Hyperaktivität und ADS - Warum Ritalin keine Lösung ist Gesunde Strategien, die wirklich helfen
Barbara Simonsohn
jimhumbleverlag.com
Hyperaktivität und ADS Warum Ritalin keine Lösung ist Barbara Simonsohn
Copyright © 2018 –Jim Humble Verlag Postbus 1120, 6040 KC Roermond, Niederlanden
Neu überarbeitete Auflage: Februar 2018
ISBN: 9789088791741 Cover: Irene Repp Layout: Leo Koehof Lektorat: Sandra Cammann
Die Vervielfältigung und/oder (digitale) Speicherung von Teilen dieser Ausgabe bzw. deren Veröffentlichung durch Druck, Mikrofilm, Bildaufnahmen oder auf sonstige Weise, sei es chemisch, elektronisch oder mechanisch, bedarf immer der vorherigen, schriftlichen und ausdrücklichen Zustimmung des Verlegers.
INHALTSVERZEICHNIS
1. Einführung 1.1 Von den Kindern .......................................................................................... 7 1.2 Einleitung ..................................................................................................... 7 1.3 Meine persönlichen Erfahrungen mit einem Kind mit Aufmerksamkeitsstörungen ........................................................................ 12 2. Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen – die Fakten 2.1 Das ADS-Syndrom – Situation und Ursachen ........................................... 16 2.2 Ritalin und andere Medikamente – eine Lösung? ...................................... 19 2.3 Hatte auch Faust ADHS? ........................................................................... 21 2.4 ADS/ADHS: ein Mythos? .......................................................................... 24 2.5 ADHS – ein „Schwindel“? ......................................................................... 27 2.6 ADHS – liegt es vielleicht auch an der Erziehung? 2.7 „Problemkind“? .......................................................................................... 35 2.8 Beispiele, wie positive innere Bilder wirken .............................................. 37 2.9 Indigo-Kinder: die Kinder von morgen sind unter uns! ............................. 39 2.9.1 Das authentische Reiki und Massagen 2.9.2 Indigo-Kinder brauchen lebendiges, nahrhaftes Essen! ..................... 44 2.9.3 Warum die AFA-Alge ein Segen für Indigo-Kinder darstellt ............ 45 2.10 Jungen – warum sie besonders betroffen sind .......................................... 47 2.11 Umweltgifte und Verhaltensauffälligkeiten ............................................. 52 2.11.1 Der Aufbau des Nervensystems ..................................................... 54 2.11.2 Die Entwicklung des Gehirns beim Ungeborenen ........................... 55 2.11.3 Die Wirkung von Neurotoxinen aufs kindliche Gehirn ................... 55 2.11.4 Das Beispiel Blei ........................................................................... 56 2.11.5 Wie können Sie Ihr Kind vor Umweltgiften schützen? ................... 59 2.11.6 Entgiftung von Schwermetallen ..................................................... 61 2.12 Gastbeitrag - Impfungen – Ursache für Verhaltensprobleme ................... 62 2.13 Trinkwasser und ADS-Syndrom .............................................................. 69 2.13.1 Wasser ist Leben ........................................................................... 69 2.13.2 Problem Leitungswasser ................................................................ 71 2.13.3 ADS (Aufmerksamkeitsstörungen bei Kindern) – ist die Schwermetall-Belastung aus Trinkwasser die Ursache? .................. 72 2.13.4 Welche Lösungs-Möglichkeiten gibt es? ........................................ 81 2.14 Allergien und Verhaltensprobleme ........................................................... 84 2.15 Phosphat-Überempfindlichkeit – eine weitere Ursache? .......................... 90 2.15.1 Robin, ein phosphatempfindliches Kind. Ein Leidensweg ................ 91
3. Ritalin – eine bittere Pille 3.1 Die Situation ............................................................................................... 94 3.2 Wie wirkt Ritalin? .................................................................................... 101 3.3 „Ich mag die blöden Pillen nicht.“ Wie Kinder Ritalin finden ................. 105 3.4 Die Nebenwirkungen von Ritalin ............................................................. 108 3.5 Ist ADS wirklich eine Krankheit oder „Störung“? ................................... 110 3.6 Nebenwirkungen von Ritalin .................................................................... 115 3.6.1 Kurzfristige Nebenwirkungen von Ritalin auf der körperlichen Ebene ........................................................................ 117 3.6.2 Langfristige Nebenwirkungen von Ritalin auf der körperlichen Ebene ........................................................................ 119 3.6.3 Kurzfristige und langfristige Nebenwirkungen von Ritalin auf der seelischen Ebene ................................................................ 121 3.7 Ritalin aus spiritueller Sicht ..................................................................... 126 3.7.1 Wie beeinflusst Ritalin die spirituelle Ebene? ................................ 130 3.8 Ritalin und Gewalt.................................................................................... 133 3.9 Der Fall Casey Jesson............................................................................... 138 3.10 Wie die Pharma-Industrie Ritalin puscht................................................ 142 3.10.1 Die aktuellen Zahlen .................................................................... 143 3.10.2 Ciba Geigys Medizin-Skandale .................................................... 150 3.10.3 Macht Ciba irreführende Aussagen über Ritalin? ......................... 153 3.10.4 Die Allianz von Ciba mit amerikanischen Elterninitiativen ........... 156 3.10.5 NAMI-CAN, eine weitere von der Pharmaindustrie gesponserte Elterninitiative ............................................................................. 158 3.10.6 Lehrer in den USA – und bei uns! - propagieren Ritalin ............... 158 3.10.7 Kinder, ein neuer Absatzmarkt für Psychopharmaka .................... 161 3.11 Kinderärzte und Kinderneurologen – seien Sie als Eltern wachsam! ..... 164 3.12 Gastbeitrag - Es gibt auch solche Ärzte.................................................. 171 3.13 Hochbegabte: oft unerkannt und ruhiggestellt........................................ 175 4. Die richtige Ernährung 4.1 Ernährung und Aufmerksamkeitsstörungen bzw. Hyperaktivität............. 180 4.1.1 Zu viel Zucker stört die Gehirnfunktionen ..................................... 183 4.1.2 Vermeiden Sie „Junk Food“ und Fertigprodukte! ................................. 185 4.1.3 Vitalstoffreiche natürliche Nahrungsergänzungen – nötig oder überflüssig? .................................................................................. 185 4.2 Die AFA-Alge – eine große Hilfe für Kinder mit ADHS ........................ 187 4.2.1 Internationale Studien belegen: Die AFA-Alge hilft bei ADS ......... 188 4.2.2 Welche Inhaltsstoffe in der AFA-Alge sind für diese positiven Auswirkungen verantwortlich? ...................................................... 189
4.3 Die Ergebnisse meiner Afa-Algen-Studie im Einzelnen .......................... 197 4.3.1 Welche Probleme hatten die betroffenen Kinder? Und wie konnte ihnen die Afa-Alge helfen? Einige Fallbeispiele ............................. 198 4.3.2 Welche Unterschiede hat das Elternteil erlebt, das die Afa-Alge zusammen mit seinem Kind nahm? ................................................ 203 4.4 Wie die AFA-Alge bei Kindern mit ADS auf der spirituellen Ebene wirkt .............................................................................................. 204 4.5 Die Afa-Alge, so gesund wie sicher! ........................................................ 206 4.6 AFA-Algen–Einnahme ............................................................................. 210 4.7 Ein spezieller Wachstumsfaktor aus dem Hühnerei ................................ 213 4.7.1 Erfahrungen mit dem Wachstumsfaktor FGF2 aus dem Hühnerei ... 215 4.8 Das richtige Frühstück und Ernährungstipps für hyperaktive Kinder ...... 217 4.9 Gerstengrassaft für Kinder mit ADHS ..................................................... 222 5. Weitere Strategien, die bei ADHS helfen 5.1 Bauen sie das Selbstwertgefühl Ihres Kindes auf! ................................... 226 5.2 Helfen sie Ihrem Kind, soziale Kompetenz zu entwickeln....................... 230 5.3 Warum Familientherapie manchmal eine gute Idee ist ............................ 232 5.3.1 Eine bessere Familienpolitik .......................................................... 234 5.4 Halten Sie Familientreffen ab! ................................................................. 237 5.5 Kinder brauchen Grenzen! ....................................................................... 241 5.5.1 Trainieren Sie Wut- und Impulskontrolle ....................................... 243 5.6 Erwägen Sie, die Klasse oder die Schule zu wechseln ............................. 245 5.7 Klassische Homöopathie und ADHS ....................................................... 251 5.8 Bachblüten: sanfte Hilfe für Kinderseelen ............................................... 255 5.8.1 Fallbeispiele aus der Praxis von Dr. med. Wolfgang Falb ............... 258 5.9 Lebensquell Schüßlersalze - die 12 bewährten Selbstheilungsmittel für hyperaktive Kinder und Kinder mit ADS .......................................... 260 5.9.1 Die 12 homöopathischen Salze - ein sanfter Weg der Heilung - ...... 260 5.9.2 Vitalisierende Kraftgeber .............................................................. 261 5.9.3 Das Comeback eines bewährten Heilverfahrens ............................ 262 Die unterstützenden Mittel ..................................................................... 263 5.6 Meditation, das authentische Reiki, „Die Fünf „Tibeter“ & Co ............... 265 5.6.1 Die Transzendentale Meditation (TM) ........................................... 266 5.6.2 Das authentische Reiki .................................................................. 266 5.6.3 Fokussieren ................................................................................... 268 5.6.4 Die Fünf „Tibeter“ für Kinder ....................................................... 268 5.7 Sport und körperliche Bewegung - ein „Muss“! ...................................... 271 5.8 Wie digitale Medien und Handys ADS fördern ....................................... 275 5.9 Hyperaktive Kinder und Computer .......................................................... 279
5.9.1 Im Internet Freunde treffen ............................................................ 284 5.9.2 Beschränkung von Fernsehen und Computerspielen ....................... 287 5.10 Ganzheitlich schauen .............................................................................. 291 5.11 Vollspektrumlicht ................................................................................... 293 5.12 Salzkristalllampen – für Kinder mit ADS eine Wohltat!........................ 298 Über die Autorin ................................................................................................. 303 301 Anhang - Plädoyer für eine neue Familienpolitik, welche diesen Namen verdient................................................................................... 303 Literaturverzeichnis ............................................................................................ 310 Inhaltsangabe ausgewählter Literatur ................................................................. 310 318 Adressen ............................................................................................................. 310 326 Verweisungen ..................................................................................................... 310 329 337 Index ................................................................................................................... 310
1. EINFÜHRUNG
1.1 Von den Kindern Eine Frau, die einen Säugling an der Brust hielt, sagte: Sprich uns von den Kin-
dern. Und er sagte:
Eure Kinder sind nicht Eure Kinder. Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber. Sie kommen durch euch, aber nicht von euch. Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht. Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken, denn sie haben ihre eigenen Gedanken. Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen, denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen. Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen. Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern. Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden. Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit und er spannt euch mit seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen. Lasst euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein; denn so wie er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist. Khalil Gibran, „Der Prophet“(Walter-Verlag) 1.2 Einleitung Beethoven, Einstein, Churchill und Edison galten in ihrer Jugend als hoffnungslose Fälle und schwer von Begriff. Auch Mozart soll ein hyperaktives Kind mit labilem Gemüt und Neigung zu Wutanfällen gewesen sein. Vielleicht hätte sich ihr Genie nicht entfalten können, wenn sie, wie viele „schwierige“ Kinder heute, mit Psychopharmaka wie Ritalin behandelt worden wären. Während man früher Kinder als böse, dumm, blöde oder faul titulierte, haben sich jetzt die Etiketten gewandelt: Man spricht von ADS, ADHS (einschließlich Hyperaktivität), Hyperaktivität, Hyperkinetisches Syndrom, Aufmerksamkeitsstörungen, minimaler zerebraler Dysfunktion oder Lernstörungen. Eigenschaften wie Zappeligkeit, Unaufmerksamkeit, Tagträumereien oder Wutausbrüche gehörten früher zur 7
Kindheit dazu. Heute fügt man betroffenen Kindern mit den genannten Etiketten Wunden zu, deren Narben oft ein Leben lang bleiben. Was wir als Lern- oder Verhaltensproblem ansehen, kann von anderer Seite betrachtet ein besonders kreativer Ausdruck von Intelligenz darstellen. Wenn wir aber Kinder durch die Brille „krank“ oder „defizitär“ oder „gestört“ sehen, wie sollen sie sich anders verhalten? Wer sein Kind als „Problemkind“ betrachtet, wird vermutlich auch ein Kind bekommen, das Probleme macht. Kinder, die aus dem Rahmen fallen als „besonders“ zu betrachten, ist jedoch viel liebevoller. Dieses Thema finde ich so wichtig, dass ich ein ganz neues Kapitel „Problemkind? Problemkind!“ geschrieben habe mit Ergebnissen aus wissenschaftlichen Studien als Grundlage. Wer sich an die eigene Kindheit und an besondere Situationen seines Lebens erinnert, wird feststellen, dass viele Talente nicht ausgelebt werden konnten, weil die häusliche oder schulische Umgebung kein geeignetes Klima dafür schuf, sondern Kinder einschüchterte, unterdrückte und damit blockierte. Heute sind zwar die Methoden subtiler geworden, aber nicht weniger effektiv. Jedes Kind möchte bedingungslos geliebt und anerkannt werden. Wenn wir es somatisieren und damit stigmatisieren, erreichen wir das Gegenteil. Allmählich spricht es sich herum, dass es viele verschiedene Formen von Intelligenz gibt. „Am seltensten ist vielleicht gerade die, um die sich unser Erziehungssystem vorrangig bemüht.“ (Jacob Libermann, „Die heilende Kraft des Lichtes“). Ein Kind muss ein sehr stabiles Selbstbewusstsein haben, um die ständigen Tests ohne Schaden und persönliche Verletzungen zu ertragen, denen es wegen einer sogenannten Lern- oder Verhaltensstörung ausgesetzt sein wird. Wie demütigend müssen diese Tests für ein Kind sein, mit dem Ziel herauszufinden, was mit ihm nicht stimmt. In den USA bekommen bis zu 40 Prozent der Schüler in Klassen Ritalin, davon sind 80 Prozent Jungen. Haben wirklich alle diese Kinder Lernstörungen? Sind sie gar „krank“, wie viele Ärzte besorgten Eltern weismachen wollen? Ist nicht eine Gesellschaft „krank“, die mit Kindern ihrer Zukunft so umgeht? Es ist nicht immer einfach, dem „Bösen“ ins Auge zu blicken. Und doch muss das, was unseren Kindern heute angetan wird, erkannt und gestoppt werden. Wenn Ritalin, das Psychopharmaka, mit dem auch in Deutschland Tausende von Kindern behandelt werden, tatsächlich oft eine so beeinträchtigende Wirkung auf die geistige und körperliche Gesundheit unserer Kinder hat, wie ich in meinem Buch aufzeige, hat dies auch eine negative Wirkung auf die Gesellschaft, in der Sie heute leben und auch morgen leben werden. Unsere Kinder sind die Zukunft dieses Landes, ob Sie nun selber Kinder haben oder nicht. 8
Vielleicht sind Ihre Kinder auch bereits dem Schulalter entwachsen. Kinder in diesem Land sind Teil unseres Lebens. Gegenwärtig werden rund einer Million Kindern in Deutschland zum Teil suchterzeugende, die Psyche und den Körper negativ beeinflussenden und oftmals hirnschädigende psychiatrische Drogen verabreicht. Von rund 100 verschriebenen Psychodrogen sind bereits 15 Rezepte für Kinder unter 11 Jahren bestimmt.1 Wie ist es mit einer Gesellschaft bestellt, die das sensible Gehirn von Kindern in Chemie badet, sich aber keine Gedanken darüber macht, was die wirklichen Ursachen der dramatischen Zunahme von Verhaltens- und Aufmerksamkeitsstörungen bei Kindern ist? Kann es sein, dass die Hektik, der steigende Leistungsdruck, die Zeitnot und der Stress in Familie, Kindergarten und Schule auf die Kinder abfärbt und nur die empfindlichsten von ihnen durch ihr Verhalten zeigen wollen: „Stopp! Das ist nicht gesund!“? Hinzu kommen immer gravierendere Vitalstoffdefizite in unserer Nahrung und eine weiter steigende Umweltbelastun - beides ist „Gift“ für die optimale Gehirnfunktion von Kindern. Indem man Kinder als „krank“ bezeichnet und mit Medikamenten behandelt, spricht man Eltern, Schule und Gesellschaft von jeder Mitverantwortung an ihren Problemen frei. Wer unbelastetes, biologisch gezogenes Obst und Gemüse kauft und auf Vollwertnahrung oder gar auf Rohkost steht, wird als Sonderling belächelt. Dabei handelt es sich doch um die natürlichste Sache der Welt. Womit wir Jahrtausende lang gut gefahren sind, könnte auch in dieser schwierigen Zeit hilfreich sein. Nur 2,3 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland werden zurzeit biologisch bewirtschaftet. Im ersten Teil dieses Buches geht es um das Thema ADS – AufmerksamkeitsDefizit-Syndrom – mit und ohne Hyperaktivität und die zunehmende Verschreibungspraxis von Ritalin (auch in Deutschland) und ihre Problematik. Wenn Sie dieses Buch gelesen haben und erwägen, ihrem Kind Ritalin zu geben, werden Sie diese Entscheidung sicherlich anhand der Informationen gründlich überdenken. Falls Ihr Kind bereits Ritalin nimmt, setzen Sie das Medikament keineswegs plötzlich ab. Suchen Sie sich einen erfahrenen und ritalinkritisch eingestellten Arzt, der Ihnen hilft, Ritalin langsam abzusetzen und der die teilweise gravierenden Entzugserscheinungen auffangen kann. Füllen Sie die Vitalstoffspeicher ihres Kindes für mindestens sechs Wochen mit Superfoods wie Moringa oder AfaAlgen auf, damit der Körper genug Vitalstoffe zur Verfügung hat, um Neurotransmitter für gesunde Gehirnfunktionen zu bilden. Alle Medikamente – vor allem Psychopharmaka - sind Vitalstoffräuber. 9
Besonders Gerstengrassaft, Afa-Algen und Moringa füllen die Vitalstoffspeicher Ihres Kindes auf. Dadurch werden Entzugserscheinungen gemildert. Setzen Sie die Einnahme fort, um die Entgiftung von Medikamentenrückständen zu beschleunigen. Im zweiten Teil dieses Buches beschreibe ich den Einfluss der Ernährung auf die ADS-Symptomatik. Dieser Aspekt wird von den meisten Ärzten vernachlässigt oder ganz übersehen. Zur Ernährung gehört auch das Thema „Allergien“ und „Trinkwasser“. Die einzigartige Hilfe, welche die wildwachsende AFA-Alge aus Oregon für ADS-Kinder sein kann, habe ich bereits in meinem Buch „Die Heilkraft der AFAAlge“ anhand von amerikanischen, kanadischen und österreichischen Studien belegt. Über die Inhaltsstoffe und Heilwirkungen dieser winzigen Mikroalge können Sie sich in diesem Buch, neu herausgebracht im Jim Humble Verlag, informieren. Um eigene authentische Erfahrungen zu sammeln, habe ich selbst eine kleine AFA-Algen-Studie mit 44 Familien durchgeführt. Zehn Wochen lang nahmen das betroffene Kind, ein Geschwisterkind und ein Elternteil die AFAAlge. Sie füllten am Anfang und am Ende der Studie einen dreiseitigen Fragebogen aus - basierend auf dem Achenbach Score. Die Ergebnisse teile ich Ihnen in diesem Buch mit. Es gab nicht eine beteiligte Familie, die mit der AFA-Alge keine Verbesserungen im Verhalten und in den schulischen Leistungen wahrnahm. Dies ist für mich ein Zeichen, wie vitalstoffarm die übliche Ernährung geworden ist, und dass sie nicht mehr die optimale Körperentwicklung und Gehirnfunktion von Heranwachsenden gewährleistet. Zusätzlich ist es für mich persönlich der Beweis, dass die AFAAlge diesen Mangel optimal ausgleichen kann. Ich bedanke mich an dieser Stelle für die Firmen, welche kostenlos im Verkaufswert von vielen Tausend Euro AFA-Algen zur Verfügung stellten: „Sanacell“ in Berlin, „Algavital“ in Österreich, und „Bluegreen Algenprodukte“ in Hamburg. Im dritten Teil dieses Buches zeige ich weitere erfolgreiche Strategien auf, Kindern mit ADHS – Aufmerksamkeitsdefiziten und Hyperaktivität – wirksam zu helfen. Die erprobten Vorschläge sind bunt wie der Regenbogen und Sie können irgendwo beginnen - Sie werden Verbesserungen erleben. Als Beispiel Vollspektrum-Leuchten: Bei allen hyperaktiven Kindern wurde eine Beruhigung erzielt. Bei 75 Prozent der Versuchsgruppen wurde eine Verbesserung der schulischen Leistung beobachtet. 10
Die Teilnehmer, die Medikamente nahmen, brauchten kein Ritalin mehr zur Fokussierung. Dies ist nur eine der zahlreichen erfolgversprechenden Strategien, die ich Ihnen vorschlage. Jedes Kind ist einzigartig, daher lade ich Sie ein, auf eine spannende und lohnende Entdeckungsreise zu gehen. Das Ergebnis wird strahlende Gesundheit, mehr Lebensfreude und mehr Erfolg für alle Beteiligten sein. Am Ende des Buches finden Sie eine kommentierte Liste von Büchern, die ich Ihnen zur Vertiefung einiger der Themen, die ich in diesem Buch angesprochen habe, empfehle. Außerdem finden Sie in einem Kapitel „Firmenporträts“ einige Firmen vorgestellt, welche die Afa-Alge und weitere Gesundheitsprodukte anbieten und die Afa-Algen für meine Studie zur Verfügung gestellt haben. Selbstverständlich stelle ich Ihnen eine Liste der Anmerkungen und ein Verzeichnis der verwendeten Literatur im Anhang zur Verfügung. Im Kapitel „Bücherporträts“ habe ich die Bücher kommentiert, die ich als besonders wertvoll und hilfreich zum Thema Hyperaktivität betrachte. Ich danke allen Personen, die mir beim Zustandekommen dieses Buches geholfen haben. Wenn sie diese Zeilen lesen, wissen sie, dass sie gemeint sind. Beim Recherchieren und Schreiben dieses Buches wurde mir deutlich, dass es viele Menschen mit dem unterschiedlichsten Hintergrund gibt, die sich bemühen, Kindern, Menschen und Tieren auf eine harmlose, respektvolle, ganzheitliche und gesunde Art und Weise zu helfen. Dies sind Menschen, die sich durch eine tiefe Liebe zu allen Kreaturen auszeichnen. Diese Liebe scheint ihnen die Kraft und den Mut zu geben, sich in einer Welt zu behaupten, die dem Materiellen hörig zu sein scheint und in der gutes „Funktionieren“ ein Wert an sich ist, auch bei Kindern. Mit diesen Menschen, so unterschiedlich sie auch sind, fühle ich mich geistig verbunden wie mit Brüdern und Schwestern. Manchmal hat mich das Lesen und das Schreiben über die negativen Wirkungen von Psychopharmaka und Ritalin auf Körper, Seele und Geist belastet. Ich konnte nicht mehr weiterlesen und musste mich zwischendurch mit etwas Positivem beschäftigen. Manchmal ist mir beim Lesen sogar körperlich übel geworden, und ein Gefühl des Grauens beschlich mich, begleitet von dem Gedanken: „Das kann doch nicht wahr sein!“. Ich liebe Kinder und habe selbst zwei, die mittlerweile erwachsen sind. Vermutlich hätte eins von beiden Ritalin genommen, wenn ich nicht besser über dieses Thema aufgeklärt wäre als die meisten Eltern.
11
Es geht mir nahe zu lesen, welche Persönlichkeitsveränderungen in Kindern durch Psychopharmaka wie Ritalin auftreten können: von Apathie, Depressionen bis zu Mordgelüsten. Ich habe in meinem engsten Verwandtenkreis selber zusehen müssen, wie sehr sich liebe Angehörige unter dem jahrelangen Einfluss von Psychopharmaka gefühlsmäßig verändert haben. Ritalin kann in meinen Augen nur eine vorübergehende Hilfe sein - „gimme a brake“ - für eine kreative Pause, in der die Eltern nach ganzheitlich und ursächlich wirkenden Alternativen suchen können. Grundsätzlich habe ich beim Schreiben dieses Buches viel Kraft, Energie und Unterstützung gespürt, als wenn ich nur Werkzeug oder Mittel zum Zweck sei. Auch dieser göttlichen Kraft, der Kraft der Liebe und des Lebens, der Mutter Natur und des Schöpferischen, möchte ich zutiefst danken. Ihnen lieber Leser wünsche ich beim Lesen viele Erkenntnisse und Gedankenanstöße, sowie Anregungen, die sich im Alltag Ihrer Familie, Ihres Kindergartens oder Ihrer Schule umsetzen lassen. Unsere Kinder sind das Kostbarste, was wir haben, und unsere Zukunft. Fangen wir an, sie auch als solche zu sehen und zu behandeln. 1.3 Meine persönlichen Erfahrungen mit einem Kind mit Aufmerksamkeitsstörungen Mein Sohn Michael, geboren 1988, brachte es in der Grundschule fertig, ohne Schultasche in der Schule zu erscheinen. Beim Aufräumen seines Zimmers half ihm seine sechs Jahre jüngere Schwester, die ihr Zimmer locker in 15 Minuten aufgeräumt hatte. Michael war dazu nicht in der Lage, weil er sich immer wieder „verspielte“. Irgendein Spielzeug reichte, um ihn vergessen zu lassen, dass er eigentlich dabei war, sein Zimmer aufzuräumen. Michael war nicht dumm, sondern mit einem Intelligenzquotienten von 122 sogar überdurchschnittlich intelligent. Manchmal nannten wir ihn mit einem Augenzwinkern „zerstreuter Professor“. Oder ich sagte im Scherz zu ihm: „Vergiss nur nicht mal dich selbst!“ Wenn er Schularbeiten machte, dauerten sie oft Stunden und er war ständig dabei, auf seinem Stuhl zu kippeln oder Radiergummis in der Hand zu zerbröseln. Von Lehrern wurde Michael als „Tagträumer“ und „Klassenclown“ erlebt. Er bereicherte zwar oft den Unterricht durch witzige Ideen und phantasievolle Beiträge, folgte ihm aber oft auch nicht, meistens aus Langeweile. Oft hieß es in seinem Zeugnis: „Michael könnte wesentlich mehr leisten, wenn er sich besser konzentrieren und kontinuierlicher mitarbeiten würde.“ 12
Vielleicht kommt ihnen dieser Satz bekannt vor, wenn Sie selbst ein hyperaktives Kind oder eins mit Aufmerksamkeitsstörungen haben. Auf dem Gymnasium bekam Michael einen Lehrer, der ihn nicht mochte. Das Lerntempo, in dem der Unterricht ablief, machte Michael Probleme. Er versuchte als Klassen-Clown die Aufmerksamkeit zu erregen, die andere Kinder aufgrund guter schulischer Leistungen bekamen. Wenn es eine Rauferei gab oder irgendein Schuldiger für eine Missetat gesucht wurde, wurde ab einem gewissen Punkt erst einmal Michael verdächtigt. Mein Sohn hatte dann irgendwann nicht mehr die Kraft, sich gegen oft ungerechte Vorwürfe zu wehren, sondern versuchte, die negativen Erwartungen zu erfüllen, die man in ihn setzte. Er war das „schwarze Schaf“ der Klasse. Michaels Schulleistungen und Verhalten verbesserten sich dramatisch innerhalb von etwa zehn Tagen, nachdem er anfing, täglich zwei Gramm Afa-Algen zu nehmen. Es gab damals Tage, an denen er sich nicht mehr mit seiner kleinen Schwester stritt. Früher waren „Kabbeleien“ zum Beispiel auf längeren Autofahrten an der Tagesordnung. Nach einem Schulwechsel auf eine Privatschule hatte er endlich Lehrer, die willens waren, ihn zu motivieren. Er zählte nun auf dem Gymnasium zu den besten Schülern. Noch immer war Michael ein manchmal frecher Junge und nicht gerade „pflegeleicht“, aber wer pflegeleichte Kinder will, sollte sich lieber eine Puppe anschaffen. Einmal musste Michael nachsitzen, weil er mit Papierkügelchen im Unterricht geworfen hatte. Wie sich später herausstellte, war das der Anlass, ihn vom Privatgymnasium zu werfen. Der wohl eigentliche Grund: Ich war im Elternrat und hatte mich vehement für vollwertiges Mittagessen und gegen die Progaganda für Ritalin vom damaligen Schulleiter engagiert. Michaels Energie und Kreativität waren meistens in konstruktiven Bahnen kanalisiert. Er verwendete viel Zeit für das Zeichnen origineller Bilder und sein Training in verschiedenen Sportarten. Mein Sohn war stolz darauf, sich mit einem Bettler angefreundet zu haben und schmuste hingebungsvoll mit seinem kleinen Kater. Wenn es nach einem bekannten Hamburger Kinderneurologen gegangen wäre, hätte Michael ab seinem 12. Lebensjahr Ritalin genommen. Über ein Jahr bekamen wir alle zwei Monate ein neues Rezept. Der Arzt wollte mich nicht einmal sprechen oder meinen Sohn sehen, um zu beurteilen, wie Ritalin bei ihm wirkt, oder hinterfragte, ob Michael es überhaupt noch bräuchte. 13
Von einer weiteren Therapie war nie die Rede, weil alle anderen Therapien einschließlich Ernährung - angeblich nichts brächten. Ritalin sei „harmlos wie Aspirin.“ Ich bin immer noch sprachlos, wie leichtfertig Kinder von einigen Ärzten Ritalin verschrieben bekommen und für wie lange ständig Rezepte nachgeliefert werden, obwohl in Psychiatrie-Lehrbüchern ausdrücklich vor einer Dauerbehandlung und einer Suchtgefahr gewarnt wird.2 Wenn Sie bis zum Ende gelesen haben, werden Sie vielleicht zu der gleichen Einstellung wie ich gelangen. Die Aufarbeitung dieses Themas soll Ihnen helfen, wachsam und kritisch zu bleiben. Nehmen Sie von dem Bild der Ärzte als „Halbgötter in weiß“ Abschied, wenn Sie dieses Bild noch in sich tragen. Dieses Buch will Ihnen viele Möglichkeiten zeigen, wie Sie auf gesunde und harmlose Weise ihrem Kind helfen können. Ich bin Ihnen, lieber unbekannter Leser, dankbar dafür, dass ich dieses Buch schreiben und dabei so viel lernen durfte, was auch meinen Kindern zugute kam. Wir haben vieles von meinen Vorschlägen in unseren Alltag integriert, wie die Afa-Alge, mehr sportliche Betätigung, Familienkonferenzen, Bachblüten, ein Trinkwasser-Reinigungs- und Energetisierungsgerät, Vollspektrum- und Salzkristalllampen. Einige der „bewährten Strategien“ wie das authentische Reiki, Meditation und „Die fünf Tibeter“ haben wir schon vorher praktiziert. Ich bin dankbar, weil ich mich ohne dieses Buchprojekt nicht so gründlich informiert hätte und nicht so viele gute Ideen in die Tat umgesetzt hätte, wovon wir alle profitiert haben - nicht nur Michael. Unser Familienleben und unsere Atmosphäre zu Hause sind dadurch wesentlich schöner und harmonischer geworden. Das Gleiche wünsche ich Ihnen und Ihren Kindern. Michael hat Abitur gemacht. Danach hat er einige Jahre als Assistenz-Lehrer an einer alternativen Schule in Hamburg gearbeitet, ein Permakulturprojekt in Italien aufgebaut und betreut und zwei Semester Sport studiert. Dieses Studium war ihm zu theoretisch. Von fünf Tagen waren vier graue Theorie und daher hat er sich entschieden, eine Lehre als Außenhandelskaufmann im Bereich Lebensmittel zu machen. Diese Ausbildung hat er erfolgreich abgeschlossen, wurde von seiner Firma übernommen und hat dort die Bereiche „fairtrade“ und „bio“ eingeführt. In seinem Beruf ist er jetzt sehr zufrieden.
14
15
Â
2. HYPERAKTIVITÄT UND AUFMERKSAMKEITSSTÖRUNGEN – DIE FAKTEN
2.1 Das ADS-Syndrom – Situation und Ursachen Wer den „Struwelpeter“ liest, muss beim „Zappelphilipp“ schmunzeln. Das Lachen vergeht allerdings den betroffenen Eltern. Etwa eine halbe bis eine Million Kinder in Deutschland, davon etwa 80 Prozent Jungen, sind vom „ADS“Syndrom betroffen, Aufmerksamkeitsstörungen mit und ohne Hyperaktivität. Schätzungen gehen davon aus, dass zwischen 12 und 20 Prozent aller Schulkinder betroffen sind. Das Leben dieser Kinder und ihrer Familien ist hart. Der Schulerfolg bleibt aus. Die Kinder werden kaum zu Geburtstagen eingeladen und haben selten Spielgefährten. Ihr Selbstbewusstsein ist folglich nur schwach ausgeprägt, und die Eltern machen sich oft Vorwürfe und fühlen sich als Versager. Symptome sind u.a. kurze Aufmerksamkeitsspanne, Konzentrationsprobleme, Zerstreutheit, Vergesslichkeit, Nervosität, Impulsivität - manchmal Neigung zu Aggressivität und Gewalt gegen Sachen und Personen. „Überaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen scheinen zu einer Zeitkrankheit geworden zu sein“, so der Autor des Ratgebers „Rastlose Kinder, ratlose Eltern“, der Psychologe Peter Schlottke. Keine psychische Auffälligkeit ist bei Kindern und Jugendlichen häufiger als ADS. Auch Erwachsene sind betroffen. Oft erleben Erwachsene mit ADS Probleme in Partnerschaft und Ehe und auch in Beruf und Ausbildung. Schon Vorschulkinder leiden heutzutage unter Leistungsdruck. In der Schule wird der Druck noch größer. Etwa die Hälfte der Eltern drängen, dass ihr Kind das Abitur bekommt. Schon Neunjährige entwickeln morgens Spannungskopfschmerzen aus Angst, den schulischen Leistungen gerecht werden zu können. Viele Kinder reagieren mit Verhaltens- und Lernstörungen. Das Gehirn wird ständig gefordert, ohne dass ihm dazu immer die notwendigen Nährstoffe zur Verfügung stehen. Bei Energiemangel reagiert das Gehirn sofort, weil es das Organ mit dem größten Energiebedarf darstellt. Fehlen die notwendigen Nährstoffe, laufen einige der Hirnfunktionen verlangsamt oder nicht mehr ausreichend ab. Hochwertige Nährstoffe wie Spurenelemente, Omega 3-Fettsäuren und hochwertige Proteine werden für die Bildung von Botenstoffen im Gehirn, den Neurotransmittern, benötigt.
16
Durch den zunehmenden Stress werden mehr Vitalstoffe gebraucht und verbraucht. In unseren heutigen Lebensmitteln sind leider nicht mehr alle Stoffe in dem Umfang vorhanden, die Körper und Gehirn benötigen. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche, deren Körper und Gehirn im Wachstum begriffen sind. Oft stammt die Nahrung auch in Schul-Cafeterias und Mensen von überdüngten, übersäuerten und ausgelaugten Böden. Nur was im Boden ist, kann auch im darauf gewachsenen Nahrungsmittel sein. Colagetränke, Weißmehlprodukte und Zucker entmineralisieren den Körper. Schwermetalle wie Blei, Aluminium, Cadmium sowie Blei im Trinkwasser, in der Atemluft und in Lebensmittel wirken sich zusätzlich negativ auf Gehirnfunktionen aus und können zu Konzentrationsund Lernschwächen sowie zu Verhaltensstörungen wie Stimmungsschwankungen, Aggressionen, Antriebsschwäche und Lethargie führen. Die tolerablen Grenzwerte von Schwermetallbelastung, anderen Umweltgiften oder Zusatzstoffen in Lebensmitteln sind für Erwachsene mit 70 Kilo Gewicht berechnet worden. Das geringe Gewicht von Babys, Kleinkindern und Schulkindern blieb dabei unberücksichtig. Wichtig ist in diesem Zusammenhang ein System zur Reinigung und Energetisierung des Trinkwassers wie das „Multipure-System“ von „Sanacell“, da das Wasser aus der Leitung durch Schwermetalle zum Beispiel aus Blei- und Kupferrohren teilweise stark belastet ist. Bei vielen Kindern mit ADS wurde eine Schwermetallbelastung nachgewiesen. Für Kinder ist eine ausgewogene Versorgung mit Nähr- und Aufbaustoffen fürs Gehirn wichtig, um eine optimale Gehirnleistung zu gewährleisten. Kinder reagieren schon sehr früh auf die wachsende Schere zwischen geistigem Leistungsdruck und Energiemangel im Gehirn, mit psychosomatischen Auffälligkeiten, Lernschwächen und Verhaltensstörungen bei oft überdurchschnittlicher Intelligenz. Das „Hyperkinetische Syndrom“, früher „Minimale zerebrale Dysfunktion“ genannt, wird zunehmend als Folge eines Energiemangels im Gehirn diskutiert und mit einem Mangel an Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin in Zusammenhang gebracht.3 Allerdings wird nur selten die „Frage nach den Ursachen der Ursachen“ gestellt. Wie kommt es, dass ein Syndrom, das früher selten war, heute so verbreitet ist, dass Kinder mit ADS in jeder Kindergartengruppe und Schulklasse zu finden sind? Als Ursache der Störung gilt ein neurobiologisches Defizit im Gehirn-Stoffwechsel. Durch einen Mangel an Neurotransmittern werden Informationsverarbeitung, Weiterleitung von Nervenimpulsen und die damit zusammenhängende Fähigkeit zur Aufmerksamkeit geschwächt. Die Frustrationstoleranz ist niedriger als normal und die Gewaltbereitschaft höher. Was sind die wirklichen Ursachen? 17
Die Ursachen des hyperkinetischen Syndroms oder von ADS sind vermutlich multikausal. Offenbar wird ADS durch zu viel Fernsehen, zu viele Computerspiele und eine Laissez-Faire-Erziehung verstärkt, darüber hinaus auch durch bestimmte Zusatzstoffe in Lebensmitteln, Weißmehlprodukte und Süßigkeiten. Mehr als 10.000 wissenschaftliche Publikationen sind bisher zu diesem Thema erschienen, die Seiten im Internet füllen mehrere große Aktenordner. Untersuchungen an betroffenen Kindern und Erwachsenen zeigen, dass der Zuckerstoffwechsel verlangsamt ist und Teile des Gehirns, die für Aufmerksamkeit zuständig sind, mit zu wenig Glukose versorgt werden. Einige Forscher machen dafür Schwermetalle wie Blei und PCBs verantwortlich, andere Hypoglykämie durch den Verzehr von Zucker und anderen einfachen Kohlenhydraten. Etwa drei von vier Kindern, die unter dem hyperkinetischem Syndrom leiden, sind gegen Pollen, Hausstaub und Allergene in Nahrungsmitteln allergisch, was auf ein herabgesetztes Immunsystem hinweist. Allergien, Schwermetalle und Antibiotika werden mit dem Syndrom in Zusammenhang gebracht. Mehrere Studien haben gezeigt, dass eine konsequente Ernährungsumstellung auf „Vollwert“ und „Bio“ oft den entscheidenden Durchbruch bringt. Hans Krautstein schrieb in „Schrot & Korn“ vom Dezember 1999: „Hierzu gehört nicht nur das vorübergehende Meiden der ermittelten Allergene, sondern auch eine vitalstoffreiche, vollwertige Kost.“ Es geht also nicht nur darum, bestimmte Stoffe wegzulassen, sondern um das Zufügen bestimmter Stoffe, ohne die das Gehirn nicht optimal arbeiten kann! Angesichts der Vitalstoffarmut unserer Lebensmittel selbst aus biologischen Land- und Gartenbau, wenn auch nicht so gravierend wie aus der industriealisierten Landwirtschaft, ergibt sich die Notwendigkeit der Ergänzung unserer Nahrung mit natürlichen, konzentrierten Lebensmitteln wie der besonders vitalstoffreichen AFA-Alge. Klaus Dietrich Runow, ärztlicher Leiter des „Instituts für Umweltkrankheiten“ in Bad Emstal fordert: „Die Lebensmittel sollten möglichst naturbelassen sein und aus ökologischem Anbau stammen.“4 Die sehr positiven Erfahrungen mit natürlichen, hochwertigen Nahrungsergänzungen wie der AFA-Alge vom Klamath-See in einer nur geringen Dosis von einem bis 11/2 Gramm pro Tag zeigen, dass eine ausreichende Vitalstoffversorgung von Kindern viel wichtiger bei der ursächlichen Behandlung von ADS ist, als bisher angenommen.
18
2.2 Ritalin und andere Medikamente – eine Lösung? In den USA nehmen täglich zwischen 6 und 8 Millionen Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen (mit und ohne Hyperaktivität) Ritalin - davon etwa 80 Prozent Jungen – sowie etwa eine Million Erwachsene. Die weltweite Produktion von Ritalin stieg von weniger als 3 Tonnen im Jahr 1990 auf mehr als zehn Tonnen im Jahr 1995 - Tendenz steigend. In den USA werden 90 Prozent der RitalinTabletten verbraucht. Aber auch bei uns steigt die Nachfrage nach diesem Stimulans kontinuierlich. Was bewirkt nun Ritalin mit dem Wirkstoff Methylphenidathydrochlorid? Schon der Beipackzettel des Medikamentes, das seit 1956 auf dem Markt ist, macht einen nachdenklich und ließ mich beim Durchlesen einen kühlen Schauer den Rücken hinunterlaufen. Nicht angewendet werden darf Ritalin zum Beispiel bei Depressionen, familiär vorkommenden Tics, Magersucht, bei Bluthochdruck und Herzrhytmusstörungen, außerdem nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit. Für die Behandlung von Kindern unter 6 Jahren „liegen ausreichende klinische Daten nicht vor“, das Medikament wird aber gleichwohl in den USA Kindern ab dem 1. Geburtstag und bei uns auch Kindergartenkindern verschrieben! In Deutschland fällt Ritalin unter das Betäubungsmittelgesetz und wird in Drogenkreisen als Aufputschmittel „Speed“, „Rita“ oder „Vitamin R“ gehandelt. Ritalin ist ein Psychostimulans, das über eine Stimulierung der Adrenalindrüsen das Adrenalin- und Serotonin-Niveau im Körper anhebt. Als „häufige“ Nebenwirkungen treten auf: Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden, Übererregbarkeit, Müdigkeit, Traurigkeit, Ängstlichkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Gewichtsverlust, Durchfall und Verstopfung. Da bei Kindern mit hyperkinetischem Syndrom der Nachtschlaf beeinträchtigt werden kann, wird die letzte Gabe von Ritalin vor 16 Uhr empfohlen. Dr. Peter R. Breggin hat in seinem Buch „Talking Back To Ritalin“ Studien angeführt, wonach die Hälfte der Erwachsenen, die als Kinder Ritalin bekamen, ein durchschnittlich 4% geringeres Gehirngewicht haben als der Durchschnitt der Bevölkerung. Offenbar wird nicht nur das Körper-, sondern auch das Gehirnwachstum reduziert durch eine verminderte Ausschüttung von Wachstumshormonen wie Prolaktin. In den USA werden junge Leute, die als Kinder Ritalin verschrieben bekommen haben, nicht zum Dienst in der Armee zugelassen, da es sich um eine „mind altering drug“ - eine bewusstseinsverändernde Droge - handelt. 19
Ratgeber-Bücher für Eltern und Lehrer mit hyperaktiven Kindern betonen in der Regel, dass Ritalin nur in schweren Fällen – bei aggressivem und gewalttätigem Verhalten - und nur in Zusammenhang mit Psychotherapie eingesetzt werden darf. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Medikamentöse Behandlung meist mit Ritalin ist für viele Ärzte das Mittel der Wahl und wird oft viel zu leichtfertig praktiziert. Dr. Runow und andere verantwortungsvolle Ärzte warnen vor dieser Entwicklung und empfehlen Ritalin in nur wirklich extremen Fällen nach gründlicher Anamnese. „Sonst bewerte ich die Verschreibung von Ritalin als ärztlichen Kunstfehler.“ Der Nutzen von Ritalin? „Nur die Umgebung hat etwas davon, doch das Kind ist dann ein Zombie, nicht mehr es selbst.“ Studien über Langzeitfolgen gibt es kaum, und seit einigen Jahren formieren sich in den USA, neuerdings auch hier, Initiativen von ritalinkritischen Eltern und Ärzten wie „Parents against Ritalin“ in Oklahoma. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, dass wie in den USA auch hier Eltern den Hersteller Ciba-Geigy wegen Nebenwirkungen wie Tics – die zum Teil irreversibel sind – oder Hirnblutungen verklagen. Ich würde meinem Kind nie Ritalin geben. Aber immer mehr Lehrer, Schulpsychologen und Kindergärtnerinnen üben Druck auf Eltern aus, nach dem Motto: „Wenn Ihr Kind kein Ritalin bekommt, fliegt es von der Schule/aus der Gruppe.“ Mir sind selbst einige solcher Fälle bekannt. Obwohl Ritalin erst ab dem 6.Lebensjahr verschrieben werden darf, bekommen schon Zwei- und Dreijährige, in den USA sogar Einjährige das Stimulanz. Welche Denkweise steht dahinter, Kinder mit Psychopharmaka ruhig zu stellen? Warum denkt man nicht darunter nach, was Kindern, die Probleme haben, fehlt? Außer vitalstoffreichen und giftfreien Lebensmitteln vielleicht ein spannenderer Unterricht, kleinere Klassen, mehr Bewegung und eine liebevollere Atmosphäre in Kindergarten, Schule und natürlich auch im Elternhaus? Die erste Schule für ADS-Kinder in Deutschland mit nur 12 Kindern pro Klasse ist jedenfalls ein voller Erfolg. Genauso viele Kinder, wie im Durchschnitt der Bevölkerung, schaffen dort das Abitur. Medikamente erhöhen den Bedarf an Vitalstoffen. Wenn Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität mit einem Vitalstoffmangel in Verbindung stehen, ist dies fatal. Zumal Ritalin den Appetit dämpft und Kinder unter Ritalin weniger essen und damit noch weniger Nährstoffe aufnehmen. Kein Wunder, dass Kinder bei Untersuchungen nach Absetzen von Ritalin noch reizbarer sind und unter verstärkter Hyperaktivität leiden. Hinzu kommen Depressionen und bei einigen die Neigung, Selbstmord zu verüben.5
20
Literaturtipps: Dr. Anne Calatin, „Kursbuch Eltern: Das hyperaktive Kind. Ursachen, Erscheinungsformen und Behandlung.“, Heyne-TB. Gisela Friebel-Röhring und Dr. med. Klaus Hoffmann, „Nahrung für Deine Seele“, Ariane-Verlag. Hans Ruesch, „Die Pharma-Story“, Hirthammer-Verlag. „Chemie in Lebensmitteln“, Verlag Zweitausendeins. 2.3 Hatte auch Faust ADHS? Alexander Münchau ist Neuropsychiater und sollte eine Rede halten zum Thema „Geist“. In der „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ vom 5. November 2017 findet sich eine Fassung dieser Rede. Die Beweisführung ist frappierend. ADHS oder „Aufmerksamkeits-defizit-Hyperaktivitäts-Störung“ ist nach dem „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“ (DSMD), vierte Fassung, durch diese Kriterien charakterisiert: 1. Zappelt häufig mit Händen oder Füßen oder rutscht auf dem Stuhl herum. 2. Steht in der Klasse oder in Situationen, in denen Sitzenbleiben erwartet wird, häufig auf. 3. Läuft herum oder klettert exzessiv in Situationen, in denen dies unpassend ist. Bei Jugendlichen oder Erwachsenen kann dies auf ein subjektives Unruhegefühl beschränkt bleiben. 4. Hat häufig Schwierigkeiten, ruhig zu spielen oder sich mit Freizeitaktivitäten ruhig zu beschäftigen. 5. Ist häufig „auf Achse“ oder handelt oftmals, als wäre er oder sie „getrieben“. 6. Platzt häufig mit Antworten heraus, bevor die Frage zu Ende gestellt ist. 7. Kann nur schwer warten, bis er oder sie an der Reihe ist. 8. Unterbricht und stört andere häufig, platzt zum Beispiel in Gespräche oder Spiele anderer hinein. 9. Redet häufig übermäßig viel. Wenn laut „DSMD“ sechs oder mehr dieser Kriterien erfüllt sind und einige dieser Symptome bereits vor dem siebten Lebensjahr aufgetreten sind, Beeinträchtigungen durch diese Symptome auftreten in zwei oder mehr Bereichen – zum Beispiel Kindergarten, Schule, Arbeitsplatz und zu Hause – und weiter „deutliche Hinweise auf klinisch bedeutsame Beeinträchtigungen in sozialen, schulischen oder beruflichen Funktionsbereichen vorhanden“ sind, Symptome „nicht ausschließlich im Verlauf einer so genannten tiefgreifenden Entwicklungsstörung aufgetreten“ und „nicht durch eine andere psychische Störung besser erklärt wer21
den können“, so kann von einem „ADHS vom hyperaktiv-impulsiven Typus“ ausgegangen werden. Münchau vertritt die „These I“: „Das Geistige braucht den gesetzten Rahmen, Ordnung, Strukturen. Vor allem braucht es Regeln, die vermittelt werden durch Ruhe, Bedächtigkeit, Konzentration und Aufmerksamkeit. Die Unruhigen, Fahrigen, die Hibbeligen und Impulsiven stören.“ Wenn wir nun Zappelphilippe und Unruhestifter kategorisieren, entsteht ein einfaches und bequemes Mittel, um „Ruhe und Ordnung in unser Leben oder ins Klassenzimmer zu bringen.“ Die unter der These I Charakterisierten „stören und behindern den Geist.“ Münchau schaut sich um bei einem Prominenten der deutschen Geistlandschaft, den Gelehrten Faust. Die nächtliche Szene in der Studierstube ist bekannt. Ein deutscher Großgeist ringt darin mit Geistgestalten und dem Ungeist, der stets verneint. Goethes Regieanweisung für diese Szene: „Nacht. In einem hochgewölbten, engen, gotischen Zimmer Faust unruhig auf seinem Sessel am Pulte.“ Dort sitzt er nicht friedlich und entspannt, sondern geht wie getrieben in seiner Gelehrtenstube auf und ab. Münchau macht als Neuropsychiater die ersten Häkchen hinter Kriterium 1 – zappelt herum -, Kritierium 2 – steht häufig auf und 3 – läuft herum, subjetives Unruhegefühl. Über Seiten hinweg monologisiert Faust „Und sehe, dass wir nichts wissen können!/ Das will mir schier das Herz verbrennen.“ Keine Spur von Ruhe und Entspannung. Münchau als Neuropsychiater notiert: Kriterium 6 – er redet übermäßig viel. Faust beschwört dann den Erdgeist herauf. Regieanweisung: „Er fasst das Buch und spricht das Zeichen des Geistes geheimnisvoll aus. Es zuckt eine rötliche Flamme, der Geist erscheint in der Flamme.“ Vermutlich aus Langeweile muss Faust den Geist aus dem Buch herauszaubern. Fazit von Münchau: „Er erfüllt also auch Kriterium 4 – Schwierigkeiten, sich ruhig zu beschäftigen.“ Ständig wird Faust von Ungeduld zerwühlt. Im Gespräch mit Mephisto sagt er: „Fluch dem Glauben, und Fluch vor allem der Geduld!“ Die Begegnung mit Gretchen erduldet keinen Aufschub: „Wenn nicht das süße, junge Blut/ Heut Nacht in meinen Armen ruht, / So sind wir um Mitternacht geschieden.“ (Faust zu Mephisto) Münchau wertet dies als Kriterium 8 – kann nicht warten und betrachtet Fausts Ungeduld als Ausdruck einer Störung der Impulskontrolle. In einer weiteren Szene unterbricht Faust Mephisto ständig, als der sich über seine Liebe zu Gretchen lustig macht. Münchau kreuzt Kriterium 7 an – platzt häufig 22
mit Antworten heraus – und Kriterium 9 – unterbricht und stört andere häufig. Das einzige Kriterium, was jetzt noch fehlt, ist Kriterium 5 – ist häufig „auf Achse“. Selbst bezeichnet sich Faust als „rastlos“: „Nur rastlos betätigt sich der Mann.“ Überhaupt kennzeichnet Faust eine ruhelose Unersättlichkeit. Münchau sieht in der Rubrik Hyperaktivität und Impulsivität die Kriterien eines ADHS erfüllt. „Er ist unruhig, fahrig, leicht ablenkbar, redet übermäßig viel; er spricht dazwischen, ist impulsiv, emotional und vor allem ruhe- und rastlos. Faust ist ein Störenfried…“ Münchau schlussfolgert daraus, dass die These I ad adsurdum geführt ist. „Geist braucht eben keine Ordnung.“ Stattdessen These II: „Das Geistige sprengt den gesetzten Rahmen, die Ordnung, es stellt Strukturen und Regeln in Frage. Treibende Kräfte sind die Unruhe, Impulse, Aufbruch und Rastlosigkeit.“ Seine Schlussfolgerung lässt an Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig. „Das neuropsychiatrische Konstrukt „ADHS“ ist ein Herrschaftsinstrument eines kontrollbesessenen Mainstreams gegen nicht regelkonforme Grenzgänger und damit auch gegen Geistreiche.“ Man könnte sagen, Faust würde von der Mehrheit der Psychiater heute Ritalin bekommen. Seine geistigen Flügel wären damit gestutzt, seine Geistesgröße. Münchau: „Durch Kategorisierung der Unruhestifter und Normierung der Betrachtung werden Geisträume zerstört und unbehelligte Entwicklungsreservate zugeschüttet.“ Münchau beobachtet kritisch, dass gesellschaftliche Bedingungsfaktoren eine scheinbare Zunahme des Problems ADHS hervorrufen, „Kontrollinstrumente schärfer geschaltet werden und Normen der Soll-Erfüllung immer enger greifen.“ Klar müssen impulsive Draufgänger, welche die Würde anderer verletzen, zur Raison gebracht werden. Von Romantizismus hält Münchau in diesem Zusammenhang nichts. „In diesem Zusammenhang kann die Diagnose ADHS hilfreich sein, kann wichtige Türen öffnen.“ Münchau hält sich allerdings nicht zurück mit Gesellschaftskritik. Er spricht von „Hyper-Ökonomisierung aller Lebensbereiche“. Freie Zeit würde durchgeplant. „Immer engere Zeit- und Verhaltensnormierungen lassen somit immer mehr biologisch Gesunde als Gestörte erscheinen, die dann als erwünschte Nebenwirkung manchen Sparten des Medizinbetriebs als neue Kunden zugeführt werden.“
23
2.4 ADS/ADHS: ein Mythos?
„Es ist vielleicht schmerzhaft, wenn man sich die Erkenntnis eingesteht, dass man zehn oder 20 Jahre etwas studiert hat, das gar nicht existiert. Es ist Zeit, aufzuhören und nachzudenken.“ - Diane McGuinness, University of South Florida in Fort Myers
“Es ist unmöglich, die Power und den Einfluss des psychopharmazeutischen Komplexes zu überschätzen, zumal, wenn es sich um junge Menschen handelt.” - Louise Armstrong
„Im Falle der Psychiatrie scheint es, dass wir das Geld regelrecht verschwendet haben. Aber die wahren Kosten sind nicht die Dollars, sondern das Leben der Menschen.“ - Jan Meyer, Citizens Commission on Human Rights International
“Eine aggressiv werbende Pharmaindustrie, eine große Gruppe bedenkenlos verschreibender Ärzte, eine steigende Zahl von Eltern und Lehrern, die mit Medikamenten Leistung und/oder Anpassung ihrer Kinder sichern wollen und ein mehr und mehr schwindendes Gesundheitswissen in unserer Bevölkerung fördern den Arzneimittelge- und missbrauch der Kinder im Schulalter.“ - Professor Dr. R. Voß, Universität Koblenz-Landau
Die Produktion von Ritalin ist von weniger als drei Tonnen im Jahr 1990 auf mehr als zehn Tonnen im Jahr 1995 angestiegen. Novartis macht mit Ritalin 300 Millionen Mark Umsatz im Jahr (vgl. Ratgeber Infothek, „USA: Sammelklage gegen Novartis“ vom 17.5.2000). 90 Prozent der Ritalin-Produktion entfallen auf die Vereinigten Staaten. Die UNO weist in ihrem INCB Jahresbericht vom 4.3.1997 darauf hin , dass trotz der Rücknahme einer geplanten Lockerung der Binnenkontrolle von Ritalin in den Vereinigten Staaten aufgrund der Warnungen des Rates und anderer Stellen der Verbrauch der Substanz weiter rasant zugenommen hat. 1999 waren es nach UNO-Schätzungen wahrscheinlich 13 Tonnen. „Die Konsumenten dieser Droge werden immer jünger und ihre Zahl nimmt zu.“ (Vereinte Nationen, Informationszentrum Bonn, UNIC/INCB/4 v. 4.3.1997) Professor Voß erwartet „einen entsprechenden Anstieg in den kommenden Jahren auch für Deutschland“ (Institut für Integrative Bildung, Online, Universität Koblenz). In Eltern-Selbsthilfegruppen auch bei uns ist eine stärkere Tendenz, Ritalin zu nutzen, zu beobachten.6
24
Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahren bekommen im Durchschnitt genauso viele Medikamente wie die Altersgruppe der 45 bis 49jährigen (Schwabe 1997). „Die Welt“ schrieb am 15. März 2000: „Schon Kleinkinder werden in den USA mit Psychopharmaka ruhiggestellt.“ Peter Schrag und Diane Divoky deckten in ihrem 1975 erschienenen Buch „The Myth of the Hyperactive Child“ (Der Mythos des hyperaktiven Kindes) einen in meinen Augen ungeheuren Skandal auf. Weil man in den vierziger Jahren bei einigen Kindern, welche eine Hirnhautentzündung und damit zusammenhängend Hirnschäden davongetragen hatten, Unruhe und impulsives Verhalten beobachtete, schloss man daraus, dass alle Kinder, die ein solches Verhalten an den Tag legten, einen Gehirnschaden haben müssten - egal, ob sie eine Gehirnhautentzündung gehabt hatten oder nicht. „Hyperkinetisches Syndrom“ wurde zum „Minimalen Hirnschaden“ oder „Minimal Brain Damage“ MBD und als man trotz intensiver Bemühungen einen solchen „Schaden“ physiologisch nicht nachweisen konnte, wurde daraus eine „minimale zelebrale Dysfunktion“, wobei man der unbewiesenen Vorstellung eines „Defektes“ treu bliebt. Mit dieser „Diagnose“ wuchs der Einflussbereich der Psychiatrie um eine neue Dimension und erstreckte sich jetzt nicht mehr nur auf sozial benachteiligte Kinder, sondern auf Mittelschicht-Kinder, die einfach nicht die Schulleistungen brachten, die ihre Lehrer oder Eltern von ihnen erwarteten. Das „Statistische Nachschlagwerk der Geistesstörungen“ (DSM=Diagnostic Statistical manual for Mental Disorders) legt den Kanon der angeblichen Geistesstörungen fest und fasst darunter u.a. „Stottern, Rechtschreibstörung, Störung des schriftlichen Ausdrucks, Mathematische Störung, Koffeinberauschung und – entzug, Geschwisterstreit-Störung“ und „Lebensphasen-Krankheit.“ Bis 1973 war „Homosexualität“ unter „Geistesstörungen“ im DSM-III aufgeführt! Die Ausgabe des DSM-III von 1980 fügte dem Abschnitt über „frühe Kindheit, Kindesalter und Jugend“ 32 „geistige Störungen“ hinzu, und 1987 wurde das Handbuch erneut revidiert und um weitere 27 Störungen ergänzt einschließlich einer Erweiterung des Abschnittes über „Störungen, die üblicherweise in der frühen oder späteren Kindheit und Jugend erstmalig offenbar werden.“ Ein Bestand von verhaltensgestörten Kindern war so geschaffen, und zurzeit werden in den USA allein weit mehr als 300 000 Jugendliche und Kinder in Psychiatrien gebracht. Von 1980 bis 1987 stieg die Zahl der Kinder zwischen 10 und 19 Jahren, die in psychiatrische Anstalten eingeliefert wurden, um 43%. Im Jahr 1987 schloss die amerikanische psychiatrische Vereinigung APS das „Aufmerksamkeitsdefizit-HyperaktivitätsSyndrom“ (ADHD) in das DSM-III-R mit ein. 25
Innerhalb eines Jahres wurde allein in den Vereinigten Staaten bei 500 000 Kindern dieses Scheinleiden diagnostiziert.7 In vielen deutschsprachigen Büchern über hyperaktive Kinder findet sich die Hypothese von ADS oder ADHS als einer Krankheit oder körperlichen Störung. So heißt es im Buch „Wenn ich doch aufmerksam sein könnte!“ von Felix Dietz,8„ADS hat auch eine körperliche Ursache, nämlich eine angeborene Stoffwechselstörung, die sich bei Reizüberflutung auswirkt. Sie wird durch Ritalin ausgeglichen. Genauso wenig wie eine Brille jemanden das Lesen beibringt, kann man durch das Medikament besser rechnen. Aber wenn ich etwas lernen will, dann hilft bei Weitsichtigkeit eine Brille und bei ADS das Medikament.“ Für Eltern und Lehrer stellt diese Ansicht natürlich eine ungeheure Entlastung dar. Nicht sie sind (mit-) verantwortlich für die Probleme von Kindern, sondern die Kinder sind einfach von Geburt an „krank“ und müssen daher mit dem „Medikament“ Ritalin behandelt werden. Welcher Erwachsene würde bei Diabetes Kindern Insulin und bei einer Sehschwäche Kindern eine Brille vorenthalten? Susan Aldridge schreibt in Ihrem Buch „Zaubermoleküle – Wie Medikamente, Heilkräuter, Drogen und Alltagsdrogen wirken“ (Birkhäuser Verlag, Berlin 2000), dass „sowohl die Existenz von ADHS als Krankheit als auch der Einsatz von Ritalin höchst umstritten sind.“ Kritiker sehen als Ursache für Lernschwierigkeiten von Kindern schlechten Unterricht, Erziehungsdefizite im Elternhaus und andere Umweltbedingungen. „Allein die Vorstellung, Kinder massenhaft und womöglich über Jahre hinweg mit Medikamenten zu behandeln, die in den Gehirnstoffwechsel eingreifen, hinterlässt bei vielen ein ungutes Gefühl.“ (ebd., S. 218) Immerhin sind nach Aldridge Tests angekündigt, mit deren Hilfe Ärzte durch Messungen der Hirnströme in einem Elektroencephalogramm (EEG) ADHS diagnostizieren können sollen. „Sollte sich herausstellen, dass keine organische Ursache wie eine Hirnschädigung feststellbar ist, könnten die Experten sich daranmachen, die wahren Ursachen für die Lernschwierigkeiten herauszufinden.“ (ebd.) Professor Dr. G-E. Trott, einer der vehementesten Ritalin-Befürworter in Deutschland, schreibt in seiner Broschüre „Informationen für Eltern: Die medikamentöse Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADS)“9, dass es sich bei ADS „um eine Erkrankung mit biologischen Ursachen handelt, die durch Störungen im Bereich der chemischen Überträgerstoffe des Gehirns verursacht wird.“ Auch behauptet Professor Trott, „Stimulantien können die hyperkinetischen Kinder nicht süchtig machen“, es sei „noch kein einziger Fall einer Abhängigkeit aufgetreten.“ 26
Dass dies nicht stimmt, habe ich im Kapitel „Macht Ritalin süchtig?“ belegt. Trott geht sogar so weit zu behaupten, dass „unbehandelte hyperkinetische Kinder ein sehr viel höheres Risiko als gesunde Kinder haben, später einmal krankheitsbedingt alkohol- oder drogenabhängig zu werden.“ Genau das Gegenteil wurde in wissenschaftlichen Studien belegt, wie ich im Kapitel über das Suchtpotential von Ritalin dargelegt habe. Inzwischen wird Ritalin Millionen Kindern allein in den USA verabreicht, wo zwischen zehn und fünfzehn Prozent aller Kinder dieses Stimulanz nehmen, davon sind 90% Jungen (vgl. z.B. Fernsehsendung „Ritalin – Kinder in Gefahr“, „Arte“ September 2000). Die lebendigsten Kinder werden als Kranke behandelt, und Auffälligkeiten werden weggedoktert, aus Angst, Kinder könnten in der Erfolgsgesellschaft der USA versagen und vielleicht in der Sonderschule landen. Amerikanische Eltern haben oft keine Zeit oder Lust, sich intensiv um ihre Kinder zu kümmern. Wenn Ärzte Eltern sagen, ihr Kind müsse sich mehr draußen austoben, werden sie oft gefragt: „Ja, haben Sie dafür nicht auch eine Pille?“10 Hinter dieser Entwicklung steckt eine millionenschwere Industrie, Pharmakonzerne und Ärzte. Dr. Diller, Autor von „Running on Ritalin“, spricht von einer „Verschwörung, amerikanischen Kindern Medikamente zu verschreiben“, wobei finanzieller Gewinn eine große Rolle spiele. Die Pharmaindustrie in den USA investierte an Fernsehwerbung im Jahr 1999 die ungeheure Summe von 500 Millionen Dollar mit der Botschaft: „Für jedes seelische Problem gibt es die richtige Pille.“ Die ritalinfreundliche Elterninitiative CH.A.D.D., die ADS jetzt als „echte Krankheit“ anerkannt haben möchte, hat in den USA 45 000 Mitglieder. Im SpringerLehrbuch „Psychiatrie und Psychotherapie“ wird ausdrücklich daraufhin gewiesen, dass Ritalin nicht für Dauerbehandlung geeignet ist, dennoch bekommen viele Kinder jahre- und teilweise jahrzehntelang dieses Stimulanz.11 2.5 ADHD – ein „Schwindel“? Dr. Fred Baughman, Facharzt für Pädiatrie und Neurologie, schreibt: „Unsere „Diagnose“ bezüglich ADHS ist nicht „übertrieben“ oder „falsch“ – ADHS ist ein totaler, 100prozentiger Schwindel. Die Millionen von Schulkindern in der ganzen Welt, denen man Drogen gibt, haben keine Krankheit.“ Dr. Baughman ist ein unabhängiger medizinischer Sachverständiger und als Kinder-Neurologe Mitglied der Amerikanischen Akademie für Neurologie. Da er keinerlei Abnormität – überhaupt kein Zeichen von Krankheit – bei Kindern fand, die angeblich 27