Klinikum Saarbrücken

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Klinikum Saarbrücken | Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität des Saarlandes

KLINIK INFO Ein Unternehmen der Landeshauptstadt Saarbrücken

November 2012

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KLINIKUM SAARBRÜCKEN Ein Team , ein Ziel: Ihre Gesundheit

Inhalt 2 Editorial Grußworte Bonding und Stillen:

Basis für eine dauerhafte, einzigartige Beziehung

3 Zweiter Welt-Frühgeborenentag 4 Dem Krebs davonleben: Interview mit Annette Rexrodt von Fircks

5 Der „Nocebo-Effekt“ Hochauflösender Ultraschall 6 Wundnetz Saar gegründet Gefäß-Sportgruppe beim TUS St. Arnual

7 Notfall Herzinfarkt 8 Augenheilkunde: Neue Entwicklungen

9 Wenn die Schulter schmerzt 10 Hilfe bei Kieferfehlstellungen Handchirurgie: Christian Müller erhält Zusatzbezeichnung

11 Harnreflux-Erkrankung bei Kindern 12 Schnelle Hilfe bei Schlaganfall 13 Spontane Blutungen im Kopf Minimal-invasive Chirurgie Kompetenzzentrum

14 Ehrenamtliche im Klinikum – Organist verabschiedet – Grüne Damen

15 Aus der Pflege:

– Weiterbildung Intensivpflege – Pflegestudie: „Lagerung in Neutralstellung“

16 Kliniküberblick


KLINIK INFO 2

EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser der Saarbrücker Zeitung!

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Perinatalzentrum Klinikum Saarbrücken

Bonding und Stillen – Basis für eine dauerhafte, einzigartige Beziehung Das Mutter-Kind-Zentrum des Klinikums Saarbrücken ist die einzige Geburtsklinik weit und breit, die primäres Bonding und die Betreuung durch vier speziell ausgebildete Still- und Laktationsberaterinnen in allen Bereichen der Frauenund Kinderklinik anbietet

Dr. Susann Breßlein, Geschäftsführerin

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ie Krankenhäuser stehen seit Jahren unter einem enormen Kostendruck. Die Ausgaben für Energie, Medizintechnik, Medikamente und vor allem für Personal steigen kontinuierlich. Während der Gesetzgeber den Krankenhäusern noch zusätzliche Sparopfer auferlegt, verzeichnen Gesundheitsfonds und Kassen Milliardenüberschüsse. Das kann nicht so weitergehen. Als kommunales Haus der Maximalversorgung versorgt das Klinikum Saarbrücken im Jahr fast 27 000 stationäre und rund 80 000 ambulante Patientinnen und Patienten. In die Zentrale Notaufnahme kommen mehr als 36.000 Patienten jedes Jahr ungeplant und erhalten rund um die Uhr eine umfassende Notfallversorgung mit Ärzten aus den verschiedensten Fachgebieten. Dank des großen Engagements unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Patienten bei uns weiterhin gut aufgehoben und die Menschlichkeit bleibt nicht auf der Strecke. Damit das so bleibt, müssen Krankenhäuser das Geld bekommen, das sie für eine gute Patientenversorgung und für eine tarifgerechte Bezahlung ihrer Beschäftigten brauchen. Wir im Klinikum wollen Ihnen und Ihren Angehörigen weiterhin alle Hilfe bieten, die Sie im Krankheitsfall brauchen. Dafür setzen wir uns ein und dafür werden wir immer ein Stückchen besser. Mit dieser Beilage möchten wir Sie umfassend über Neues und Interessantes informieren. Über Rückmeldungen freuen wir uns sehr. Schreiben Sie an unsere Abteilung für Presse-und Öffentlichkeitsarbeit (presse@klinikum-saarbruecken.de) oder an mich: (bresslein@klinikum-saarbruecken.de). Ihre Dr. Susann Breßlein, Geschäftsführerin des Klinikums Saarbrücken

Entscheidend für das frühe Bonding: Die erste Zeit nach der Geburt

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ltern sind bei uns zu jeder Tagesund Nachtzeit willkommen.“ So schreibt die Kinder-Intensivstation in der Schwangerschaftsbroschüre des Perinatalzentrums des Klinikums Saarbrücken (perinatal = rund um die Geburt). Und:„Wir unterstützen Sie dabei, eine Familie zu werden.“

Die Station betreut die Frühgeborenen und kranken Neugeborenen des Klinikums Saarbrücken und der Geburtsstationen anderer Krankenhäuser aus dem Saarland. Schon lange wird in dieser Station das so genannte „Känguruhen“ praktiziert. Dabei wird das Baby auf den nackten Oberkörper der Mutter oder des Vaters gelegt, mit einer warmen Decke zugedeckt und erfährt so die Nähe, die Körperwärme und den Herzschlag der Eltern. Frühgeborene, die regelmäßig känguruhen, gedeihen besser: Sie wachsen schneller, sind ruhiger und zufriedener, schlafen besser und zeigen eine bessere Herzfrequenz. Und das gilt nicht nur für Frühgeborene, sondern für alle Neugeborenen. Wie wichtig Körperkontakt für die emotionale und auch kognitive Entwicklung von Babys ist, ist inzwischen reichlich erforscht.

Bonding fördert emotionale und intellektuelle Fähigkeiten

Das englische Wort „Bonding“ ist in viele Sprachen übernommen worden. Im Deutschen kann es wohl am ehesten mit „Verbundenheit“ übersetzt werden. So weiß Eva Vogelgesang, Stationsleiterin der Kinder-IntensivStation: „Mit „Bonding“ ist die innere Gefühlsverbindung gemeint, die Eltern zu ihrem Baby entwickeln. Die Mutter, der Vater „verlieben“ sich regelrecht in ihr Kind. Dieses Verlieben ist die Basis für eine dauerhafte, einzigartige Beziehung.“ Wie sich zwei Menschen ineinander verlieben, ist uns allen vertraut: Blickund Körperkontakt, Streicheln, Schmusen, intensives Sprechen, sich von anderen zurückziehen. Für Mutter, Kind und Vater läuft diese Phase sehr ähnlich ab. Sie brauchen viel Kontakt und

GRUSSWORTE Das Klinikum tut was für den Komfort seiner Patienten

Wahlarbeitszeiten stoßen bundesweit auf Interesse

m 10. Tag der offenen Tür des Klinikums haben sich viele Bürgerinnen und Bürger vor Ort von der Leistungsfähigkeit unseres städtischen Klinikums überzeugen können. Sie nutzten den Tag, um einmal hinter die Kulissen des Krankenhauses zu blikken. Besonders beliebt waren dabei die Führungen in den OP, der baulich und organisatorisch einer der modernsten im Südwesten ist. Aber auch der neue Linearbeschleuniger, das Brustzentrum, das Herzkatheterlabor, die Intensivstation und viele andere Bereiche präsentierten sich der interessierten Öffentlichkeit. Neben der fachlichen Kompetenz wird auch der Komfort für die Patienten immer wichtiger. Dank der Bemühungen der letzten Jahre ist der größte Anteil der Zimmer im Klinikum – mehr als 80 Prozent – inzwischen zu Zwei-Bett-Zimmern mit Dusche und WC umgebaut. Wir wollen, dass unsere Bürgerinnen und Bürger in ihrem kommunalen Krankenhaus rundum gut versorgt sind. Und wir wollen, dass sie sich dort trotz der Erkrankung wohl fühlen können. In dieser Beilage können Sie viel über das Klinikum und seine Fachabteilungen, die Behandlungsmöglichkeiten und über die Menschen, die dahinter stehen, erfahren. Unter jedem Artikel steht eine Telefonnummer. Wenn Sie Fragen haben, rufen Sie an. Ihre Charlotte Britz, Oberbürgermeisterin der Stadt Saarbrücken

as Klinikum Saarbrücken ist mit seinen rund 2000 Beschäftigten ein attraktiver Arbeitgeber: Als eines der ersten Krankenhäuser in Deutschland hat das Klinikum bereits vor mehr als zehn Jahren flexible Arbeitszeitmodelle mit elektronischer Dienstplanung und Zeiterfassung für alle Berufsgruppen eingeführt. Das Klinikum setzt seit Jahren auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eine betriebsinterne Servicestelle „Familie und Beruf“ berät in allen Fragen rund um die Elternzeit und den Wiedereinstieg nach der Familienpause. Junge Eltern werden bei der Suche nach Kinderbetreuungsangeboten unterstützt. Diese und andere Maßnahmen unterstützen und entlasten die Beschäftigten, wenn es um ihre Familie geht. Ganz aktuell wurde jetzt die Wahlarbeitszeit eingeführt: MitarbeiterInnen können in Phasen erhöhter außerberuflicher Beanspruchung ohne Angabe von Gründen ihre tarifliche Arbeitszeit auf 80 Prozent verringern. Die Vergütung wird entsprechend angepasst. Eine Rückkehr zu der früheren Arbeitszeit ist jederzeit möglich. Mit dem Thema „Wahlarbeitszeit“ ist das Klinikum Saarbrücken wieder einmal Taktgeber in der Branche. Dementsprechend stieß dieses Thema bundesweit auf großes Interesse. Auch auf diesem Gebiet können wir stolz auf unser Klinikum sein. Ihr Harald Schindel, Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums Saarbrücken

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KLINIKINFO 3

Zeit miteinander, damit das, was biologisch und evolutionär vorgesehen ist, von statten gehen kann: Der Oxytocinund Prolactinspiegel ist bei der Mutter in der ersten Stunde nach der Geburt ganz besonders hoch. Das Hormon Oxytocin, das „Liebeshormon“, versetzt sie in die Lage, sich in ihren Säugling so richtig zu verlieben. Genauso steigen beim Kind diese beiden Hormone im Blut an und sorgen dafür, dass es sich beruhigt, besser einschlafen kann, die Schmerzen nachlassen, die Darmtätigkeit sich einspielt und dabei die Bindung zur Mutter hergestellt wird.

Neugeborene werden auf den Bauch der Mutter gelegt Sibylle Hartung, leitende Hebamme des Klinikums, erklärt: „Aus diesem Grund werden bei uns im Kreißsaal alle Neugeborenen erst mal auf den Bauch der Mutter gelegt und finden dann meist schon alleine den Weg zur Brust und zum ersten Stillen.“ Selbst bei den kranken Babys und Frühgeborenen wird der möglichst ungestörte Körperkontakt - sofern es medizinisch vertretbar ist - gefördert. Das Bindungsverhalten, von dem das Stillen ein ganz wichtiger Teil sein kann, soll durch die Klinikroutine möglichst wenig unterbrochen werden. Die Liebe zum Kind und die Verbundenheit mit den Eltern ist eine wichtige Voraussetzung für die Sicherheit und das gesunde Gedeihen des Kindes. Doch nicht in allen Situationen und bei allen Müttern stellt sich diese Liebe automatisch und sofort nach der Geburt ein. Die innere Bindung, die Eltern zu ihrem Kind entwickeln, ist ein Prozess, der durch viele Einflüsse und Erfahrungen geprägt wird und auch gestört werden kann. Die erste Zeit nach der Entbindung (vor allem die ersten zwei bis sechs Stunden) ist eine sehr sensible Phase. Eltern, die die Bondingphase mit ihrem Baby nach der Geburt ungestört erleben können, fühlen sich kompetenter und sind es auch. Sie sind achtsamer und selbstbewusster im Umgang mit dem Baby. Mutter und Vater

sind glücklicher und zufriedener, der Blickkontakt mit dem Baby ist länger, Berührungen sind häufiger. Es gibt auch weniger Probleme beim Stillen, da das Kind auf die Brust geprägt ist. Eva Vogelgesang macht allen, die diese Erfahrung nicht machen konnten, Hoffnung: „Wenn es aus irgendeinem Grund nicht zum frühen Kontakt zwischen Mutter und Kind kommt, so kann auch „nachgebondet“ werden. Allerdings muss Zeit und „Beziehungsarbeit“ investiert werden und es sollte nach Möglichkeit innerhalb der ersten zwei Wochen nach der Geburt damit begonnen werden. Wir regen das im Klinikum Saarbrücken an, wenn wir mitbekommen haben, dass das frühe Bonding nicht störungsfrei verlief.“ Übrigens: Auch die Mütter sollten eine längere Zeit nach der Geburt fürsorglich und liebevoll betreut werden. Eine Mutter entwickelt die Fähigkeit zur zärtlichen Fürsorge am besten, wenn sie selbst achtsam und liebevoll betreut wird und man ihr das Gefühl gibt, wie wichtig ihre Aufgabe als Mutter ist.

Stillen für die Mutter-Kind-Bindung wichtig Wie wichtig neben dem Bonding auch das Stillen im Zusammenhang mit der frühen Bindung ist, betont die zertifizierte Still- und Laktationsberaterin Ina Klostermann: „Stillen ist eine Riesenchance, wenn es darum geht, die Mutter-Kind-Bindung zu fördern. Der wunderbare Hormoncocktail aus Prolaktin und Oxytocin, der beim Stillen ausgeschüttet wird, macht eine Mutter empfänglich für die Signale ihres Kindes – und er hat zur Folge, dass sie sich ganz auf ihr Kind einlässt.“ Stillen ist gesund. So hat keine andere Nahrung eine solche Energiedichte wie die Muttermilch. Gestillte Kinder sind besser gegen Krankheiten und Allergien gewappnet. Sogar gegen Übergewicht sind gestillte Kinder besser geschützt. Das Risiko, übergewichtig zu werden, sinkt mit jedem Stillmonat um vier Prozent. Und auch für die Mütter ist Stillen gesundheitsfördernd. Es senkt langfristig das Risiko von Herz-

Alle drei sind examinierte Stillberaterinnen, von links: Eva Vogelgesang, Ina Klostermann, Sigrid Reichert-Albrech

Kreislauf-Erkrankungen sowie das Brustkrebs- und Eierstockkrebsrisiko. Kein Wunder, dass die WHO empfiehlt, sechs Monate ausschließlich zu stillen. Das Klinikum Saarbrücken ist die einzige Geburtsklinik weit und breit, die speziell ausgebildete Still- und Laktationsberatung in allen Bereichen des Mutter-Kind-Zentrums – im Kreißsaal, auf der Wöchnerinnenstation und in der Kinder-Intensivstation – anbietet. Die ausgebildete Fachkinderkrankenschwester Ina Klostermann hat 2005 ihre Ausbildung als Still- und Laktationsberaterin mit dem IBCLC-Examen abgeschlossen. IBCLC steht für „International Board Certified Lactation Consultant“, ein international anerkannter Titel für examinierte Still- und Laktationsberaterinnen. Seither hat sie die Stillberatung im Mutter-KindZentrum und in der Kinderklinik des Klinikums etabliert, intensiviert und ausgebaut. Inzwischen haben zwei weitere Fachkräfte (Kinderkrankenschwester und Hebamme) die Ausbildung absolviert, eine vierte ist gerade dabei. Ina Klostermann: „Unsere Aufgabe ist es, Stillprobleme zu erkennen, das Gespräch mit den Eltern zu suchen und Lösungen anzubieten.“ Die Fachkräfte werden von den übri-

Zweiter Welt-Frühgeborenentag im Klinikum

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um zweiten Mal lädt das Klinikum Saarbrücken ins Casino zum Weltfrühgeborenentag ein, und zwar am Samstag, 17. November 2012, um 14.30 Uhr. Bei einem gemütlichen Beisammensein können sich betroffene Familien austauschen. Denn es braucht in der Regel länger, die zu frühe Geburt eines Kindes zu verarbeiten. Zu verkraften ist nicht nur der Schreck, wenn die Geburt viel zu früh einsetzt, die wochen- und monatelange Sorge, wenn das Kind in der Kinder-Intensivstation

betreut wird und man zwischen Alltag und der Klinik hin- und herpendelt. Auch das Leben danach ist für viele Familien noch belastend: Wird das Kind den Anschluss schaffen? Wird es ganz gesund? Zum Weltfrühgeborenentag sind die Familien aller Frühgeborenen, die in den vergangenen fünf Jahren im Klinikum Saarbrücken betreut wurden, eingeladen. Sie können sich auf ein Wiedersehen mit Ärzten und Krankenschwestern der Kinderintensivstation freuen.

gen KollegInnen bei Fragen zum Stillen hinzugezogen und schlagen entsprechende Pflegemaßnahmen vor. Außerdem bilden sie das pflegerische und ärztliche Personal im Bereich Stillen und Laktation ständig weiter. Nach allem verwundert es nicht, dass das Rooming-in in der MutterKind-Station des Klinikum sehr unterstützt wird. Dies ist sowohl für das Bonding als auch für das Stillen förderlich. Denn gerade am Anfang muss das Kind oft zum Stillen angelegt werden. Den Müttern wird gezeigt, wie sie auch im Liegen bequem stillen können – auch und besonders nach einer Kaiserschnittentbindung.

INFO Perinatalzentrum Klinikum Saarbrücken Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Telefon 0681/963-2231 Klinik für Kinderund Jugendmedizin Telefon 0681/963-2161

TERMIN Samstag, 17.11.2012, 14.30 Uhr, Casino des Klinikums Saarbrücken Anmeldungen nimmt das Sekretariat der Kinder- und Jugendmedizin, Telefon 0681/963- 2161 entgegen.


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Zeit miteinander, damit das, was biologisch und evolutionär vorgesehen ist, von statten gehen kann: Der Oxytocinund Prolactinspiegel ist bei der Mutter in der ersten Stunde nach der Geburt ganz besonders hoch. Das Hormon Oxytocin, das „Liebeshormon“, versetzt sie in die Lage, sich in ihren Säugling so richtig zu verlieben. Genauso steigen beim Kind diese beiden Hormone im Blut an und sorgen dafür, dass es sich beruhigt, besser einschlafen kann, die Schmerzen nachlassen, die Darmtätigkeit sich einspielt und dabei die Bindung zur Mutter hergestellt wird.

Neugeborene werden auf den Bauch der Mutter gelegt Sibylle Hartung, leitende Hebamme des Klinikums, erklärt: „Aus diesem Grund werden bei uns im Kreißsaal alle Neugeborenen erst mal auf den Bauch der Mutter gelegt und finden dann meist schon alleine den Weg zur Brust und zum ersten Stillen.“ Selbst bei den kranken Babys und Frühgeborenen wird der möglichst ungestörte Körperkontakt - sofern es medizinisch vertretbar ist - gefördert. Das Bindungsverhalten, von dem das Stillen ein ganz wichtiger Teil sein kann, soll durch die Klinikroutine möglichst wenig unterbrochen werden. Die Liebe zum Kind und die Verbundenheit mit den Eltern ist eine wichtige Voraussetzung für die Sicherheit und das gesunde Gedeihen des Kindes. Doch nicht in allen Situationen und bei allen Müttern stellt sich diese Liebe automatisch und sofort nach der Geburt ein. Die innere Bindung, die Eltern zu ihrem Kind entwickeln, ist ein Prozess, der durch viele Einflüsse und Erfahrungen geprägt wird und auch gestört werden kann. Die erste Zeit nach der Entbindung (vor allem die ersten zwei bis sechs Stunden) ist eine sehr sensible Phase. Eltern, die die Bondingphase mit ihrem Baby nach der Geburt ungestört erleben können, fühlen sich kompetenter und sind es auch. Sie sind achtsamer und selbstbewusster im Umgang mit dem Baby. Mutter und Vater

sind glücklicher und zufriedener, der Blickkontakt mit dem Baby ist länger, Berührungen sind häufiger. Es gibt auch weniger Probleme beim Stillen, da das Kind auf die Brust geprägt ist. Eva Vogelgesang macht allen, die diese Erfahrung nicht machen konnten, Hoffnung: „Wenn es aus irgendeinem Grund nicht zum frühen Kontakt zwischen Mutter und Kind kommt, so kann auch „nachgebondet“ werden. Allerdings muss Zeit und „Beziehungsarbeit“ investiert werden und es sollte nach Möglichkeit innerhalb der ersten zwei Wochen nach der Geburt damit begonnen werden. Wir regen das im Klinikum Saarbrücken an, wenn wir mitbekommen haben, dass das frühe Bonding nicht störungsfrei verlief.“ Übrigens: Auch die Mütter sollten eine längere Zeit nach der Geburt fürsorglich und liebevoll betreut werden. Eine Mutter entwickelt die Fähigkeit zur zärtlichen Fürsorge am besten, wenn sie selbst achtsam und liebevoll betreut wird und man ihr das Gefühl gibt, wie wichtig ihre Aufgabe als Mutter ist.

Stillen für die Mutter-Kind-Bindung wichtig Wie wichtig neben dem Bonding auch das Stillen im Zusammenhang mit der frühen Bindung ist, betont die zertifizierte Still- und Laktationsberaterin Ina Klostermann: „Stillen ist eine Riesenchance, wenn es darum geht, die Mutter-Kind-Bindung zu fördern. Der wunderbare Hormoncocktail aus Prolaktin und Oxytocin, der beim Stillen ausgeschüttet wird, macht eine Mutter empfänglich für die Signale ihres Kindes – und er hat zur Folge, dass sie sich ganz auf ihr Kind einlässt.“ Stillen ist gesund. So hat keine andere Nahrung eine solche Energiedichte wie die Muttermilch. Gestillte Kinder sind besser gegen Krankheiten und Allergien gewappnet. Sogar gegen Übergewicht sind gestillte Kinder besser geschützt. Das Risiko, übergewichtig zu werden, sinkt mit jedem Stillmonat um vier Prozent. Und auch für die Mütter ist Stillen gesundheitsfördernd. Es senkt langfristig das Risiko von Herz-

Alle drei sind examinierte Stillberaterinnen, von links: Eva Vogelgesang, Ina Klostermann, Sigrid Reichert-Albrech

Kreislauf-Erkrankungen sowie das Brustkrebs- und Eierstockkrebsrisiko. Kein Wunder, dass die WHO empfiehlt, sechs Monate ausschließlich zu stillen. Das Klinikum Saarbrücken ist die einzige Geburtsklinik weit und breit, die speziell ausgebildete Still- und Laktationsberatung in allen Bereichen des Mutter-Kind-Zentrums – im Kreißsaal, auf der Wöchnerinnenstation und in der Kinder-Intensivstation – anbietet. Die ausgebildete Fachkinderkrankenschwester Ina Klostermann hat 2005 ihre Ausbildung als Still- und Laktationsberaterin mit dem IBCLC-Examen abgeschlossen. IBCLC steht für „International Board Certified Lactation Consultant“, ein international anerkannter Titel für examinierte Still- und Laktationsberaterinnen. Seither hat sie die Stillberatung im Mutter-KindZentrum und in der Kinderklinik des Klinikums etabliert, intensiviert und ausgebaut. Inzwischen haben zwei weitere Fachkräfte (Kinderkrankenschwester und Hebamme) die Ausbildung absolviert, eine vierte ist gerade dabei. Ina Klostermann: „Unsere Aufgabe ist es, Stillprobleme zu erkennen, das Gespräch mit den Eltern zu suchen und Lösungen anzubieten.“ Die Fachkräfte werden von den übri-

Zweiter Welt-Frühgeborenentag im Klinikum

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um zweiten Mal lädt das Klinikum Saarbrücken ins Casino zum Weltfrühgeborenentag ein, und zwar am Samstag, 17. November 2012, um 14.30 Uhr. Bei einem gemütlichen Beisammensein können sich betroffene Familien austauschen. Denn es braucht in der Regel länger, die zu frühe Geburt eines Kindes zu verarbeiten. Zu verkraften ist nicht nur der Schreck, wenn die Geburt viel zu früh einsetzt, die wochen- und monatelange Sorge, wenn das Kind in der Kinder-Intensivstation

betreut wird und man zwischen Alltag und der Klinik hin- und herpendelt. Auch das Leben danach ist für viele Familien noch belastend: Wird das Kind den Anschluss schaffen? Wird es ganz gesund? Zum Weltfrühgeborenentag sind die Familien aller Frühgeborenen, die in den vergangenen fünf Jahren im Klinikum Saarbrücken betreut wurden, eingeladen. Sie können sich auf ein Wiedersehen mit Ärzten und Krankenschwestern der Kinderintensivstation freuen.

gen KollegInnen bei Fragen zum Stillen hinzugezogen und schlagen entsprechende Pflegemaßnahmen vor. Außerdem bilden sie das pflegerische und ärztliche Personal im Bereich Stillen und Laktation ständig weiter. Nach allem verwundert es nicht, dass das Rooming-in in der MutterKind-Station des Klinikum sehr unterstützt wird. Dies ist sowohl für das Bonding als auch für das Stillen förderlich. Denn gerade am Anfang muss das Kind oft zum Stillen angelegt werden. Den Müttern wird gezeigt, wie sie auch im Liegen bequem stillen können – auch und besonders nach einer Kaiserschnittentbindung.

INFO Perinatalzentrum Klinikum Saarbrücken Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Telefon 0681/963-2231 Klinik für Kinderund Jugendmedizin Telefon 0681/963-2161

TERMIN Samstag, 17.11.2012, 14.30 Uhr, Casino des Klinikums Saarbrücken Anmeldungen nimmt das Sekretariat der Kinder- und Jugendmedizin, Telefon 0681/963- 2161 entgegen.


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„Leben soll mir gut tun“ Interview mit Annette Rexrodt von Fircks Mehr als 150 Zuhörerinnen und Zuhörer waren ins Klinikum Saarbrücken zu der Veranstaltung „Brustkrebs heute“ gekommen. Der Chefarzt der Frauenklinik, Dr. Abdolhamid Huschmand Nia, informierte über unterschiedliche Therapien bei Brustkrebs. Anschließend berichtete Annette Rexrodt von Fircks – sie hat als Betroffene mehrere Bücher geschrieben und eine Stiftung für krebskranke Mütter und deren Kinder gegründet – über ihre Strategien, mit der Krebserkrankung umzugehen. Wir haben Annette Rexrodt von Fircks interviewt.

Sie waren selbst vor über 14 Jahren an Krebs erkrankt; nach der Therapie folgten viele Rückschläge. Sie haben ge­ kämpft, etliche Operationen überstan­ den. Bis heute ist der Krebs nicht zurück­ gekehrt. Was ist Ihr „Rezept“? Annette Rexrodt von Fircks: Gegen Ende der ersten Therapie habe ich mein Leben schonungslos auf den Prüfstand gestellt. Ich habe mich gefragt: Bin ich zufrieden mit meinem Leben? Tun mir die Menschen gut, mit denen ich zusammen bin? Welche Ziele habe ich? Wo stehe ich? Vielleicht hat mich ja mein „altes Leben“ vor der Krankheit krank gemacht. Um diese Fragen ehrlich zu beantworten, gehörte eine große Portion Mut und Selbstakzeptanz. Unabhängig davon habe ich aber schon zu Beginn und während meiner Erkrankung Achtsamkeit und Fürsorglichkeit gegenüber mir selbst entwickelt. Auch habe ich gelernt, auf meine innere Stimme zu hören. Die begleitet mich immer noch liebevoll und kritisch. Und dann weiß ich, dass mir Bewegung gut tut – und eine gesunde

Ernährung. Das heißt aber nicht, dass ich asketisch lebe. Leben soll mir gut tun. Ich gönne mir auch regelmäßig kleine Pausen im Laufe des Tages. Nur so kann ich den Alltag mit all seinen Anforderungen gut bewältigen. Woraus haben Sie nach der Diagnose und während der Therapie Ihre Kraft gezogen? Annette Rexrodt von Fircks: Es war der kurze Satz einer mir bekannten Psychologin. Sie sagte:„Entscheiden Sie sich für das Leben.“ Ein Allerwelts-Satz, der aber in die Stille meiner Verzweiflung treten und seinen Platz finden konnte. „Vielleicht schaffst du es ja“ flüsterte mir ein Gedanke zu. Dieses „Vielleicht schaffst du es ja doch“, wollte ich häufiger hören und „stellte“ den Gedanken immer lauter, bis das Gefühl der Hoffnung aus jeder meiner Zellen echote. Ich entschied mich für das Leben, das ich so sehr liebte, und wurde aktiv. Was kann jeder, der an Krebs erkrankt, selbst gegen diese Krankheit tun? Annette Rexrodt von Fircks: Es hat viele Jahre gedauert, bis ich für mich eine ganz eigene Behandlung entwickelt habe. Zu meiner „Therapie“ gehört vor allem ein EnzymSelen-Lektin-Präparat. Das hilft mir gegen Gelenkschmerzen sowie ausgetrocknete und entzündete Schleimhäute. Aber ich bin der festen Überzeugung: Die ausschließliche Einnahme von Medikamenten reicht nicht aus, um ein körperliches und/oder seelisches Problem zu beheben. Jeder kann

Unter dem Titel „Dem Krebs davonleben – was sie selbst tun können“ referierte Annette Rexrodt von Fircks im Casino des Klinikums. Hier im Gespräch mit Dr. Abdolhamid Huschmand Nia, Chefarzt der Frauenklinik

und sollte für sein Wohlergehen Sorge tragen, damit Lebensqualität und Lebensfreude gestärkt werden. Denn das sind die wahren Katalysatoren für unsere Gesundheit. Welche Rolle spielen die Angehörigen, Freunde, Kinder? Annette Rexrodt von Fircks: Es ist die Gewissheit, zu wissen, dass man nicht alleine ist. Meine Kinder waren für mich der Antrieb, den Lebensmut nicht zu verlieren. Die Familie war für mich da, hat vor allem ganz praktisch bei der Kinderversorgung geholfen. Aber nicht zu vergessen: Es sind die Menschen, die mich lieb haben, die mich tragen. Vor allem meine Freundin hat mir viel zugehört und oft auch mit mir geweint. Brustkrebs trifft oft auch junge Frau­ en mit Kindern. Was raten Sie den Frau­ en, wie sie mit den Kindern über die Dia­ gnose reden sollen? Annette Rexrodt von Fircks: Eine Krebsdiagnose ist für die ganze Familie ein Schock. Kinder spüren meist sehr genau, dass etwas nicht stimmt, dass sich die Eltern plötzlich anders

verhalten als sonst. Wenn die Eltern jetzt nicht die Ursache für die Situation erklären, bleibt ein Gefühl tiefer Verunsicherung und Irritation. Gerade kleine Kinder entwickeln oft diffuse Phantasien: Mami geht es schlecht, weil ich ungezogen war - irrationale Schuldgefühle, Ängste, Depressionen bei den Kindern sind eine häufige Folge. Deshalb sollten Eltern versuchen, die Krankheit kindgerecht zu erklären und dabei Worte wählen, die dem Alter angemessen sind.

Welche Rolle spielen die Ärzte und Therapeuten bei einer Brustkrebser­ krankung? Annette Rexrodt von Fircks: Sie sind unsere Helfer, die uns Patienten Mut und wieder Geborgenheit im Leben geben. Es ist wichtig, dass sie sich für uns einsetzen und sich um uns sorgen. Wir als Patienten vertrauen dem Arzt. Und deshalb sollten Ärzte auch unbedingt um die Macht ihres gesprochenen Wortes wissen. Häufig kleben wir an ihren Lippen. Wie schon Johann Wolfgang von Goethe sagte, verwundet das Wort leichter, als es heilt.

Brustkrebs-Studie zu verbesserter „Tumorbett-Markierung“

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ie brusterhaltende Therapie des Brustkrebses gilt heute weltweit als Standard und ist in fast 80 Prozent der Fälle möglich. Die Voraussetzungen hierfür sind, dass der Tumor ohne Rückstände entfernt wurde (freie Resektionsränder) und dass nach der Operation die Brust strahlentherapeutisch behandelt wird. Dabei muss der ehemalige Sitz des Tumors, das Tumorbett, zur Sicherheit gesondert bestrahlt werden. Das Bestrahlungsgebiet wird mit einem Metallklipp markiert.

Derzeit wird von dem Chefarzt der Frauenklinik, Dr. Abdolhamid Huschmand Nia, und dem Leitenden Arzt des Instituts für Strahlentherapie, Joachim Weis, eine Studie zur Optimierung der

Bestrahlungsplanung durchgeführt. An der Studie können Brustkrebspatientinnen teilnehmen, die brusterhaltend therapiert werden.

die im Tumorbett nicht wandert. Dadurch wird die Bestrahlung noch schonender für die betroffenen Frauen.“

Zum Hintergrund: Bei der bisherigen Markierung kann der Metallklipp, der das Tumorbett markiert, um mehrere Zentimeter wandern, weil das umliegende Gewebe sich nach einer Operation verändert. Daher muss das Bestrahlungsvolumen so großzügig gewählt werden, dass dieser Wanderung Rechnung getragen wird. Chefarzt Huschmand Nia hat sich überlegt:

Die Lösung liegt in einem Metallklipp, der in einem kleinen Netzgewebe mit selbstauflösenden Fäden im Tumorbett verankert wird. Das umliegende Gewebe wächst in das Netzgewebe hinein und verhindert dadurch die Wanderung des Klipps. Dr. Huschmand: „Solche Netze werden seit vielen Jahren bei der kosmetischen Operation der Brust eingesetzt und gelten als sichere und zugelassene Produkte.“

„Um die Bestrahlung im Tumorbett gezielter durchzuführen und ein kleineres Volumen bestrahlen zu können, brauchen wir eine sichere Markierung,

Wichtig erscheint Dr. Huschmand Nia: „Die Studie wird anonym durchgeführt. Für die Patientinnen bedeutet die freiwillige Teilnahme an dieser

Studie keine zusätzlichen Belastungen oder Nachteile. Das entnommene Gewebe bleibt vollständig für die Untersuchung durch die Pathologen erhalten. Weder wird die Operationszeit verlängert noch müssen zusätzliche Röntgenaufnahmen für die Studie durchgeführt werden.“

INFO Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Telefon 0681/963-2231 Brustkrebs-Hotline: Telefon 0681/963-33 333


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Nocebo – wenn negative Erwartungen krank machen

Privat-Dozent Dr. Winfried Häuser, Leitender Arzt der Psychosomatik in der Inneren Medizin I des Klinikums Saarbrücken, beschäftigt sich mit der Auswirkung von Erwartungshaltungen auf die Befindlchkeit von Patientinnen und Patienten.

W

ir alle wissen, was ein PlaceboEffekt ist: Um die Wirksamkeit eines Medikamentes festzustellen, werden Vergleichsstudien durchgeführt. Eine Gruppe erhält das Medikament mit dem echten Wirkstoff, eine zweite erhält – ohne es zu wissen – Tabletten ohne Wirkstoff. Bei einer hohen Anzahl der Patienten, die glauben, sie bekämen ein hochwirksames neues Medikament, tritt der so genannte Placeboeffekt ein. Obwohl sie tatsächlich keinen Wirkstoff bekommen haben, zeigen sie eine messbare Besserung ihrer Krankheitssymptome.

Noch wenig erforscht Die Ursachen dafür liegen zum einen in der positiven Erwartungshaltung, zum anderen in neurobiologischen Vorgängen, die durch diese Erwartungshaltung hervorgerufen werden. Der Nocebo-Effekt funktioniert genau so, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Hier werden durch Erwartungen negative Wirkungen hervorgerufen, ohne dass real etwas passiert ist. So nahm ein depressiver Patient während einer Studie mit Antidepressiva 26 Tabletten in Selbstmordabsicht. Obwohl die Tabletten, die er genommen hatte,

nachweislich – zum Glück – Placebos waren, bewirkte die Erwartungshaltung des Patienten, dass sein Körper so reagierte, als hätte er echte Tabletten genommen. Er hatte einen so starken Blutdruckabfall, dass er eine Infusionsbehandlung bekommen musste. Der Nocebo-Effekt ist noch wenig erforscht. Man kann aber vermuten, dass dieselben Wirkmechanismen zugrunde liegen wie beim Placebo-Effekt. Der Internist und Psychosomatiker, Priv. Doz.Dr. Winfried Häuser, erklärt: „Nocebo-Effekte können durch eine Scheinbehandlung und/oder durch Suggestion negativer Erwartungen entstehen.“ Laut Häuser werden Nocebophänomene oftmals unbeabsichtigt hervorgerufen – zum Beispiel von dem Beipackzettel der Medikamente oder durch unbeabsichtigte negative Formulierungen bei der ärztlichen Aufklärung vor einer Behandlung oder Verordnung. So wurde festgestellt, dass es einen Unterschied in der Befindlichkeit der Patienten machte, ob der Arzt im Patientengespräch die positiven oder die negativen Wirkungen eines Medikamentes betonte. In einer Studie zur Untersuchung der Wirkung von BetaBlockers bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit erhielt eine Gruppe keine Angaben über Medikament und Nebenwirkungen, eine zweite Gruppe bekam zwar Informationen über das Medikament, nicht aber über eine mögliche Auswirkung auf eine sexuelle Störung, die dritte Gruppe erhielt Informationen zum Medikament und zu einer möglichen sexuellen Dysfunktion. Wen wundert‘s? Die dritte Gruppe klagte am meisten über sexuelle Stö-

rungen, nämlich mit 32 Prozent. In der mittleren Gruppe waren es 13 Prozent, in der Gruppe der „Unwissenden“ waren es sogar nur acht Prozent. Nebenwirkungen von Medikamenten werden häufiger dann empfunden, wenn der Patient und der Behandler diese Nebenwirkungen erwarten. Nun würde niemand ernsthaft verlangen, dass Ärzte nicht mehr über die Krankheit, die ein Patient hat, oder über die Nebenwirkungen einer Behandlung aufklären sollten. Schließlich haben Ärzte eine Aufklärungspflicht. „Unter diesem Aspekt“, so Häuser, „ist es aber dringend erforderlich, dass Ärzte und Pfleger sehr bewusst und sorgsam kommunizieren – und zwar sowohl verbal als auch nonverbal. Patienten sind für negative Suggestionen, vor allem in existenziell bedrohlichen Situationen, stark empfänglich. Sie sind anfällig für Missverständnisse durch wortwörtliches Verstehen, doppeldeutige Worte und negative Suggestionen.“

Bewusste Kommunikation So sollte sich ein Arzt also genau überlegen, ob er zum Patienten sagt: „Wir haben nach Metastasen gesucht – der Befund war negativ.“ Das heißt nichts anderes als: wir haben keine Metastasen gefunden. Auch wenn diese Aussage von der Sache her und in der Medizinersprache korrekt – und für den Patienten sogar überaus positiv ist, kann der Arzt nicht ausschließen, dass der Satz falsch verstanden wird. Auch Aussagen wie: „Sie sind ein Risikopatient“ oder „Sie sollten über-

PD Dr. Winfried Häuser, Leitender Arzt der Psychosomatik in der Inneren Medizin I des Klinikums Saarbrücken

haupt nichts Schweres mehr tragen, sonst sind Sie am Schluss gelähmt“ können nachweislich negative Erwartungen und damit eine Verschlimmerung der Krankheit bewirken. Fazit: „Worte sind das mächtigste Werkzeug, über das ein Arzt verfügt. Worte können allerdings – wie ein zweischneidiges Schwert – sowohl tief verletzen als auch heilen“ (Nobelpreisträger und Herzforscher Bernard Lown, in: „Die verlorene Kunst des Heilens“).

INFO Innere Medizin I Telefon 0681/963-2531 Psychosomatik Telefon 0681/963-2021

Mehr Sicherheit durch hochauflösenden Ultraschall B

ei Ultraschalluntersuchungen ist es wie in der Formel 1: Der Erfolg hängt vom Fahrer, respektive dem Untersucher – und vom Auto, also dem Ultraschallgerät, ab. Die Klinik für Innere Medizin I im Klinikum Saarbrücken verfügt seit Juli über das „beste Auto im Feld“. Mit dem neuen High-End Ultraschallgerät kann man Gewebeveränderungen im Bauchraum nicht nur früher und sicherer erkennen, sondern auch mit Hilfe eines computergestützten Navigationssystems extrem präzise punktieren. Wie bei der Computertomographie (CT) kann man durch die Gabe eines Kontrastmittels Blutgefäße und Blutversorgung darstellen und damit gutartige von bösartigen Veränderungen besser unterscheiden. Das Kontrastmittel ist auch für Patienten geeignet, die auf Röntgenkontrastmittel allergisch reagieren oder nierenkrank sind.

„Wir können mit dem neuen Gerät auch bei unklaren Gewebeveränderungen eine Diagnose stellen, die im CT oder im Kernspin nicht differenziert werden können“ erklärt Oberärztin Dr. Sibylle Lehnen. „Die computergestützte Navigation erlaubt es, kleinste Veränderungen sicher zu punktieren und die richtige Diagnose frühzeitig zu stellen.“

Die Medizinische Klinik I des Klinikums Saarbrücken ist die einzige gastroenterologische Abteilung im Saarland, die über diese neue Methode der Navigation für ultraschallgesteuerte Punktionen verfügt. Die Anschaffung erfolgte, um Patienten mit Lebererkrankungen und mit Tumoren im Bauchraum in einer Abteilung alle maßgeblichen Verfahren der Diagnostik und Therapie in bestmöglicher Qualität zur Verfügung stellen zu können.

Dieses Gerät verbessert die Genauigkeit bei ultraschallgesteuerten Punktionen durch die 3D-Navigation. Somit kann auch in schwierigen Situationen ein sicheres und aussagekräftiges Punktionsergebnis erzielt werden, auf unserem Foto die beiden Oberärzte Dr.Sybille Lehnen und Dr. Klaus Radecke bei einer Untersuchung


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Wundnetz Saar gegründet

Chefarzt der Gefäßchirurgie des Klinikums im Koordinatorenteam

Im Koordinatorenteam: der Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, PD Dr. Thomas Petzold

S

eit kurzem gibt es auch im Saarland eine Initiative „Wundnetz Saar“, an der sowohl niedergelassene ÄrztInnen als auch Krankenhausärzte und -pflegekräfte beteiligt sind. Vom Klinikum Saarbrücken ist PD Dr. Thomas Petzold, Chefarzt der Gefäßchirurgie, im Koordinatorenteam. „Ziel des Wundnetzes ist eine therapeutisch und ökonomisch effizientere Versorgung von chronischen Wunden, die zu einer verkürzten Heildauer führt“, erklärt Petzold. Das Wundnetz Saar strebt eine fachübergreifende vernetzte Zusammenarbeit zwischen stationärer und ambulanter Pflege, Arztpraxen und Krankenhäusern an. Angehörige,

Physiotherapeuten, Podologen, Orthopädieschuhmacher und -techniker sollen in das Netz einbezogen werden. Und auch das Know-how von Produktherstellern, Homecareunternehmen, Sanitätsfachhandel, Apotheken und Kostenträgern soll mit einfließen. Durch eine kompetente und partnerschaftliche Zusammenarbeit aller den Patienten behandelnden und betreuenden Fachbereiche soll der Patient mit chronischen Wunden die optimale Versorgung erhalten. Außerdem wird die Kompetenz der Mitglieder und der beteiligten Partner durch Schulungen, Workshops und Demonstrationen sowie regelmäßige Fachvorträge gefördert.

Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung und Definition von Standards zur Wundversorgung . Dabei geht es um Beratung, Anleitung und Schulung von PatientInnen mit chronischen Wunden und deren Angehörigen, die Förderung und Erhaltung der Lebensqualität von Patienten mit chronischen Wunden, die Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Fachverbänden und -organisationen sowie anderen Wundzentren im Bundesgebiet.

INFO Gefäß- und Endovaskuläre Chirurgie Telefon 0681/963-2921

Gehtraining hilft

Gefäßsport für Menschen mit Schaufensterkrankheit

E

s beginnt mit kalten Füßen und einem tauben Gefühl in den Beinen. Bei längeren Spaziergängen treten krampfähnliche Muskelschmerzen auf. Betroffene bleiben stehen, bis der Schmerz nachlässt. „Schaufensterkrankheit“ nennt der Volksmund diese Erkrankung. Mediziner sprechen von Arteriosklerose in den Beinen oder peripherer Arterieller Verschlusskrankheit (pAVK). Ursache sind Durchblutungsstörungen der Extremitäten als Folge von Verschlüssen oder Stenosen (Verengungen) der die Beine versorgenden Arterien. Die Folge sind starke Schmerzen in den Beinen. Um diese Pein zu vermeiden, bewegen sich die Betroffenen immer weniger. So riskieren sie jedoch, dass sich der Zustand ihrer Gefäße bis hin zu einem Herzinfarkt oder einer Amputation rapide verschlechtert.

„Besserung verspricht auch in dieser Phase noch gezielter Gefäßsport“, weiß Chefarzt PD Dr. Thomas Petzold. Das ist Gehtraining mit eingebauten gymnastischen Übungen unter Anleitung einer ausgebildeten Trainerin. Die Klinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie des Klinikums Saarbrücken arbeitet in diesem Bereich eng mit dem TuS St. Arnual zusammen. Einmal wöchentlich, immer montags um 16 Uhr, trainieren Frauen und Männer zwischen 50 und 85 Jahren in der Turnhalle Hohe Wacht 60 Minuten lang unter Anleitung der lizenzierten Fachübungsleiterin Margit Kleber;

regelmäßig schauen auch Ärzte des Klinikums vorbei. Und damit niemand überfordert wird, wird vor und nach jeder Übungsstunde der Blutdruck gemessen und nach dem Befinden befragt. Alles wird genau dokumentiert. In einem zehnminütigen Aufwärmtraining werden Zehen, Füße und Beine beweglich gemacht und durch HerzKreislauftraining eine erste verstärkte Durchblutung angeregt. Die Muskulatur und das Herz-Kreislaufsystem werden auf die kommende Belastung vorbereitet. Mit Bällen, Reifen oder Seilen wird der ganze Körper in die Bewegung einbezogen. Dabei werden Koordination, Beweglichkeit und Kraft geschult. Der Schwerpunkt liegt auf dem Training der Ausdauer (Gehtraining), abgestimmt auf die Leistungsfähigkeit jedes Einzelnen. Mit einer Spiel-/Entspannungsphase klingt die Stunde aus. Margit Kleber, die seit Jahren als Übungsleiterin im Rehasport arbeitet, erklärt: „Mit diesem Mix an Übungen wollen wir erreichen, dass die Beinmuskeln besser mit Sauerstoff versorgt werden, um so langsam die Gehstrecken zu erhöhen. Schließlich regt Bewegung den Körper an, auch Umgehungskreisläufe für verengte oder verstopfte Gefäße zu bilden. Außerdem sollen die Koordination, Flexibilität, dynamische Kraft und Ausdauer verbessert werden. Und natürlich macht Sport unter Gleichgesinnten auch mehr Spaß.“

Sie hat viel Erfahrung als Übungsleiterin im Gefäß- und Rehasport: Margit Kleber

Übrigens: Die Wirkung des gezielten und regelmäßigen Gehtrainings ist wissenschaftlich belegt. Nach drei Monaten intensivem Training können Betroffene schmerzfrei doppelt so weit gehen wie zuvor. Spaziergänge haben diesen Effekt nicht. Hinzu kommt, dass Bewegungsmangel neben Rauchen, Diabetes und Bluthochdruck einen Risikofaktor für eine pAVK darstellt. Erfahrungsgemäß bewegt sich jemand nach der Diagnose ohne Anleitung und Gruppe nicht plötzlich mehr als vorher. Damit das Training langfristig Sinn macht, sollten Betroffene auf das Rauchen verzichten und – wenn nötig – Gewicht reduzieren.

INFO Nähere Informationen zum Gefäßsport gibt es beim TuS St. Arnual, Manfred Breit, 1. Vorsitzender, Telefon 0681-854425 Margit Kleber, Übungsleiterin, Telefon 06893-5575 www.tus-st-arnual.de E-mail: info@tus-st-arnual.de Gefäßchirurgie: Telefon 0681/963-2921


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Bei Herzinfarkt zählt jede Minute Häufigster Vorbote: Enge in der Brust – Hilfe durch Stents

In Deutschland erleiden täglich 800 Menschen einen Herzinfarkt, für ein Fünftel ist der Herzinfarkt tödlich. Zum Herzinfarkt kommt es, wenn das Herz kein Blut mehr pumpt, weil ein Blutgerinnsel die Herzkranzarterie verstopft und dem Organ den Sauerstoff raubt, erklärt der Chefarzt der Kardiologie des Klinikums Saarbrücken, Prof. Dr. Günter Görge, der auch Ärztlicher Leiter des bodengebundenen Notarztstandortes auf dem Winterberg ist.

B

eim Herzinfarkt zählt jede Minute, weiß der Kardiologe. Deshalb sollten auch Laien die Herzdruckmassage beherrschen und – wenn vorhanden – die automatisierten externen Defibrillatoren (AED), die sich oft in öffentlichen Gebäuden befinden, bedienen können, um damit Leben zu retten. Allerdings sollte die Therapie unbedingt innerhalb von fünf Minuten einsetzen und sofort die 112 oder die 19222 (Mobiltelefon: 0681/19222) gewählt werden.

Prof. Dr. Görge ist sich sicher: „Wenn es gelingt, das Herz wieder in Takt zu bringen, stehen die Chancen auf ein Überleben gut.“ Die Akutversorgung nach Gefäßverschlüssen am Herzen habe sich enorm verbessert. „Verschlossene Gefäße können wir im Herzkatheterlabor bei mehr als 95 Prozent aller Behandelten wieder öffnen. Fast immer bekommt der Patient dann eine Metallstütze eingesetzt, um das Gefäß dauerhaft frei zu halten. Mit diesen Stents erreichen wir eine Verbesserung der Pumpfunktion und eine Verringerung der Sterblichkeit nach dem Herzinfarkt“, sagt der Herzspezialist. Allerdings rufen die meisten Patienten den Notarzt viel zu spät – und verlieren so wertvolle Zeit. Die Gründe dafür kennt der Notfallmediziner. „Einige Patienten verharmlosen die Beschwerden. Warten, bis sie unerträglich werden. Bei Herzschmerzen in der Nacht gehen manche lieber erst am Morgen zu ihrem Hausarzt.“ Zudem seien Infarkte nicht immer mit starken Schmerzen verbunden, etwa dann, wenn durch Diabetes feinste Schmerzrezeptoren in den Geweben um das Herz abgestorben seien. Untypische

Prof. Dr. Günter Görge hat 2007 im Saarland die erste Chest Pain unit, eine Einheit zur 24-Stunden-Abklärung von Brustschmerzen und Herzinfarkten, gegründet. Seit 2009 ist sie zertifiziert.

Symptome würden oft auch als Magenbrennen oder Halsweh verkannt. Dabei entwickelt sich ein Herzinfarkt nicht von heute auf morgen. Er ist fast immer das Ergebnis jahrelanger Herzkranzgefäß-Veränderungen, die unter dem Begriff „koronare Herzkrankheit“ zusammengefasst werden. Typisch für dieses Krankheitsbild sind Verengungen der Herzkranzgefäße, hervorgerufen durch cholesterinhaltige Ablagerungen an ihren Wänden. Diese so genannten Plaques verengen den Gefäßinnenraum mit der Zeit immer mehr. So bilden sich Stenosen (Engstellen), die der Blutstrom nicht mehr ungehindert passieren kann. Der Betroffene spürt diese Verengung allerdings

erst, wenn sie mehr als 70 Prozent des Gefäßes umfasst. Es kommt zur Angina pectoris oder Herzenge. Sie bereitet in abgeschwächter Form ähnliche Beschwerden wie ein Herzinfarkt: Brustschmerzen, Atemnot, Übelkeit. Und ist seine häufigste Vorbotin. Schon beim geringsten Verdacht ist es deshalb angemessen, den Notarzt zu rufen. „Dabei soll unbedingt das Wort Herzinfarkt fallen“, sagt der Kardiologe. Wichtig ist es dann, Ruhe zu bewahren, den Kranken mit erhöhtem Oberkörper zu lagern. „Wer einmal einen Infarkt hatte, bleibt lebenslang anfällig für einen weiteren“, warnt Herzspezialist Prof. Dr. Görge. Daher ist die Vorbeugung vor erneuten Verschlüssen lebensnotwendig. Nur der richtige Lebenswandel, gesunde Ernährung, moderne Medikamente und regelmäßige Kontrolluntersuchungen können die Gefahr für weitere Infarkte minimieren. „Wenn das richtige Verhalten zwei, drei Wochen lang eingeübt und immer wieder erklärt wird, so ist die Chance hoch, dass die Patienten dies in ihren Alltag übernehmen“, ist sich Prof. Dr. Görge sicher. Im Klinikum Saarbrücken sorgen die Ärzte dafür, dass die Patienten nach einem Herzinfarkt in die Reha-Klinik und danach in eine Herzsportgruppe gehen können.

INFO Weitere Infos unter Telefon 0681/963-2434 Brustschmerzeinheit/ Herzinfarktzentrum Telefon 0681/963-1919

PRÄVENTION Unklare Brustschmerzen abklären lassen Das Klinikum Saarbrücken hat 2007 als erstes Krankenhaus im Saarland eine Einheit zur Abklärung von unklaren Brustschmerzen eingerichtet. Die Brustschmerzeinheit (auch: Chest Pain Unit) ist die Anlaufstelle für alle Patienten mit unklaren akuten Brustschmerzen – rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. Die Brustschmerzeinheit des Klinikums Saarbrücken ist seit Juli 2009 von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert, gerade wurde sie wieder neu zertifiziert. Durch das Zusammenspiel mit den anderen Fachabteilungen des Klinikums können hier auch alle anderen Ursachen (orthopädische, psychosomatische, Beschwerden der inneren Organe ...) schnell erkannt und behandelt werden. Im Zweifelsfall hilft das superschnelle Herz-CT weiter, das neben dem Herzen auch die Lunge, die Lungengefäße und die Körperschlagader abbildet. Notfälle wenden sich an die Rettungsleitstelle unter Telefon 112 oder 19222 (Mobiltelefon: 0681/19222).

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Leben retten mit dem Mobiltelefon

Als Smartphone – Besitzer kennen Sie sicher die kleinen Programme, mit denen Sie die Funktionalität Ihres Geräts erweitern können. Eine solche App gibt es jetzt auch von der deutschen Herzstiftung für das iPhone. Sie soll Sie beim Erkennen der Symptome eines Herzinfarkts sicherer machen und Ihnen beim Umgang mit Notsituation helfen. Die App (Abkürzung für engl. „Application“: Anwendung) mit über 20 anschaulichen grafischen Abbildungen informiert Laien über die häufigsten Herzinfarkt-Alarmzeichen und hilft, die infarkttypischen Symptome schnell und richtig zu deuten. Auch stellt die App die überlebenswichtige Herzdruckmassage dar und gibt dazu in kurzen Sätzen konkrete Handlungsanweisungen. Das Besondere an der Anwendung ist, dass sie den direkten Notruf 112 ermöglicht und so keine lebensrettende Zeit verloren geht. Die Herznotfall-App ist auch für andere Smartphone-Systeme (Android) geplant. Die Herznotfall-App für das iPhone steht kostenlos zum Download bereit unter:http://itunes.apple.com/de/ app/herzstiftung-app/id540338564

REHA Herzsport auf Überweisung Der ehemalige Chefarzt der Kardiologie des Klinikums Saarbrücken, Prof. Dr. Klaus Zwirner, betreut in Saarbrücken in Zusammenarbeit mit dem Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband e.V. Herzsportgruppen. Sie finden montags, mittwochs und freitags um 17 Uhr, mittwochs und freitags auch um 18 Uhr in der Turnhalle des Gymnasiums am Schloss, Talstraße, 66119 Saarbrücken, statt. Die Gruppen werden nach den Kriterien Diagnose, Alter und Gesundheitszustand (Fitness) eingeteilt. Interessierte sollten eine ärztliche Verordnung für den Rehabilitationssport in Herzgruppen mitbringen; außerdem eine Kopie des letzten Krankenhausberichtes mit Befunden. Anmeldung und Information: Jola Bauer, Innere Medizin II des Klinikums Saarbrücken, Telefon 0681/963-32571


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Bahnbrechende Neuerungen in der Augenheilkunde In den vergangenen zehn Jahren haben neue Entwicklungen im Bereich der Technologie und der Medikamente die Behandlungsmöglichkeiten in der Augenheilkunde grundlegend verändert. Neue Verfahren und Operationsmöglichkeiten haben Einzug in die tägliche Routine genommen, die vor Jahren nicht mal vorstellbar waren. Für Krankheitsbilder, die früher nicht heilbar waren, wurden erfolgversprechende Behandlungsmöglichkeiten entwickelt. Prof. Dr. Christian Teping, Chefarzt der Augenklinik, stellt Ihnen einige dieser neuen Verfahren vor.

Medikamenteninjektion bei feuchter Maculadegeneration Das im höheren Alter sehr häufig vorkommende Krankheitsbild der feuchten Maculadegeneration führte früher unweigerlich zur hochgradigen Sehminderung oder zur Erblindung; durch die Entwicklung hochaktiver Medikamente lässt sich heutzutage der Krankheitsverlauf deutlich verzögern oder sogar komplett stoppen; dabei wird der Wirkstoff bei wiederholten operativen Medikamenteninjektionen in das Augeninnere eingebracht. In den meisten Fällen kann so eine drohende Erblindung verhindert werden.

Operative Verfahren bei Erkrankungen der Netzhaut und des Glaskörpers Auch die operativen Behandlungsmöglichkeiten bei Erkrankungen der Netzhaut und des Glaskörpers haben sich in den letzten drei Jahren komplett geändert; aus früher durchgeführten sehr umfangreichen und belastenden Operationen sind minimal-invasive Eingriffe – Stichwort: Mikrochirurgie – geworden, die zum einen den Patienten weniger belasten und zum anderen ein rascheres und meist auch besseres Funktionsergebnis zur Folge haben. Dank der Weiterentwicklung der Oberflächenbearbeitung von Metallen konnten die Operationsinstrumente immer mehr verfeinert werden. Aus plumpen, groben und unzuverlässigen Instrumenten wurden hochpräzise und zuverlässige Schneidwerkzeuge. Der Durchmesser der Instrumente wurde ständig kleiner, wodurch auch die Operationsstelle verkleinert werden konnte, nahtlos verheilt und die Komplikationsrate sank.

Künstliche Hornhaut bei schwersten Krankheitsfällen

Neue Wege gibt es auch bei bisher hoffnungslosen Fällen von Hornhauterkrankungen. Menschen, bei denen die Augen nach schwersten Verätzungen oder Verbrennungen, Geschwüren oder Infektionen erkrankt sind, hatten bisher nach vergeblichen Hornhauttransplantationen keine Chance mehr auf die Wiedererlangung ihrer Sehfähigkeit. Dies hat sich nun durch die anspruchsvolle Einpflanzung der neu entwickelten sogenannten Boston-Keratoprothese geändert. Durch die Übertragung dieser künstlichen Hornhaut (Keratoprothese) können schwerst erkrankte Augen ein verwertbares Sehen zurückgewinnen.

Grauer Star: Sonderlinsen gleichen Fehlsichtigkeit aus

Prof. Dr. Christian Teping, Chefarzt der Augenklinik (rechts): „In den letzten Jahren hat sich enorm viel getan – viele heute angewandte Verfahren und Operationsmöglichkeiten waren vor zehn Jahren nicht mal vorstellbar.“

Effektivere Behandlung diabetischer Augenerkrankungen Diabetische Netzhaut- und Glaskörpererkrankungen lassen sich neben der bereits lange bestehenden Laserbehandlung durch Injektion hochaktiver Medikamente in den Glaskörperraum des Auges effektiver behandeln; insbesondere die genau in der Mitte gelegene Netzhautschwellung bei der Diabeteserkrankung war früher gefürchtet. Durch wiederholte Wirkstoffeinspritzungen vor die Netzhaut, gegebenenfalls kombiniert mit einer Laserbehandlung oder auch einer minimalinvasiven Netzhautoperation, lässt sich auch dieses gefürchtete Krankheitsbild mit guten Chancen heute besser behandeln.

Canaloplastik – ein neues Operationsverfahren beim Grünen Star Weniger belastend, patientenschonend, komplikationsärmer und dabei höchst effektiv sind die neuen Operationsmethoden beim Grünen Star (Glaukom). Neben mehreren laserchirurgischen und konventionellen Operationsmethoden hat sich insbesondere die Schienung und Dehnung des Abflusskanals im Augeninneren mittels eines lasergesteuerten Microkatheters („Canaloplastik“) bewährt. In den meisten Fällen gelingen mit dieser Operationsmethode eine gute Augendruckeinstellung und eine Reduktion der notwendigen Tropfenbehandlung.

Schnellere und bessere Ergebnisse bei Hornhauterkrankungen Auch im Bereich der modernen Chirurgie von Hornhauterkrankungen h ab e n s i c h ak t u e l l w e s e nt l i che Veränderungen ergeben: In etwa 40 Prozent der schweren Hornhauterkrankungen, bei denen bisher eine komplette Hornhaut-Transplantation die einzige Operationsmöglichkeit war, bietet ein neues schonenderes Verfahren eine deutlich geringere Patientenbelastung und sogar schnellere und bessere Behandlungsergebnisse. Bei dem so genannten DMEK-Verfahren („Descemet Membrane Endothelial Keratoplastik“) wird nicht mehr die gesamte Hornhaut, sondern nur der erkrankte Teil der Hornhautinnenschicht – das so genannte Endothel – ersetzt. Dies ist eine ganz feine zelltragende Schicht an der Rückfläche der Hornhaut. Mit diesem Verfahren tritt im Vergleich zum kompletten Hornhautersatz eine sehr viel schnellere Sehverbesserung ein. Außerdem wird in der Folge auf Grund der fehlenden Nähte eine Hornhautverkrümmung vermieden. Wochen- und monatelange Heilungsverläufe wie bei einer kompletten Hornhaut-Transplantation ergeben sich bei diesem Verfahren nicht mehr. Bereits nach wenigen Tagen kommt es zu einer früher nicht möglichen Steigerung der Sehleistung.

Für viele Menschen von Interesse sind auch die aktuellen Entwicklungen bei der Operation des Grauen Stars. Durch immer weiter entwickelte Implantate lässt sich durch Operation des Grauen Stars nicht nur die störende Eintrübung beseitigen, sondern auch eine bestehende Fehlsichtigkeit wie Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung korrigieren. Dies geschieht mit sogenannten Sonderlinsen, welche im Augeninneren wie eine Kontaktlinse die vorhandenen Sehfehler ausgleichen können. Für den Patienten ergibt sich nach erfolgreicher Staroperation mit diesen Sonderimplantaten eine bessere Sehleistung ohne Brillenkorrektur als bei der Verwendung von Standard-Implantaten. Sogar die Alterssichtigkeit lässt sich durch die entsprechende Wahl der künstlichen Linse sehr gut korrigieren. Sonderlinsen sind allerdings für den Patienten zuzahlungspflichtig – auch wenn ein großer Teil der Kosten von der Krankenkasse erstattet wird.

Laser- und linsenchirurgische Verfahren bei Fehlsichtigkeit

Moderne Operationsmethoden sind übrigens vielfach auch von Interesse für Patienten, die gar keinen Grauen Star haben, sondern allein unter ihrer starken Fehlsichtigkeit leiden; dies ist z.B. bei hochgradiger Kurz- und Weitsichtigkeit oder auch störender Alterssichtigkeit der Fall. Auch für sie stehen inzwischen laser- oder linsenchirurgische Verfahren zur Verfügung, die die vorhandene Fehlsichtigkeit komplett beseitigen können.

INFO Augenklinik Telefon 0681/9 63 - 2744


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Wenn die Schulter schmerzt

Erkrankungen an der Schulter durch Abnutzung bedingt: meistens ist die Ursache die Supraspinatussehne Muskeln am Schultergelenk wie die vielen Fäden bei der Bewegung einer Marionette erklären“, so Harland. „Ein geschickter Spieler wird es auch verkraften, wenn einer der Fäden gerissen ist. Er wird durch Umlernen der Bewegung wieder geschickt mit der Marionette umgehen können. Ähnlich ist es am Schultergelenk: Durch Krankengymnastik, Beweglichkeitstraining und Muskelaufbau kann eine einmal eingetretene Störung in vielen Fällen wieder zur normalen Funktion gebracht werden.“

Die Schulter: Wenn das Zusammenspiel aus Knochen, Sehnen, Muskeln und Schleimbeuteln gestört ist, treten Beschwerden auf

D

ie Schulter ist das beweglichste Kugelgelenk im menschlichen Körper. Für die Funktion des Schultergelenks sind nicht nur die Knochen wichtig, sondern auch Muskeln, Sehnen und Schleimbeutel. Das Zusammenspiel zwischen diesen und den am Gelenk beteiligten Knochen ist komplizierter als an den übrigen Gelenken des Körpers und in vieler Hinsicht störanfällig.

Oft langer Verlauf Fast jeder Mensch leidet irgendwann mal in seinem Leben unter unklaren Schmerzen in den Schultergelenken. Diese Schmerzen treten meist ohne äußere Ursache auf, können manchmal von kleinen Bagatellverletzungen (Prellungen, Zerrungen) eingeleitet werden und haben oft einen sehr langen Verlauf, der über viele Wochen und manchmal Monate geht. Die Schmerzen können dazu führen, dass Bewegungen, die mit der Rücknahme des Armes verbunden sind, wie z. B. beim Schließen des BHs oder beim Griff in die Gesäßtasche, sehr schmerzhaft und teilweise auch erheblich eingeschränkt sind. Häufig kommt es auch vor, dass der Nachtschlaf durch Schmerzen gestört wird, wenn man auf der Schulter liegt. Ursächlich für diese Probleme ist in 90 bis 95 Prozent der Fälle die durch Abnutzung bedingte Veränderung in einer Sehne, die zwischen dem

Oberarmkopf und dem knöchernen Dach des Schultergelenkes verläuft. Die Sehne heißt Supraspinatussehne und wird bereits sehr früh (im Alter zwischen und 30 und 40 Jahren) von degenerativen Veränderungen heimgesucht. Diese Veränderungen dehnen sich im Lauf der Zeit in der Sehnenstruktur aus, führen zu Verkalkungen und später zu kleinen Rissen. Prof. Dr. Ulrich Harland, Direktor des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie, erklärt: „Die Risse treten in der Regel zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auf, werden immer größer und können bei der Gruppe der über 80jährigen so groß sein, dass sie zwei bis drei Zentimeter des gesamten Sehnenumfanges ausmachen.“ Veränderungen der Sehne gehören so wie viele andere Dinge zum normalen Alterungsprozess.

Nicht immer schmerzhaft Dieser Prozess führt allerdings nicht zwangsläufig und in allen Fällen zu Schmerzen. Erst durch eine Reihe ungünstiger Bedingungen kann es im Verlauf dieser Veränderungen zu schmerzhaften Zuständen kommen. Es ist wichtig zu wissen, dass auch eine Schulter mit ausgeprägten Kalkeinlagerungen in der Sehne gut funktionieren kann, ebenso wie eine Schulter mit Einrissen in der Supraspinatussehne. „Am ehesten kann man sich das Zusammenspiel der Sehnen und

Bei Rissen, die relativ frisch und noch reparabel sind, besteht die Indikation, diese Risse zu reparieren und die Sehne zu nähen. Um hier eine richtige Indikation zu stellen, ist viel Erfahrung in der Schulterchirurgie erforderlich. Für die Diagnose dieses Krankheitsbildes ist eine fachärztliche Untersuchung erforderlich. Ein Röntgenbild ist notwendig, um auszuschließen, dass entzündliche Veränderungen, tumoröse Erkrankungen oder arthrotische Veränderungen des Schultergelenkes hinter diesen Problemen stecken. Ein Ultraschall oder eine kernspintomographische Untersuchung geben Auskunft über den Zustand der beteiligten Weichteilstrukturen, der Sehnen und Muskeln.

erhaft stören. In diesen Fällen besteht die Indikation zur Operation.

Allerdings: Wenn alte Sehnenrisse vorliegen und der Riss sehr groß ist, kann diese Sehne nicht mehr genäht werden. Für diese Fälle ist eine so genannte „inverse Schulterprothese“ sinnvoll. Die Prothese heißt Invers (umgekehrt) weil sie die Anordnung der Gelenkpfanne und des Kopfes vertauscht.

Die Schulter ist ein Gelenk, das auf eine sehr gute Muskelfunktion und ein gutes Zusammenspiel der Muskeln angewiesen ist. Dies muss besonders dann berücksichtigt werden, wenn operative Maßnahmen durchgeführt werden. Prof. Dr. Harland weiß, dass hier ein Quäntchen Geduld und Ausdauer gefordert ist: „In allen Fällen, in denen Operationen durchgeführt werden, sind anschließende krankengymnastische Behandlungen erforderlich, die sich über mehrere Wochen oder Monate erstrecken.“

Manchmal auch Arthrose In den – eher seltenen - Fällen, in denen eine vorliegende Arthrose zu einer Einengung des Raumes unterhalb des Schultereckgelenkes führt und die Supraspinatussehne dauerhaft eingeengt wird, kann es sein, dass sich der Zustand trotz krankengymnastischer Behandlung nicht bessert. Auch andere anatomische Veränderungen können zu einer Einengung führen, so dass die Supraspinatussehne dauerhaft Probleme macht und der Zustand nicht ausreichend verbessert werden kann. Dann sind minimal-invasive Operationen sinnvoll, die zu einer Erweiterung des Raumes unterhalb des Schultergelenks führen. Wenn sehr früh, z. B. durch Unfälle, Risse in der Supraspinatussehne auftreten und diese Risse sehr groß sind, so kann als Folge am Schultergelenk eine Arthrose entstehen. Arthrosen des Schultergelenkes und sehr große Risse können zu sehr starken Beschwerden führen, die nicht nur bei Bewegungen weh tun, sondern auch die Nachtruhe durch Schmerzen dau-

Prof. Dr. Ulrich Harland, Direktor des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie: „Bei der Behandlung von Schultergelenkserkrankungen sind dauerhaftes Training und Geduld gefordert.“

INFO Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie Telefon 0681/963-2896


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Hilfe bei Kieferfehlstellungen

Enge Zusammenarbeit von Zahnarzt, Kieferorthopäde und Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurg nötig Unter Kieferfehlstellungen – medizinisch Dysgnathien genannt – leiden Millionen Bundesbürger. Schon das Abbeißen eines Stück Brots kann Probleme machen, wenn die Zähne von Ober- und Unterkiefer nicht richtig aufeinander passen.

E

in solcher Fehlbiss zeigt sich oft schon im Kindes- und Jugendalter. In der Regel wird dann versucht, die Fehlstellung mit einer kieferorthopädischen Behandlung (z.B. Kieferspange) zu korrigieren. Ist die Fehlstellung allerdings so gravierend, dass an eine operative Korrektur gedacht werden muss, so wird diese in der Regel erst nach dem Abschluss des Wachstums durchgeführt, da erst dann die vollständige Ausprägung der Fehlstellung erreicht ist, weiß Prof. Dr. Dr. Josef Dumbach, Chefarzt der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie Plastische Operationen des Klinikums Saarbrücken.

lust führen, so Dr. Dr. Herbert Rodemer. Die Fehl- und Überbelastung der Kiefergelenke verursache oft hartnäckige Schmerzen. Die Kosten für die operative Korrektur der Fehlstellung werden von den Krankenkassen übernommen.

Feinchirurgischer Eingriff

„Es gibt mehrere Formen einer Fehlstellung“, erläutert der leitende Oberarzt Dr. Dr. Herbert Rodemer. Die Experten sprechen von drei Fehlerachsen: Fehlstellungen können entweder in der „Transversalen“ (der Kiefer ist zu schmal oder zu breit), der „Sagittalen“ (der Kiefer ist zu weit vorn und oder zu weit hinten) oder der Vertikalen (der Kiefer ist zu hoch oder zu tief angelegt) bestehen.

Wenn eine Operation erforderlich wird, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen der Kieferorthopädie und der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie wichtig. Mit einer kieferorthopädischen Vorbehandlung werden mit Hilfe herausnehmbarer oder festsitzender Spangen zunächst Fehlstellungen einzelner Zähne behandelt und die Zähne in eine optimale Position für die Operation gebracht. Die im Anschluss durchgeführte Fehlstellungs-Chirurgie korrigiert mittels seit vielen Jahren erprobter und bewährter OP-Techniken Fehlbisse, indem der Kiefer in jene Position gebracht wird, in der er sich befinden sollte, um später bestmöglich zubeißen zu können. Hierzu ist eine exakte Planung und Simulation an speziell angefertigten Gipsmodellen und Röntgenbildern erforderlich.

Und das ist nicht nur ein ästhetisches Problem. Eine falsche Belastung der Zähne könne zu frühzeitigem Ver-

Diese Eingriffe erfolgen durch die Mundhöhle ohne die früher üblichen aufwändigen Verdrahtungen. Sichtba-

Zu hoch, zu tief, zu schmal, zu breit

Chefarzt Prof. Dr. Dr. Josef Dumbach und Oberarzt Dr. Dr. Herbert Rodemer betonen die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Zahnärzten und Kieferorthopäden bei der Behandlung von Kieferfehlstellungen

re äußere Hautschnitte sind nicht nötig. Es sind feinchirurgische Eingriffe mit höchster Präzision, die viel Erfahrung des Operateurs erfordern. Diese gehören aber heutzutage zur Routine in der modernen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Dr. Dr. Rodemer hat schon zahlreiche solcher Operationen mit Erfolg durchgeführt. Die Eingriffe, die unter Vollnarkose durchgeführt werden, dauern in der Regel zwei bis drei Stunden, der stationäre Aufenthalt in der Klinik vier bis fünf Tage.

Hilfe bei Zahnengstellungen Wenn der Kiefer so schmal ist, dass nicht alle Zähne genügend Platz in der Zahnreihe haben, gibt es heute eine Lösung, bei der der Chirurg den Kieferorthopäden unterstützten kann: Mittels Distraktionsosteogenese –

vergleichbar mit einem Expander – lässt sich heute der Kieferknochen in die Breite dehnen. Dabei wachsen Muskeln, Nerven und Gefäße mit. Den gewonnenen Platz nutzen die Kieferorthopäden aus, um Zähne, die man vorher vielleicht hätte entfernen müssen, perfekt in die Zahnreihe einzuordnen. Zähne müssen dann nicht mehr gezogen werden, um Zahnengstände in den Griff zu bekommen. Die Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie macht’s möglich, dass man auch bei Fehlstellungen „wieder kräftig zubeißen kann …“.

INFO Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie und Plastische Operationen Telefon 0681/9 63 - 23 31

Unfallchirurgie bildet Handchirurgen aus

D

ie Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Klinikums Saarbrücken ist seit Jahren als „Handchirurgisches Zentrum“ von den Berufsgenossenschaften anerkannt. Seit der Übernahme der fachlichen Verantwortung durch Chefarzt PD Dr. Christof Meyer besteht wieder die volle Weiterbildungsbefugnis der Ärztekammer, was die Ausnahmestellung in diesem Spezialgebiet unterstreicht. So hat Oberarzt Christian Müller (46) die Weiterbildung zum Handchirurgen bei der Ärztekammer des Saarlandes bestanden und darf offiziell diese begehrte Zusatzbezeichnung führen. Er ist seit 1993 als Arzt im Klinikum Saarbrücken tätig, im Jahr 2000 machte er seinen Facharzt als Unfallchirurg, seit 2007 ist er Oberarzt im Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie. Er beherrscht

spezielle Operationsmethoden einschließlich mikrochirurgischer Techniken, die es gerade in der Handchirurgie braucht. In diesem Rahmen ist er auch Ausbilder und Referent bei einem der etabliertesten Handchirurgischen Operationskurse in Deutschland am Universitätsklinikum in Gießen. Und nicht nur das: Die Handchirurgen des Klinikums Saarbrücken und der Klinik für Handchirurgie Bad Neustadt haben zusammen mit einer Tuttlinger Firma ein neues Implantatesystem entwickelt – speziell für die Behandlung von Fingerbrüchen. „Zum Wohle unserer Patienten sind viele unserer handchirurgischen Erfahrungen eingeflossen und technisch umgesetzt worden“, freut sich Chefarzt PD Dr. Meyer.

Chefarzt PD Dr. Christof Meyer führt das von den Berufsgenossenschaften anerkannte Handchirurgische Zentrum. Er ist in der Facharzt-Weiterbildung aktiv und ist an der Entwicklung besserer Implantate beteiligt.

Oberarzt Christian Müller hat die Weiterbildung zum Handchirurgen erfolgreich absolviert

INFO Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie Telefon 06 81/9 63 - 24 81


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KLINIKINFO 11

Neue erfolgreiche Therapie der Harnrefluxerkrankung bei Kindern Beachtliche Erfolge in der Kinderurologie mit schonender Refluxunterspritzung

Die Refluxerkrankung (medizinisch: „vesikoureteraler Reflux“) ist eine relativ häufig auftretende Entwicklungsstörung bei Kindern. Der natürliche Mechanismus, der den Rückfluss des Harns in die Niere verhindert, ist gestört, sodass Urin aus der Blase zurück in den Harnleiter oder die Niere gelangen kann.

U

rsache ist ein entwicklungsbedingt verkürzter Harn leiter, wodurch die Harnblase nicht ausreichend abgedichtet werden kann. Etwa 60 Prozent der Kinder kommen mit einem Reflux auf die Welt, bei den unter 5-jährigen besteht die Störung nur noch bei fünf Prozent. Nur bei ca. einem Prozent der Kinder ist eine operative Behandlung erforderlich. Unerkannt und unbehandelt kann es zu dauerhaften Schädigungen der Niere kommen. Um solche schwerwiegenden Spätfolgen zu verhindern, sollte eine Refluxerkrankung so früh wie möglich abgeklärt werden. Fieberhafte Harnwegsinfekte bei Kindern können ein Hinweis sein: 30 bis 40 Prozent der Kinder mit Harnwegsinfekten haben einen vesikoureteralen Reflux. Leider wird die Erkrankung oftmals zu

Sie kümmern sich gemeinsam um kinderurologische Fragestellungen – von links: Dr. Barbara Franz (betreut im Radiologischen Institut die Kinderradiologie), Prof. Dr. Jens Möller, Chefarzt des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin, stehend: Prof. Dr. Elmar Spüntrup, Chefarzt des Radiologischen Instituts, Claas Bartram, Assistenzarzt der Urologie, Dr. Stephan Meessen, Chefarzt der Urologie, Dr. Markus Pflips, Oberarzt der Urologie und Dr. Donald Wurm, Oberarzt der Kinderklinik.

spät diagnostiziert. So weisen 20 bis 30 Prozent der Kinder bei der Diagnosestellung schon Narben in den Nieren auf. In der Kinderurologie des Klinikums Saarbrücken werden Kinder mit dieser Entwicklungsstörung endoskopisch, das heißt mit der so genannten Schlüssellochtechnik, behandelt. Die Urologen im Klinikum arbeiten seit einiger Zeit mit einer neuen Behandlungsmethode, der minimalinvasiven Harnleiterunterspritzung – eine neue Behandlungsmethode, die aus Schweden kommt und saarlandweit einmalig ist.

Schonende Schlüssellochtechnik Bisher behandelte man die betroffenen Kinder meist ausschließlich mit Antibiotika gegen die Harnwegsinfekte. Da es sich um eine Entwicklungsstörung handelt, bildete sich die Refluxerkrankung dann in den meisten Fällen mit der Zeit von alleine zurück. Doch die Antibiotika-Therapie birgt auf Dauer angewendet Risiken und wird von führenden Medizinern mit Skepsis betrachtet. So bemerkt Prof. Dr. Jens Möller, Chefarzt der Kinderklinik: „Bis heute liegen keine Studien über die Folgen einer Langzeitbehandlung mit Antibiotika im Kleinkindalter vor“. Wenn sich die Störung nicht von alleine zurückbildet, musste bisher operiert werden. Dabei wurde der Harnlei-

ter neu in die Blase eingepflanzt, um den Reflux in die Niere zu verhindern: Eine offene chirurgische Rekonstruktion mit einem operativen Eingriff in Vollnarkose, einem etwa 10-tägigen Aufenthalt in der Klinik war erforderlich. Der Urologe und Oberarzt Dr. Markus Pflips erklärt die neue minimal-invasive Methode so: „Bei der Refluxunterspritzung wird ein Gel eingespritzt.“ Dr. Stephan Meessen, Chefarzt der Klinik für Urologie, urologische Onkologie und Kinderurologie, erklärt: „Für den kleinen Patienten ist die minimalinvasive Harnleiterunterspritzung weitaus schonender als ein offener chirurgischer Eingriff mit Skalpell. Und die Erfolgsrate der neuen OP-Methode ist beachtlich: In den meisten Fällen wird der Reflux in dem Augenblick, in dem die Harnleitermündung unterspritzt wird, sofort gestoppt.“

Kinderurologische Konferenz Im Klinikum Saarbrücken arbeiten die Urologen und die Kinderärzte eng zusammen. Die Ärzte beider Kliniken treffen sich regelmäßig zur „kinderurologischen Konferenz“. Hier besprechen sie alle aktuellen Fälle: Wie sind die Symptome? Welche diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen können ergriffen werden,

um dem Kind wirksam zu helfen? Die Urologen bieten mit ihrem speziellen Wissen und ihrer OP-Erfahrung eine optimale Ergänzung zur Erfahrung der Kinderärzte. Dr. Stephan Meessen weiß: „Wir Urologen bringen nicht nur unser Fachwissen ein, sondern auch unsere Technik. Und zwar sowohl im Falle einer Operation als auch bei der Untersuchung. So verfügen wir zum Beispiel über einen urodynamischen Blasenmessplatz zur Diagnose von Entleerungsstörungen der Blase.“

INFO Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Dr. Donald Wurm und Dr. Guido Holbeck Telefon 0681/963-2161 oder Urologie (Bereich Kinderurologie) Dr. Markus Pflips und Dr. Claas Bartram Telefon 0681/963-2568


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Schnelle Hilfe bei Schlaganfall Thrombektomie ist ein neuartiges Verfahren, um Blutgerinnsel im Gehirn zu entfernen

kann noch nach sechs Stunden erfolgreich angewendet werden. Nach dem Eingriff sind die betroffenen Patienten im wahrsten Sinne des Wortes „mit dem Schrecken davon gekommen“, denn sie sind oft schnell wieder relativ beschwerdefrei. „Selbst große Gerinnsel mit vollständigem Verschluss auch größerer Hirnarterien können mit Hilfe dieser Mikrokathetertechnik entfernt werden“, so der Neuroradiologe. Im Klinikum Saarbrücken konnten in den letzten Monaten schon 30 Patientinnen und Patienten mit diesem Verfahren erfolgreich behandelt werden. Prof. Dr. Elmar Spüntrup, Chefarzt der Radiologie des Klinikums Saarbrücken: „Bei Gefäßverschlüssen in den großen Hirnarterien können wir jetzt mit dem Mikrokatheter das Blutgerinnsel entfernen.“

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eden Tag erleiden allein im Saarland etwa 13 Menschen einen Schlaganfall. Der Schlaganfall gehört inzwischen in Deutschland mit zu den häufigsten Ursachen für Tod oder bleibende Behinderung mit Pflegebedürftigkeit. Risikofaktoren sind Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Zuckerkrankheit, Rauchen und Herzrhythmusstörungen. Die Ursache ist eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn durch Verengungen, Verstopfungen oder eine Gehirnblutung durch einen Riss oder Platzen der Gehirngefäße. Wenn das Gehirn nicht mehr richtig durchblutet wird, die Sauerstoffzufuhr blockiert ist, kommt es zu einem Schlaganfall.

Die Symptome sind vielfältig Je nach betroffenem Hirngefäß können Lähmungen von Gesicht, Arm oder Bein, Sprachstörungen, Sehstörungen, Doppelbilder, Schluckstörungen, Verwirrtheit oder gar Bewusstlosigkeit auftreten. Alle diese Symptome haben aber eines gemeinsam: Sie entstehen plötzlich, von einer Sekunde auf die andere. Und dann ist Eile geboten. Denn durch den Sauerstoffmangel sterben pro Minute etwa zwei Millionen Gehirnzellen. Ist der Schlaganfall durch eine Gefäßverstopfung verursacht, so wird man das im Gefäß „verklumpte“ Blut mit einem Medikament versuchen wieder aufzulösen (Lyse). „Die Lyse ist jedoch nur erlaubt, wenn sich vorher

Prof. Dr. Karl-Heinz Grotemeyer, Chefarzt der Neurologie, eröffnete 1996 die erste Stroke Unit im Saarland. „Je früher ein Schlaganfallpatient in die Klinik kommt, desto besser können wir ihm helfen.“

eine Blutung als Ursache des Schlaganfalls ausschließen lässt”, erläutert Prof. Dr. Karl-Heinz Grotemeyer, Chefarzt der Neurologie des Klinikums Saarbrücken. Dafür ist eine Computertomographie vor der Medikation erforderlich. Aber: Die Therapie mit Gerinnungshemmer oder Blutverdünnungsmittel kann nur bis zu viereinhalb Stunden nach Beginn eines akuten Schlaganfalles eingesetzt werden. Hinzu kommt, dass die Erfolgsquote der Lysetherapie in manchen Fällen gering ist – wenn zum Beispiel die großen Gehirnarterien mit einem Blutgerinnsel verstopft sind, so der Neurologe Prof. Dr. Grotemeyer: „Wenn es nicht gelingt, das Blutgerinnsel medikamentös aufzulösen, weil es zu groß ist, gibt es seit einiger Zeit die Möglichkeit, das Blutgerinnsel direkt, also mechanisch, aus dem Gehirn zu entfernen.“

Bisher wird dieses Verfahren, auch wenn es seit einiger Zeit offiziell zugelassen ist, nur in wenigen Kliniken in Deutschland angeboten. Bei aller Euphorie – im Magazin „Spiegel“ wurde schon von einer „neuen Ära in der Therapie des Schlaganfalls“ gesprochen – muss dennoch ermahnt werden, bei den beschriebenen Symptomen schnell in die Klinik zu kommen. Denn für die meisten Schlaganfälle (85 bis 90 Prozent) gilt weiterhin das Zeitfenster von viereinhalb Stunden. „Time is brain – Zeit ist Hirn“. Je früher der Patient nach Beginn der Symptome ins Krankenhaus kommt, umso größer ist die Aussicht auf eine Wiedereröffnung der Gefäße. Ziel ist es, möglichst optimale Bedingungen für die Hirndurchblutung zu schaffen und dem Patienten das höchstmögliche Maß an Lebensqualität zurückzugeben.

INFO „Stroke Unit“ – Schlaganfalleinheit Seit 1996 verfügt die Neurologie des Klinikums Saarbrücken über eine Schlaganfall-Spezialstation (Stroke Unit) mit derzeit zehn Betten zur intensiven Schlaganfallbehandlung. Auf der Stroke Unit werden die Patienten rund um die Uhr durch ein spezialisiertes multidisziplinäres Team betreut– bestehend aus Ärzten, Pflegepersonal, Physiotherapeuten, Logopäden und Sozialarbeitern. Die Station ist nach den Kriterien der Deutschen SchlaganfallGesellschaft und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe als Überregionale Stroke Unit zertifiziert. Überregionale Stroke Units bezeichnen die höchste technische, medizinische und pflegerische Stufe im bundesweiten Schlaganfall-Versorgungskonzept.

INFO Institut für Radiologie Telefon 0681/963-2351 Klinik für Neurologie Telefon 0681/963-2451

Sechs Stunden Zeit „Das Zauberwort heißt Thrombektomie “, erklärt Prof. Dr. Elmar Spüntrup, Chefarzt des Instituts für Radiologie. Dieses Verfahren nutzt kleinste Katheter mit einem Durchmesser von weniger als 0,9 Millimetern. Von den Patienten, die einen Schlaganfall aufgrund einer verschlossenen großen Hirnarterie haben, können so etwa 90 Prozent erfolgreich behandelt werden. Und es hat noch einen weiteren Vorteil: Das Zeitfenster für die Behandlung ist länger offen. Dieses Verfahren

Die Radiologen Chefarzt Prof. Dr. Elmar Spüntrup und Oberärztin Dr. Marisa Ziegler entfernen mit kleinsten Kathetern Blutgerinnsel im Gehirn. Auf den Monitoren können sie ihr Arbeitsfeld kontrollieren.


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Spontane Blutungen im Kopfbereich – der absolute Notfall

Bei Blutungen im Kopf arbeiten Neurochirurgen, Neurologen und Neuroradiologen im Team

„Die häufigste Ursache für Hirnblutungen stellt ein ungenügend eingestellter oder unbekannter Bluthochdruck dar“, weiß die Chefärztin der Neurochirurgie, Prof. Dr. Cornelia Cedzich

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lötzliche extrem starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Gleichgewichtsverlust, Taubheitsgefühle, Lähmungserscheinungen, Seh- oder Sprachstörungen – bei diesen Symptomen sollte umgehend der Notdienst gerufen werden. Denn sie weisen auf ein akutes Ereignis im Kopfbereich hin, das schnell diagnostiziert und behandelt werden muss. Egal, ob es sich um einen Schlaganfall oder eine Blutung im Kopf handelt – in jedem Fall ist Eile geboten, denn beides ist ein lebensbedrohlicher Notfall. Und: Je früher das Problem erkannt wird, umso besser sind die Chancen, ohne bleibende Einschränkungen der Lebensqualität zu gesunden.

Das Gehirn und die es umgebenden Hirnhäute liegen auf engstem Raum und sind von der starren Schädeldecke umgeben. Treten Schädigungen an den Gefäßen auf, die zu Blutungen führen, so ist hiervon entweder das Gehirn selbst oder der innere oder äußere Nervenwasserraum betroffen. Die Blutung übt Druck auf das Nachbargewebe aus, da das Blut nirgendwo abfließen kann – die Folge sind die oben beschriebenen Symptome. Daher muss schnellstens für Entlastung des Hirndrucks gesorgt werden.

Es gibt viele Ursachen für Gehirnblutungen Die Chefärztin der Neurochirurgie, Prof. Dr. Cornelia Cedzich, erklärt: „Die häufigste Ursache für Hirnblutungen stellt ein ungenügend eingestellter oder unbekannter Bluthochdruck dar. Aber es gibt auch andere Ursachen für Hirnblutungen, zum Beispiel Hirntumore oder Gefäßanomalien wie z.B. Aneurysmen. Einem Aneurysma liegt eine meist angeborene Schwäche der Gefäßwand zugrunde, die im Lauf der Zeit zu einer Gefäßaussackung führt. Oft wird ein Aneurysma erst erkannt, wenn die Gefäßwand reißt – eine Hirnblutung ist die Folge. Häufig führt ein Aneurysma zu einer Blutung in den mit Hirnwasser gefüllten Bereich zwischen

Gehirnhäuten und Hirn. Man spricht hier von einer „Subarachnoidalblutung“. Ein plötzlicher, extrem starker Kopfschmerz ist ein Hinweis auf solch eine Blutung. „Die aneurysmatische Blutung stellt einen absoluten Notfall dar“, so die Neurochirurgin Prof. Dr. Cedzich. Bei Blutungen im Kopf kann schnelles gemeinsames Handeln - von der Diagnose bis hin zur Therapie - Leben retten. Vor allem die Neuroradiologen sind hier zusammen mit den Neurochirurgen gefordert und je nach Fragestellung auch die Neurologen. Prof. Dr. Cedzich: „Solche Krankheitsbilder können nur in modern ausgestatteten Zentren, die rund um die Uhr über alle diese Abteilungen und Diagnosemöglichkeiten verfügen, optimal betreut werden. Im Klinikum Saarbrücken stehen dafür erfahrene Spezialisten an jedem Tag rund um die Uhr zur Verfügung.“ Von der Aufnahme im Krankenhaus bis zur endgültigen Versorgung muss alles schnell und reibungslos Hand in Hand laufen. Von der Einlieferung bis zur Behandlung dauert es im Klinikum Saarbrücken in der Regel 30 Minuten. Die Wege sind kurz, die Abläufe und die Teams aufeinander eingespielt. „Nur so kann eine exzellente Versorgung unserer Patienten stattfinden“, erklärt die Neurochirurgin Prof. Dr. Cornelia Cedzich.

KLINIKINFO 13

Wird eine Hirnblutung in der Computertomographie festgestellt, wird im Anschluss umgehend eine direkte Gefäßdarstellung durchgeführt. Noch während dieser Untersuchung entscheidet der Neurochirurg gemeinsam mit dem Neuroradiologen, wie es mit dem Patienten weiter geht.

Erfolgreiche Behandlungsmethoden

Je nach Lage und Ausdehnung der Hirnblutung wird entschieden, ob konservativ oder operativ behandelt wird. Bei der konservativen (medikamentösen) Therapie ist das Ziel, eine Gerinnungsstörung zu beheben und damit die Blutungsausdehnung und ein Ansteigen des Hirndrucks zu stoppen. Liegt ein Aneurysma vor, so muss es möglichst rasch ausgeschaltet werden. Hierfür gibt es zwei erfolgreiche Therapieverfahren: Beim so genannten „Clippen“ wird ein Clip aus Titan auf das Aneurysma gesetzt und es so ausgeschaltet. Beim sogenannten „Coilen“ werden kleine Platinspiralen in das Aneurysma eingebracht und dadurch verschlossen. Unabhängig davon, welche Ursache eine Blutung im Kopf hat und welche Therapie erforderlich ist: Im Klinikum Saarbrücken sind alle diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten vorhanden.

INFO Neurochirurgie Telefon 0681/963-2941

Immer öfter werden „große Schnitte“ vermieden Die Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Kinderchirurgie verfügt als einzige im Saarland über das Gütesiegel „Kompetenzzentrum für minimal-invasive Chirurgie“

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Zertifizierung den Saarbrückern bei der Arbeit „auf die Finger“ und bewertete die Eingriffe.

Erfüllt eine chirurgische Abteilung diese Anforderungen, die auf wissenschaftlichen Vorgaben und klinischer Erfahrung beruhen, ist sichergestellt, dass die Abteilung bei der Schlüssellochchirurgie auf einem außergewöhnlich hohen Niveau arbeitet. Ein erfahrener Chirurg schaute bei der

Damit ist das Gütesiegel für die Patienten ein wichtiges Kriterium zur Bewertung einer Klinik. Die minimalinvasive Chirurgie, auch Schlüsselloch-Chirurgie genannt, ist der Überbegriff für eine Operationstechnik, bei der Eingriffe mit speziellen Instrumenten vorgenommen werden. Bei dieser schonenden Technik, die im Klinikum Saarbrücken in mehreren Abteilungen bereits seit den 1980er Jahren praktiziert wird, werden große „Schnitte“ vermieden. Manchmal sind nur zwei Millimeter lange Schnitte nötig, durch die das Operationsbesteck und die winzige Kamera in den Körper geführt werden. Eine minimal-

ie Allgemein-, Viszeral-, Thoraxund Kinderchirurgie des Klinikums Saarbrücken wurde 2010 als erste und bisher einzige Abteilung im Saarland als Kompetenzzentrum für minimal-invasive Chirurgie zertifiziert. Sie bekam das Zertifikat von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie, die bei Krankheitsbildern, die minimal-invasiv behandelt werden können, die Qualitätsstandards festlegt.

invasive Operation ist für den Patienten sehr schonend. Die Genesung setzt schneller ein. Lange Krankenhausaufenthalte können vermieden werden. Längst gilt nicht mehr die alte Chirurgenweisheit: „Große Chirurgen, große Schnitte“. So werden im Klinikum Saarbrücken die meisten Gallenblasen-, Blinddarm,- Leistenbruch-, Lungen- und Dickdarmoperationen mittels dieser modernen Schlüssellochchirurgie durchgeführt, teilweise mit nur noch einem im Bauchnabel versteckten Schnitt. Aber auch in den anderen operativen Abteilungen des Klinikums bestehen schon seit langem Erfahrungen mit der Schlüssellochchirurgie. Minimal-invasive Operationstechniken gibt es im Bereich der

Augenklinik, der Frauenklinik, der Gefäßchirurgie, die Kinderchirurgie, der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, der Neurochirurgie, der Orthopädie und Unfallchirurgie und der Urologie. Viele minimal-invasive Eingriffe werden auch unter Röntgenkontrolle in Zusammenarbeit mit den Radiologen vorgenommen – zum Beispiel beim Herzkatheter und bei Eingriffen an Gefäßen, auch an Hirngefäßen.

INFO Allgemein-, Viszeral-, Thoraxund Kinderchirurgie Telefon 06 81/9 63 - 24 41


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Musik ist sein Leben

Organist Helmut Speicher hört mit 89 Jahren auf / Spielte zehn Jahre die Orgel in der Kapelle des Klinikums Saarbrücken

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m Rahmen eines katholischen Gottesdienstes in der Kapelle des Klinikums Saarbrücken wurde Ende September der Organist Helmut Speicher verabschiedet. Der 89-Jährige gebürtige Friedrichsthaler hatte die vergangenen zehn Jahre die Tasten der Orgel in der Kapelle des Klinikums Saarbrücken bedient. Fast jeden Samstag und Sonntag - manchmal auch an zusätzlichen besonderen Gottesdiensten - erfreute er die katholische Gemeinde auf dem Winterberg mit seinen Orgelklängen. Die Liebe zur Musik kennt keine Altersgrenze, aber, so Helmut Speicher: „Die Konzentration lässt nach“. So muss sich die Klinikgemeinde jetzt eine neue Lösung überlegen. Der Pastoralreferent Werner Knapp ist überzeugt: „Helmut Speicher hinterlässt bei uns eine große Lücke.“ Helmut Speicher war sein Leben lang sowohl mit der Musik als auch mit der katholischen Kirche eng verbunden. Er stammt aus einer katholischen Familie - sein Onkel war Oberer bei den Franziskanern. An der Musikhochschule des Saarlandes legte Speicher sein staatlich anerkanntes Musiklehrerexamen ab. Später ließ er das kirchenmusikalische Organistenexamen und die „Missio“ in Trier folgen. Lange Zeit war

Kurz vor dem 90. Geburtstag nimmt der Organist Helmut Speicher Abschied vom Ehrenamt auf dem Winterberg

er Organist und Chorleiter in der katholischen Kirchengemeinde St. Josef (Burbach). Später unterrichtete er zwei

Jahre lang am Willy-Graf-Gymnasium und zwölf Jahre am Gymnasium am Schloss Musik. In dieser Zeit kompo-

Sie schenkt Zeit und Zuwendung Elfriede Schäfer ist seit 33 Jahren bei den Grünen Damen des Klinikums

nierte er Messen, die er zusammen mit seinem Chor in Saarlouis-Fraulautern uraufführte. „Die Uraufführung wurde sogar im Radio übertragen“, erinnert er sich. „In Fraulautern hatte ich meinen besten Chor“, erzählt er strahlend. „Damals hatten wir viele Konzerte.“ Nach dieser Zeit zog es ihn wieder zurück in die St.-Josefs-Gemeinde, wo er bis zu seinem Ruhestand als Organist arbeitete. Der Ruhestand war und ist bei Helmut Speicher bis heute eher ein Unruhestand: Er gab Unterricht für Privatschüler im Orgel- und Klavierspiel und er half in mehreren Gemeinden aus, wenn es am Organisten fehlte, spielte auch viel bei Trauerfeiern. Als vor zehn Jahren das Telefon klingelte und er gefragt wurde, ob er die Orgel in der Kapelle des Klinikums spielen wolle, war Helmut Speicher fast 80, aber durch seine Leidenschaft zur Musik immer noch aktiv. Seine Antwort war damals: „Ich schaue mir mal die Orgel an, bevor ich ja sage.“ Und dann sagte er zu – und spielte bis heute nicht nur auf dem Winterberg, sondern zeitweise auch auf dem Sonnenberg. Danach befragt, was ihm die Musik bedeute, sagt er ganz einfach: „Musik ist mein Leben“. Und das wird auch so bleiben.

INFO Grüne Damen und Herren Mo - Sa, 9 - 12 Uhr Telefon 06 81/9 63 - 27 37

Mit ihrem hellgrünen Kittel oder Poloshirt sind die 36 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Klinikum Saarbrücken gleich zu identifizieren. Die Grünen Damen und Herren sind montags bis samstags zwischen 9 und 12 Uhr im Einsatz – und sind längst eine Institution auf dem Winterberg. Sie sind eine Einrichtung der ökumenischen Krankenhaushilfe und werden von den evangelischen und katholischen Krankenhausseelsorgern begleitet.

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lfriede Schäfer, 82 Jahre alt, ist seit der Gründung dabei. Seit 33 Jahren kommt sie regelmäßig dienstags, zeitweise war sie sogar zweimal wöchentlich für die Patientinnen und Patienten im fünften Stock da. „Ich war damals Ende 40. Meine Söhne waren fast erwachsen. Da habe ich in der Zeitung gelesen, dass Frauen – eben Grüne Damen – für einen Besuchsdienst im Krankenhaus gesucht werden. Und dieses Ehrenamt hat mich interessiert“, erinnert sich die agile Seniorin. Kranke Menschen zu unterstützen, das konnte sie sich gut vorstellen. Damals haben die Grünen Damen die Patienten zu Therapien begleitet, zum Beispiel in die Strahlentherapie

oder in die Physikalische Therapie, erledigten viele Besorgungen für die Patienten. Die Patienten blieben oft mehrere Wochen im Krankenhaus. Heute haben sich die Aufgaben geändert. „Wir führen mehr Gespräche, geben mehr Zuwendung“, sagt Elfriede Schäfer. Und Pflegedirektorin Sonja Hilzensauer ergänzt: „Die Grünen Damen und Herren machen das Krankenhaus menschlicher.“ Dabei ist die Begegnung mit Hilfsbedürftigen keineswegs eine eindimensionale Angelegenheit. Auch die Grünen Damen und Herren werden durch ihr Ehrenamt „beschenkt“: durch Dankbarkeit der Patienten und Angehörigen, durch Fortbildungen und

Elfriede Schäfer, 82 Jahre alt, ist seit der Gründung dabei.

Möglichkeiten der Qualifizierung - und nicht zuletzt durch das Gefühl, ihre Zeit in eine sinnvolle und eigenverantwortliche Tätigkeit zu investieren. Elfriede Schäfer denkt noch nicht ans

Aufhören. „So lange es die Gesundheit erlaubt, will ich weiter für die Patienten da sein“, spricht’s und dreht sich um und geht leichtfüßig die Treppe hoch …


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KLINIKINFO 15

Intensivpflege braucht hochqualifiziertes Personal Klinikum Saarbrücken bietet Weiterbildung für Intensiv- und Anästhesiekrankenpflege an

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ie sind hoch qualifiziert und auf dem Arbeitsmarkt sehr gesucht. Im OP bereiten sie Patienten auf die Narkose vor, assistieren unter ärztlicher Aufsicht bei Narkosen, pflegen auf der Intensivstation schwer kranke Menschen, zum Beispiel nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall oder nach großen operativen Eingriffen oder schwersten Unfällen. Kurz: Sie haben umfassende Kenntnisse in der Intensivpflege und versorgen ihre Patienten auf höchstem fachlichen pflegerischen Niveau. Erfolgreiche Intensivmedizin geht nicht mehr ohne eine angemessene Zahl an Fachpflegern.

Im Klinikum Saarbrücken werden die Schwestern und Pfleger der saarländischen Krankenhäuser zu Fachpfleger/innen für Intensivpflege und Anästhesie weitergebildet. Dies geschieht unter der Leitung von Georg

Lindemann, Stationsleiter der operativen interdisziplinären Intensivstation des Klinikums Saarbrücken, der seit 30 Jahren auf der Intensivstation arbeitet. Die Fachweiterbildung dauert zwei Jahre und wird in der Regel berufsbegleitend durchgeführt. Die Weiterbildung umfasst 720 Stunden theoretischen und praktischen Unterricht sowie berufspraktische Anteile. Die Anforderungen sind hoch: „Die zweijährige Weiterbildung und einige Jahre Berufserfahrung sind gute Voraussetzungen, um auf einer Intensivstation kompetent und qualifiziert schwerkranke Menschen pflegen zu können“, meint Georg Lindemann. Denn „die Intensivpflege ist ein stark spezialisierter Bereich, die ein hohes Maß an fachlicher und menschlicher Kompetenz erfordert.“

Georg Lindemann ist Stationsleiter der Intensivstation 43

Der Anteil dieser Fachpfleger/innen ist auf den Intensivstationen des Klinikums Saarbrücken überdurchschnittlich hoch. Daran hat die von Georg Lindemann geleitete Ausbildung großen Anteil.

INFO Georg Lindemann Leiter der Weiterbildung Telefon 0681/963-2783

Pflegestudie im Klinikum

Der Erfolg verschiedener Lagerungstechniken bei schwer kranken Patienten wurde gemessen lage dem Körper anpasst. So wird in den aktiven Phasen die Eigenbewegung des Patienten gefördert. In den Ruhephasen kann er leichter entspannen.

Herzfrequenz, Atmung und Blutdruck besserten sich

Anne-Kathrin Brach-Hame, Krankenschwester von Station 94, ist überzeugt von der Lagerungstechnik und gibt ihre Erfahrungen an andere Gesundheits- und Krankenpflegekräfte weiter.

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um wiederholten Mal nimmt das Klinikum Saarbrücken an einer Pflegestudie teil. Bei der jetzigen Studie geht es um die Lagerung von schwer kranken Menschen in den Fachbereichen der Neurologie, Geriatrie, Palliativ- und Intensivmedizin. Menschen, die nicht nur bettlägerig sind, sondern sich auch im Bett nicht mehr selbständig bewegen können. Pflegedirektorin Sonja Hilzensauer weiß aus Erfahrung: „Patienten, die so stark betroffen sind, müssen von den

Pflegekräften regelmäßig bewegt werden, damit sie keine Druckgeschwüre entwickeln und damit ihre Mobilität erhalten bleibt.“ Hintergrund der Studie ist das von der Physiotherapeutin Heidrun Pickenbrock entwickelte Konzept „Lagerung in Neutralstellung“. Sie hatte festgestellt, dass Patienten weniger steif werden, wenn zum Beispiel Kopf, Oberkörper oder Beine mit Steppdecken oder Kissen so stabilisiert werden, dass sich die Unter-

Patienten, die so gelagert wurden, lagen bequemer, kamen besser zur Ruhe, entwickelten weniger Druckgeschwüre, blieben beweglicher, und nicht nur das: Die Lagerungstechnik hatte tatsächlich einen günstigen Einfluss auf die Vitalparameter wie Herzfrequenz, Atmung, Blutdruck und Schwitzen. Heidrun Pickenbrock ließ ihre Idee patentieren und gründete den gemeinnützigen Verein LiN®-Arge e. V. zur Verbreitung des Konzeptes. Um die Wirksamkeit des Konzeptes wissenschaftlich zu untermauern, führt der Verein nun eine bundesweite Studie mit 200 Patienten mit zentralneurologischen Erkrankungen durch. Dabei soll untersucht werden, ob die Lagerungsart Einfluss auf die Beweglichkeit, Vitalparameter und Bequemlichkeit der Patienten hat. Auch das Klinikum Saarbrücken hat unter Leitung von Krankenschwester Anne-Kathrin Brach-Hame von Station 94 mit fünf Patienten an dieser Studie teilgenommen.

Die Patienten wurden für zwei Stunden gelagert – zwei konventionell, drei in Neutralstellung. Vorher und nachher wurden Puls, Blutdruck, Atemfrequenz und Beweglichkeit von Beinen und Schulter gemessen. Das Ergebnis: Die Vitalfunktionen aller Teilnehmer unterschieden sich nicht – ob sie nun konventionell oder in LiN®-Stellung gelagert waren. Aber: Diejenigen Patienten, die in LiN®-Stellung waren, hatten danach eine deutlich bessere Beweglichkeit - sogar zwischen 20 und 30 Grad.

Diese Ergebnisse überzeugten Anne-Kathrin Brach-Hame. Sie lässt sich im Moment zur LiN®-Trainerin weiter qualifizieren. „Ich möchte mein Wissen und meine Erfahrungen gerne an andere Pflegekräfte weitergeben.“ Daher bietet sie im Rahmen der Fort- und Weiterbildung des Klinikums regelmäßig Kurse in Sachen Lagern in Neutralstellung an.

INFO Anne-Kathrin Brach-Hame E-Mail: ahame@klinikum-saarbruecken.de


KLINIKUBERBLICK UBERBLICK

Wichtige Telefonnummern und Ansprechpartner

KONTAKT Klinikum Saarbrücken gGmbH | www.klinikum-saarbruecken.de | info@klinikum-saarbruecken.de Zentrale:

(06 81) 9 63 - 0

Geschäftsführerin: Dr. Susann Breßlein, (06 81) 9 63 - 10 01 bresslein@klinikum-saarbruecken.de Ärztlicher Direktor Dr. Christian Braun M. A. cbraun@klinikum-saarbruecken.de (06 81) 9 63 - 21 01 Pflegedirektorin: Sonja Hilzensauer, (06 81) 9 63 - 21 12 shilzensauer@klinikum-saarbruecken.de

Zentren:

Zentrale Notaufnahme (06 81) 9 63 - 19 19 Untersuchungsund Behandlungszentrum (06 81) 9 63 - 25 25 Schmerztherapie (06 81) 9 63 - 25 25 Brustzentrum (06 81) 9 63 - 22 31 Brustkrebs-Hotline: (0681) 96 3 - 33 333 Onkologisches Zentrum Saarbrücken (0681) 9 63 - 28 36 Perinatalzentrum Level 1 (06 81) 9 63 - 22 31 oder - 21 61 Prostatazentrum (06 81) 9 63 - 27 57 Zertifiziertes Gefäßzentrum (06 81) 9 63 - 29 21 Zentrum für Handchirurgie (06 81) 9 63 - 24 81 Zertifizierte Brustschmerzeinheit / Herzinfarktzentrum (06 81) 9 63 - 19 19 Zertifiziertes Überregionales Traumazentrum (06 81) 9 63 - 24 81

Die Kliniken im Überblick:

Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Kinderchirurgie (06 81) 9 63 - 24 41 Chefarzt Prof. Dr. Joachim Limmer jlimmer@klinikum-saarbruecken.de

Institute und weitere Einrichtungen

Radiologie (06 81) 9 63 - 23 51 Chefarzt Prof. Dr. Elmar Spüntrup radiologie@klinikum-saarbruecken.de Strahlentherapie (06 81) 9 63 - 28 37 Ärztl. Leiter Joachim Weis jweis@klinikum-saarbruecken.de

Anästhesiologie und operative Intensivmedizin (06 81) 9 63 - 26 48 Chefarzt PD Dr. Konrad Schwarzkopf kschwarzkopf@klinikum-saarbruecken.de Augenklinik (06 81) 9 63 - 27 44 Chefarzt Prof. Dr. Christian Teping cteping@klinikum-saarbruecken.de Frauenheilkunde und Geburtsklinik (06 81) 9 63 - 22 31 Chefarzt Dr. Abdolhamid Huschmand Nia huschmand@klinikum-saarbruecken.de Gefäß- u. Endovaskuläre Chirurgie (06 81) 9 63 - 29 21 Chefarzt PD Dr. Thomas Petzold tpetzold@klinikum-saarbruecken.de Kinder- und Jugendmedizin / Neonatologie (06 81) 9 63 - 21 61 Chefarzt Prof. Dr. Jens Möller jmoeller@klinikum-saarbruecken.de Kinderchirurgie (06 81) 9 63 - 25 25 Oberärztin Dr. Petra Ullmann pullmann@klinikum-saarbruecken.de Innere Medizin I Gastroenterologie, Hepatologie, Stoffwechsel- und Infektionskrankheiten mit dem Schwerpunkt Psychosomatik (06 81) 9 63 - 25 31 Chefarzt Prof. Dr. Daniel Grandt dgrandt@@klinikum-saarbruecken.de Psychosomatik (06 81) 9 63 - 20 21 Ärztl. Leiter PD Dr. Winfried Häuser whaeuser@klinikum-saarbruecken.de

Innere Medizin II Herz- und Lungenkrankheiten, Intensivmedizin und Angiologie mit dem Funktionsbereich Nephrologie (06 81) 9 63 - 24 34 Chefarzt Prof. Dr. Günter Görge goerge@klinikum-saarbruecken.de Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie, Plastische Operationen (06 81) 9 63 - 23 31 Chefarzt Prof. Dr. Dr. Josef Dumbach jdumbach@klinikum-saarbruecken.de Neurochirurgie (06 81) 9 63 - 29 41 Chefärztin Prof. Dr. Cornelia Cedzich ccedzich@klinikum-saarbruecken.de Neurologie mit überregionaler zertifizierter Stroke Unit (06 81) 9 63 - 24 51 Chefarzt Prof. Dr. Karl-Heinz Grotemeyer khgrotemeyer@klinikum-saarbruecken.de Orthopädie und Unfallchirurgie (06 81) 9 63 - 28 96 Klinikdirektor Prof. Dr. Ulrich Harland uharland@klinikum-saarbruecken.de Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie (06 81) 9 63 - 24 81 Chefarzt PD Dr. Christof Meyer chmeyer@klinikum-saarbruecken.de Urologie, urologische Onkologie und Kinderurologie (06 81) 9 63 - 25 68 Chefarzt Dr. Stephan Meessen smeessen@klinikum-saarbruecken.de

Pathologie (06 81) 9 63 - 25 27 Chefärztin Dr. Rosemarie Weimann rweimann@klinikum-saarbruecken.de Bioscientia - Institut für medizinische Diagnostik, Labor Saarbrücken (0681) 883791 - 40 labor-saarbruecken@bioscientia.de REMAKS - Rechtsmedizin am Klinikum (0681) 9 63 - 29 13 info@rechtsmedizin-klinikumsaarbruecken.de Funktionsbereich Hämatologie/Onkologie, Onkologische Gemeinschaftspraxis Dr. Georg Jacobs, Prof. Dr. Heiner Daus und Priv. Doz. Dr. Rudolf Schmits (0681) 9 63 - 28 36 praxis@onkosaar.de

IMPRESSUM Herausgeber: Klinikum Saarbrücken gGmbH Winterberg 1 66119 Saarbrücken Verantwortlich: Dr. Susann Breßlein, Geschäftsführerin

Redaktion/Beiträge: Irmtraut Müller-Hippchen, Angela Schuberth-Ziehmer Fotos: Iris Maurer, Klinikum Saarbrücken, Ralf Krein

Layout: augentrick, Vera Spreuer


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