MdB Carola Stauche Mitglied des Deutschen Bundestages
Newsletter „Blickpunkt Berlin“ vom 11. Juni 2010 Die PDF-Version unter www.carola-stauche.de
Berlin, 11. Juni 2010 Redaktion: Conni Rist MdB Carola Stauche Platz der Republik 1 11011 Berlin Telefon: 030-22771084 Fax: 030-22776184
Inhalt Berliner Woche I.
Sparpaket der Regierung a) Die Fakten b) Meine Meinung
07318 Saalfeld: Obere Straße 17 07318 Saalfeld Telefon: 03671-2747 Fax: 03671-529783
II.
Rund um Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz
Büro Sonneberg Bahnhofstraße 12 96515 Sonneberg Telefon:03675-469622 Telefax: 03675-469624
III.
I.
Bahnbetriebswerk Saalfeld bleibt
Büro Pößneck Steinweg 8 07381 Pößneck Telefon: 03647-517079 Telefax: 03647-517123
II.
Breitband-Tour der Junge Union
III.
Friedrich Krauß fliegt nach Amerika
IV.
Bürgerarbeit für Thüringen
a) Experten-Anhörung zum Waldgesetz b) Änderung des Weingesetzes Applaus für Gymnasium Neuhaus zum Finale
Unterwegs in Thüringen
Kommentar I.
Klipp & Klar: Wulff kann Präsident
Termine Impressum
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Liebe Leserinnen und Leser, möglicherweise haben Sie in diesen Stunden Besseres zu tun als meinen Newsletter zu lesen. In wenigen Stunden wird das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft angepfiffen: Gastgeber Südafrika trifft auf Mexiko. In Büros werden Fernseher aufgestellt, Nachbarn laden zur WMParty im Garten ein und im ganzen Land wird es WM-Feten für jedermann geben. Ich bin nicht der geborene Fußballfan, werde daher auch keinen Tipp abgeben, wie weit die Deutschen kommen. Aber das ein oder andere Spiel werde ich mir anschauen. Ich freue mich auf Jubel, Trubel, Heiterkeit bei der WM 2010. Möglicherweise haben Sie vor dem Anpfiff noch ein wenig Zeit, um sich über zu informieren, was in dieser Woche in Berlin los war. Ich freue mich auf Ihre Anregungen. Herzliche Grüße Carola Stauche
MdB Carola Stauche Mitglied des Deutschen Bundestages
Berliner Woche I.
Sparpaket der Regierung
a)
Die Fakten
In Sondersitzungen haben wir von der CDU/ CSUBundestagsfraktion am Montag und Dienstag die Ergebnisse der Haushaltsklausur des Bundeskabinetts beraten. Dabei ist deutlich geworden, dass das Sparpaket ein guter Start ist, um die fehlenden Milliarden wieder hereinzuholen und die Staats-Finanzen langfristig in Ordnung zu bringen. Bis 2014 sollen Subventionen abgebaut, Unternehmen beteiligt, Beamten-Stellen eingespart und Sozialausgaben, die fast die Hälfte des Etats ausmachen, gesenkt werden. Auf diese Weise werden über 80 Milliarden Euro eingespart. Die Haushaltspolitiker von CDU/ CSU haben mit den Experten vom Bundesfinanzministerium in einem achtseitigen Papier Sparvorschläge erarbeitet. Beschlossene Sache ist das Sparpaket nicht. Nach parlamentarischen Beratungen stimmen wir im Bundestag darüber ab. Ein paar Fakten: Elterngeld: Das Mindest-Elterngeld von 300 Euro und der Höchstsatz von 1800 Euro bleiben. Bei höheren Einkommen wird das Elterngeld maßvoll gesenkt: Bisher beträgt das Elterngeld 67 Prozent des wegfallenden Nettoeinkommens. Künftig werden ab einem Nettoeinkommen von 1240 Euro 65 Prozent gezahlt. Zudem soll bei Hartz IV-Empfängern Elterngeld angerechnet werden. Bezieht der erwerbsfähige Langzeitarbeitslose zusätzliche Einkünfte, werden diese angerechnet. Ziel ist, stärkere Anreize zur Aufnahme einer Arbeit zu setzen und das Lohnabstandsgebot zu wahren. Bisher konnte ein Paar, das Arbeitslosengeld II bekommt, mit zwei Kindern, von denen eines 300 Euro Elterngeld pro Monat erhielt, ein Einkommen von 1885 Euro erreichen. Wohngeld: Der Heizkostenzuschuss für Wohngeldempfänger wurde eingeführt, als die Ölpreise auf einem historisch hohen Stand waren. Die Situation hat sich entspannt. Daher wird der pauschale Heizkostenzuschuss abgeschafft. Durch geltendes Recht wird es keinem Hartz IV-Empfänger passieren, dass er seine Heizung nicht mehr zahlen kann. Zudem sollen für Bezieher von Arbeitslosengeld II die Beiträge zur Rentenversicherung wegfallen. Aus Arbeitslosigkeit lässt sich keine Rente erwirtschaften, da ein Langzeitarbeitsloser
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später für ein Jahr ohne Job ganze zwei Euro mehr Rente pro Monat bekommen würde. Die einzige Möglichkeit, Menschen vor Altersarmut zu schützen, ist, sie in Arbeit zu bringen, damit sie viele Jahre Beiträge einzahlen können. Wer das nicht schafft, bekommt eine Grundsicherung. Stellenabbau in Verwaltung: Die Zahl der Bundesbeschäftigten soll bis 2014 um 10 000 Stellen sinken. Die für 2010 geplanten Gehaltssteigerungen sollen bleiben. Bei den nicht gesetzlich vorgeschriebenen Ausgaben müssen die Ministerien 3,6 Milliarden Euro einsparen. Steuersubventionen: Ausnahmen für die Wirtschaft bei der Öko-Steuer sollen abgebaut werden. Von dieser Abgabe begünstigte Unternehmen sollen künftig mehr zahlen. Bundeswehr: Geprüft werden soll, welche Auswirkungen eine Verkleinerung der Bundeswehr um 40 000 Soldaten hat. Banken-Abgabe: Die Finanzmarktbranche soll angemessen an den Kosten beteiligt werden. Eine Bankenabgabe zur Bildung eines Notfallfonds für Finanzkrisen soll möglichst schnell eingeführt werden. Sollte es über Finanzmarktsteuern auf internationaler Ebene keine Einigung geben, will die Regierung spätestens zum 1. Januar 2012 national verhandeln. b)
Meine Meinung
„Streichliste“, „Spar-Hammer“, „Die Liste der Grausamkeiten“: Viel ist in diesen Tagen über das Sparprogramm geschrieben und geredet worden. Was Politiker denken, konnten wir in den vergangenen Tagen lesen und hören. Interessant ist die Frage: Was denken die Menschen? Die Mehrheit ist für den Spar-Kurs. Eine Umfrage des AllensbachInstituts im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung und der Heinz Nixdorf Stiftung hat ergeben: Fast drei Viertel (73 Prozent) sind dafür, dass der Staat Ausgaben kürzt statt Steuern erhöht. Zugleich sehe die Bevölkerung gravierende Mängel bei der sozialen Gerechtigkeit in Deutschland. 70 Prozent der Befragten halten die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland für kaum oder nicht gerecht. 60 Prozent kritisieren, dass die Bundesrepublik den Menschen sehr unterschiedliche Chancen biete. 59 Prozent sind der Meinung, dass es kaum oder keine Generationengerechtigkeit gebe.
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Um unseren Kindern und Enkeln keinen Scherbenhaufen zu hinterlassen, haben wir die Pflicht, die Ausgaben zu senken. Fast die Hälfte der Bundesausgaben fällt auf Arbeit und Soziales. Es ist notwendig, auch beim dicksten Brocken zu sparen, um die Staatsfinanzen langfristig zu sanieren. Jedoch habe ich Verständnis dafür, dass es die Menschen als ungerecht empfinden, wenn bei den sozial Schwachen gespart wird, die Gut- und Spitzenverdiener jedoch geschont werden. Alle müssen sparen. Daher gibt es in unseren Reihen Stimmen, die das Sparpaket als unsozial kritisieren und für Nachbesserungen eintreten. Ich unterstütze die Überlegungen der CDU/CSUArbeitnehmergruppe, die eine Anhebung des Spitzensteuer-Satzes ins Gespräch gebracht hat. Ich glaube, Gut- und Spitzenverdiener machen sich auch Sorgen um die Staatsfinanzen. Sie sind bereit, Verantwortung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu übernehmen und ihren Sparbeitrag zu leisten. Allerdings finden diese Idee nicht alle sympathisch. Unser Koalitionspartner FDP ist gegen Steuererhöhungen. Was vor der Wahl galt, soll auch jetzt gelten. Jedoch ist die Welt komplizierter geworden: Die Euro-Krise und höhere Schulden, drohende Pleite der Kommunen. Umfragen zeigen: Steuersenkungen wollen die meisten nicht mehr. Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht hat am Donnerstag in einem Gastbeitrag in der Thüringer Allgemeine treffend formuliert: „Jetzt gilt es nachhaltig umzusteuern. Je früher wir die Ausgaben senken und die Neuverschuldung des Landes zurückführen, umso größer sind später unsere Spielräume. Wir haben einen Weg vor uns, der steinig und steil ist. Aber es ist ein Weg, den wir zusammen beschreiten können. Lassen Sie uns gemeinsam aufbrechen! Wir müssen ein „Wir-Gefühl“, ein bürgerschaftliches Verantwortungsgefühl, entwickeln, das über die eigenen Generationen hinausreicht.“ Das gilt für das Land Thüringen wie für Deutschland. Es ist richtig, den Staats-Haushalt über weniger Ausgaben zu sanieren. Steuererhöhungen für Normalverdiener sind Gift für die Konjunktur. Ich bezweifle allerdings, dass eine Anhebung des Spitzensteuersatzes den Konsum abwürgt. Wir stehen am Anfang der parlamentarischen Beratungen zum Sparprogramm. Das Ergebnis-Papier der Sparklausur „Die Grundpfeiler unserer Zukunft stärken“ zeigt die Richtung des Sparkurses an: Es wird bei den Ausgaben gespart.
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Ich wünsche mir, dass wir in den parlamentarischen Beratungen intensiv diskutieren und am Ende das Ergebnis klar ist: Sparen tut weh, aber wenn jeder in diesem Land seinen Spar-Beitrag leistet, ist geholfen. II. Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz a)
Expertenanhörung zum Waldgesetz
Es gibt Rückhalt für die Reform des Waldgesetzes, die der Waldbewirtschaftung mehr Spielräume verschafft. Das war am Montag das Ergebnis einer Anhörung im Agrarausschuss. Die Experten befürworteten die vom Bundesrat in einem Gesetzentwurf avisierte Novelle des Bundeswaldgesetzes. Der von der Bundesregierung unterstützte Vorstoß der Länderkammer hat drei Ziele: -
Holzplantagen und andere agroforstwirtschaftlich genutzte Flächen, die vorher landwirtschaftlich genutzt wurden, sollen nicht als Wald gelten.
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Forstwirtschaftlichen Vereinigungen als Zusammenschlüsse von Waldbesitzern soll die Vermarktung von Holz und anderen Produkten erleichtert werden: Entsprechende rechtliche Beschränkungen sollen aufgehoben werden.
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Freistellung des Waldbesitzers von der Haftung bei Unfällen: Die Verkehrsschilder „Betreten auf eigene Gefahr“ werden ergänzt durch „Das gilt insbesondere für waldtypische Gefahren“ wie umstürzende Bäume oder herabfallende Äste, die Wanderer gefährden könnten.
Wie andere Experten plädierte Philipp Freiherr von und zu Guttenberg als Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Waldbesitzerverbände dafür, die Verkehrssicherungspflicht in der endgültigen Fassung des Gesetzes zu präzisieren. Carsten Leßner, Geschäftsführer des Deutschen Forstwirtschaftsrates, hält es für notwendig, forstwirtschaft-lichen Vereinigungen das Recht zum Holzverkauf einzuräumen. Einige Sachverständige erklärten, das Gesetz müsse intensiver auf eine naturnahe und nachhaltige Waldbewirtschaftung dringen und bei Verstößen Sanktionen nach sich ziehen. Es wurde auch deutlich, dass sich hiesige Waldbesitzer bereits sehr für nachhaltige Strategien engagieren.
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Die Novelle des Bundeswaldgesetzes ist wichtig für Thüringen. Notwendig ist, Almweiden nicht aus dem Waldbegriff herauszunehmen. Sonst würden wir den Schutz des Bergwaldes aushebeln. Das würde nicht nur die Alpenregionen treffen, sondern auch Wald und Wiesen im Thüringer Mittelgebirge. b)
Weingesetz aktuellen Gegebenheiten angepasst
Der Weinanbau in Thüringen wächst. Deshalb freue ich mich, dass wir in dieser Woche im Ausschuss für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz eine dringend notwendige Korrektur des Weingesetzes vorgenommen haben. In den vergangenen Jahren gab es durch neue Ernte- und Verarbeitungsverfahren, aber auch durch den Anbau ertragreicher Sorten einen Anstieg an Weinmengen. Diese waren nicht von der Hektarertragsregelung erfasst. Wenn die größeren Mengen Ergebnis eines starken Auspressens der Trauben sind, ist dies das Gegenteil vom Qualitätsgedanken der Hektarertragsregelung. Wir mussten handeln, um Wettbewerbs-Ungleichheiten zwischen Winzern und Kellereien zu beseitigen. Kellereien und Betriebe, die Wein aus zugekauften Trauben herstellen, müssen nun die in der Weinverordnung festgelegten Umrechnungsfaktoren einhalten. Wir erwarten einen Beitrag zur Stabilisierung der Erzeugerpreise. Die Umrechnungsfaktoren müssen den tatsächlichen Verhältnissen in der Weinwirtschaft entsprechen. Daher haben wir den Umrechnungsfaktor von Most zu Wein von bisher 95 auf 97 angehoben. Die Änderungen gelten bereits für die Ernte 2010. III.
Applaus für Gymnasium Neuhaus zum Finale
Bei einem Besuch habe ich mich vergangene Woche vom Bildungs-Konzept des Gymnasiums Neuhaus überzeugt. Am Mittwoch habe ich Schüler und Lehrer bei der Verleihung des Deutschen Schulpreises in der Berliner St. Elisabeth-Kirche getroffen. Die Thüringer hatten es ins Finale geschafft. Unter den letzten 15 wählte eine Jury sieben Sieger aus. Schade: Der Deutsche Schulpreis 2010 der Robert Bosch Stiftung geht nicht nach Thüringen, sondern ins Allgäu. Bundeskanzlerin Angela Merkel ehrte die Sophie-SchollSchule in Bad Hindelang-Oberjoch als beste Schule
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Deutschlands. Insgesamt wurden sieben Schulen ausgezeichnet. Schüler und Lehrer vom Gymnasium Neuhaus müssen nicht traurig sein: Sie haben es als einzige Schule Thüringens in das Finale geschafft. Allein diese Nominierung zeigt, wie gut diese Schule ist. Unter dem Motto „Dem Lernen Flügel verleihen“ hatten die Robert Bosch Stiftung und die Heidehofstiftung in Zusammenarbeit mit dem „stern“ und der ARD zum vierten Mal den Deutschen Schulpreis ausgeschrieben. Für den mit insgesamt 230 000 Euro dotierten Preis hatten sich 162 Schulen beworben. In einem mehrstufigen Auswahlverfahren blieben zum Schluss 15 Schulen übrig. Die Bewertungskriterien: Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulleben und Schule als lernende Institution. Die Preisträger und die Schulen, die im Finale standen, haben die Jury überzeugt, weil sie die individuelle Förderung der Förderung der Schüler in den Blick nehmen. An diesen Schulen unterrichten Lehrer, denen es nicht reicht, Lehrpläne zu erfüllen, sondern die sich Freiräume in ihrer pädagogischen Praxis schaffen. Diese Schulen sind Vorbilder, wie gutes Lernen gelingt. Ich erhoffe mir aus diesen Beispielen viele Impulse für unsere Bildungslandschaft und rufe alle allgemeinbildenden Schulen in Thüringen auf, sich ab sofort für den Deutschen Schulpreis 2011 zu bewerben. Einsendeschluss ist der 30. September 2010. Mehr unter www.deutscher-schulpreis.de Unterwegs in Thüringen I.
Bahnbetriebswerk Saalfeld bleibt
Irritiert hat mich eine Pressemitteilung der Linksfraktion, in der der Erhalt der „Zugwerkstatt Saalfeld“ gefordert wird. Warum jetzt? Thüringer CDU-Politiker von Bund und Ländern haben mit dem Saalfelder Bürgermeister und der Landrätin von Saalfeld-Rudolstadt schon vor Monaten mit Briefen und Gesprächen bei der Deutschen Bahn AG für den Erhalt des Bahnbetriebswerks Saalfeld geworben. Bereits im Februar 2010 hatte die OTZ veröffentlicht, dass mir Bahnchef Rüdiger Grube persönlich zugesichert hat, das
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Bahnbetriebswerk werde erhalten, allerdings zu einem Instandhaltungsstützpunkt umgewandelt. Ich finde es gut, wenn die verkehrspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, Dr. Gudrun Lukin, Partei ergreift für die Zugwerkstatt Saalfeld. Aber mit Panikmache über Abbau-Szenarien ist keinem geholfen. Der Bahnchef hat Wort gehalten. Das Bahnbetriebswerk Saalfeld bleibt und es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Das ist eine gute Nachricht für SaalfeldRudolstadt, die man jetzt nicht kleinreden sollte. II.
Breitband-Tour der Junge Union
Der beste Internet-Auftritt hilft nichts, wenn der Klick ins Netz gar nicht erst zustande kommt. Zu viele Orte in Thüringen sind noch nicht schnell genug mit Internet versorgt. Deshalb unterstützen meine CDU-Bundestagskollegen und ich Turbo-Internet für Thüringen. Bei der Breitband-Tour der Jungen Union Thüringen habe ich auf dem Podium im Gemeinderaum der Alten Schule in Neundorf Platz genommen. Mit Hartwig Timpe, Regionalmanager Ost der Deutschen Telekom AG, MdL Siegfried Wetzel und Bürgermeister Manfred Jahn stellte ich mich den Fragen der Zuhörer. JU-Kreisvorsitzender Christian Herrgott moderierte die Veranstaltung. Ich betonte, die Bundesregierung habe das Ziel, die Datenautobahnen schneller zu machen. Alle Haushalte in Thüringen sollen mit einer Übertragungskapazität von 1 Megabit pro Sekunde angeschlossen sein. Wichtig ist, dass die Gemeinden Förderprogramme abrufen. In Thüringen sind drei im Bereich der Breitbandversorgung aufgelegt. Einen Teil der Kosten tragen die Gemeinden. Bei der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen gibt es ein Breitbandkompetenzzentrum, bei dem sich Gemeinden beraten lassen können. Mehr Infos gibt es unter www.thueringenonline.de III.
Friedrich Krauß fliegt nach Amerika
Friedrich Krauß ist 17 und besucht die zehnte Klasse der staatlichen Regelschule Hirschberg. Er kommt aus Göttengrün, einem Dorf, das gerade mal 110 Einwohner hat. Er war noch nie in Ame-
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rika. Das wird sich bald ändern: Zu Beginn der Sommerferien fliegt er als Stipendiat des Parlamentarischen Patenschafts-Programms des Bundestages nach Amerika. Ich habe ihn vorgeschlagen, weil mich seine Begeisterung für Amerika angesteckt hat. Beim größten Heavy MetalFestival der Welt, dem Wacken Open Air, hat ihn die Lust auf mehr Englisch gepackt. Als dort viel Englisch geredet wurde, merkte er, dass er seines verbessern möchte. Und hat sich mit dem Vorsatz, die Sprache eines Tages fließend zu sprechen, beworben. Friedrich Krauß hat mir erzählt, dass er die Mentalität der Amerikaner kennen lernen und herausfinden will, ob die Menschen wirklich so viele Burger und Pommes essen. Gefreut habe ich mich, als seine Eltern mit einem Blumenstrauß in meiner Sprechstunde in Schleiz vorbeigeschaut und sich bedankt haben. Sie sagten, die Zusage sei wie ein Lottogewinn. Sie allein hätten ihrem Sohn den USAAufenthalt nicht finanzieren können. Wer wie Friedrich Krauß ein Jahr nach Amerika möchte, kann sich ab sofort für das Schuljahr 2011/2012 bewerben. Der deutsch-amerikanische Jugendaustausch richtet sich an Schüler zwischen 15 und 17 Jahren sowie an Berufstätige, die mit Abreisedatum fertig mit ihrer Ausbildung und höchstens 24 Jahre alt sind – die Altersbeschränkung gilt jeweils ab dem Zeitpunkt des Abfluges. Ich freue mich auf viele Bewerbungen. Das Programm ist eine Chance für junge Thüringer, den eigenen Horizont zu erweitern. Bewerbungskarten sind in den Wahlkreisbüros in Saalfeld, Sonneberg und Pößneck erhältlich oder können unter www.bundestag.de/ ppp heruntergeladen werden. Einsendeschluss ist der 3. September. Gesucht werden auch Thüringer Familien, die Jugendliche aus Amerika im Sommer 2011 aufnehmen. Austauschorganisationen unterstützen die Familien. IV.
Bürgerarbeit für Thüringen
Im Newsletter vom 21. Mai habe ich informiert, dass Bürgerarbeit zur bundesweiten Angelegenheit wird und sich die Arbeitsgemeinschaft Grundsicherung Sonneberg am Interessenbekundungsverfahren des Bundesarbeitsministeriums beteiligt. 15 Grundsicherungs-Stellen aus Thüringen haben sich beworben. Bis Ende Juni soll entschieden werden, wer den Zuschlag erhält.
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Ich freue mich, dass auch das Land Thüringen das Bundesprogramm für Bürgerarbeit unterstützt. Bürgerarbeit statt Hartz IV ist eine gute Sache für Menschen, die in der Arbeitswelt wieder Fuß fassen wollen. Ob als Stationshilfe im Seniorenheim, Aufsicht in der Bibliothek oder im Museum, es gibt viele Möglichkeiten, Langzeitarbeitslose sinnvoll zu beschäftigen. Wir erhöhen damit die Chancen von Menschen, die lange ohne Job waren. Manche schaffen den Sprung in den ersten Arbeitsmarkt. Ich unterstütze die Bewerbung der Sonneberger. Die Arbeitsvermittler haben erkannt, dass in der Arbeitswelt jeder gebraucht wird und will durch Bürgerarbeit Perspektiven für Langzeitarbeitslose schaffen. Menschen kommen wieder unter die Leute und leisten sinnvolle Arbeit. Mit Bürgerarbeit schaffen wir Arbeitsplätze für diejenigen, die sonst sehr schlechte Chancen auf einen Job haben. VI.
Klipp & Klar: Wulff kann Bundespräsident
Horst Köhler hat turbulente Wochen eingeleitet. Bis Montag der vergangenen Woche war er Bundespräsident. Um kurz nach 14 Uhr ist er von seinem Amt zurückgetreten. Meine Mitarbeiterin hat mir eine SMS geschickt. Ich war enttäuscht: Ein so beliebter Präsident wirft hin? Jetzt haben wir zwei Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten. Am CDU-Parteitag in Erfurt habe ich ihn erlebt. Er kam sehr kompetent, sehr intelligent, sehr integer an. Christian Wulff, niedersächsischer Ministerpräsident, wird als Bundespräsident antreten. Ich werde ihn wählen. Gewiss, Joachim Gauck ist ein vertrauenswürdiger Kandidat. Er war Pfarrer in der DDR, hat gegen das sozialistische System gekämpft und in der Bundesrepublik zehn Jahre die Stasi-Unterlagenbehörde geleitet. Meine Stimme hat Christian Wulff. Er hat als Ministerpräsident von Niedersachsen gezeigt, dass er repräsentieren kann. Er ist ein gütiger Landesvater. Er hat das richtige Alter. Er steht mitten im Leben. Er wird sich gut machen als Bundespräsident. Wetten, dass?
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Termine Heute trifft sich der Bundesvorstand der Kommunalpolitischen Vereinigung. Am Sonntag bin ich beim Hoffest Agrar Saalfelder Höhe. Nächste Woche feiert Saalfeld 1111jähriges Jubiläum. Ich gratuliere allen Saalfelderinnen und Saalfeldern zu dieser schönen Stadt. Ich bin in der Nähe groß geworden. Es wird mich immer wieder in diese Stadt ziehen. Für mich beginnt nach dem Wochenende eine Sitzungswoche in Berlin. Eine Meldung in eigener Sache habe ich noch: Eine Redakteurin der Internet-Redaktion des Deutschen Bundestages hat ein Porträt über mich geschrieben: „Bodenständige Thüringerin – Carola Stauche“. Den Link zum Text finden Sie auf meiner Homepage unter www.carola-stauche.de Impressum Carola Stauche, MdB Platz der Republik 1, 11011 Berlin Ich bin die Bundestagsabgeordnete im Wahlkreis SaalfeldRudolstadt, Saale-Orla-Kreis und Sonneberg Alle Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, jedoch ohne Gewähr. Sollte sich dennoch mal der Fehlerteufel eingeschlichen haben, bitte ich dies zu entschuldigen. Sie dürfen den Newsletter gerne mit Quellenangabe verwenden. Fragen/Kritik/Lob: carola.stauche@bundestag.de Internet: www.carola-stauche.de Der nächste Newsletter erscheint voraussichtlich am 18. Juni.