Evonik Spezialchemie

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Eine Verรถffentlichung von Evonik 12.10.2012

SPEZIALCHEMIE Fร R DIE ZUKUNFT Wie Evonik als Global Player in einer wachsenden Welt agiert.


02 SPEZIALCHEMIE FÜR DIE ZUKUNFT

Inhalt 02 03 04 05 06 07

Editorial „Das ist meine letzte Zigarette“

Alles im grünen Bereich Absatzmärkte erobern, Ressourcen schonen Dr. Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstandes der Evonik Industries AG

Im Institut des Prof. Proto Rückendeckung für exzellente Nachwuchsforscher

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

IMPRESSUM Sonderveröffentlichung vom 12.Oktober 2012

den großen Herausforderungen einer wachsenden Weltbevölkerung oder des Klimawandels lässt sich nur mit neuen Technologien, intelligenten Produkten und modernen Verfahren begegnen. Als eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie ist Evonik Entwicklungspartner und Problemlöser zahlreicher Schlüsselbranchen. Dabei richten wir unser Geschäft entlang langfristiger globaler Megatrends aus. Wir wollen Antworten geben auf die drängenden Fragen unserer Zeit, wenn es um Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz und Globalisierung geht.

Herausgeber:

Evonik Industries AG Volker Schmitt Rellinghauser Straße 1-11 45128 Essen Titelfoto: ©iStockphoto.com/sellingpix Layout & Produktion: Nadine Heß (Saarbrücker Zeitung) Verlag & Druck: Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH 66103 Saarbrücken Spezialchemie für die Zukunft ist eine Fremdbeilage der Saarbrücker Zeitung und des Pfälzischen Merkur

Denn eins steht fest: Ohne die innovativen Lösungen und Produkte der chemischen Industrie wird es nicht gelingen, die zentralen ökonomischen, ökologischen und sozialen Herausforderungen zu bewältigen. Auf den folgenden Seiten erhalten Sie einen ersten Einblick, wie Produkte von Evonik dazu beitragen, das Leben vieler Menschen zu verbessern. Hier erfahren Sie, wie innovative Pharmapolymere von Evonik helfen können das Rauchen aufzugeben, wie unsere Silica-Silan-Systeme Autoreifen umweltfreundlicher und sicherer machen und warum PLEXIGLAS® zu einem besonderen TV-Erlebnis beiträgt. All diese Produkte sind das Ergebnis konsequenter und intensiver Forschung, auf die wir stolz sind. Denn die Innovationskraft, mit der wir Spezialchemie für die Zukunft gestalten, ist eine Stärke von Evonik und entscheidender Erfolgsfaktor für profitables Wachstum. In unsere Forschung & Entwicklung haben wir im vergangenen Jahr 365 Millionen Euro investiert. Dies waren acht Prozent mehr als im

Jahr 2010. In rund 450 Projekten arbeiten war an neuen oder verbesserten Produkten, Herstellungsverfahren und Anwendungen. Mehr als die Hälfte davon soll mittelfristig realisiert oder zur Marktreife gebracht werden. Übrigens gehören auch Forschungseinrichtungen aus dem Saarland zu unseren Partnern. Und dass Evonik künftig zehn Studierende der Universität des Saarlandes mit einem „Deutschlandstipendium“ unterstützen wird, freut mich auch persönlich sehr. Wissenschaftlichen Nachwuchs – egal welchen Alters – zu unterstützen, ist eine der Aufgaben, die sich die Evonik Stiftung auf die Fahnen geschrieben hat. Sie unterstützt unter anderem die Abschlussarbeiten junger Forscher. Außerdem führt sie über die Internetseite www.professor-proto.de Kinder und Jugendliche spielerisch an die Chemie heran. Auch für Erwachsene kann sich ein Besuch in Prof. Protos Fantastischem Institut durchaus lohnen. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre. Wenn Sie mehr über Evonik wissen möchten, lade ich Sie ein, unsere Internetseite www.evonik.de zu besuchen. Ihr

Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstandes der Evonik Industries AG


SPEZIALCHEMIE FÜR DIE ZUKUNFT

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WIE EVONIK HILFT, SICH DAS RAUCHEN ABZUGEWÖHNEN

„Das ist meine letzte Zigarette!“ Nikotinpflaster können dazu beitragen, die lästige Angewohnheit aufzugeben. Möglich machen das spezielle Polymere

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ute Vorsätze gehören zur letzten Nacht des Jahres wie knallende Sektkorken und Feuerwerk. Viele machen sich bereits jetzt im Oktober Gedanken darüber, was sie 2013 verändern wollen. Auf der Wunschliste ganz oben steht an Silvester bei jedem dritten Deutschen ein rauchfreies neues Jahr. Doch das ist leichter gesagt als getan. Wer mit den gut gemeinten Ratschlägen von Freunden und Kollegen allein nicht weiterkommt, dem helfen vielleicht Nikotinpflaster. Für deren optimale Wirkung sorgt Evonik Industries. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Evonik mit einem multinationalen Pharmahersteller zusammen, der so genannte Nikotinpflaster herstellt. Man kann sie rezeptfrei in jeder Apotheke kaufen. Sie werden einmal täglich auf die Haut geklebt und sorgen im Körper für einen gleichmäßigen Nikotinspiegel. Die Aufgabe, über einen festgelegten Zeitraum kontrolliert Nikotin freizusetzen, übernimmt dabei das Polymer EUDRAGIT® von Evonik. „Es dient als Matrixgerüst, in das der Wirkstoff eingebettet ist, und sorgt dafür, dass die im Pflaster enthaltene Menge an Nikotin gleichmäßig über 16 bzw. 24 Stunden freigesetzt wird“, erläutert die Evonik-Expertin und gelernte Apothekerin Dr. Brigitte Skalsky. Ein Prinzip, das übrigens auch in anderen Bereichen zum Einsatz kommt. Nikotinpflaster gibt es in verschiedenen Stärken. Welche für den Einzelnen die richtige ist, hängt davon ab, wie hoch der tägliche Zigarettenkonsum vor dem Abgewöhnen war.

Pflaster mildern die Entzugserscheinungen Statistisch gesehen haben die meisten Raucher schon einige Male versucht, von ihrer Nikotinabhängigkeit loszukommen. Dabei greifen sie zu Hilfsmitteln wie Kaugummis, Lutschtabletten, Nasenspray oder eben zu Pflastern. In nahezu allen Fällen sind es die Entzugserscheinungen, die zum Rückfall führen. „Nikotinpflaster dienen als unterstützendes Hilfsmittel bei der Raucherentwöhnung und sollen die Entzugserscheinungen mildern“, so Brigitte Skalsky. Die kontrollierte Freigabe des Nikotins über das Pflaster hat aber noch weitere Vor-

Nicht mehr zu rauchen, ist für viele Menschen ein echter Kraftakt.

teile: Die zusätzlich beim Rauchen aufgenommenen Schadstoffe entfallen und die Nikotinzufuhr wird vom „eingeübten Suchtverhalten“ entkoppelt.

Die Motivation entscheidet über den Erfolg Antiraucherprogramme, Entspannungstechniken oder Bücher zum Thema? Welcher Weg führt am ehesten zum Erfolg? Egal ob Kleben, Kauen oder Reden: Wenn die Motivation fehlt, sind kein Mittel und keine Methode Erfolg versprechend. „Man muss wirklich aufhören wollen und sich stark genug fühlen, wenn man damit beginnt“, sagt Dr.

Foto: Evonik Industries

Christian Thülig, der ebenfalls für Evonik arbeitet. Wichtig seien auch ein unterstützendes Umfeld und das Durchbrechen alter Gewohnheiten. War der Griff zur Zigarette nach dem Essen bislang selbstverständlich, sei es wichtig, dieses alte Ritual durch ein anderes, gesünderes zu ersetzen. Zeiten, in denen es beruflich hoch hergeht, oder die oft stressige Vorweihnachtszeit sind eher ungünstig, um dem Rauchen dauerhaft zu entsagen. Die Zeit zwischen den Jahren, in der sich viele Menschen ein paar freie Tage gönnen, ein paar Ferientage im Herbst bieten sich also regelrecht an für die letzte Zigarette.

Über Evonik Evonik, der kreative Industriekonzern aus Deutschland, ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie. Profitables Wachstum und eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes stehen im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie. Die Aktivitäten des Konzerns mit Sitz in Essen sind auf die wichtigen Megatrends Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz sowie Globalisierung konzentriert. Evonik profitiert besonders von seiner Innovationskraft und seinen integrierten Technologieplattformen, die der Konzern ständig weiterentwickelt. Zu seinen Stärken zählen ein

ausbalanciertes Spektrum an Arbeitsgebieten, Endmärkten und regionaler Präsenz sowie die enge Zusammenarbeit mit Kunden. Evonik ist in mehr als 100 Ländern der Welt aktiv. Über 33.000 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von rund 14,5 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (bereinigtes EBITDA) von rund 2,8 Milliarden Euro. Die operativen Aktivitäten gliedern sich in drei Segmente mit jeweils zwei Geschäftsbereichen, die als Unternehmer im Unternehmen agieren.


04 SPEZIALCHEMIE FÜR DIE ZUKUNFT

Evonik bietet als weltweit einziger Hersteller der Reifenindustrie das Verstärkungssystem Silica und Organosilan.

Foto: Evonik Industries

SILANE UND ORGANOSILANE VON EVONIK HELFEN PNEUS AUF DIE SPRÜNGE

Alles im grünen Bereich Künftig können Verbraucher die Leistung von Reifen besser beurteilen. Dank einer neuen EU-Regel

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diger und fundierter darüber entscheiden, was ihm wichtig ist. Der Allgemeine Deutsche AutomobilClub e.V. (ADAC), Deutschlands größter Automobilclub, bewertet das Label als sinnvolle Ergänzung zu eigenen Tests. Der Verbraucher habe die Möglichkeit, sich zumindest über die drei auf dem Label publizierten Reifeneigenschaften zu informieren und diese in seine Kaufentscheidung einzubeziehen.

er in diesem Herbst neue Reifen oder ein neues Auto kauft, kann auf der beiliegenden Plakette sofort erkennen, wie spritund CO2-sparend, wie bremssicher auf nasser Fahrbahn und wie stark die Geräuschentwicklung der Reifen ist. Einer EU-Verordnung zufolge sind alle Reifenhersteller ab November 2012 zu einer entsprechenden Kennzeichnung verpflichtet. Die Klassifizierung der Reifen reicht vom Mindeststandard (rote Kategorie „G“) bis zur höchsten Kategorie (grüne Kategorie „A“).

Mit dem Silica-Silan-System in die grüne Kategorie

Künftig erkennt der Verbraucher also sofort, welchen Einfluss die Reifen auf Spritverbrauch, Nasshaftung und Geräusche haben und kann selbststän-

„Wir haben den Schlüssel in der Hand, künftig möglichst viele Reifen beim Bremsverhalten auf nasser Fahrbahn und beim Spritverbrauch in die grüne Ka-

tegorie zu befördern“, sagt Hans-Detlef Luginsland, Reifenexperte von Evonik. Der Konzern bietet als weltweit einziger Hersteller der Reifenindustrie das Verstärkungssystem Silica und Organosilan, das maßgeblich die Leistungsfähigkeit der Reifenlauffläche bestimmt. „Ohne diese Komponenten lässt sich der Rollwiderstand nicht verringern“, so Luginsland weiter. Auf den kommt es aber letztlich an: Je niedriger der Rollwiderstand, desto geringer der Spritbedarf und damit auch die Kohlendioxid-Emissionen und der Ausstoß anderer klimaschädlicher Gase, die bei der Kraftstoffverbrennung entstehen. Gleichzeitig gilt es, die Gummimischung so einzustellen, dass der Abrieb möglichst gering ist und die Haftung auf trockener und nasser Fahrbahn trotzdem nicht leidet. In der Gummimischung vereinigen sich die Komponenten Kautschuk und Silica. Da diese aufgrund ihres unterschiedlichen chemischen Charakters zu keiner Verbindung fähig sind, springen bifunktionelle organische Siliziumverbindungen, kurz Organosilane, ein. Sie dienen als Koppler, welche die beiden Stoffe verbinden. Für kontinuierliche Verbesserungen des Silica-Silan-Systems arbeiten Chemiker, Physiker und Ingenieure bei Evonik daran, die SilicaPartikel zu verfeinern und die Chemie der Silane als Haftvermittler noch besser auf ihre Aufgaben hin zu trimmen.

Lkw-Reifen flott machen

Niedriger Spritverbrauch, gute Haftung und leise – Bald gelten neue KennzeichnungsFoto: Evonik Industries pflichten für Reifen. die Anforderungen an Reifen sind hoch. Grafik: EU

Mittlerweile hat sich – zumindest bei den Pkw – europaweit die Silica-Silan-Technologie für die rollwiderstandsoptimierte Lauffläche durchgesetzt „Aber auch in Übersee ist sie bereits state-of-the-art“, so Luginsland. Denn die nach Europa importierten Reifen müssen auch ein Label haben. Außerdem arbeiten Wissenschaftler von Evonik derzeit mit Hochdruck daran, das Silica-Silan-System auch gezielt für Anwendungen in Lkw-Reifen einsatzfähig zu machen. Damit ließen sich dann auch bei Lkw-Reifen die Spritkosten signifikant verringern.


SPEZIALCHEMIE FÜR DIE ZUKUNFT

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ALS GLOBAL PLAYER IN EINER WACHSENDEN WELT

Absatzmärkte erobern, Ressourcen schonen Wie Evonik die Nähe zu den Kunden weltweit sucht

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nnovative Kunststoffe von Evonik gewinnen weltweit an Bedeutung. So sorgt der Konzern mit einem Joint Venture in Taiwan etwa dafür, dass LED-Fernseher durch PLEXIGLAS® energiesparender werden, besser zu recyceln sind und dadurch die Ressourcen der Welt schonen. Ausschlaggebend für den Erfolg, nicht nur von PLEXIGLAS®: Evonik sucht aktiv die Nähe zu den Kunden des Konzerns. So ist das Unternehmen in Taiwan mit allen sechs operativen Geschäftsbereichen vertreten – und noch lange nicht am Ende des Wachstums in dieser Region angekommen. Eine vielversprechende Zukunft sieht Evonik in Taiwan beispielsweise für die Elektronikindustrie. Die Innovationskraft des Landes gilt als hoch, die Lebensdauer neuer Elektronikprodukte liege jedoch oft bei nur zwei Jahren. Doch wer von den dynamischen Prozessen der Branche profitieren wolle, muss nah an Forschungseinrichtungen und Kunden sein. Die Zukunft gehört Displays, Leuchtdioden und der Fotovoltaik – und damit auch PLEXIGLAS® von Evonik. Beispielsweise kommt hochreines PLEXIGLAS® als Lichtleiterplatte in der neuesten Generation von LED-Fernsehern zum Einsatz. Die hohe Lichtleitfähigkeit des transparenten Kunststoffs führt in Verbindung mit LEDs zu einer homogenen Ausleuchtung des gesamten Bildschirms. Mit diesem System verbraucht der Bildschirm rund ein Drittel weniger Energie als mit bisher üblichen Beleuchtungssystemen. Das Ergebnis: ein erheblich geringerer Stromverbrauch. Das spart Kosten und schont die Umwelt.

Dieser transparente Kunststoff auf Methacrylatbasis, der 1937 auf der Weltausstellung in Paris große Erfolge feierte, gehört seit jeher zum Kerngeschäft von Evonik. Entwickelt wurde er von dem Chemie-Pionier und Unternehmer Otto Röhm. Das hochwertige Acrylglas ist ein echter Tausendsassa. Egal ob Bauwesen, Mobilitätssektor oder eben High-End-Produkte wie Flatscreens und Handys – PLEXIGLAS® bietet eine erstaunlich breite Facette an Anwendungsmöglichkeiten. Hergestellt wird das Produkt auch in Deutschland. In Darmstadt-Weiterstadt laufen PLEXIGLAS®-Platten im Endlosverfahren über die Kühlstrecke, je nach Typ farblos oder eingefärbt, transparent, transluzent oder opak. Und auch als beschichtete Variante mit extrem hoher Kratzfestigkeit und Chemikalienbeständigkeit für besonders hohe Anforderungen an die Oberflächen. Die Platten werden mit einer Schutzfolie überzogen. Ein Laser beschriftet die Folie mit dem Evonik-Logo. Kräne mit Saugnäpfen packen die Platten und stapeln sie. Evonik hat seine Produktionsstandorte von der deutschen Basis in Darmstadt und Worms aus mittlerweile deutlich erweitert. Neben Kapazitäten in den USA gewinnen dabei Standorte in Asien zunehmend an Bedeutung. 2009 nahm der Konzern in Schanghai eine Anlage für hochwertige Kunststoffe in Betrieb. Aktuell erweitert der Konzern seine Produktion in der chinesischen Metropole ebenso wie in Taiwan. Mehr noch: Um die Innovationsfähigkeit des Konzerns weiter zu stärken, etabliert Evonik derzeit ein eigenes Forschungszentrum für optoelektronische Anwendungen in Taipeh.

Hotspot Singapur – auch für Evonik ein Foto: Evonik Industries interessanter Standort.

WO EVONIK WACHSEN WILL

Schwerpunkt auf Asien Bis 2016 will Evonik mehr als 6 Milliarden Euro investieren. Evonik will seine führenden Markt- und Technologiepositionen weiter ausbauen. Deshalb investiert der Spezialchemiekonzern weltweit in die großen Wachstumsmärkte. Im Rahmen seiner Wachstumsstrategie hat der Konzern für den Zeitraum von 2012 bis 2016 Investitionsmittel in Höhe von insgesamt mehr als 6 Milliarden Euro vorgesehen. Rund ein Drittel der Gesamtsumme will Evonik in Deutschland investieren – und damit im Herzen Europas. Als international tätiger Konzern will das Unternehmen aber auch in den bedeutenden Zukunftsmärkten seine Chancen wahrnehmen. Den Schwerpunkt der Expansion bildet Asien. Keine andere Region der Welt produziert bereits heute mehr industrielle Güter. Den Umsatz in Asien will Evonik bis 2015 im Vergleich zu 2010 auf 4 Milliarden Euro steigern. Im gleichen Zeitraum will der Spezialchemiekonzern in Asien insgesamt 2 Milliarden Euro investieren. Der Anteil der dort verkauften Produkte soll bis 2015 zu 60 Prozent aus lokaler Produktion kommen. Ein wesentliches Element der Asienstrategie ist das Geschäft mit Aminosäuren. Diese sind der Grundbaustein für Eiweiße und damit für die Bausteine des Lebens. Laut Berechnungen der Vereinten Nationen wächst die Weltbevölkerung jedes Jahr um gut 80 Millionen Menschen. Um den wachsenden Bedarf zu decken, müssen Lebensmittel künftig effizienter und gleichzeitig Ressourcen schonend produziert werden. Evonik ist das einzige Unternehmen weltweit, das alle vier wichtigen essentiellen Aminosäuren für die Tierernährung herstellt. Flaggschiff des Konzerns ist DL-Methionin, das Evonik unter der Marke MetAMINO® verkauft. Nur zwei Gramm davon reichen aus, um die Verwertung von Getreide, Soja oder Mais in der Nahrungskette zu steigern. Der Einsatz von DL-Methionin reduziert dabei den Verbrauch von Ackerflächen und Wasser und mindert den CO2-Ausstoß signifikant. Auch im Geschäft mit Methionin will Evonik weiter wachsen. So sollen die Kapazitäten im Vergleich zu 2010 bis zum Jahr 2014 um rund 60 Prozent steigen. Herzstück dieser Strategie ist der Neubau eines Anlagenkomplexes in Singapur für über eine halben Milliarde Euro, zugleich die bisher größte Chemieeinzelinvestition des Konzerns.

Brilliante Ideen für die Displays von morgen.

Foto: Evonik Industries


06 SPEZIALCHEMIE FÜR DIE ZUKUNFT CHEMIE FÜR KINDER

Im Institut des Prof. Proto Probieren und Experimentieren im Internet-Labor der Evonik Stiftung

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ie wird aus Kartoffeln Klebstoff? Und wie macht man eigentlich Geheimtinte? Antworten auf diese und andere spannende Fragen gibt Professor Proto im Internet in seinem Fantastischen Institut. Neugierige kleine Forscher dürfen ihm in seinem virtuellen Labor in die Reagenzgläser schauen. Denn bei der neuen Lern-Plattform der Evonik Stiftung ist Nachmachen ausdrücklich erlaubt. Aber Vorsicht: Es besteht Spaßgefahr! Auf www.professor-proto.de erleben Kinder die Geschichte der Chemie anhand praktischer Beispiele – wie wirkt Backpulver, wie entstand Porzellan. Faszinierende Versuche zum Selbermachen hält Proto für die kleinen Besucherinnen und Besucher ebenfalls bereit. Traditionell fördert die Evonik Stiftung Studierende der Naturwissenschaften am Ende ihrer akademischen Laufbahn (siehe Seite 07). Gemeinsam mit ihnen ist das Fantastische Institut entstanden. Bei einem Jahrestreffen durften die Stipendiaten in Erinnerungen an ihre ersten Versuche schwelgen und dabei Konzepte erarbeiten, um Kinder spielerisch an Naturwissenschaften heranzuführen. Die Gruppe von Michael Werhahn, Karl-Sebastian Mandel, Johannes Wehner

und Boris Burger hatte dabei die Idee zu der Lernplattform im Internet. Burger weiß, wie wichtig es ist, möglichst früh die Freude an der Forschung zu wecken: „Ich selbst habe früher gerne eine TV Sendung gesehen, in der spannende Experimente spielerisch aufbereitet wurden. Das hat mich fasziniert und in die Naturwissenschaft gezogen. Ich denke, das kann auch bei anderen Kindern funktionieren.“ Ist das Grundinteresse einmal geweckt, sei die Neugier nach Wissen programmiert, meint Boris Burger. Das Fantastische Institut ist für alle geöffnet, die schon Spaß an Chemie haben oder ihn noch bekommen möchten. Prof. Proto jedenfalls freut sich schon auf viele neugierige Besucher in seinem Labor. Für alle besonders Wissbegierigen lüftet er schon jetzt das Geheimnis, woher er seinen Namen hat. Der ist seinen Erfindern eingefallen, als sie über Protonen nachgedacht haben: Das sind kleine Teilchen, die mit viel Energie und einer positiven Einstellung in der Welt unterwegs sind – eben genau so, wie Professor Proto.

Internet: www.professor-proto.de

Global aufgestellt Insgesamt 365 Millionen Euro gab Evonik 2011 für Forschung & Entwicklung aus. Als eins der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie erarbeitet Evonik für seine Kunden ständig neue oder verbesserte Lösungen. Mit Erfolg: Rund 1,9 Milliarden Euro setzte der Konzern allein 2011 mit Produkten und Anwendungen um, die in den letzten fünf Jahren entwickelt wurden. Und die Pipeline ist gut gefüllt. Zu den jüngsten Forschung & Entwicklungs-Highligths von Evonik zählen unter anderem Innovationen für DisplayAnwendungen und Komponenten zur Verbesserung der Energieeffizienz von Automobilen. Die Forschung & Entwicklung (F & E) von Evonik ist dezentral aufgestellt. Das weltweite F & ENetzwerk des Konzerns umfasst mehr als 35 Standorte mit rund 2.400 Mitarbeitern. Daneben Evonik forscht weltweit.

Foto: Evonik Industries

unterhält Evonik zahlreiche Kooperationen mit Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen, um Erkenntnisse der Spitzenforschung in der Chemie, Biologie und Physik ins Unternehmen zu übertragen. Im Geschäftsjahr 2011 gab Evonik insgesamt 365 Millionen Euro für Forschung & Entwicklung aus – rund 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Technologie-Scouts von Evonik, die in China, Japan, Indien, Brasilien und den USA ansässig sind, unterhalten Kontakte zu den führenden wissenschaftlichen Einrichtungen und zu Unternehmen in ihrer Region. In den kommenden Jahren will Evonik außerdem bis zu 100 Millionen Euro über Corporate Venturing in vielversprechende Start-ups investieren.


SPEZIALCHEMIE FÜR DIE ZUKUNFT

07

WIE DIE EVONIK STIFTUNG JUNGE TALENTE FÖRDERT

Rückendeckung für exzellente Nachwuchsforscher Bewerber mit herausragenden Studienleistungen und außergewöhnlichen Forschungsansätzen haben die besten Chancen

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ildung, Wissenschaft und Forschung sind elementar für unsere Gesellschaft. Ebenso die Menschen, die sie prägen und gestalten. Bis heute tragen sie maßgeblich zur Lebensqualität und zur Kraft des Standorts Deutschland bei. Mit der engagierten Förderung junger Forscher und Doktoranden sorgt die Evonik Stiftung dafür, dass dies weiterhin so bleibt. Wir geben Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit, neue Fragen zu stellen, um neue Antworten zu finden – und kreative Ideen in neue Lösungen umzuwandeln, von denen alle profitieren.

Auf den Schwerpunkt kommt es an Dazu vergibt die Stiftung jährlich Stipendien, insbesondere für wissenschaftliche Forschungsarbeiten und Projekte von Doktoranden und Postdoktoranden. Da die Evonik Stiftung jährliche Förderschwerpunkte festlegt, muss das Forschungsvorhaben mit der thematischen Ausrichtung übereinstimmen. Im Jahr 2013 liegt der Schwerpunkt der Förderung auf den Gebieten Molekular Chemie, Technische Chemie, Verfahrenstechnik und Materialwissenschaften. Ein gesondertes Stipendium vergibt die Evonik Stiftung im wichtigen Bereich der Aminosäureforschung. Bewerber müssen ihre bisherigen Erfahrungen darlegen. Neben einer klaren Themenbeschreibung sind ein detaillierter Arbeitsplan und ein Motivationsschreiben obligatorisch. Ebenso ist ein Gutachten des betreuenden Professors einzureichen.

Auch Abschlussarbeiten werden unterstützt Voraussetzung für eine Förderung durch die Evonik Stiftung ist, dass der Bewerber die angestrebte wissenschaftliche Ausbildung nicht durch eigene Mittel, Zuschüsse der Eltern oder Dritter ausreichend finanzieren kann. Alle Antragsteller sollen auf exzellente Studienleistungen verweisen können und durch außergewöhnliche Forschungsvorhaben auf sich aufmerksam machen. Deshalb beginnt die Förderung im Allgemeinen erst, wenn eine Beurteilung der Leistungen des Bewerbers möglich ist – vor der Diplomarbeit oder Masterarbeit. Für welchen Zeitraum und in welchem Umfang Stipendiaten gefördert werden, orientiert sich am jeweiligen angestrebten Abschluss. In der Regel ist folgende Förderungsdauer bzw. folgender Förderungsumfang üblich: Diplom- und Master Thesis: sechs Monate, 250 – 400 Euro/Monat Auslandssemester: sechs Monate, 400 – 600 Euro/Monat Promotionen: zwei Jahre (Option auf Verlängerung), 1.050 Euro/Monat Post-doc-Studien: ein Jahr, 1.000 – 1.500 Euro/Monat Mit der Vergabe eines Stipendiums ist kein Anspruch auf eine eventuelle Verlängerung der Förderungsdauer verbunden. In Einzelfällen besteht diese Möglichkeit jedoch.

Die Evonik Stiftung fördert unter anderem Abschlussarbeiten.

Und die Stiftung tut noch mehr für ihre Schützlinge. So wird zum Beispiel jedem Stipendiaten ein Pate zur Seite gestellt, der als fachlicher Ansprechpartner fungiert, Praxiseinblicke und wertvolle Praxiskontakte ermöglicht. Selbstverständlich unterstützt die Evonik Stiftung die Anschaffung von Fachliteratur und den Besuch wissenschaftlicher Tagungen. Auf Wunsch können unsere Stipendiaten auch am Förderprogramm „Evonik Perspectives“ der Evonik Industries AG teilnehmen.

Foto: Evonik Industries

Kontakt

Rellinghauser Straße 1-11, 45128 Essen www.evonik-stiftung.de Interessenten werden gebeten, vor einer möglichen Bewerbung Kontakt mit der Evonik Stiftung aufzunehmen. info@evonik-stiftung.de

Deutschlandstipendien für Studierende Evonik will die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses voranbringen. Deshalb unterstützt der Konzern im Rahmen des so genannten Deutschlandstipendiums Studierende an mehreren Hochschulen. Auch die Universität des Saarlandes gehört dazu. Hier stiftet der Konzern insgesamt zehn Stipendien. Ziel des Deutschlandstipendiums, das der Bund in Partnerschaft mit privaten Stiftern wie Evonik realisiert, ist es, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken und mehr junge Menschen zu einem wissenschaftlichen Hochschulabschluss zu ermutigen. „Der Standort Deutschland muss auch in Zukunft für Qualität auf höchstem Niveau stehen.

Der Schlüssel dazu liegt in der Ausbildung und Förderung besonders begabter und engagierter junger Menschen“, betont Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG. Er ist auch Vorsitzender der unternehmensnahen Evonik Stiftung, die bereits engagierte Studierende und Doktoranden bei ihren Forschungsvorhaben fördert (siehe oben). Die ausgewählten Studenten erhalten 300 Euro im Monat. Die eine Hälfte davon übernehmen die privaten Förderer, die andere Hälfte finanziert der Bund. Damit fördern beide gemeinsam die Basis für die Zukunft: Talent, Kreativität und Ideenreichtum.


www.evonik.de

Unsere Fahrer haben Benzin im Blut. Aber nicht im Tank.

4.900 km in 18 Tagen – der Wind Explorer hat als erstes windgetriebenes Elektrofahrzeug Australien durchquert. Mit jeder Menge Evonik an Bord: Unsere Lithium-Ionen-Batteriezellen ermöglichten Reichweiten von rund 400 km. Unser Hartschaumstoff ROHACELL® in der Karosserie machte das Fahrzeug leichter als seine Fahrer. Und unser Silica-/Silan-System minimierte den Rollwiderstand der Reifen. Der Lohn dafür: 2011 wurde der Wind Explorer zum „Ökologischen Konzeptfahrzeug des Jahres“ gekürt.


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