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25. Telemann-Festtage „Klangfarben“ ist das Motto der Jubiläumsausgabe des Mag deburger Festivals rund um den Barockkomponisten, das sich dem vielfarbigen Spektrum seiner Werke widmet. Erwartet werden rund 500 Künstler aus mehr als 25 Ländern
»Pimpinone oder Die ungleiche Heirat« – die komischen Intermezzi von Georg Philipp Telemann feiern, unter der musikalischen Leitung von Georg Kallweit und in der Regie von Sandra Leupold, am 14. März im Magdeburger Moritzhof ihre Premiere. Marie-Sophie Pollak als Sopranistin und Dominik Köninger als Bariton werden von der 1982 gegründeten Akademie für Alte Musik Berlin begleitet, die heute zur Weltspitze der historisch informiert spielenden Kammerorchester gehört, sich also ganz der Interpretation von Kompositionen auf Instrumenten und im Stil ihrer Entstehungszeit widmet.
Telemanns Klangfarben
Die Magdeburger Telemann-Festtage feiern Jubiläum. Zum 25. Mal wird sich das traditionsreiche Festival vom 13. bis 22. März den zahlreichen musikalischen Facetten des 1681 in der Landeshauptstadt geborenen Komponisten Georg Philipp Telemann widmen. Das Motto „Klangfarben“ rückt das große und vielfarbige Spektrum seiner Klangwelten in den Blickpunkt des Publikums.
„Telemann ist einer der großen Koloristen des frühen 18. Jahrhunderts unter den deutschen Komponisten“, beschreibt der renommierte Dirigent und TelemannKenner Reinhard Goebel den Barockkünstler. Goebel gestaltet eines der Konzerte der 25. Magdeburger Telemann-Festtage. Interpretiert von dem aus Mitgliedern des WDR-Sinfonieorchesters bestehenden Ensembles „Echo di Rheno“ sowie den Solisten Sibylla Rubens und Benjamin Appl erklingen Spätwerke Telemanns auf König Georg II.
Insgesamt rund 500 Künstler aus mehr als 25 Ländern werden Mitte März im Rahmen der 27 Hauptkonzerte und mehr als 30 weiterer Programmpunkte zu erleben sein. Erwartet werden exzellente Solisten wie Sopranistin Gerlinde Sämann, die Baritone Klaus Mertens und Peter Kooij oder Violinvirtuose Dmitry Sinkovsky, der auch als Countertenor begeistert.
Ein Wiedersehen gibt es unter anderem mit der „Akademie für Alte Musik Berlin“, der „Kölner Akademie“ und der „Rheinischen Kantorei“. Erstmals in Magdeburg zu Gast sind die Ensembles „Amarillis“ aus Frankreich mit einem szenischen Konzerterlebnis, „Les Passions de L‘Ame“ aus der Schweiz, „Salomon’s Knot“ aus Großbritannien sowie die US-Amerikaner von „Tempesta di Mare“ aus Philadelphia. Telemanns heitere Intermezzi „Pimpione“ stehen im Mittelpunkt der szenischen Produktion der 25. Telemann-Festtage. Sie waren das erste Bühnenwerk des Komponisten, das 1928 in Magdeburg im Zuge seiner Wiederentdeckung zur Aufführung kam und zählen heute zu seinen meistgespielten Werken.
Das Eröffnungskonzert der Telemann-Festtage wird von Dorothee Oberlinger und ihrem Ensemble „1700“ gestaltet. Bereits am Nachmittag des 13. März erhält die bekannte Blockflötistin den Georg-PhilippTelemann-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg.
ȹ 25. Magdeburger Telemann-Festtage 13. bis 22. März Magdeburg, verschiedene Orte www.telemann-festtage.de
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Aus dem Französischen von Sabine Erbrich.
Sophie Calle das adressbuch Im Jahr 1983 findet die Künstlerin Sophie Calle ein Adressbuch – das Adressbuch von Pierre D. Bevor sie es zurückschickt, kopiert sie es. Und sie nimmt Kontakt mit denjenigen auf, die drinstehen. Ihr Ziel: ein Porträt von Pierre D., ohne ihn jemals getroffen zu haben. In Calles Kunst geht es häufig um die Grenze zwischen Intimität und Voyeurismus. Die Recherche erschien als Kolumne in einer Tageszeitung und löste einen Skandal aus. Wie weit darf man das Leben anderer zum Objekt machen, wie weit darf man eindringen? Diese Frage beantwortet dieser Band nicht, die Antwort muss jeder für sich selbst suchen.
ȹ ISBN: 978-3-518-22510-3 erschienen bei Suhrkamp, 22,- Euro
Aus dem Englischen von Melanie Walz.
Aus dem Englischen von Rainer Zerbst.
George Eliot middlemarch In gleich zwei neuen Übersetzungen liegt der 1874 erstmals in Buchform erschienene Monumentalroman, verfasst von Mary Anne Evans, die unter ihrem Pseudonym George Eliot zu den erfolgreichsten Autorinnen englischer Sprache wurde, wieder vor.
„Middlemarch“ erzählt das Leben in einer englischen Kleinstadt. Vor diesem Hintergrund entsteht ein farbiges Porträt der englischen Gesellschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, mit liebevoll gezeichneten Personen, deren Lebensumstände – so spielen scheiternde Ehen und politische Karrieristen eine zentrale Rolle – sehr heutig sind. Das ist prall, das ist klug – pures Lesevergnügen. Vor einigen Jahren wählte eine Jury aus mehr als 80 Literaturkritikern und -wissenschaftlern „Middlemarch“ zum bedeutendsten britischen Roman, vor Werken von Virginia Woolf, Charles Dickens oder den Brontë-Schwestern. Beide Neuübersetzungen eint, dass sie Stimmung und Sprache ausgezeichnet wiedergeben, sodass die Frage, zu welcher von beiden Sie greifen sollten, Ihnen überlassen bleibt. Für ihre Übersetzung ist Melanie Walz für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.
ȹ ISBN: 978-3-498-04537-1 erschienen bei Rowohlt, 45,- Euro
ȹ ISBN: 978-3-423-28193-5 erschienen bei DTV, 28,- Euro Der Februar ist ja in der Rangliste meiner Lieblingsmonate eher im zweistelligen Bereich angesiedelt. Gefühlt noch eine Ewigkeit bis zum Frühling, auch wenn gestern fast 20 Grad waren, es ist dunkel und so richtig passieren tut auch nichts. Letzteres macht die Themenfindung für diese Zeilen auch nicht einfacher. Okay, ich könnte mal wieder über die anstehende Buchmesse schreiben, aber das mache ich ja in jedem Jahr, wird irgendwann auch langweilig, und diesmal schwänze ich sie auch, irgendwie bin ich zu alt für die Unmengen Alkohol auf den allabendlichen Partys. Sie sollten sich aber trotzdem nicht davon abhalten lassen, nach Leipzig zu fahren, ist ja schon schön da.
Oder Sie hören mal wieder Musik. Thees Uhlmann hat auf seiner aktuellen, großartigen Platte „Junkies und Scientologen“ nicht nur die Frage „Was wird aus Hannover, wenn die Scorpions nicht mehr sind?“ gestellt, sondern widmet auch Stephen King mit „Danke für die Angst“ einen tollen Song. Zum Konzert in Hannover konnte ich leider nicht – Weihnachtsfeier, blödes Timing. Dafür gehe ich demnächst zum Faber-Konzert, schon wegen der Zeilen
„Besorgter Bürger‚ ja
ich besorgs dir auch gleich wenn sich 2019 33 wieder einschleicht wenn Menschlichkeit und Verstand deiner Wut weicht besorgter Bürger‚ ja ich besorgs dir auch gleich“!
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11 12 13 1 12 2 14 15 15 8 8 16 17 18 19 In diesem Monat verlosen wir ein Bücherpaket mit drei aktuellen Top-Titeln, zur Verfügung gestellt von der Leipziger Buchmesse (12. bis 15. März in Leipzig). Einfach die Lösung des Kreuzworträtsels mit dem Kennwort „Rätsel März“ bis zum 20. März 2020 an: gewinnspiel@leo-magazin.com oder per Post. Wir wünschen viel Glück!
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Waagerecht: 2 Nordlandhirsch 4 altröm. Obergewand 6 deutsche Stadt, Universität an der Saale/Thüringen 7 erstmalig Auftretender 8 Staatshaushalt 11 ugs.: Alte 14 Monatsname 15 Geliebte v. Zeus 16 Akkusativ-Fragewort 17 frz. Fluss 20 eine Tonart 23 austral. Strauß, Laufvogel Mz. 25 Kw.: Großmutter
44 Eine Frage: Warum ging der Luftballon kaputt? 27 Wunschbild 28 Truhe 29 Bewahrer 31 Pflanze 32 österr.: Mädchen 33 hawaii. Tanz
Senkrecht: 1 Geländewagen 3 fruchtbar 4 Aktion 5 Behörde, öffentl. Verwaltung 6 Name des Buchstaben „J“ 9 Grottenmolch, SchwanzlurchFamilie, Tier Mz. 10 Zeitabschnitt 12 schwingen 13 ägypt. Gott, Hauptgott 18 dt. Stadt, Universität an der Donau/Baden-Württ. 19 altnord. Götter- u. Heldenlieder, Gedichtsammlung 21 Stadtteil v. München 22 Geschäftsverband 24 belg. Ort, Seebad in den Ardennen 25 österr. Ort im Marchfeld/NÖ 26 Hauch 28 österr. Stadt an d. Thaya/NÖ 30 altnord. Göttin, Totengöttin, Totenreich/Totenwelt
Lösungswort:
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sudoku impressum
HERAUSGEBER Sebastian Völker c/o 3undzwanzig – Agentur für Werbung und Kommunikation, Humperdinckstr. 1 B, 06844 Dessau
MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Verena Kaczinski, Tina Wende, Thomas Ohrmann, Marco Henze, Georg Hübler, Marcus Herold, Stefan Möller, Dirk Breitfeld, Sebastian Völker
TITELBILD Vladimir Korneev Artist-in-Residence des Kurt Weill Festes Foto © Matthias Mato Johannik Retusche: 3undzwanzig
KONTAKTDATEN LEO – Das Anhalt Magazin, Humperdinckstr. 1 B, 06844 Dessau ist eine Produktion der 3undzwanzig – Agentur für Gestaltung und Kommunikation, Sebastian Völker, Humperdinckstr. 1 B, 06844 Dessau Telefon: 0340 2106494 | Telefax: 0340 2106495 E-Mail: info@leo-magazin.com Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 11 / Januar 2019
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redaktionsschluss: 24. februar 2020 Antwort: ...aus Platzgründen.
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Langsam werde ich zu teuer
Der Februar ist aus der Nähe betrachtet ein langweiliger Monat. Er ist grundsätzlich kürzer als alle anderen und wurde überhaupt nur aus einer römisch begründeten Notwendigkeit heraus angeschafft. Selbst die anwesenden Feiertage Valentinstag und Rosenmontag bieten für mich persönlich keinen Grund, in hyperaktive Vorfreude zu verfallen. Ein wenig frischen Wind in die februarliche Tristesse brachte Sabine dann doch in jenen Monat, dessen Enddatum den Stichtag zur Abgabe der Steuererklärung markiert. B evor es für mich an die Suche nach erstattungsrelevanten Dokumenten ging, beschloss ich, der Dachterrasse eine poststürmische Inspektion angedeihen zu lassen. Ich hatte das Vergnügen, in der letzten Nacht nur leicht beschürzt und mit einer übergestülpten Mülltüte als Schutz gegen die tosenden Urgewalten dafür zu sorgen, dass der Ablauf nicht verstopfte und die Wassermassen hinabstürzen konnten. So stemmte ich mich tapfer gegen die peitschende Naturgewalt, obwohl diese mir relativ schnell das hellblaue Plastikgewand entriss. In Gummistiefeln, Boxershorts und Unterhemd, Auge in Auge mit dem brüllenden Orkan, unterschied mich nichts mehr von den heroischen Mitstreitern des aktuell gültigen Feuerwehrkalenders.
Auf jeden Fall schien die Terrasse am nächsten Morgen irgendwie aufgeräumt und übersichtlich. Wie im Kinderzimmer, wenn der Befehl des Erziehungsberechtigten nicht ernst genommen wird. „Du räumst dein Zimmer auf, oder ich mach das.“ Nicht nur, dass die elterliche Verstau-Orgie das eigentliche Chaos verursachte, weil sich nichts mehr an gewohnter Stelle befand. Oft wurde klammheimlich das Unnütze aussortiert, was mit hundertprozentiger Sicherheit das Lieblingsspiel-Utensil war.
Was bei mir fehlte, war die kleine Mülltonne. Sie war schlichtweg weg. Seit sich bei einem Sturm vor einigen Jahren mein Sortiment dieser geschmacklosen weißen Campingstühle auf dem Parkplatz des Nachbargrundstücks versammelte, bin ich vorsichtig, aber es gab keine Spuren. Sabine hatte ich also besiegt. Blieb noch die Steuererklärung. Mir war durchaus bewusst, dass ich wenig zum Anrechnen finden werde bei einem Fußweg von 10 Minuten zur Arbeit. Und da bin ich im Schleichgang und kann Sozialstudien an den jungen, gebeugt ferngesteuerten Heranwachsenden mit Smartphone-Infektion durchführen. Besondere Bekleidung oder spezielles Werkzeug brauch ich auch nicht. Egal, dabei sein ist alles.
Beim Sortieren der Belege fielen mir diverse Gebrauchsanleitungen in die Hände. Auffällig war, dass diese im Laufe der Jahre schleichend ihre Dimension veränderten. Was früher im DINA4-Format, gern mit Hardcover und bebildert, in drei Sprachen die Funktion eines technischen Gerätes erklärte, findet mittlerweile Platz auf dem unteren Viertel des quer gelegten Blattes eines Behördenbriefes. Und das in acht Sprachen, unter stützt von winzigen Piktogrammen und in 1-PunktSchriftgröße. Grundsätzlich begrüße ich selbstverständlich den Hang zur Schonung des globalen Baumbestandes. Mein Neuerervorschlag ist das Beilegen einer Lupe, ähnlich dem Universal-IkeaInbus zum Schrankaufbau.
Voller Schreck fiel mir dann aber der größte Haufen an Quittungen auf: allesamt von Apotheken, Online-Gesund-Food-Versendern oder meinem Physiotherapeuten. Die Betonung liegt deutlich auf „Physio“. Unglaublich, ich gebe tatsächlich mehr Geld für die Wartung und Instandhaltung meines Torsos aus, als für mein Hobby, guten Rum zu konsumieren. Das hat man nun davon, in jungen Jahren die Warnungen durchgereifter Familienmitglieder in den Wind zu schlagen, welcher damals übrigens noch nicht so heftig war. Ganz nebenbei lief eine Doku über die letzte Tour der Toten Hosen und selbst Campino gab zu, man muss das Altern akzeptie ren. Er ist schon ziemlich kaputt nach zwei Stunden intensiver Live-Action, ich halt nach zwei Etagen exzessiven Treppensteigens. O-Ton der Fronthose: „Lieber abgekämpft, alt und gut gelaunt!“ Ja, solche Gemeinsamkeiten schweißen im Geiste zusammen. Trotzdem überrumpelte mich ungebremst die Erkenntnis, eine einzige Kostenexplosion zu sein. Um nicht in Selbstzweifel zu verfallen, ersparte ich mir eine Kosten-Nutzen-Bilanzierung. Selbstschutz ist alles! Solange ich kein Boxspringbett habe, ist alles okay. Ich werde wohl damit leben müssen, mir mich bald nicht mehr leisten zu können... Bis zum nächsten Mal! ȹ Lust auf Interaktion und einen flotten Wortwechsel? Der direkte Draht in die LEO-Kolumnenzentrale per E-Mail an: kolumne@leo-magazin.com
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