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Laurence Luyé-Tanet
Ho’Oponopono Praktisch Angewendet
Aus dem Französischen von Anja Schmidtke
www.dasneuelichtverlag.com
Hinweis an den Leser Die Informationen in diesem Buch wurden sorgfältig und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt und geprüft. Dennoch übernehmen weder die Autorin noch der Verleger Haftung für mutmaßliche oder tatsächliche Schäden, die durch die Nutzung oder direkte oder indirekte Anwendung der in diesem Buch vorgestellten Methoden entstehen könnten. Die Empfehlungen in diesem Buch sind keinesfalls als Ersatz für eine ärztliche Behandlung zu betrachten. Falls Sie einen Krankheitsverdacht haben, empfehlen wir Ihnen, sofort einen Arzt aufzusuchen.
DANKSAGUNG Meine tiefe Dankbarkeit möchte ich Dr. Hew Len und Joe Vitale aussprechen, die zur weltweiten Bekanntmachung der uralten hawaiianischen Weisheit des Ho’oponopono beigetragen haben. Danke an Mireille, dass sie mir die Methode vermittelt hat, und an Martine, dass sie mich dazu angespornt hat, sie anzuwenden. Ich danke allen Menschen, mit denen ich Ho’oponopono praktizieren konnte. Sie alle haben mir ermöglicht, immer weiter meine Erinnerungen zu bereinigen… Ohne sie wäre dieses Buch nicht, was es ist. Danke an das gesamte Team von Éditions Dangles. An meinen Vater Francisco Abellán Hernández, mit all meiner Liebe.
Ho’Oponopono Praktisch Angewendet Laurence Luyé-Tanet Aus dem Französischen von Anja Schmidtke Copyright © 2014 Das Neue Licht Verlag/Jim Humble Verlag Graafseweg 199, NL-6531 ZR Nijmegen www.dasneuelichtverlag.com/www.JimHumbleVerlag.com Erste Auflage September 2014 ISBN-Printausgabe: 9789088790997 ISBN-Ebook: 9789088791000 Lay out: Leo Koehof Autor: Laurence Luyé-Tanet Übersetzung aus dem Französischen durch Anja Schmidtke Ursprünglicher Titel: Ho´oponopono la méthodes des guérisseurs hawaiens pour libérer vos mémoires spirituelles Copyright © Éditions Chariot d’Or, 2011 Une marque du groupe éditorial Z.I. de Bogues – rue Gutenberg – 31750 Escalquens Die Vervielfältigung und/oder (digitale) Speicherung von Teilen dieser Ausgabe bzw. deren Veröffentlichung durch Druck, Mikrofilm, Bildaufnahmen oder auf sonstige Weise, sei es chemisch, elektronisch oder mechanisch, bedarf immer der vorherigen, schriftlichen und ausdrücklichen Zustimmung des Verlegers.
Inhalt 1. Kleine Vorgeschichte ............................................................... 8 2. Einführung.............................................................................. 11 3. Kulturelle Ursprünge .............................................................. 15 4. Die bemerkenswerte Wirkung von Ho’oponopono im Staatskrankenhaus von Hawaii ............................................... 20 5. Ho’oponopono: eine Lebensphilosophie ................................ 23 6. Anwendung in vier Schritten.................................................. 27 7. Ho’oponopono oder die vier Sätze ......................................... 29 8. Verfahrensweise ..................................................................... 32 9. Unser Ich mit unserem innersten Wesen in Einklang bringen 37 10. Wie äußert sich die Bereinigung? ........................................ 44 11. Mit Ho’oponopono wieder in den Lebensfluss finden ......... 51 12. Ho’oponopono heute ............................................................ 55 13. Unser Schwingungsfeld verändern und wählen, wie wir leben wollen ............................................................ 61 14. Warum blockierte Energien befreien? .................................. 68 15. Konflikte lösen, um glücklich zu sein .................................. 72 16. Der Begriff des Karmas und die Bereinigung von Erinnerungen ................................................................. 76 17. Wir sind viel mehr als unsere Geschichte und Erinnerungen ................................................................. 81 18. Gedanken sind kanalisierbare Energie ................................. 84 19. Ho’oponopono in der Praxis................................................. 90 20. Dankbarkeit kultivieren ...................................................... 117 21. Schlusswort ........................................................................ 120 22. Bibliographie ...................................................................... 123
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1. KLEINE VORGESCHICHTE
Zunächst einmal wendete ich Ho’oponopono viel für mich selbst an. Ich war immer wieder überrascht über die Ergebnisse. Dann nutzte ich es auch mit Menschen, die ich therapeutisch begleite, auch hier mit erstaunlichen Erfolgen. Oft bemerkten diese Menschen sofort eine Veränderung, die für sie wie eine Erleichterung war. Ich erinnere mich an eine Frau, die sich völlig verzweifelt an mich wandte. Nach jahrelanger Psychotherapie war sie weiterhin schwer depressiv. Obwohl sie Medikamente einnahm, hatte ich noch nie jemanden so leiden sehen, so dass ich bei unserem ersten Termin sogar vergaß, den in der Psychotherapie so genannten therapeutischen Rahmen festzulegen. Nachdem die Frau gegangen war, war mir klar, dass ich Ho’oponopono praktizieren musste. Ich praktizierte es zwei Tage lang, sobald ich eine freie Minute hatte. Ich stellte mir keine Fragen, alles war klar, als würde es ganz von selbst ablaufen. Ich legte keinen Zeitraum fest, alles ergab sich ganz von selbst, und nach zwei Tagen war es beendet. Als ich die Frau in der Woche darauf wiedersah, war ich entschlossen, ihr zu sagen, dass sie ins Krankenhaus musste, weil ihr Zustand besorgniserregend war. Ich war überrascht, dass es ihr ein bisschen besser ging. Natürlich hatte sie ihre schweren Depressionen nicht überwunden, aber es war, als hätte sich etwas aufgelöst, was sie hinabgezogen hatte. Ich bin mir sicher, dass nicht nur unsere gemeinsame Arbeit etwas geändert hatte, sondern dass Ho’oponopono einen großen Anteil daran hatte. Ich nutze Ho’oponopono häufig, und die Erfolge haben mich dazu inspiriert weiterzugeben, wie ich es anwende. Man kann es
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ganz allgemein durchführen, aber wenn man es für einen richtigen Wandlungsprozess nutzen möchte, braucht man in jedem Fall einen „Arbeitsplan“. Mit diesem praktischen Ziel habe ich dieses Buch geschrieben. Sie finden darin einen Leitfaden zu verschiedenen Aspekten, die zu beachten sind, je nach dem Thema, für das Sie Ho’oponopono einsetzen möchten. Ich hatte viel Freude am Schreiben dieses Buches, es ging mir schnell von der Hand. Eigentlich war es schon für den Sommer 2011 fertig, aber irgendwie konnte ich mich dann doch nicht von dem Manuskript trennen. Ich wende die Methode beruflich immer einzeln oder in Gruppen an, und die Leute stellen natürlich Fragen und möchten dazulernen. Deshalb holte ich das Manuskript dann ein Jahr später doch wieder hervor und korrigierte es noch ein letztes Mal… Es ist vor allem ein Buch des Austauschs. Ich wünsche Ihnen, dass Sie darin die Übungen finden, die Sie suchen, um auf Ihrem Weg weiterzukommen.
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2. EINFÜHRUNG
Ho’oponopono ist eine altüberlieferte hawaiianische Heilmethode. Sie stammt zwar aus Hawaii, aber in etwas anderer Form findet man sie auch in Französisch-Polynesien. Der Begriff Ho’oponopono bedeutet einen Fehler korrigieren. Die Methode beruht darauf, dass den alten Hawaiianern zufolge Probleme (oder Fehler) aus Gedanken entstehen, die durch schmerzhafte Erinnerungen aus der Vergangenheit verunreinigt sind. Durch Ho’oponopono kann man die Energie dieser Gedanken freisetzen, die für Unordnung und Ungleichgewicht sorgen. Ho’oponopono bedeutet auch: richtigstellen, gerade richten, wieder aufrichten. Es ist ein Problemlösungsprozess, der in uns selbst stattfindet. Das hawaiianische Wort Ho’o bedeutet verursachen, Pono ist Güte, Geradheit und Gerechtigkeit. Ursprünglich beruhte das Prinzip darauf, dass jemand, der mit seinem Tun für Unordnung gesorgt hatte, fehlgeleitete Energie verkörperte. Er brachte so das Böse zum Ausdruck. In diesem Fall wurde ein Ältestenrat einberufen. Traditionell praktizierte jeder nacheinander Ho’oponopono gegenüber der Person, die durch ihre Missetat für die Unordnung „verantwortlich“ war, und gegenüber allen anderen Mitgliedern der Gemeinschaft. Das Prinzip wollte es, dass diese Person der Katalysator dieser Energie war. Sie hatte sie durch ihr Tun zum Ausdruck gebracht, aber alle anderen besaßen diese Energie ebenfalls. Sie war durch 11
diese Person geflossen, hätte aber auch durch jeden anderen aus der Gemeinschaft fließen können. So konnte jeder seinen Teil der Verantwortung an der begangenen Tat anerkennen. Die traditionelle Methode wurde dann leicht weiterentwickelt. Die große hawaiianische Heilerin Morrnah Simeona hat sie vereinfacht, aber den Kern der uralten Weisheit bewahrt. Dass diese Methode heute bei uns bekannt ist, haben wir Dr. Ihaleakala Hew Len zu verdanken, der sie zehn Jahre lang erforschte. Vor allem dank seiner erstaunlichen Arbeit im Staatskrankenhaus von Hawaii wurde die Methode auch der breiten Öffentlichkeit bekannt. Aber Ho’oponopono wurde aber auch schon von der Universität Honolulu in einer Studie erforscht. Es wurde von Hawaiianern und Nicht-Hawaiianern zur Konfliktlösung eingesetzt. Wirksamkeit und Nutzen der Methode sind anerkannt. Victoria Shook weist in ihrem Buch, das aus ihrem Universitätsbericht hervorging, die Effektivität der Methode nach, die von acht Personen in der Sozialarbeit eingesetzt wurde, im Wesentlichen in hawaiianischen Familien, die Drogenprobleme hatten. Die Methode wurde angewendet, um Familien- und Gruppenkonflikte zu lösen. Das Hauptaugenmerk lag darauf, welche Auswirkungen ein anderes kulturelles Verständnis von geistiger Gesundheit und das Einbringen einer nicht westlichen Tradition in die westliche Gesellschaft haben.
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Ho’oponopono ist auf fünf Elementen aufgebaut:
die Lösung ist innerpersönlich nur der Einzelne und sein Ich sind betroffen das Praktizieren ist allein seine Sache, die anderen von dem Problem Betroffenen brauchen sich nicht zu beteiligen Reue des Ichs Vergebung des Ichs
Alles geschieht im Inneren des Praktizierenden, denn die Veränderung kann nur in uns selbst stattfinden, nicht bei anderen oder in unserem Umfeld, wie wir es so oft erwarten. Die Veränderung in unserem Inneren hat eine Veränderung im Außen zur Folge. Aber bevor ich näher auf die Methode eingehe, lade ich Sie ein, die erstaunliche Geschichte des Ho’oponopono zu erfahren und die ihm zugrunde liegende Kultur kennenzulernen.
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3. KULTURELLE URSPRÜNGE
Aloha Das berühmte hawaiianische Wort, das mit „Guten Tag“, „Auf Wiedersehen“ und „Liebe“ übersetzt wird, ist wesentlich mehr als nur eine Sympathiebekundung und für die Hawaiianer der Grundpfeiler ihrer Kultur. ALO bezieht sich auf das Teilen, bedeutet aber auch, ganz im Jetzt zu sein. OHA bedeutet Freude, Zuneigung. HA bezeichnet die Lebensenergie, das Leben, den Atem. Ein Spezialist für die hawaiianische Kultur übersetzte es so: „Komm, sei in Verbindung und Harmonie mit dir selbst, mit Gott und den Menschen. Sei ehrlich, geduldig, bescheiden und wohlwollend gegenüber jeder Lebensform.“
Aloha umfasst Respekt, Aufmerksamkeit, Mitgefühl und Wohlwollen. Aloha verbindet Körper, Herz und Seele mit dem Ursprung des Lebens. Aloha lässt sich deshalb auch mit „geteilte Freude an der Lebensenergie im Jetzt“ übersetzen.
Es ist eine reiche Kultur, noch heute gefärbt von Omen und Aberglaube, aber mit einem uralten Wissen, das uns eine machtvolle Verbindung zur Natur und zum Göttlichen vermittelt. 15
Huna Huna ist das bis zum Anbeginn der Zeiten zurückreichende esoterische Wissen der Hawaiianer. Es ist eine philosophische Lehre, die Weisheit bedeutet, das Geheimnis, das man miteinander teilen soll. Ho’oponopono ist Bestandteil von Huna. Huna vermittelt den Geist von Aloha. Neben der wohlwollenden Haltung, die Aloha vermittelt, liefert es uns eine äußerst wirkungsvolle Methode, um Probleme zu lösen und geistige oder körperliche Ziele zu erreichen. Sich mit der göttlichen Macht zu verbinden, diese Energie zu teilen und in Liebe zu nutzen, ist das Geheimnis für Glück, Wohlstand und Erfolg. Dieser Weisheit, mit der inneres Wissen in äußeren Erfolg verwandelt werden kann, liegen Prinzipien zugrunde, die, auch wenn es hier um die hawaiianische Tradition geht, eigentlich in allen traditionellen Gesellschaften bekannt sind. Huna ist Teil eines Schamanismus, in dem die Beziehung zum Universum eine vorherrschende Rolle spielt. Im Westen hat man sich von dieser Weisheit entfernt, da hier nur der materielle Aspekt beachtet wird. Aber beim Einsatz von Ho’oponopono vor allem im sozialen Bereich hat sich herausgestellt, dass Spiritualität ein notwendiger und wirkungsvoller Bestandteil der Konfliktlösung ist. Der materielle und spirituelle Aspekt ergänzen sich gegenseitig. Das Spirituelle ermöglicht uns, uns mit unserer inneren Macht zu 16
verbinden. Wenn sie in Harmonie mit den Gesetzen des Universums ist, wird das in unserem äußeren Leben sichtbar. Mit Huna lässt sich auf der Grundlage von Weisheitsprinzipien die innere Ordnung und Harmonie wiederherstellen. Wenn innere Harmonie vorhanden ist, ändert sich unsere Weltsicht, wir handeln anders, unsere Beziehungen und unser ganzes Leben entwickeln sich weiter, und natürlich ändert sich auch unser Verhältnis zu den anderen und zur übrigen Welt. Der hawaiianische Lei Die hawaiianische Kultur und der Lei sind praktisch Synonyme. Der Lei ist die traditionelle Blumenkette, die jeder Besucher Hawaiis erhält. Sie ist ein Symbol der Begrüßung und des Glücks und wird vor allem als Auszeichnung gesehen. Überreicht man sie einem Besucher, steht sie für Respekt und Ehre und ist ein Geschenk der Zeit desjenigen, der sie hergestellt hat, da jede Kette traditionell von Hand gefertigt wird. In der hawaiianischen Gesellschaft wird sie immer und überall getragen und begleitet Diplome, Gelübde, Verträge, Zuneigungsbekundungen, Bündnisse, Abschiede und vieles mehr. Auch in der Politik, auf Feiern und in religiösen Zeremonien wird sie getragen. Sie ist Teil des hawaiianischen Alltagslebens. Traditionell besteht der Lei aus frisch gepflückten Blüten, kann aber auch aus Muscheln, Kernen, getrockneten Blüten, Blättern, Knochen oder Federn hergestellt sein. Der traditionelle Lei wies mit vielen Symbolen auf die Beziehung von Mensch und Natur hin, mit der die Einwohner Hawaiis sich sehr verbunden fühlen. Ein hochrangiger Anführer war daran zu erkennen, wie aufwändig der Lei gestaltet war. 17
Manche Leis waren wichtigen Ereignissen wie Geburten, Hochzeiten, Todesfällen und Friedensabkommen vorbehalten. Der Lei wurde in religiösen Zeremonien getragen, um bei den Göttern Schutz und Wohlstand zu erbitten. Jedes Element der Kette hatte einen Bezug zu dem gefeierten Ereignis. Deshalb habe ich zur Kennzeichnung der Kapitel und wichtigen Punkte eine hawaiianische Blüte gewählt. Sie ist das Symbol für die Verbindung des Menschen mit der Natur und der kosmischen Ordnung. Wir im Westen haben diese Verbindung verloren. Auf den folgenden Seiten werden Sie erfahren, wie Sie sich mit Ho’oponopono wieder mit dieser Ordnung und ewigen Weisheit verbinden und den Weg des Glücks wiederfinden können.
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