „Compact

„ Seit der M2 habe ic h m it a llen M M o d e ll e n g e a r b eit et. M it Der a n a log en L eic a C L , ein er s c hön en, k l ein en Kam era , ha b e ic h e b e n fa ll s g e r n fotografiert.“

Leica“ – mit Wechselobjektiven. Die Urban-JungleEdition ist technisch baugleich mit dem Serienmodell und wird als Set mit dem Elmarit-TL 1:2.8/18 Asph und einem geflochtenen Tragegurt in Silbergrau geliefert. Das Besondere ist die schwarze Belederung, über die sich ein silbergraues Linienmuster zieht, das ein wenig an das Muster erinnert, das die Fugen der Fliesen rund um den Pool in Cap d’Antibes bilden, oder auch an Lichtreflexe auf dem Wasser im Stil eines HockneyGemäldes . Die Leica CL – Urban Jungle by Jean Pigozzi wird Ende Juni 2019 in der Leica Galerie Mailand vorgestellt, in der dann auch die Ausstellung Pool Party zu sehen ist. bernd luxa

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22.02.2017 16:19:05 Uhr

d u e , t r e , Q uaT t r o !

H u aw e i P 3 0 P r o

Die Leica-Quad-Kamera im neuen P30 Pro von Huawei gilt der Fachwelt als bisher beste Smartphone-Kamera überhaupt.

Dem können wir nach unserem Praxistest nur begeistert zustimmen.

Leicas Vario-Summilux-H 1:1.6–3.4/16–125 Asph setzt sich aus 40-MP-Haupt-, 20-MP Ultra-Weitwinkel-, 8-MP-SuperZoom- und der „Time of Flight“-Kamera zusammen

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Das jüngste Modell der PSerie von Huawei, das P30 Pro, schmückt sich mit einer ausgetüftelten LeicaQuad-Kamera und besitzt damit Fachleuten zufolge die derzeit beste Smartphone-Kamera – volle Punktzahlen in den Testberichten belegen ihre Qualität und Leistung. Mit einer in Staunen versetzenden LowLight-Performance, dem „Periskop-Objektiv“ mit optischem, hybridem und digitalem Zoom, der eine Brennweite von über 1000 mm erreicht, und dem durchdachten Einsatz künstlicher Intelligenz liefert das Flaggschiff der vierten P-Generation die bisher besten Ergebnisse im Bereich der Smartphone-Fotografie.

Dabei entsprechen die Hardware-Grundbausteine des P30 Pro denen des im Herbst 2018 erschienenen größeren Bruders Mate 20 – eine Vorgehensweise, die Huawei schon bei früheren Generationen angewendet hatte. Das OLED-Display des P30 Pro bietet wieder eine hervorragende Anzeigefläche, um die Ergebnisse der Kameras eindrucksvoll zu präsentieren. Die im Vergleich zum Mate 20 (3120 × 1440) geringere Full-HDPlus-Auflösung von 2340 × 1080 Pixeln macht sich im Alltag nicht bemerkbar, entlastet dafür Huawei zufolge aber den Akku. Mit seinen 6,47 Zoll (16,43 cm) füllt das Display die Vorderseite des Smartphones fast vollständig aus. Kein Lautsprecher, keine 3-D-Gesichtserkennung – einzig eine kleine Einkerbung für die Frontkamera ist im oberen Bereich übriggeblieben. Man spürt schon beim Design, welch wichtige Rollen

das Fotografieren selbst und das Präsentieren der Ergebnisse bei diesem HuaweiSmartphone spielen.

L e i ca-Q ua d -Ka me ra.

Die wirklich spannenden Innovationen befinden sich aber auf der P30-Pro-Rückseite. Anders als beim Mate 20 Pro sind die Kameras nicht quadratisch angeordnet, sondern untereinander am Rand des Geräts. Das ist jedoch nicht der Grund, warum das P30 Pro seinen vermeintlich größeren Bruder kameratechnisch in den Schatten stellt. Ausschlaggebend ist das neue Leica Vario-Summilux-H 1:1.6-3.4/16-125 Asph – der Name steht für eine 40-MPHauptkamera (1:1.6), eine 20-MP-Ultra-WeitwinkelKamera (1:2.2), eine 8-MPSuperZoom-Kamera (1:3.4) und die sogenannte „Time of Flight“-Kamera.

Aus d e m d u nk el i n s L i c h t. Auch der Sensor ist

innovativ, dort hat ein RYYBFilter das herkömmliche RGB-Bayer-Filter ablöst.

Durch gelbe anstelle von grünen Pixeln fällt höherwelliges Licht auf den Sensor, was hellere Fotos ermöglicht. In Kombination mit der internen Bildstabilisierung sind damit sogar Langzeitaufnahmen bei Nacht möglich – aus der Hand! Selbst in Situationen, in denen unser Auge kaum noch etwas sieht, zaubert die Kamera Lichtzeichnungen beachtlicher Schärfe mit sehr mildem Rauschen auf das Display. Eine absolut überzeugende Low-LightPerformance bei einer maximalen Lichtempfindlichkeit von ISO 409 600. Vierhunderttausend? →

Fotos: David Rojkowski; Produktfotografie: Huawei

Makro-Aufnahmen im Normalund Weitwinkelmodus, schneller Autofokus, satte Farben und Langzeitbelichtungen ohne Stativ: Das P30 Pro lässt fast keine Fotografen-Wünsche offen

Oben: 1:1.6/49, 1/4926 s, ISO 50; darüber: 1:1.6/27, 7 s, ISO 1250 (Nachtmodus); rechts: 1:2.2/57, 1/842 s, ISO 50 (Supermakro)

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Ja, richtig gelesen. Es klingt nach Fantastilliarden, ist aber mehr als eine bloße Spielerei. Unterstützt von KIKomponenten und der soliden Bildstabilisierung werden Dinge sichtbar, die sonst nicht sichtbar wären.

Pe r i sko p- O bj e kt i v. Be-

Extrem weit, extrem nah: Bildergebnisse bei 50-facher Vergrößerung im Monochrom-Modus (oben) und Weitwinkeleinsatz (ganz oben). Links die derzeit verfügbaren Gehäusefarben Von oben im Uhrzeigersinn: 1:2.2/ 16, 1/33 s, ISO 200; 1:3.4/1343, 1/251 s, ISO 50; 1:2.2/16, 1/2415 s, ISO 50

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sonders einfallsreich waren die Entwickler der SuperZoom-Kamera, bei der sie sich des Periskop-Prinzips bedienten: Das Zoom geht nicht in die Tiefe, sondern ist horizontal angebracht.

Mittels eines Prismas wird das einfallende Licht auf den Sensor umgeleitet. Das ermöglicht einen optischen 5-fach-Zoom, ohne die kompakten Maße des Telefons zu beeinträchtigen. Der 10fach-Zoom ist hybrid und der 50-fach-Zoom schließlich digital. Rechnet man noch die Vergrößerungsfunktion des Bildschirms hinzu, kommt ein noch höherer Wert heraus.

Zugegebenermaßen werden das Fokussieren und ruhige Halten der Kamera bei maximaler Vergrößerung schwierig, doch bei guten Lichtverhältnissen sind auch diese Ergebnisse brauchbar. Das ist neben der optischen Bildstabilisierung dem integrierten Master-AI-Feature zu verdanken, das viele Motive erkennt (Pflanzen, Wolken, Schrift, Personen) und die Aufnahmen entsprechend optimiert. Vor allem Schriftzeichen erkennt der interne Computer und stellt sie scharf, was die Nacht- und SuperZoom-Features oft zum sinnvollen optischen Werkzeug macht.

Wem das zu viel künstlicher Eingriff ist, kann in den Pro-Modus wechseln und

Belichtungszeit, Blende, Lichtempfindlichkeit und andere Parameter manuell einstellen. Geht man noch einen Schritt weiter und verzichtet auf KI-Unterstützung, steht die volle 40-MPSensor-Auflösung zur Verfügung. Alle Programme und Features der Leica-QuadKamera sind sonst nur mit 10-MP-Auflösung möglich – der einzige Wermutstropfen, wenn man größere Abzüge machen will.

Wie bei allen früheren Modellen mit Leica-Kameras lassen sich die Bilder auch im DNG-Format speichern. Allerdings sind die Jpeg-Algorithmen der Kamera so gut, dass es schon großer Bildbearbeitungserfahrung bedarf, um ähnliche Ergebnisse zu erreichen.

Wem das noch nicht reicht, für den hält das P30 Pro noch eine Ultra-Weitwinkel-Kamera mit einer auf Kleinbild umgerechneten Brennweite von 16 mm und einer Offenblende von 1:2.2 bereit.

Um den Fisheye-Effekt bei dieser Brennweite zu mildern, rechnet Software die Verzerrungen an den Rändern heraus, was den Bildausschnitt etwas verkleinert.

Zudem lässt sich das Weitwinkel auch bei der SuperMakro-Funktion einsetzen.

Die vierte Kamera im Bunde, die „Time of Flight“-Kamera sammelt zusätzliche Informationen, die die oben beschriebenen Ergebnisse bei Langzeitbelichtungen ermöglichen. Zudem erfasst sie gesondert Informationen zur Tiefenschärfe, um spe-

D e r E i n st i e g i n d ie d ig ita l e Fotografie gelang Leica erst spät – B e i m F oto g rafieren mit dem Sma rtphon e ist das Unternehmen aber wieder ganz vor n da b ei.

ziell bei simulierten BokehEffekten eine exakte Kantenführung und cremige Unschärfe zu zeichnen, was natürlich wirkende Porträts im Leica-Look ermöglicht. faz i t. Keine Frage – das

P30 Pro ist ein Top-Gerät, mit dem Huawei dem Ziel, Smartphone-Weltmarktführer zu werden, einen weiteren Schritt näher kommen könnte. Für die Marke Leica ist diese Kooperation einmal mehr ein enormer Prestige-Erfolg. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob nach der gefeierten Einführung und besten Kritiken sich auch wirtschaftlicher Erfolg einstellt – bei einem Einstiegspreis von 1000 Euro sicherlich kein Selbstläufer.

David rojkowski

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b e s t o f L FI . G a ll e r y

Z i mm e r m i t Au s s i c h t „Dieses Singapur-Panorama entstand spontan auf einer Hotelterrasse.

Ich fand, die Stadt wirkt wie von einem Lichttisch erleuchtet. Durch das natürliche helle Licht entsteht ein 3-D-Effekt, der, gepaart mit den bläulichen Silbertönen, eine futuristische Stimmung aufkommen lässt.“ Bastian Hansen Leica M10-P mit Summicron-M 1:2/35 Asph

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l ig h t box

Au s d e r Dunkelheit „Die Minenarbeiter in der Kohlengrube von Thong Nhat gehören oft ethnischen Minderheiten an, die seit mehreren Generationen im Einsatz sind.

Wer in das Gesicht des jungen Arbeiters blickt, kann die Konzentration und Disziplin erkennen, die es für diesen gefährlichen Beruf braucht.“ Khanh Nguyen Leica SL mit Summilux-TL 1:1.4/35 Asph

A s t r o n au t In Venedig „Es war früh am Morgen und auf dem Markusplatz herrschte Hochwasser, als ich das Model im Raumanzug entdeckte. Ich fotografierte es unauffällig mit dem Palazzo Ducale im Hintergrund. Mir gefällt der Kontrast zwischen dem alten Palast und dem futuristischen Outfit.“ Ottavio Colosio Leica M3 mit Summicron-M 1:2/50 Asph

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Im r o s a B ä ll e b a d „Dieses ungewöhnliche Porträt entstand in einem Meer von 4000 Plastikbällen. Durch den abgewandten Blick des Models lädt es zum Träumen ein, vermittelt jedoch gleichzeitig auch etwas Sensibles, Weiches. Die blauen Augen bilden einen Kontrast zu den hellrosa und pinken Bällen.“ Daniel Schrick Leica S 2 mit Summarit-S 1:2.5/70 Asph

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Shades of Grey „Bei einem Workshop in Kyoto hatte ich ein traditionelles Hotelzimmer gebucht. Alles war grau in grau, sogar die Bademäntel. Ich bat einige Teilnehmer, die Mäntel anzuziehen und sich im Zimmer zu verteilen.

So entstand das Bild, das alles zeigt, was man über Japan wissen muss.“ Irakly Shanidze Leica M8 mit Elmarit-M 1:2.8/28 Asph

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Dürer R e loa d e d

Zw i s c h e n d e n Sp i e g e l n

„Der Hase befand sich in einem Gehege und war zunächst sehr scheu, suchte aber sofort den Blickkontakt zu mir. Ich schob das Objektiv durch den Zaun, da ich vorhatte, ihn mit Zoom und kleiner Blende zu fotografieren. Plötzlich kam der Hase neugierig auf mich zu und ich drückte ab.“

„Die Aufnahme entstand auf der Rue de Rivoli in Paris. Ich fotografierte das Porträt einer Frau hinter einer Glasscheibe und war froh, dass in diesem Augenblick ein Bus und vier Menschen mit in den Bildrahmen kamen.

Für mich symbolisiert diese Komposition die Paris Fashion Week.“

Daniele Zullino Leica D-Lux (Typ 109), VarioSummilux 1:1.7–2.8/10.9–34

Nicolas Weinstein Leica M6 mit Summicron-M 1:2/50

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S k u lpt u r im Wind „Diese Installation trägt den Namen ‚Das singende, klingende Bäumchen‘ und ist ein bekanntes Wahrzeichen meiner Heimatstadt Burnley in England.

Wenn der Wind in die Pfeifen bläst, entstehen interessante Melodien.“ Tony Moran Leica Q-P, Summilux 1:1.7/28 Asph

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p h oto – b ü c h e r – Au s s t e ll u n g e n – f e s t i va l s – Awa r d s –

Arles 2019: Die Art Collection Deutsche Telekom zeigt Šejla Kamerić: 30 years after, 2006

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P h oto E s pa Ñ a F e s t i va l d e F o t o g r a f i a

Fotos: © Šejla Kamerić, courtesy of the artist and Art Collection Deutsche Telekom; © Helen Levitt, private collection, Film Documents LLC/Courtesy Thomas Zander Gallery, Cologne; © Délio Jasse; © Nanna Heitmann; © Maia Flore/Agence VU', Pour Atout France, Imagine France By The Sea; © Danila Tkachenko

AR L ES 2 0 1 9 L ES RENCONTRES D E L A P H OTOGRA P H IE

Was Cannes für das Kino, ist Arles für die Fotografie. 1969 ins Leben gerufen, lädt das Festival zum 50. Jubiläum nach Südfrankreich ein. Zwei Monate, 60 Ausstellungen, Nachtspaziergänge, Projektionen. Im letzten Jahr besuchten 140 000 Interessierte das größte Fotografiegeschehen der Welt in der Provence, in diesem Jahr wird zum Geburtstag nicht nur die Institution Les Rencontres De La Photographie gefeiert, sondern auch deren Gründer geehrt: Lucien Clergue, Michel Tournier und Jean-Maurice Rouquette, drei Visionäre, die Arles zum Mittelpunkt für alle Liebhaber der Fotografie erklärten. Historie, Moderne, Trends – das Programm ist so vielseitig wie seine Exponate und Künstler. Neben Legenden wie Helen Levitt, Germaine Krull, Susan Meiselas, Tom Wood und Eve Arnold werden Fotografen der neuen Generation präsentiert, die sich in ihren Arbeiten Themen wie Körper, Leben, Erscheinungen, Spiegelbild widmen.

Mit einem Pop-up-Store bietet Leica allen Besuchern die Möglichkeit, Kamera-Ausrüstungen zu testen, zu leihen oder zu kaufen. Am 2. und 3. Juli veranstaltet Leica dort auch einen Workshop mit dem belgischen Fotografen Tomas van Houtryve (Anmeldung: leicacamera-france.fr). Im Rahmen des Festivals Voies Off, das seit 1996 die Rencontres mit Vorführungen, Portfolios und Lesungen begleitet, werden am 2., 3. und 4.

Juli nach Sonnenuntergang die Finalisten des Leica Oskar Barnack Award 2019 in Projektionen zu sehen sein. Ganz nach dem Motto: Arles goes LOBA! ARLES 2019

Zum 22. Mal findet in diesem Jahr die Photo España statt und neben Stars wie Donna Ferrato oder Joel Meyerowitz, widmet sich das Festival in diesem Jahr besonders der zeitgenössischen spanischen Fotografie und der Bedeutung fotografischer Sammlungen.

Drei Monate lang wird die spanische Hauptstadt zum Mekka junger Talente.

5. Juni — 1. September 2019; Foto: Délio Jasse

LES RENCONTRES DE LA PHOTOGRAPHIE EXPOSITIONS 1ER JUILLET — 22 SEPTEMBRE RENCONTRES-ARLES.COM

MINISTÈRE DE LA CULTURE MINISTÈRE DE L’ÉDUCATION NATIONALE ET DE LA JEUNESSE DIRECTION RÉGIONALE DES AFFAIRES CULTURELLES PACA RÉGION PROVENCE-ALPES- CÔTE D’AZUR DÉPARTEMENT DES BOUCHES-DU-RHÔNE VILLE D’ARLES

PHOTOGRAPHIE (DÉTAIL) : OUKA LEELE. PELUQUERÍA, 1979 / AGENCE VU DESIGN ABM STUDIO

1. Juli — 22. September 2019, Foto: Helen Levitt, New York 1980

Cortona o n t h e m ov e f e s t i va l d i F o t o g r a f i a

Spätestens seit den Friday-forfuture-Demonstrationen ist der Klimaschutz in aller Munde. Im Fokus des Festivals steht die Beziehung zwischen dem Menschen und seiner Umwelt. Anhand aktueller Dokumentarfotografie wird dieses Verhältnis interpretiert – komplex und facettenreich.

11. Juli — 29. September 2019; Foto: Nanna Heitmann, Hiding from Baba Yaga

l a g ac i lly b r e ta g n e & B a d e n

Als vor 30 Jahren die Mauer fiel, begann nicht nur die Suche nach einer neuen Identität, sondern auch der Wechsel in ein neues Klassensystem, ein Aufbruch in die Freiheit.

Diese Entwicklung fand auch in Russland statt. Mit All Eyes East widmet sich das Festival in der Bretagne den fotografischen Zeugnissen, die dort nach dem gesellschaftlichen Wandel entstanden sind. Zeitgleich erwartet La Gacilly auch in Baden, Österreich, erneut viele Besucher. Dort präsentiert Leica unter anderem einen Artist Talk mit Mary

Gelman, der Gewinnerin des Leica Oskar Barnack Newcomer Award im letzten Jahr.

Sie berichtet über ihr zweijähriges Projekt Svetlana.

1. Juni — 30. September 2019; Fotos: Maia Flore, Harmonies, Hendaye, Frankreich, 28. September 2016; Danila Tkachenko, Restricted Areas

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Wa lt e r Sc h e l s D e i c h t o r h a ll e n , h a m b u r g

Capitis Studios, Berlin

Strahlende Sonne, türkisblaues Meer, pinke Limousinen – so hat man Kuba zumeist auf Bildern gesehen.

Als ein Land der Farbe, als ein Kessel Buntes, als Ausdruck karibischer Lebensfreude. Der 1961 in Kuba geborene Fotograf Raúl Cañibano wirft einen anderen Blick auf sein Heimatland. Seine Schwarzweißfotografien zeigen den kommunistisch regierten Inselstaat ohne Stereotype, ohne bunte Häuserfassaden und amerikanische Oldtimer. Als Einheimischer porträtiert er das Land und seine Menschen vom Grund seiner Existenz heraus, mit einer gefühlvollen Tiefe, die mehr wiedergibt als nur die Oberfläche und die den Touristen und ausländischen Fotografen oftmals verborgen bleibt. Seine Aufnahmen erzählen vom Alltag, vom ländlichen Leben, von spielenden Kindern.

In dem Inselstaat, in dem ein ausländischer Tourist oft auch als ein „Dollar auf zwei Beinen“ tituliert wird, hat die Realität verschiedene Seiten und eine Vielzahl an Betrachtungsmöglichkeiten. Cañibano spielt in seinen Fotografien mit den Bildebenen, mit unterschiedlichen Blickwinkeln, mit Licht und Schatten. Ein einziges Bild von ihm kann mehrere parallel stattfindende Geschichten erzählen, mit ihren eigenen Protagonisten und ihrem eigenen Plot. „Sie erfordern mehr als nur einen raschen Blick, um sie vollständig zu erfassen“, schreibt die Galerie Capitis Studios über seine Aufnahmen. Im Fokus von Cañibanos Werk stehen die Menschen, die Kubaner selbst. Sie sind die „esencia“, die Essenz jenes Landes, dem der Fotograf sein Œuvre wie eine Hommage gewidmet hat.

6. Juni — 10. August 2019, Foto: Raúl Cañibano, Tierra Guajira, Cienfuegos, Kuba 2016

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19. Juli — 3. Oktober 2019, Foto: Walter Schels, Noch mal leben, 2003

M a rt i n Pa r r NRW - F o r u m , D ü s s e ld o r f

Sein Lieblingsmotiv ist der Mensch. Und den lichtet der britische Fotograf Martin Parr in allen Situationen ab, schrill, bunt, grotesk – und schonungslos. Die bislang umfassendste Retrospektive zeigt 400 Werke des Künstlers, der die Betrachter seiner Bilder gleichzeitig zum Lachen und zum Weinen zwingt.

19. Juli — 10. November 2019, Foto: Martin Parr, Knokke, Belgien 2001

G a rt e n Ed e n Ch r i s t o ph e r GUYE , Z ÜRIC H

Bob van Orsouw ist Kurator und ehemaliger Galerist.

Anfang der 1990er-Jahre entdeckte er Fotografinnen und Fotografen, die er förderte und die heute aus dem Genre nicht mehr wegzudenken sind: Nobuyoshi Araki, JeanMarc Bustamante, Rineke Dijkstra, Loretta Lux und Frank Thiel. Ihre Werke sind jetzt in einer Ausstellung vereint, zusammen mit Arbeiten von Paul McCarthy, Thomas Ruff und Julian Opie. „Geblieben ist für mich die Liebe zur

Kunst“, resümiert van Orsouw.

Die Schau My Garden of Eden ist ein Ausdruck dieser Liebe, ein Paradies aus Menschen und Erotik, Porträts und Landschaftsbildern.

9. Mai — 24. August 2019, Fotos: Nobuyoshi Araki, aus der Serie PaINting, 2010; Walter Pfeiffer, Untitled, 1974/2007

Fotos: © Raúl Cañibano; © Walter Schels; © Martin Parr/Magnum Photos; © Nobuyoshi Araki; © Walter Pfeiffer

Raú l C a ñ i b a n o

Die Reihe Hamburger Helden präsentiert mit Leben eine Ausstellung über das menschliche Sein – von der Geburt bis zum Sterben. Immer wieder hat Walter Schels Extremsituationen dieses Dazwischens fotografiert und dabei die Mimik und Körper der Porträtierten in den Mittelpunkt seiner Aufnahmen gestellt.

Leica Galerien Ba n g ko k

Nürnberg

Pornphoj Kanjanahattakij

Volker Figueredo Véliz: Cuba – Inside

THA | 10330 Bangkok, 2nd Floor Gaysorn Village, 999 Ploenchit Road 18. Juni — 22. Juli 2019

GER | 90403 Nürnberg, Obere Wörthstr. 8 20. Juli — 19. Oktober 2019

Boston

Porto

Seen: A Collaboration

Collective Exhibition: Morocco 2019

USA | Boston, MA 02116, 74 Arlington St. 11. — 21. Juli 2019

POR | 4000-427 Porto, Rua d. Sá da Bandeira, 48/52 15. Juni — 31. August 2019

Frankfurt

Art Collection Leica Galerie Frankfurt GER | 60311 Frankfurt am Main, Großer Hirschgraben 15 13. Juli — 7. September 2019 I s ta n b u l

Salzburg

Pascal Dusapin

J ü r g e n Sc h a d e b e r g L e i cA Ga l e r i e P rag

Anatol Kotte: Iconication

Ein leidenschaftlicher Fotograf mit humanistischem Blick – Jürgen Schadeberg (*1931), in Deutschland aufgewachsen und 1950 nach Südafrika ausgewandert, hat ein beeindruckendes Lebenswerk geschaffen. Die Leica Galerie Prag ehrt ihn nun mit A Tribute to the Masters of Photography: Jürgen Schadeberg.

GER | 78462 Konstanz, Gerichtsgasse 10 17. Mai — 18. August 2019

TCH | 110 00 Prag 1, Školská 28 21. Juni — 8. September 2019

Student Group Show featured by Dogus Group TUR | 34381 Şişli/İstanbul, Bomontiada – Merkez, A Birahane Sk. No:1 Mitte Juni — August 2019 KO n s t a n z

Kyoto JPN | Kyoto, 570–120 Gionmachi Minamigawa, Higashiyama-ku 25. Mai — 22. August 2019

Fotos: © Jürgen Schadeberg; © Ara Güler

AUS | Melbourne, VIC 3000, Level 1 St Collins Lane, 260 Collins Street 17. Mai — 31. Juli 2019

AUT | 5020 Salzburg, Arenbergstr. 10 25. Mai — Oktober 2019 Singapur

Rosalynn Tay: Dream A Little Dream

Yasuhisa Ishii: A Sea of Cells, a Forest of Nerves

Henri Cartier-Bresson: The Eye of the Century

Allan Schaller: Metropolis

Vincent Lagrange

Tokio

Los Angeles

M Elb o u r n e

Sc h l o s s A r e n b e r g

TWN | Taiwan, No. 3, Ln. 6, Qingtian St., Da’an Dist., Taipei City 106 Ende April — Juli 2019

London, 64–66 Duke Street W1K 6JD 16. Juli — 31. August 2019

ITA | 20121 Mailand, Via Mengoni 4 19. Juni — 13. Juli 2019

BRA | 01240–000 São Paulo, Rua Maranhão, 600 Higienópolis 5. April — 5. Juli 2019

Wu Bai: It’s Not Far, Actually

Mark Cohen

Jean Pigozzi

Lenny Kravitz: Flash

Ta i p e h

London

Mailand

S ão Pau l o

SIN | Singapur, Raffles Hotel Arcade, #01-20/21, 328 North Bridge Rd., 188719 16. Mai — 12. August 2019

Leslie Kee: Bookish

USA | West Hollywood, CA 90048, 8783 Beverly Boulevard 13. Juni — 31. Juli 2019

AUT | 5020 Salzburg, Gaisbergstr. 12 26. Juli — 28. September 2019

JPN | Tokio, 6-4-1 Ginza, Chuo-ku 17. Mai — 18. August 2019 wa r s c h a u

A ra G ü l e r LeicA Galerie wien

Das Auge Istanbuls – wie kein anderer hat Ara Güler (1928–2018) seit den 1950ern den Trubel der Großstadt, aber auch das verborgene Alltagsleben Istanbuls dokumentiert.

Gleichzeitig schuf er eine beeindruckende Porträtgalerie. Eine spannende Auswahl präsentiert nun die Leica Galerie Wien.

AUT | 1010 Wien, Walfischgasse 1 Ende Juni — Ende August 2019

Thomas Herbrich: The Truth about the Moon Landing POL | 00–496 Warschau, Mysia 3 13. Juni — 3. August 2019 Wetzlar

Lenny Kravitz: Drifter GER | 35578 Wetzlar, Am Leitz-Park 5 24. Mai — 25 August 2019 Zingst

Ekaterina Sevrouk: Last Paradise GER | 18374 Zingst, Am Bahnhof 1 24. Mai — 15. Oktober 2019

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Vl a d i m i r A n ta k i Th e G u a r d i a n s

W e : P h o t o g r a ph s f r o m R u s s i a 1 9 9 6 –2 0 1 7

Wie politisch ist das Private? Was lesen wir in Fotografien, die den Alltag einer russischen Familie zeigen? Dem britischen Fotografen (*1960) ist das Kunststück gelungen, mit sensiblen Bildern ein Stück Geschichte zu präsentieren, das weit über das eigentliche Familienalbum hinausgeht. Anlässlich einer Ausstellungseröffnung reiste Askew 1996 nach Perm im Uralvorland, die östlichste Millionenstadt Europas. Hier lernte er die Familie Chulakov kennen und spätestens bei der nächsten Stippvisite im folgenden Jahr entwickelte sich eine enge Freundschaft. Bei Askews regelmäßigen Besuchen entstanden unzählige Aufnahmen, zunächst ganz privat, obwohl man natürlich auf jedem einzelnen Bild auch das Kompositionsgespür des professionellen Fotografen erkennt. Aus dem riesigen Archiv von mehr als 20 000 Farbfotografien, die in über 20 Jahren mittlerweile vier Generationen der Chulakovs verbinden, hat der Fotograf nun eine Auswahl getroffen.

Seine Motive zeigen Alltagsmomente, kleine Stillleben, gemeinsame Mahlzeiten, spielende Kinder und Haustiere: Familienbilder eben. Doch als Gast und Außenseiter gelingt es Askew, diese Familiengeschichte allgemeingültig werden zu lassen. „Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht der Wunsch, den Dingen der Welt, die ich fotografiere, Respekt entgegenzubringen, sei es einer Person, einem Artefakt, einer Pflanze oder einem Tier“, so der Fotograf. Das Langzeitprojekt entwickelte sich zu einer Reflexion über den Sinn des Lebens und die Bedeutung kleinster Dinge.

384 Seiten, 164 Farbabb., 16,8 × 24 cm, englisch, Kerber Verlag

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112 Seiten, 58 Farbabb., 30 × 24 cm, englisch/französisch, Kehrer Verlag

G u s tavo M i n a s M A X I M U M S H A D OW M INI M A L L IG H T

Street Photography aus Brasilien: ein bunter Bilderreigen, der das Alltägliche immer wieder überraschend einfängt. Seine Motive, die von intensiven Farben und dem Zusammenspiel von Licht und Schatten leben, fand der Fotograf (*1981) vor allem in São Paulo, seiner Heimatstadt Cássia und in Brasília.

192 S., 95 Farbabb., 17 × 23,5 cm, engl./portugiesisch, Lammerhuber

Al e x M a j o l i Scene

Tiefschwarz ist die Welt in den Bildern des italienischen Magnum-Fotografen (*1971).

Sein Werk ist eine ungewöhnlich eigenständige Position im Bereich des Bildjournalismus, denn Majoli versteht sich als aktiver Teilnehmer einer subjektiven Dokumentation. Der Fotograf geht davon aus, dass „jeder Mensch in jeder Situation eine bestimmte Rolle in der Gesellschaft spielt“. Diese konzeptionelle Idee liegt den Aufnahmen von Scene zugrunde: Die Fotografien entstanden in den letzten zwölf Jahren auf verschiedenen Kontinenten, sie zeigen humanitäre Notfälle, politische Krisen, aber auch ruhige Mo-

mente. Durch das eindrückliche Schwarzweiß und die nur durch schwaches Blitzlicht hervorgehobenen Personen entsteht ein ergreifendes visuelles Drama menschlicher Befindlichkeit.

126 Sei­ten, 70 Schwarzweißabb., 38 × 22,5 cm, englisch, Mack Books

Fotos: © John Askew, © Vladimir Antaki, © Gustavo Minas, © Alex Majoli/Magnum Photos

John peter Askew

Eine Porträtserie von Wächtern, die ihre Tempel behüten: Der in Saudi-Arabien geborene und in Paris aufgewachsene Fotograf (*1980) stellt Inhaber und Handwerker aus Europa, dem Nahen Osten und den USA vor und feiert die Individualität und das Chaos von Ladengeschäften, die weit diesseits gesichtsloser Handelsketten liegen.

Denken Sie Ihr Bild zu Ende.

Sehen. Fühlen. Staunen.

Archivsichere Premium FineArt Papiere von MOAB

To by B i n d e r

Fotos: © Toby Binder

W e e M u c k e r s – Y o u t h o f B e lfa s t

Kaum eine Woche ohne ein neues Kapitel in dem scheinbar unendlichen Drama des Brexits. Worüber in den Medien nur marginal berichtet wird, ist die Zuspitzung in Irland: Sollte der Brexit vollzogen werden, so müsste auch Nordirland die Europäische Union verlassen, obwohl die Bürger mehrheitlich dagegen gestimmt haben.

Doch die offene Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland war eine grundlegende Bedingung des Friedensabkommens von 1998. Zuvor hatte ein über dreißigjähriger Bürgerkrieg die Insel beherrscht und der Friedensprozess ist auch heute noch äußerst fragil – die Folgen des drohenden Brexits sind kaum auszudenken.

Der deutsche Fotograf (*1977) dokumentiert den Alltag von Jugendlichen in britischen Arbeitervierteln bereits seit über zehn Jahren.

Nach dem Brexit-Referendum hat er sein Augenmerk insbesondere auf Belfast in Nordirland gelegt und dort Jugendliche aus sechs verschiedenen, sowohl protestanti-

schen als auch katholischen Stadtteilen begleitet: „Die Idee des Buches war es, zu zeigen, dass diese beiden Gemeinschaften, die scheinbar unvereinbare Unterschiede haben (nicht nur, aber auch in Anbetracht der Brexit-Entscheidung), ähnlicher sind, als sie beide gerne zugeben würden. Während sie sich noch an ihre eigenen Symbole ihrer Identität und Tradition halten, tragen sie die gleiche Kleidung, haben die gleichen Haarschnitte, hören die gleiche Musik, trinken das gleiche Bier, nehmen die gleichen Drogen und haben oft die gleichen Sorgen wie Gewalt, Arbeitslosigkeit und damit Perspektivlosigkeit“, so Binder. Dem Fotografen ist ein sehr direkter Zugang zu den Jugendlichen geglückt, die zwar im Frieden aufgewachsen sind, aber nun umso mehr von den Folgen des Brexits bedroht sind. Keine guten Aussichten für die Zukunft.

120 Sei­ten, 87 Duplex-Abb., 24 × 17,5 cm, englisch, Kerber Verlag

Fachberatung Sicherer Einkauf Schnelle Lieferung

Grünbergstrasse 41, D 47445 Moers Kostenlose Hotline: 0 800 / 60 92 210

www.LifeFoto.de

Fotos: © Shoji Ueda Office, © Eikoh Hosoe, © Yang Fudong, © Xu Zhuo

Im Uhrzeigersinn von oben: Shoji Ueda, Gitanes, 1992; Eikoh Hosoe, man&woman#24, 1960; Yang Fudong, The Evergreen Nature of Romantic Stories, 1999; Xu Zhuo, SOS, 1980

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„T h r e e S h a d ows i s t e i n l e b e n d i g e r Rau m .“ i n t e rv i e w

Das chinesisch-japanische Fotografenduo RongRong&Inri arbeitet seit fast 20 Jahren zusammen. 2007 gründeten sie das Three Shadows Center of Photography in Peking. Es ist die erste unabhängige Institution dieser Art in China.

LFI: Erzählen Sie darüber, wie Fotografie in China wahrgenommen wird.

Rongrong: In China mangelt es nicht an guten Fotografen, aber aufgrund des Mangels an Institutionen und Plattformen ist das Ökosystem für Fotografie hier nicht so gesund wie in vielen Ländern, beispielsweise Japan.

Chinas Wirtschaft wächst weiterhin rasant, sie muss sich aber auch noch in Bezug auf Kultur und Kunst entwickeln. Wir sollten mehr investieren und auf die relativ marginalisierten Systeme achten, die hier für die Fotografie existieren. Tatsächlich gab es viele großartige Fotografen und Gruppen – die Light Society, die April Photo Society, die Hua Society etc. und viele ausgezeichnete Magazine –, aber es gibt immer noch sehr wenige Fotoinstitutionen und es fehlt uns ein bedeutendes chinesisches Fotomuseum.

Die chinesische Fotografie leidet unter dem Mangel an chinesischen Forschungseinrichtungen, Galerien

und Publikationen. Wir hoffen, dass sich das in naher Zukunft verbessert.

LFI: Fotografie galt in China früher nicht als Kunst, sondern als ein Mittel der Propaganda.

Rongrong: Für mich ist Fotografie Kunst, aber im modernen China konsumiert die Öffentlichkeit Bilder über Anzeigen, Magazine und andere Werbemaßnahmen. Die Seele der Fotografie wird von den Einheimischen nicht tiefergehend erkannt. Daher ist es noch ein langer Weg. Wir verstehen das Handwerk der Fotografie immer noch nicht vollständig, was sich dann auch auf die Wertschätzung für eine Arbeit auswirkt.

LFI: Sie haben 2007 in Peking das Three Shadows Photography Art Center (Three Shadows) gegründet. Das schien für Chinas Kunstlandschaft von entscheidender Bedeutung zu sein.

Rongrong&inri: Ja, das stimmt.

Einige Jahre nachdem wir uns im Jahr 2000 zusammengetan hatten, haben wir es gegründet. Inri kommt aus

Japan und ich aus China – zuerst sprach ich kein Japanisch und sie kein Chinesisch. So wurde die Fotografie zu unserer gemeinsamen Sprache.

Die Geburt des Three Shadows vereint diese Vision und diesen Glauben an die Fotografie. Wir haben daraus etwas Physisches gemacht. Vor Three Shadows gab es weder in Peking noch im Rest des Landes einen unabhängigen Raum für Fotografie. Wir fotografieren beide schon lange und verbrachten regelmäßig Zeit im 798 Art District in Peking, aber es gab keine Galerien, in denen ausschließlich Fotografie gezeigt wurde. Also bauten wir Schritt für Schritt Three Shadows auf.

LFI: Three Shadows ist der erste

gemeinnützige Kunstraum in China.

Was macht ihn so besonders?

Rongrong&inri: China brauchte dringend einen Kunstraum, der sich auf Fotografie konzentriert. Wir schätzten Fotobücher besonders und →

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eröffnete, durch den Three Shadows Photography Award (TSPA) und durch internationale Veranstaltungen, Fotofestivals, unsere Bibliothek und Vorträge. Diese Art von Austausch in Peking kann es China ermöglichen, die Fotografie zu verstehen, was wir für sehr wichtig halten.

Li Jianhong, At the Sea, aus der Serie The Silent Place, 2015; darüber: Tim Yip, aus seiner Serie The Silent Passenger, 2012

RongRong&Inri, 2007.No. 20–3, aus ihrer Serie ThreeShadows.Beijing; darüber: Tang Xianying, Parallel World, 2018

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wollten eine Bibliothek – Inri und ich haben persönlich 500 Bücher in die Sammlung eingebracht, die sich zur größten Fotobuchbibliothek in China entwickelt hat. Das war von Anfang an ein wichtiger Bestandteil des Raums.

Wir haben versucht, die chinesische Fotografie auf vielfältige Weise zu unterstützen: durch Ausstellungen wie 40 Years of Chinese Contemporary Photography (1976–2017), die 2017

LFI: Welches Konzept steht hinter

Ihren Ausstellungsprogrammen?

Rongrong&Inri: Unsere Mission ist

es, mit Ausstellungen, Bildungsprogrammen, Veröffentlichungen und Künstlerprogrammen zeitgenössische chinesische Fotografie zu erforschen und zu präsentieren. Wir wollen ebenso fotografische Werke aus der Vergangenheit erforschen und ihnen den Platz geben, die sie in der Geschichte der chinesischen Fotografie verdienen. Wir wollen einen Dialog zwischen China und der internationalen Kunstszene initiieren, um auf diese Weise Chinas Präsenz in der globalen

Fotos: © Tim Yip, © Li Jianhong, © RongRong&nri, © Tang Xianying

„ E i n e n D i a lo g z w i s c h e n C h i n a u n d d e r i n t e r n at i o n a l e n Ku n st sz e n e i n i t i i e r e n . “

LFI: Sie bieten ein Bildungsprogramm an und den TSPA, auch scheinen Sie viel Austausch mit internationalen Fotografen zu haben.

Rongrong&Inri: Wir haben unser Bildungsprogramm zum fünften Jahrestag von Three Shadows ins Leben gerufen. Wir luden Künstler, Kuratoren und Fotografen ein, Workshops abzuhalten und Fotokurse anzubieten, um dem Publikum das Medium Fotografie näher zu bringen. Der Three Shadows Photography Award ist eine sehr wichtige Plattform für uns – er hilft uns, herausragende junge Künstler zu finden und auszuzeichnen und zeigt uns, worauf sich chinesische Künstler konzentrieren. Der TSPA verkörpert das Kernkonzept von Three Shadows, nämlich die Daseinsberechtigung der zeitgenössischen Fotografie in China zu sichern. Wir glauben fest an Brücken in andere Länder und haben ein Artist-in-Residence-Programm, durch das schon viele verschiedene Künstler vor Ort in Peking zu Gast waren.

Sehen und Gestalten 9 783864 906138

David Ulrich

Zen – der Weg des Fotografen Der Weg zu ausdrucksstarken Bildern beginnt mit dem Sehen dessen, »was ist«. Wie Sie mit Ihrer Kamera zu einer achtsamen, authentischen Wahrnehmung der Welt wie auch Ihres Inneren finden und so besser fotografieren, lernen Sie mit diesem Buch.

Es hilft Ihnen in sechs Lektionen, Kreativität und fotografischen Ausdruck sowie Ihr Thema und Ihren Stil zu entwickeln.

LFI: Three Shadows kooperiert mit

dem berühmten Fotofestival Les Rencontres De La Photographie in Arles für das internationale Fotofestival Jimei x Arles in Xiamen.

Rongrong&Inri: Wir haben 2009 und 2011 erfolgreich in Peking zusammengearbeitet. Arles ist natürlich eines der einflussreichsten und qualitativ hochwertigsten Fotofestivals der Welt und wir sind der Meinung, dass unser Festival eine äußerst wichtige Möglichkeit ist, die Interaktion von Fotografie aus verschiedenen Ländern und einen kulturellen Austausch zu fördern. Auf dem Festival sind Werke internationaler Meister und junger Nachwuchstalente zu sehen, in diesem Jahr zum fünften Mal.

Sie gehen den »Weg des Fotografen« ganz praxisnah, mit der Kamera in der Hand, mit täglichen Übungen zu Konzentration, Achtsamkeit und Beobachtungsgabe, die sich eng an die Lehren des Zen anlehnen. Dabei schulen Sie Ihr handwerkliches Können und schärfen Ihren Blick für das Wesentliche.

Thema • Fotografie, Kreativität Leser • Einsteiger und Fortgeschrittene

D. Ulrich

ZEN David Ulrich

Zen – der Weg des Fotografen Tägliche Übungen für mehr Kreativität in der Fotografie

DER WEG DES FOTOGRAFEN

2019, 222 Seiten € 34,90 (D) ISBN 978-3-86490-613-8

Tägliche Übungen für mehr Kreativität in der Fotograae

Ulrich

Ob Sie dabei mit einem Smartphone oder einer Digitalkamera fotografieren, ob Sie in die Fotografie einsteigen oder als Fotoprofi neue Inspiration suchen – dieses Buch hilft Ihnen, einen neuen und tiefen Zugang zu Ihrer Kreativität zu finden.

ZEN – der Weg des Fotografen

Fotowelt zu etablieren. Wir wollen ein unabhängiger Motor dafür sein, die zeitgenössische Fotografie der Öffentlichkeit vorzustellen und die hiesige Entwicklung der Fotografie zu beeinflussen und zu fördern.

€ 34,90 (D) ISBN 978-3-86490-613-8 Interesse am E-Book? www.dpunkt.plus

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H. Enders

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Hiltrud Enders

Freude am Sehen

Freude am Sehen

Kontemplative Fotografie ist Alltagskunst, Aufmerksamkeit und Freude inmitten vertrauter Umgebung und gewohnter Abläufe und ja – auch mitten im Stress. Das Sehen und die Kamera rütteln kontinuierlich wach und lassen die Foto­ grafin, den Fotografen im Moment ankommen. Die Kraft im Ausdruck entsteht durch Anwesenheit, Authentizität und durch die Frische der Wahrnehmung. Wie erreichbar sind Sie für die Welt, so wie diese sich darstellt – nicht wie sie sein soll? Dieses Buch wird Ihre Sehgewohnheit verändern, wird Ihrer Fotografie neue Impulse geben. Grundlage ist Ruhe und Klarheit im Sehen.

Thema • Fotografie Leser • FotografInnen

Freude am Sehen

Freude am Sehen Kontemplative Fotografie

Kontemplative Fotograae

2019, 216 Seiten € 29,90 (D) ISBN 978-3-86490-559-9

Enders

Die so entstandenen Bilder werden nicht bearbeitet im Sinne einer Verfeinerung, Überhöhung oder Raffiniert­ heit. Die Referenz ist immer was Sie sehen. Auch Anfänger können diese Art der Fotografie erlernen, auch ohne in die Tiefen der Kameratechnik einzusteigen.

Hiltrud Enders

€ 29,90 (D) ISBN 978-3-86490-559-9 Interesse am E-Book? www.dpunkt.plus

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2654 HC Enders Freude am Sehen.indd 1

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In der Menge der fotografischen Bilder, die uns Tag für Tag begegnen, sind es nur wenige, die uns wirklich erreichen, die wir nicht nur wahrnehmen, sondern die uns berühren, packen, faszinieren. Technisch gut fotografiert sind sie fast alle – modernes Equipment sorgt für Schärfe und korrekte Belichtung, Was also macht den Unterschied zwischen einer technisch guten Aufnahme und einer, die heraussticht aus der Menge, die wir als besonders gelungene Fotografie erkennen?

David duChemin, weltbekannter Fotograf und Autor, hat die Antwort: Es ist die Seele, die Stimmung eines Bildes, die den Betrachter emotional anspricht. Ohne Seele keine Kommunikation!

LFI: Was betrachten Sie als Ihren größ-

Ein Buch für jeden Fotografen, der ausdrucksstarke und authentische Bilder machen möchte und dafür etwas »Coaching« braucht. Aber auch eine Inspiration, um die Liebe zur Fotografie neu zu beleben.

ten Erfolg mit Three Shadows?

Rongrong&Inri: Three Shadows ist ein lebendiger Raum. Das größte Highlight ist, wenn Sie ihn betreten.

Thema • Fotografie Leser • Fotografen, Amateure und Profis

D. duChemin

Die Seele der Kamera ... und die Rolle des Fotografen 2017, 288 Seiten € 29,90 (D) ISBN 978-3-86490-469-1

David duChemin

Die Seele der Kamera

duChemin

David duChemin zeigt in seinem Buch und illustriert mit seinen Fotografien, wie solche Fotografien entstehen, und welche Qualitäten der Fotograf für eine gelingende Fotografie entwickeln sollte. Jenseits des Handwerklichen spielen dabei Begriffe wie Konzept, Disziplin, Achtsamkeit, aber auch Empathie und Authentizität die entscheidende Rolle.

Die Seele der Kamera

David duChemin

Die Seele der Kamera

… und die Rolle des Fotografen

€ 29,90 (D) ISBN 978-3-86490-469-1 Interesse am E-Book? www.dpunkt.de/plus

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NEU Warum wİr fotograaeren

9 783864 906589

Jürgen Gulbins

Warum wir fotografieren Die Fotografie ist so vielfältig wie die Menschen, die sich mit der Fotografie als Medium, als Hobby oder auch als Beruf beschäftigen.

Mit der Präsentation verschiedener Amateur- und eines Berufsfotografen – aber auch auf der Basis seiner eigenen Erfahrung und seines breit gefächerten Wissens – beleuchtet der Autor das breite Spektrum der Fotografie. Er präsentiert fotografische Arbeiten von hoher Qualität, zeigt dabei jeweils die Person hinter den Arbeiten, ihre Motivation und ihre Arbeitsweise und gibt somit einen breiten Überblick über durchaus unterschiedliche fotografische Ansätze.

Das Buch vermittelt damit sowohl in unterhaltender Weise als auch mit Informationen und neuen Perspektiven dem Leser Wege zu mehr Erfolg und Freude an seiner eigenen Fotografie und entfacht seine Begeisterung für dieses wunderbare Hobby neu. Hierbei helfen auch zwei eher reflektierende Kapitel zum Sinn gedruckter Bilder sowie Überlegungen zum Thema »Bildmanipulation oder Bildoptimierung« und »Umgang mit Bildkritik«.

Und vielleicht kann dieses Buch schließlich auch dem Trend des gedankenlosen Knipsens mit dem Smartphone entgegenwirken.

Thema • Fotografie • Bildbearbeitung Leser •Leser Amateurfotografen • Fortgeschrittene Fotografen • Fotografen Ambitionierte Amateure • Druckvorstufenprofis Website • www.

Interview: Carla Susanne Erdmann

€ 32,90 (D) ISBN 978-3-86490-658-9 Interesse am E-Book? www.dpunkt.plus

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Auflage

Überarbeitete Auflage

Das Foto Gibt es eine Gebrauchsanweisung für gute Bilder? Eine Frage, die sich nicht so einfach mit ja oder nein beantworten lässt, weil jedes Bild zwei Ebenen der Beurteilung hat, den Inhalt, also die Aussage der Fotografie auf der einen Seite und ihre Gestaltung auf der anderen Seite.

Ro ngRo ng &I nri Das chinesisch-japanische

2643 HC Mante Das Foto 4.indd 1

Aus st e llu n g e n : The Soften, The Glow und

Liang Xiu Solo Exhibition; beide vom 29. Juni bis 28 Juli 2019; Three Shadows Photography Art Centre, Peking; www.threeshadows.cn

Thema • Fotografie • Bildbearbeitung Leser •Leser Fotografen • Amateure Fotografenund Profis • Studenten Ambitionierte Amateure • Auszubildende Druckvorstufenprofis

4.

AUFLAGE

Website • www.

€ 34,90 (D)

BILDAUFBAU UND FARBDESIGN

ISBN 978-3-86490-473-8 Interesse am E-Book? www.dpunkt.plus

H. Mante

Das Foto Bildaufbau und Farbdesign 4. Auflage 2018, 168 Seiten € 34,90 (D) ISBN 978-3-86490-473-8

MANTE

Harald Mante vermittelt diese Grundlagen, das kreative Arbeiten mit »Punkt, Linie, Fläche und Farbe« und illustriert alles mit wunderbaren Fotografien. Seine Gestaltungs- und Farbenlehre geht zurück auf die Bauhaus-Schule, insbesondere auf Johannes Itten und Vincent Weber, bei dem Harald Mante Malerei studiert hat.

HARALD MANTE

DAS

FOTO

In diesem Buch von Harald Mante, einem der Klassiker der Fotoliteratur, das in der 4. Auflage erscheint und völlig neu illustriert wurde, geht es um die Bildgestaltung, die Komposition eines Bildes mit Form und Farbe. Auch dafür gibt es keine Gebrauchsanweisung, keine Patentrezepte, aber es gibt sehr wohl Prinzipien und Regeln, die sich durch die Epochen der Malerei und der Fotografie entwickelt haben.

Viel wird in der Fotografie über »Looks« und über »fotografische Techniken« gesprochen, wobei häufig die grundlegenden Themen der Gestaltung und der Bildaussage vernachlässigt oder ignoriert werden. »Das Foto« von Harald Mante möchte diese Grundlagen der Fotografie wieder in Erinnerung rufen und mit seinem Buch den Fotografen die Prinzipien guter Bildgestaltung vermitteln. Und es soll anregen mehr und intensiver zu sehen – mehr als vorher, mehr als Andere. Denn fotografisches Gestalten bedeutet in erster Linie fotografisches Sehen.

FOTO

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Künstlerduo RongRong, geboren 1968 in Zhangzhou, Provinz Fujian, und Inri, geboren 1973 in der Präfektur Kanagawa, Japan, lebt und arbeitet seit 2000 zusammen. 2007 gründeten sie das Three Shadows Photography Art Center, Chinas ersten unabhängigen Raum für Fotografie. Es umfasst 880 Quadratmeter Galerieraum und wurde von dem renommierten Künstler und Architekten Ai Weiwei entworfen.

Warum wir fotografieren

2019, 214 Seiten € 32,90 (D) ISBN 978-3-86490-658-9

2709 HC Gulbins Warum wir fotografieren.indd 1

Harald Mante

J. Gulbins

Sieben Fotografen – ihre Motivation und Arbeitsweise

Gulbins

In der Schilderung seiner eigenen fotografischen Entwicklung – aber auch in der Darstellung seiner eigenen Stärken und Schwächen – wirkt Jürgen Gulbins authentisch und überzeugend. Sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene können wertvolle Anregungen und neue Impulse aus den verschiedenen Kapiteln gewinnen.

Sieben Fotografen – ihre Motivation und Arbeitsweise

DAS

haben Sie für die Zukunft?

Rongrong&Inri: Wir hoffen, dass sich Three Shadows unabhängig weiterentwickeln und Schritt für Schritt wachsen kann und dass wir dahin zurückkehren können, an unseren eigenen Projekten zu arbeiten.

Warum wİr fotograaeren

Jürgen Gulbins

LFI: Und welche Pläne und Visionen

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Leica Fotografie I n t e r n at i o n a l

M atjaz K r i v i c m e i n B i ld

Vollmond und ein Himmelsgruß: Das Rainbow Gathering in der Wüste hielt eine besondere Begegnung bereit, die den slowenischen Fotografen aber nicht wirklich überraschte.

71. Jahrgang | Ausgabe 5. 2019

LFI PHOTOGR A PHIE GMBH Springeltwiete 4, 20095 Hamburg Telefon: 0 40/2 26 21 12 80 Telefax: 0 40/2 26 21 12 70 ISSN: 0937-3969 www.lfi-online.de, mail@lfi-online.de Chefredaktion Inas Fayed A rt Direction Brigitte Schaller REDA KTION Michael J. Hußmann, Katrin Iwanczuk, Denise Klink, Bernd Luxa, Danilo Rößger, David Rojkowski bildredaktion Carol Körting layout Thorsten Kirchhoff MITA RBEITER DIESER AUSGA BE Carla Susanne Erdmann, Katja Hübner, Arianna Rinaldo, Ulrich Rüter, Holger Sparr, Katrin Ullmann Geschäftsführung Steffen Keil A nzeigenleitung & M arketing Kirstin Ahrndt-Buchholz, Samira Holtorf Telefon: 0 40/2 26 21 12 72 Telefax: 0 40/2 26 21 12 70 E-Mail: buchholz@lfi-online.de holtorf@lfi-online.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 47 vom 1.1.2019

Wüste Negev, Israel 1997

Rainbow Gatherings finden meist unter freiem Himmel statt.

Bei einem solchen Treffen werden Entscheidungen nach dem Konsensprinzip getroffen und ein Minimum an Übereinkünften bestimmt das Zusammenleben. Diese Aufnahme entstand während eines Rainbow Gatherings in Israel im November 1997 in der Wüste Negev – ein unfassbar schöner Ort. Es war ein paar Tage vor Vollmond und alle hatten sich gerade zum gemeinsamen Abendessen zusammengefunden, als ein Ultraleichtflugzeug ein paar Mal über das Hippielager hinwegflog.

Später landete der Pilot ganz in der Nähe und kam zu uns ans Lagerfeuer.

Es war ein merkwürdiger, interessanter und beglückender Moment, der absolut unverhofft war. Aber so schöne Dinge geschehen während der Zusammenkünfte der Rainbow Family eigentlich immer.

Matjaz Krivic, 1972 in Ljubljana geboren, ist seit mehr als 20 Jahren weltweit als Dokumentarfotograf tätig, seine Bilder wurden mehrfach ausgezeichnet. Besonders gern taucht er in die Traditionen indigener Völker und unterschiedliche Subkulturen ein.

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REPRODUKTION: Alphabeta, Hamburg DRUCK: Optimal Media GmbH, Röbel/Müritz PA PIER: Igepa Profimatt A BO-Bezugsbedingungen LFI erscheint achtmal jähr­lich in deutscher und englischer Sprache.

Jahresabonnement (inkl. Ver­sandkosten): Deutschland: 58 € Belgien, Österreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz: 63 € weltweit: 69 € LFI gibt es auch als kostenlose App im Apple iTunes Store und bei Google Play. Ältere Hefte sind als dort als In-App-Käufe erhältlich LFI-A boservice Postfach 13 31, D-53335 Meckenheim Telefon: 0 22 25/70 85-3 70 Telefax: 0 22 25/70 85-3 99 E-Mail: lfi@aboteam.de Für unverlangt eingesandte Fotos und Texte übernimmt die Redak­tion keine Haftung.

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheber­ rechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla­ges unzulässig und strafbar.

Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Leica – eingetragenes Warenzeichen.

Leica S3, Leica CL - APS-C System, Leica M 10 schwarz, Leica SL, Leica Q2 Typ 116

AUSTELLUNG ANATOL KOTTE „ICONICATION“

oder: “Wenn du die besten Linsen der Welt hast, willst du auch nah ran.“

AUSSTELLUNG 18. Mai bis 17. August 2019, der Eintritt ist frei ÖFFNUNGSZEITEN Montag bis Freitag 10.00 - 18.30 Uhr, Samstag 09.30 - 14.00 Uhr oder nach Vereinbarung Titel: Olga, Moscow, Russia 2005 © Anatol Kotte

Informationen unter: www.leica-galerie-konstanz.de

Leica Store Konstanz & Leica Galerie Konstanz lFI | 123 78462 Konstanz | Gerichtsgasse (gegenüber des Amtsgerichts) | Tel.: +49 (0)7531 916 33 00 | www.leica-store-konstanz.de | www.leica-galerie-konstanz.de

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