KREBS IST EIN PILZ Eine Revolution in der Tumortherapie
TULLIO SIMONCINI
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Meiner Frau Beatrice Meinen Kindern Siro and Ginevra, dem endlosen Fluss der Güte, der immer da ist im Kummer des Lebens
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KREBS IST EIN PILZ Eine Revolution in der Tumortherapie Tullio Simoncini
Copyright April 2015 Jim Humble Verlag Dr. Tullio Simoncini e-mail: t.simoncini@flashnet.it Sollten Sie Kommentare oder Bemerkungen in Bezug auf den Inhalt dieses Buches haben oder Vorschläge oder Hinweise in Bezug auf neue Forschungsergebnisse, oder wenn Sie einfach Ihre Meinung äußern wollen, dann können Sie sich jederzeit mit uns in Verbindung setzen. Übersetzung: Klaus Peter Kubiak Bearbeitung: Leo Koehof ISBN printbook: 9789088791178 ISBN Ebook: 9789088791185
Alle Rechte vorbehalten Eine teilweise oder gesamte mechanische oder elektronische Reproduktion dieses Buches ist nur mit vorheriger Genehmigung des Autors gestattet, mit Ausnahme kurzer Zitate zum Zweck der literarischen oder wissenschaftlichen Kritik. 4
INHALT EINLEITUNG ....................................................................................................... 9 KAPITEL EINS .................................................................................................. 14
1.1 Die neuen Modalitäten des medizinischen Wissens ...................... 17 1.2 Was bedeutet Determinismus? ...................................................... 22 1.3 Das Symptom ................................................................................ 28 1.4 Pathologische Anatomie ................................................................ 30 1.5 Körper und Geist: anatomisch-funktionelle Betrachtungen .......... 32 1.6 Die Krankheit ................................................................................ 36 1.7 Moralische Voraussetzungen für die Gesundheit .......................... 38 1.8 Moralische Voraussetzungen für eine Krankheit .......................... 40 1.9 Die Seele und das Körper-Geist-Problem ..................................... 43 KAPITEL ZWEI ................................................................................................. 49
2.1 Holistische und allopathische Medizin .......................................... 49 2.2 Persönliche Verantwortung bei Krankheiten................................. 52 2.3 Der aktuelle Zustand der Onkologie.............................................. 54 2.4 Der Bluff mit der Genetik ............................................................. 58 2.5 Genetik und Krebs haben nichts miteinander zu tun!.................... 63 2.6 Der Schwindel mit der Multifaktorialität ...................................... 71 2.7 Der Schwindel mit den Krebsstatistiken ....................................... 73 2.8 Die Vortäuschung endloser Entdeckungen.................................... 81 2.9 Die Widersprüche der Onkologie .................................................. 85 KAPITEL DREI .................................................................................................. 93
3.1 Candida: eine neue Krebstheorie ................................................... 93 3.2 Die Welt der Pilzerkrankungen ................................................... 103 3.3 Krankheitserregende Myzeten bei Menschen.............................. 108 3.4 Warum Candida Krebs ist ........................................................... 111 3.5 Candida als opportunistische Krankheit ...................................... 116 3.6 Candida ist bei Krebs immer vorhanden ..................................... 117 3.7 Die Tumore sind ein einzelnes Phänomen. ................................. 119 3.8 Candida hat dieselbe genetische Struktur wie Krebs................... 122 5
3.9 Das Phänomen der Metastasen .................................................... 123 3.10 Psoriasis ist wie Krebs ............................................................... 125 KAPITEL VIER ................................................................................................ 129
4.1 Therapie bei Krebspilzen............................................................. 129 4.2 Krebs und Pilze – die Entwicklung meiner Forschungen............ 131 4.3 Selektive Arteriographie.............................................................. 136 4.4 Allgemeine Bemerkungen zur Therapie ...................................... 138 4.5 Die Mentalität der Medizin muss sich ändern. ............................ 141 Chemotherapie............................................................................... 142 Bestrahlung.................................................................................... 143 Chirurgische Eingriffe ................................................................... 144 Unterstützende Medikamente ........................................................ 144 Hormone und Antihormone........................................................... 145 Das ist alles nur Propaganda.......................................................... 146 4.6 Die Therapie mit Natriumbikarbonat .......................................... 147 4.7 Grenzen der Behandlung ............................................................. 148 5. BEISPIELE FÜR THERAPIEN MIT K2CO3-LÖSUNGEN ........................ 150
5.1 Mundrachenkrebs ........................................................................ 150 5.2 Magenkrebs ................................................................................. 150 5.3 Leberkrebs ................................................................................... 153 5.4 Peritonealkarzinose ..................................................................... 154 5.5 Darmkrebs ................................................................................... 155 5.6 Milzkrebs ..................................................................................... 157 5.7 Tumor der Bauchspeicheldrüse ................................................... 157 5.8 Blasentumor................................................................................. 157 5.9 Prostatatumor............................................................................... 158 5.10 Pleuratumor ............................................................................... 160 5.11 Tumore der Gliedmaßen ............................................................ 160 5.12 Hirnkrebs ................................................................................... 161 5.13 Lungenkrebs .............................................................................. 162 5.14 Brustkrebs .................................................................................. 163 5.15 Hautkrebs................................................................................... 164 5.16 Schlussfolgerungen ................................................................... 165
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GLOSSAR ........................................................................................................ 167 KLINISCHE FÄLLE ........................................................................................ 169
1. Lungenkrebs .................................................................................. 169 2. Hepatokarzinom mit Metastasen in der Lungen ............................ 171 3. Hepatische Metastasen durch Gallengangkarzinome ................... 176 4. Ewing-Sarkom ............................................................................... 177 5. Karzinom im Endstadium im Gebärmutterhals ............................. 182 6. Peritoneale Karzinose im Adenokarzinom der Bauchhöhle .......... 190 7. Wiederholte Blasenneoplasie aufgrund einer Nierenmetastase..... 192 8. Non-Hodgkin-Lymphom ............................................................... 195 9. Adenokarzinom der Prostata ......................................................... 196 10. Leberkarzinom............................................................................. 196 11. Leberkarzinom mit Metastasen in den Lungen ........................... 198 12. Hepatisches Karzinom ................................................................. 199 13. Zerebrale Metastasen in diffundierten Melanomen ..................... 199 14. Medulläre metastatische Kompression ........................................ 200 15. Dickdarmtumor ........................................................................... 201 16. Bronchial-Adenokarzinom .......................................................... 203 17. Prostatakarzinom ......................................................................... 204 18. Melanom im rechten Auge .......................................................... 206 DER AUTOR .................................................................................................... 207
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EINLEITUNG
Die Erfolge, die die moderne Medizin in den letzten 100 Jahren erzielt hat, sind zweifellos von großer Bedeutung für das Leben der Menschen. Es ist ihr gelungen, Mittel zu finden, die ihnen bei zahlreichen Krankheiten wertvolle Hilfe leisten. Die Organisation des Wissens, das Bewusstsein öffentlicher Hygiene, die Gesundheitserziehung und der großzügige Einsatz wissenschaftlicher Entdeckungen aus anderen Bereichen, z.B. der Chemie und der Physik, sind wichtige Faktoren, die Maßstäbe gesetzt und die zweifelhaften medizinischen Methoden der Vergangenheit ersetzt haben. Die ständigen Fortschritte in der Pharmakologie und der Chirurgie und die komplizierten und wirksamen Methoden der Diagnostik sind Ausdruck einer sich immer weiter entwickelnden Wissenschaft, die Ergebnisse geliefert hat, die den allgemeinen Gesundheitszustand der Menschheit ungeheuer verbessert haben. Wenn ein Zeitreisender aus dem 19. Jahrhundert in die Gegenwart reisen und all die Fortschritte sehen könnte, die man inzwischen erzielt hat, dann wäre er sicherlich überwältigt von den Möglichkeiten der heutigen Medizin. Aber dessen ungeachtet können die Ziele vergangener Generationen für jene, die gegenwärtig gesundheitliche Probleme haben, nicht dasselbe bedeuten wie für die Menschen in der Vergangenheit In anderen Worten: Der hohe Stand der Gesundheit, den wir erreicht haben – und der niemals als selbstverständlich hingenommen werden darf – erfordert ständige Verbesserungen. Diese können nur erreicht werden, wenn wir uns ständig bemühen, Fehler und Irrtümer zu korrigieren, Missbräuche abzustellen und nach neuen Lösungen zu suchen. Diese Aspekte sind inzwischen dringender geworden. Seit einer ganzen Reihe von Jahren haben immer mehr Menschen immer mehr das Gefühl, dass die Medizin in einer Sackgasse steckt, dass sie zu sehr an überkommenen Konzepten festhält und nicht mehr in der Lage ist, innovative Konzepte zu 9
erstellen, auf deren Basis neue medizinische Erkenntnisse erzielt werden können. Es ist dringend notwendig, die alten erstickenden theoretischen Strukturen, deren Theorie und Praxis nicht länger zeitgemäß sind, durch eine neue und lebendige Kraft zu ersetzen. Die moderne und anspruchsvolle Gesellschaft, in der wir leben, gibt sich nicht länger damit zufrieden, Krankheiten ausschließlich mit Mitteln der Physik und Chemie zu bekämpfen. Die Notwendigkeit zu forschen und neue Therapien einzuführen, bei denen der Mensch selbst mit einbezogen wird, wird immer dringender. Dies wäre eine Form der Behandlung, die die besten Möglichkeiten bietet und die in der Lage ist, die degenerativen und chronischen Krankheiten anzugehen, denen nicht mehr mit den gegenwärtigen begrenzten und überkommenen Therapien beizukommen ist. Während des letzten Jahrhunderts gab es einen Übergang von der Prädominanz sogenannter sthenischer Krankheiten, die junge und gesunde Menschen befielen, zu den asthenischen Krankheiten, von denen ältere und schwächere Patienten betroffen sind. Die schweren wissenschaftlichen und sozialen Folgen dieser Veränderung wurden von der Wissenschaft und der Medizin nicht hinreichend wahrgenommen, und die theoretischen Grenzen in Bezug auf das Wesen der Krankheiten wurden nicht erweitert. Ganz im Gegenteil: Man nahm eine einseitige Haltung ein und ignorierte die Folgen dieser Einstellung völlig. Das Ergebnis war eine übermäßige Spezialisierung und einseitige Sichtweise. Man war nur an den unmittelbaren Ergebnissen einer Krankheit interessiert und überließ alles andere allein dem Zufall. Diese Haltung stellt ein ziemlich ernsthaftes Hindernis für die Behandlung von Krankheiten dar, was noch durch den Mangel an Theorien und Perspektiven bestätigt wird, die uns in die Lage versetzen würden, eine körperliche Krankheit in einem neuen Licht zu sehen, auf eine Art und Weise, die sich von der alten unterscheidet. Bisher stellt man nur unzureichende Teildiagnosen, die allein die pathogenen und rein symptomatischen Aspekte berücksichtigen. Es ist jedoch der Mensch als Ganzes, der in seiner vitalen Dynamik 10
berücksichtigt werden muss. Auch psychologische und sogar spirituelle Perspektiven sind dabei zu beachten, auch wenn sie nicht konkret gemessen werden können. Leib und Seele sind nicht zwei voneinander getrennte und nicht miteinander kommunizierende Bereiche, sondern zwei Manifestationen derselben Essenz, und beide sind gleichermaßen zuständig für die Gesundheit eines Menschen. Da die orthodoxe Medizin diesem Konzept grundsätzlich ablehnend gegenübersteht, gehen immer mehr Wissenschaftler und Ärzte dazu über, sich alternativen Methoden zuzuwenden. Dies äußert sich durch eine zunehmende Zahl wissenschaftlicher Arbeiten, die mit den Dogmen der offiziellen Medizin nicht mehr im Einklang stehen. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Onkologie, wo sich die allgemeine Verwirrung und Resignation besonders stark bemerkbar macht. Und es ist dieser Bereich, in dem das Versagen der Medizin ganz besonders deutlich wird. Hier zeigen sich die Grenzen des symptomatologischen Ansatzes ganz offen. Hier endet eine große Zahl medizinischer Theorien in einer Sackgasse. Die Genetik, das Aushängeschild der modernen Onkologie, ist gerade dabei, ihren Geist aufzugeben, ebenso wie die zahllosen Theorien, die auf enzymatischen und rezeptorischen Prozessen beruhen. Eigentlich sind diese Dinge schon erledigt – es ist nur so, dass niemand weiß, wodurch man sie ersetzen soll. Die Folge der Unfähigkeit der etablierten Onkologie, ihr Versagen zuzugeben, ist eine ständige Verschwendung riesiger Mengen wirtschaftlicher, wissenschaftlicher und menschlicher Ressourcen. In welche Richtung sollen wir also gehen? Wo finden wir jene minimalen logischen Elemente, die ein wenig Licht in die Dunkelheit werfen könnten, von der die Onkologie gegenwärtig bestimmt wird? Viele Wissenschaftler – besonders Biologen – glauben, sie könnten die Darwinsche Evolutionstheorie auf lebendige Wesen anwenden und so neue Wege einschlagen, wenn es um die sogenannten degenerativen Krankheiten wie Krebs, Herzkrankheiten und psychische Probleme geht. Wenn man dieser 11
Logik folgt, dann sind diese Krankheiten nicht auf Umweltbedingungen oder genetische Faktoren zurückzuführen, wie man gegenwärtig glaubt, sondern auf Infektionen. Deshalb kann eine Antwort auf die Frage, was eine degenerative Krankheit verursacht, in der Disziplin gefunden werden, die der Medizin mehr Erfolg gebracht hat als jede andere und sie von einer reinen Praxis in eine Wissenschaft verwandelt hat: der Mikrobiologie. Es ist doch offensichtlich, dass mit Ausnahme der Bakteriologie der Wissensstand im Bereich der Forschung immer noch sehr niedrig ist, besonders was die Viren, Subviren und Pilze betrifft, deren pathogene Wirkung leider immer noch wenig bekannt ist. Tatsächlich haben die Wissenschaftler diesen Krankheitserregern in jüngster Zeit mehr Aufmerksamkeit geschenkt, und das Konzept der „harmlosen Koexistenz“, die vielen Parasiten des Körpers zugebilligt wird, wurde inzwischen stark in Zweifel gezogen. Bei diesem Prozess der Revision der Mikrobiologie ist jedoch mehr Entschlossenheit erforderlich, um den engen Zusammenhang zwischen Mikroorganismen und degenerativen Krankheiten aufzuzeigen. Ich glaube, dass es möglich wäre, die korrekten Antworten auf Fragen in Bezug auf das Problem der Tumore zu finden, indem man sich auf nur einen dieser Bereiche – auf die Mykologie - den Bereich der Pilze – konzentriert. Es gibt eine Menge Beweise dafür, dass dieser Weg der richtige ist: die Analogie zwischen der Schuppenflechte – einer unheilbaren Hautkrankheit, die viele als Pilz behandeln – und den Tumoren, die ebenfalls eine unheilbare Krankheit des Organismus ist, die Ähnlichkeit der Symptome der systemischen Kandidose und des Krebses, und die enge genetische Beziehung zwischen Myzeten und neoplastischen Geschwulsten. Dies sind alles Elemente, die die Ansicht bestätigen, dass alle Arten von Krebs von einem Pilz verursacht werden, so wie es in der Pflanzenwelt geschieht. Eine Pilzinfektion – durch die Spezies des Candida – könnte die Erklärung dafür sein, warum es zu einem Tumor kommt. Und die Forschung sollte in 12
diese Richtung gehen, um das Problem mit dem Krebs ein für alle Mal zu lösen. Meiner persönlichen Erfahrung nach ist die einzige gegen diffundierte Neoplasmen wirksame Substanz Natriumbikarbonat. Jahre der parenteralen Verabreichung – d.h. eine Verabreichung durch die Venen, Arterien oder in Kavitäten direkt ins Gewebe – haben bewiesen, dass es möglich ist, bei vielen Patienten eine Regression der neoplastischen Geschwulste zu bewirken und sogar eine Heilung herbeizuführen. Es ist der Zweck dieses Buches, diesen neuen und einfachen Ansatz zu erklären, mit dem eine schreckliche und sich auf vielfältige Art und Weise äußernde Krankheit bekämpft werden kann. Ich habe die Hoffnung, dass die fundamentale Rolle der Pilze bei der Entwicklung neoplastischer Krankheiten schon bald anerkannt wird, so dass es möglich sein wird, die gesamten Ressourcen der Medizin zu mobilisieren und Medikamente gegen Pilzbefall zu finden, sowie Behandlungsmethoden, die ohne Schmerzen für den Patienten eine Krankheit zu besiegen, die der Menschheit so große Probleme bereitet. Dr. Tullio Simoncini, Rom, 22. Oktober 2005
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KAPITEL EINS
Warum gibt es immer noch Krebs? Die Frage, die sich viele Menschen stellen,ist, warum nach all den Jahren der Forschung der Krebs immer noch nicht besiegt worden ist. Das Problem ist tatsächlich ein wissenschaftliches, aber meiner Meinung nach ist es noch mehr ein Problem kultureller und sozialer Natur, da es die Struktur des Wissens der Welt repräsentiert – eine Struktur, die die Freiheit des Denkens und die Kreativität unterdrückt, die die Voraussetzung dafür wäre, die richtigen Lösungen zu finden. Die politisierte Struktur der Universitäten und der wissenschaftlichen Berufe, die fast an ein Kastenwesen erinnert, die Gelder, die ausschließlich an etablierte Institutionen gehen, die in ihrer Struktur und in ihrer Einstellung geradezu versteinert sind, sowie das Monopol der bestehenden politischen und kulturellen Mächte auf das Wissen – all diese Elemente verhindern, dass die kreativsten und intelligentesten Mitglieder der Gesellschaft auch nur die geringste Chance haben, neue Wege zu gehen. Diese fossile soziale Einstellung zwingt ganze Völker dazu, in chronischer Furcht und Leiden zu leben und sich mit einer Krankheit – dem Krebs – abzufinden, die man eigentlich erfolgreich bekämpfen und besiegen könnte. Vor einiger Zeit kam eine Patientin zu mir, die an Krebs litt. Als ich ihr meine Theorie in Bezug auf den Krebs als Pilzinfektion auseinandersetzte, sagte sie dazu: „Diese Perspektive gibt mir zumindest ein wenig Würde. Eine Infektion ergibt immerhin einen Sinn.“ Der Kampf gegen die Ursachen der Krebserkrankung ist auch ein Kampf gegen den sozialen und kulturellen Status Quo, der ebenso stark wie tief verwurzelt ist. Außerdem müssen wir gegen die individuellen Vorteile, die Allgemeinplätze und die konformistischen Einstellungen kämpfen, die von den Medien verbreitet werden und in den Menschen fest verankert sind. Diese Einstellungen zielen darauf ab, jede Fähigkeit zum Denken und Analysieren zu unterdrücken und gegen jeden vorzugehen, der etwas Neues zu sagen hat. 14
Der Kampf gegen den Krebs findet also eigentlich auf zwei Ebenen statt: Zum Einem ist es ein Kampf gegen die Krankheit selbst, und zum anderen ist es ein Kampf gegen die geistige Einstellung jener, die unbedingt ihre Privilegien behalten wollen oder aufgrund einer sozialen Indoktrination nicht an neuen Wege und Methoden interessiert sind. Ich glaube, dass die geistige Auseinandersetzung der härteste und längste Kampf sein wird. Aber nur wenn wir diesen Kampf gewinnen, können wir auch etwas gegen die Krankheit ausrichten. Natürlich gibt es auf diesem Gebiet sehr viele Scharlatane und Menschen, die von ihnen betrogen werden. Aber diese Tatsache darf nicht als Vorwand dienen, um jeden Fortschritt und jede Erneuerung zu verhindern, besonders nicht dann, wenn bisher eigentlich noch gar keine wirksame Lösung vorhanden ist. Was sind nun die Kriterien für die Beurteilung der Wirksamkeit einer Therapie? Wer soll beurteilen, was richtig oder falsch ist? Ich bin davon überzeugt, dass die Vertreter und Verfechter der offiziellen Onkologie mit ihren gefeierten „zuverlässigen wissenschaftlichen Methoden“ am wenigsten dazu geeignet sind, die Wirksamkeit einer Therapie als Alternative zu ihren wirkungslosen Praktiken zu beurteilen. Die Fakten sprechen ganz eindeutig dafür, dass diese Leute nichts anderes sind als die Vertreter einer über 50 Jahre laufenden Serie von Misserfolgen, Leid und Schmerzen. Und was noch schlimmer ist: Sie repräsentieren ein halbes Jahrhundert des ideologischen Obskurantismus, der durch kulturelle Unterdrückung und Mystifikation erfolgreich verhindert hat, dass eine Lösung für das Krebsproblem gefunden werden konnte. Sie sorgten dafür, dass die Menschen weiterhin krank wurden, litten und starben. Um einen Vergleich anzustellen und die Sache ein wenig zu veranschaulichen, wäre es nützlich, wenn wir die Einstellung unserer heutigen Wissenschaftler und Ärzte in Bezug auf die Therapien kennen, die vor einem Jahrhundert von den damaligen Wissenschaftlern für nützlich und wirksam gehalten wurden. Diese Ärzte bohrten die Ohren von Patienten mit Ohrenentzündungen oder ließen ihre Patienten zur Ader, bis sie ohnmächtig wurden, weil diese angelbich an einem „Ungleichgewicht“ der Gallenflüssigkeiten litten 15
(gelbe Galle, schwarze Galle usw.) Diese Praktiken führten zu einer irreversiblen körperlichen Schwächung oder Gelbsucht. Ebenso wie wir uns heutzutage über diese seltsamen Praktiken lustig machen, werden auch die heutigen Ärzte in der Zukunft wahrscheinlich von den Wissenschaftlern beurteilt, die sich darüber wundern werden, wie man auch nur daran denken konnte, Menschen vom Krebs zu heilen, indem man sie vergiftete, sie mit Strahlen quälte und sie mit Operationen verstümmelte, die ebenso grausam wie nutzlos waren. Durch die gegenwärtigen onkologischen Behandlungsmethoden wird ein Tumor in seiner Entwicklung nicht im Geringsten beeinflusst. Die Statistiken beweisen, dass die Überlebensrate der Patienten stets insignifikant ist (2 – 3 %). Der Rest ist Propaganda zugunsten der onkologischen Orthodoxie. Lassen wir einmal für einen Augenblick die Vorzeigeerfolge der offiziellen Onkologie, die Fälle von Heilungen bei Brustkrebs, Dickdarmkrebs oder Lymphdrüsenkrebs, beiseite. Die Heilungserfolge, die den Standardbehandlungen zugeschrieben wurden, sind, wie wir später noch sehen werden, die Ergebnisse von Lügen, Missverständnissen und statistischen Fälschungen. Vorläufig genügt es zu sagen, dass diese angeblichen therapeutischen Erfolge, die so sehr gefeiert werden, ausschließlich Tumore in einem sehr frühen Stadium betreffen. Es ist kein Zufall, dass bei Tumoren, die eine signifikante Größe erreicht haben, die Sterberate bei 99,99 % der Fälle liegt. Die Misserfolge, die Täuschung und die Unfähigkeit können nur deshalb immer weiter bestehen, weil sie von den Behörden und den sogenannten wissenschaftlichen Autoritäten verschleiert werden. Die Opfer dieser Handlungsweise sind die Wahrheit und das Wohlergehen der Patienten. Der ehemalige Kardinal Ratzinger und spätere Papst Benedict XVI, sagte einmal: „Wie oft sind die Insignien der Macht eine Beleidigung der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der Würde des Menschen! Wie oft sind ihre Rituale und ihre großen Worte in Wahrheit nichts anderes als pompöse Lügen und eine Karikatur der Pflicht, die ihnen ihr Amt eigentlich auferlegt, und die auch eine Pflicht gegenüber Gott ist.“1 16
Diese vorliegende Arbeit und die entsprechende klinische Arbeit und die Erfahrung sind als Widerspruch zur nationalen und internationalen Unterdrückung gedacht. Diese Unterdrückung wird noch dadurch verschlimmert, dass sie anonym durch eine große Organisation wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) oder durch andere internationale Behörden betrieben wird. Bisher waren diese Gesundheitsorganisationen lediglich in der Lage, unwirksame Methoden gegen den Krebs zu propagieren. Ich bin davon überzeugt, dass meine Position rational, logisch, wissenschaftlich und human ist. Ich gehe davon aus, dass es sich beim Krebs um eine Infektion handelt. Diese Perspektive sieht nicht die Notwendigkeit einer esoterischen Intervention vor, sondern eine therapeutische Disziplin, die konkret und gezielt vorgeht und häufig in der Lage ist, neoplastische Krankheiten (Krebs) schnell und vollkommen zu beseitigen. Das einzige wirksame Mittel, das heute gegen Pilzerkrankungen eingesetzt wird, ist Natriumbikarbonat, und es wäre zu wünschen, dass sich die Pharmaindustrie bald bemüht, Substanzen herzustellen, die gegen Pilzbefall wirken und neoplastische Wucherungen wirksam heilen. Dann wäre der Einsatz von Bikarbonat nicht mehr notwendig, und einige Pillen pro Tag wären in der Lage, alle Tumore zu beseitigen. Im 19. Jahrhundert war auch die Tuberkulose eine gefürchtete und geheimnisvolle Krankheit. Dank der Forschungen von Koch wurde die Dynamik dieser Krankheit enthüllt und mit den entsprechenden wirksamen Mitteln besiegt. Um zu beweisen, dass es sich bei Krebs um eine Infektionskrankheit handelt, sind natürlich noch weitere Tests und Versuche erforderlich. Aber wenn wir die Sache nicht unbefangen und rational angehen – in anderen Worten, wenn wir nicht den Willen haben, neue Wege zu gehen – dann wird nur eines sicher sein, nämlich dass das Problem mit dem Krebs niemals gelöst werden wird. 1.1 Die neuen Modalitäten des medizinischen Wissens Trotz der enormen Bemühungen der Wissenschaftler in der ganzen Welt ist der Krebs beim gegenwärtigen Stand des Wissens immer noch ein Geheimnis. 17
Die Überlebensraten sind bei den üblichen Formen von Krebs, die 90 % aller Fälle ausmachen, in den letzten 25 Jahren praktisch unverändert geblieben. Das ist eine sehr traurige Tatsache, die auch nicht durch die ad hoc erstellten Statistiken gemildert wird, denen zufolge die Überlebensrate weltweit bei 50 % liegen soll. Jeder weiß, dass das offensichtlich falsch ist. Angesichts der hohen Sterberaten ist es vollkommen normal, dass die gesamte Gesellschaft von der Angst vor dieser schrecklichen Krankheit erfüllt ist, und dass allgemein das Gefühl der Machtlosigkeit und Resignation vorherrscht, obwohl die Medizin alles tut, um die Menschen von den Verdiensten der offiziellen wissenschaftliche Forschung und den bemerkenswerten Erfolgen, die angeblich erzielt worden sind, zu überzeugen. Ein Versuch, Licht auf diese obskure Krankheit zu werfen, muss deshalb notwendigerweise zwei Phasen durchlaufen: ein parse destruens, d.h. sozusagen eine Phase der Zerstörung, die die Grenzen der heutigen Onkologie aufzeigt, und ein parse construens, eine aufbauende, konstruktive Phase, die neue konzeptionelle Horizonte eröffnet und neue Forschungsbereiche aufzeigt, also ein Ansatz, mit dem versucht wird zu verstehen, wo die Fehler liegen und gleichzeitig logische und wirksame Lösungen zu finden. Damit dies geschieht, ist es notwendig, zuerst einmal die Methoden der experimentellen Wissenschaft in Frage zu stellen, die gegenwärtig an gesunden und kranken Menschen angewandt werden, denn diese ergeben häufig überhaupt keinen Sinn. Sie sind unzureichend und geben uns nicht die Möglichkeit, den Menschen in seiner Gesamtheit zu verstehen. Seit der wissenschaftlichen Revolution vor einigen hundert Jahren wird das Denken in der westlichen Welt sehr stark durch einen „rationalen“ Materialismus beherrscht. Das heißt, dass der wissenschaftliche Ansatz ausschließlich auf das Studium der Materie und der Natur basiert. Dieses Denken hat die Entstehung biologischer und medizinischer Theorien negativ beeinflusst, weil auf jede neue Beobachtung in diesen Bereichen Interpretationen folgen, die ausschließlich für die unbelebte Materie gelten und nicht für lebende Organismen.
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Diese blinde Anwendung von Gesetzen, die ausschließlich für inerte (unbelebte) Systeme gelten, hat zur Vernachlässigung wichtiger Unterschiede zwischen der Biologie und der Physik geführt, besonders bei jenen Wissenschaftlern, die davon überzeugt sind, dass die Physik der Eckstein der Wissenschaft an sich ist, und dass man, sobald man die Physik verstanden hat, auch alle anderen Wissenschaften, einschließlich der Biologie, begreifen wird. Es ist offensichtlich, dass das Studium lebender Organismen neben denen, die für die der physikalischen Wissenschaften gelten, noch anderen Prinzipien folgen muss. In der Biologie sind zusätzlich zu den induktiven und den hypothetisch-deduktiven Methoden noch andere von fundamentaler Bedeutung: die Methode der Beobachtung und des Vergleichs sowie die Anwendung experimenteller Ansätze, die die Fragen „warum“ und „zu welchem Zweck“ beantworten. Während die Logik im allgemeinen und klassischen Sinne auf der Kategorie der Bedürfnisse oder Notwendigkeiten beruht, sind in der Logik der lebenden Materie der Fall, das Bedürfnis und besonders der Sinn miteinander verbunden. Der Sinn erklärt die Natur eines lebendigen Organismus durch seine psychischen und spirituellen Entscheidungen. Diese erfolgen in ständiger Interaktion mit den Umweltbedingungen. Im Kern setzt die Beschäftigung mit biologischen Einheiten eine beobachtende Einstellung voraus, die sich sehr stark von jener unterscheidet, die man bei anorganischen Objekten einnimmt, die identisch mit ihren materiellen Komponenten sind. Bei der organischen Materie gibt es immer individuelle Unterschiede, die, wenn sie mit einer wissenschaftlichen Einstellung untersucht werden, die für unbelebte Materie angewandt wird, nicht die erhofften Resultate erbringen, denn lebende Materie kann nicht auf die Summe seiner molekularen Komponenten reduziert werden. Wenn wir akzeptieren, dass die menschliche Realität auf einer Ebene jenseits der unbelebten Welt existiert, dann ist es sinnlos zu behaupten, dass es eine unbestreitbare und genaue Identität zwischen der lebenden und der unbelebten Materie gibt. Was zählt, ist der daraus resultierende biologische, vitale und energetische Wert. Da dieser Wert ein grundlegendes und essentielles Element darstellt, das nicht messbar ist, gibt es der Biologie die zentrale Bedeutung und die Fähigkeit, alle andere Wissenschaften miteinander zu verei19
nen – eine Fähigkeit, die heutzutage ausschließlich den rein materiellen Wissenschaften zugebilligt wird. Wenn man die verschiedenen Ebenen der Existenz im Universum unrechtmäßig miteinander vermischt und so die vitalen Phänomene auf simple physikalische und chemische Prozesse reduziert, dann bedeutet das nicht nur einen Verlust der spirituellen Werte, sondern auch eine eingeschränkte Sicht auf die Realität, eine Sicht, die extrem materialistisch und unproduktiv ist. Hegels philosophische Reaktion auf einen extremen Idealismus, der sich auf die Gestalt eines ausgemergelten Egos konzentriert, das nicht in der Lage ist, den Reichtum der materiellen Realität in sich aufzunehmen, ist zwar auch extrem, aber legitim: „Bei Nacht sind alle Kühe schwarz.“2 Jedoch scheint die Verurteilung eines dumpfen Materialismus, der nicht in der Lage ist, die Existenz einer Wirklichkeit jenseits der Materie zu begreifen oder zu akzeptieren, ebenso legitim zu sein. In der kosmischen Ordnung einer ethischen Natur, die wir als die große Existenzkette bezeichnen könnten, sind alle repräsentativen Abstufungen des Lebens gleichzeitig vorhanden. Diese Abstufungen können in unterschiedlichem Grad miteinander kommunizieren, und sie können in unterschiedlichem Grad vital und energetisch sein, je nach der organischen Ebene, die sie voneinander unterscheidet. Aufgrund dieser offensichtlichen Realität können wir nicht die zahlreichen Unterschiede, die wir beobachten, nur aufgrund quantitativer Abweichungen auf eine einzige Identität reduzieren. Wenn wir das tun, erkennen wir nicht den Sinn des Lebens, der Schöpfung und aller Kreaturen. Und das Resultat wäre, dass wir in einen materialistischen und ideologischen Obskurantismus zurückfallen, der ausschließlich auf Dogmen beruht. Ein philosophischer Ansatz, der für die Medizin nützlich wäre, müsste deshalb akzeptieren, dass es verschiedene Ebenen der Existenz gibt, und dass jede Ebene durch ihre besonderen Eigentümlichkeiten gekennzeichnet ist, die wiederum durch die Aktionen des Universums bestimmt werden. Es besteht überhaupt keine Frage, dass die Materie einen sehr langwierigen Evolutionsprozess durchgemacht haben muss, um die Eigenschaften zuerst der lebenden Materie und dann der menschlichen Wesen zu erwerben. Gegenwärtig ist der menschliche biologische Grad eine Funktion der Akkumula20
tion vitaler Systeme, die immer komplexer geworden sind und auf dem Wechselspiel zwischen Informationen aus diesen Systemen und dem genetischen Erbe beruht. Die Unfähigkeit eines biologischen Wesens – insbesondere eines menschlichen Wesens, sich je nach seinen Fähigkeiten auf die energetischen Kräfte des Universums einzustellen und zunehmend in sich aufzunehmen, bedeutet, dass es nicht in der Lage ist, die Bedeutung des supramateriellen (spirituellen) Faktors zu erkennen. Dies führt zu einer Einschränkung und Verhärtung des menschlichen Geistes. Wir würden uns dann auf einer rein quantifizierbaren Ebene befinden, aber diese wäre extrem armselig und würde zu keinerlei Fortschritten führen. Die Biologie und die Medizin brauchen deshalb eine Philosophie, die ihnen entspricht. Deshalb müssen sich die Biologie und die Medizin nicht nur damit beschäftigen, was für die niedrigeren Dimensionen der menschlichen Realität typisch ist (also mit den physikalischen, biologischen und natürlichen Dimensionen), sondern auch mit den spezifischen individuellen Dynamiken (dem Körper, dem Bewusstsein, dem Geist, der Seele und dem Leben selbst) sowie mit der allgemeinen Dynamik (z.B. den kulturellen, sozialen und ethischen Aspekten), um all die Aspekte zu integrieren und Verbindungen und gegenseitige Einflüsse aufzudecken. Diese Philosophie der Biologie – insbesondere die menschliche Biologie – muss deshalb die Aufgabe übernehmen, eine Verbindung zwischen der physischen und der ethischen Welt aufzustellen, um beide zu verstehen und keine nutzlosen Reduktionen durchführen, sondern stattdessen versuchen, die unteren Dimensionen der menschlichen Realität den höheren unterzuordnen. Mit dieser Arbeit habe ich versucht, die zentrale Position der Medizin klar zu definieren, denn sie nimmt eine privilegierte Position in der Evolution des Menschen ein, weil sie Zugang zu den verschiedenen Ebenen der Existenz des Individuums hat und es ermöglicht, die Abweichungen von einem gesunden zu einem ungesunden Zustand und umgekehrt zu untersuchen. Aufgrund dieser Position kann die moderne Medizin ihre Funktion als intellektuelles Bindeglied zwischen der materiellen und der übermateriellen Welt erfüllen, unter der Voraussetzung, dass sie sich nicht auf ein partikularistisches Den21
ken beschränkt und entsprechend ihrer uralten holistischen Aufgabe die gesamte Skala des menschlichen Lebens abdeckt. DIE LOGISCHE UNVOLLKOMMENHEIT DES DETERMINISMUS Wenn wir eine Krankheit verstehen wollen, dann ist das Verständnis der pathogenen Mechanismen unzureichend. Es genügt nicht, sich an die goldene Regel zu halten, dass alles, was passiert, eine Ursache hat, die wiederum eine andere Ursache hat, usw. Die übermaterielle Wirklichkeit verfügt über einen Reichtum, der durch die Gesetze des Determinismus nicht erklärt werden kann. 1.2 Was bedeutet Determinismus? Mit diesem Ausdruck meinen wir, dass jedes Ereignis eine Ursache hat, die wiederum eine andere Ursache hat, usw. Im Verhältnis zwischen den verschiedenen Ereignissen erkennen wir eine wirksame Konstante – eine Konstante, die aus der ersten Ursache entsteht und immer weitergeht. Diese Hypothese ist jedoch unlogisch und widersprüchlich. Eine endlose Kausalität setzt die Existenz endloser kausaler Verbindungen voraus. Und das wäre gleichbedeutend mit der Aussage, dass es keine Verbindungen oder bestimmende Ursachen gibt. Um Kant zu zitieren: „Der Regress der Reihe der Erscheinungen geht ins Unendliche (in indefinitum)3 statt ad infinitum. Die praktische Folge der Anwendung dieses deterministischen Gesetzes zur Erklärung der Entstehung von Krankheiten besteht darin, dass, falls wir die Gewissheit der Konstante verlieren, ein Ereignis durch ungewisse Ursachen bestimmt werden kann, die in unendlicher Zahl existieren. Durch die Anwendung der Logik waren wir somit in der Lage, ein Ereignis aus dem Griff des Determinismus zu befreien. Wenn wir weiterhin den Sinn eines Ereignisses (z.B. einer Krankheit) erforschen wollen, müssen wir uns auf eine begriffliche „metaphysische“ Ebene begeben.
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In diesem Fall wäre die korrekte Frage nicht länger: „Wie kommt es zu einem Ereignis?“, sondern „Warum kommt es dazu?“ Auf diese Weise haben wir entdeckt, dass die Notwendigkeit, die Ursachen eines Ereignisses zu finden, zuallererst ontologisch ist (d.h.zur Natur – sogar zur spirituellen Natur – gehörig), und erst in zweiter Linie auf dem Gesetz von Ursache und Wirkung beruht. „Die Philosophie muss mit der Religion enden“, sagte Hegel, „das heißt, sie muss mit dem Undenkbaren und Unabdingbaren enden, das – einfach aus dem Grund, dass es undenkbar ist – sich an der Basis jedes Gedankens befindet.“ Der Determinismus hat deshalb einen relativen Wert. Das bedeutet, dass er nur in einem bestimmten Zusammenhang gültig ist. Selbst wenn es möglich ist, die Kette der Ereignisse vorher zu bestimmen, dürfen wir nicht vergessen, dass ein Ereignis durch eine höhere Ordnung bestimmt wird, dessen Wurzeln, wie wir gesehen haben, in einem Bereich entstehen, der nicht determiniert werden kann. Wenn wir unsere Beobachtung von der Ebene der physikalischen Materie zu jener des menschlichen Seins bringen oder sogar – um das Konzept noch ein wenig weiter zu führen - zu jener des göttlichen Seins, bemerken wir, dass der dynamische Prozess verstärkt wird. Zusammen mit der Interaktion der beteiligten Kräfte wächst auch die Lösung von den deterministischen Zwangsläufigkeiten. Jene, die eine Neigung zur Metaphysik (dem Studium der Grundlagen der Realität) und einen Instinkt für die Freiheit und die Unabhängigkeit des Denkens haben, werden es nicht mehr akzeptieren, in einen geistigen Käfig gesperrt zu werden, der aus Regeln, Normen und Methoden besteht, die durch das konventionelle Denken erschaffen wurden. Die Existenz des Unendlichen zuzugeben, bedeutet nicht, dass man a priori jede Art von Prinzip ablehnt. Es bedeutet, alle möglichen und ausgeprägten Szenarien der Realität zu akzeptieren. Dem Philosophen Comte zufolge wurde die Geschichte der westlichen Kultur durch drei Phasen der intellektuellen Entwicklung bestimmt: die theologische, die metaphysische und die positivistische Phase. Die gegenwärtige positivistische Phase, die durch die Theorien und experimentellen Ergebnisse der mo23
dernen Wissenschaften bestimmt wird, hat dazu geführt, dass man die theologischen und metaphysischen Aspekte der Natur aufgegeben hat. Wenn wir eine vollkommenere Vision der Wissenschaft verwirklichen wollen, müssen wir die beiden vorangegangenen Phasen wieder mit einbeziehen, wenn auch nicht komplett. Besonders in der Biologie und in der Medizin – die wissenschaftlichen Fenster, durch die wir in die Unendlichkeit blicken können – bedeutete ihr Ausschluss eine Beschränkung der Realität auf eine ausschließlich positivistische Denkweise. Zwar kann die medizinische und biologische Realität als ein Ganzes behandelt werden, das konstant und determiniert ist. Aber wenn dieses Ganze in andere Bereiche der Existenz eindringt, dann reichen die Regeln, die auf einer Ebene angewandt werden, nicht länger dazu aus, das, was wir beobachten, hinreichend zu erklären. Die Unzulänglichkeit des deterministischen Ansatzes beim Studium der Biologie und der Medizin macht sich auch in anderen Bereichen der Wissenschaft bemerkbar. Bereits in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wies der Physiker Heisenberg anhand der Quantentheorie auf die Unzulänglichkeit der Gesetze von Ursache und Wirkung auf der Ebene der Mikrophysik hin. Vor Heisenberg galt in der Wissenschaft allgemein, dass unbeobachtete Phänomene durch dieselben Gesetze bestimmt sein müssen wie die beobachteten Phänomene. Diese falsche Interpretation der Natur war als das LaplaceGesetz bekannt. Die Quantentheorie hat jedoch gezeigt, dass in der Mikrosphäre, der Welt des unendlich Kleinen, die Theorie von Ursache und Wirkung zur Erklärung der Phänomene in der Natur nicht anwendbar ist. Wenn sie mit der Einsteinschen Relativitätstheorie kombiniert wird, beweist die Quantenmechanik vielmehr, dass die Realität einen statistisch wahrscheinlichen Charakter hat. Daraus folgt, dass die Natur, im Gegensatz zu den Lehren der klassischen Physik, „unbestimmt“ ist.
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