Neujahrsempfang des Pfälzischen Merkur

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300 JAHRE UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG

GEGRÜNDET 1713

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MONTAG, 4. FEBRUAR 2013

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Gegen Highspeed-Politik und Highspeed-Journalismus Europaparlaments-Präsident Schulz wirbt für mehr Langfristigkeit den, der nur aus Liebe zur Politik Politiker geworden sei. Natürlich gehe es auch um Macht, genauer gesagt die eier Präsident des Europäischen gene Überzeugung, gute Argumente zu Parlamentes hatte es am Sams- haben, Menschen auch davon überzeutag eilig, nach Zweibrücken zu gen zu können und Mehrheiten zu bekommen – wollte er doch rechtzeitig kommen. Auch das sei gut so: „Die Polibeim Neujahrsempfang „300 Jahre tiker, die behaupten, dass sie keine Pfälzischer Merkur“ sein. Dort ange- Macht wollen, sollten nicht in die Polikommen, freute sich der Festredner, im tik gehen!“ Aber, schob Schulz sofort Schloss die Mainzer Ministerpräsiden- nach: „Macht braucht Kontrolle.“ Nämtin Malu Dreyer und Justizminister Jo- lich durch Journalisten. Diese hätten chen Hartloff zu sehen. Auch aus finan- damit wiederum auch Macht. Und wer ziellen Gründen, wie Schulz zu Beginn eine „so verantwortungsvolle Aufgabe“ seiner Rede unter dem Gelächter der als Kontrolleur der drei Staatsgewalten gut 350 geladenen Gäste aus Politik, habe, der müsse auch kritische Fragen Wirtschaft, Vereinen und anderen Re- an sich selbst stellen, mahnte Schulz. präsentanten des öffentlichen Lebens Etwa, ob man zu tendenziös berichtet. verriet: „Sollte ich ein Knöllchen be- Oder zu vereinfachend berichte und alkommen wegen nicht eingehaltener les auf einen Nenner bringe, wie er das Geschwindigkeit, leite ich es an die leider gerade in der Europapolitik manchmal erlebe „Vereinfachungen Landesregierung weiter.“ Über die Einladung zu diesem Fest- sind notwendig, sie dürfen aber nicht simplifizierend sein, wenn akt habe er sich „mehr geman sich Qualitäts-Ansprüfreut als über ganz viele anchen stellt. Und in einer imdere, die ich als Präsident mer komplizierter werdentäglich bekomme“, erklärte den Welt kann man nicht alSchulz. Und zwar deshalb, les nur vereinfachen.“ Oder, weil der Pfälzische Merkur spielte Schulz auf die aktudie zweitälteste bis heute erellen Diskussionen das Verscheinende Zeitung hältnis zwischen Politikern Deutschlands sei: „Diese und Journalisten an: „Wie Zeitung ist ein bedeutendes will ich als Journalist InforStück der Identität der deut„Macht mationen bekommen, schen Demokratie. Sie ist wenn ich statt Nähe Distanz durch alle Höhen und Tiefen braucht suche?“ der Geschichte der Pfalz, des Kontrolle.“ Die Journalisten stünden Bundeslandes und unseres heute aber auch vor „enordeutschen Volkes kontinuMartin Schulz, men Herausforderungen“, ierlich präsent gewesen, unPräsident des sagte Schulz. Dem wachter ganz unterschiedlichen Europäischen senden Aktualitätsdruck, politischen, ökonomischen Parlaments „der Beschleunigung kann und kulturellen Bedingungen. Diese Zeitung ist ein Stück Identi- sich kein Medienhaus entziehen“, zutätsbildung, ohne die keine Nation le- mal wirtschaftlicher Druck hinzukomben kann, ohne die keine Demokratie me. „Es zwingt Sie zu Highspeed-Jourbestehen kann.“ Der Pfälzische Merkur nalismus, wenn eine Agenturmeldung sei „ein Stück Historie unseres Lan- von sechs Uhr morgens am Abend schon Makulatur ist“, sagte Schulz: des“. Dann widmete sich der Europaparla- „Das ist keine Kritik, sondern eine Festments-Präsident dem Verhältnis von stellung.“ Er werbe dafür, „innezuhalMedien und Politikern. Schulz: „Jour- ten“ und eine „Entschleunigungskulnalismus und Politik sind zwei Seiten tur“ zu diskutieren, damit nicht nur der gleichen Medaille: Es ist die Me- kurzfristige, sondern auch langfristig daille des öffentlichen Lebens.“ Letzte- Themen die medialen und politischen res definierte der 57-jährige Sozialde- Debatten bestimmen. „Anspruchsvolle mokrat: „Wo endet das Private und be- Bürger wollen qualitativ und seriös reginnt das Öffentliche? Die Wohnung ist giert werden. Diesem Anspruch kann uns heilig; wir bestimmen, wen wir dort die Politik nicht mehr richtig nachkomreinlassen und welche Meinung darin men in Zeiten von Highspeed-Politik herrscht (da kommt es ein bisschen auf und Highspeed-Medien.“ Doch durch einen Blick in die euroden Ehepartner an, ich weiß, und manchmal auch die Kinder). Aber mit päische Geschichte schöpft der EuroHoffnung: dem Schritt vor die Tür sind wir im öf- paparlaments-Präsident fentlichen Raum. Dort hat jeder Zu- Der deutsche Bundeskanzler Konrad gang, dort bestimmt nicht der Einzelne, Adenauer und der französische Außenwas geschieht, man ist der demokrati- minister Robert Schuman (die als schen Willensbildung unterworfen. Gründerväter der späteren EuropäiDiese zu gewährleisten, ist die Aufgabe schen Union gelten) hätten für ihre Vider Medien, nicht der Politik!“ Denn sionen zunächst keine Unterstützung die Politiker könnten zwar „Vorschläge in ihren Parlamenten gehabt, seien einbringen, im Parlament durchsetzen teils sogar beschimpft worden – hätten und gegebenenfalls zu erzwingen ver- in vielen Zeitungen aber „publizistisuchen, aber ob Vorschläge gut und ver- sche Unterstützung gegen dies Mainnünftig sind, die Debatte darüber, und stream-Debatten auf der Straße und im ob die Politik die Vielfalt der Meinun- Parlament“ gefunden. Das Beispiel diegen reflektiert“, dies zu vermitteln sei ser Journalisten und dieser beiden Politiker zeige: „Man kann sehr wohl der Aufgabe der Medien. Zeitungen beeinflussten „in enormer Kurzfristigkeit die Langfristigkeit entArt und Weise die Politik“, sagte der gegensetzen.“ Zum Schluss seiner Rede Präsident. Und das sei auch gut so, denn erinnerte Schulz daran, dass „in ande„vor allem die Printmedien sind der Re- ren Ländern Journalisten gefoltert und sonanzboden, den die Politik braucht, getötet werden, sie für die Aufklärung das muss sich auch die Politik immer ihr Leben einsetzen“. wieder klarmachen“. Politiker müssten zwar „die Medien nicht lieben, aber sie respektieren als Grundpfeiler der Demokratie – ohne die Freiheit der MePRODUKTION DIESER SEITE: dien gibt es keine Demokratie“. R O B BY LO R E N Z , E R I C KO L L I N G Stichwort Liebe: Er kenne niemanLUTZ FRÖHLICH Von Merkur-Redakteur Lutz Fröhlich

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Europaparlaments-Präsident Martin Schulz bei seinem Festvortrag im Schloss. Unten der Dank an die Redner: Merkur-Chefredakteur Michael Klein mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer; Dr. Joachim Meinhold (Vorsitzender der Geschäftsführung der Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH) und Schulz. FOTOS: JÖRG JACOBI/MARCO WILLE

Neujahrsempfang des Pfälzischen Merkur Inspirierende Rede von Europaparlaments-Präsident Martin Schulz über Verhältnis von Politik und Medien – Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim 300. Geburtstag unserer Zeitung: Medien unverzichtbar für qualifizierte Meinungsbildung der Bürger


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„Ein Glücksfall, dass die Ministerpräsidentin und der Präsident des Europäischen Parlaments gemeinsam ins Zweibrücker Schloss gekommen sind.“ Willi Kestel, Präsident des Oberlandesgerichtes

Martin Schulz kennt Zweibrücken aus seiner Jugend – er musste sich beeilen, um es rechzeitig vom vorigen Termin zu seiner Rede ins Schloss zu schaffen.

Gerast, gemahnt, gelobt Erst hetzt Hauptredner Martin Schulz zum Neujahrsempfang, dann erntet er für seine tolle Rede viel Applaus Von Merkur-Redakteur Eric Kolling

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„Ich schätze seit vielen Jahren die journalistische Arbeit des Merkur und wünsche der Zeitung alles gute zum Jubiläum.“ Karlheinz Schöner, Oberbürgermeister der Stadt Homburg

Am Eingang des Schlosses erhielt jeder Gast ein Petit Fours vom Schornsteinfeger-Paar Göllner.

Dr. Joachim Meinhold würdigte den Pfälzischen Merkur als „wendiges Beiboot“ der Saarbrücker Zeitung.

Auch Regierungschefin Malu Dreyer stattete kurz nach ihrem Amtsantritt Zweibrücken einen Besuch ab.

Der Mainzer Justizminister Jochen Hartloff (rechts) mit dem Zweibrücker Landtagsabgeordneten Fritz Presl.

„Es ist schon bemerkenswert, wie es dem Merkur stets gelingt, große Namen nach Zweibrücken zu bringen.“ Rolf E. Klein, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Südwestpfalz

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Für die Musik während des Neujahrsempfangs zeichnete die Formation „Blue Moon“ verantwortlich.

amstagmorgen, zehn Uhr: Auf dem Zweibrücker Wochenmarkt gehen die ersten Salatköpfe und Eier über die Theken, einzelne Menschen schlendern über den Schlossplatz. Nur einige Meter weiter – im Zweibrücker Schloss – geht’s schon deutlich geschäftiger zu: Der Festakt „300 Jahre Tageszeitung Pfälzischer Merkur“ steht hier unmittelbar bevor. Merkur-Chefredakteur Michael Klein begrüßt am Eingang jeden Gast mit Handschlag. Dann gibt’s für die gut 350 Ehrengäste süße Petit Fours mit dem 300-Jahre-Merkur-Logo aus den Händen der Schornsteinfeger Jens und Nicole Göllner, dazu ein Glas Sekt. Das Foyer des von Oberlandesgerichts-Präsident Willi Kestel zur Verfügung gestellten Schlosses – 1725 wurde das Zweibrücker Wahrzeichen in seiner jetzigen Form fertiggestellt und ist damit selbst gut zwölf Jahre jünger als der Merkur – füllt sich, die Lautstärke der Gespräche nimmt zu. An den Stehtischen bilden sich erste Menschentrauben, manche Gäste durchstreifen das Foyer noch suchend. Hinter der Glastür zum Nebentrakt schieben Servicekräfte vom Caterer Grunder Gourmet rote Kartons herum, bauen Vor- und Nachspeise auf, drapieren das Fingerfood. Der Koch an den warmen Speisen richtet seine Kochmütze, nimmt noch einen kräftigen Schluck Cola. Merkur-Fotografen sammeln derweil Schnappschüsse, gegen 10.40 Uhr stimmen die Bandmitglieder von „Blue Moon“ dann den ersten Song „The Girl from Ipanema“ an. Im Saal steigt die Erwartungshaltung. Dann 11.15 Uhr: Nachdem Justizminister Jochen Hartloff versehentlich ein Sektglas zerdeppert hat, kehrt langsam Stille im Saal ein. Michael Klein beginnt am Rednerpult die Begrüßung, überreicht der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer – sie hatte ihr Kommen kurzfristig zugesagt – einen Blumenstrauß. Säulen und Decke sind in merkurrotes Licht getaucht. Während Dreyer dem „PM“ mindestens weitere 33 Jahre wünscht, trifft auch Hauptredner Martin Schulz, der Präsident des Europäischen Parlaments, ein. Er habe über die Autobahn rasen müssen, erzählt er. Das kommentiert Hartloff lächelnd: „Ich habe noch eine Zelle frei.“ Nach dem langanhaltenden Applaus für Schulz’ pointiertes Plädoyer für Pressefreiheit wird gegen 12.30 Uhr das Buffet eröffnet. Gut zwei Stunden dauern danach die Gespräche an, dann verlassen die Letzten die Feier. Als sie auf den Schlossplatz treten, herrscht auch dort nun Leere. Die Wochenmarktstände sind verschwunden.


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„Abwendung von Europa wäre ein Irrweg“

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„Das war eine junge Veranstaltung für eine so lange Tradition. Bei Martin Schulz war das Herzblut für die Presse zu spüren.“

Ministerpräsidentin Malu Dreyer über europäische Erfolge und Gefahren sowie unverzichtbare Printmedien

ie neue rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat beim Merkur-Neujahrsempfang ein engagiertes Plädoyer für Europa gehalten. „Ich bin fest überzeugt: Eine Abwendung von Europa wäre ein Irrweg, den wir nicht gehen dürfen. Gerade hier in der deutschfranzösischen Grenzregion wissen die Menschen das.“ Denn die europäische Einigung sei eine „einmalige Erfolgsgeschichte“: Sie habe nicht nur über sechseinhalb Jahrzehnte Frieden beschert, sondern auch Alltagsprobleme der Menschen gelöst und den Wohlstand gemehrt. „Europa hat unserem ins Herz Europas gerücktem Land zu einer hervorragenden Entwicklung verholfen. Bei der Exportquote ist Rheinland-Pfalz in Deutschland mit

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Jochen Hartloff, Justizminister Rheinland-Pfalz

Bayern auf dem zweiten Platz, 57 Prozent unseres Exports geht in EU-Staaten.“ Der europäische Binnenmarkt ist für Dreyer deshalb „Voraussetzung, dass es uns auch in Zukunft gut geht“. Die Sozialdemokratin sprach aber auch kritische Punkte an. „Wir brauchen ein Europa des Vertrauens. Dafür ist wichtig: Die Bürger müssen das Gefühl haben, in Europa gut aufgehoben zu sein. Das geht nur in einem Europa, das den Menschen gute Lebensqualität ermöglicht und auskömmliche Arbeit.“ Dafür brauche die EU wirtschaftlichen Erfolg und soziale Gerechtigkeit. Eine der „größten Gefahren“ für Europa sei, dass zurzeit 5,6 Millionen junge Menschen ohne Arbeit seien, warnte die 51Jährige: „Wie kann Europa im Aufbruch sein, wenn so viele seiner eigenen Kinder ohne Perspektive sind?“

Sie fordere deshalb einen Wachstumsund Beschäftigungspakt. Dreyer kündigte an: „Die Bedeutung Europas veranlasst mich als Ministerpräsidentin, die Zusammenarbeit auf europäische Ebene zu verstärken.“ Dafür wolle sie auch ihre zweijährige Zeit als Präsidentin der Großregion SaarLorLux „aktiv nutzen“ und lade dazu auch die Vertreter des Zweibrücker Raums ein. Dreyer hob in ihrem Grußwort hervor, dass der Merkur-Neujahrsempfang zugleich ihr erster Besuch in einer rheinland-pfälzischen Stadt als Ministerpräsidentin sei – und freute sich über den Festredner Martin Schulz, der „eine wichtige Stimme für Europa“ sei. Das 300-jährige Bestehen des Pfälzischen Merkur nahm Dreyer nicht nur zum Anlass, in die Geschichte zu blicken: „Ich wünsche dem Merkur alles,

alles Gute für die nächsten 300 Jahre und dass Ihre Mitarbeiter eine gute Zukunft haben.“ Printmedien hätten Tradition, seien „aber auch in unserer modernen Welt unverzichtbar“. „Medien versetzen Menschen erst in die Lage, sich fundierte Meinungen zu bilden und sich gewinnbringend in die öffentliche Diskussion einzubringen.“ Deshalb seien hohe Qualitätsstandards wichtig – „traditionelle Medien wie der Merkur haben hier einen Vorsprung vor anderen Quellen“. Es wundere sie nicht, dass gerade in Zweibrücken eine so traditionsreiche Zeitung erscheine, sagte die Ministerpräsidentin – sei hier doch vor 181 Jahren von Schüler, Siebenpfeiffer, Wirth und anderen der Press- und Vaterlandsverein gegründet und das Hambacher Fest vorbereitet worden. lf

„Das war eine großartige Veranstaltung, die dem Anlass gerecht wird. Der Pfälzische Merkur kann sich mit dieser Festveranstaltung rühmen.“ Stefan Pauluhn, Fraktionsvorsitzender der SPD im saarländischen Landtag

Einiges zu tun für die Köche: Rouladenscheibchen und Knödel galt es, auf Dutzenden Tellern zu platzieren.

Gut 350 Gäste fanden sich im Foyer des Zweibrücker Schlosses ein, Kameraleute (unterer Bildrand) waren mit Filmaufnahmen beschäftigt, die Säulen und Decke in rotes Licht gehüllt.

„Die Veranstaltung ist gelungen. Die Vorträge waren informativ und kurzweilig. Es wurde deutlich, dass die Presse ein wichtiger Faktor für eine demokratische Gesellschaft ist.“

Auch für Getränke war beim Merkur-Neujahrsempfang stets gesorgt.

Dieter Oberkircher, Zweibrücker Dekan i. R.

Eine kleine Stärkung nach den Reden? Partyservice Grunder Gourmet hatte einiges aufgetischt.

Malu Dreyer griff auch das Thema Europa in ihrer Rede auf.

Berthold Martin, unermüdlicher Kämpfer für die VG Wallhalben.

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„Das war eine gelungene Geburtstagsveranstaltung des Merkur im Zweibrücker Schloss. Tolle Gäste, gute Reden.“ Kurt Pirmann, Oberbürgermeister der Stadt Zweibrücken

„Ein tolles Programm mit sehr interessanten Gästen. Es hat mich besonders gefreut, Ministerpräsidentin Dreyer zu begegnen.“ Thomas Oberinger, Direktor Altenpflege im Landesverein Innere Mission

„Ich war beeindruckt von den Rede von Malu Dreyer und Martin Schulz. So kann man den Menschen Europa richtig vermitteln.“ Willi-Günther Haßdenteufel, Vorsitzender der VHS Homburg

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Packende Reden, gute Gespräche

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„Eine gelungene Veranstaltung. Dabei kamen Menschen zusammen, die sich sonst nicht jeden Tag begegnen.“ Hans Otto Streuber, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Zweibrücken und Präsident a. D. des Sparkassen- und Giroverbandes Rheinland-Pfalz

Impressionen vom Merkur-Neujahrsempfang

„Martin Schulz hat in seiner hervorragenden Rede das Spannungsverhältnis zwischen Politik und Medien gut dargestellt.“ Christian Baldauf, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz

„Dass die Ministerpräsidentin Malu Dreyer ihren ersten offiziellen Auftritt in Zweibrücken hatte, ist eine Reverenz an die Stadt und den Merkur.“ Professor Dr. Helmut Reichling, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Zweibrücken

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„Der Merkur wurde heute, wie in der täglichen Berichterstattung, dem Ruf gerecht, nah bei den Menschen zu sein.“ Anita Schäfer, CDU-Bundestagsabgeordnete

Auch einige nachdenkliche Blicke gab es während den Reden von Malu Dreyer und Martin Schulz.

„Die große Geschichte der Zweibrücker Presse, zu der der Merkur gehört, sollte auch in Zukunft eine Verpflichtung sein.“

Der Zweibrücker Stadtwerke-Chef Werner Brennemann freut sich über das Treffen mit Malu Dreyer.

Kurt Pirmann (rechts) war zum ersten Mal als Zweibrücker OB beim Merkur-Neujahrsempfang zu Gast.

Dr. Charlotte Glück-Christmann, Leiterin des Stadtmuseums Zweibrücken

Landtagsabgeordneter Dr. Fred Konrad (Grüne, links) war auch unter den Gästen.

Süße Versuchung: Mit dem 300-Jahre-MerkurLogo versehen, lockten die Petit Fours.

Auch der stellvertetende CDU-Landtagsfraktionschef Christian Baldauf spendete viel Beifall.

Dr. Meinhold: „Lokalzeitungen Der Chefredakteur freut sich sind unschlagbar“ sehr über viel Leser-Feedback „Die Reden waren würdig für eine 300-Jahr-Feier. Vor allem der hervorragende Festredner Martin Schulz, der keine parteipolitische Rede hielt.“ Peter Nagel, Erster Kreisbeigeordneter des Saarpfalz-Kreises

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Der Pfälzische Merkur ist nicht nur zur Sorge. Denn bei den angeblichen historisch (als zweitälteste Tageszei- „Beweisen“ für diese These wie der Intung Deutschlands) etwas Besonderes, solvenz der Frankfurter Rundschau sondern auch biologisch betrachtet: oder der Einstellung der Financial TiDie „Tochter“ ist 48 Jahre älter als ihre mes handele es sich um schon lange „Mutter“, die Saarbrücker Zeitung, zu notleidende oder nie erfolgreiche Titel. deren Verlagsfamilie der PM seit vielen Das Zeitungsgeschäft lohne sich aber immer, wenn die Erträge größer als die Jahren gehört. Nach seinem stolzen Hinweis auf den Aufwände seien, wie das Beispiel Pfälzischer Merkur zeige. „Klappt’s 300. Geburtstag seiner Zweimal nicht, sollte man mit Parebrücker Tochter richtete der to optimieren.“ Vorsitzende der SZ-GeschäftsDer Merkur sei zudem ein führung, Dr. Joachim MeinBeleg für seine „feste Überzeuhold, in seinem Grußwort den gung, dass Lokalzeitungen unBlick auf die Gegenwart und schlagbar sind“, so Dr. MeinZukunft. „Wir freuen uns, mit hold. „Sie garantieren ihren Ledem Pfälzischen Merkur eine sern engen lokalen Bezug und agile und innovative Zeitung zu Vernetzung im eigenen Umhaben, die als ,wendiges Bei- Dr. Joachim feld.“ Auch eine aktuelle Studie boot’ schneller und effektiver Meinhold belege „die Loyalität unserer agiert als viele große ,VerlagsMutterschiffe’. Wir realisieren hier in Leserschaft“. Das alles ist für Meinhold einem überschaubaren, hochmotivier- kein Wunder: „Bis heute gibt es keine ten Team oft neue Projekte.“ So habe Internetplattformen, die sich lokale der PM in den vergangenen Jahren sei- Redaktionen leisten können oder wolne Reichweite deutlich verbessert. Der len.“ Und eine gute redaktionelle StoffFokus aufs Lokale sei eindrucksvoll ge- produktion und -selektion spare den stärkt worden, man habe Kooperati- Lesern „Zeit und Mühe“. Mit einem onspartner gewonnen, neue Magazine Redaktionsschluss kurz vor Mitterwie über die Zweibrücker Wanderwege nacht berichte der Merkur zudem nicht entwickelt und „interessante Projekte nur hintergründig, sondern auch topwie Lesepaten in den Schulen, Dorf- aktuell. Meinhold würdigte auch das Foto-Aktionen oder die lesernah char- Engagement von PM-Geschäftsführer mante Vorstellung der Babys des Jah- Thomas Deicke, Chefredakteur Michares“. Dass in manchen Medien regel- el Klein und den Mitarbeitern. Meinmäßig ein „Zeitungssterben“ angekün- holds Fazit: „Wir gehen den nächsten digt wird, ist für Meinhold kein Anlass Jahren mit Optimismus entgegen!“ lf

Merkur-Chefredakteur Michael neue Geschichten vor, loben uns für Klein rief in seiner Begrüßung den gute Artikel oder geben uns einen Neujahrsempfangs-Gästen zunächst Rüffel, wenn einmal etwas nicht ihrer den 26. Januar 1713 ins Gedächtnis – Meinung entspricht. All das zeigt mir ein Brief des Druckers Georg Nicolai eins: Der Merkur ist ein wichtiger Bevon diesem Tag an König Karl XII. standteil des täglichen Lebens! Er gevon Schweden, der auch Herzog von hört dazu und nimmt teil – wie ein guZweibrücken war, ist der erste histo- ter Freund.“ In den vergangenen Monaten sei er risch gesicherte Beleg für die Geimmer wieder gefragt worden, schichte des Pfälzischen Merwie lange es wohl noch Tageskur. „300 Jahre Zeitungsgezeitungen geben werde, beschichte, das wäre natürlich richtete Michael Klein. „MeiStoff für eine umfängliche ne Antwort lautet in voller Abhandlung“, meinte Klein. Überzeugung: Eine gute ZeiDie Schrecksekunde bei den tung – wie es der Pfälzische gut 350 geladenen Gästen war Merkur zweifelsohne ist – schnell vorbei: „Seien Sie unwird von Menschen gemacht besorgt, es soll ja eine Veranund ist für Menschen da. Sie staltung bleiben, an die Sie Michael informiert, reflektiert, ordnet mit Freude zurückdenken“, Klein ein und orientiert. Solange beruhigte Klein. „Darum möchte ich Sie jetzt nicht mit einem Menschen daran Interesse haben, Abriss der letzten 300 Jahre der Re- wird es auch Zeitungen und somit gion im Allgemeinen und des Pfälzi- auch den Merkur geben. In diesem schen Merkur im Speziellen erfreuen Sinne lade ich Sie schon heute zur – und Zeitzeugen von damals konnte 600-Jahr-Feier des Merkur ein.“ Beste Wünsche für das Jahr 2013 ich trotz intensivster Nachforschungen leider auch nicht mehr auftrei- richtete Klein im Namen von Merben.“ Der Chefredakteur warf dafür kur-Geschäftsführer Thomas Deicke lieber „einen kurzen, raschen Blick aus, der krankheitsbedingt kurzfristig ins Hier und Heute“. Der Pfälzische hatte absagen müssen. Klein dankte Merkur sei „eine kleine, aber feine Ta- zudem Oberlandesgerichts-Präsident geszeitung, die mit viel Herzblut er- Willi Kestel dafür, „dass wir unseren stellt wird und von ihren Lesern mit Neujahrsempfang erneut in dieser ebenso viel Herzblut Tag für Tag gele- angenehmen, besonderen Umgebung sen wird“. Dies bewiesen die vielen des herzoglichen Schlosses feiern lf Rückmeldungen: „Leser schlagen uns dürfen“.


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